DE1093739B - Verfahren zum Reinigen von Abwasser mit belebtem Schlamm und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Abwasser mit belebtem Schlamm und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE1093739B
DE1093739B DEP15556A DEP0015556A DE1093739B DE 1093739 B DE1093739 B DE 1093739B DE P15556 A DEP15556 A DE P15556A DE P0015556 A DEP0015556 A DE P0015556A DE 1093739 B DE1093739 B DE 1093739B
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    • C02F3/12Activated sludge processes
    • C02F3/1236Particular type of activated sludge installations
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Description

  • Verfahren zum Reinigen von Abwasser mit belebtem Schlamm und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Abwasser mit belebtem Schlamm, bei dem das Abwasser unter künstlicher Sauerstoffzufuhr in Bewegung gehalten wird, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Bei den bekannten Verfahren und in bekannten Vorrichtungen dieser Art werden zum Abbau der organischen Stoffe des Abwassers vorgeklärtem Abwasser in einem Belebungsbecken Sauerstoff und Belebtschlamm zugeführt, der Belebtschlamm nach einiger Zeit vom behandelten Wasser abgetrennt und dieser dann zu einem Teil in einem Rücklauf dem ungereinigten Wasser wieder zugeführt. Karl I m h o f f gibt im Taschenbuch der Stadtentwässerung, 15. Auflage, 1954, auf S. 162 an, daß in einem Vorklärbecken je Einwohner und Tag eine Schlammenge anfällt, die etwa 55 g Trockensubstanz besitzt, und daß der Überschußschlamm aus der Schlammbelebung je Einwohner und Tag etwa 30g Trockensubstanz enthält. Die hohe anfallende Menge frischen Schlammes wird zwar durch Ausfaulen noch etwas vermindert, jedoch bleibt je Einwohner und Tag noch ein wasserhaltiger Schlamm mit etwa 50 g Trockensubstanz übrig. Man kann den Schlamm als Kompost od. dgl. verwenden, aber das Sammeln, Ausfaulen und Trocknen dieses Schlammes ist bekanntlich kostspielig, und die aufgewendeten Kosten lassen sich durch den Ertrag aus dem erhaltenen Produkt nicht wieder einbringen. Weil außerdem die bekannten Belebtschlammanlagen nahezu immer ein Vorklärbecken und immer eine Belüftungsvorrichtung, ein Nachklärbecken mit einer Rücklaufleitung für den sogenannten Rücklaufschlamm, einen Schlammfaulbehälter und Vorrichtungen zum Entwässern des ausgefaulten Schlammes, meistens Trockenbeete, benötigen, sind diese Kläranlagen zudem sehr kostspielig. Insbesondere für das Reinigen des Abwassers kleiner Gemeinden und Industriebetriebe werden die Bau- und Betriebskosten einer solchen Anlage so hoch, daß sie wirtschaftlich nicht tragbar sind. Man leitet daher das Abwasser meistens ohne Reinigung in den Vorfluter ab, was an zahlreichen Stellen einen hygienischen Mißstand (Anaerobie) verursacht und ein Fischsterben im Vorfluter zur Folge haben kann.
  • Weniger kostspielig im Bau und im Betrieb sind die sogenannten Abwasserteiche oder Oxydationsteiche für die Reinigung von Abwasser. Hierbei wird in untiefen Teichen, meistens ohne Belüftungsmittel, durch Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft über die Oberfläche des nur sehr langsam fließenden Wassers der organische Stoffgehalt des Wassers biochemisch erniedrigt. In bestehenden Anlagen dieser Art für eine Teilreinigung des zugeführten (vorgeklärten) Abwassers braucht man eine Oberfläche von mehr als 1 m2 je Einwohnergleichwert. Als Durchschnitt kann man annehmen, daß je Einwohner und Tag in vorgeklärtem Abwasser mit 35 g BSB5 gerechnet werden muß ; in nicht vorgeklärtem Abwasser ist diese Ziffer noch beträchtlich höher. In den Oxydationsteichen setzt sich viel Schlamm ab, der regelmäßig entfernt werden soll. Wenn eine genügende Zahl derartiger Teiche hintereinandergeschaltet wird, kann die Reinigung so weit getrieben werden, daß in den letzten Teichen höheres tierisches Leben möglich wird, so daß diese als Fischteiche verwendet werden können, wobei der Fisch völlig oder teilweise von den Mikroorganismen lebt, die sich während der biochemischen Reinigung im Abwasser entwickelt haben. In diesem Fall ist die erforderliche Oberfläche noch beträchtlich größer, und zwar etwa 20 m2 je Einwohnergleichwert (Karl I m h o f f , Taschenbuch der Stadtentwässerung, 15. Auflage, S. 174). In vielen Fällen stehen aber so große Oberflächen nicht zur Verfügung.
  • Gemäß der Erfindung wird sowohl häusliches als auch industrielles Abwasser, insoweit dieses keine für eine biochemische Reinigung toxischen Komponenten enthält, dadurch gereinigt, daß es derart belüftet wird, daß während seines Aufenthaltes im Behandlungsbecken ein Sauerstoffgehalt von mindestens 3 mg/1 Abwasser gewährleistet ist, und daß die Belüftung so lange durchgeführt wird, bis die gelösten Stoffe, die im Abwasser enthaltenen Feststoffe und die sich während der Belüftung bildenden Schlammflocken, soweit diese Stoffe organischer Natur sind, derart abgebaut sind, daß der im Becken verbleibende Restschlamm einen Gehalt an mineralischen Bestandteilen von wenigstens 60°/o aufweist.
  • Vorteilhaft ist es insbesondere, das Abwasser derart zu belüften, daß ein Sauerstoffgehalt von über 5 mg/1 Abwasser gewährleistet ist. Nützlich ist es auch, daß das Abwasser dem Becken diskontinuierlich zugeführt wird und daß das gereinigte Wasser in dem Zeitraum abgeleitet wird, in dem keine Abwasserzufuhr erfolgt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung beruht auf der Erkenntnis und durch Versuche festgestellten Wahrnehmung, daß durch einen langen Aufenthalt des Abwassers und des hierin suspendierten Schlammes in einem sauerstoffreichen Medium der gebildete Schlamm zum größten Teil wieder verschwindet. Vielleicht kann man dies durch die Annahme erklären, daß die erstgebildeten Mikroorganismen als Nahrung für Protozoen und anderen Formen von niedrigem tierischem Leben dienen. Sowohl das Wasser als auch der Schlamm aus dem Verfahren zeigt sich nämlich manchmal sehr reich an Protozoen. Die geringe Menge des schließlich übriggebliebenen Schlammes (Detritus) hat so günstige Eigenschaften (der Schlamm ist »schwer«, setzt leicht ab), daß er auf einfache Weise von der ausfließenden Flüssigkeit abgetrennt werden kann. Auch in der Zusammensetzung unterscheidet sich der letztlich zurückgebliebene Schlamm vom gewöhnlichen Belebtschlamm; dieser hat normal einen Gehalt an mineralischen Stoffen von weniger als 20% des Trockenstoffes, während bei dem Schlamm, der bei dem Verfahren nach der Erfindung anfällt, der Gehalt an mineralischen Stoffen beträchtlich höher ist und in einem besonderen Fall sogar 75% der Trockensubstanz betrug. Wenn man hierbei berücksichtigt, daß sich während des Abbaues des Schlammes auch ein Teil der in ihm anwesenden mineralischen Komponenten in wasserlösliche Stoffe verwandeln kann, die mit der ausfließenden Flüssigkeit abgeführt werden, so geht aus diesen Ziffern hervor, daß ein sehr großer Teil der organischen Stoffe, die im zugeführten rohen Abwasser enthalten sind und die beim üblichen Belebtschlammverfahren im Schlamm zurückbleiben, abgebaut und in lösliche Stoffe verwandelt sind.
  • Es hat sich weiter herausgestellt, daß mit dem Verfahren nach der Erfindung auch nicht vorgeklärtes Abwasser verarbeitet werden kann, wenn das Abwasser während der Reinigung nur derart in Bewegung gehalten wird, daß auch der zugeführte Schlamm suspendiert bleibt. Dies ist ein großer Vorteil, da es hierdurch möglich ist, auf den Bau eines Vorklärbeckens und das Verarbeiten der in der Vorklärung abgetrennten Schlammstoffe zu verzichten.
  • Man kann das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch ausüben, daß man einen normalen Abwasserklärteich bzw. Oxydationsteich mit Belüftungseinrichtungen und Mitteln zum dauernden Bewegen des Wassers ausstattet. In einem solchen Oxydationsteich kann je m2 Oberfläche in 24 Stunden Abwasser verarbeitet werden, das wenigstens drei Einwohnergleichwerten entspricht, wenn die Kapazität der Belüftungsmittel genügt, um den Sauerstoffgehalt auf wenigstens 3 und vorzugsweise über 5 mg/1 Abwasser zu halten und, wenn das Wasser genügend bewegt wird, um den Schlamm, der hauptsächlich aus organischen Stoffen besteht, in Suspension zu halten.
  • Besonders vorteilhaft ist es aber, den Fassungsraum eines Belüftungsbeckens, der mit einer im Becken angeordneten Belüftungseinrichtung und mit Mitteln zum Bewegen des Abwassers versehen ist und beispielsweise, wie an sich bekannt, in der Draufsicht ringförmig gestaltet ist, wenigstens für das 1,5fache, vorzugsweise das 3- bis 4fache, jedoch nicht mehr als das 10fache der täglich anfallenden Wassermenge zu bemessen. Dabei ist die Belüftungseinrichtung so auszulegen, daß sie einen Sauerstoffgehalt von wenigstens 3, vorzugsweise mehr als 5 mg/1 Abwasser im Belüftungsbecken aufrechterhält, und die Umwälzeinrichtung derart, daß bei der Bewegung des Abwassers die Stoffe in Suspension bleiben. Ein solches Belüftungsbecken unterscheidet sich von den bekannten Belebtschlammklärbecken schon dadurch, daß die bekannten Anlagen niemals mehr als die täglich zugeführte Abwassermenge und in der Regel nicht mehr als die Hälfte oder sogar noch weniger als diese Menge aufnehmen, und von den bekannten Oxydationsteichen schon dadurch, daß diese einen viel größeren Inhalt haben und in der Regel etwa die 10fache Menge, jedoch wenigstens die 6- bis 7fache Menge des täglich anfallenden Abwassers enthalten, um bei dem niedrigen Wasserstand und entsprechender Oberfläche das langsam fließende Abwasser zu reinigen.
  • Bei dem Verfahren und in der Vorrichtung nach der Erfindung wird das Abwasser mit einer derartigen Geschwindigkeit im Kreis bewegt, daß der hauptsächlich aus organischen Stoffen bestehende Schlamm suspendiert bleibt, und dabei das Abwasser kontinuierlich oder periodisch derart belüftet, daß sein Sauerstoffgehalt wenigstens 3 und vorzugsweise über 5 mg/1 beträgt, wodurch bei einem Aufenthalt von wenigstens 40, vorzugsweise 60 bis 100 Stunden, der mit dem Abwasser zugeführte und eventuell während der Reinigung gebildete Schlamm zu einem großen Teil abgebaut und das Wasser praktisch vollständig gereinigt wird (Reduktion von BSBS von 90 bis 95%).
  • In einer Vorrichtung zur Behandlung des Abwassers kann man den Umlauf des Wassers auch durch die Belüftungsmittel selbst herbeiführen. Vorzugsweise werden hierfür an sich bekannte, rotierende Bürstenwalzen verwendet.
  • Es ist zweckmäßig, für die Durchführung des Verfahrens ein Belüftungsbecken mit weit voneinanderliegenden Zu- und Ablaufvorrichtungen zu verwenden, bei dem die Zu- und Ablaufvorrichtung mittels einer automatisch arbeitenden Schalteinrichtung periodisch und abwechselnd geöffnet und geschlossen und mit derselben Schalteinrichtung die Vorrichtungen, die das Wasser in Bewegung halten, ein- und ausgeschaltet werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel eines Oxydationsgrabens nach der Erfindung ist in den Abbildungen gezeigt, von denen Abb. 1 einen Grundriß und Abb. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Abb. 1 wiedergibt.
  • Mit 1 ist ein ringförmiger Behälter mit einer Gesamtlänge von etwa 75 m, einer Sohlenbreite von etwa 1 m und einer Breite in der Höhe des Wasserspiegels von 2,5 bis 3 m wiedergegeben. Die Höhe des Wassers über dem Boden beträgt etwa 0,80 m, der Gesamtinhalt etwa 120 m3. Die rotierende Bürstenwalze 2 hat eine Länge von zwei Metern und einen Durchmesser von 42 cm. Ihre Zähne tauchen bei der maximalen Füllhöhe des Behälters etwa 11 cm in das Wasser ein. Diese Bürstenwalze, die 110 bis 120 Umdr./Min. macht, wofür bei maximaler Füllhöhe eine Leistung von 0,6 kWh erforderlich ist, belüftet das Wasser und kann den Sauerstoffgehalt bei einer Temperatur von etwa 10° C auf 8 mg/1 halten und verursacht gleichzeitig im Behälter 1 einen Umlauf des Abwassers mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 10 m/Min. Die Zufuhrleitung für das Abwasser ist mit 3 bezeichnet. In ihr ist vorzugsweise ein grobes Sieb 4 angeordnet, um grobe Verunreinigungen, wie z. B. Zweige, Steine u. dgl., zurückzuhalten. Das gereinigte Wasser wird nach dem offenen Vorfluter 5 abgeführt. Der Umlaufgraben ist von ihm vorzugsweise mittels eines durch zwei Dammwände 6 und 7 begrenzten Absetzteiles 8 getrennt. Hierbei können Tauchwände 9, 10 angeordnet werden, die ein Abfließen von Schlamm über die Dammwände 6 und 7 auf ein Minimum beschränken. Bei diskontinuierlicher Zufuhr von Abwasser zum Graben ist es vorteilhaft, in der Dammwand 6 eine oder einige Öffnungen 11 unter dem oberen Rand der Dammwand 6 anzubringen, die so viel Wasser kontinuierlich durchlassen, daß beim Einführen einer neuen Menge Abwassers in den Graben kein Wasser über den oberen Rand der Dammwand 6 abgeführt wird. Hierbei kann während der Zufuhr auch die rotierende Bürstenwalze 2 abgestellt werden, um einen Abfluß von Schlamm während dieser Zeit zu verhindern. Man kann die Vorrichtung jedoch auch so ausführen, daß von einer automatischen Schaltvorrichtung, die die Zufuhr ungereinigten Wassers periodisch regelt, einige Zeit vor dieser Zufuhr auch die Belüftung stillgelegt wird, so daß sich der zirkulierende Schlamm ablagert. Danach wird eine Menge gereinigten Wassers aus dem Kreislauf entfernt, die der Menge des neu zuzuführenden Abwassers entspricht, darauf die Zufuhr des Abwassers veranlaßt und die Belüftung wieder eingeschaltet.
  • In einem Versuchsgraben, der, wie oben beschrieben, aufgebaut war, konnten während einer Betriebszeit von einem halben Jahr 400 Einwohnergleichwerte in 24 Stunden mit sehr günstigem Erfolg verarbeitet werden. Der Sauerstoffgehalt des Abwassers betrug in der Regel zwischen 6 und 8 mg/1 und fiel in dieser Zeit nicht unter 5 mg/1. Das ausfließende Wasser zeigte eine BSB-Ziffer, die der einer gut arbeitenden Belebtschlammanlage gleich war. Im Behälter setzte sich nur eine sehr geringe Schlammenge ab, und auch im Absetzteil 8 war diese Menge nur gering. Der Schlamm, der während einer Betriebszeit von einem halben Jahr abgelagert worden war, enthielt in der Trockensubstanz etwa 75% an mineralischen Komponenten.
  • Als Besonderheit kann noch erwähnt werden, daß das Wasser im Graben manchmal sehr reich an Protozoon war. Zu anderen Zeiten waren diese in kleineren Mengen vorhanden, ohne daß dies jedoch mit einer Herabsetzung des BSB-Rückganges zusammenhing. Dieser Graben kann etwa dreimal die täglich anfallende Abwassermenge (40 m3 mit einem durchschnittlichen BSBS von etwa 300) aufnehmen, so daß die Aufenthaltszeit etwa 3 Tage beträgt. Die Aufenthaltszeit kann, abhängig von dem BSB-Gehalt des Abwassers, der Kapazität der Belüftungsvorrichtung und der verlangten Reinheit des ausfließenden Wassers, zwischen etwa 11/2 bis etwa 10 Tagen variiert werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Reinigen von Abwasser mit belebtem Schlamm in einem Becken, in dem das Abwasser unter künstlicher Sauerstoffzufuhr in Bewegung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser derart belüftet wird, daß während seines Aufenthaltes im Becken ein Sauerstoffgehalt von mindestens 3 mg/1 Abwasser gewährleistet ist, und daß die Belüftung so lange durchgeführt wird, bis die gelösten Stoffe, die im Abwasser enthaltenen Feststoffe und die sich während der Belüftung bildenden Schlammflocken, soweit diese Stoffe organischer Natur sind, derart abgebaut sind, daß der im Becken verbleibende Restschlamm einen Gehalt an mineralischen Bestandteilen von wenigstens 60% aufweist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser derart belüftet wird, daß ein Sauerstoffgehalt von über 5 mg/1 Abwasser gewährleistet ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser dem Becken diskontinuierlich zugeführt wird und daß das gereinigte Wasser in dem Zeitraum abgeleitet wird, in dem keine Abwasserzufuhr erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 unter Verwendung eines Beckens mit weit voneinander liegender Zu- und Ablaufvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und Ablaufvorrichtung mittels einer automatisch arbeitenden Schalteinrichtung periodisch und abwechselnd geöffnet und geschlossen und mit derselben Schalteinrichtung die Vorrichtungen, die das Wasser in Bewegung halten, ein- und ausgeschaltet werden.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus einem Abwasserbelüftungsbecken mit im Belüftungsbecken angeordneter Belüftungseinrichtung und mit Mitteln zum Bewegen des Abwassers, dadurch gekennzeichnet, daß der Fassungsraum des Belüftungsbeckens, das beispielsweise, wie an sich bekannt, in der Draufsicht ringförmig gestaltet ist, mindestens das 1,5-, vorzugsweise 3- bis 4fache, jedoch nicht mehr als das 10fache der täglich anfallenden Abwassermenge beträgt. In Betracht gezogene Druckschriften: »Handbuch der Lebensmittelchemie«, Bd. 8, Teil 1, Berlin, 1939, Verlag von Julius Springer, S. 423, 424, 428, 447; »Taschenbuch der Stadtentwässerung« von Imhof f, 13. Auflage, 1950, Verlag von R. Oldenbourg, München, S. 122.
DEP15556A 1955-02-07 1956-01-27 Verfahren zum Reinigen von Abwasser mit belebtem Schlamm und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens Pending DE1093739B (de)

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