DE1097051B - Kernreaktor, der mit einer Spaltmaterial mit sich fuehrenden Fluessigkeit arbeitet - Google Patents
Kernreaktor, der mit einer Spaltmaterial mit sich fuehrenden Fluessigkeit arbeitetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kernreaktor, der mit einer Spaltmaterial mit sich führenden Flüssigkeit
arbeitet und bei dem die Spaltstoffflüssigkeit zum Zwecke der Abfuhr der freigesetzten Wärme auch
durch einen äußeren Umlaufkreis geleitet wird.
Kernreaktoren, bei welchen die im Reaktorbehälter erzeugte Wärmeenergie in einem äußeren Umlaufkreis
durch Wärmeaustauscher abgezogen wird, sind bekannt. Dabei werden im äußeren Umlauf kreis bei einer
dieser Reaktorausführungsformen einfache Wärmeaustauscher verwendet, die allerdings dann radioaktiv
verseucht werden. Zur Vermeidung der Verseuchung des Wärmeaustauschers bzw. zur biologischen Strahlungsabschirmung
werden bei einer anderen Reaktorausführung auch bereits doppelte Wärmeaustauscher
verwendet, die zum Teil mit eingebautem Strahlungsschutz aus Quecksilber ausgerüstet werden.
Ein erheblicher Nachteil aller mit einer Spaltmaterial mit sich führenden Flüssigkeit arbeitenden Kernreaktoren
besteht aber darin, daß die innerhalb des Reaktorkerns erzeugten sich spaltenden Atome an der
Innenfläche des Reaktordruckbehälters Korrosionsschäden hervorrufen, die die Lebensdauer des Reaktordruckbehälters
und somit des gesamten Kernreaktors erheblich vermindern können.
Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, Kernreaktoren, die mit einer Spaltmaterial mit sich führenden
Flüssigkeit arbeiten, so auszubilden, daß Korrosionsschäden an der Innenseite des Reaktordruckbehälters
verhindert oder aber zumindest stark herabgesetzt werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß der Reaktorbehälter mit einer porösen oder perforierten inneren Auskleidung ausgestattet ist und daß
Mittel vorgesehen sind, durch die der Auskleidung eine Flüssigkeit zugeleitet wird, die in die Spaltstoffflüssigkeit
eintritt, eine Korrosion der Gefäßwandung verhütet oder behindert und im äußeren Umlaufkreis
wieder herausgezogen wird. In Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens kann die Zuleitung der korrosionsverhindernden
Flüssigkeit durch die Auskleidung des Reaktorbehälters so erfolgen, daß innerhalb
des Behälters ein einwärts gerichteter Strom der Flüssigkeit bewirkt wird. Die durch die Auskleidung in
den Reaktorbehälter einströmende Flüssigkeit spült dann nämlich die innerhalb des Reaktorkerns erzeugten,
sich spaltenden Atome von der Behälterwand weg, gegen die Mitte des Druckbehälters in den Haupt-Umlaufstrom
hinein, der sie aus dem Kern in die Leitung des Umlaufkreises befördert.
Die Erfindung eignet sich besonders zur Anwendung bei einem homogenen Wasserreaktor, bei welchem die
Spaltstoffflüssigkeit eine Lösung eines Salzes eines Spaltmetalls in schwerem Wasser darstellt und bei
dem als nicht korrodierendes Strömungsmittel reines
Kernreaktor, der mit einer
Spaltmaterial mit sich führenden
Flüssigkeit arbeitet
Anmelder:
United Kingdom
Atomic Energy Authority, London
Atomic Energy Authority, London
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Schubert, Patentanwalt,
Siegen, Oranienstr. 14
Siegen, Oranienstr. 14
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom. 15. Mai 1956
Großbritannien vom. 15. Mai 1956
Robert Spence, London,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
schweres Wasser durch die poröse Auskleidung eingeführt wird. Schließlich besteht bei derartigen Kernreaktoren
ein wesentliches Merkmal der Erfindung darin, daß das als nicht korrodierendes Strömungsmittel
dienende schwere Wasser aus dem Deuterium und Sauerstoff erzeugt ist, die durch radiolytische
Zersetzung des schweren Wassers im Reaktorkessel entstehen, wobei dieses schwere Wasser nach Abscheidung
der Spaltstoffflüssigkeit und der gasförmigen Spaltprodukte im Außenkreis wieder der Auskleidung
des Reaktorkessels zufließt.
Die Erfindung soll nunmehr ausführlicher an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung erläutert
werden, und zwar zeigt diese schaubildlich einen Querschnitt eines Reaktors, der die eine Ausführungsform
der Erfindung verkörpert.
In der Zeichnung besteht der Kernbehälter 1 aus einem Zirkongehäuse von ungefähr 1 cm Dicke, umgeben
von einer unter Druck stehenden Umhüllung oder Schicht 2 aus Brutmaterial. Innerhalb des Kernbehälters
1 befindet sich die wäßrige Lösung 3 des spaltbaren Materials, die für den Umlauf in einem
geschlossenen Kreislauf, der aus einer Leitung 4 und einem Wärmeaustauscher 5 besteht, bestimmt ist. An
einem Punkt in der Leitung 4 ist ein Gas abschnei der 6
vorgesehen zur Beseitigung des Deuteriums und des Sauerstoffs zusammen mit den gasförmigen Spaltprodukten,
die aus dem Kern herausgeführt worden sind. Der Abschneider 6 weist daneben Mittel zur
Trennung der Gase der Spaltprodukte vom Deuterium
009 698/420
und Sauerstoff auf. Die ersteren werden durch eine Leitung 7 aus der Anlage herausgeleitet, und die letzteren
werden zur Rekombinations- und Kondensierungsvorrichtung
8 geführt.
/ Der Druckbehälter 3 ist mit einer inneren Auskleidung
9 versehen, welche aus einem dünnen Blech aus gesintertem Titan besteht, welches in geringem Abstand
von der Innenfläche des Druckbehälters durch Stegbleche 10 gehalten wird. Das Kondensat aus der
Vorrichtung 8 wird durch eine Rohrleitung 11 in den Raum 12 zwischen der inneren Auskleidung 9 und dem
Behälter 1 hineingeleitet, und zwar so, daß eine weitestgehend gleichmäßige Verteilung des Kondensats gewährleistet
ist. Zum Beispiel kann die Rohrleitung 11 in einen runden Sammeleinlaß (nicht abgebildet)
führen, von dem eine Vielzahl radialer Abzweigungen durch die Wandung des Behälters 1 führen, um für
eine gleichmäßige Verteilung zu sorgen.
Wenn der Reaktor sich in Tätigkeit befindet, fließt das Kondensat radial nach innen durch die innere Auskleidung
9 über im wesentlichen die gesamte Innenfläche, wie durch die kleinen Pfeile angezeigt ist, und
spült dabei innerhalb des Kerns erzeugte sich spaltende Atome gegen die Mitte· des Druckbehälters in den
Haupt-Umlaufstrom hinein, der sie aus dem Kern in die Leitung 4 befördert. Da die Leitung 4 normalerweise
nicht neutronendurchlässig sein muß, kann sie aus weniger korrodierendem oder schwererem Material
gebaut sein als der Behälter 1.
Claims (11)
1. Kernreaktor, der mit einer Spaltmaterial mit sich führenden Flüssigkeit arbeitet und bei dem
die Spaltstoffflüssigkeit zum Zwecke der Abfuhr der freigesetzten Wärme auch durch einen äußeren
Umlaufkreis geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktorbehälter mit einer porösen oder
perforierten inneren Auskleidung ausgestattet ist und daß Mittel vorgesehen sind, durch die der
Auskleidung eine Flüssigkeit zugeleitet wird, die in die Spaltstoffflüssigkeit eintritt, eine Korrosion
der Gefäßwandung verhütet oder behindert und im äußeren Umlaufkreis wieder herausgezogen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung der korrasionsverhindernden
Flüssigkeit durch die Auskleidung des Reaktorbehälters so erfolgt, daß innerhalb des
Behälters ein einwärts gerichteter Strom der genannten Flüssigkeit bewirkt, daß spaltfähige Atome
und Spaltprodukte von der Innenwand des Reaktorbehälters ferngehalten werden.
3. Kernreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Auskleidung in
einem Abstand von der inneren Oberfläche des Kernbehälters angeordnet ist und das nicht korrodierende
Strömungsmittel durch eine entsprechende Vorrichtung in den Zwischenraum zwischen dem
Kernbehälter und der inneren Auskleidung geleitet wird.
4. Kernreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernbehälter mit einer im
engen Kontakt mit der inneren Oberfläche des Kernbehälters befindlichen porösen Auskleidung
ausgestattet ist und Mittel für das Zuleiten des nicht korrodierenden Strömungsmittels zu der
porösen Auskleidung derart vorgesehen sind, daß ein einwärts gerichteter Strom des nicht korrodierenden
Strömungsmittels von der Auskleidung ausfließt.
5. Kernreaktor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel für das Zuleiten des
nicht korrodierenden Strömungsmittels zu der porösen Auskleidung Kanäle in der Wandung des
Kernbehälters umfassen.
6. Kernreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die innere Auskleidung ein
gesintertes Metall verwendet ist.
7. Kernreaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metall Titan ist.
8. Kernreaktor nach Anspruch 1 oder 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die innere Auskleidung
ein keramisches Material verwendet ist.
9. Kernreaktor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Material Zirkonerde
ist.
10. Kernreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor ein homogener
Wasserreaktor ist, daß die Spaltstoffflüssigkeit eine Lösung eines Salzes eines Spaltmetalls in
schwerem Wasser darstellt und daß das nicht korrodierende Strömungsmittel reines schweres
Wasser ist.
11. Kernreaktor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das als nicht korrodierendes
Strömungsmittel dienende schwere Wasser aus dem Deuterium und Sauerstoff erzeugt ist, die
durch radiolytische Zersetzung des schweren Wassers im Reaktorkessel entstehen, und daß dieses
schwere Wasser nach Abscheidung der Spaltstoffflüssigkeit und der gasförmigen Spaltprodukte im
Außenkreis wieder der Auskleidung des Reaktorkessels zufließt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Physikalische Blätter«, 10, 1954, S. 365;
»Zeitschrift für angewandte Physik«, 7, 1955, S. 601.
»Physikalische Blätter«, 10, 1954, S. 365;
»Zeitschrift für angewandte Physik«, 7, 1955, S. 601.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
009 698/420 1.61
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB15169/56A GB813723A (en) | 1956-05-15 | Improvements in or relating to nuclear reactors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1097051B true DE1097051B (de) | 1961-01-12 |
Family
ID=10054250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU4532A Pending DE1097051B (de) | 1956-05-15 | 1957-05-11 | Kernreaktor, der mit einer Spaltmaterial mit sich fuehrenden Fluessigkeit arbeitet |
Country Status (5)
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BE (1) | BE557448A (de) |
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US3344035A (en) * | 1964-05-28 | 1967-09-26 | Mta Kozponti Fiz Ki | Nuclear reactor with spherical active zone |
BE668635A (de) * | 1964-09-12 | 1965-12-16 | ||
DE2363845C2 (de) * | 1973-12-21 | 1982-12-02 | Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe | Einrichtung zur Verringerung der Gefahren, die infolge eines Niederschmelzens eines Kernreaktor-Cores entstehen können |
CA2713959C (en) * | 2008-02-05 | 2012-01-31 | The Curators Of The University Of Missouri | Radioisotope production and treatment of solution of target material |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL83417C (de) * | 1939-07-28 | |||
US2431632A (en) * | 1943-05-27 | 1947-11-25 | Cities Service Oil Co | Heater for high temperature reactions and conversions |
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0
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1957
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- 1957-05-11 DE DEU4532A patent/DE1097051B/de active Pending
- 1957-05-13 FR FR1175046D patent/FR1175046A/fr not_active Expired
- 1957-05-14 CH CH352418D patent/CH352418A/de unknown
Non-Patent Citations (1)
Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1175046A (fr) | 1959-03-19 |
CH352418A (de) | 1961-02-28 |
US2994651A (en) | 1961-08-01 |
BE557448A (de) | 1900-01-01 |
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