-
Rieselkühler, Rieselfilter od. dgl. Die Erfindung betrifft einen Rieselkühler
oder ein Rieselfilter od. dgl. mit mehreren großflächigen Rieseleinbauten, die aus
parallel angeordneten, auf einer ihrer Kanten senkrecht stehenden dünnen Tafeln
eines für die herabrieselnde Flüssigkeit inerten Materials gebildet werden, wobei
längs der horizontalen Kanten jeder Tafel relativ kurze, senkrecht zur Strömungsrichtung
der herabrieselnden Flüssigkeit verlaufende parallele Wellen vorgesehen sind, während
der übrige größere Teil der Tafel eine in Strömungsrichtung der Flüssigkeit verlaufende
parallele Wellung aufweist.
-
Es sind bereits Rieselkühler bekannt, deren Rieseleinbauten mit in
verschiedenen Richtungen verlaufenden Wellen versehen sind. Es sind auch Rieselkühler
mit gewellten Rieseleinbauten bekannt, bei denen die Wellentäler der längs der einen
Kante befindlichen Querwellen mit den Wellenbergen fluchten, die längs der anderen
Kante vorhanden sind.
-
Es ist ferner bekannt, Rieseleinbauten aus dünnen Tafeln zu bilden,
die aus einem für die Flüssigkeit inerten Material bestehen und die auf einer ihrer
Längskanten lotrecht stehen, wobei die Tafel mehrere parallel verlaufende Wellen
aufweist mit glatt ineinander übergehenden abwechselnden Wellentälern und Wellenbergen.
-
Bei den bekannten Rieselkühlern trifft die fallende Flüssigkeit im
wesentlichen nur auf eine Seite der Tafel auf, so daß die andere Seite der Tafel
nutzlos ist und trocken bleibt.
-
Mit der Erfindung soll nun ein Rieseleinbau geschaffen werden, der
zwangläufig dafür sorgt, daß von oben herabfallende Berieselungsflüssigkeit stets
und ständig die Vorderseite und die Rückseite der darunterliegenden Längswellen
der Einbauplatte erreicht und benetzt.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Kieseleinbauten
in an sich bekannter Weise mit jeweils um 90"' verdrehten horizontalen Kanten blockweise
übereinanderliegen und ferner zwischen den einzelnen Tafeln mehrere in Abstand voneinander
stehende und in der Höhe versetzt angeordnete senkrechte Versteifungsrippen vorgesehen
sind, die eine den in Strömungsrichtung der Flüssigkeit verlaufenden Wellen sich
anpassende S-Form haben, mindestens zwei benachbarte Längswellen überbrükken und
alle auf der gleichen Fläche jeder Tafel liegen.
-
Außer einem dichteren Aufstellen der Tafeln und der Benutzung beider
Seiten der Tafeln als Benetzungswände ist auch keine Druckerhöhung für das die Anlage
durchströmende Gas erforderlich, da die Tafeln einen geringeren Widerstand erzeugen,
als er bei Sieben und ähnlichen Einrichtungen in Rieseltürmen od. dgl. auftritt.
Der Rieselkühler arbeitet infolgedessen mit einem Wirkungsgrad, der von keinem der
bisher bekanntgewordenen Rieselkühler erreicht wird.
-
Bei einem nicht zum Stand der Technik gehörenden älteren Vorschlag
werden bereits Rieselflächen verwendet, die an den horizontalen Kanten relativ kurze,
senkrecht zur Strömungsrichtung der herabrieselnden Flüssigkeit verlaufende Wellen
und auf dem übrigen, größeren Teil eine hierzu senkrechte parallele Wellung aufweisen.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Tafel eines Kieseleinbaues, Fig.2 eine
Draufsicht auf die gegenüberliegende Tafel desselben Kieseleinbaues, Fig.3 einen
Längsschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 1, Fig. 4 ein Querschnitt nach Linie 4-4 der
Fig. 1, Fig.5 eine schaubildliche Ansicht mehrerer in Fig. 1 dargestellter Tafeln,
die in Nichtgebrauchsstellung ineinandergeschachtelt sind, Fig.6 eine schaubildliche
Ansicht mehrerer in Fig. 1 dargestellter Tafeln in Arbeitsstellung, und Fig. 7 eine
vereinfachte schaubildliche Darstellung mehrerer blockweise übereinanderliegender
Kieseleinbauten nach Fig. 6.
-
Die in der Zeichnung dargestellten großflächigen Kieseleinbauten und
ihre Verstärkungsrippen sind
in bekannter Weise aus einer einzigen
Tafel geformt, gestanzt oder gepreßt. Für diese Tafeln und Einbauten, die in Berührung
mit wäßrigen Flüssigkeiten verwendet werden sollen, werden diese Rieseleinbauten
der Einfachheit halber aus thermoplastischem Kunststoffmaterial hergestellt, beispielsweise
einem Polymerisat oder einem Mischpolymerisat, das durch ein einfaches Vakuumziehverfahren
als Tafel hergestellt ist. Für andere Verwendungszwecke können die Rieseleinbauten
aus irgendeinem geeigneten inerten Material bestehen, das in einigen Fällen aus
verschiedenartigen Metallen, mit Kunstharz imprägniertem Papier oder Pappe, Gußbeton,
keramischen Stoffen oder anderem Material sein kann, das sich formen läßt.
-
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten dünnen Tafeln stehen senkrecht
auf einer ihrer Längskanten 11, wie dies in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Die
Tafel 10 hat mehrere Längswellen 12 mit auf beiden Flächenseiten befindlichen, glatt
ineinander übergehenden Wellentälern 13 und Wellenbergen 14 (Fig.5 bis 7). Die Längswellen
12 bedecken den größten Teil der Fläche der Tafel 10. Die übrige Fläche jeder Tafel
10 wird von mehreren verhältnismäßig kurzen Wellen 15 bedeckt, die quer zur Tafel
verlaufen, von den Längskanten 11 der Tafel 10 sich erstrecken und in offener Verbindung
mit der nächstgelegenen Längswelle 12 stehen. Die Querwellen 15 haben glatt ineinander
übergehende Wellentäler 16 und Wellenberge 17, die vorzugsweise die gleiche Amplitude
aufweisen wie die Längswellen 12. Die Wellentäler 16 längs der einen Randkante der
Tafel 10 sind vorzugsweise mit den längs der anderen Randkante befindlichen Wellenbergen
17 ausgerichtet.
-
Jede Tafel 10 wird von mehreren auf Abstand stehenden Versteifungsrippen
18 versteift, die quer zur Tafel angeordnet sind und aus mindestens einer Fläche
der Tafel um eine Strecke vorstehen, die kleiner als die Amplitude der Welle ist.
In der dargestellten und bevorzugten Ausführung bestehen die Versteifungsrippen
18 aus einem Teil mit der Tafel 10. Die Versteifungsrippen 18 ragen aus der einen
Fläche der Tafel 10 hervor und haben eine ungefähre S-Form, so daß sie den Längswellen
der Tafel 10 folgen. Dies ist deutlich in den Fig. 4 und 5 zu sehen. Die bevorzugte
Ausführung der Rippen 18 ist eine hohl gezogene Form mit Rippenstegen 19, die schmäler
sind als die Rippenwurzeln 20 (Fig. 3), so daß die Tafeln 10 in Nichtgebrauchsstellung,
zum Speichern oder zum Versand ineinandergeschachtelt werden können (Fig. 5). Um
alle Teile jeder Tafel 10
im wesentlichen gleichförmig starr zu machen, werden
die Versteifungsrippen 18 symmetrisch um einen Symmetriemittelpunkt 21 (Fig. 1 und
2) aufgestellt. Vorzugsweise liegt dieser Symmetriemittelpunkt 21
zu dem Mittelpunkt
22 der Tafel 10 nach dem einen Ende der Tafel hin um einen Strecke versetzt, die
ungefähr gleich der Breite einer Versteifungsrippe 18 ist. Infolgedessen ist von
dem einen Ende der Tafel 10 bis zur nächsten Rippe ein größerer Abstand vorhanden
als von dem anderen Ende der Tafel 10 bis zu ihrer nächsten Rippe. Bei der Zusammenstellung
der Rieseleinbauten werden alle Tafeln so gedreht, daß ihre Versteifungsrippen 18
in die gleiche Richtung weisen, während abwechselnde Tafeln 10 mit ihren Symmetriemittelpunkten
21 auf gegenüberliegenden Seiten ihrer Mittelpunkte 22 aufgestellt werden. Die Rippen
dienen als Abstandsstücke zwischen den zusammengesetzten Tafeln.
-
Zweckmäßig wird eine kleine becherförmige Vertiefung 23 in dem Innenwinkel
jeder S-förmigen Versteifungsrippe 18 vorgesehen, während eine kleinere Erhöhung
24 in dem Wellental 13 der nächsten Längswelle 12 vorgesehen wird, die zu dem längeren
Ende der Tafel 10 um eine Strecke versetzt ist, die gleich der Strecke zwischen
dem Symmetriemittelpunkt 21 und dem Mittelpunkt 22 ist. Wenn die Tafeln 10 in Arbeitsstellung
zusammengesetzt sind, greifen die Erhöhungen 24 in die Vertiefungen 23 ein, so daß
eine Sperre vorhanden ist, die die Bewegung der einzelnen Tafeln im Rieseleinbau
verringert oder verhütet. Gewünschtenfalls können die Vertiefungen 23 kurz vor ihrem
Zusammenbau mit einem Klebstoff gefüllt werden, so daß die Tafeln zusammengehalten
werden, ohne daß Einschließgestelle erforderlich sind.
-
Bei der Zusammensetzung der Tafeln zur Herstellung von Rieseleinbauten
werden die Tafeln auf ihren Längskanten aufgestellt, so daß also ihre kurzen Querwellen
15 lotrecht und ihre langen Querwellen 12 waagerecht angeordnet sind. Ein derartiger
Aufbau ist in Fig. 6 und 7 dargestellt. Die auf diesen Rieseleinbau fallende Flüssigkeit
tropft in die wabenartigen Öffnungen 25. Die auf eine der Flächen der lotrecht angeordneten
Querwellen auftreffende Flüssigkeit fließt von diesen Flächen ab, verbreitet sich
bei ihrem Fall auf den Längswellen, bis sie zu den lotrechten Wellen gelangt, die
sich an der unteren Kante der Tafel befindet, und fließt dann aus dem oberen Rieseleinbau
aus. Die in eine öffnung 25 fallende Flüssigkeit muß infolge der Amplitude der Wellen
auf eine der waagerecht angeordneten Wellenoberflächen fallen, so daß also keine
Gelegenheit zu einem freien Fall im Rieseleinbau ist. Die gesamte fallende Flüssigkeit
wird also als ein Film auf den Wänden der Tafeln verteilt und gelangt dann in den
darunter angeordneten, um 90° verdrehten Rieseleinbau, wo sie in gleicher Weise
verteilt. wird wie in dem oberen Rieseleinbau.