DE1108976B - Insektenlockmittel - Google Patents
InsektenlockmittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C47/00—Compounds having —CHO groups
- C07C47/20—Unsaturated compounds having —CHO groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C47/21—Unsaturated compounds having —CHO groups bound to acyclic carbon atoms with only carbon-to-carbon double bonds as unsaturation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C33/00—Unsaturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C33/02—Acyclic alcohols with carbon-to-carbon double bonds
Description
Bekanntlich weisen die meisten der gegenwärtig zur Vertilgung von Insekten eingesetzten Methoden unter
Anwendung von Insektiziden schwerwiegende Nachteile auf. Die Insektizide müssen entweder auf die zu
schützenden Pflanzenteile oder Haustiere verspritzt oder vernebelt werden oder durch die Pflanze selber
aufgenommen werden (sogenannte systemische Insektizide). Diese Maßnahmen bedürfen einer kostspieligen
Apparatur und öfteren Behandlungen, damit das Insektizid die neuen sich entwickelnden Pflanzenteile
zu schützen vermag. In manchen Fällen halten sich die Schädlinge nur kurzfristig auf den Pflanzen,
Kulturen oder Haustieren auf, wo sie ihre Schäden verursachen, so daß sie weder durch Fraß- noch durch
Kontaktinsektizide vernichtet werden können.
Gewisse Insektizide, wie z. B. Arsen-, Nicotin- und Diäthylnitrophenylthiophosphatpräparate, sind nicht
nur für Insekten, sondern auch für Menschen und Tiere sehr toxisch; sie dürfen daher nicht zur Behandlung
von Früchten, Gemüsen oder Futterpflanzen kurz vor deren Verbrauch angewendet werden und
sind daher nur bedingt von Nutzen. Sowohl diese wie auch gewisse für Menschen und Warmblüter
verhältnismäßig harmlose Insektizide, wie z. B. Dichlordiphenyltrichloräthan und y-Hexachlorcyclohexan,
haben den Nachteil, daß sie einerseits die Früchte und Gemüse, welche für den Frischkonsum
bestimmt sind, beschmutzen und unansehnlich machen und andererseits durch ihre Anwendung infolge ihrer
weiten Wirkungsbreite eine Störung des biologischen Gleichgewichtes der Natur verursachen. Die üblichen
Insektizide vernichten in der Tat nicht nur die Schädlinge, sondern auch zahlreiche nützliche Insekten, wie
Honigbienen, und natürliche Feinde der Schädlinge, z. B. die Coccinella.
Außerdem befallen zahlreiche Schädlinge sogenannte extensive Kulturen oder Produktionsgebiete, wie
Wälder, Olivenplantagen usw., wo einerseits die Wirtschaftlichkeit einer Bespritzung sehr fraglich ist und
anderseits die üblichen Bekämpfungsmethoden gar nicht in Frage kommen. Es sei nur auf die Bekämpfung
der Maikäfer vor ihrer Eiablage in gemäßigten Zonen und auf die Bekämpfung der Heuschreckenplage in
ariden Gebieten hingewiesen.
Man hat versucht, die vorstehend angeführten Nachteile dadurch zu beheben, daß man systemische
Insektizide zur Anwendung brachte, die viel spezifischer und länger wirken als normale Fraß- oder
Kontaktinsektizide, die aber nur beschränkte Anwendungsmöglichkeiten aufweisen. Man hat auch
versucht, gewisse abstoßende Substanzen, sogenannte Repellents, zu verwenden, womit man zum Teil gute
Anmelder:
Deutsche Hoffmann-La Roche
Aktiengesellschaft,
Grenzach (Bad.)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 16. Februar 1959
Schweiz vom 16. Februar 1959
Dr. Adolf Butenandt, München-Obermenzing,
Dr. Waldemar Guex, Bottmingen (Schweiz),
Dr. Waldemar Guex, Bottmingen (Schweiz),
Dr. Erich Hecker, München,
Dr. Rudolf Rüegg, Bottmingen,
und Dr. Ulrich Schwieter, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
Erfolge erzielen konnte. Diese Substanzen besitzen jedoch nur eine sehr kurzdauernde Wirkung und
erfüllen den Zweck der eigentlichen Schädlingsbekämpfung, d. h. die Vernichtung der Schädlinge
überhaupt nicht. Schließlich hat man auch versucht, gewisse Lockstoffe, wie Zuckerlösungen, Ammoniumsulfat
usw., oder Lockeinrichtungen, wie Lichtquellen, Ultraschallgeräte usw., zu verwenden. Diese wirken
aber, wie die üblichen Insektizide, nicht artspezifisch und besitzen außerdem nur eine sehr geringe Anziehungskraft,
so daß der Nutzen ihrer Anwendung fraglich ist.
Alle vorstehend angeführten Nachteile können vollständig vermieden werden, wenn man nicht die zu
schützenden Pflanzen, Kulturen oder Nutztiere an Ort und Stelle, wo die Schäden auftreten, mittels eines
durch Insektizide jeglicher Art gebildeten Schutzbelages oder -saftes zu schützen versucht, sondern
wenn man danach trachtet, die Schädlinge an bestimmte Stellen anzulocken und sie dort mit chemischen
oder physikalischen Vertilgungsmitteln vernichtet.
Ziel der Erfindung ist es, eine gezielte, artspezifische Schädlingsanlockung zustande zu bringen, damit diese
Schädlinge ohne Schaden für die zu schützenden Menschen, Pflanzen, Kulturen oder Nutztiere vernichtet
werden können. Die Erfindung besteht nun darin, geradkettige aliphatische primäre Alkohole mit
14 bis 18 Kohlenstoffatomen und zwei konjugierten
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Doppelbindungen im Molekül, wobei auf jetler Seite der beiden Doppelbindungen noch mindestens 3 Kohlenstoffatome
vorhanden sind, in Kombination mit chemischen oder physikalischen Vertilgungsmitteln
für Insekten, zur gezielten und lokalisierten Insekten-Vertilgung zu verwenden. Unter physikalischen Vertilgungsmitteln
sollen z. B. mechanische, elektrische und thermische Vernichtungsmittel verstanden werden.
Eine Anwendung einer relativ größen Gruppe von Verbindungen ist dann" zweckmäßig, wenn eine mögliehst
breite Insektenvertilgung beabsichtigt ist. Es ist natürlich auch möglich,' nur ' einen, einzigen oder
einige wenige Vertreter der genannten Verbindungsklasse zu verwenden um damit eine gezielte Vernichtung
bestimmter Insektenarten zu erreichen. Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lockstoffe vor allem eine Lockwirkung auf die männlichen Tiere ausüben.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Lockstoffe können auch als solche ohne Zusatz eines Vertilgungsmittels
verwendet werden. Die Insektenlockstoffe an sich können z. B. dazu dienen, um Blütenbestäubungsvorgänge,
die durch Insekten bewirkt werden, willkürlich zu lenken. Sie können auch zur Flugkontrolle,
im pflanzenschutzlichen Warndienst und zu populationsdynamischen Untersuchungen herangezogen
werden.
Als besonders wertvolle ungesättigte aliphatische Alkohole erweisen sich die nachstehend aufgeführten
Verbindungen:
Tetradecadien-(6,8)-ol-(l),
Tetradecadien-(5,7)-ol-(l),
Pentadecadien-(6,8)-ol-(l),
Pentadecadien-(10,12)-ol-(l),
Hexadecadien-(9,1 l)-ol-(l),
Hexadecadien-(10,12)-ol-(l),
Hexadecadien-(1 l,13)-ol-(l).
Die Herstellung der vorstehend genannten Insektenlockstoffe kann z. B. durch Reduktion der entsprechenden
Diencarbonsäuren zu den Alkoholen erfolgen. Ein vorteilhaftes Verfahren besteht darin, daß man ein
Natriumacetylid der allgemeinen Formel
CH3-R1-CH = CH-C-C-Na
45
mit einem Bromid der allgemeinen Formel Br—R2—X,
worin R1 und R2 für Alkylreste stehen und X eine
35 gegebenenfalls veresterte Hydroxymethylengruppe oder
eine acetalisierte Carbonylfunktion bedeutet, kondensiert, das erhaltene Produkt an der Dreifachbindung
partiell hydriert und die gegebenenfalls verhandene Acetalgruppe hydrolysiert.
Für die Anwendung des Lockstoffes in Kombination mit einem Insektizid ist das Mischungsverhältnis
nicht kritisch, wobei man jedoch die Tatsache berücksichtigen muß, daß die Lockstoffe teilweise bereits in
sehr großer Verdünnung wirksam sind. Es hat sich gezeigt, daß je nach der Wirksamkeit der Komponenten
Insektizid und Lockstoff im Verhältnis von etwa 5: 1 bis zu 10 000: 1 angewendet werden können. Man kann
die Mischung aus Lockstoff und Insektizid in der für
letztere üblichen Weise unter Beimischung von inerten Mitteln, wie z. B. Kieselgur, Talkum, Kaolin, Bentonit,
Holzmehle u.dgl., zur Anwendung bringen; z. B. kann ■man eine Mischung von 0,75 g Hexadecadien-(10,12)-ol-(l),
2 g ^-Hexachlorcyclohexan und 100 g Kieselgur auf eine Fläche von 10 m2 gleichmäßig an einer der
Sonnenbestrahlung nicht direkt ausgesetzten Stelle verteilen, wobei festgestellt wurde, daß dieses Gemisch
besonders auf Spinnerarten anspricht. Es ist aber auch möglich, das vorstehend beschriebene Gemisch, wobei
an Stelle von 100 g Kieselgur 500 g verwendet werden, auf eine Fläche von 300 m2 in der Weise zu verteilen,
daß das Gemisch in unmittelbare Nähe der zu schützenden Kulturen, jedoch nicht auf diese selbst, appliziert
wird.
Claims (3)
1. Insektenlockmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es, insbesondere zur Anlockung von männlichen Tieren, geradkettige aliphatische primäre
Alkohole mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen und zwei zueinander konjugierten Doppelbindungen im
Molekül enthält, wobei auf jeder Seite der beiden Doppelbindungen noch mindestens 3 Kohlenstoffatome
vorhanden sind.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffanzahl im Molekül 16
beträgt.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zur lokalisierten
und gezielten Insektenbekämpfung chemische oder physikalische Vertilgungsmittel, insbesondere
Insektizide, enthält.
© 109 617/425 6.61
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH6962159A CH377582A (de) | 1959-02-16 | 1959-02-16 | Insektenlockmittel |
Publications (1)
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Family Applications (1)
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GB (1) | GB911107A (de) |
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Families Citing this family (1)
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CN112120019A (zh) * | 2020-09-23 | 2020-12-25 | 本生(惠州)生物技术有限公司 | 一种生物农药杀虫组合物及其制备方法、应用 |
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1959
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-
1960
- 1960-01-29 DE DED32463A patent/DE1108976B/de active Pending
- 1960-02-16 GB GB540260A patent/GB911107A/en not_active Expired
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