DE108788C - - Google Patents
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- DE108788C DE108788C DENDAT108788D DE108788DA DE108788C DE 108788 C DE108788 C DE 108788C DE NDAT108788 D DENDAT108788 D DE NDAT108788D DE 108788D A DE108788D A DE 108788DA DE 108788 C DE108788 C DE 108788C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B1/00—Retorts
- C10B1/02—Stationary retorts
- C10B1/04—Vertical retorts
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT^
KLASSE 10: Brennstoffe.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Apparat bezw. ein Ofen zum Verkoken von
.schlecht bezw. nicht backenden Kohlesorten, die man mit den bisher bekannten Koksöfen
nicht verkoken, d. h. in Koksstücke von beträchtlicher Gröfse, Härte und Festigkeit verwandeln
konnte, und welche Kohlesorten daher als »nicht verkokbar« bezeichnet wurden.
Man hat sich daher bis jetzt damit begnügt und begnügen müssen, solche schlecht kokende
Kohlen durch Mischen mit gut kokender Kohle verkokbar zu machen. . '
Der Grund dieser bisherigen Mifserfolge lag in Folgendem: .
Der bisher eingeschlagene Weg, solche schlecht bezw. nicht backende Kohle ohne
Zusatz von Backkohle zu verkoken, bestand darin, möglichst heifs gehende Koksöfen anzuwenden;
je schwerer die Kohle backte, d. h. je weniger das Verkoken ermöglichende Eigenschaften
eine Kohle hatte, desto höher glaubte man die Temperatur des Ofens wählen zu müssen, um das Verkoken einer solcjien Kohle
zu erzielen.
Praktische Versuche haben aber den Erfinder erkennen lassen, dafs dieser Weg, durch möglichst
hohe Temperaturen derartige Kohlen verkoken zu wollen, falsch war, und dafs eine
hohe Temperatur das Verkoken von schlecht kokender Kohle nicht erzielt, sondern vielmehr
verhindert. Woher dies kommt, ist wissenschaftlich schwer zu erklären. Der Erfinder
nimmt an, dafs die in einer Kohle enthaltenen bituminösen Stoffe bei der Bildung von Koks,
sofern sie das Zusammenbrennen bezw. das Zusammenkitten der Kohletheilchen bewirken,
eine wesentliche Rolle spielen, und dafs zu hohe Temperaturen die in schlecht kokender
Kohle so wie so schon und von vornherein in geringer Menge enthaltenen bituminösen
Stoffe völlig zerstören, so dafs eine Bindung der Kohletheilchen nicht stattfinden, d. h. ein
Verkoken nicht erzielt werden kann.
Der Erfinder hat daher ■ auf Grund dieser Erwägungen einen ganz entgegengesetzten Weg
als bisher üblich eingeschlagen, d. h. er arbeitet mit relativ niedrigen Temperaturen, und ist
endlich dazu gelangt, bisher als »nicht verkokbar« bezeichnete Kohle zu verkoken, und
zwar bei Temperaturen, die in der Kokerei als sehr niedrig und bisher noch niemals
praktisch angewendet zu bezeichnen sind.
Der so erzeugte Koks hat freilich nicht das hellgraue Aussehen, den hellen Klang und das
leichte Gewicht wie der aus den bestkokenden Kohlesorten bei hoher Temperatur und langem
Ausstehen erzeugte Koks, aber der mit dem neuen Apparat und nach dem neuen.Verfahren
erzeugte Koks ist dennoch sehr hart und fest, steht im Feuer sehr gut, d. h. fällt nicht zusairjmen
und ist daher für Hüttenzwecke gut ,■verwendbar; sonst ist dieser Koks ziemlich
schwer und von dunklem, dichtkörnigem Aussehen.
Der Erfinder wendet bei seinem Verfahren Temperaturen in der Retorte von nur 500 bis
600° C. an, also eine Temperatur, bei welcher man ein Verkoken von Kohle bisher überhaupt ·
für unmöglich gehalten haben würde.
Mif: der Anwendung niedriger Temperatur
an und für sich ist es aber nicht gethan, es mufs in zweiter Linie vor allem auch dafür
gesorgt werden, dafs diSse Temperatur ■ möglichst
schnell und gleichzeitig auf alle Theile. des zu verkokenden Kohlekörpers wirken kann,
um ein Geschiebe der einzelnen Theilchen des Kohlekörpers infolge ungleichmäfsiger Erwärmung
derselben und ein Wiederauseinanderreifsen von bereits an einander zum Haften gekommenen Theilchen zu vermeiden, d.- h. es/
nnifs dem Kohlekörper eine grofse Menge von
Wärme von niedriger Temperatur in schneller und gleichmäfsiger Weise zugeführt werden. .
Der auf der Zeichnung in Fig. ι und 2 in einem senkrechten Schnitt und,einem Querschnitt
dargestellte neue Koksofen ist nach dem vorstehend entwickelten Grundgedanken eingerichtet.
Der neue Ofen enthält nämlich eine Retorte α aus Wärme möglichst gut leitendem
Material, die im Querschnitt rund ist, eine Höhe von ungefähr 3 in, einen oberen Durch-
: messer von nur ungefähr 0,55 m und einen unteren Durchmesser von ungefähr 0,05 m hat.
Diese leichte Verjüngung bezweckt, die Herausnahme des Kokskörpers aus der Retorte zu
erleichtern.
Die Retorte ist mit einem abnehmbaren Boden b versehen, welcher, wie gezeigt, an einem
Bolzen c drehbar gelagert ist, so dafs er, behufs" Entladens der Retorte, leicht. seitwärts
gedreht werden kann. Der Boden b wird durch Keile in einen konischen Sitz in der
Bodenplatte d eingetrieben, und dann zur Herstellung eines luftdichten Verschlusses verschmiert.
Der obere Theil der Retorte, ist durch einen Deckel e abgeschlossen, welcher
mit einem Knierohry versehen ist, durch welches die Destillationsproducte entweichen.
Die Retorte α ist von einem Mantel hl aus
■feuerfestem Material umgeben, so zwar, dafs zwischen der Retorte α und dem Mantel /2l
ein geschlossener Raum h, ein Luftmantel, und zwischen dem Mantel /;' und dem Ofenmauerwerk
k ein Schacht i entsteht, welchen die durch Kanäle / zugeführten Heizgase durchfliefsen,
um, am oberen Ende der Retorte angelangt, durch den Kanal m zu entweichen.
Das Ofenmauerwerk k ist von beträchtlicher Stärke, um Wärmeverluste durch Strahlung
so viel als möglich zu vermeiden.
Der in dieser Weise eingerichtete neue Koksofen arbeitet nun in folgender Weise: ;
Die Retorte wird vor der Beschickung zunächst auf die zum Verkoken der Kohle vom
••Erfinder als nöthig erkannte niedrige Temperatur
gebracht und dann mit fein zerkleinerter und nasser Kohle schnell bis oben angefüllt,
am besten vollgestampft, so dafs die Kohle in der Retorte möglichst dicht liegt.
Hierauf wird der Ofen bezw. die Retorte geschlossen. Der die Retorte α umgebende
heifse Luftmantel h ist nun im Stande, eine grofse Menge Wärme von den im Schachte i
fiiefsenden Heizgasen aufzunehmen, er wirkt daher als Wärmespeicher und Wärmeregler,
d. h. er verhindert erstens, dafs die in dem Heiz-schacht i unvermeidlich auftretenden Schwankungen
in der Temperatur der hoch erhitzten Feuergase sich auf die Retorte α übertragen,
zweitens verhindert der Mantel /2, dafs die Retorte α bis auf die hohe Temperatur der
Heizgase im Schachte i erhitzt wird.
Die Folge hiervon ist, dafs dem Kohlekörper in der Retorte α die eingangs als wesentlich
erklärte grofse Menge von Wärme niedriger · Temperatur in gleichmäfsigster .Weise ohne
Schwankungen zugeführt und der Kohlekörper in einen zusammenhängenden heifsen .Kokskörper
verwandelt wird, der nach erfolgtem OelVnen des Bodens b aus der Retorte nach
unten heraus gleitet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Apparat zum Verkoken von bisher als nicht verkokbar betrachteter Kohle, dadurch gekennzeichnet, dafs die letztere enthaltende Retorte von einem Luftmantel umgeben ist, der von einem ihn ümschliefsenden, Heizgase von verhällnifsmäfsig hoher Temperatur führenden Kanäle aus erhitzt wird, zu dem Zwecke, der zu verkokenden Kohle eine grofse Menge von Wärme von niedriger Temperatur und in gleichmäfsiger Weise zuzuführen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.BERUX. GEDRUCKT IN DER
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE108788C true DE108788C (de) |
Family
ID=378741
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT108788D Active DE108788C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE108788C (de) |
-
0
- DE DENDAT108788D patent/DE108788C/de active Active
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