DE1107350B - Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung - Google Patents

Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung

Info

Publication number
DE1107350B
DE1107350B DEG27052A DEG0027052A DE1107350B DE 1107350 B DE1107350 B DE 1107350B DE G27052 A DEG27052 A DE G27052A DE G0027052 A DEG0027052 A DE G0027052A DE 1107350 B DE1107350 B DE 1107350B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
measuring
radiation
electrode
measuring electrode
vol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEG27052A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Bernhard Gross
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BERNHARD GROSS DR
Original Assignee
BERNHARD GROSS DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BERNHARD GROSS DR filed Critical BERNHARD GROSS DR
Priority to DEG27052A priority Critical patent/DE1107350B/de
Publication of DE1107350B publication Critical patent/DE1107350B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01TMEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
    • G01T1/00Measuring X-radiation, gamma radiation, corpuscular radiation, or cosmic radiation
    • G01T1/02Dosimeters
    • G01T1/14Electrostatic dosimeters

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Measurement Of Radiation (AREA)

Description

  • Vorrichtung zur Messung harter Röntgen- und Gammastrahlung Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Messung harter Röntgen- und Gammastrahlung, bei welcher der in einem als Streukörper dienende Nichtleiter von den sogenannten Compton-Sekundärelektronen erzeugte und getragene Strom direkt gemessen wird. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen nur aus diesem mit einer Außenelektrode versehenen Streukörper, einer von ihm allseitig umschlossenen Meßelektrode, die gleichzeitig Absorber für die Primärstrahlung ist, und einer Außenelektrode.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen rein elektrisch arbeitenden, mechanisch robusten Strahlenempfänger zu entwickeln, welcher ohne Verwendung einer Hilfsspannung betriebsbereit und bis zu sehr großen Dosiswerten verwendbar ist. Die primär gemessene Größe ist die in der Meßelektrode absorbierte Strahlungsenergie. Die Vorrichtung kann in Röntgeneinheiten oder Radeinheiten geeicht werden.
  • Die Messung harter Röntgen- oder Gammastrahlen bei sehr hohen Dosen ist ein heute noch nicht befriedigend gelöstes Problem. Die Verwendung bekannter Ionisationskammern ergibt häufig Schwierigkeiten, weil die Umrechnung von Röntgeneinheiten auf einen Gesamtbetrag der eingestrahlten Energie bei harter Strahlung nicht eindeutig ist und derartige Kammern bei sehrgroßenDosismengenunbefriedigende Meßergebnisse liefern. Zur Messung der integralen Dosis einer eingestrahlten Energie sind auch bereits Glasdosimeter bekannt, bei denen die durch die Strahlung hervorgerufene Färbung geeigneter Gläser photometrisch ausgewertet wird. Es sind auch chemische Dosimeter bekannt, in denen Umwandlungsprodukte photochemischer Reaktionen gemessen werden. Ferner sind kalorimetrische Methoden für absolute Dosismessungen bekannt. Die chemischen und kalorimetrischen Methoden sind aber langwierig, während die Glasdosimetrierung zwar raschere Ergebnisse liefert, jedoch auf dem Zurückgehen der Färbung der Gläser beruht und daher mit Fehlern behaftet sein kann. Häufig wird es bei diesen Methoden als nachteilig empfunden, daß die verwendeten Geräte nach einer ersten Messung nicht sofort wieder verwendbar sind. Man hat auch Dosimeter gebaut, welche auf der Messung der Ströme beruhen, die unter Bestrahlung in Halbleitern mit P - N-Sperrschichten auf Grund der Diffusion zusätzlich erzeugter Elektronen-Lochpaare entstehen.
  • Bekannt sind auch Anordnungen zur Messung schneller primärer Elektronenstrahlen, in welchen diese durch ein dünnes Fenster im Vakuum in einen becherförmig ausgestalteten Faradaykäfig fallen und eine im Becher enthaltene Auffangfolie aufladen, wobei die spezielle Form des Faradaykäfigs und eine gegebenenfalls vorhandene zylinderförmige Hilfselektrode die Aufgabe haben, rückgestreute Elektronen abzufangen und für die Messung mit zu erfassen.
  • Demgegenüber ist die andersartige Vorrichtung zur Messung harter Röntgen- und Gammastrahlung erfindungsgemäß gekennzeichnet durch einen Streukörper, in dem die zu messende primäre Photonenstrahlung eine Comptonstreustrahlung hervorruft, welche hauptsächlich in die Richtung der Primärstrahlung fällt, einen Nichtleiter, in dem die Comptonelektronen einen ebenfalls in die Richtung der Primärstrahlung fallenden elektrischen Strom erzeugen, und einer gleichzeitig als Absorber für die Photonenstrahlung dienenden, allseitig isolierten Meßelektrode, mittels welcher der von den Comptonelektronen selbst getragene Strom meßbar ist.
  • Dabei kann auch eine elektrische Meßeinrichtung verwendet werden, mit welcher die während einer bestimmten Bestrahlungsdauer zwischen Außenelektrode und Meßelektrode erzeugte Leerlaufspannung gemessen wird. Die Meßelektrode hat die zusätzliche Funktion, als Absorber für die Photonenstrahlung zu wirken. Sie besteht daher zweckmäßigerweise aus Blei oder einem anderen Werkstoff mit hohemAbsorptionskoeffizienten. Gemäß einemweiteren Vorschlag der Erfindung besteht die Meßelektrode aus zwei Teilen, nämlich dem schon erwähnten Körper aus Blei und einem über diesem in Strahlungsrichtung gelegten Isolierstoff niedriger Ordnungszahl, vorzugsweise aus demselben Material wie der Streukörper bestehend, welcher mit einer metallisch leitenden Oberflächenschicht versehen ist und mit dem Bleikörper in gutem elektrischem Kontakt steht. Diese aus zwei Teilen bestehende Meßelektrode wird dann allseitig von dem Nichtleiter umschlossen, der gleichzeitig als Streukörper dient.
  • Die Erfindung ist nachstehend an Hand von drei in der Zeichnung dargestellten Vorrichtungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigt Fig. 1 als erstes Ausführungsbeispiel einen Strahlungsempfänger für eine stationäre Anordnung in seinem Längsschnitt, Fig. 2 eine Meßeinrichtung in ihrem elektrischen Schaltbild, die zur Verwendung mit einem Strahlungsempfänger nach Fig. 1 bestimmt ist, Fig. 3 als weiteres Ausführungsbeispiel einen zur Verwendung als tragbares Meßgerät bestimmten Strahlungsempfänger, ebenfalls in seinem Längsschnitt.
  • Der zur Verwendung in einem Meßbereich von etwa 0,3 bis 3 MeV geeignete Strahlungsempfänger nach Fig. 1 hat eine zweiteilige Meßelektrode, die aus einem allseitig mit einer leitenden Oberflächenschicht versehenen Nichtleiter 10 und einem darunterliegenden metallischen Absorber 12 besteht. Der Absorber 12 besteht hier aus Blei und hat bei einer Höhe ii 6,8 cm einen quadratischen Querschnitt mit einer Kantenlänge a 10 cm. Der mit einer metallisch leitenden Oberflächenschicht 11 versehene Körper 10 hat gleichfalls einen Querschnitt von 10 X 10 cm und eine Höhe von 2 cm. Er ist aus einem isolierenden Kunststoff niedriger Ordnungszahl und niedrigerDichte hergestellt, vorzugsweise aus demselben Stoff wie der weiter unten erwähnte Isolator 13. Die in der Zeichnung stark vergrößert dargestellte elektrisch leitende Oberflächenschicht 11 kann aus kolloidalem Graphit, aus Aluminiumfarbe oder einem anderen Stoff hergestellt sein, der metallische Leitung ergibt, und soll nur gerade so dick sein, vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,1 mm, daß gute elektrische Leitung noch gewährleistet ist. Diese Schicht 11 liegt unmittelbar auf der Stirnfläche des metallischen Körpers 12 auf und steht daher mit diesem in leitender Verbindung. Diese zweiteilige Meßelektrode sitzt im Innenhohlraum eines aus einem Nichtleiter niedriger Ordnungszahl und niedriger Dichte hergestellten Isolators 13, dessen Dicke 2,5 cm beträgt. Besonders geeignet sind aus Polymetacrylsäureester hergestellte Kunststoffe, Polystyrene, Quarz und Hartglas. Dieser Isolator 13 trägt an seinem gesamten Außenumfang eine elektrisch leitende Schicht 14 aus kolloidalem Graphit, Aluminiumfarbe oder einem anderen metallische Leitung ergebenden Stoff, die über eine Leitung 15 mit Masse verbunden ist. Eine zweite Leitung 16 ist an die Meßelektrode 12 angelötet und durch eine enge Bohrungl7 im Isolator 13 an der der Strahlung P abgekehrten Rückseite aus dem Isolator 13 herausgeführt und mit Hilfe einer koaxialen Metallabschirmung 18 abgeschirmt. Die Leitung 16 dient zum Anschluß des oben beschriebenen Strahlungsempfängers an ein weiter unten näher dargestelltes elektrisches Meßgerät, mit dem der unter dem Einfluß der Primärstrahlung P entstehende elektrische Strom, welcher zwischen Außenelektrode und Meßelektrode auftritt, gemessen wird.
  • Die quadratische Stirnfläche der Vorrichtung ist der bei P angedeuteten zu messenden Strahlung zugekehrt, die z. B. von einem nicht dargestellten Cobalt- 60-Strahler mit einer mittleren Energie von 1,25 MeV oder einer anderen Strahlungsquelle ausgeht.
  • Die in die stirnseitige Wand des Nichtleiters 13 eindringende StrahlungP erzeugt in diesem nach dem bekannten Comptoneffekt innerhalb des hier in Betracht kommenden Energiebereiches von etwa 0,3 bis 3 MeV in überwiegendem Maße Comptonelektronen; bei niedrigeren Energien würde Photoabsorption und bei höheren Paarbildung vorherrschen. Die Comptonelektronen werden hauptsächlich in die Richtung der primären Photonenstrahlung gestreut. Dieser im Nichtleiter 13 auftretende Fluß rasch bewegter Elektronen stellt einen elektrischen Strom dar, welcher zwischen Außenelektrode und Meßelektrode fließt, solange die Vorrichtung bestrahlt wird.
  • Bei diesem Vorgang hat die als Absorber ausgebildete Meßelektrode die zusätzliche Aufgabe, der an ihrer Stirnseite eindringenden Photonenstrahlung den Aus-und Durchtritt durch den rückwärtigen der StrahlungP abgewandten Wandteil des Isolators zu verwehren; etwaige in diesen Rückwandteil austretende Photonenstrahlung würde nämlich wieder auf Grund des Comptoneffektes einen nunmehr in entgegengesetzter Richtung, also von der Meßelektrode zur Außenelektrode fließenden Elektronenstrom erzeugen. Der Meßstrom als Summe der beiden in bezug auf die Meßelektrode entgegengesetzt fließenden Ströme würde also zu klein ausfallen. Zur quantitativen Messung muß man also den Absorber so groß wählen, daß möglichst die gesamte, durch die Stirnwand des Nichtleiters 13 hindurchtretende Strahlung vom Absorber verschluckt wird.
  • Andererseits hat der zwischen dem Isolator 13 und dem Körper 12 sitzende Körper 10 als Teil der Meßelektrode die Aufgabe, Refiexionseffekte zu verhindern, sowohl in bezug auf Elektronen wie Photonen. Ein von einer leitenden Schicht bedeckter Nichtleiter ist ein Faradaykäfig. Alle im Innern absorbierte oder festgehaltene Ladung erscheint als Oberflächenladung wieder. Elektrisch verhält sich also der Körper 10 wie ein Metall. Die Dicke des Körpers 10 ist größer als die maximale Reichweite der Comptonelektronen. Von der Strahlung erzeugte Elektronen, welche aus dem Nichtleiter 13 in den Körper 10 eintreten, bleiben in dessen Innerem stecken, wobei aber ihre Gesamtladung zur Oberfläche abgeführt und als Ladung der Meßelektrode wahrgenommen wird. Da die leitende Oberflächenschicht 11 so dünn ist, daß sie keine merkliche Elektronenreflexion oder Elektronenabsorption aufweist, und weiterhin der Nichtleiter 13 und der Körper 10 vorzugsweise aus demselben Material bestehen, stellt die Grenzfläche zwischen dem Nichtleiter 10 und der Meßelektrode keine Inhomogenität für Elektronen- und Photonenstrahlung dar und erzeugt also auch keine störenden Grenzflächeneffekte. Die an der Stirnwand des Metallkörpers 12 auftretende, durch Reflexion entstehende Rückstrahlung soll durch den Körper 10 gleichfalls möglichst abgefangen und vom Rücktritt in den Isolator 13 abgehalten werden. Da die reflektierte Strahlung viel weicher als die Primärstrahlung ist, wird diese Aufgabe bei den angegebenen Abmessungen des Körpers 10 weitgehend erfüllt. Somit wird erreicht, daß der zwischen Außenelektrode und Meßelektrode fließende Elektronenstrom der Dosisleitung der Strahlung unmittelbar proportional ist.
  • Zur Messung des Stromes oder der Ladung stehen verschiedene Meßmethoden bekannter Art zur Verfügung. So kann man beispielsweise den zu messenden Strom über einen Hochohmwiderstand, der in der Zeichnung nicht angedeutet ist, führen und den an diesem Hochohmwiderstand erzeugten Spannungsabfall mit einem Gleichstromverstärker messen. Für Messungen, bei denen erhöhte Genauigkeit erforderlich ist, empfiehlt es sich,line Null-Methode zu verwenden, in welcher die durch den Comptonelektronenstrom erzeugte Aufladung der Meßelektrode durch einen über einen Influenzkondensator zugeführten Gegenstrom kompensiert wird. Hierbei wird die Spannungsdifferenz zwischen Meßelektrode undAußenelektrode praktisch auf Null gehalten. Die Messung selbst erfolgt mit Geräten, die außerhalb des Strahlungsfeldes aufgestellt sind, so daß meist Leitungen von nicht unerheblicher Länge erforderlich sind.
  • Hierbei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die zwischen dem Leiter 16 und seinem Abschirmmantel 18 vorhandene Eigenkapazität der Zuleitung als Influenzkapazität zu verwenden. Man findet, daß diese Leitungskapazität schon bei relativ geringer Leitungslänge wesentlich größer ist als die zwischen Meßelektrode und geerdeter Außenelektrode bestehende Kapazität der Meßvorrichtung, die dann meist gegenüber der Leitungskapazität vernachläßigbar ist.
  • Fig. 2 zeigt das Schaltschema einer solchen Kompensations-Meßanordnung. Der Kompensationsstrom 1 wird hier also der Meßelektrode über die zwischen der Leitung 16 und ihrem Abschirmmantel 18 bestehende Kapazität zugeführt und durch eine zeitlich veränderliche Gegenspannung erzeugt. Diese Gegenspannung ist in Fig. 2 mit Ug bezeichnet und wird an einem Spannungsteiler 20 mit Hilfe eines verstellbaren Abgriffs 21 abgegriffen. Über dem Spannungsteiler 20 liegt eine Batterie 22, deren Minuspol über die Erdleitung 23 mit Masse verbunden ist. Zwischen der Erdleitung und dem Abgriff 21 ist ein Voltmeter 24 eingeschaltet, an dem die jeweilige Höhe der am Abgriff 21 eingestellten Kompensationsspannung Ug abgelesen werden kann. Vom Abgriff 21 führt außerdem eine Leitung 25 zum Abschirmmantel 18 des Leiters 16, der seinerseits an einen bei 26 angedeuteten Nulldetektor bekannter Bauart angeschlossen ist.
  • Durch die Vergrößerung der Kompensationsspannung Ug wird der Meßelektrode über den Abschirmmantel 18 ein Kompensationsstrom I zugeführt, der bewirkt, daß die Spannung zwischen dieser Elektrode und der Außenelektrode den Wert Null beibehält, obwohl die von der zu messenden Strahlung P erzeugten Comptonelektronen dauernd von der Meßelektrode aufgenommen werden. Die Änderungsgeschwindigkeit der Kompensationsspannung Ug wird dabei so eingestellt, daß der Nulldetektor keine Anzeige liefert. Da der der Meßelektrode zufließende Strom I = C Ug dt ist, kann man den Stromwert I, der dem zu messenden, durch die Strahlung P erzeugten Comptonelektronenstrom umgekehrt gleich ist, in einfacher Weise dadurch ermitteln, daß man den Wert Ugo bei Beginn der Messung und den Wert Ugt am Ende der Messung feststellt. Aus der bekannten Kabelkapazität C zwischen dem Leiter 16 und seinem Abschirmmantel 18 und aus der Differenz des Anfangs- und des Endwertes der Kompensationsspannung Ug kann dann auf einfache Weise der Stromwert ermittelt werden. Die Dosis der während des Zeitintervalls t aufgefallenen Strahlungsenergie ergibt sich dann in einfacher Weise aus der Differenz der Spannungswerte Ugo und Ugt.
  • Während die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung eine hohe Meßgenauigkeit hat, sich jedoch wegen ihres beträchtlichen Volumens und Gewichtes hauptsächlich für stationäre Verwendung zu Absolutmessungen, besonders in Verbindung mit einer automatisch arbeitenden elektrischen Meßanordnung eignet, läßt das in Fig. 3 dargestelllte Ausführungsbeispiel eine tragbare Verwendung zu. Es ist wesentlich leichter und einfacher konstruiert. Der Strahlungsempfänger nach Fig. 3 hat wieder eine zweiteilige Meßelektrode. Diese besteht aus einem allseitig mit einer leitenden Schicht31 aus Aquadag oder Aluminiumfarbe bedeckten und aus einem nichtleitenden Stoff, etwa einem aus Polymetacrylsäureester hergestellten Kunststoff bestehenden Körper 30, welcher auf der Stirnseite eines scheibenförmig ausgebildeten Bleikörpers 32 aufsitzt. Diese zweiteilige Meßelektrode sitzt wie beim vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel im Innenraum eines Nichtleiters 33, der vorzugsweise aus demselben Stoff besteht wie der Körper 30. Die Außenseite des als Streukörper und Isolator wirkenden Nichtleiters 33 trägt die sie allseitig bedeckende, aus Aluminium bestehende Außenelektrode 34. Sie trägt an einer möglichst außerhalb des Strahlungsfeldes liegenden Seite einen Stutzen35, der eine Anschlußklemme36 und eine an dieser befestigte und mit der Meßelektrode verbundene Leitung 37 aufnimmt und von einem abnehmbaren, aus einem guten Isolator, vorzugsweise aus derselben Substanz wie der Streukörper bestehenden Verschlußstück 38 abgedeckt ist.
  • Zur Messung wird der Strahlungsempfänger mit durch das Verschlußstück 38 abgedeckter Anschlußklemme 36 der Strahlung ausgesetzt. Unter dem Einfluß der zu messenden Strahlung werden in dem als Streukörper wirkenden Nichtleiter 33 Comptonelektronen erzeugt, welche, wie im vorherigen Ausführungsbeispiel erwähnt, wieder einen zwischen Außenelektrode und Meßelektrode fließenden Elektronenstrom erzeugen. Hierdurch entsteht eine elektrische Aufladung der isolierten Meßelektrode gegenüber der Außenelektrode. Nach der Bestrahlung wird diese Ladung bzw. die schließlich zwischen den beiden Elektroden erzeugte Potentialdifferenz gemessen, indem die Außenelektrode 34 geerdet wird und die Anschlußklemme36 nach Abnahme des Verschlußstückes 38 mit einer geeigneten elektrischen Meßvorrichtung bekannter Art verbunden wird.
  • Hierfür kann jedes bekannte elektrische Meßsystem verwendet werden, welches die Ladung eines Kondensators zu bestimmen gestattet. Da die Kapazität zwischen Außenelektrode und Meßelektrode verhältnismäßig klein ist, kann eine beträchtliche Ladespannung entstehen. Bei einem praktisch ausgeführten Auffänger nach Fig. 3 betrug diese Kapazität etwa 100pF. Ein Comptonelektronenstrom in der Stärke von 10-1°A ergibt dann in 100 Sekunden eine Spannung von 100 Volt. Derartige Spannungen können mit üblichen Einfaden-Taschenelektrometern leicht gemessen werden. Erhöhte Empfindlichkeit wird durch Verwendung von tragbaren Röhrenvoltmetern erhalten.
  • Für die in den Fig. 1 und 3 beispielhaft dargestellten Vorrichtungen gelten folgende Überlegungen: Der Strahlungsfluß P (x) (gemessen in erg/sec) einer Photonen strahlung vermindert sich durch wahre Absorption (dP1/dx) und durch Streuung (d12/dx). Es sei E die mittlere Energie eines Comptonelektrons (in erg) und N(x) die Gesamtzahl der in der Tiefe x pro Weglänge und Zeiteinheit erzeugten Elektronen.
  • Die durch wahre Absorption der Primärstrahlung entzogene Energie findet sich als Energie der Comptonstrahlung wieder.
  • Man hat also: dP1/dx = -N(x) E.
  • Die Zahl der Elektronen, welche pro Zeiteinheit durch den Querschnitt des bestrahlten Materials gehen, sei n(x). Sie ist gleich der Gesamtzahl aller innerhalb einer Reichweitenlänge R erzeugten Elektronen, also: n(x>=RN (x).
  • Die Beziehung zwischen Reichweite und Energie der Elektronen in dem betrachteten Gebiet wird als linear angesehen: R=a'E, und hiermit wird n(x) = a E N(x).
  • Der Gesamtstrom wird durch Multiplikation der Elektronenzahl mit der Einheitsiadung e (in coulomb) erhalten. Istq der Querschnitt, so wird also die Stromdichte i(x), in a/cm2, gegeben durch 1 dP i(x) = - a e a q dx Monochromatische Strahlung wird exponentiell absorbiert. Wenn ,es der lineare Absorptionskoeffizient in cm-l ist, so wird also dP,ldx = ,uPl, und schließlich i(x) = e a u Plq.
  • Der Strom ist also dem Strahlungsfluß proportional und daher ein Maß für diesen.

Claims (12)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zur Messung harter Röntgen- und Gammastrahlung,gekennzeichnet durch einen Streukörper, in dem die zu messende primäre Photonenstrahlung eine Comptonstreustrahlung hervorruft, welche hauptsächlich in die Richtung der Primärstrahlung fällt, einen Nichtleiter, in dem die Compton elektronen einen ebenfalls in die Richtung der Primärstrahlung fallenden elektrischen Strom erzeugen, und eine gleichzeitig als Absorber für die Photonenstrahlung dienende, allseitig isolierte Meßelektrode, mittels welcher der von den Comptonelektronen selbst getragene Strom meßbar ist.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßelektrode aus einem leitenden Absorber wie Blei oder einem anderen Werkstoff mit hohem Absorptionskoeffizienten besteht, welcher allseitig von einem Isolator umschlossen ist, der gleichzeitig als Streukörper für die zu messende Strahlung dient und mit einer metallisch leitenden Oberflächenschicht oder Belegung umgeben ist, welche als Außenelektrode dient.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtleitende Streukörper aus einem Stoff von niedriger Ordnungszahl und Dichte sowie von hohem Isolationswiderstand und großer Widerstandsfähigkeit gegen Strahlung besteht, vorzugsweise aus Quarz, Hartglas, Poly- styrene oder einem aus isolierendem Polymetacrylsäureester bestehenden Kunststoff.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Streukörper und Meßelektrode in Strahlrichtung ein mit einer metallisch leitenden Oberflächenschicht versehener Isolator niedriger Ordnungszahl, vorzugsweise aus demselben Stoff wie der Streukörper bestehend, gelegt ist, dessen leitende Oberflächenschicht mit der Meßelektrode in direktem elektrischem Kontakt ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßelektrode mit einer möglichst außerhalb des Strahlungsfeldes liegenden, von der Außenelektrode isolierten Anschlußklemme verbunden ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßleitung zum Meßgerät mit einem metallischen Abschirmmantel umhüllt ist.
  7. 7. Vorrichtung nach AnspruchS, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußklemme während der Bestrahlung durch ein abnehmbares, aus einem guten Isolator, vorzugsweise aus derselben Substanz wie der Streukörper bestehendes Verschlußstück abgedeckt ist.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen des von den Comptonelektronen getragenen Stromes der Spannungsabfall dient, der an einem mit der zur Meßelektrode führenden Anschlußklemme verbundenen Hochohmwiderstand entsteht.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Influenzkondensator die Aufladung der Meßelektrode gegenüber der geerdeten Außenelektrode und dem geerdeten Abschirmmantel der Meßleitung kompensiert.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht geerdete metallische Abschirmmantel der Meßleitung zusammen mit der Meßleitung selbst als Influenzkondensator dient, während die Außenelektrode geerdet bleibt.
  11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladung der Meßelektrode gegenüber der geerdeten Außenelektrode nach der Bestrahlung mit einem tragbaren Elektrometer meßbar ist.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erniedrigung der Empfindlichkeit und Erhöhung des Meßbereiches für beliebig hohe Dosiswerte ein in eine Strahlungsschutzhülle eingebauter Kondensator parallel zu Meßelektrode und geerdeter Außenelektrode schaltbar ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 667 496, 690 251, 691 575; Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen, Bd. 84, 1956, Heft 2, S. 137 bis 149; Zeitschrift für Naturforschung, Bd. 11 a, 1956, Nr. 6, S. 434; Bd. 12a, 1957, S. 217; Proceedings oftheIRE, Bd. 46,1958, Nr. 6, S. 1045; Physical Review, Bd. 75, 1949, Nr. 1, S. 44/45; Review of Scientific Instruments, Bd. 27, 1956, S. 696 bis 702.
DEG27052A 1959-05-14 1959-05-14 Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung Pending DE1107350B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG27052A DE1107350B (de) 1959-05-14 1959-05-14 Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG27052A DE1107350B (de) 1959-05-14 1959-05-14 Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1107350B true DE1107350B (de) 1961-05-25

Family

ID=7123114

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG27052A Pending DE1107350B (de) 1959-05-14 1959-05-14 Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1107350B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011113835A1 (fr) * 2010-03-15 2011-09-22 Qray Sprl Dispositif et procédé d'assurance-qualité en radiothérapie

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE667496C (de) * 1935-03-02 1938-11-12 Aeg Kondensatoranordnung zur Messung der Menge schneller Kathodenstrahlen
DE690251C (de) * 1936-08-30 1940-04-19 Aeg Auffaenger fuer Kathodenstrahlen, bei dem die absorbierende, leitende Schicht durch die Kathodenstrahlen, deren Intensitaet und Menge zu messen ist, aufgeladen wird
DE691575C (de) * 1938-11-13 1940-05-30 Aeg Einrichtung zur Messung der Intensitaet von Neutronen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE667496C (de) * 1935-03-02 1938-11-12 Aeg Kondensatoranordnung zur Messung der Menge schneller Kathodenstrahlen
DE690251C (de) * 1936-08-30 1940-04-19 Aeg Auffaenger fuer Kathodenstrahlen, bei dem die absorbierende, leitende Schicht durch die Kathodenstrahlen, deren Intensitaet und Menge zu messen ist, aufgeladen wird
DE691575C (de) * 1938-11-13 1940-05-30 Aeg Einrichtung zur Messung der Intensitaet von Neutronen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011113835A1 (fr) * 2010-03-15 2011-09-22 Qray Sprl Dispositif et procédé d'assurance-qualité en radiothérapie
BE1019079A5 (fr) * 2010-03-15 2012-02-07 Qray Sprl Dispositif et procede d'assurance-qualite en radiotherapie.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2719930C2 (de) Röntgenstrahlendetektor
WO2010040330A2 (de) Neutronendosimeter
EP0030929B1 (de) Sekundärstandard-Ionisationskammer, insbesondere zur Messung der Energiedosis
DE102009018335B3 (de) Dosimeter und Verfahren zum Ermitteln einer Energiedosis eines gepulsten Strahlungsfelds
DE1953006A1 (de) Verbesserter lageempfindlicher Strahlungsdetektor
EP0075830B1 (de) Überwachungsanordnung für die Beschleunigungsenergie eines Elektronenbeschleunigers
DE2110850A1 (de) Strahlungsdetektor
Gross Compton Dosimeter for Measurement of Penetrating X-Rays and Gamma Rays
DE2440955A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der raeumlichen verteilung der radioaktivitaet eines objekts
DE1107350B (de) Vorrichtung zur Messung harter Roentgen- und Gammastrahlung
EP3671285A1 (de) Vorrichtung zum messen ionisierender strahlung
DE2706629C3 (de) Einrichtung zur Überwachung der Position und der räumlichen Verteilung eines Elektronenstrahlbündels hoher Energie
DE866730C (de) Einrichtung zur kontinuierlichen Dickenmessung von Folien, duennen Platten oder Blechen aus Papier, Kunststoff oder Metall
DE1950060C3 (de) Kernstrahlungs-Nachweiseinrichtung mit einem von einer Diamantplatte gebildeten Detektor
US3122640A (en) Method and apparatus for measuring the dosage of x-rays and gamma rays
DE2715965A1 (de) Ionenkammeranordnung mit reduziertem totraum
DE1081978B (de) Strahlungsmesser mit einer mit zwei Anoden versehenen Ionisationskammer
DE3516696A1 (de) Anordnung zur messung der wahrscheinlichsten energie gerichteter elektronenstrahlung
DE19620907A1 (de) Monitor zum Messen der Radioaktivität einer Fläche
DE762277C (de) Vorrichtung zur Messung der Intensitaet eines Stromes langsamer Neutronen mittels einer Ionisationskammer
DE2813674A1 (de) Vielkanalroentgendetektor
DE2000920C3 (de) Vorrichtung zum Messen des Druckes eines gasförmigen Mediums mit einer radioaktiven Strahlungsquelle
DE3542306A1 (de) Doppeldetektor
DE4200308A1 (de) Messkammer fuer die bestimmung des radioaktiven edelgases radon in traegergasgemischen
Frankovsky et al. Reactor and Linear Accelerator Induced Effects in Dielectrics