DE1070082B - - Google Patents

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DE1070082B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/36Manufacture of hydraulic cements in general
    • C04B7/43Heat treatment, e.g. precalcining, burning, melting; Cooling
    • C04B7/44Burning; Melting

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  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

DEUTSCHES
INTERNAT. KL. C 04 b
PATENTAMT
P 17911 IVc/80 b
ANMELDETAG: 7. FEBRUAR 1957
BEKANNTMACHUNG
DERANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. NOVEMBER 1959
Die dunkle Farbe des Portlandzementes beruht, wie seit langem bekannt ist, darauf, daß die Grundstoffe Kalk und Ton Verbindungen des dreiwertigen Eisens enthalten, die beim Brennen oxydiert wurden, sowie Verunreinigungen verschiedener Art, darunter auch unverbrannt gebliebene Kohleteilchen, da der Brand vielfach mit sehr geringem Überschuß an Luft, also an Sauerstoff geführt wird, um die eine beträchtliche Wärmemenge abführenden Abgase nicht unnötig zu vermehren. Eine gelblichbraune Farbe wird aber manchmal durch Schwachbrand hervorgerufen, der besonders beim früheren Brennen des Zementes in Schachtöfen leicht auftrat und die Festigkeitseigenschaften beeinträchtigte.
Zur Herstellung weißen Zementes verwendet man nun vor allem möglichst eisenoxydfreie Rohstoffe Kalk und Ton, weil diese Stoffe an sich von weißer Farbe sind. Solche Rohstoffe, wie beispielsweise Kaolin, sind aber kostspielig und nicht immer zu erhalten, auch kommt in ihnen manchmal unerwartet ein geringer Eisengehalt vor oder andere unvermutete Verunreinigungen, so daß der Zement dann mit einem Male nicht rein weiß ausfällt, sondern einen schwachen Farbton ins gelbliche oder grünlichgraue aufweist. Bei den Verbrauchern von Zement war früher eine gelbliche Anfärbung vielfach bei jeder Zementsorte unbeliebt, weil sie befürchteten, eine Ware zu erhalten, die Schwachbrand, der oben bereits erwähnt wurde, enthalten möchte und daher minderwertig sei. Dies hat sich so stark ausgewirkt, daß Vorschläge bekanntgegeben wurden, um dem Zement künstlich eine dunklere Farbe zu geben, damit er mehr nach Portlandzement aussähe und weniger nach einem mit Schwachbrand durchsetzten Zement.
Hersteller von weißem Zement waren aus diesem Grunde aber stets vor allem bestrebt, einen Gehalt von Eisen in der Form von Fe2O3 zu verhüten. Darum wurde die Brennflamme mit sehr geringem Sauerstoffüberschuß betrieben, um möglichst gerade nur so viel Sauerstoff zuzuführen, wie für die Oxydierung des Brennstoffes erforderlich war, obgleich dabei leicht einmal ein Sauerstoffmangel eintreten kann, so daß die Flamme reduzierend wirkt, was verhütet werden muß, weil, wie ebenfalls bekannt ist, ein reduzierendes Brennen des Zementrohmehles nach allgemeiner Erfahrung schädlich ist. Auch wurde vorgeschlagen, nach einem zwecks gründlicher Entfernung des Eisens in metallischer Form reduzierend gehaltenen Brennen den Klinker, der dann gegebenenfalls . einen geringen Eisengehalt haben konnte, noch einem oxydierenden Nachbrande zu unterwerfen. Es braucht nicht erst erläutert zu werden, welche großen Bedenken wirtschaftlicher Art einem solchen zweimaligen Brennen entgegenstehen.
Verfahren zur Herstellung
von weißem Zement
und Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens
Anmelder:
Portland-Zementwerke Heidelberg
Aktiengesellschaft, Heidelberg, Riedstr. 4
Dr. Georg Ruppert, Heidelberg, ist als Erfinder genannt worden
Andererseits ist es seit langem bekannt, daß durch rasches Abkühlen des Klinkers beim Zementbrennen eine Aufhellung erzielt wird, und es wird deshalb bei der Herstellung von Weißzement schon lange mit solchem schnell erfolgenden Abkühlen gearbeitet. Schon im vorigen Jahrhundert hat man hierbei Wasser, Dampf, Luft oder indifferente Gase, wie etwa Wassergas, verwendet. Es liegt auf der Hand, daß ein Kühlen mit Flüssigkeit, also Wasser, eine viel stärkere Wirkung ergibt als ein solches mit gasförmigen Kühlmitteln, wobei jedoch der wirtschaftliche Nachteil in Kauf zu nehmen ist, daß die dem Klinker entzogene Wärme nicht wieder verwertet werden kann, wie es bei Luft als Kühlmittel leicht möglich ist, indem die sehr hoch erhitzte Kühlluft dann als Brennluft benutzt wird.
Solche an sich seit langem bekannte, sehr kräftig und schnell wirkende Wasserkühlung wurde nach einem bekannten Verfahren unter sorgfältiger Fernhaltung aller Luft vorgenommen, um zu verhüten, daß Eisen, welches bei dem geringen Sauerstoffgehalt der Brennluft etwa unoxydiert durch die Brennzone hindurchgegangen wäre, nun beim Kühlen zu Fe2O3 oxydiert würde und den unerwünschten gelblichen Farbton hervorriefe. Man hat aber erkennen müssen, daß trotzdem eine leichte Färbung nicht immer zu vermeiden war, da man offenbar nicht bedacht hat, daß eine solche Färbung, also ein Oxydieren von an der Kühlstelle noch frei oder als andere Verbindungen vorhandenem Eisen schon durch die im Kühlwasser absorbiert enthaltene Luft bewirkt wird, die besonders stark zu wirken imstande ist, weil bekanntlich die in Wasser absorbierte: Luft meist einen beträcht-
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Hch höheren Sauerstoffgehalt besitzt als die Atmosphäre, was darauf zurückgeht, daß die Absorptionszahl von Sauerstoff in Wasser mit 0,038 mehr als doppelt so groß ist als diejenige von Stickstoff samt Argon mit nur 0,018. Es wurde daher auch empfohlen, zum Rohgut Halogene in irgendwelcher Form zuzusetzen, Um das Eisen in flüchtige Haloide zu verwandeln, die mit den Ofenabgasen entweichen. Neuerdings ist man dann dazu übergegangen, Kobaltverbindungen zuzusetzen, also ein etwas kostspieliges Mittel, ausgerechnet zu dem Zweck, eine leichtgelbliche Farbe des Weißzementes in eine graublaue zu verwandeln, weil diese den Verbraucher besser zufriedenstelle.
Der Erfindung ist nun zu der Erkenntnis gekommen, daß solche ängstliche Besorgnis vor gelblicher Färbung des Zementes, auch des weißen Zementes beim Hersteller heute nicht mehr notwendig erscheint; : weil heutzutage bei der Verbraucherschaft kaum noch Befürchtungen betreffs Schwachbrand bestehen, da in veralteten Schachtofen erbrannter Zement kaum noch am Markte vorkommt, und auch die heutigen strengen Anforderungen an die Zementfestigkeiten eine irgendwelchen Schwachbrand enthaltende Ware so gut wie unverkäuflich machen würden. Damit besteht nach der Erkenntnis des Erfinders für den Hersteller von weißem Zement auch kein Anlaß mehr, bei Auftreten eines leichten Farbtones in diesem Erzeugnis Maßnahmen zu treffen, daß dieser Farbton dann ein grünlichblauer und kein gelblicher ist. Hingegen führen die erwähnten scharfen Güteanforderungen und die hohen Arbeitslöhne dazu, alles zu tun, um wirtschaftliche und qualitative Verbesserungen zu erzielen. Von diesen Gesichtspunkten ausgehend hat der Erfinder einen neuen Weg für das Brennen von weißem Zement entwickelt, bei dem nicht mehr die Beseitigung von Eisen als das wichtigste betrachtet wird, sondern eine solche von andern Beimischungen, die wirkliche Verunreinigungen darstellen, also die Festigkeitseigenschaften des Zementes beeinträchtigen, während gegen das Eisen nur' ein Schönheitsgrund geltend gemacht werden kann, da es ja selbst als Hydraulefaktor aufzutreten vermag. Besonders auf eine Beseitigung von Kohlenstoff ist bei der Erfindung das Augenmerk gerichtet, durch den neben einer miß farbigen Verdunkelung des Weißzementes auch eine Verminderung seiner Festigkeiten verursacht wird. Außerdem wird eine Verbilligung des Brennvorganges angestrebt.
Bisher hat man weißen Zement vorzugsweise im Naß verfahren hergestellt, also das Rohgut zu Schlamm von 35 bis 40% Wassergehalt aufbereitet in den Brennofen aufgegeben, weil vielfach die Meinung vorherrscht, daß dieses Aufschlämmen für den verwendeten, sehr reinen Kalk und Ton — Kaolin — vorteilhafter sei, dabei auch Steinchen und ähnliche Fremdkörper besonders gut entfernt würden. Dies ' Naßverfahren ist aber erheblich unwirtschaftlicher als das Trockenverfahren, bei dem das Rohgut nur an-. gefeuchtet wird, oder gar das ganze ohne Wasser- ! zusatz arbeitende, neuerdings aufgekommene Schwebegasverfahren, weil bei dem erstgenannten Naßverfah- ; ren bedeutend größere Wassermengen verdampft wer-■ den müssen. Nun bedeutet das Kühlen des Klinkers "mittels Wassers, das zwecks Aufhellens der Färbung •'vorgenommen wird, eine weitere wirtschaftliche Bejlastung der Herstellung, und zwar aus dem bereits erwähnten Grunde, daß dabei die dem Klinker ent- ! zogene Wärme nicht wieder nutzbar gemacht werden kann, sondern verlorengeht.
Infolge aller dieser Umstände war bisher weißer Zement nur zu einem recht hohen Preise herzustellen. Hier schafft die Erfindung eine bedeutende Verbesserung, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß das im Trockenverfahren aufbereitete Rohgut mit einem beträchtlichen Luftüberschuß gebrannt wird, derart, daß in den Ofenabgasen mehr als 1 % Sauerstoff enthalten ist, vorteilhaft 2 bis 4 %>. Da beim Brennen im Drehrohrofen der Brennstoff im Gegensatz zum
ίο Schachtofen in feiner Verteilung getrennt vom Rohgut, und zwar am entgegengesetzten Ende des Drehrohres wie dieses aufgegeben wird, ist damit volle Sicherheit gegeben, daß sämtlicher Kohlenstoff des Brennstoffes restlos verbrannt wird, also keinerlei Kohle im Erzeugnis vorhanden sein kann, und daß auch sonstige im Rohgut vorhandene Verunreinigungen von dem in den Abgasen der Brennzone mit Sicherheit noch vorhandenen Sauerstoff oxydiert werden. Soweit diese Verunreinigungen organischer Art sind oder aus ähnlichen, den Zementrohstoffen fremden Stoffen bestehen, werden sie dabei vorwiegend flüchtige Oxydierungsprodukte abgeben, die mit den Abgasen hinausgeführt werden.
Die erwähnten Brennverfahren trocken aufbereiteten Zementrohgutes werden heute vorzugsweise in zwei Arten von Vorrichtungen durchgeführt. Bei der einen Art wird gekrümeltes oder gestreuseltes Rohmehl, das durch Zugabe von etwa 8 bis 14 % Wasser geformt worden ist, auf einem Wanderrost zu einer Schicht ausgebreitet, die von den Drehofenabgasen einmal oder wiederholt durchzogen wird, ehe das Brenngut in den Drehrohrofen eintritt. Bei der anderen Art läßt man das Rohmehl vor dem Brennen ohne jeglichen Wasserzusatz im Gegenstrom zu den Abgasen durch mehrere hintereinandergeschaltete zyklonartige Kammern gehen. Bei Benutzung dieser Vorrichtungen werden nun erfahrungsgemäß leicht aus. der Brennzone von dem ja recht kräftigen Abgasstrom Kohleteilchen unverbrannt bis in die Aufgabezone mit fortgerissen und von dem Frischgut aufgenommen. Da bei dem üblicherweise ohne Sauerstoffüberschuß durchgeführten Brand sogleich nach Verlassen der Brennzone kein Verbrennen dieser Kohlepartikelchen mehr erfolgen kann und dies auch bei dem erneuten Durchgang durch die Brennzone oftmals unterbleibt, weil die Teilchen von Rohgut umhüllt sind, also kein Sauerstoff mehr an sie zu gelangen vermag; sie gehen dann unverbrannt im Klinker mit ab und geben diesem wie auch daraus ermahlenen Zementmehl eine unerwünschte, dunkle Färbung, und zwar einen bläulichgrauen Ton, der einen besonders dunklen Eindruck hervorruft. Dies zu verhindern ist ein wesentliches Ziel, das mit der Erfindung angestrebt und, wie eingehende Betriebsversuche gezeigt haben, auch in vollem Umfange er-■ reicht wird.
Auch ein rasches Erhitzen des bereits entsäuerten Rohgutes auf die Sintertemperatur dient erfahrungsgemäß zum Erzielen einer besonders lichten Zementfarbe. Um außer einer plötzlichen Abkühlung auch ein sehr schnelles Ansteigen im letzten, obersten Temperaturbereich herbeizuführen, wird sodann die Brennflamme möglichst kurz gehalten, zu welchem Zweck man sie mit Öl speist und die Brenndüse entsprechend gestaltet, etwa in ihrer Achse einen Einsatz anbringt, der die Flamme schirmartig ausbreitet. Die Brennzone wird bis dicht an das Austragsende des Drehrohres zurückgezogen, so daß der Klinker aus ihr über den Drehrohrrand hinunter unmittelbar ausfällt, und zwar in einen Kühlbottich. Um auch aus
■der üblicherweise weiter nach dem Drehrohrinnern hin gelegenen Brennzone den Klinker sofort ausfallen lassen zu können, ohne daß er erst noch -weiter im Drehrohr zu wandern genötigt ist und hier bereits seine langsame. Kühlung beginnt, hat man bereits vorgeschlagen, die Drehrohrwandung mit Durchbrüchen zu versehen, durch die ein solches Ausfallen sogleich aus der Brennzone erfolgen kann; solche Durchbrüche verstopfen sich aber erfahrungsgemäß leicht und können dann ihren Zweck nicht mehr erfüllen.
Um die Kühlung in dem erwähnten Kühlbottich noch zu beschleunigen, kann der in ihn fallende Klinker darin bewegt und das ihn durchfließende Wasser umgerührt werden. Da kein Wert auf Unterbleiben einer Oxydierung etwa vorhandener, immer nur geringer Mengen an Eisen gelegt wird, indem solches bei dem in der ganzen: Anlage herrschenden Sauerstoff Überschuß ja stets schon innerhalb des Drehrohres seine Oxydierung erfahren hat, braucht kein Bedenken gegen dieses Umrühren des Wassers und eine dadurch etwa bewirkte Einwirbelung atmosphärischer Luft gehegt zu· werden. Es können aber auch dem Kühlwasser Reduktionsmittel zugesetzt werden, beispielsweise schweflige Säure oder Salze derselben, billige organische sauerstoffaufnehmende Stoffe od. dgl. Bei den geringen Mengen von Eisenoxyd, die zu behandeln sind, die vielleicht auch nur zeitweise auftreten, werden durch die Anwendung solcher Reduktionsmittel keine nennenswerten Kosten verursacht, zumal sie nur bei Bedarf zuzusetzen sind.
Die Erfindung betrifft sodann Vorrichtungen zur Durchführung des vorstehend angegebenen Zementherstellverfahrens. Die Zeichnung stellt Ausführungs·- beispiele solcher Vorrichtungen dar und zeigt schematisch in
Abb. 1 eine Zementbrennanlage mit Wanderrost im Längsschnitt,
Abb. 2 eine solche mit
■ebenso.
Auf Laufrollen 10 (Abb. 1) ist der Drehrohrofen 11 gelagert, der durch einen nicht näher dargestellten Antrieb in Umlauf gehalten wird. In sein Eintragsende ragt der Wanderrost 12 hinein, der im Sinne des Pfeiles umläuft. Dem Granulierteller 13 wird aus der Zuleitung 14 das Rohmehl aufgegeben und aus der Leitung 15 mit Wasser bebraust, so daß es zu Granalien oder Streuseln geformt wird, die, auf den Wanderrost 12 gelangt, eine Schicht bilden, um sodann in das Drehrohr 11 zu fallen. Dessen Abgas zieht durch die dem Drehrohr zugekehrte Hälfte der Gutsschicht und das obere Trum des Wanderrostes hindurch in die erste Absaugekammer 16, aus der es durch die Leitung 17 über die zweite Hälfte des Wanderrostes 12 geführt wird, um durch diese in gleicher Weise in die zweite Absaugekammer 18 zu strömen und dann unmittelbar oder erst noch durch eine hier nicht gezeichnete Filtereinrichtung hindurch aus dem Schlot 19 ins Freie zu entweichen.
Unter dem Auslaufende des Drehrohres 11 ist ein mit einer Rühreinrichtung ausgestatteter Bottich 20 vorgesehen, dem durch die Leitung 21 Kühlwasser zufließt, um durch die Leitung 22 abzufließen. Pfeile deuten den Kühlwasserstrom in den Leitungen 21 und 22 an. In die Leitung 21 mündet eine durch das Ventil 23 in ihrer Durchflußweite regelbare oder ganz abzusperrende Zuleitung 24 ein, welche aus dem Behälter 25 Reduktionszusätze zuzuführen erlaubt. Im Bottich 20 ist ein im Pfeilsinn umlaufendes Becher-
Schwebegaseinrichtung' 4'.>
werk 26 angeordnet, auf welches der aus dem Drehrohr 11 herausfallende Klinker stürzt, so daß ef in dem in Bewegung befindlichen Kühlwasser auch seinerseits bewegt und aus dem Bottich 20 herausgehoben wird, so daß er in die Ableitung 27 fällt, die ihn zu einem Lagersilo oder einer Mahlvorrichtung bringt. In das Drehrohr 11 ragt die Brenndüse 28 hinein, die mit einem Einsatz 29 versehen ist. Die Wirkungsweise der Anlage ergibt sich aus dem bereits Gesagten.
Bei dem in Abb. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Rohmehl ohne jeglichen Wasserzusatz aufgegeben. Der Brenndüse 28, der hier durch die Zuleitung 30 der Brennstoff zugeführt wird, wird die Brennluft durch die Leitung 31 über das Gebläse 32 zugeführt. Die Luftleitung 31 ist durch die äußere Kammer eines Taschenwärmeaustauschers 33 geführt.
Die Drehofengase werden aus der ortsfesten Sammelkammer 34 gemäß der gestrichelten Linie deren Pfeilen nach geleitet, und zwar nacheinander durch die zyklonartigen Kammern 35, 36, 37 und 38, wobei diese letzte Kammer 38 paarweise vorgesehen ist; dann gehen sie durch eine Filteranlage 39 und werden aus dieser durch ein Gebläse 40 zur inneren Kammer des Wärmeaustauschers 33 geleitet und von dort durch den Fuchs 42 zum Schornstein 43.
Aus der Mehlaufgabe 44 wird das Rohmehl in die Kammer 37 geleitet. Da die Abgase in die Kammern 35, 36, 37 und 38 tangential am übereil Teile, nahe der Decke eingeführt werden, erzeugen sie in allen Kammern einen zyklonartigen Wirbel, der das Mehl aus jeder Kammer unten ausscheidet. Es wird darauf dem aus der darunter befindlichen Kammer abziehenden Abgasstrom zugeführt. So gelangt das frisch eingetragene Mehl zuerst in die beiden Kammern 38, aus diesen in die Kammer 37, dann in die Kammer 36, von ihr in die Kammer 35, um aus ihr endlich zusammen mit dem aus dem Filter 39 kommenden Staub über die Rohgutaufgabe 45 in das Drehrohr 11 zu gelangen. Da das Abgas beim Verlassen der Sammelkammer 34 noch außerordentlich heiß ist und die Wandungen der Kammern 35 und 36, in geringerem Maße auch die der Kammern 37 und 38, wärmedicht ausgebildet sind, was auch von Leitungen zwischen den einzelnen Kammern gilt, so wird das Rohmehl in diesen Kammern und den Leitungen zwischen ihnen sehr stark erhitzt. Es erfährt also bereits eine weitgehende Entsäuerung. Der aus dem Filter 39 kommende Staub ist zwar nur wenig erwärmt, aber da seine Menge weit geringer ist als die des aus der Ausgabe 44 kommenden Rohmehles, so wird er bei der Vermischung mit diesem ebenfalls stark erhitzt.
Die übrigen Teile dieser Anlage gleichen denen der ersten, so ist besonders auch der Kühlbottich 20 wiederum mit einer Rührvorrichtung 46 zum Umrühren des Kühlwassers ausgerüstet.
Wie bereits erwähnt, wird zum Speisen der Düse 28 zweckmäßig Öl verwendet.
Um auch die geringen Eisenmengen, die in den Rohstoffen etwa vorhanden sein könnten, schon vor der Brennzone zu entfernen, können dem Rohmehl bei beiden Vorrichtungen durch bekannte und daher hier nicht veranschaulichte Einrichtungen Halogenverbindungen zugesetzt werden, besonders solche von Chlor und Fluor, so daß das Eisen nicht zu Fe2O3 oxydiert, sondern schon vorher in flüchtige und daher mit den Ofenabgasen entweichende Halogenide verwandelt wird. Diese und verschiedene andere Merkmale der Erfindung sind an sich bekannt, und mit den darauf gerichteten Unteransprüchen wird kein selb-
ständiger Patentschutz begehrt, sondern nur ein solcher für ihre Anwendung bei dem erfindungsmäßigen Brennverfahren.
Mit der Erfindung wird ein sehr reiner — daher qualitativ hochwertiger — weißer Zement von hochsten Festigkeitseigenschaften zu billigem Preise erzeugt.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von weißem Zement aus vorzugsweise Kalk und Ton von großer Reinheit, dadurch gekennzeichnet, daß im Trokkenverfahren aufbereitetes Rohgut mit einem solchen Luftüberschuß gebrannt wird, daß in den Ofenabgasen mehr als 1 % Sauerstoff enthalten ist, vorteilhaft 2 bis 4 °/o, worauf der erbrannte
: Klinker sogleich in Kühlwasser gestürzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen mit sehr kurzer und heißer Flamme erfolgt, indem diese zweckmäßig mit öl gespeist und bzw. oder schirmartig ausgebreitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Zusatz von Halogenverbindungen zum Rohgut.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ständigen oder zeitweisen Zusatz von Reduktionsmitteln, wie schwefeliger Säure oder deren Salzen, sauerstoffaufnehmenden organischen Stoffen od. dgl., zum Kühlwasser.
: 5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet : durch Bewegen des zu kühlenden Klinkers in bewegtem Kühlwasser.
·,., 6; Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- : ν kennzeichnet, daß die saüerstoffhaltigen Ofen- : ; abgase durch eine Schicht von mit 8 bis 14 % ■·, Wasserzusatz geformten, vorzugsweise gekrümelten oder gestreuselten Rohmehls einmal oder wiederholt hindurchgeleitet werden, ehe dieses dem eigentlichen Brennprozeß unterworfen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die saüerstoffhaltigen Ofenabgase in Wirbelungen versetzt werden, wobei das trockene Rohmehl diesen Wirbeln im Gegenstrom zugeführt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Drehrohrofen, an dessen Austragende ein zweckmäßig mit Kühlflüssigkeit beschickter Kühler vorgesehen ist, gekennzeichnet durch ein in dem Kühlbottich (20) vorgesehenes Becherwerk (26) und eine ihm gegenüber einmündende, zweckmäßig durch ein Ventil (23) regelbare Leitung (24) zum Zuführen von Reduktionsmitteln zu dem den Kühlbottich durchströmenden Kühlwasser.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine in dem Kühlbottich vorgesehene Rührvorrichtung (46).
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, gekennzeichnet durch einen Taschenwärmeaustauscher (33), dessen eine Abteilung von der die Brenndüse (28) des Drehrohrofens (11) speisenden Brennluft durchzogen wird, während durch seine andere Abteilung die Abgase des Drehrohrofens (11) nach Durchgang durch die Kammern (35, 36, 37, 38) und zweckmäßig nach Durchziehens einer Filtereinrichtung (39) hindurchgeführt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 107 243;
H. Kühl, »Zement-Chemie«, 1951, Bd. II, S. 560 bis 561.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 909 650/451 11.59
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2506291A1 (fr) * 1981-05-23 1982-11-26 Babcock Krauss Maffei Ind Procede et dispositif de refroidissement du clinker de ciment blanc

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2506291A1 (fr) * 1981-05-23 1982-11-26 Babcock Krauss Maffei Ind Procede et dispositif de refroidissement du clinker de ciment blanc

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