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Mehrlagiger Sack Die Erfindung bezieht sich auf einen mehrlagigen
Sack mit feuchtigkeitsdichten und feuchtigkeitstragenden -Lagen bzw. Schichten.
Es ist-schon bekannt, ein mit flüssigem Stoff, wie Parfum, Reinigungsmitteln, Desinfektionsmitteln
od. dgl., getränktes Kissen zwischen zwei dichte, an den Rändern verbundene Kunststoffdecklagen
einzuschließen. Zum Gebrauch wird das Kissen der dichten Umhüllung entnommen. Diese
hat während der Lagerung die Aufgabe, das Tränkungsmittel des Kissens in dem Ausgangszustand
zu bewahren. Weiterhin sind mehrlagige Schläuche bzw.
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Schlauchabschnitte bekannt, deren aus unterschie-dlichen Werkstoffen
bestehende Lagen im Gebrauchszustand dicht aufeinanderliegen und vorzugsweise an
den Enden miteinander verbunden sind. Solche Schläuche bzw. Schlauchabschnitte sind
vorzugsweise als Behälter für pastenförmiges Gut vorgesehen. Ferner ist ein Papiersack
mit aus einer dichten Kunststofffolie bestehender Einlage bekannt, die nur im Bereich
der Bodennaht mit der Außenlage verbunden ist. Da--neben sind aus textilen Werkstoffen
bestehende Säcke bekannt, die ein durch wasserfesten Klebstoff befestigtes ein-
oder mehrschichtiges Papierfutter aufweisen, wobei jedoch in den Randbereichen das
Futter von dem Außensack unabhängig ist, um Beschädigungen des Futters durch Nahteinstiche
auszuschließen. Schließ lich ist eine mehrschichtige Packung für empfindliches Füllgut
bekannt, bei der zwischen dichte Wandungslagen ein Schutzstoff eingeschlossen ist,
der die Beibehaltung eines bestimmten Zustandes des Füllgutes auch bei stark wechselnden
Umwe-einflüssen gewähr leisten soll. Zu diesem Zweck ist die Anordnung so gewählt,
daß der von den dichten Lagen begrenzte Raum eine Schleuse darstellt, deren Inhalt
auf das Füllgut rückwirkt, indem er dessen Güte beeinträchtigende Einflüsse kompensiert.
Diese bekannten Packun;,sausführungen -schützen nicht die Packunaswandungen gegen
schädliche äußere Einflüsse.
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Mehrlagige Papiersäcke insbesondere in Form von Ventilsäcken werden
insbesondere verwandt, um staubförmige Stoffe, wie Zement, Kunstdünger, wie Thomasmehl,
od. dgl., aufzunehmen. Diese Stoffe werden im Interesse eines schnellen Herstellungsablaufes
oftmals mit beachtlich hohen Eigentemperaturen in die Säcke gefüllt, die teilweise
bei 1300 C liegen. Da die Füllzeiten nur kurz sind und die gefüllten Säcke in der
Regel sofort auf engem Raum, beispielsweise in Eisen-I)ahnwaggons, gestapelt werden,
bleiben-die hohen Temperaturen über lange Zeiten erhalten. Sie teilen sich schnell
den Sackwandungen mit und setzen erfahrungsgemäß deren mechanische Widerstandsfähigkeit
beachtlich herab, da die Hitzeeinwirkung zunächst das die Sackwandungen bildende
Papier übermäßig austrocknen läßt und anschließend die Zellulose in die
Festigkeit
vermindernder Weise verändert. Dies führt dazu,. daß beim EntIaden der Waggons od.
dgl. die Säcke den Anforderungen nicht mehr genügen und platzen. Zwar könnte dieser
Gefahr begegnet werden, indem die Sackwandungen besonders stark ausgeführt werden,
um auch nach einer längeren Hitzeeinwirkung noch eine dem Gewicht des Inhaltes angemessene
Tragfähigkeit zu erhalten, doch steigen dann die Kosten beachtlich. Außerdem müßten
ein sehr hohes Gewicht und eine große Steifheit der Verpackung in Kauf genommen
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mehrlagige, insbesondere
zur Aufnahme von hohe Temperaturen aufweisendem Füllgut bestimmte Pap iersäcke zu
schaffen, deren Tragfähigkeit selbst durch langdauernde Hi tzeeinwirkungen nicht
vermindert wird.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die feuchtigkeitstragenden.
Lagen an jeder Sackwandung zwischen den feuchtigkeitsdichten Lagen bzw. Schichten
angeordnet sind.
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Die bisher üblichen dichten Packungswandungen, die das Füllgut gegen
äußere Feuchtigkeitseinfiüsse schützen bzw. aggressives Füllgut umschließen oder
die bei mehrlagiger Ausbildung durch einen eingeschlossenen, für die Aufrechterhaltung
des Ausgangszustandes im Füllgut geeigneten Stoff Umwelteinffüsse kompensieren sollen,
können ein übermäßiges Austrocknen der tragenden Sackwandungen nicht verhindern,
da die normale Feuchtigkeit des Papiers durch die auftretenden hohen Temperaturen
unbehindert ausgetrieben werden kann. Durch die erfindungsgemäße Anordnung von feuchtigkeitstragenden
Lagen zwischen feuchtigkeitsdichten Lagen bzw.
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Schichten wird dagegen ein vorgegebener Feuchtigkeitszustand der tragenden
Sackwandungen über längere Zeiten aufrechterhalten. Dabei wird das Gewicht des Sackes
praktisch nicht vergrößert, denn für die feuchtigkeitsdichten, den tragenden Lagen
einen vorgegebenen Feuchtigkeitsgehalt sichernden Lagen können
Kunststoffauskleidungen
mit sehr geringen Wandstärken verwandt werden. Daher bIeiben auch die anfallenden
Kosten niedrig, so daß sich in wirtschaftlicher Hinsicht beachtlich günstigere Verhältnisse
ergeben als etwa bei der Verwendung von besonders starkwandigen Säcken, die auch
nach längerer Erhitzung noch eine ausreichende Tragfähigkeit aufweisen würden.
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Die Erfindung läßt sich in besonderen Ausführungsformen verschiedenartig
verwirklichen. Für die üblichen Zwecke reicht es aus, die vor dem Befüllen des Sackes
in der Sackwandung enthaltene, dem Verarbeitungszustand des Papiers entsprechende
Feuchtigkeit an einem insbesondere durch Erhitzung bewirkten Entweichen aus den
tragenden Lagen zu hindern. Hierzu genügt es gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung, der Innen- und der Außenlage des Sackes in an sich bekannter Weise
je eine feuchtigkeitsdichte Beschichtung aus Kunststoff, wie Polyäthylen, zuzuordnen.
Bei der Auswahl des Kunststoffes ist bei solchen Anordnungen Wert auf eine hohe
Wasserdampfdichtigkeit zu legen. Bei Säcken, die in an sich bekannter Weise eine
aus Kunststoff, wie Polyäthylen, bestehende, vorzugsweise von einer selbständigen
Folie gebildete Auskleidung aufweisen, genügt es zur Lösung der der Erfindung zugrunde
liegenden Aufgabe, gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung zusätzlich
eine feuchtigkeitsdichte Kunststoffbeschichtung der dietragenden Papierlagen abdeckendenAußenlage
vorzusehen. Statt dessen kann der Sack gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform
der Erfindung in an sich bekannter Weise neben einer folienförmigen feuchtigkeitsdichten
Auskleidung auch eine gegen die Innenfläche der Außenlage anliegende weitere folienförmige,
feuchtigkeitsdichte Lage aufweisen. Dabei ist eine feste Verbindung zwischen der
Außenlage und der diese innenseitig abdeckenden dichten Lage nicht erfordeilich.
Fallweise kann es zur Erfielung einer weitgehenden Wasserdampfdichtigkeit - besonders
zweckdienlich sein, für die Innen- bzw. Außenlage des Sackes mit feuchtigkeitsdichtem
Kunststoff doppelseitig beschichtete Papiere zu verwenden, da sich hiermit gelegentlich
eine bessere Dichtigkeit erzielen läßt als mit einer einzigen, der Gesamtdicke der
Beschichtung entsprechenden einseitigen Plattierung.
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Bei sehr langdauernder Erhitzung der Sackwandung könnte der Feuchtigkeltsverlust
des die Sackwandung bildenden Papiers dennoch die zulässigen Grenzen übersteigen
und zu einer schädlichen Verminderung der Tragfähigkeit führen, da sich eine völlige
Dampfdichtigkeit praktisch kaum erreichen läßt. Dem kann gemäß einer weiteren besonderen
Ausführungsform der Erfindung dadurch begegnet werden, daß zwischen den Papierlagen
des Sackes eine in an sich bekannter Weise doppelwandige, kissenartigeEinlage ausKunststoff
mit geringer Dampfdichtigkeit, wie Polyamid, angeordnet wird, - die eine zur Aufrechterhaltung
einer vorgegebenen Papierfeuchtigkeit ausreichende Flüssigkeitsmenge enthält. Eine
solche Einlage bildet. gewissermaßen einen Feuchtigkeitsspeicher, der bei normalen
Temperaturen wirkungslos bleibt, aber Feuchtigkeit an die umgebende Wandung des
Sackes abgibt, sobald hohe Temperaturen anfallen. Diese - Wirksamkeit kann durch
sinngemäße Wahl des Werkstoffes und der Wanddicke der die Flüssigkeit enthaltenden
Einlage und fallweise auch durch Wahl der Flüssigkeit nach den jeweils-erforderlichen
Verdunstungs- bzw.
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Verdampfungseigenschaften den Anforderungen angepaßt werden. Statt
Wasser können also auch andere Flüssigkeiten vorgesehen sein. Die aus dem Speicher
abgegebene
Feuchtigkeit wird durch die dichten Abdeckungen der Außen- und Innenlage in der
Sackwandung festgehalten, so daß ein übermäßiges Austrocknen auch unter ungünstigen
Verhältnissen verhindert wird. Eine solche doppelwandige Einlage wird vorzugsweise
gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung als dem Sackquerschnitt
angepaßter Ringschlauch ausgebildet.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung einen gefüllten mehrlagigen
Ventil sack aus Papier, Fig. 2 einen Teilschnitt gemäß der LinieII-II nach Fig.
1, Fig. 3 in der Fig. 2 gleichender Darstellung eine abgewandelte Ausführung, Fig.
4 in schaubildlicher Darstellung die Anordnung einer feuchtigkeitsspendenden Einlage.
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Der in den Fig. und 2 dargestellte Sack ist im wesentlichen aus vier
Lagen 10, 11, 12 und 13 gebildet.
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Er umschließt eine aus folienförmigem Kunststoff, wie Polyäthylen,
bestehende, vorzugsweise selbständig gefertigte Schicht 14. Die-Außenlage 10 des
Sackes trägt innenseitig eine Kunststoff-, wie Polyäthylenschicht 15. Durch~ diese
Anordnung wird erreicht, daß die in den Lagen 11,12 und 13 enthaltene, dem Verarbeitungszustand
des Papiers entsprechende Feuchtigkeit auch bei starken und langdauernden Erhitzungen
der Sackwandung insbesondere durch warm eingebrachtes Füllgut nicht entweichen kann,
so daß schädliche Umwandlungen der Zellulose der Sackpapiere verhindert werden.
Bei solchen Ausführungen besteht die Möglichkeit, die Papierfeuchtigkeit bei der
Herstellung so zu wählen, daß die angestrebte Wirkung zuverlässig eintritt.
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Die in Fig. 3 dargestellte Ausführung sieht für die Sackwandung fünf
Lagen 20, 21,22,23 und 24 vor.
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Der Sack mag wieder mit einer innenseitigen Auskleidung in Form einer
selbständig angeordneten Kunststoffolie 26 oder einer auf der Papierlage 25 sitzenden
Kunststoffplattierung versehen sein. Außerdem ist zwischen die Lagen 20 und 21 eine
feuchtigkeitsdichte Außenlage 27 in Form einer Kunststoffolie oder einer sinngemäß
angeordneten Beschichtung vorgesehen. Zwischen den Lagen 22 und 23 ist eine feuchtigkeitsspendende
Einlage 28 untergebracht. Diese ist, wie Fig.4 beispielsweise erkennen läßt, aus
zwei an den Rändern miteinander verbundenen Folien 29 und 30 gebildet, die aus einem
Kunststoff mit gegenüber den Abschirmungen bzw. Schichten 26 und 27 geringerer Dampfdichtigkeit
bestehen mögen. Zwischen den Folien 29 und 30 ist ein Flüssigkeitsvorrat untergebracht,
der bei normalen. Temperaturen unwirksam bleibt, jedoch bei für,das-Papier der Sackwandung
schädlichen -Temperaturen allmählich verdampft bzw. verdunstet, wobei die Feuchtigkeit
die Folien 29 und 30 durchdringt und in die anliegenden Papierlagen dringt, so daß
auch Feuchtigkeitsverluste des Papiers ausgeglichen werden, Gemäß Fig. 4 ist die
feuchtigkeitsspendende Einlage28 als Flachschlauch ausgebildet, der eine mit dem
Sackumfang etwa übereinstimmende Länge hat. Statt dessen könnte auch ein Ringschlauch
mit der Sacklänge angepaßter Länge vorgesehen werden.
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Die dargestellten Ausführupgen sind, wie schon erwähnt würde, nur
beispielsweise Verwirklichungen der Erfindung. Diese ist nicht darauf beschränkt.
Es sind vielmehr noch mancherlei andere für den Fachmann naheliegende Ausführungen
möglich. Die Feuchtigkeitsverluste des Papieres hindernde bzw. ersetzende
Auskleidung
kann sinngemäB auch auf die Bodenbereiche des Sackes ausgedehnt werden. Die Anzahl
und Anordnung der den Feuchtigkeitsverlust ausschließenden Schichten kann gegenüber
den Ausführungsbeispielen mannigfaltig abgewandelt werden.
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Die für die Auskleidungen erwähnten Werkstoffe sind nur beispielsweise
genannt worden und können sinngemäß ersetzt werden. Die Wandungen einer etwa verwandten
feuchtigkeitsspendenden Einlage könnten in über die Fläche verteilten Bereichen
miteinander verbunden sein, um die Handhabung zu vereinfachen.