DE108436C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JETZT KL. ⁷^ - JVr 108436 -

KLASSE 26: Gasbereitung und -Beleuchtung.

OTTOMAR KERN in PARIS. Brennerkopf für Gasglühlichtbrenner.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1898 ab.

Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet eine Neuerung an Brennern mit hohem Gasverbrauch, vorzugsweise solchen, in welchen ein sogenanntes »selbstbrennendes« Gasluftgemisch zur Verbrennung gelangt.

Derartige Brenner sind unter anderem durch das amerikanische Patent 574805 bekannt geworden.

Die Neuerung bezieht sich auf die specielle Ausgestaltung der Ausströmungsöffnung im Brennerkopf. Die AusstrÖmungsöffnung ist bei dem amerikanischen Patent eine ringförmige. Dieser enge, ringförmige Schlitz hat sich bei denjenigen Brennern, welche einen geringeren Gasverbrauch haben, bewährt, versagte indefs bei solchen Brennern, welche einen höheren Gasverbrauch haben, d. h. also bei denen das in der Zeiteinheit die Ausströmungsöffnung passirende Gasqu'antum ein erheblich gröfseiesist.

Nimmt man nä'mlich zu einem Brenner mit grofsem Gasverbrauch die gewöhnliche runde Einsatzplatte, welche in dem Brenner des amerikanischen Patentes die Ausströmungsschlitze bildet, so erweist sich die Ausslrönuingsöffnung erheblich zu eng; infolge der hierbei herbeigeführten Drosselung verliert das dem Brenner entströmende Gasluftgeinisch die Eigenschaft des Selbstbrennens, d. h. der Sättigung mit Luft, und man erhält eine der gewöhnlichen Bunsenflamme ähnliche Flamme.

Ersetzt man diese runde Platte durch eine runde Platte kleineren Durchmessers, so dafs die als schädlich erkannte Drosselung aufhört, so zeigt sich die deutliche Neigung besonders bei geringem Gasdruck zum Zurückschlagen und zum Erlöschen infolge kleiner Explosionen.

Dieser Uebelstand wird in folgender Weise vermieden:

Nimmt man an Stelle der Platte mit ganzem runden Rand eine solche mit gezahntem Rand, welche also die gleiche Ausströmungsfläche, aber in Form einer Ringöffnung mit radialen Einschnitten freiläfst, so sieht, man einerseits, dafs die Neigung zum Durchschlagen vollkommen aufgehört hat, dafs sich aber auch andererseits keine Drosselung bemerkbar macht. Es liegt also der Gegenstand der Erfindung darin, die nothwendige Ausströmungsfläche bei gleichbleibendem Umfang des Brenners dadurch zu erreichen, dafs man die Ausströmungsöffnung auf eine längere gezahnte Linie vertheilt.

In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch den Brenner, wobei R der äufsere Mantel des Brennerkopfes ist, zwischen dessen oberem Rand und der sternförmigen Einsatzscheibei^die gezahnte Ausströmungsötfnung sich befindet. Fig. 2 zeigt die gleichen Theile von oben gesehen..

Um nun bei dieser Construction zu vermeiden, dafs die Zähne der Platte K sich zu stark erhitzen und durch Schmelzen oder Verbrennen zerstört werden, ist unterhalb dieser Platte ein massiver Metallpfropfen aus gut leitendem Material P angeordnet, welcher dazu dient, die Wärme abzuleiten und dieselbe auf die weiteren in metallischer Berührung mit dem Pfropfen P befindlichen Brennertheile abzuleiten.

Gleichzeitig wirkt dieser Metallpfropfen,, welcher von allen Seiten von dem Gasluftgemisch umspült wird, auch vorwärmend auf das Gasgemisch, so dafs höhere Flammentemperatur erzielt wird.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Brennerkopf für Gasglühlichtbrenner mit hohem Gasverbrauch, gekennzeichnet durch eine in der Oeffhung des Brennerkopfes derart angeordnete kreisförmige Platte (K) mit gezahntem Rande, dafs an Stelle einer ringförmigen eine gezahnte Ausströmungsöffnung erhalten wird.
   In Verbindung mit der in Anspruch : gekennzeichneten Brennerscheibe die Anordnung eines Pfropfens (P) aus gut wärmeleitendem Metall, welcher in metallischer Berührung mit der gezahnten Scheibe steht, zwischen der Mischkammer (T) und der Platte (K).

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.