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Personenfahrstuhl Die Erfindung betrifft einen Personenaufzug, der
wahlweise auch als Krankenfahrstuhl benutzbar ist, indes mit der Maßgabe, daß er
trotz dieser Möglichkeit auch in bezug auf die Tragkraft nur als Personenfahrstuhl
ausgelegt zu werden braucht. Da die Vorschrift besteht, daß die Tragkraft eines
Aufzuges eine Funktion der Grundfläche des der Menschenbeförderung dienenden Fahrkorbes
ist, mußte bisher eine wesentlich höhere Tragkraft der Rechnung und damit der Ausfühung
zugrunde gelegt werden, wenn der Fahrkorb auch dem Krankentransport dienen soll.
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gesehen von dem Erfordernis einer wesentlich größeren Schachtscheibe bedingt
die Verwendung eines Personenfahrstuhles auch für Krankentransport an Stelle einer
Tragkraft von vergleichsweise 300 kg für die reine Personenbeförderung bei
einem Vier-Personen-Selbstfahrer eine Tragh:raft von vergleichsweise 450
kg und neuerdings sogar 900 kg. Da in neuerer Zeit die Bestrebungen
dahingehen, bei Wohnhäusern mit mehr als sieben Stockwerken die Auflage zu machen,
daß der pflichtgemäß einzubauende Personenfahrstuhl auch für Krankentransport geeignet
sein muß, so ergibt sich eine erhebliche Erschwerung in bezug auf die Grundrißgestaltung
(wesentlich größerer Schachtquerschnitt) und eine wesentliche Erhöhung der Baukosten,
da der als Vier-Personen-Selbstfahrer nur für 300kg Tragkraft auszulegende Aufzug
hinfort für 900kg Tragkraft vorzusehen ist.
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Diese NTachteile beseitigt die Erfindung, bei der ein für normale
Personenbeförderung, also z.B. ein für nur 300 kg Tragkraft ausgelegter Vier-Personen-Selbstfahrer
im Bedarfsfalle auch als Krankenfahrstuhl dadurch herrichtbar ist, daß die Bühne
des Personenfahrkorbes auf der der Fahrkorbtür gegenüberliegenden Seite eineVerlängerung
besitzt, derenBreite nicht wesentlich größer als die Breite einer Krankenbahre und
deren Länge ungefähr derjenigen der Krankenbahre abzüglich der Tiefe des Personenfahrstuhlkorbes
entspricht, und daß die Höhe der Bühnenvorkragungsumkleidung einerseits groß genug
für die Einbringung einer beladenen Bahre, aber zu klein für das Eintreten eines
Menschen in aufrechter Haltung ist und daß ferner die Öffnung zwischen dem Fahrstuhlkorb
und dessen Anbau durch eine nur im Bedarfsfalle öffnungsfähige Tür oder Klappe verschlossen
ist.
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Durch diese Ausgestaltung des Selbstfahrerkorbes ist es möglich geworden,
in vielstöckigen Wohnhäusern, in denen auch für Krankentransport geeignete Fahrstühle
eingebaut sein müssen, sowohl in bezug auf die Grundrißgestaltung als auch hinsichtlich
der Kosten ohne nennenswerten Mehraufwand den neuerlichen verschärften Bestimmungen
gerecht zu werden. Dies wird dadurch erreicht, daß durch die erfindungsgemäße Gestaltung
der Fahrstuhlbühnenverlängerung und deren Umkleidung mit geringer Kopfhöhe die Voraussetzungen
für die für normale Selbstfahrer ZII beachtenden Berechnungsgrundlagen nicht verändert
werden, da die fallweise Umwandlung des Selbstfahrers für Krankentransport zwar
diesen Transport einwandfrei ermöglicht, ohne aber dabei den Fahrgästen des Fahrstuhles
die Möglichkeit zu geben, diesen auch im Bereiche der Bühnenverlängerung bzw. des
Anbaues zu benutzen, wodurch eine unerlaubte Überbelastung einträte. Durch Wahl
einer am Fahrkorbboden angelenkten Klappe als Abschlußorgan für die Verbindungsöffnung
zwischen der Fahrgastkabine und deren Anbau wird es möglich, die auf den Kabinenboden
heruntergeklappte Tür als Fahrbühne für die mit Rädern versehene Bahre oder für
einen im Fahrkorbanbau gegebenenfalls ständig verbleibenden kleinen Transportwagen
auszunutzen. In diesem Fall empfiehlt es sich, denBoden desAnbaues so hoch zu setzen,
daß die Oberfläche der heruntergeschwenkten Klappe und die Oberfläche des Anbaubodens
in einer Ebene sich befinden. Der Boden des Anbaues ist dabei zweckmäßigerweise
etwas nach außen geneigt, um die beladene Bahre (oder auch einen Sarg) nach erfolgtem
Einfahren in ihrer Lage zu sichern.
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Eine vorteilhafte Sonderausführung besteht ferner darin, daß der Anbauboden
Fahrschienen trägt und daß gleichartige Fahrschienen auch auf der herunterschwenkbaren
Klappe angebracht sind, derart, daß letztere im heruntergeschwenkten Zustand der
Klappe mit den Schienen des Anbaubodens fluchten.
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Die Benutzung des normalen Selbstfahrer-Fahrstuhles für Krankentransport
geschieht in der Weise, daß zunächst die den Anbau abtrennende Klappe heruntergeschwenkt
und der in diesem Anbau befindliche Transportwagen auf denSchienen bis nach vorn
knapp hinter der Fahrstuhltür gezogen wird, woraufhin das fußseitige Ende der Bahre
auf diesen Wagen abgesetzt wird. Alsdann wixd die nur noch kopfseitig getragene
Bahre zusammen mit dem Transportwagen in
den Fahrstuhlkorb hineingeschoben
und schließlich kopfseitig abgesetzt. Ein Betreten des Fahrkorbanbaues ist dabei
ausgeschlossen und auch völlig entbehrlich. Damit während der Benutzung des Fahrstuhles
für Krankentransport dieheruntergeschwenkte Klappe nicht stört, wird ihre Länge
gleich oder kleiner als die Tiefe des Fahrkorbinnenmaßes gewählt. Auch empfiehlt
es sich, die zum Innern des Fahrstuhlkorbes gerichtete Oberfläche der Verschlußklappe
als Teil der Innenverkleidung der Fahrstuhlkabine auszubilden, also so, daß die
Klappe als Verschlußorgan nicht erkennbar ist. Sie kann überdies durch ein Sicherheitsschloß
verschließbar sein, so daß jegliche unerlaubte Benutzung des Kabinenanbaus ausgeschlossen
ist.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Vorkragung
der Fahrstuhlbühne gegenüber letzterer versetzt angeordnet werden kann, wodurch
der Schachtquerschnitt kleiner als für einen Krankenfahrstühl ist. Die Führung für
das Fahrstuhlgegengewicht kann neben dem Vorbau vorgesehen werden. Es ist aber auch
möglich, das Gegengewicht an jeder anderen Stelle im Fahrstuhlschacht zu führen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt, und es zeigt Fig. 1 Horizontalschnitt durch den Fahrstuhlschacht
und den Fahrstuhlkorb, Fig. 2 Vertikalschnitt II-II gemäß Fig. 1 und Fig.
3 Vertikalschnitt entsprechend Fig. 2 bei Benutzung des Fahrstuhles für Krankentransport.
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Der erfindungsgemäße Fahrstuhl besteht einerseits aus dem eigentlichen
Fahrkorb 1 und dem niedrigen und schmalen Anbau 2, der von den vorkragenden
Rahmenträgern 3 des Fahrkorbes 1 getragen wird. Aufbau, Dimensionierung
und sonstige Gestaltung des Fahrkorbes 1 entsprechen der üblichenAusführung
für beispielsweise einen Vier-Personen-Selbstfahrer, der für hierbei übliche Tagkraft
von z. B. 300 kg ausgelegt ist. Der auf den vorkragenden Enden
3' der Fahrstuhlrahmenträger 3 ruhende Anbau 2 besitzt eine Breite
b, die etwas größer ist als die Breite einerKrankenbahre 4. Die Länge t#
des Anbaues 2 ist so bemessen, daß ihr Maß zuzüglich der Tiefe t, des Förderkorbes
1 etwas größer ist als die Länge L der Krankenbahre 4. Die Höhe h des Anbaues
2, gemessen ab Fußboden 5 des Fahrkorbes 1, ist so bemessen, daß die
beladene Bahre 4 oder auch ein Sarg gerade hineinpaßt, beispielsweise
80 cm. Die Höhe lt soll jedenfalls so gering bemessen sein, daß es unmöglich
ist, den Anbau 2 zu betreten, wodurch der Anbau 2 jedem anderen Benutzungszweck
als demjenigen des Krankentransports zwangläufig entzogen ist.
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Der Anbau 2 befindet sich gegenüber der Fahrstuhltür 6, so
daß die Bahre 4 bequem hineingeschoben werden kann. Im Beispiel der Fig.
1 ist ferner gezeigt, daß beim Anbringen des Anbaues 2 an der einen Seite
des Fahrkorbesl der Fahrstuhlschacht7 nicht auf ganze Tiefe des Fahrkorbesl nebst
Anbau2 vorgesehen zu sein braucht; es genü,-t vielmehr ein kleiner 'Nebenschacht
7. Der dadurch freibleibende Grundrißteil kann für die Führung8 des Fahrstuhlgegen-<r
W
,#e ichtes 9 und beispielsweise für einen Hauskamin 10 ausgenutzt
werden. Das Gegengewicht9 kann aber t>
auch an jeder anderen Seite des Fahrstuhles,
also in « Wohnter Weise, geführt sein.
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Da der Anbau2 nur bei Benutzung für Krankentransport benutzt wird,
kann seine Verkleidung11 sehr leicht ausgebildet sein. Die Öffnung 12 mit der Breite
b und der Höhe h ist in dem Beispiel der Fig. 1
bis 3 durch
eine Fallklappe 12' verschließbar. Die Außenverkleidung dieser Klappe 12' entspricht
der Auskleidung 13 des Fahrkorbes 1, so daß bei Benutzung des Fahrstuhles
für normale Personenbeförderung überhaupt nicht erkennbar ist, daß der Fahrstuhl
auch für Krankentransport voll geeignet ist. Die durch den Anbau 2 bedingte Gewichtsverlagerung
ist ohne weiteres durch entsprechende außermittige Anordnung des Angriffspunktes
14 für das nicht dargestellteFahrstuhlgehänge und der Führungen 15 ausgleichbar.
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Der auf den vorkragenden Enden 3*' des Fahrkorbrahmens 3 ruhende
Boden 16 des Anbaues 2 ist entsprechend Fig. 3 schräg nach außen abfallend
angeordnet, so daß die hereingeschobene Bahre4 einen guten Halt erlangt. Im besonderen
sind Fahrschienen 17 auf dem Boden 16 (Fig. 3) oder einfach
auf den Trägern 3' angebracht bzw. darauf gelagert, so daß ein kleiner Wagen
18 darauf fahren kann, der bei Nichtbenutzung des Fahrstuhles für Krankentransport
im Anbau 2 verbleiben kann. Zu diesem Zweck ist eine zweckmäßigerweise federnd nachgiebige
Verriegelung 19 (vgl. Fig 2) vorgesehen.
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Wenn der Fahrstuhl für einen Krankentransport benutzt werden soll,
wird die Klappe 12' um ihr im Boden 5 gelagertes Scharnier 20 heruntergeschwenkt,
so daß sich die Klappe 12' auf den Boden 5 auflegt, wie in Fig.
3 dargestellt und in Fig. 1 gestrichelt angedeutet. Wenn Fahrschienen
17 im Anbau 2 vorgesehen sind, sind mit Vorteil auch auf der Rückseite der
Klappe 12' entsprechende Schienen 17' angebracht, die bei heruntergelegter
Klappe 12' mit den Schienen 17
im Anbau fluchten. Sobald die Klappe 12' auf
dem Boden 5 anfliegt, wird der Wagen nach vorn gezogen, und die Füße21 der
Bahre4 werden in die muldenartig geformten -Wangen 22 des Wagens 18 eingelegt.
Danach fährt der Krankenträger, der die Bahre am kopfseitigen Ende4' trägt, die
Bahre so weit in den Fahrstuhl 1, 2 hinein, bis die Vorderräder des Wagens
18 an die Anschläge 17" anstoßen. Entsprechende Anschläge
17'", die beispielsweise durch entsprechende Hochbiegung der Schienenenden
gebildet sind, können am freien Ende der an der Klappe angebrachten Schienen
17' vorgesehen sein. Sobald der Krankentransport beendet ist, wird der Wagen
18 an die Verricgelung 19
angeschlossen, und die Klappe 12' wird wieder
geschlossen und gesichert.
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Wenn der Personenfahrstuhl 1 für größere Trag' kraft (beispielsweise
für sechs oder acht Personen) ausgelegt ist, dann können der Anbau2 und sinngemäß
die Klappe 12' eine Breite b besitzen, die etwas größer ist als die doppelte
Breite einer Krankenbahre4. Falls erwünscht, kann in diesem Fall die Klappe 12'
zweiteilig ausgebildet sein. Aber auch bei doppelt breitem Anbau 2 erfährt das Höhenmaß
h im Sinne der Erfindung keine Vergrößerung.