DE1071709B - Verfahren zum Reinigen von Rohcyanurchlorid - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von RohcyanurchloridInfo
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Landscapes
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
DEUTSCHES
kl. 12 p 1
INTERNAT. KL. C 07 d
PATENTAMT
L 29442 IVb/12p
A NMELDE TA G: 13. J A N U A R 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von Rohcyanurchlorid unter Anwendung
der Sublimationstechnik.
Es ist bekannt, daß durch Sublimation Feststoffe mit hohem Dampfdruck in zahlreichen Fällen soweit
gereinigt werden können, daß sie auch hohen Qualitätsansprüchen genügen. So wurden auch schon verschiedene
Verfahren zur Reinigung von Cyanurchlorid durch Sublimation beschrieben. Man hat unter anderem
vorgeschlagen, Cyanurchloriddämpfe in einem mit gekühlten Wänden versehenen Gefäß niederzuschlagen.
Ein solches Verfahren weist jedoch bei seiher technischen Durchführung bedeutende Schwierigkeiten
auf, die insbesondere darin liegen, daß sich das Kondensat an den gekühlten Wänden absetzt, wodurch
die Wärmeableitung in zunehmendem Maße beeinträchtigt wird.
Um diesen Nachteil zu beheben, hat man weiter vorgeschlagen, das Kondensat von den gekühlten
Wänden mittels mechanischer Hilfsvorrichtungen abzuschaben.
Dieser Vorschlag zum Fernhalten des Kondensats von den Kühlflächen hat jedoch im industriellen
Maßstab nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt, weil Korrosionen und/oder Erosionen
eintreten. Ferner wurde ein Vorschlag bekannt, die Bildung von Kondensat an den Wänden eines Kühlgefäßes
dadurch zu vermeiden, daß die Kühlwände mit einem längs dieser geführten Gasstrom gespült
werden oder die Kühlwände porös ausgebildet werden und Gas durch die Kühlwände in das Innere des Kühlgefäßes
eingeführt wird.
Das Bespülen der Kühlwände mit einem Gas oder das Durchtretenlassen eines Gases durch poröse Kühlwände
vermag jedoch, in technischem Maßstab angewandt, die Abscheidung von Kondensat an den Kühlwänden
nur zu vermindern, nicht aber vollständig zu unterbinden. Außerdem hat sich herausgestellt, daß das
Einblasen eines Gasstromes längs der Kühlwände oder durch die Kühlwände nur dann wirtschaftlich
durchgeführt werden kann, wenn das Gas im Kreislauf verwendet wird. Da das Gas sich aber mit Cyanurchlorid
anreichert, treten bei diesem Verfahren auch Abscheidungen von Cyanurchlorid an den Kühlwänden
bzw. an den Durchlässen poröser Kühlwände und Verstopfungen der Poren auf.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile gänzlich vermieden werden können, wenn die Kondensation
von Cyanurchloriddampf in anderer Weise als durch Einleiten in Räume mit gekühlten Flächen
erfolgt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Reinigen von Rohcyanurchlorid durch Sublimation ist im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß Rohcyanurchlorid in einem Verdampfungsraum bei einer Tem-Verfahren
zum Reinigen von Rohcyanurchlorid
Anmelder:
Lonza
Elektrizitätswerke und Chemische Fabriken
Aktiengesellschaft,
Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. G. W. Lotterhos und 1Dr.-Ing. H. W. Lotterhos,
Patentanwälte, Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 5. Februar 1957
Dr. Marcel Teysseire, Visp, Wallis,
Dipl.-Ing. Dr. Raymond Perren, Allschwil, Basell.,
und Dipl.-Phys. Dr. Robert Bach, Basel (Schweiz), sind als Erfinder genannt worden
peratur zwischen etwa 140 und 190° C verdampft, der Cyanurchloriddampf mit Hilfe eines inerten
Transportgases aus dem Verdampfungsraum, vorzugsweise durch eine Mischdüse, in einen Inertgasstrom
geführt wird, der auf eine Temperatur zwischen 0 und 50° C, vorzugsweise zwischen 10 und 40° C,
eingestellt ist, wobei die Temperaturen und Mengen des Gemisches aus Cyanurchloriddampf und Transportgas
einerseits und des Kühlgases andererseits so aufeinander abgestimmt werden, daß nach Aufnahme
des Gemisches aus Cyanurchloriddampf und Transportgas durch das Kühlgas die Temperatur des Gemisches
aus Transportgas und Kühlgas höchstens um 10° C, vorzugsweise 2 bis 5° C, höher liegt als die
des angewandten Kühlgases und anschließend das kristallisierte Cyanurchlorid in dem Gemisch von
Kühlgas und Transportgas zu einem Abscheider geführt wird, wo es von Kühl- und Transportgas abgetrennt
wird.
Es ist zweckmäßig, das inerte Transportgas, das z. B. Luft oder Stickstoff sein kann, vor der Einführung
in den Verdampfungsraum zu erwärmen. Diese Vorerwärmung des Transportgases auf Temperaturen,
die höher liegen als die Temperatur des Cyanurchlorid-
909 690/557
dampfes, ist möglich, aber deswegen nicht sehr sinnvoll, weil dann mit niedrigeren Kühlgastemperaturen
oder größeren Kühlgasmengen gearbeitet werden muß und die übermäßige Erwärmung des in den Verdampfurtgsraum
eingeführten Transportgases größere Kühlarbeit erfordert, wenn nach der Trennung des
kondensierten Cyanurchlorids vom Gemisch aus Kühl- und Transportgas dieses Gemisch weiteryerwendet
ünd die als Kühlgasanteil bestimmte M'enge gekühlt wird.
Unter den verschiedenen Möglichkeiten der technischen Ausführung zur Einführung des Gemisches
aus Cyanurchloriddampf und Transportgas wird die Ausführungsform bevorzugt, bei der das Dampf-Gas-G
Temperaturen z.B. im Bereich von 140 bis 1900C
verdampfte Cyanurchlorid wird mit Hilfe eines inerten
Transportgases über die Mischdüse 12 in den Kühlgasstrom geleitet. Hierbei wird der Cyanurchloriddampf
durch das Rohr 13 zentral in das durch das ringförmige Gehäuse 14 zugeführte Kühlgas eingeführt.
Das Gemisch von Transportgas und Kühlgas, welches das kondensierte Cyanurchlorid enthält, gelangt
in den Trichter 15 und von hier in den Abscheidezyklon 16. Dabei befindet sich das kondensierte
Cyanurchlorid in dem Gasstrom im Schwebezustand. Das Verhältnis der Mengen und Temperatüren
von Kühlgas, Transportgas und Cyanurchloriddampf wird so eingestellt, daß der Temperaturanstieg
d
pg
Gemisch in eine Gasmischdüse eingeführt wird, das 15 des Gemisches aus Transportgas und Kühlgas nicht
DfGGh i d l Til d Dü h 0
Dampf-Gas-Gemisch in den zentralen Teil der Düse gelangt und hier von dem den zentralen Gasstrom
ummantelnden Kühlgasstrom von den Wandungen der Mischdüse ferngehalten wird. Auf diese Weise
kann sich an der Wandung der Mischdüse kein Niederschlag von Cyanurchlorid bilden.
Das Verfahren der Erfindung wird vorteilhaft mit Bezug auf das Transportgas und Kühlgas als Kreislaufverfahren
ausgeführt. In diesem Falle verwendet man ein gasförmiges Medium, das ein einheitliches
Gas oder ein Gasgemisch sowohl für das Transportgas als auch für das Kühlgas darstellt, und teilt den
Gasstrom, nachdem das kristallisierte Cyanurchlorid abgeschieden wurde, in einen Transportgasanteil und
mehr als 1O0C, vorzugsweise nicht mehr als 2
bis 5° C, beträgt. Die Geschwindigkeit des Gemisches aus Transportgas und Kühlgas wird im Trichter 15
so hoch gehalten, daß das kondensierte Cyanurchlorid sich nicht absetzen kann, sondern in den Abscheidezyklon
16 gelangt. Das nunmehr nur noch wenig Cyanurchloriddampf enthaltende, aber gesättigte Gemisch aus Transportgas und Kühlgas wird zum
pg g
Ventilator 17 geleitet. Von diesem wird ein größerer
25 Anteil zum Kühler 18 und ein kleinerer Anteil zum Erhitzer 19 geführt. Im Kühler 18 wird die Temperatur
des Kühlgases um 100C, vorzugsweise jedoch
um 2 bis 5°, niedriger gehalten. Die absolute Temperatur
des Kühlgases liegt im Bereich von 10 bis einen Kühlgasanteil, worauf der Transportgasanteil, 30 500C, insbesondere jedoch im Bereich von 10 bis
gegebenenfalls nach Erwärmung, in den Verdamp- 40° C; die Temperaturen des Transportgases werden
fungsraum und der Kühlgasanteil nach Kühlung in im' Erhitzer vorzugsweise, auf die Verdampfungsden
Kristallisationsraum bzw. in die Mischdüse über- temperaturen im Verdampfungsraum (Blase 11) erhöht,
geführt wird. Die Anlage zur Ausführung des Verfahrens der
Es ist zweckmäßig, die Geschwindigkeit des Gas- 35 Erfindung kann infolge der niedrigen Arbeitstemperad
d killii Chlid hl f i b V
stromes, der das kristallisierte Cyanurchlorid enthält, so einzustellen, daß die Cyanurchloridteilchen im
Schwebezustand zu einem Abscheider geführt werden. Als Abscheider kann jeder übliche Staubabscheider,
z. B. ein Zyklon, verwendet werden.
AIs Kühlgas verwendet man zweckmäßig ebenfalls, wie für das Transportgas, ein inertes Gas, z.B. Luft
oder Stickstoff.
Das Verfahren der Erfindung hat den Vorteil, daß keine unerwünschten Kondensatbeläge an Kühlwänden
auftreten. Das Cyanurchlorid wird vielmehr pulverförmig
ausgeschieden und erstarrt fast augenblicklich in dem Kühlgas. Das Verfahren der Erfindung arbeitet
mit großer Sicherheit, da selbst bei großen Schwank
p tür aus Kunststoff hergestellt sein. Dies bietet Vorteile
hinsichtlich der Reinheit des Produktes. Korrosionen können nicht auftreten. Als Kunststoffe
werden solche bevorzugt, die gegen Chlorwasserstoff
beständig sind , z. B. Polyvinylchlorid oder Polytetrafluoräthylen.
Die Erfindung kann praktisch beispielsweise wie folgt ausgeführt werden:
In einem elektrisch beheizten Verdampfungsraum
(Sublimationsblase) wird Rohcyanurchlorid bei einer Temperatur von 160° C verdampft. 14,8 kg/h Cyänurchloriddampf
werden mit einem auf 160° C erwärmten Transportgasstrom von 100 l/min, in einen Kühlgasstrom
(Luft) von 26 cbm/min. und 35° C
g g ()
kungen in der Bildung von Cyanurchloriddampf 50 eingemischt. Die Strömung des Transportgases und
immer eine pulverförmige Ausscheidung gewähr- Kühlgases wird mit einem Gebläse erzeugt; der
i Kühlgas-
Kühlgas
leistet ist.
Die vom Kühlgas aufgenommene Sublimationswärme des Cyanurchloriddampfes kann mittels eines
gewöhnlichen Wärmeaustauschers unmittelbar abgeführt werden. Überraschend ist, daß bei Einhaltung
der Temperaturbedingungen, d.'h. bei Befolgung der vorstehend genannten Regel, daß die Temperaturspanne
des Kühlgases vor und nach Ausführung der Kühlung 10° C nicht überschreiten soll, keine Ab-Scheidungen
im Kühler auftreten. Dies beruht auf der kleinen Temperaturdifferenz des Kühlgases zwischen
der Eintrittsstelle und der Austrittsstelle des Kühlers. Das Kühlgas kann mit Cyanurchloriddampf inner-Transportgasstrom
wird, ebenso wie der strom, nach dem Gebläse abgezweigt. Der Transportgasstrom
wird durch einen Erhitzer und der
Kühlgasstrom durch einen Kühler geführt. Der Transportgasstrom wird nach Aufnahme des Cyanurchloriddampf
es mit dem Kühlgasstrom in einer Mischdüse vereinigt. Am Ausgang der Mischdüse hat
der vereinigte Gasstrom eine Temperatur von 38° C
und ein lineare Geschwindigkeit von 50 m/sec. Die Temperatur des Kühlgases wird an der Ausgangsseite
des mit Wasser betriebenen Kühlers bei 35 bis 30° C gehalten. Die Abscheidung des Cyanurchlorids aus
dem in der Düse und dem anschließenden Trichter
yp
halb der angegebenen Grenzen übersättigt sein, ohne 65 gebildeten Aerosol erfolgt in einem Zyklon. Ge-
daß im Kühler eine Abscheidung erfolgt. wonnen wurden, ausgehend von dem Produkt nach
Zur Erläuterung der Erfindung wird diese nach- dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 838 512,
stehend für die bevorzugte, kontinuierliche Ausfüh- 14 kg/h eines zu 99,3% reinen Produktes, was einer
rungsform an Hand der Zeichnung beschrieben: Ausbeute von 94,9%, bezogen auf das Rohcyanur-
Das in dem Verdampfungsraum einer Blase 11 bei 70 chlorid, entspricht.
Claims (3)
1. Verfahren zum Reinigen von Rohcyanurchlorid durch Sublimation, dadurch gekennzeichnet,
daß Rohcyanurchlorid in einem Verdampfungsraum bei einer Temperatur zwischen etwa
140 und 19O0C verdampft, der Cyanurchloriddampf
mit Hilfe eines inerten Transportgases aus dem Verdamp fungsraum, vorzugsweise durch eine
Mischdüse, in einen Inertgasstrom geführt wird, der auf eine Temperatur zwischen 0 und 5O0C,
vorzugsweise zwischen 10 und 400C, eingestellt ist, wobei die Temperaturen und Mengen des Gemisches aus Cyanurchloriddampf und Transportgas
einerseits und des Kühlgases andererseits so aufeinander abgestimmt werden, daß nach Aufnahme
des Gemisches aus Cyanurchloriddampf und Transportgas durch das Kühlgas die Temperatur
des Gemisches aus Transportgas und Kühlgas höchstens um 100C, vorteilhaft um 2 bis 5° C,
höher liegt als die des angewandten Kühlgases und anschließend das kristallisierte Cyanurchlorid
in dem Gemisch von Kühlgas und Transportgas zu einem Abscheider geführt wird, wo es von
Kühl- und Transportgas abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgas vor Einführung in
den Verdampfungsraum erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Transportgas und als
Kühlgas nur ein gasförmiges Medium, das ein einheitliches Gas oder ein Gasgemisch sein kann,
verwendet wird, der vom kristallisierten Cyanurchlorid befreite Gasstrom in einen Transportgasanteil
und in einen Kühlgasanteil geteilt wird, worauf der Transportgasanteil in den Verdampfungsraum
und der Kühlgasanteil nach Kühlung in den Kristallisationsraum übergeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 909 690/557 12.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1071709B true DE1071709B (de) | 1959-12-24 |
Family
ID=596337
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1071709D Pending DE1071709B (de) | Verfahren zum Reinigen von Rohcyanurchlorid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1071709B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1144283B (de) * | 1960-02-02 | 1963-02-28 | Lonza Ag | Verfahren zur destillativen Reinigung von Cyanurchlorid |
US3179662A (en) * | 1965-04-20 | Purification of cyanuric chloride | ||
US3409619A (en) * | 1965-08-21 | 1968-11-05 | Degussa | Process for solidifying cyanuric chloride by contact with vaporizing methylene chloride |
-
0
- DE DENDAT1071709D patent/DE1071709B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3179662A (en) * | 1965-04-20 | Purification of cyanuric chloride | ||
DE1144283B (de) * | 1960-02-02 | 1963-02-28 | Lonza Ag | Verfahren zur destillativen Reinigung von Cyanurchlorid |
US3409619A (en) * | 1965-08-21 | 1968-11-05 | Degussa | Process for solidifying cyanuric chloride by contact with vaporizing methylene chloride |
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