DE104438C - - Google Patents

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DE104438C
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chlorate
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/76Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens

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Description

KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53: Nahrungsmittel.
Patentirt im Deutschen. Reiche .vom 21. Dezember 1897 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Befreiung der Trink- und Abwässer von schädlichen Keimen, organischen Substanzen etc., ohne dafs den Wässern durch die Reinigung bezw. Desinfection schädliche Stoffe zugeführt werden.
Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs man den Wässern einen geringen Zusatz von Chlortetroxyd giebt, ein bis jetzt für die Sterilisation von Wässern nicht angewendetes Product.
Es ist zwar bekannt, Chlor allein oder andere Chlorverbindungen, z.B. unterchlorige Säure bezw. deren Salze, oder auch Gemische von Chlor und Sauerstoff zur Sterilisation bezw. Desinfection von Wässern zu verwenden; auch ist es wohl mit chlorsauren Salzen versucht worden, eine Reinigung zu erzielen, aber einerseits war die Wirkung dieser Zusätze nur eine schwache und mufsten daher grofse Mengen angewendet werden, um nur einigermafsen gute Effecte zu erzielen, andererseits waren diese Zusätze für Trinkwasser wegen der Zurücklassung von Chlor oder anderen giftigen Stoffen absolut unbrauchbar.
Das vorliegende Verfahren hingegen. ist ebenso gut für Trinkwasser, als auch für Abwasser anzuwenden und verursacht dasselbe wegen seiner Einfachheit selbst bei beträchtlichen Wassermengen wenig Kosten.
Das Chlortetroxyd wird gefahrlos hergestellt durch Einwirkung concentrirter Schwefelsäure von ca. 50 bis 660B. auf ein trocknes Chlorat, wobei das Entwickelungsgefäfs gut gekühlt und das sich entwickelnde Gas sofort beim Entstehen mittelst eines durch das Gefäfs geleiteten Luftstromes abgeführt wird.
Das Chlortetroxyd entsteht nach der Formel
3 K Cl O3 + 2 H2 S O4 =
K Cl O4 + 2 Cl O2 + 2 KHS O4 + H2 O.
Durch vorgenannte Vorsichtsmafsregel wird eine Gefahr durch das unbeständige, sich unter Explosion schon bei 650C. zersetzende Gas vermieden. Zur Entwickelung dient zweckmäfsigerweise eine dreifach tubulirte Wo u Iff sehe Flasche aus geeignetem Material.
Das Gas kann direct zur Sterilisation verwendet werden, indem man es aus dem Entwickler in das zu sterilisirende Wasser einleitet, oder man kann auch so verfahren, dafs man eine concentrirte wässerige Lösung des Chlortetroxyds darstellt, die an jeder beliebigen Stelle zur Verwendung gelangen kann.
Die Wirkung des Chlortetroxyds ist eine zweifache; infolge seiner Unbeständigkeit zersetzt es sich bald unter Entwickelung von 2 Mol. Sauerstoff, welche in statu nascendi energisch alle Bacterien, Keime etc. zerstören, und ι Mol. Chlor, das im Wasser mit dessen jeweiligen Beimengungen Chloride, z. B. Chlorcalcium u. s. w., bildet, diese aber in so geringen Mengen, dafs sie bei der Analyse kaum festzustellen sind. Der in statu nascendi auftretende Sauerstoff wirkt auf die organischen Substanzen des Wassers in so gleichmäfsiger Weise ein, dafs eine vollkommene und sehr rasche Sterilisation mit ganz geringen Mengen des Chlortetroxyds erreicht wird; so genügt beispielsweise bei gewöhnlichem Wasser mit
(2. Auflage, ausgegeben am 11. Juni jgoo.J
geringen organischen Beimengungen pro Liter weniger als ein Milligramm Chlorat, das zu Tetroxyd zersetzt wird, während zu schon stark inficirtem Wasser höchstens 5 Milligramm Chlorat pro Liter nöthig sind.
Das vorliegende Verfahren bietet also gegenüber den bekannten sehr grofse Vortheile; es werden keine fremden Stoffe in das Wasser eingeführt und die Sterilisation ist bei geringen Mengen des verwendeten Mittels und bei einfacher Apparatur eine vorzügliche. Namentlich ist das Verfahren sehr einfach gegenüber denjenigen Verfahren, bei welchen Gemische von Chlor und Sauerstoff zur Verwendung gelangen, wobei letzterer durch Einwirkung des elektrischen Stromes auf die zu sterilisirenden Wässer hergestellt wird, da die hierzu nöthigen Apparate sehr umfangreich und kostspielig sind.
Das durch Chlortetroxyd gereinigte Wasser kann ebenso gut als Trinkwasser, wie zu anderen Zwecken ohne Schaden verwendet werden; auch kann man die durch Chlortetroxyd desinficirten Abwässer ohne Gefährdung der Fischzucht u. s. w. in Fliifsläufe abführen, während durch freies Chlor oder unterchlorigsaure Salze u. s. w. desinficirtes Wasser die Fische und Pflanzen tötet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Reinigen und Sterilisiren von Wasser, gekennzeichnet durch den Zusatz von Chlortetroxyd zum Wasser.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1173069B (de) * 1959-09-23 1964-07-02 Elektrochem Werke Muenchen Ag Verfahren zur Erzeugung von mit Inertgas verduennten gasfoermigen Chlor-Chlordioxyd-Gemischen mit beliebig geringem Chlorgehalt fuer die Wasserreinigung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1173069B (de) * 1959-09-23 1964-07-02 Elektrochem Werke Muenchen Ag Verfahren zur Erzeugung von mit Inertgas verduennten gasfoermigen Chlor-Chlordioxyd-Gemischen mit beliebig geringem Chlorgehalt fuer die Wasserreinigung

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