DE1058412B

DE1058412B - Einrichtung zur Anzeige der Wassertiefe auf einem Wasserfahrzeug mit schnell wechselndem Tiefgang

Info

Publication number: DE1058412B
Application number: DEA21098A
Authority: DE
Inventors: Dr Willy Kunze
Original assignee: Atlas Werke AG
Current assignee: Atlas Werke AG
Priority date: 1954-09-07
Filing date: 1954-09-07
Publication date: 1959-05-27

Description

Einrichtung zur Anzeige der Wassertiefe auf einem Wasserfahrzeug mit schnell wechselndem Tiefgang Bei der Tiefenmessung durch Echolotung auf Schiffen wird die Schallaufzeit zwischen den im Schiffshoden angeordneten Echolotschwingern und dem Meeresboden als Maß für die Wassertiefe benutzt. Da die Echolotschwinger je nach dem Tiefgang des Schiffes mehr oder weniger weit unter der Wasseroberfläche liegen, muß, um die absolute Wassertiefe zu erhalten, zu der durch die Echolotung ge messenen Entfernung der Schwinger vom Meeresboden der Tiefgang des Schiffes hinzugefügt werden.
Bei Schiffen mit im wesentlichen gleichbleibendem Tiefgang, insbesondere Fahrgastschiffen, ist es möglich und üblich, den Tiefgang durch entsprechende Verlegung des Nullpunktes der Echolotanzeige als konstante Zuschlagsgröße zu beriicksichtigen und das Anzeigegerät beim Einbau entsprechend fest einzustellen. Bei Frachtern dagegen, die auf ihren Reisen einen wechselnden Tiefgang aufweisen, hat man bisher auf die Anzeige der absoluten Wassertiefe verzichtet und sich mit der Anzeige der Wassertiefe unter dem Kiel des Schiffes begnügt. Um dabei aus der Echolotanzeige die absolute Wassertiefe abzuleiten, ist es nur nötig, den während der Fahrt des Frachters regelmäßig unveränderlichen und beim Laden im Hafen durch Außenbordmessung festgestellten Tiefgang zu dem Wert der Echolotanzeige hinzuzufügen.
Dieses Verfahren der Berücksichtigung wechselnden Tiefganges zur Ermittlung der absoluten Wassertiefe ist jedoch umständlich und insbesondere bei Baggereifahrzeugen mit betrieblichen Nachteilen verbunden. Bei Baggern ist der Tiefgang durch die zunehmende Ladung einem schnellen Wechsel unterworfen. und es ist andererseits dort nicht wie bei Frachtern die Wassertiefe unter Kiel, sondern nur die absolute Wassertiefe von Interesse, die ja durch den Baggervorgang reguliert werden soll. Im Baggerbetriebe ist es zur leichten Erkennung des Fortschritts der Arbeit erwünscht, jederzeit und unmittelbar die von der Wasseroberfläche aus gemessene Wassertiefe an der Arbeitsstelle des Baggers ablesen zu können. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe beruht auf der selbsttätigen Kompensation der durch Tiefgangsänderungen eines Wasserfahrzeugs bewirkten Änderungen der Tiefenanzeige eines Echolotes mit auf dem Wasserfahrzeug fest eingebautem Sender und Empfänger für die Lotimpulse, zu welchem Zweck eine Tiefgangsanzeigeeinrichtung vorgesehen ist, die in geeigneter Weise mit dem Echolot zusammenarbeitet. Gemäß der Erfindung weist das Echolot eine an sich bekannte Einrichtung zur Verschiebung des Nullpunktes der Echolotanzeige auf, und es ist eine Nachlaufsteuerung vorgesehen, die eine dem jeweils angezeigten Tiefgange entsprechende Nullpunkt verschiebung einstellt, derart, daß das Echolot eine von den Tiefgangsänderungen unabhängige Anzeige der Wassertiefe liefert.
Bei Echoloten für Vermessungszwecke ist es üblich, eine von Hand zu bedienende Einstelleinrichtung zur Nullpunktverschiebung der Echolotanzeige, insbesondere durch Verstellen des Sendekontaktes, vorzusehen. Auch ist es bekannt, bei einem schreibenden Echolot eine Nullpunktverschiebung für die aufgezeichneten Tiefen durch Querverschiebung des Schreibstreifens vorzunehmen. Zur Kompensation von durch wechselnde Neigungen eines Schiffes bewirkten Fehlern der Echolotanzeige ist ein Echolotgerät vorgeschlagen, bei dem ein Neigungsmessser eine der Schiffsneigung entgegenwirkende Nullpunktverschiebung bewirkt. Vorgeschlagen ist weiter ein Verfahren zur Kompensation von durch Tiefgangsänderungen und Schiffsneigungen verursachten Fehlern der Echolotanzeige, bei dem infolge entsprechender Richtung bzw. Anordnung von Sender und Empfänger die Lotsignale erst nach doppelter Reflexion zunächst an der Wasseroberfläche, dann am Grund (oder umgekehrt) empfangen werden.
Die unmittelbare Verbindung eines Tiefgang anzeigers mit einer Einrichtung zur Verstellung des Nullpunktes der Echolotanzeige zur Kompensation der Tiefgangsänderungen ist im allgemeinen nicht möglich, da am Tiefgangsanzeiger keine ausreichend große Kraft verfügbar ist bzw. die Tiefgangsanzeige gefälscht werden würde. Es wird daher eine Nachlaufsteuerung von bekannter Art vorgesehen, die die Nullpunkteinstellung des Echolotes dem Tiefgang zeiger ständig nachführt. Die Nachl aufsteuerung kann mit einer elektrischen Übertragung der Tiefenanzeige verbunden sein.
Beim Baggern in Flußläufen mit veränderlichem Pegelstand ist die bezüglich der Tiefgangsänderungen tompensierte Tiefenanzeige noch auf einen mittleren Pegelstand zu reduzieren. Zu diesem Zweck kann ler ferngemeldete Pegelstand synchron mit der Was sertiefe registriert werden, vorteilhafter ist es jedoch oine selbsttätige Kompensation der Pegelschwankun -yen durch eine dem gemeldeten Pegelstande entsprespende zusätzliche Nullpunktverschiebung vorzusehen. Die Echolotanzeige gibt dann unmittelbar die iuf den mittleren Pegelstand bezogene absolute Wassertiefe an.
Die Nullpunktverstellung zur Kompensation von Tiefgang und Pegelstandänderungen kann auf verschiedene Weise, z. B. durch Verstellen des Sendekontaktes oder, bei einem schreibenden Echolot, durch Verschieben der Schreibstreifenführung bewirkt werlein.
Die Erfindung kann nicht nur für Baggereifahrzeuge, sondern sinngemäß auch für Wasserfahrzeuge anderer Art mit veränderlichem Tiefgang Anwendung finden.
PATENTANSPROCHE: 1. Einrichtung zur Anzeige der Wassertiefe auf einem Wasserfahrzeug mit schnell wechselndem Tiefgang, insbesondere auf Baggern, unter Verwendung eines Echolotes mit fest auf dem Fahrzeug eingebautem Sender und Empfänger für die Lotimpulse in Verbindung mit einer Tiefgangsanzeigeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Echolot eine an sich bekannte Einrichtung zur Verschiebung des Nullpunktes der Echolotanzeige aufweist und daß eine Nachlaufsteuerung vorgesehen ist, die eine dem jeweils angezeigten Tiefgange entsprechende Nullpunkteinstellung bewirkt, derart, daß das Echolot eine von den Tiefgangsänderungen unabhängige Anzeige der Wassertiefe liefert.

Claims

2. Einrichtung nach Anspruch l zur Anzeige der auf einen mittleren Pegelstand bezogenen Wassertiefe eines Gewässers, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Einrichtung zur selbsttätigen Verschiebung des Nullpunktes der Echolotanzeige entsprechend einem ferngemeldeten Pegelstand vorgesehen ist, derart, daß die vom Echolot angezeigte Tiefe unabhängig auch von Pegelstandsänderungen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 501 841, 961065, 965 204.