DE1108976B - Insektenlockmittel - Google Patents

Insektenlockmittel

Info

Publication number
DE1108976B
DE1108976B DED32463A DED0032463A DE1108976B DE 1108976 B DE1108976 B DE 1108976B DE D32463 A DED32463 A DE D32463A DE D0032463 A DED0032463 A DE D0032463A DE 1108976 B DE1108976 B DE 1108976B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
insecticides
carbon atoms
double bonds
attractants
insect
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED32463A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Adolf Butenandt
Dr Waldemar Guex
Dr Erich Hecker
Dr Rudolf Rueegg
Dr Ulrich Schwieter
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HOFFMANN LA ROCHE AG DEUTSCHE
Original Assignee
HOFFMANN LA ROCHE AG DEUTSCHE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HOFFMANN LA ROCHE AG DEUTSCHE filed Critical HOFFMANN LA ROCHE AG DEUTSCHE
Publication of DE1108976B publication Critical patent/DE1108976B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C47/00Compounds having —CHO groups
    • C07C47/20Unsaturated compounds having —CHO groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C47/21Unsaturated compounds having —CHO groups bound to acyclic carbon atoms with only carbon-to-carbon double bonds as unsaturation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C33/00Unsaturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C33/02Acyclic alcohols with carbon-to-carbon double bonds

Description

Bekanntlich weisen die meisten der gegenwärtig zur Vertilgung von Insekten eingesetzten Methoden unter Anwendung von Insektiziden schwerwiegende Nachteile auf. Die Insektizide müssen entweder auf die zu schützenden Pflanzenteile oder Haustiere verspritzt oder vernebelt werden oder durch die Pflanze selber aufgenommen werden (sogenannte systemische Insektizide). Diese Maßnahmen bedürfen einer kostspieligen Apparatur und öfteren Behandlungen, damit das Insektizid die neuen sich entwickelnden Pflanzenteile zu schützen vermag. In manchen Fällen halten sich die Schädlinge nur kurzfristig auf den Pflanzen, Kulturen oder Haustieren auf, wo sie ihre Schäden verursachen, so daß sie weder durch Fraß- noch durch Kontaktinsektizide vernichtet werden können.
Gewisse Insektizide, wie z. B. Arsen-, Nicotin- und Diäthylnitrophenylthiophosphatpräparate, sind nicht nur für Insekten, sondern auch für Menschen und Tiere sehr toxisch; sie dürfen daher nicht zur Behandlung von Früchten, Gemüsen oder Futterpflanzen kurz vor deren Verbrauch angewendet werden und sind daher nur bedingt von Nutzen. Sowohl diese wie auch gewisse für Menschen und Warmblüter verhältnismäßig harmlose Insektizide, wie z. B. Dichlordiphenyltrichloräthan und y-Hexachlorcyclohexan, haben den Nachteil, daß sie einerseits die Früchte und Gemüse, welche für den Frischkonsum bestimmt sind, beschmutzen und unansehnlich machen und andererseits durch ihre Anwendung infolge ihrer weiten Wirkungsbreite eine Störung des biologischen Gleichgewichtes der Natur verursachen. Die üblichen Insektizide vernichten in der Tat nicht nur die Schädlinge, sondern auch zahlreiche nützliche Insekten, wie Honigbienen, und natürliche Feinde der Schädlinge, z. B. die Coccinella.
Außerdem befallen zahlreiche Schädlinge sogenannte extensive Kulturen oder Produktionsgebiete, wie Wälder, Olivenplantagen usw., wo einerseits die Wirtschaftlichkeit einer Bespritzung sehr fraglich ist und anderseits die üblichen Bekämpfungsmethoden gar nicht in Frage kommen. Es sei nur auf die Bekämpfung der Maikäfer vor ihrer Eiablage in gemäßigten Zonen und auf die Bekämpfung der Heuschreckenplage in ariden Gebieten hingewiesen.
Man hat versucht, die vorstehend angeführten Nachteile dadurch zu beheben, daß man systemische Insektizide zur Anwendung brachte, die viel spezifischer und länger wirken als normale Fraß- oder Kontaktinsektizide, die aber nur beschränkte Anwendungsmöglichkeiten aufweisen. Man hat auch versucht, gewisse abstoßende Substanzen, sogenannte Repellents, zu verwenden, womit man zum Teil gute
Anmelder:
Deutsche Hoffmann-La Roche
Aktiengesellschaft,
Grenzach (Bad.)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 16. Februar 1959
Dr. Adolf Butenandt, München-Obermenzing,
Dr. Waldemar Guex, Bottmingen (Schweiz),
Dr. Erich Hecker, München,
Dr. Rudolf Rüegg, Bottmingen,
und Dr. Ulrich Schwieter, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
Erfolge erzielen konnte. Diese Substanzen besitzen jedoch nur eine sehr kurzdauernde Wirkung und erfüllen den Zweck der eigentlichen Schädlingsbekämpfung, d. h. die Vernichtung der Schädlinge überhaupt nicht. Schließlich hat man auch versucht, gewisse Lockstoffe, wie Zuckerlösungen, Ammoniumsulfat usw., oder Lockeinrichtungen, wie Lichtquellen, Ultraschallgeräte usw., zu verwenden. Diese wirken aber, wie die üblichen Insektizide, nicht artspezifisch und besitzen außerdem nur eine sehr geringe Anziehungskraft, so daß der Nutzen ihrer Anwendung fraglich ist.
Alle vorstehend angeführten Nachteile können vollständig vermieden werden, wenn man nicht die zu schützenden Pflanzen, Kulturen oder Nutztiere an Ort und Stelle, wo die Schäden auftreten, mittels eines durch Insektizide jeglicher Art gebildeten Schutzbelages oder -saftes zu schützen versucht, sondern wenn man danach trachtet, die Schädlinge an bestimmte Stellen anzulocken und sie dort mit chemischen oder physikalischen Vertilgungsmitteln vernichtet.
Ziel der Erfindung ist es, eine gezielte, artspezifische Schädlingsanlockung zustande zu bringen, damit diese Schädlinge ohne Schaden für die zu schützenden Menschen, Pflanzen, Kulturen oder Nutztiere vernichtet werden können. Die Erfindung besteht nun darin, geradkettige aliphatische primäre Alkohole mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen und zwei konjugierten
109 617/425
Doppelbindungen im Molekül, wobei auf jetler Seite der beiden Doppelbindungen noch mindestens 3 Kohlenstoffatome vorhanden sind, in Kombination mit chemischen oder physikalischen Vertilgungsmitteln für Insekten, zur gezielten und lokalisierten Insekten-Vertilgung zu verwenden. Unter physikalischen Vertilgungsmitteln sollen z. B. mechanische, elektrische und thermische Vernichtungsmittel verstanden werden.
Eine Anwendung einer relativ größen Gruppe von Verbindungen ist dann" zweckmäßig, wenn eine mögliehst breite Insektenvertilgung beabsichtigt ist. Es ist natürlich auch möglich,' nur ' einen, einzigen oder einige wenige Vertreter der genannten Verbindungsklasse zu verwenden um damit eine gezielte Vernichtung bestimmter Insektenarten zu erreichen. Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lockstoffe vor allem eine Lockwirkung auf die männlichen Tiere ausüben.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Lockstoffe können auch als solche ohne Zusatz eines Vertilgungsmittels verwendet werden. Die Insektenlockstoffe an sich können z. B. dazu dienen, um Blütenbestäubungsvorgänge, die durch Insekten bewirkt werden, willkürlich zu lenken. Sie können auch zur Flugkontrolle, im pflanzenschutzlichen Warndienst und zu populationsdynamischen Untersuchungen herangezogen werden.
Als besonders wertvolle ungesättigte aliphatische Alkohole erweisen sich die nachstehend aufgeführten Verbindungen:
Tetradecadien-(6,8)-ol-(l),
Tetradecadien-(5,7)-ol-(l),
Pentadecadien-(6,8)-ol-(l),
Pentadecadien-(10,12)-ol-(l),
Hexadecadien-(9,1 l)-ol-(l),
Hexadecadien-(10,12)-ol-(l),
Hexadecadien-(1 l,13)-ol-(l).
Die Herstellung der vorstehend genannten Insektenlockstoffe kann z. B. durch Reduktion der entsprechenden Diencarbonsäuren zu den Alkoholen erfolgen. Ein vorteilhaftes Verfahren besteht darin, daß man ein Natriumacetylid der allgemeinen Formel
CH3-R1-CH = CH-C-C-Na
45
mit einem Bromid der allgemeinen Formel Br—R2—X, worin R1 und R2 für Alkylreste stehen und X eine
35 gegebenenfalls veresterte Hydroxymethylengruppe oder eine acetalisierte Carbonylfunktion bedeutet, kondensiert, das erhaltene Produkt an der Dreifachbindung partiell hydriert und die gegebenenfalls verhandene Acetalgruppe hydrolysiert.
Für die Anwendung des Lockstoffes in Kombination mit einem Insektizid ist das Mischungsverhältnis nicht kritisch, wobei man jedoch die Tatsache berücksichtigen muß, daß die Lockstoffe teilweise bereits in sehr großer Verdünnung wirksam sind. Es hat sich gezeigt, daß je nach der Wirksamkeit der Komponenten Insektizid und Lockstoff im Verhältnis von etwa 5: 1 bis zu 10 000: 1 angewendet werden können. Man kann die Mischung aus Lockstoff und Insektizid in der für letztere üblichen Weise unter Beimischung von inerten Mitteln, wie z. B. Kieselgur, Talkum, Kaolin, Bentonit, Holzmehle u.dgl., zur Anwendung bringen; z. B. kann ■man eine Mischung von 0,75 g Hexadecadien-(10,12)-ol-(l), 2 g ^-Hexachlorcyclohexan und 100 g Kieselgur auf eine Fläche von 10 m2 gleichmäßig an einer der Sonnenbestrahlung nicht direkt ausgesetzten Stelle verteilen, wobei festgestellt wurde, daß dieses Gemisch besonders auf Spinnerarten anspricht. Es ist aber auch möglich, das vorstehend beschriebene Gemisch, wobei an Stelle von 100 g Kieselgur 500 g verwendet werden, auf eine Fläche von 300 m2 in der Weise zu verteilen, daß das Gemisch in unmittelbare Nähe der zu schützenden Kulturen, jedoch nicht auf diese selbst, appliziert wird.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Insektenlockmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es, insbesondere zur Anlockung von männlichen Tieren, geradkettige aliphatische primäre Alkohole mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen und zwei zueinander konjugierten Doppelbindungen im Molekül enthält, wobei auf jeder Seite der beiden Doppelbindungen noch mindestens 3 Kohlenstoffatome vorhanden sind.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffanzahl im Molekül 16 beträgt.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zur lokalisierten und gezielten Insektenbekämpfung chemische oder physikalische Vertilgungsmittel, insbesondere Insektizide, enthält.
© 109 617/425 6.61
DED32463A 1959-02-16 1960-01-29 Insektenlockmittel Pending DE1108976B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH6962159A CH377582A (de) 1959-02-16 1959-02-16 Insektenlockmittel

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1108976B true DE1108976B (de) 1961-06-15

Family

ID=4529654

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED32463A Pending DE1108976B (de) 1959-02-16 1960-01-29 Insektenlockmittel

Country Status (4)

Country Link
CH (1) CH377582A (de)
DE (1) DE1108976B (de)
GB (1) GB911107A (de)
NL (1) NL248471A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN112120019A (zh) * 2020-09-23 2020-12-25 本生(惠州)生物技术有限公司 一种生物农药杀虫组合物及其制备方法、应用

Also Published As

Publication number Publication date
NL248471A (de)
GB911107A (en) 1962-11-21
CH377582A (de) 1964-05-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60318259T2 (de) Pestizide Zusammensetzungen und Verfahren
DE1542925C3 (de) Verwendung von Ketonen zur Abweisung von Haustieren
US8133921B2 (en) Edible plant extract based insecticidal composition
US20080070787A1 (en) Adjuvant composition for use with herbicides, pesticides, insecticides, ovicides and fungicides and method of application
CA2584208C (en) Adjuvant composition for use with herbicides, pesticides, insecticides, ovicides and fungicides and method of application
DE3925765A1 (de) Transparente insektizid-emulsion
DE1792119A1 (de) Herbidices Mittel und Verfahren zum Vernichten von unerwuenschten Pflanzengewaechsen
DE69627302T2 (de) Umweltfreundliches pestizid und pflanzenwachstumsbeschleuniger
US5202124A (en) Attractants for the rose chafer, Macrodactylus subspinosus (F.), containing α-ionone
DE1108976B (de) Insektenlockmittel
US20040092606A1 (en) Ant spray containing D-limonene and methods of making and using same
AT221867B (de) Insektenlockmittel
Woglum Observations on insects developing immunity to insecticides
CH657750A5 (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel.
DE3734657A1 (de) Verfahren zur steuerung des verhaltens von schadinsekten unter verwendung von fluechtigen signalstoffen
EP1085805B1 (de) Verwendung mindestens einer säure des zitronensäure-kreislaufs in kombination mit glycerin als schädlingsbekämpfungsmittel
DE3603377C2 (de) Mittel zur Bekämpfung des Bekreuzten Traubenwicklers
DE1093136B (de) Insektenbekaempfungsmittel
DE3605753A1 (de) Duftstoffkombination zum vertreiben von maulwuerfen und dergleichen
US2212701A (en) Plant spray compound
AT224380B (de) Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen
US1987005A (en) Insecticide and/or fungicide
DE713897C (de) Alkaloidhaltiges Insektenbekaempfungsmittel
EP0250859B1 (de) Verfahren und Mittel zur Bekämpfung des einbindigen Traubenwicklers Eupoecilia ambiquella
Bauman 2, 4-D and Some Emergent Aquatics: Effects of Butyl Ester of 2, 4-Dichlorophenoxy Acetic Acid on Some Emergent Aquatic Plants