DE109463C

DE109463C -

Info

Publication number: DE109463C
Application number: DENDAT109463D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

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Das vorliegende Verfahren bezweckt die Verbesserung von hydraulischen Mörteln, welche aus Portlandcement und verbindungsfähiger Kieselsäure oder verbindungsfähige Kieselsäure enthaltenden Stoffen (Trafs, Hochofenschlacke und dergl.) hergestellt werden.

Den Vorschlägen, die bisher zur Verbesserung von Portlandcementmörteln gemacht wurden , lag fast immer die Absicht zu Grunde, den freien Kalk im Portlandcement durch Kieselsäure zli binden; hierdurch wird jedoch die gewünschte Verbesserung nicht vollständig erzielt, da durch Zumischen von Stoffen, die tür sich keine hydraulischen Eigenschaften haben (Trafs u. s.w.) die ^: Hydraulicität der Mischung nicht erhöht wird, sondern hauptsächlich eine durch mechanische Wirkung bedingte Verbesserung stattfindet.

Nach dem vorliegenden Verfahren wird ein der zugemischten Kieselsäure äquivalentes Quantum Luftkalk zugegeben, welchem im Gegensatz zu dem freien Kalk im Portlandcement die Aufgabe zufällt, mit Kieselsäure zu, er-; härten . die Hydraulicität der gesammten Mischung zu erhöhen und so dem Portlandcement jene Eigenschaften zu geben, die für manche Zwecke wünschenswerth sind (Dichte, Plasticität u. s. w.); Der durch Ablöschen staubfein zertheilte Luftkalk ist weit mehr reactionsfähig als der im Cement enthaltene, bis zur Sinterung gebrannte, stark verdichtete Kalk, welcher sich, sei es in Form freien Kalkes oder mit Kieselsäure zusammen, nur langsam hydratisirt, wie ja überhaupt das'verschiedene Verhalten zu Wasser (Wärmeentwickelung) zeigt,■ dafs man es mit Producten von ganz verschiedener chemischer Affinität zu thun hat.

Nach dem angegebenen Verfahren erhält man Mischungen von Portlandcement, Luftkalk und verbindungsfähiger Kieselsäure (Trafs u. s. w.), in denen sich die Vorzüge der Componenten in sehr vorteilhafter Weise vereinigen, einerseits z. B. rasche Erhärtung, hohe Festigkeit der Portlandcementmörtel, andererseits grofse Dichte und Plasticität der Kalk-, Trafs- u. s. w. Mörtel. Von diesem Gesichtspunkt aus betfachtet, ist durch das Verfahren' die bestmögliche Ausnutzung der hydraulischen Eigenschaften und des mechanischen Wirkungsgrades der Porllandcementmörtel und Kalk-Trafsmörtel u. s. w. gesichert.

Die Menge des zuzugebenden Luftkalkes richtet sich nach der chemischen Zusammensetzung des Zumischmittels; ein grofser Ueberschufs Luftkalk wirkt schädlich.

Durch das beschriebene Verfahren sollen Mischungen verbessert werden, die den Charakter von Portlandcementmörteln haben; dies mag zahlenmäfsig dadurch zum Ausdruck gebracht bezw. die Grenze so festgesetzt sein, dafs sich das Verfahren auf die Verbesserung von Portlandcement-Trafsmischungen, Portlandcement-Schlackenmischungen u. s. w. mit mindestens 50 pCt. Portlandcement (nach Gewichtstheilen) bezieht.

' Die nach dem Verfahren dargestellten Mischungen lassen sich'zu mancherlei im Bau.7 wesen und ähnlichen Gewerben zur Verwendung gelangenden Gegenstanden verarbeiten.·

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Verbesserung von hydraulischen Mörleln, welche aus Portlandcement und verbindungsfähiger Kieselsäure oder verbindungsfahige Kieselsaure enthaltenden Stoffen (Trofs, Hochofenschlacke und dergl.) im Verhältnifs von mindestens 50 pCt. Portlandcement (nach Gewichtstheilen) mit Zusatz von Sand und anderen Zuschlagmitteln (Kies und dergl.) hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dafs man Luftkalk in etwa solcher Menge zusetzt, wie zur chemischen Bindung der zugemischten Kieselsaure nothwendig ist.