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Vorrichtung, um Uhrensteine od. dgl. gleichgerichtet in einem Kanal
aneinanderzureihen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um gleichartige Uhrensteine
oder dergleichen Kleinteile, deren zylindrische Mantelfläche ein gebrochenes, z.
13. konisch abgeschrägtes Ende und ein ungebrochenes Ende hat, aus einer regellosen
Menge zu ordnen und gleichgerichtet in einem Kanal aneinanderzureihen Sie betrifft
im einzelnen eine Vorrichtung mit einem zwischen einem Behälter und dem Kanal eine
Trennwand bildenden Blech, welches mindestens eine Durchlaßöffnung besitzt, die
dem Profil der Uhrensteine genau nachgebildet ist, wobei die Dicke dieser Trennwand
so gering ist, daß jeder unrichtig liegende Uhrenstein, der so weit in die Durchlaßöffnung
vorgedrungen ist, daß seine ungebrochene Kante an dem der gebrochenen Kante entsprechenden
Wandungsteil jener Offnung anstößt, in erheblichem Maß in den Kanal hineinragt.
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Solche und ähnliche Vorrichtungen zum selbständigen Gleichrichten
und Zuführen von profilierten Werkstücken sind bekannt. In dem Vorratsbehälter von
gewissen dieser Vorrichtungen sind Luftdüsen angeordnet; das Ausströmen der Druckluft
aus diesen Düsen soll das Einführen des Werkstückes durch Drehen usw. in einen Kanal
bewirken.
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Ferner ist auch eine vollautomatisch wirkende Vorrichtung bekannt,
in welcher flache, zungenähnliche Teilchen mit einem Gewicht von 10-2 bis 10-3 g
durch einen Kanal in ein Magazin gebracht werden, aus dem sie durch eine Sauggreifvorrichtung
abgenommen und in einer Rinne gestapelt werden. Es ist auch eine Vorrichtung zum
Abgeben nur gleichgerichtet liegender Gegenstände bekannt, die ein in bezug auf
die Trennwand bewegliches Glied zum Zurückstoßen der infolge unrichtiger Lage in
Durchgangsöffnungen verbliebenen Gegenstände besitzt.
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Bei dieser Vorrichtung müssen die Gegenstände (insbesondere Flaschenverschlußkapseln)
lediglich unter Schwerkrafteinwirkung zwischen zwei zur Horizontalen geneigte -
Ringscheiben gelangen und dann von einer dieser Ringscheiben, die mit Kalibrierstiften
versehen ist, aufwärts mitgenommen werden, bis an eine Stelle, an der die Gegenstände,
die richtig liegen, zwischen benachbarten Kalibrierstiften durchschlüpfen können.
Diese Stelle liegt ungünstig, weil die Durcbschlüpfrichtung fast horizontal ist.
Wenn dies für große Gegenstände noch angängig ist, ist die Vorrichtung für kleinste
Gegenstände, wie es Uhrenlagersteine sind, wegen den kleinen Abmessungen und dem
geringen Gewicht. dieser letzteren gänzlich ungeeignet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen im
Kanal vor- und zurückbewegten Stößel, der an seinem vorderen Ende mit einer Keilfläche
versehen ist, durch die er unrichtig liegende
Uhrensteine in den Behälter zurückwirft,
während er richtig liegende und daher ganz in den Kanal gelangte Uhrensteine in
diesem vorwärts stößt. Sie findet beispielsweise Anwendung, um noch nicht ausgehölte
Uhrensteine gleichzurichten und an eine Stelle zu verbringen, von der aus sie einzeln
durch einen automatisch wirkenden Mechanismus auf die Werkstücktragscheibe einer
Uhrenstein-Aushöhlmaschine übergeführt werden.
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Es ist zwar bereits eine Zuführvorrichtung für Uhrensteine bekannt,
in der ebenfalls ein Stößel hin-und herbewegt wird, durch den die Uhrensteine einzeln
aus einem Behälter, in dem sie allerdings bereits geordnet liegen, abgegeben werden.
Bei dieser Vorrichtung könnte der Stößel jedoch nicht zwischen richtig liegenden
und unrichtig liegenden Uhrensteinen unterscheiden und dient lediglich der Abgabe
der Steine.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dar.
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Fig. 1, 2 und 3 zeigen die Vorrichtung im Aufriß, in Draufsicht bzw.
im Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2, und Fig. 4 und 5 zeigen in größerem
Maßstab, die eine im Aufriß und die andere in Draufsicht, die Blechtrennwand mit
zwei Durchgangsöffnungen, wobei in der einen ein unrichtig liegender Uhrenstein
zurückgehalten ist.
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Die dargestellte Vorrichtung weist einen Behälter auf, dessen Oberteil
1 und Unterteil 2 mittels Schrauben 4 an einer Tragplatte 3 befestigt sind. Eine
Einfüllöffnung 1 a ist normalerweise durch einen Stöpsel 5 verschlossen. Eine durch
die Fläche lb begrenzte Ausfräsung des Oberteiles 1 bildet den Raum 9, in den die
gleichzurichtenden Uhrensteine als regellose Menge eingeschüttet werden; dieser
Raum verengt sich
trichterförmig gegen eine Ausfräsung 1 c hin,
die wesentlich länger ist als hoch. In einer darüber befindlichen Ausnehmung der
Stirnfläche des Oberteiles 1 ist ein Stahlblech 8 eingelegt und durch eine mittels
Schrauben 7 am Oberteil befestigte Stirnplatte 6 festgehalten. Das Stahlblech 8
liegt mit seinem unteren Rand auf dem durch die Oberfläche des Teiles 2 gebildeten
Boden des Raumes 9 auf und bildet eine Trennwalld zwischen diesem Raum bzw. dem
aus der Ausfräsung 1 c bestehenden Teil dieses Raumes und einem Kanal 10, dessen
andere Wandungen durch die Unterseite der Stirnplatte 6, die Rückseite einer Platte
11 und die obere Schmalseite eines Zwischenlagbleches 12 gebildet sind, wobei letzteres
durch Schrauben 13 zwischen dem Unterteil 2 und der Platte 11 festgeklemmt ist.
Der Querschnitt des Kanals 10 ist rechteckig und nur wenig größer als derjenige
der gleichzurichtenden Uhrensteine 15.
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Das Stahlblech 8 besitzt drei Durchlaßöffnungen 14; diese sind dem
Profil der gleichzurichtenden, gleichartigen Uhrensteine 15 genau nachgebildet,
die eine zylindrische Mantelfläche 15 a aufweisen, welche ein gebrochenes, nämlich
konisch abgeschrägtes oder abgefaßtes EndelSb und ein ungebrochenes, im Querschnitt
rechtwinkliges Ende 15 c hat.
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Im Kanal 10 wird durch einen nicht gezeigten Mechanismus ein Stößel
16 vor- und zurückbewegt, der an seinem vorderen Ende eine dem Stahlblech 8 bzw.
den Durchlaßöffnungen 14 zugewendete Keil fläche 16a besitzt.
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Die Rückwand des Raumes 9 besteht aus einem Blech 17, das mittels
Schrauben 19 zwischen den Teilen 1, 2 und einer Platte 18 festgeklemmt ist Letztere
besitzt eine an das Blech 17 angrenzende, als Verteilkammer wirkende Ausnehmung
18a, die durch ein Loch 18 b und einen Schlauch 20 mit einer Kolbenpumpe verbunden
ist, welche abwechselnd Luft durch im Blech 17 vorhandene Löcher hindurch in den
Raum 9 bläst bzw. aus ihm ansaugt. Längs des Bodens sind diese Löcher zahlreicher
als längs den anderen drei Wandungen.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Infolge der gerade erwähnten
Verteilung der Löcher im Blech 17 verursacht jeder Luftstoß im Raum 9 einen Wirbel,
der in Fig. 3 durch den Pfeil 21 angedeutet ist und einige Uhrensteine gegen die
kalihrierten Durchlaßöffnungen 14 wirft. Diejenigen dieser Uhrensteine, die richtig
liegen, d. h., deren gebrochenes Ende oder Abfassung 15 b oben liegt, treten ganz
durch die Durchlaßöffnungen 14 hindurch in den Kanal 10 ein, wogegen jeder Uhrenstein,
der, wie in den Fig. 4 und 5 für den Uhrenstein 15 gezeigt, mit nach unten gekehrter
Schrägfläche 15 b in eine der Durchlaßöffnungen 14 gelangt, sich mit seiner ungebrochenen
Kante 15 c an den kleinen schrägen Wandungsabschuitten 14a versperrt, die der Uhrensteinabfassung
15 b entsprechen.
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Die Dicke des Stahlbleches 8 ist aber so gering gewählt, daß jeder
sich so in einer der Durchlaßöffnungen 14 versperrende Uhrenstein doch in erheblichem
Maß in den Kanal 10 hineinragt, damit der Stößel 16 bei seiner nächsten Vorwärtsbewegung
mit seiner Keilfläche 16a an diesem Uhrenstein anstößt und ihn aus der Durchlaßöffnung
in den Behälterraum 9 zurückwirft, wo er durch einen der nächsten Luftwirbel umgewendet
wird. Die ganz in den Kanal 10 gelangten, also richtig liegenden Uhrensteine werden
durch
den Stößel 16 bis zu einer Stelle 22 vorgeschoben, an der sie einer nach dem anderen
von einem nicht gezeigten Sauggreifer erfaßt werden.
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Es hat sich herausgestellt, daß die Uhrensteine, die sich in einer
der Durchlaßöffnungen 14 verklemmt haben, weil sie unrichtig lagen, sich nicht anders
als durch Herausstoßen durch den Stößel 16 wieder aus dieser Öffnung entfernen lassen;
sie werden nämlich nicht nur durch den Widerstand festgehalten, den die Wandungsabschnitte
14a ihrer elastischen Deformation entgegenstellen, sondern auch weil die ebene und
glatte Stirnfläche des Uhrensteines sich durch Adhäsion und elektrostatische Anziehung
an der Oberfläche des Teiles 2 »festklebt«. Die elektrostatische Anziehung spielt
auch für die im Behälterraum 9 befindlichen Uhrensteine eine Rolle und kann herabgemindert
werden durch Herstellung der Behälterteile 1 und 2 aus einem (nichtmetallischen)
Kunststoff, damit diese letzteren die gleiche Polarität aufweisen wie die Uhrensteine.
Die Adhäsion der Steine an den Wandungen des Raumes 9 kann dadurch verhindert werden,
daß man diesen Wandungen eine rauhe, z. B. geriffelte Oberfläche gibt.
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Wie ersichtlich, können das Stahlblech 8 und das Zwischenlagblech
12 leicht ausgewechselt werden, wenn eine neue Serie von Uhrensteinen von verschiedener
Form und verschiedenen Abmessungen zu verarbeiten ist.
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Es versteht sich von selbst, daß das Stahlblech 8 weniger oder mehr
als drei Durchlaßöffnungen 14 aufweisen könnte. Es wäre auch denkbar, die Uhrensteine
anders als durch Luftstöße in die Durchlaßöffnungen zu bringen, heispielsweise durch
Hin- und Herschwenken der Vorrichtung um eine zum Kanal 10 parallele Achse oder
durch Schütteln der Vorrichtung in einer horizontalen, zum Kanal 10 senkrechten
Richtung.