DE1088450B

DE1088450B - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Einwalzens von Rohren

Info

Publication number: DE1088450B
Application number: DED27300A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Franz Scholz; Erhard Arndt
Original assignee: Deutsche Babcock and Wilcox Dampfkesselwerke AG
Current assignee: Deutsche Babcock and Wilcox Dampfkesselwerke AG
Priority date: 1958-01-29
Filing date: 1958-01-29
Publication date: 1960-09-08

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Einwalzens von Rohren und besteht darin, daß der Einwalzdruck der Walzen auf das einzuwalzende Rohr in Abhängigkeit von der auf hydraulischem oder pneumatischem Wege gemessenen Anpreßkraft von Hand oder automatisch gesteuert wird. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Antriebsmotor der Walzvorrichtung über eine Automatik sofort oder nach einigen weiteren Umdrehungen ausgeschaltet, wenn der gemessene Anpreßdruck der Walzen einen .bestimmten vorgemessenen Wert erreicht hat.

Die Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens besteht darin, daß der auf die Walzen wirkende Walzkonus eine oder mehrere mit Flüssigkeit oder Luft gefüllte zentrische oder exzentrische Bohrungen aufweist, wobei der Druck der Flüssigkeit oder Luft in dieser die Steuerung des Walzvorganges, insbesondere der Anpreßkraft bewirkt.

Nach einer weiteren Maßnahme der Erfindung ist die Bohrung an einem Ende durch ein elastisches Band oder einen Kristall verschlossen, dessen Deformation infolge des Druckes in der Bohrung, gegebenenfalls über Zwischenglieder, meßbar ist. Die Messung kann entweder in der Weise vorgenommen werden, daß die Druckänderung auf einen Kristall übertragbar ist, dessen Spannung zum Messen des Anpreßdruckes dient, oder aber die Deformation des elastischen Bauteiles kann nach Art der Dehnungsmeßstreifen, bei welchen bekanntlich die Widerstandsänderung eines den Deformationen des elastischen Bauteiles unterworfenen elektrischen Leiters gemessen wird, die Meßgrundlage bilden.

Es ist bereits bekannt, um das einzuwalzende Rohrmaterial nicht über bestimmte Werte hinaus zu beanspruchen, das Drehmoment des den Walzkonus betätigenden Motors elektrisch zu messen und ihn auf Grund dieser Messung nachErreichen eines Sollwertes abzuschalten. Auch wenn die einzuwalzenden Rohre vor dem Einwalzvorgang häufig mit Rüböl od. dgl. bestrichen werden, bringt eine solche Meßmethode den Nachteil mit sich, daß gut geschmierte Rohre stärker eingewalzt werden als weniger gut geschmierte, weil der Reibungskoeffizient der Rollreibung in eine derartige Messung eingeht. Außerdem werden bei einem solchen Verfahren die Rohre in dem Fall weniger fest eingewalzt, wenn die Bohrung in der Platte oder der Trommel etwas zu groß ausgefallen ist. Wenn die Bohrungen nämlich verschieden groß sind, ändert sich damit auch der Hebelarm des Drehmomentes, weil die Walzen auf einem größeren Durchmesser des Walzkonus laufen.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die bisher aufgetretenen Nachteile vermieden und Verfahren und Vorrichtung
zur Steuerung des Einwalzens von Rohren

Anmelder:

Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke Aktien-Gesellschaft,

Oberhausen (RhId.), Duisburger Str. 375

Dipl.-Ing. Franz Scholz und. Erhard Arndt,

Oberhausen (RhId.),
, sind als Erfinder genannt worden

jedes Rohr, ganz gleich, ob der Durchmesser der Bohrung groß oder klein ist, mit gleichem Walzdruck eingewalzt. Eine solche Maßnahme ist besonders dann sehr vorteilhaft, wenn verhältnismäßig dünnwandige Rohre in dickwandigen Platten zu befestigen sind, da in einem solchen Falle leicht eine Uberbeanspruchung des Rohrmaterials, beispielsweise über die Streckgrenze hinaus, stattfinden kann.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel vereinfacht dargestellt.

In das einzuwalzende Rohr 1 wird die erfindungsgemäße Vorrichtung eingebracht. Diese besteht aus dem Walzkonus 2, der in der Mitte mit einer Bohrung 3 versehen ist und der auf drei Walzen 4, 5 und 6 wirkt. Die Bohrung 3 ist mit einer Flüssigkeit ausgefüllt, die möglichst inkompressibel ist und unter dem Einfluß der Temperatur ihr Volumen geringfügig ändert. Sie füllt die Bohrung 3 ohne Luftblasen oder Hohlräume aus und überträgt den durch die Walzen 4, 5 und 6 auf den Walzkonus 2 ausgeübten Druck, der eine elastische Verformung des Walzkonus hervorruft, auf die in der Bohrung 3 befindliche Flüssigkeit. Die Druckänderung der Flüssigkeit wird gemessen und zur Steuerung des Antriebmotors. bzw. zu seiner Abschaltung herangezogen.

Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung, die nicht dargestellt ist, wird die Bohrung im Walzkonus nicht zylindrisch ausgeführt, sondern so gestaltet, daß gleiche Kräfte auf die Walzen gleiche Drücke in der Flüssigkeit erzeugen, unabhängig von der axialen Verschiebung der Walzen relativ zum Walzkonus.

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Es ist ebenfalls möglich, im Innern des Walzkonus mehrere, beispielsweise drei Bohrungen anzuordnen, um die Deformation einer einzelnen Walze in bezug auf die Steuerung auszuschalten. Ebenso kann die Bohrung exzentrisch angeordnet werden, um eine bessere Empfindlichkeit, z. B. bei kleinen Walzkonen, herbeizuführen.

Als Meßvorrichtungen kommen weiterhin ein oder mehrere in die Bohrung 3 eingesetzte Kristalle in Frage, wobei dann die Messung entweder über den piezoelektrischen Effekt (Piezodruckmesser) oder durch spannungsoptische Mittel (photoelastisches Verfahren) erfolgen kann. Weiterhin können Dehnungsmeßstreifen Anwendung finden, deren Widerstandsänderung infolge der Deformation als Meßgrundlage dient.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Steuerung des Einwalzens von Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß der Einwalzdruck in Abhängigkeit von der auf hydraulischem oder pneumatischem Wege gemessenen Anpreßdruck von Hand oder automatisch steuerbar ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor der Walzvorrichtung über eine Automatik sofort oder nach einigen weiteren Umdrehungen ausgeschaltet wird, wenn der gemessene Anpreßdruck der Walzen einen bestimmten vorgegebenen Wert erreicht hat.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf die Walzen (4, 5, 6) wirkende Walzkonus (2) eine oder mehrere mit Flüssigkeit oder Luft gefüllte, zentrische oder exzentrische Bohrungen (3) aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (3) an einem Ende durch ein elastisches Bauteil oder einen Kristall verschlossen ist, dessen Deformation infolge des Druckes in der Bohrung (3) gegebenenfalls über Zwischenglieder meßbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsänderung im Kristall zum Messen des Anpreßdruckes dient.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daft die Deformation des elastischen Bauteiles nach Art der Dehnungsstreifen meßbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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