DE1064524B - Verfahren zur Herstellung von Aminsulfenhalogeniden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AminsulfenhalogenidenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
DEUTSCHES
F16705IVb/12q
ANMELDETAG 29. J A N U A R 1955
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT
3 SEPTEMBER 1959
Gegenstand des Patents 965 968 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Ammsulfenhalogeniden, das dann besteht,
Amindisulfide der allgemeinen Formel
R N —S —S —N
in welcher R1 und R2 Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkylreste oder gegebenenfalls substatuierte Aralkylreste sind, mit Hilfe von halogenierenden
Mitteln m die entsprechenden Ammsulfenhalogenide
umwandeln lassen
Halogemerende Mittel, die sich zur Durchfuhrung des
vorhegenden Verfahrens eignen, sind sowohl freies Halogen, ζ B Chlor oder Brom, als auch halogenliefernde
Verbindungen, wie ζ B Sulfurylchlorid, Phosphorpentachlorid,
Chlorschwefel und die entsprechenden Brom- und Jodverbindungen
Wahrend bei Anwendung von freiem Halogen Vorzugsweise
in einem Temperaturbereich zwischen —15 und +20° C gearbeitet wird, empfiehlt es sich, bei Anwendung
von halogenliefernden Verbindungen höhere Temperaturen
bis etwa 100° C anzuwenden
Das erfindungsgemaße Verfahren wird zweckmäßig in
einem inerten Verdünnungsmittel, ζ Β Tetrachlorkohlenstoff,
durchgeführt Es ist dabei hinsichtlich der Reinheit der Endprodukte gleichgültig, ob das Halogen
oder die halogenabspaltende Verbindung in die vorgelegte
Losung bzw Suspension des Ammdisulfids eingeführt
oder ob das Amindisulfid in eine Losung bzw Suspension
des Halogens oder der halogenliefernden Verbindung gegeben wird Zur Aufarbeitung kann das Verdünnungsmittel
abdestiUiert und das als Ruckstand !unterbleibende
Verfahren zur Herstellung von Ammsulfenhalogeniden
Zusatz zum Patent 965 968
in der R einen Alkylenrest bedeutet, dessen Kohlenstoffkette
durch die Heteroatome Sauerstoff oder Schwefel unterbrochen sein kann, mit einem Halogen bei Temperaturen
von —15 bis -t-20° C in Abwesenheit von Wasser
umzusetzen.
Gegenstand des Patents 969813 ist em Verfahren zur
Herstellung von Ammsulfenhalogeniden, das dann besteht,
Amindisulfide der oben angegebenen Konstitution mit halogenliefernden Verbindungen umzusetzen
In weiterer Bearbeitung der dem Hauptpatent und dem I Zusatzpatent zugrunde hegenden Erfindungsgedanken wurde nunmehr gefunden, daß sich auch
Ammdisulfide der allgemeinen Formel Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr Helmut Freytag, Köln,
und Dr Friedrich Lober, Leverkusen, sind als Erfinder genannt worden
Ammsulfenhalogemd durch Destillation im Vakuum oder
Kristallisation gereinigt werden
Die durch das neue Verfahren zugänglich gewordenen
Ammsulfenhalogenide stellen infolge ihrer großen Reaktionsfähigkeit
wertvolle Zwischenprodukte fur organische Synthesen, ζ B fur die Herstellung von Kautschukhilf
smitteln, Arzneimitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln,
dar
41,6 g N,N'-Dithio-bis-diathylamin (roh) werden in
300 ecm Tetrachlorkohlenstoff gelost Dann wird bei
0 bis 5° C unter Ruhren so lange trockenes Chlor eingeleitet,
bis em leichter Chloruberschuß vorhegt Der Chloruberschuß kann ζ B mit Jodkalistarkepapier festgestellt
werden Danach wird der Chloruberschuß bei 0 bis 5° C im Vakuum oder durch Einleiten eines inerten
Gases entfernt Die erhaltene, fast klare Losung wird
mit Tierkohle versetzt und unter Feuchtigkeitsausschluß filtriert Anschließend wird das Losungsmittel unter
vermindertem Druck bei 30 bis 40° C, zuletzt bei 50° C
abdestdhert Bei der Vakuumdestillation erhalt man 39 g Diathylaminsulfenchlond als orangefarbene Flüssigkeit
(Kp 13 62 bis 64° C)
Zur Losung von 20,8 g Ν,Ν'-Dithio-bis-diathylarmn in
25 ecm Tetrachlorkohlenstoff tropft man unter Ruhren
ohne Außenkühlung die Losung von 13,5 g Sulfurylchlorid
(0,1 Mol) m 15 ecm Tetrachlorkohlenstoff Die Reaktion
909 610/397
verlauft leicht exotherm unter SO2-Entwicklung, wobei
die Reaktionstemperatur auf etwa 40° C steigt Man erhitzt noch etwa 10 Minuten auf 70 bis 80° C Badtemperatur
und versetzt nach dem Abkühlen mit Tierkohle Nach dem Absaugen werden Lösungsmittel
und eventuell nicht umgesetztes Sulfurylchlorid vorsichtig im Vakuum entfernt Der Ruckstand liefert bei
der Destillation 18 g Diathylaminsulfenchlorid der
Konstitution
;n—sei
C2H5
Analyse fur C8H18NSCl
Berechnet . N 7,15, S 16,38, Cl 18,12°/0,
gefunden N 6,67, S 16,60, Cl 18,10 °/0
liefert 28,5 g Diisobutylaminsulfenchlorid vom Kp 0 45
61 bis 64° C
Analyse fur C8Hi8NSCl
Berechnet N 7,15, S 16,38, Cl 18,12%,
gefunden N 6,59, S 16,80, Cl 18,1 %
20,2 g rohes N,N'-Dithio-bis-(tert -octyl-n-propylamin),
ίο in 70 ecm Tetrachlorkohlenstoff gelost, liefern bei der
im Beispiel 1 beschnebenen Arbeitsweise 23 g rotbraune Flüssigkeit sowie etwa 1,5 g tert -Octyl-n-propylaminhydrochlond
Die vorhegende Verbindung der Konstitution
als orangefarbene Flüssigkeit, Kp 13 62 bis 64° C
20,8 g (0,1 Mol) Ν,Ν'-Dithio-bis-diathylamin, in ao
150 ecm Tetrachlorkohlenstoff gelost, werden bei 0 bis 5° C
unter lebhaftem Ruhren zur Losung von 5,10 ecm Brom
(0,2 Grammatom) in 100 ecm Tetrachlorkohlenstoff getropft, noch 5 Minuten bei gleicher Temperatur
nachgeruhrt, mit Kohle versetzt und abgesaugt Nach Entfernung des Losungsmittels im Vakuum bei etwa
30 bis 40° C wird destilliert Man erhalt 30 g (81,5 % der
Theone) Diathylaminsulf enbromid als dunkelrote Flüssigkeit
vom Kp 0(1 32 bis 33° C
Analyse fur C4H10NSBr
Berechnet N 7,61, S 17,41, Br 43,41 %,
gefunden N 7,02, S 17,95, Br 43,25 %
tert —CRHr
η-C3H7'
;n —sei
siedet bei 0,1 mm 86 bis 88° C
Analyse fur C11H84NSCl
Analyse fur C11H84NSCl
N 5,89, S 13,48, Cl 14,91%,
Berechnet
gefunden
gefunden
N 5,27, S 14,00, Cl 15,10%
Beispiel 8
Beispiel 8
32 g rohes N,N'-Dithio-bis-dibu1ylamm, in 200 ecm
Tetrachlorkohlenstoff gelost, werden, wie im Beispiel 1
beschneben, mit Chlor aufgespalten und nach Entfernung des Losungsmittels von etwa 1,5 g ungelöstem Dibutylamirihydrochlond
abgesaugt Man erhalt 32 g (82 % der Theone) dunkelbraunes Sulfenchlond Die Destillation
liefert Dibutylaminsulfenchlond als eine orangefarbene
Flüssigkeit vom Kp 0>4 6,s 0l45 75 bis 76° C
45 Beispiel 5
16 g (0,05 Mol) N,N'-Dithio-bis-dibutylamm, m IS ecm
Tetrachlorkohlenstoff gelost, laßt man ohne Außenkühlung
zu 10,4 g (0,05 Mol) Phosphorpentachlond in 60 ecm Tetrachlorkohlenstoff unter Ruhren zutropfen,
wobei die Innentemperatur auf 30° C steigt Man halt noch 5 Minuten auf 40 bis 50° C Badtemperatur Nach
dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird mit Kohle
versetzt und wie üblich aufgearbeitet Die anschließende
Destillation liefert 8 g Dibutylaminsulfenchlond der Konstitution (C4H9J2N — S — Cl als orangefarbene
-Flüssigkeit vom Siedepunkt 0,08 61 bis 63° C
17,5 g N.N'-Dithio-bis-jS.iS'-dichlordiathylamm,
80 ecm Tetrachlorkohlenstoff gelost, hefern bei der im Beispiel 1 beschnebenen Spaltung und Aufarbeitung 19 gß./T-Dichlor-diathylaminsulf enchlond als gelbbraune Flüssigkeit Sie ist im Hochvakuum destilherbar und siedet bei 0,1 mm 88 bis 90° C
80 ecm Tetrachlorkohlenstoff gelost, hefern bei der im Beispiel 1 beschnebenen Spaltung und Aufarbeitung 19 gß./T-Dichlor-diathylaminsulf enchlond als gelbbraune Flüssigkeit Sie ist im Hochvakuum destilherbar und siedet bei 0,1 mm 88 bis 90° C
Analyse fur C4H3NSCl3
Berechnet N 6,72, S 15,37, Cl 51,01 %,
gefunden .. N 6,52, S 15,55, Cl 50,80%
*" Beispiel 9
32 g rohes N.N'-Dithio-bis-cyclohexylathylamin, in
200 ecm Tetrachlorkohlenstoff gelost, werden mit Chlor
in der im Beispiel 1 beschnebenen Weise aufgespalten
und aufgearbeitet Es resultieren 32 g dunkelbraunes Rohprodukt Die Destillation liefert Cyclohexylathylammsulfenchlond
der Formel
60
32 g rohes Ν,Ν'-Dithio-bis-diisobutylanun, in 200 ecm
Tetrachlorkohlenstoff gelost, werden, wie im Beispiel 1
■beschrieben, mit Chlor gespalten und nach Entfernung
des Losungsmittels von geringer Menge ungelöstem Dnsobutylamin-hydrochlorid abgetrennt Der leicht trübe,
orangefarbene Ruckstand (32 g = 82% der Theorie) als orangefarbene Flüssigkeit vom Kp 0)4 90 bis 92° C
Auf gleiche Weise kann das Dicyclohexylaminsulfenchlond
erhalten werden
45,5 g Ν,Ν'-Dithio-bis-dibenzylamin, in 250 ecm Tetrachlorkohlenstoff
gelost, hefern bei dem im Beispiel 1 beschnebenen Verfahren zur Spaltung mit Chlor und
Aufarbeitung 46 g Dibenzylaminsulf enchlond der Formel
CH,
N-SCl
Claims (1)
- Flüssigkeit,die als Rohproduktals orangefarbene
analysiert wurdeAnalyse fur C14H14NSClBerechnet . . N 5,31, S 12,16, Cl 13,45 ·/„ gefunden . .. N 5,21, S 12,55, Cl 14,45 ·/,Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von Aminsulfenhalogeniden nach Patent 965 968 und Patent 969 813, dadurch gekennzeichnet, daß Amin-disulfide der allgemeinen Formel
1\in welcher R1 und R2 Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlen-Stoffatomen, Cycloalkylreste oder gegebenenfalls substituierte Aralkylreste sind, unter den Bedingungen der genannten Verfahren mit halogenierenden Mitteln umgesetzt werden© 909 610/397 8
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF16705A DE1064524B (de) | 1955-01-29 | 1955-01-29 | Verfahren zur Herstellung von Aminsulfenhalogeniden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF16705A DE1064524B (de) | 1955-01-29 | 1955-01-29 | Verfahren zur Herstellung von Aminsulfenhalogeniden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1064524B true DE1064524B (de) | 1959-09-03 |
Family
ID=7088320
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEF16705A Pending DE1064524B (de) | 1955-01-29 | 1955-01-29 | Verfahren zur Herstellung von Aminsulfenhalogeniden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1064524B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1187627B (de) * | 1962-12-10 | 1965-02-25 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von N-Trifluormethylarylamin-N-sulfensaeurehalogeniden |
-
1955
- 1955-01-29 DE DEF16705A patent/DE1064524B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1187627B (de) * | 1962-12-10 | 1965-02-25 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von N-Trifluormethylarylamin-N-sulfensaeurehalogeniden |
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