DE1066034B

DE1066034B - Verfahren zur Herstellung einer magnetisierbaren Aufzeichnungsschicht

Info

Publication number: DE1066034B
Application number: DENDAT1066034D
Authority: DE
Original assignee: Fa Max Braun Frankfurt/M
Publication date: 1959-09-24

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer magnetisierbaren Aufzeichnungsschicht auf einem aus nichtmagnetisierbarem Werkstoff bestehenden Grundkörper, bei dem durch thermische Zersetzung einer in der Gasphase befindlichen ferromagnetisehen Metallverbindung gewonnenes feinkörniges Carbonyleisenpulver auf der Oberfläche des Grundkörpers niedergeschlagen wird.

Sie betrifft also ein Herstellungsverfahren für elektromagnetische Aufzeichnungsträger, vorwiegend zur Tonaufzeichnung, die aus einer magnetisierbaren Aufzeichnungsschicht auf einem aus nichtmagnetisierbarem Werkstoff bestehenden Grundkörper aufgebaut sind. Der Grundkörper kann hierbei beliebig gestaltet sein, in üblicher Weise also platten-, walzen- und draht- oder fadenförmig.

Bisher sind verschiedene Verfahren zur Erzeugung solcher ferromagneti sehen Schichten bekannt. Vorwiegend wird dazu das magnetische Material in Pulverform mit Hilfe eines Bindemittels auf einem nichtmagnetischen Träger aufgebracht oder es werden dünne magnetische Folien mechanisch auf dem Grundkörper befestigt. Weiterhin ist die Anwendung galvanischer Methoden, sowie die Anwendung des Schoopschen Metallspritzverfahrens für solche Zwecke bekannt. Ferner wurde die Aufdampfung im Hochvakuum bzw. die kathodische Zerstäubung ferromagnetischen Materials in Betracht gezogen. Darüber hinaus war bekannt, zur Metallisierung homogene Schichten zu erzeugen durch thermische Zersetzung von Metallcarbonylen, die aus der festen oder flüssigen Phase im Vakuum verdampft und der Oberfläche des erwärmten Grundkörpers zugeführt werden, derart, daß sich die Metallverbindung bereits vor seiner Oberfläche zersetzt und auf diese niedersinkt.

Diese bekannten Verfahren sind teilweise dadurch beeinträchtigt, daß die physikalischen Eigenschaften der so gewonnenen Magnetogrammträger nicht voll befriedigen oder daß ihnen ein umständliches Herstellungsverfahren zu Grunde liegt.

Während andere Vorschläge darauf hinausgehen, die Metallverbindung sich erst unmittelbar an der Oberfläche des erhitzten Grundkörpers zersetzen zu lassen, wodurch man sehr glatte und gut haftende Überzüge erhält, macht sich die Erfindung das zuletzt erwähnte \^erfahren zunutze. Seiner Anwendung für die Herstellung von Magnetogrammträgern stand die Erfahrung im Wege, daß die bisher erzeugten Schichten wenig abriebfest waren, weil das aus dem Zersetzungsraum auf den Grundkörper niederfallende Metallpulver mit dessen Oberfläche keine haftfeste Verbindung eingeht. Die Schleifwirkung eines aufliegenden Tonkopfes ist aber bei Magnetogrammträgern verhältnismäßig groß.

zur Herstellung einer magnetisierbaren
Aufzeichnungsschicht

Anmelder:

Fa. Max Braun,

Frankfurt/M., Rüsselsheimer Str. 22

Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil des bekannten Verfahrens und macht es für die Herstellung von Magnetogrammträgern erst brauchbar.

Die Erfindung besteht darin, daß die Oberfläche des Grundkörpers zur Verbesserung der Haftung des niederfallenden Mietallpulvers vorbehandelt wird.

Dies kann durch oberflächliches Erweichen oder Bestreichen mit einem Bindemittel geschehen.

Das Verfahren nach der Erfindung erlaubt eine großtechnische Herstellung ferromagnetischer Schichten von hoher Abriebfestigkeit.

Die näheren Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, die eine schematische Darstellung des Verfahrensvorganges wiedergibt.

Um ein ungestörtes Niedersinken des abgeschiedenen Metallstaubes zu gewährleisten, ist eine ruhende oder nur laminar strömende Gasatmosphäre notwendig. Eine solche Gasatmosphäre wird z. B. beim langsamen Verdampfen von Eisenpentacarbonvl im Vakuum erzeugt.

Der Zersetzungsraum 1 wird zunächst über den Vakuumanschluß 2 und den Hahn 11 luftleer gepumpt und seine obere Deckplatte 3 in an sich bekannter Weise elektrisch erwärmt, so daß im Zersetzungsraum eine Temperatur von beispielsweise mehr als 500° C entsteht. Dann wird die in dem Verdampfungsgefäß 4 befindliche Metallcarbonylverbindung, beispielsweise Eisenpentacarbonyl, durch Wärmezufuhr verflüchtigt und über die Zuleitung 5 in den Zersetzungsraum 1 eingeleitet. Mit Hilfe des

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Hahnes 6 kann die Geschwindigkeit des einströmenden Dampfes reguliert werden. Durch die gleichmäßige Wärmeausstrahlung der oberen Deckplatte 3 wird in einer Zone des Zersetzungsraumes 1 die Zersetzungstemperatur der flüchtigen Metallvcrbindung erreicht, und der einströmende' Carbonyldampf zerfällt in ihr in seine Komponenten Eisen und Kohleilmonoxyd. Dabei entstehen kleine ferromagnetische Eisenpartikcln mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 10 ιημ, die infolge der Schwerkraft langsam zu Boden sinken und den Grundkörper 8 in gleichmäßiger Verteilung bedecken.

Zur Erzielung eines fest haftenden Überzuges wird nun der Grundkörper 8, der vorzugsweise aus Kunststoff bestehen soll, mittels eines Wärmebades 9 so weit erhitzt, daß eine oberflächliche Erweichung stattfindet. Für Polystyrol und Plexiglas z. B. liegt diese Temperatur bei etwa 90° C. Grundsätzlich muß die Erweichungstemperatur des Kunststoffes unterhalb der Zersetzungstemperatur der flüchtigen Metallverbindung liegen. Auf diese Weise wird der niedersinkende Metallstaub festhaftend in die Oberfläche des Grundkörpers eingebettet.

Das Verfahren läßt sich auch dahingehend modifizieren, daß man die Oberfläche des Grundkörpers mit einem Bindemittel, beispielsweise Araldit, Dextrin od. ä., bestreicht, welches in bekannter Weise eine feste Verbindung zwischen dem Grundkörper und den sich abscheidenden Metallpartikeln bewirkt.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung einer magnetisierbaren Aufzeichnungsschicht auf einem aus nichtmagnetisierbarem Werkstoff bestehenden Grundkörper, bei dem durch thermische Zersetzung einer in der Gasphase befindlichen ferromagnetischen Metallverbindung gewonnenes feinkörniges Carbonyleisenpulver auf der Oberfläche des Grundkörpers niedergeschlagen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Grundkörpers zur Verbesserung der Haftung des niederfallenden Metallpulvers vorbehandelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper während der Abscheidung des MetaMpulvers oberflächlich auf seine Erweichungstemperatur erhitzt ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Grundkörpers mit einem Bindemittel versehen wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldung Sch 158 VIa/48b (bekanntgemacht am 1. März 1951);

»GA & F carbonyl iron powders«, Firmenschrift der Antara Chemicals Division, General Dyestuff Corp. New York (1951);

Erdmann: »Anorganische Chemie«, 3. Auflage (1902), S. 621.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen