DE1112412B - Einzelradaufhaengung fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeuge. Es ist bekannt, im Kraftfahrzeugbau Radaufhängungen mit Doppelquerlenkern zu verwenden, bei denen ein Ausgleich zwischen einer annähernden Konstanz der Spurweite und der Notwendigkeit herbeigeführt wird, den Radsturzwinkel aufrechtzuerhalten.

Die Anwendung von Teleskopgabeln und von Rohren mit senkrecht angeordneten Gleitschienen gestattet zwar eine genaue Geradführung der Fahrzeugräder, aber das Spiel der hin- und hergehenden gleitenden Teile ist notwendigerweise beträchtlich und führt zu einem ziemlich schnellen Verschleiß.

Die Erfindung verfolgt demgegenüber den Zweck, eine Einzelradaufhängung mit Lenkern einfacher Ausführung zu schaffen, die einerseits eine geradlinige Schwingbewegung des Rades sichert und andererseits infolge ihres einfachen und übersichtlichen Aufbaus eine'große Betriebssicherheit aufweist und die schließlich wirtschaftlich herstellbar ist.

Dies wird erfindungsgemäß durch zwei in zueinander senkrechten Ebenen angeordnete Lenkersysteme, die beide längenveränderlich sind, erreicht.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Einzelradaufhängung so auszubilden, daß der Achsschenkelträger einerseits zwei in einer horizontalen Ebene angeordnete Lageraugen aufweist, an welchen zwei teleskopartig ausziehbare parallele Arme eines ein undeformierbares gleichschenkeliges Trapez bildenden Querlenkers angelenkt sind, der an seiner Basis mittels zweier Drehzapfen am Längsträger des Fahrgestells schwenkbar gelagert ist und andererseits zwei in in einer annähernd senkrechten Ebene liegenden Lagerzapfen endende Arme besitzt, an denen zwei teleskopartig ausziehbare Längslenker angelenkt sind, die durch eine Koppelstange verbunden sind und an ihren den Lagerbolzen abgewandten Enden abgewinkelt sind, so daß die abgewinkelten Schenkel mit den Längslenkern und Streben undeformierbare rechtwinklige Dreiecke bilden, wobei die Schenkel der Längslenker in zwei Lagern am Längsträger des Fahrgestells so schwenkbar gelagert sind, daß die Verbindungslinie der Achsen der Lager und die die beiden Längslenker verbindende Koppelstange eine der Konstanz der Neigungs- und Sturzwinkel entsprechende Neigung aufweisen.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer besonders zweckmäßigen beispielsweisen Ausführungsform. Hierbei zeigt

Fig. 1 eine schematische Ansicht der Einzelradaufhängung in Längsrichtung des Fahrzeugrahmens,

Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Bernard Marcel Germain Ferand,
Saint-Germain-de-la-Coudre (Frankreich)

ίο Vertreter: Dipl.-Ing. H. Leinweber, Patentanwalt,
München 2, Rosental 7

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 20. März 1956

Bernard Marcel Germain Ferand,

Saint-Germain-de-la-Coudre (Frankreich),

ist als Erfinder genannt worden

Fig. 2 eine schematische Draufsicht und

Fig. 3 eine schematische Ansicht quer zum Fahrzeugrahmen.

Der Achsschenkel 1 eines Vorderrades ist kraftschlüssig mit dem Achsschenkelhalter 2 verbunden, zwischen dessen Armen der Achsschenkelträger 3 mittels Kugellagern gelagert ist, wobei die Lagerung des Achsschenkelträgers 3 den Radsturz 4 und die Spreizung 5 berücksichtigt.

An dem Achsschenkelträger 3 sind zwei teleskopartig ausziehbare parallele Arme 6 und 7 befestigt, die ein unverformbares Rechteck mit der Basis 8 des Querlenkers bilden, der mit seinen Streben 9 und 10 trapezförmige Gestalt hat.

Die Arme 6 und 7 greifen über Lageraugen 13 und 13' am Achsschenkelträger 3 an. Dieser besitzt ferner zwei Arme 15 und 16, die in zwei Lagerzapfen 17 und 18 enden, auf denen die beiden teleskopartigen Längslenker 19 und 20 befestigt sind, deren Außenrohr durch die abgewinkelten Schenkel 21 und 22 und die Strebe 23 mit dem Rahmenlängsträger 11 verbunden sind. Dabei sind die die Lager 25 und 26 der Längslenker 19 und 20 verbindende Achse n-z, die die Lagerzapfen 17 und 18 verbindende Achse x-y und die Koppelstange 24 parallel zueinander und verlaufen geneigt zur Fahrebene. Die Koppelstange 24 verbindet die beiden Längslenker miteinander, ohne deren Längenveränderlichkeit zu beeinträchtigen.

109 650/220

Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene und dargestellte Ausführungsform beschränkt. Sie ist allerdings besonders für Vorderradaufhängungen bei Hinterachsantrieb anwendbar. Ihre Anwendung erstreckt sich aber ebenfalls auf Hinterradaufhängungen sowie auch auf Vorderradaufhängungen im Falle eines Frontantriebs.

Bei schwereren Fahrgestellen ist es zweckmäßig, das den Querlenker bildende Mitteltrapez durch zwei übereinander angeordnete rechtwinkelige Dreiecke zu ersetzen.

Die Einzelradaufhängung gemäß der Erfindung bietet den großen Vorteil, daß das Rad auf einer geradlinigen Bewegungsbahn schwingt, was die Konstanz der Spurweite und des Radstandes ebenso sichert, wie diejenige der Spreizung, des Vorlaufes und des Radsturzes, so daß keine schädliche Kreiswirkung auf die Lenkung und auf die Reifen auftritt. Die vorgeschlagene Aufhängung übt außerdem weder Schub noch Zug auf die Gelenke aus, was die Gefahr von vorzeitiger Abnutzung verhütet, die außerdem infolge der an sich geringen Längenveränderungen der Lenkersysteme klein gehalten wird.

Schließlich wirkt die neue Radaufhängung als ein Stabilitätsfaktor für das Fahrgestell, da sie sich Schlingerbewegungen widersetzt.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch zwei in zueinander senkrechten Ebenen angeordnete Lenkersysteme, die beide längenveränderlich sind.

2. Einzelradaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsschenkelträger (3) einerseits zwei in einer horizontalen Ebene angeordnete Lageraugen (13 und 13') aufweist, an welchen zwei teleskopartig ausziehbare parallele Arme (6 und 7) eines ein undeformierbares gleichschenkeliges Trapez bildenden Querlenkers (8', 9, 10) angelenkt sind, der an seiner Basis (8') mittels zweier Drehzapfen (8) am Längsträger (11) des Fahrgestells schwenkbar gelagert ist und andererseits zwei in in einer annähernd senkrechten Ebene liegenden Lagerzapfen (17 und 18) endende Arme (15 und 16) besitzt, an denen zwei teleskopartig ausziehbare Längslenker (19 und 20) angelenkt sind, die durch eine Koppelstange (24) verbunden sind und an ihren den Lagerbolzen (17 und 18) abgewandten Enden abgewinkelt sind, so daß die abgewinkelten Schenkel (21 und 22) mit den Längslenkern (19 und 20) und Streben (23) undeformierbare rechtwinklige Dreiecke bilden, wobei die Schenkel (21 und 22) der Längslenker in zwei Lagern (25 und 26) am Längsträger (11) des Fahrgestells so schwenkbar gelagert sind, daß die Verbindungslinie der Achsen der Lager (25 und 26) und die die beiden Längslenker (19 und 20) verbindende Koppelstange (24) eine der Konstanz der Neigungs- und Sturzwinkel entsprechende Neigung aufweisen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 596423;
französische Patentschriften Nr. 937 309, 932 607.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 109 650/220 7.61