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Deckelverschluß für Behälter, insbesondere für hohe Temperaturen
und Drücke Für den Verschluß der Deckel von Druckbehältern und Hohlkörpern der verschiedensten
Art sowie Absperrorganen, wie beispielsweise Absperrschiebern, sind in der Regel
Gewindeverbindungen dann unbrauchbar, wenn die Behälter und der Deckelverschluß
höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Die Gewinde sind unter derartigen Bedingungen
meist schon nach sehr kurzer Betriebszeit einer Verzunderung unterworfen und dann
nicht mehr lösbar. Derartige Erfahrungen hat man beispielsweise auch bei Pl anscheerbin
dungen im Hochdruckdamp frohrleitungen gemacht. Zur Beseitigung dieser Nachteile
sind zwar schon zahlreiche Vorschläge gemacht worden, derartige Deckelverschlüsse
ohne Anwendung von Gewinden beispielsweise mit Hilfe von Bajonettverschlüssen vorzunehmen,
jedoch waren diese schwierig herzustellen und stellten außerordentliche Anforderungen
an sorgfältigste werkstattmäßige Bearbeitung.
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Die Erfindung betrifft einen Deckelverschluß für Behälter aller Art,
insbesondere für hohe Temperaturen und Drücke, und ermöglicht die Anwendung der
an sich vorteilhaften Gewindeverbindung, während die sonst bei derartigen Verbindungen
vorhandenen Nachteile beseitigt werden. Die Erfindung benutzt also gleichfalls.
für den Deckelverschluß von Behältern Teile, welche in gegenseitigem Gewindeeingriff
stehen, und besteht darin, daß einer der im Gewindeeingriff stehenden Teile als
mit einem Schllitz versehener oder mehrteiliger Gewindering ausgebildet ist, der
unter der Wirkung einer oder mehrerer Spannvorrichtungen steht, durch deren Betätigung
der Gewindeeingriff hergestellt bzw. gelöst oder gelockert werden kann.
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Bei der Erfindung wird also einem der im Gewindeeingriff stehenden
Teile eines Deckelverschlusses eine radiale Beweglichkeit gegeben, welche es ermöglicht,
auch stark verzundertes Gewinde einwandfrei zu lösen und dann den Teil auszubauen.
In vielen Fällen wird bei dem Verschluß nach der Erfindung ein verhältnismäßig grobes
Gewinde Anwendung finden, und es wird ein ringförmig ausgebildeter Gewindeteil mit
einem Schlitz versehen, welcher eine Verringerung bzw. eine Vergrößerung des Ringumfangs
ermöglicht.
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Hierdurch kann der Gewindeeingriff wahlweise gelöst oder hergestellt
werden, ohne daß eine Schraubbewegung auf den Teil ausgeübt zu werden braucht. Der
Ring kann dabei eine Eigenspannung besitzen, gegen deren Wirkung eine Spannvorrichtung
zum Ansatz gebracht wird, die den Ring auseinanderpreßt, oder es kann auch der Ring
durch eine Spannvorrichtung zusammengezogen werden, um ihn aus dem Gewindeeingriff
zu lösen. Die Spannvorrichtung kann dabei nicht nur zum Lösen des Gewindes benutzt
werden, sondern es ist auch möglich, sie zunächst locker anzuziehen, dann die Schraubbewegung
bis zu einer ge-
wissen Grenze durchzufüihren und dann die Spannvorrichtung endgültig
anzuziehen, um den Ring ganz fest in das Gegengewinde zu pressen. In besonders vorteilhafter
Weise kann gemäß der Erfindung der Deckel des Behälters durch einen zwei- oder mehrteiligen
Gewindering gehalten und gesichert werden.
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An Hand der Zeichnung werden beispielsweise einige Ausführungsformen
des erfindungsgemäß en Deckelverschlusses erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Deckelverschluß
in teilweisem Längsschnitt, Fig. 2 ein anderes Ausführungsbeispiel, Fig. 3 zwei
Ausführungsbeispiele für die Sicherung eines mehrteiligen Ringes und Fig. 4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist mit 1 die zylindrische
Wandung eines Hohlkörpers oder Behälters bezeichnet. in einer inneren Eindrehung
2 der Behälterwandung 1 ist ein Deckel 3 angeordnet. welcher wiederum in einer Eindrehung
4 die Dichtung 5 aufnimmt. Deckel und Dichtung werden durch einen mehrteiligen Ring
6 gehalten, welcher mit der Innenwandung des Behälters 1 im Gewindeeingriff steht.
Beispielsweise kann der Ring 6 nach den Ausführungsformen der Fig. 3 und 4 ausgebildet
sein.
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Mit 7 sind Bohrungen im Ring 6 bezeichnet, durch die ein Schlüsseleingriff
bewerkstelligt werden kann.
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Die angegebene Ausführungsform, bei welcher der Deckel 3 durch einen
Innenring der dargestellten Form gehalten wird, weist insbesondere hinsichtlich
der für den Deckel 3 und den Gewindering 6 aufzuwendenden Wandstärken sehr wesentliche
Vorteile auf, die insbesondere bei hohen Drücken und Temperaturen infolge der Ersparnis
des sehr hochwertigen Qualitätsmaterials sich fühlbar bemerkbar machen.
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Mit 8 ist ein Verstärkungskragen bezeichnet.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Hohlkörper oder Behälter
wiederum mit 1 bezeichnet, dessen Deckel 3 durch einen außeniiegenden zwei-oder
mehrteiligen Ring 6 gegenüber dem Behälter 1 durch Gewindeeingriff gesichert wird.
Mit 5 ist wiederum die Dichtung zwischen Deckel 3 und Behälter 1 bezeichnet.
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Für beide dargestellten Ausführungsformen der Erfindung ist unter
anderem auch der wesentliche Vorteil kennzeichnend, daß die Dichtungen an geschützter
Stelle angeordnet sind und daher die bei Hochdruckdampfanlagen äußerst gefährlichen
Bläser vermieden werden können.
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Aus der Fig. 3 sind zwei Ausführungsformen der Sicherung eines zweiteiligen
Ringes erkennbar. Der Ring 6 kann beispielsweise durch zwei selbsthemmende radiale
Keile9 in seinen beiden Ringhälften gesichert und gegen das Gewinde in der Behälterwandung
1 verspannt sein, oder es können Keile 10 Verwendung finden, die mit Schwalbenschwanzflächen
an entsprechend ausgebildeten Wandungen in Ausnehmungen neben der Trennfuge der
Hälften des Ringes 6 anliegen. Die Teile des Ringes 6 können also durch die Betätigung
der Keile 10 in Umfangsrichtung zusammengezogen werden oder gespreizt werden.
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Durch das Lösen der Keile9 bzw. 10 können auch die Ringhälften aus
dem Gewindeeingriff mit der Behälterwandung 1 gelöst werden, ohne daß eine Schraubbewegung
durchgeführt zu werden braucht.
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Umgekehrt ist es auch möglich, beim Herstellen des Verschlusses die
Keile 9 bzw. 10 zunächst nur locker anzuziehen und dann den Ring durch Eingriff
eines Schlüssels in die Schlüssellöcher7 durch Schraubbewegung anzuziehen, während
der endgültige und feste Gewindeeiingnff durch den endgültigen Anzug der Keile 9
bzw. 10 erfolgt.
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Beim Lösen der Verbindung hängt es allgemein bei mehrteiligen Ringen
von der Größe des Schlitzes ab, ob der Ring ganz aus dem Gewinde herausgezogen und
ohne Drehbewegung abgehoben werden kann oder ob bei schmalen Schlitzen eine Lösung
des Flankenspiels im Gewinde erfolgt, das Gewinde aber doch lose im Eingriff bleibt
und der Gewindering dann herausgeschraubt wird.
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Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform entspricht im wesentlichen
der Ausführungsform nach Fig. 1, jedoch ist in Fig. 4 die Verstärkung 8 des Endes
des Anfsatzrohres 1, die das Gewinde trägt, dadurch herbeigeführt, daß das obere
Ende des Aufsatzrohres 1 angestaucht ist. Die Innenseite des Aufsatzrohres kann
hierbei, wie aus der Zeichnung ersichtlich, nach Art einer erweiterten Muffe gestaltet
sein, um den Deckel 3 mit Dichtung 5 aufzunehmen.