DE11016C - Metalldichtung für Kolben- und Ventilstangen - Google Patents

Description

1880.

Klasse 47.

THOMAS TRIPP in EAST STOUGHTON

(Grafschaft Norfolk, Massachusetts, V. S. A.).

Metalldichtung für Kolben- und Ve η t i I s t a η g e n.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1880 ab.

■Diese Dichtung für Kolben und Ventilstangen besteht vollständig aus Metall. A² bezeichnet einen starken Ring oder Hohlcylinder, welcher durch Schrauben α α mit seinem einen Ende auf einer an den Nabenflantsch des Dampfcylinderdeckels angeschraubten ringförmigen Scheibe C so befestigt ist, dafs er jeder, z. B. durch Biegung hervorgerufenen unregelmäfsigen seitlichen Bewegung der durch ihn hindurch gehenden Kolbenstange D Folge leisten kann, ohne dafs durch die Verbindungsstelle zwischen ihm und der Scheibe C Dampf entweicht. Im Innern des Ringes oder Hohlcylinders A² befinden sich die Packungsringe, deren Zähl in dem dargestellten Beispiel zwei beträgt. Dieselben sind je an einem Ende dieses Ringes A² angeordnet und bestehen je aus zwei Hälften A und A¹ bezw. B und B¹, welche mit ihren Schnittflächen mehr oder weniger dicht zusammenstofsen. und so die Kolbenstange D umschliefsen.

Die der ringförmigen Scheibe C zunächst liegenden beiden Packungsringhälften A und A ' sind in einer Aussparung E enthalten, in welcher sie sich mit zwei geraden, zu ihrer Fugenrichtung normalen ,Parallelseiten führen, und werden je durch eine Feder F gegen die Kolbenstange D angedrückt.

Die im entgegengesetzten Ende des Ringes oder Hohlcylinders A² befindlichen Hälften B und B¹ des zweiten Packungsringes sind in einer Aussparung G enthalten und so angebracht, dafs die zwischen ihnen vorhandene Stofsfuge etwa um 90⁰ gegen diejenige der Ringhälften A und A¹ versetzt ist. Dieselben werden je durch eine Feder /gegen die Kolbenstange D angeprefst und können auch mit zwei geraden Parallelseiten versehen werden, führen sich aber nicht in der Aussparung in welcher sie liegen, sondern haben eine solche Form, dafs sie sich gegenseitig selbst als Führung dienen. K ist eine ringförmige Scheibe, welche auf dem äufseren Ende des Ringes oder Hohlcylinders A² befestigt ist und die Ringhälften B und B^x vor dem Herausfallen schützt.

Um das Entweichen von Dampf durch die Stofsfuge der beiden Ringhälften A und A¹ und rings neben der Kolbenstange zu verhindern, ist die Aussparung G gröfser gemacht als diese Ringhälften. Dadurch wird im Innern des Hohlcylinders A² eine Art Absatz oder Schulter H gebildet, welche die anderen beiden Ringhälften B und B¹ überdeckt und somit ein Entweichen von Dampf an den bezeichneten Stellen unmöglich macht.

Der Ring oder Hohlcylinder A² kann aus einem Stück gegossen werden. Zur leichteren Herstellung und Montirung der Dichtung empfiehlt es sich jedoch, denselben aus zwei Theilen JJ herzustellen, welche dann fest zusammengeschraubt werden, so dafs sie sich in keiner Richtung verschieben können und ihr Abstand vom Umfang der Kolbenstange stets derselbe bleibt,¹ Fig. 1, 2, 5 und 6. Diese Anordnung gewährt auch den Vortheil, dafs man beim Zusammenschrauben der beiden Hälften JJ in die Fuge derselben . Metallplättchen legen kann, welche man, wenn durch unvorhergesehene Umstände eine oder einige der Federn F oder / springen und nicht sofort ersetzt werden "können, herausnimmt, so dafs die genannten Hälften JJ sich weiter zusammenschrauben lassen und nun, als Nothbehelf, ihrerseits. die Packungsringe ohne Vermittelung der Federn direct gegen die Kolbenstange anpressen, bis neue Federn zur Stelle sind.

In manchen Fällen dürfte noch eine besondere Sicherung gegen das Entweichen von Dampf an der Stelle, wo die Kolbenstange aus dem Dampfcylinder heraustritt, nothwendig sein. Es werden dann zwei die Kolbenstange genau um schliefsende, halbkreisförmig ausgeschnittene Platten «'«' angewendet, deren äufserer Umfang, etwa wie in Fig. 6 bei c und c', winkelförmig gestaltet oder wie in Fig. 8 gekrümmt sein kann, und welche in die zum Theil im Ende des Packungsringes A A', zum Theil in demjenigen des Hohlcylinders A² ausgesparten Vertiefungen 'b^l b^l eingelassen und so angeordnet sind, dafs sie die Stofsfuge des Packungsringes überdecken. Durch diese Platten a¹ «', welche durch besondere Einsatzstücke e, Fig. 8, zusammengehalten werden und infolge ihrer Lage jede Bewegung der Packungsringhälften A und A ¹J aber in einer zu dieser Bewegung

rechtwinkligen Richtung mitmachen können, sowie ferner durch die Anbringung einer die Kolbenstange einfach umgebenden ringförmigen Scheibe d⁴, welche, in die Scheibe C eingelassen, jene Platten α^l α^l überdeckt und nur einen seitlichen Spielraum hat, um jeder unregelmäfsigen seitlichen Bewegung der Stange Folge leisten zu können, wird jeglichem Austritt von Dampf durch die Nabe des Dampfcylinderdeckels vorgebeugt, so dafs man des zweiten Packungsringes B B' gar nicht bedarf, sondern ihn unter gleichzeitiger Weglassung des Ansatzes H durch einen einzigen Packungsring A Aⁱ von der Länge des Ringes oder Hohlcylinders A ² ersetzen kann, Fig. 7.

Claims (10)

1. Patent-Ansprüche:

   τ. Die je aus zwei Theilen A und A¹ bezw. B und B¹ bestehenden Packungsringe in Verbindung mit dem Ringe oder Hohlcylinder A² und der ringförmigen Scheibe C zu dem erwähnten Zweck.
2. 2. Die Packungsringe, der Ring oder Hohlcylinder A² und die Scheibe C in Verbindung mit den Federn zum Andrücken der Packungsringhälften A und A¹ bezw. B und B¹ gegen die Kolbenstange.
3. 3. Der im Innern des Ringes oder Hohlcylinders A² angeordnete Absatz H, welcher in Verbindung mit dem einen Paare der Packungsringhälften das Entweichen von Dampf durch die Stofsfuge des anderen Paares und rings neben der Kolbenstange verhindert.
4. 4. In einem zweitheiligen Ring oder Hohlcylinder die Verbindung von zweitheiligen Packungsringen, von der in 1. erwähnten Einrichtung, deren Stofsfugen rechtwinklig gegen einander versetzt sind.
5. 5. Die Verbindung des Ringes oder Hohlcylinders A², der Packungsringhälften A und A¹ bezw. B und B¹, der Scheibe C und Scheibe K, welche letztere sammt dem Hohlcylinder A ² an der mit dem Flantsch der Dampfcylinderdeckelnabe sicher verschraubten Scheibe C befestigt ist.
6. 6. In Verbindung mit den Ringhälften A und A¹ und dem Ringe oder Hohlcylinder A² die Platten a¹ a\ welche dazu dienen, die Stofsfuge jener Ringhälften zu überdecken und ein Entweichen von Dampf durch diese Fuge und rings neben der Kolbenstange zu verhüten.
7. 7. Die ringförmige Scheibe d¹ in Verbindung mit dem Hohlcylinder oder Ring A² und der ringförmigen Scheibe C zu dem bezeichneten Zweck.
8. 8. Die ringförmige Scheibe d^x in Verbindung mit dem Ring oder Hohlcylinder A², der ringförmigen Scheibe C und den Platten β¹«',
9. 9. An Metalldichtungen für Kolben- und Ventilstangen die Verbindung der abzudichtenden Stange und zweitheiligeri Dichtungsringe mit den Platten β¹«¹, welche infolge ihrer Lage zugleich mit den Dichtungsringhälften, aber in einer zur Bewegung dieser letzteren rechtwinkligen Richtung gegen die abzudichtende Stange angedrückt werden.
10. 10. In Verbindung mit den übrigen Theilen der Metalldichtung die besonders gestalteten ■ Einsatzstücke e, Fig. 8, welche die Platten «'«' zusammenhalten.

    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.