DE1087375B - Vorrichtung zur Aufnahme von Kerninduktionsspektren nach der Resonanzmethode - Google Patents
Vorrichtung zur Aufnahme von Kerninduktionsspektren nach der ResonanzmethodeInfo
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Description
Die von Bloch angegebene Methode zur Aufnahme
von Kernresonanzspektren kann als bekannt vorausgesetzt werden (Physical Review Bd 70, 1946, S. 474)
und wird daher nachfolgend nur kurz zusammengefaßt: In einem homogenen magnetischen Gleichfeld
H0, welches in Fig. 1 senkrecht auf der Zeichenebene
gedacht und durch Kreuze angedeutet ist, befindet sich eine Materialprobe P. Die magnetischen
Momente der in der Probe enthaltenen Atomkerne präzessieren um zu H0 parallele Achsen und werden
durch ein magnetisches Wechselfeld H1, welches senkrecht
auf H0 steht, zu Resonanzeffekten angeregt. Die präzessierenden Atomkerne induzieren in der Empfängerspule
E, deren Achse sowohl auf H0 als auch auf H1 senkrecht steht, eine Spannung, welche nach
Verstärkung, Gleichrichtung und Demodulation in einem gewissen Frequenzbereich des anregenden
Wechselfeldes UT1 bei konstantem Gleichfeld H0 oder
über einen größeren Bereich von H0 bei konstanter
Frequenz von H1 gemessen werden kann. Bei gewissen
Werten der Größe von H0 hat die Induktionsspannung
Resonanzwerte, wobei die Lage der Resonanzstellen in den so erhaltenen Kerninduktionsspektren für das
Material der Probe charakteristisch ist.
Diese Kerninduktionsspektren können daher zur Analyse von Stoffen dienen sowie wesentliche Aufschlüsse
über die Struktur der geprüften Materie geben. Insbesondere sind hochaufgelöste Kerninduktionsspektren
ein Hilfsmittel zur Strukturerforschung von organischen Molekülen.
Das Auflösungsvermögen einer Vorrichtung zur Aufnahme von Kerninduktionsspektren ist definiert
durch das Verhältnis der durch die Vorrichtung bestimmten minimalen Linienbreite des Kernsignals,
gemessen in Einheiten der Frequenz oder der Feldstärke, zur Frequenz des Feldes H1 oder zum Feld H0.
Neben anderen hier weniger interessierenden Größen sind für das Auflösungsvermögen wesentlich bestimmend
die Homogenität des Hj-Feldes im Bereich
der Probe, d. h. in einigen Kubikmillimetern, und das Verhältnis zwischen der durch die präzessierenden
Kernmomente in der Spule £ induzierten Spannung zu den an der Spule is auftretenden Rauschspannungen.
Außer diesen Rauschspannungen treten an der Spule E noch andere Spannungen auf, welche nicht
mit dem Kernsignal verwechselt werden dürfen und welche entweder durch direkte induktive oder
kapazitive Übertragung von den zur Erzeugung des Wechselfeldes H1 dienenden Sendespulen auf
die Empfängerspule (»Übersprechspannung«) oder durch Einwirkung von äußeren Feldern entstehen.
Während die letzten auf bekannte Weise ferngehalten oder kompensiert werden können, sollen hier
die Übersprechspannungen, welche durch die Frequenz Vorrichtung zur Aufnahme
von Kerninduktionsspektren
nach der Resonanzmethode
Anmelder:
Trüb, Täuber & Co. A. G.,
Zürich (Schweiz)
Zürich (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Maler, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 4
München 22, Widenmayerstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 18. April 1957
Schweiz vom 18. April 1957
Dr. Hs. H. Günthard und Hans Primas,
Zürich (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
des -ffj-Feldes gekennzeichnet sind, näher betrachtet
werden.
Das H0-FeId, welches im allgemeinen für Kernresonanzversuche
einige tausend oder mehr Gauß beträgt, wird üblicherweise durch einen Permanentmagneten
oder einen Elektromagneten erzeugt. Die Homogenität des ffo-Feldes im Bereich der Probe wird
gewährleistet durch die Beschaffenheit und Form der Polschuhe dieses iJ0-Magneten sowie durch gewisse
bekannte Korrektursysteme, welche das U0-FeId am
Ort der Probe zusätzlich homogenisieren. Das ίΤ,,-Feld
weist zweckmäßig Axialsymmetrie auf. Die Elemente, welche in den Luftspalt des ifo-Magneten hineingebracht
werden müssen, sind gewöhnlich zu einem System zusammengebaut, welches als Probenkopf bezeichnet
wird. Der Probenkopf ist im allgemeinen an einem Arm befestigt und kann durch eine mechanische
Einrichtung in den Luftspalt hineingebracht und dort nach drei Koordinatenrichtungen bewegt werden,
um die Probe an den Ort der besten Homogenität des iio-Feldes bringen zu können.
Im Probenkopf sind im wesentlichen eingebaut: die Spulen zur Erzeugung des .S^-Wechselfeldes
(»Sendespulen« genannt), die Empfängerspule, die notwendigen Zuleitungen und der Probenhalter mit
der Probe. Die Probe liegt meist symmetrisch in der Empfängerspule.
Wir betrachten vorerst die Anordnung von Sende- und Empfängerspulen. Die bisher übliche An-
009 587/196
Ordnung ist in Fig. 2 gezeigt. Die Sendespulen S1 und
S2, welche im gleichen Sinne vom gleichen Hochfrequenzstrom
durchflossen sind, erzeugen das zur Achse der Empfängerspule E senkrechte Wechselfeld
Ji1. Dabei liegen die Achsen der drei Spulen S1, S2
und E in einer Spiegelebene der Anordnung, und die zu dieser Ebene senkrechte, durch die Achse der
Spule E gehende Ebene ist ebenfalls eine Spiegelebene.
Da die Sendespulen senkrecht zur Empfängerspule liegen, sollte in dieser keine Spannung induziert werden.
Dies ist jedoch nur näherungsweise richtig. In Wirklichkeit wird in E doch eine Induktionsspannung
entstehen, und zwar aus folgenden Gründen:
1. Durch Fehler in der Spiegelsymmetrie von S1
und 5"2 oder durch ein Abweichen der Achsen von S1
und S2 von der Senkrechten auf die Achse von E entsteht
eine Komponente von Ji1 parallel zur Achse von
E, welche eine Induktionsspannung in E hervorruft.
2. Auch die Zuleitung zu den Sendespulen ergeben eine Komponente von If1 in Richtung der Achse von ao
E, andererseits können die Zuleitungen zur Empfängerspule durch die Hauptkomponente des Ji1-FeI-des
eine Induktion erfahren.
3. Durch die zur Befestigung der Spulen und des Probehalters verwendeten Materialien wird das H1-Feld
verzerrt und eine Induktion in der Empfängerspule ermöglicht.
4. Zwischen den Sendespulen und der Empfängerspule besteht eine kapazitive Kopplung, welche im
Falle der Anordnung nach Fig. 2 elektrisch unsymmetrisch ist und eine weitere Spannung in der Empfängerspule
E erzeugt.
Alle diese Übersprechspannungen in der Empfängerspule, welche teils in Phase, teils um 90°
verschoben mit der durch die Atomkerne induzierten Signalspannung sind, aber alle dieselbe Frequenz wie
diese haben, werden in der Fachliteratur unter Übernahme des hierfür üblichen englischen Ausdruckes
zusammenfassend als »Leakage« bezeichnet.
Infolge der Kleinheit der Signalspannung in .E spielt
der Leakage eine große Rolle; seine Amplitude ist in einer Anordnung nach Fig. 2 weit größer als diejenige
der Signalspannung. Eine teilweise Kompensation des Leakage läßt sich in bekannter Weise erreichen durch
bewegliche Metallschirme (Ruder), welche quer zum Ji1-FeId angeordnet sind und durch deren Stellung die
Üx-Komponenten beeinflußt werden können. Diese oft verwendete Einrichtung reduziert den Leakage erheblich,
trotzdem ist es nötig, durch relativ komplizierte elektrische Schaltungen die Leakagespannung von der
Signalspannung zu trennen.
Die Anwesenheit von unsymmetrisch gebauten Elementen im Probenkopf hat die ungünstige Wirkung
daß dadurch die Homogenität des Jfo-Feldes beeinträchtigt
wird, wodurch die Auflösung der Vorrichtung verschlechtert wird. In diesem Sinne wirken auch
die beschriebenen Ruder zur Kompensation des Leakage ungünstig auf das Ji0-FeId.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, das Auflösungsvermögen solcher Vorrichtungen zu steigern
und durch Erhöhung der mechanischen Stabilität das Erreichen dieser Auflösungsvermögen zu erleichtern.
Sie betrifft also eine Vorrichtung zur Aufnahme von Kerninduktionsspektren nach der Resonanzmethode,
welche ebenfalls einen Probenkopf aufweist, in welchem eine Materialprobe einem homogenen magnetischen
Gleichfeld und einem dazu senkrechten magnetischen Wechselfeld ausgesetzt wird und der eine Empfängerspule
aufweist, deren Achse zu diesen beiden Feldern senkrecht ist, wobei Mittel vorhanden sind, um die in
dieser Empfängerspule entstehende Spannung· zu messen.
Die Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß im Probenkopf zur Erregung des
Wechselfeldes (H1) mindestens vier Sendespulen in
D2 /,-Symmetrie um eine zum Gleichfeld parallele
Achse angeordnet und zu einer mechanischen Einheit miteinander verbunden sind, die um diese Achse in
bezug auf die Empfängerspule verdrehbar ist, und daß
diese Spulen so erregt sind, daß sich zwei zueinander spiegelbildliche Magnetkreise ergeben.
Eine D2 /,-Symmetrie ist bekanntlich eine Symmetrie
mit drei aufeinander senkrechten Spiegelungsebenen.
In den Fig. 3 und 4 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung
soweit dargestellt, wie dies zum Verständnis der Erfindung notwendig ist. Dabei zeigt Fig. 3 den Probenkopf
und Fig. 4 das allgemeine Schaltungsschema der Vorrichtung mit einer besonders einfachen Leakage-Kompensationsbrücke.
Der in Fig. 3 schematisch dargestellte Probenkopf weist vier Sendespulen S3, S4, S5 und Se auf, die in
einem Ring J? aus einem isolierenden Kunststoff eingebettet sind, und zwar so, daß ihre Windungsachsen
auf einem Kreis liegen. Die durch den Ring zu einer mechanischen Einheit miteinander verbundenen Spulen
sind zur Zeichenebene sowie zu den dazu senkrechten und untereinander senkrechten Ebenen I-I und H-II
spiegelsymmetrisch. Der Ring ist mit den Spulen um seine Achse verdrehbar, welcher zum homogenen,
statischen U0-FeId parallel ist. Die Spulen werden
durch einen an den Klemmen K zugeführten Hochfrequenzstrom durchflossen. Es ist aus Fig. 3 ersichtlich,
daß sich auf diese Weise zwei in bezug auf die Ebene II-II spiegelbildliche Magnetkreise ergeben,
deren die Empfängerspule E durchsetzende Teile das
Wechselfeld H1 bilden. Durch Verdrehung des Ringes
J? mit den Spulen S3 bis S6 kann das Feld H1
leicht genau senkrecht zur Achse der Spule £ eingestellt werden. Die ganze Anordnung kann ferner sehr
genau hergestellt werden. Eine geringe Ungenauigkeit in der Lage einer Spule in Umfangsrichtung des Ringes
hat zudem einen viel kleineren, ungünstigeren Einfluß auf H1 als eine gleich große Abweichung in der
Spiegelsymmetrie der Spule S1 und S2 zueinander im
Falle von Fig. 2. Die radialen Koordinaten des Ringes und der Spulen nach Fig. 3 können in der Praxis besonders
leicht sehr genau eingehalten werden. Die kapazitive Kopplung zwischen E und den vier
Spulen S3 bis S6 wird in erster Näherung unwirksam
gemacht durch die Symmetrie der Spulen S3 und S5
bzw. S4 und S6.
Diese Anordnung gestattet eine wesentliche Verringerung des Leakage. Sehr zweckmäßig ist es, wenn
die Materialien des Ringes J? und der Spulen S3 bis S6
mindestens angenähert dieselbe magnetische Suszeptibilität haben.
Bei dem Spulenkopf nach Fig. 3 ist das Anbringen von Kompensationsschirmen (Ruder) nicht nötig und
im Gegenteil wegen deren Unsymmetrie zu vermeiden. Der restliche Leakage kann leicht mittels einer einfachen
Kompensationsbrücke B (s. Fig. 4) weit unter den Pegel der Resonanzsignale herabgedrückt werden.
In Fig. 4 bedeutet G einen Hochfrequenzgenerator (»Sender«), der die SpulenS3 bis S6 des Probenkopfes
speist. Die Empfängerspule E ist über einen Vorverstärker V mit einem Empfangsapparat A verbunden,
in welchem die Hochfrequenzspannung gleichgerichtet, demoduliert und gemessen bzw. angezeigt
und registriert wird. Die vom Sender G gelieferte
Spannung wird zwei gegenüberliegenden Eckpunkten einer kapazitiven Wheatstoneschen Brücke B mit zwei
variablen Kondensatoren C1 und C2 in zwei gegenüberliegenden
Stromzweigen und mit zwei festen Kondensatoren C3 und C4 in den beiden anderen
Stromzweigen zugeführt. Die beiden anderen Eckpunkte der Brücke sind über feste Kondensatoren C5, C6
mit dem Vorverstärker V verbunden. Ein Widerstand W und ein Kondensator C7 sind zwischen den
Ausgangspunkten der Brücke in Serie geschaltet.
Mit den Kondensatoren C1 und C2 kann man die
Amplitude und Phase der von der Brücke B dem Vorverstärker zugeführten Spannung so regeln, daß
das vom Empfangsapparat A zwischen den Resonanzstellen angezeigte Signal praktisch verschwindet, der
geringe Leakage des Probenkopfes also vollständig kompensiert wird.
Die bekannten Mittel zur Erzeugung des Gleichfeldes H0 und die Mittel zur Veränderung der Feldstärke
dieses Gleichfeldes oder zur Veränderung der Frequenz des Senders G sind in Fig. 4 nicht dargestellt.
Das Auflösungsvermögen der beschriebenen Vorrichtung ist größer als dasjenige der vorbekannten
Vorrichtungen, und die Stabilität des beschriebenen Probenkopfes erleichtert das Erreichen dieses Auflösungsvermögens
im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen ganz wesentlich.
Es ist klar, daß man auch mehr als vier Spulen in D2 n-Symmetrie anordnen könnte.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Aufnahme von Kerninduktionsspektren nach der Resonanzmethode, welche
einen Probenkopf aufweist, in welchem eine Materialprobe einem homogenen magnetischen Gleichfeld
H0 und einem dazu senkrechten magnetischen Wechselfeld H1 ausgesetzt wird und der eine Empfängerspule
aufweist, deren Achse zu diesen beiden Feldern senkrecht ist, wobei Mittel vorhanden
sind, um die in dieser Empfängerspule entstehende Spannung zu messen, dadurch gekennzeichnet, daß
im Probenkopf zur Erregung des Wechselfeldes (H1) mindestens vier Sendespulen (S3 bis S6) in
D2 ^-Symmetrie um eine zum Gleichfeld (H0) parallele
Achse angeordnet und zu einer mechanischen Einheit miteinander verbunden sind, die um diese
Achse in bezug auf die Empfängerspule (E) verdrehbar ist, und daß diese Spulen so erregt sind,
daß sich zwei zueinander spiegelbildliche Magnetkreise ergeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Probenkopf ohne Metallschirme
zur Leakage-Kompensation ausgeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier Spulen (S3 bis .S6) vorgesehen
sind, deren Achsen auf einem Kreis liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Spulen in einem Isolierring
(R) eingebettet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Spulen (S3
bis JT6) und dasjenige des Isolierringes (R) mindestens
angenähert dieselbe magnetische Suszeptibilität haben.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Leakage-Kompensierung
mit einer Wheatstoneschen Brücke (B) versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 587/196 8.60
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