DE1044167B - Schaltungsanordnung mit einem ferroelektrischen Kondensator - Google Patents
Schaltungsanordnung mit einem ferroelektrischen KondensatorInfo
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- DE1044167B DE1044167B DEI13552A DEI0013552A DE1044167B DE 1044167 B DE1044167 B DE 1044167B DE I13552 A DEI13552 A DE I13552A DE I0013552 A DEI0013552 A DE I0013552A DE 1044167 B DE1044167 B DE 1044167B
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Description
DEUTSCHES
Schalt- oder Torkreise sind Grundschaltungen von Werteverarbeitungs- und Zählgeräten. Röhrenschaltungen
sind für diese Aufgabe sehr gebräuchlich und haben sich als brauchbar erwiesen. In dem Bestreben,
Raum und Energie zu sparen und die Arbeitsgeschwindigkeit zu erhöhen, werden Röhrenschaltungen in steigendem
Maße durch Festkörperelemente ersetzt, zu denen z. B. Magnetkerne und ferroelektrische Kondensatoren
gehören. Die Erfindung befaßt sich mit den letztgenannten Elementen.
Die ferroelektrischen Stoffe verdanken ihren Namen der Tatsache, daß sie in bezug auf gewisse Eigenschaften
den ferromagnetischen Stoffen ähneln. Diese Ähnlichkeit zeigt sich in den Kurven, die das Verhältnis
Polarisation zu dem angelegten elektrischen Feld darstellen und die der Hysteresekurve ferromagnetischer
Stoffe vergleichbar sind. Die vielen bekannten ferroelektrischen Stoffe sind alle durch diesen Hystereseeffekt
gekennzeichnet, denn sie weisen eine spontane Polarisation in mindestens zwei verschiedenen
Richtungen auf. Zu den bekannten. Ferroelektrika gehören Rochellesalz, Kaliumniobat und Bariumtitanat.
Das letztgenannte Material wird als Dielektrikum in ferroelektrischen Speicherelementen verwendet,
weil es bei Zimmertemperatur ferroelektrisch ist und zwischen entgegengesetzten Zuständen der Polarisation
mit hoher Geschwindigkeit schaltbar ist. Außerdem werden ferroelektrische Stoffe in dielektrischen
Verstärkern verwendet, deren Wirkungsweise davon abhängt, daß das Verhältnis zwischen einer angelegten
Vorspannung und der dielektrischen Konstanten und damit der Kapazität eines solchen Materials nichtlinear ist. Es wird also die veränderliche Kapazität
des ferroelektrischen Materials zur Erlangung des gewünschten Ergebnisses ausgenutzt. In Speichersystemen,
in denen die entgegengesetzten Zustände remanenter Polarisation bestimmte Angabenwerte darstellen,
gelangen ferroelektrische Stoffe mit nahezu rechteckiger Hysteresekurve, bei dielektrischen Verstärkern,
bei denen die Nichtlinearität der Kapazitätskennlinie ausgenutzt wird, Stoffe mit geringer Hysterese
zur Anwendung.
Eine weitere Eigenschaft ferroelektrischer Stoffe und
insbesondere des einkristallinen Bariumtitanats ist es, daß die geringe Signalleitfähigkeit des Materials proportional
dem Schaltstrom ist. der das Material durchfließt, wenn seine Polarisation von der einen in die andere
Richtung umgeschaltet wird. Von dieser Erscheinung macht die vorliegende Erfindung Gebrauch.
Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung mit einem ferroelektrischen Kondensator,
dem gleichzeitig mit einem hochfrequenten, den Polarisationszustand des Kondensatordielektrikums nicht
ändernden Signal ein niederfrequentes oder Gleich-Schaltungsanordnung mit einem ferroelektrischen Kondensator
Anmelder:
IBM Deutschland
Internationale Büro-Maschinen
Gesellschaft m.b.H., Sindelfingen (Württ), Tübinger Allee 49
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 7. August 1956
Rolf William Landauer, Poughkeepsie, N. Y. (V. St. A.), ist als Erfinder genannt worden
Stromsignal zugeführt wird, dessen Amplitude groß genug ist, um polarisationsändernd zu wirken. Die Anzahl
und/oder Amplitude der während der Dauer der Polarisationsänderung des Dielektrikums infolge des
zweitgenannten Signals auftretenden hochfrequenten Schwingungen dient als Maß für den vor dem Auftreten
der beiden Signale bestehenden Polarisationszustand des Dielektrikums und/oder als Maß für die
Amplitude, Zahl oder Dauer des niederfrequenten oder Gleichstromsignals.
Die bei der folgenden Beschreibung benutzten Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Hysteresekurve des Bariumtitanats, in Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Schaltung
nach der Erfindung, in
Fig. 3 ein Impulszeitdiagramm für die Schaltung von Fig. 2, in
Fig. 4, 5 und 6 schematische Darstellungen weiterer Ausführungsbeispiele.
In Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der inneren Polarisation P im Vergleich zu der angelegten
Spannung E für einen ferroelektrischen Kondensator gegeben. Der Kondensator 10 (Fig. 2) besteht aus zwei
Elektroden 12 und 14, die durch einen Körper aus einkristallinem Bariumtitanat 15 getrennt sind. Die
Hysteresekurve, die man erhält, wenn auf den Kondensator eine genügend starke Wechselspannung einwirkt,
verläuft von α durch b nach c bei Erhöhung der
Spannung in der einen Richtung und dann von c durch d und e nach / bei Erhöhung der Spannung in der anderen
Richtung. Die ebenen Teile der Kurven ede und fob stellen die Zustände annähernder Sättigung dar.
Eine Spannung größer als die Koerzitivspannung (Ec
iO9 679/149
in Fig. 1) kann die Polarisierungsrichtung in dem
Kondensator umkehren. Wenn z. B. der Kondensator in dem Remanenzzustand bei α ist, wird durch die
Anlegung einer Spannung, die größer als Ec ist, die
Polarisierungsrichtung in dem Kondensator umgekehrt. Wenn eine solche Spannung genügend lange
aufrechterhalten wird, um ein Durchlaufen der Kurve von α durch b nach c zu bewirken, läßt sie das Material
in den entgegengesetzten Remanenzzustand gehen, da bei Beendigung eines solchen Impulses die
Kurve von c nach d durchlaufen wird. Ebenso bewirkt ein Spannungsimpuls genügender Stärke und entgegengesetzter
Polarität, wenn der Kondensator anfangs im Remanenzzustand bei d ist, die Polarisationsumkehr, und bei Beendigung des Impulses nimmt der
Kondensator den Remanenzzustand bei a an.
Es sei ausdrücklich betont, daß die Polarisationsumschaltung von der Dauer des angelegten Impulses
sowie von dessen Stärke abhängig ist. Aus diesem Grunde gibt eine Hysteresekurve das A^erhältnis zwisehen
Polarisierung und angelegter Spannung nur für ein Spannungssignal von bestimmter Amplitude und
Wellenform an. Eine Spannung kleiner als Ec, z. B.
ein Impuls E1, kehrt die Polarisation vollständig um,
wenn der Impuls lange genug aufrechterhalten wird. Bei Anlegung des Impulses wird die Kurve zunächst
von α nach g durchlaufen, und bei Aufrechterhaltung des Impulses stellt der Teil ghkm die Änderung in der
Polarisation bei Umschaltung des Materials dar. Bei Beendigung des Impulses nimmt der Kondensator den
Remanenzzustand bei d an. Wenn der Impuls endet, bevor das Material vollständig umgeschaltet worden
ist, nimmt der Kondensator einen Remanenzzustand zwischen den extremen Remanenzzuständen α und d
an. Diese Zustände sind bei η und p in Fig. 1 dargestellt.
Die Leitfähigkeit eines ferroelektrischen Kondensators für kleine Signale während der Schaltoperationen,
wie sie oben beschrieben sind, ist proportional dem durch den Kristall fließenden Schaltstrom. Bei
Anlegung eines HF-Signals, das von relativ kleiner Amplitude, z. B. E2 in Fig. 1, und außerstande ist,
Polarisationsbereiche in dem Material umzuschalten, an einen ferroelektrischen Kondensator in dem einer
seiner Remanenzzustände hat der Kondensator eine sehr geringe Leitfähigkeit. Wenn jedoch ein Spannungsimpuls,
dessen Stärke zur Umkehrung der Polarisierung in dem Bariumtitanat ausreicht, angelegt
und damit das Fließen eines Schaltstroms durch das Material bewirkt wird, erhöht sich die geringe Signalleitfähigkeit
des Materials mit dem Fluß des Schaltstroms.
Fig. 2 zeigt eine Torschaltung gemäß der Erfindung. Die Schaltung enthält einen ferroelektrischen Kondensator
10, der mit einem Widerstand 16 in Reihe liegt. Der Ausgang der Schaltung wird über ein Filter 18
abgenommen, das an dem Verbindungspunkt zwischen Widerstand und Kondensator angeschlossen ist. Eine
HF-Signalquelle 20 ist an die Elektrode 12 des Kon1-densators
10 angeschlossen. Die Amplitude des von der Quelle 20 gelieferten HF-Signals ist beträchtlich
kleiner als die Koerzitivspannung des Kondensator dielektrikums. Der Kondensator 10 sei in dem Remanenzzustand
bei α in Fig. 1 und der Schalter 22 (Fig. 2) in der gezeigten Stellung, so daß nur das von der Quelle
20 stammende Signal am Kondensator anliegt. Da die Amplitude des HF-Signals in der Größenordnung von
-E2 Volt ist (Fig. 1), kann das Signal die Polarisation
nicht umschalten. Daher ist die Leitfähigkeit des Kondensators sehr gering und die Teilung des Spannungsabfalls
über die Reihenschaltung aus Widerstand 16 und Kondensator 10 so, daß ein sehr kleiner Teil des
gesamten Spannungsabfalls über Widerstand 16 erfolgt und kein wahrnehmbarer Ausgang durch das
Filter 18 zur Ausgangsklemme 19 übertragen wird. Das Filter 18 läßt nur Signale in dem von. der Quelle
20 gelieferten Frequenzbereich durch und verhindert, daß Torimpulse von niedrigerer Frequenz und größerer
Stärke, die in der nachstehend erklärten Weise angelegt werden, Ausgänge an der Ausgangsklemme bewirken.
Die Filterschaltung ist in dem Block 18 enthalten und besteht aus dem Kondensator 17 und Widerstand
21. Der Schalter 22 kann die Signal quelle 20 direkt mit Erde oder mit einer von zwei Signalquellen,
hier als Batterien 24 und 26 dargestellt, anschließen, so daß sie dem Kondensator 10 Signale zuführen.
Obwohl der Schalter 22 als manuell betätiger Schalter dargestellt ist, um die Grundsätze der Erfindung einfach
beschreiben zu können, versteht es sich, daß natürlich auch rasch arbeitende elektronische Schalt-
und Impulsvorrichtungen an deren Stelle treten können.
Wenn der Schalter 22 zum Kontakt 28 umgelegt wird, bringt die Batterie 24 eine Spannung der Größe
E1 an den Kondensator 10. Wenn die Umschaltung zur Zeit tt (Fig. 3) erfolgt, wird die Hysteresekurve
von Fig. 1 zunächst von α nach g durchlaufen, wie
durch die entsprechenden Buchstaben auf dem Kurvenzug von Fig. 3 angedeutet ist. Der Schalter 22 wird
von tx bis t3 umgeschaltet gehalten, und während dieser
Zeit erfolgt eine gewisse Umschaltung der Polarisationsbereiche in dem Bariumtitanat, wie durch das
Segment gh in Fig. 1 angedeutet. Nach Beendigung des Impulses, wenn der Schalter 22 in seine Anfangsstellung zurückgeht, nimmt der Kondensator 10 den
remanenten Polarisationszustand bei η an. Während
der Zeit der Umschaltung der Polarisation des Kondensators 10, d. h. beim Durchlaufen des Segments gh
von Fig. 1, fließt ein Schaltstrom durch den Kondensator. Die geringe Signalleitfähigkeit des Kondensators
10 verändert sich, wie oben erwähnt, mit dem durch den Kristall fließenden Schaltstrom und wird
daher während der Zeit von I1 bis t3 für das von der
Quelle 20 gelieferte HF-Signal relativ groß. Während dieser Zeit erscheint das HF-Signal hauptsächlich über
Widerstand 16 und bewirkt die Übertragung eines Ausgangssignals durch das NF-Filter 18 an der Ausgangsklemme
19. Das Filter 18 verhindert jeden Ausgang an Klemme 19 als direktes Ergebnis der Anlegung
des durch die Batterie 24 gelieferten NF-Impulses.
Während der Zeit t3 bis ti bleibt der Schalter 22 in
der gezeigten Stellung, der Kondensator 10 im wesentlichen in dem Remanenzzustand bei η und seine Leitfähigkeit
relativ gering. Während dieser Zeit liegt das kleine, von der Quelle 20 kommende Signal hauptsächlich
am Kondensator, und kein merklicher Ausgang isit an der Klemme 10 wahrnehmbar.
Zur Zeit ti wird der Schalter 22 zum Kontakt 30
umgeschaltet. Die Batterie 26 setzt nun den Kondensator 10 einer Spannung E3 aus. Die Spannung E3
wird für drei der Zeitabschnitte T aufrechterhalten und kehrt währenddessen die Polarisation in dem
Bariumtitanatkondensator 10 vollständig um. Diese erfolgt in drei Zeitabschnitten T, auch wenn z. B. der
Kondensator 10 anfangs in dem Remanenzzustand bei d ist. Wenn der Kondensator anfänglich in dem Zwischenremanenzzusitand
bei η (Fig. 1) ist, bewirkt die angelegte Spannung von E3 Volt, daß die Kurve von
η durch r nach / während eines der Zeitabschnitte
durchlaufen wird. Da die geringe Signalleitfähigkeit
5 6
des Kondensators 10 nur dann erhöht wird, wenn ein größer als gezeigt wäre, würde die Schaltung mit
Schaltstrom fließt, d. h. nur während des Durchlaufes größerer Geschwindigkeit erfolgen, und sowohl die
des Teils rf von Fig. 1, wird ein Ausgang durch das Dauer des Ausgangssignals als auch die Zahl der an
Filter 18 nur während der Zeit £4 bis J5 übertragen!. der Klemme 19 erscheinenden Ausgangsimpulse wäre
Da der Kondensator zur Zeit ts nahezu gesättigt ist, 5 kleiner.
bleibt die fortdauernde Spannung unwirksam. Bei Be- Der Scheinleitwert eines ferroelektrischen Konden-
endigung des von der Batterie 26 kommenden Impul- sators für ein kleines Signal während der Umschalses
(Zeit t7) nimmt der Kondensator den remanenten tung hat eine kapazitive und eine ohmsche Kompo-Polarisationszustand
von α an. nente. Bei sehr hohen Frequenzen ist der Anteil der
Zur Zeit i8 wird der Schalter 22 wieder zum Kon- io kapazitiven Komponente groß. Bei mittleren Frequentakt
28 umgelegt und bleibt dort bis zur Zeit i12. Wäh- zen, vor allem im Rundfunkbereich, ist jedoch der
rend dieser Zeit wird das Schleifenstück ghk von Leitwert vorwiegend ohmisch, und in diesem Fre-Fig.
1 durchlaufen, und da die angelegte Spannung bei quenzbereich ist die Proportionalität zwischen dem
dieser Zeitdauer nicht genügt, um die Polarisation in Schaltstrom und der Kleinsignalleitfähigkeit am meidem
Kristall völlig umzuschalten, fließt ein Schaltstrom 15 sten ausgeprägt. In der oben beschriebenen Schaltung
durch den Kristall 10 von der Zeit i8 bis i12, und ein und in der nachstehend beschriebenen ist es also vor-Ausgangssignal
wird an der Klemme 19 während die- teilhaft, HF-Signale im Gebiet von 100 Kilohertz bis
ser Zeit abgegeben. Bei Beendigung dieses Impulses 10 Megahertz anzulegen, wenn das Ausgangssignal in
(Zeit i12) nimmt der Kondensator den Zwisehenzu- Phase mit dem Eingangssignal sein soll. In diesem
stand bei p (Fig. 1) ein. Wenn also zur Zeit i13 der 20 Zusammenhang sei bemerkt, daß die Impulsformen
Schalter 22 wieder die Batterie 26 einschaltet, wird von Fig. 3 nicht maßstabsgetreu sind und die Frequenz
das Stück psf von Fig. 1 durchlaufen. Die Spannung des von der Quelle 20 kommenden Signals vergleichs-
E3 hat eine solche Größe, daß sie das Durchlaufen die- weise viel höher liegt, als es dargestellt ist.
ses Stückes während der ersten beiden Zeitabschnitte Fig. 4 zeigt das Ausführungsbeispiel einer Torbewirkt, und da der Kondensator seinen Sättigungs- 25 schaltung, in der ein ferroelektrischer Kondensator 10 zustand zur Zeit i15 erreicht, fließt während der beiden normalerweise durch eine Batterie 50 vorgespannt geZeitabschnitte tls bis t15 ein Schaltstrom, und es er- halten wird. Das HF-Signal wird hier durch eine scheint ein HF-Ausgang an Klemme 19. Die Dauer Signalquelle 58 angelegt. Wenn der Schalter 60 in dem der in der Schaltung von Fig. 3 erzeugten Ausgangs- gezeichneten Zustand ist, hält die Batterie 501 den Kon^ signale hängt also sowohl von der Größe als auch von 30 densator in dem in Fig. 1 mit / bezeichneten Zustand, der Dauer der angelegten Torimpulse sowie von der Wird der Schalter 60 umgeschaltet und dann zurück-Reihenfolge der Torimpulse ab. gestellt, dann legt eine Batterie 64 einen Torimpuls
ses Stückes während der ersten beiden Zeitabschnitte Fig. 4 zeigt das Ausführungsbeispiel einer Torbewirkt, und da der Kondensator seinen Sättigungs- 25 schaltung, in der ein ferroelektrischer Kondensator 10 zustand zur Zeit i15 erreicht, fließt während der beiden normalerweise durch eine Batterie 50 vorgespannt geZeitabschnitte tls bis t15 ein Schaltstrom, und es er- halten wird. Das HF-Signal wird hier durch eine scheint ein HF-Ausgang an Klemme 19. Die Dauer Signalquelle 58 angelegt. Wenn der Schalter 60 in dem der in der Schaltung von Fig. 3 erzeugten Ausgangs- gezeichneten Zustand ist, hält die Batterie 501 den Kon^ signale hängt also sowohl von der Größe als auch von 30 densator in dem in Fig. 1 mit / bezeichneten Zustand, der Dauer der angelegten Torimpulse sowie von der Wird der Schalter 60 umgeschaltet und dann zurück-Reihenfolge der Torimpulse ab. gestellt, dann legt eine Batterie 64 einen Torimpuls
Es kann auch die Zahl der vorher angelegten Im- an, der stark genug ist, um daß Fließen eines Schaltpulse
angezeigt werden, wie das Impulsdiagramm der Stroms durch den Kondensator 10 zu bewirken. Die
Fig. 3 für die Zeit von t17 ab verdeutlicht. Zu dieser 35 Leitfähigkeit des Kondensators für kleine Signale
Zeit bringt der Schalter 22 die Batterie 24 zur Wir- wird dann erhöht, so daß das durch die Signalquelle
kung. Er wird zur Zeit tlg zurückgestellt, so daß die 58 angelegte Signal hauptsächlich über Widerstand 16
Impulsdauer zwei Zeitabschnitte beträgt, und ein erscheint. Die Dauer des Signals, das durch das Filter
solcher Impuls bewirkt, wie oben zur Zeit ty erklärt, 18 zu der Ausgangsklemme 19 weitergeleitet wird,
daß der Kondensator 10 den Remanenzzustand η an- 40 hängt ab von der Dauer und Stärke des durch die Batnimmt.
Zur Zeit t20 wird ein gleicher Impuls angelegt, terie 62 angelegten Impulses. Wenn z. B. die Batterie
der das Durchlaufen des Stückes nhk von Fig. 1 zur 62 den Kondensator einer Spannung von Ei Volt
Folge hat, und bei Beendigung des Impulses geht der (Fig. 1) aussetzt, erscheint ein Ausgangssignal beim
Kondensator in den Remanenzzustand p. In diesem Durchlaufen der Linie tw von Fig. 1. Der Ausgang
Zustand des Kondensators veranlaßt ein von i23 bis t26 45 endet natürlich, wenn der von der Batterie 62 stamdauernder
Impuls der Batterie 26, daß ein Signal an mende Torimpuls vor Beendigung der Umschaltung
der Klemme 19 während der ersten beiden Zeitab- endet. Wenn der von der Batterie 62 kommende Torschnitte
nach der Anlegung des Impulses (wie bei i13 impuls länger aufrechterhalten bleibt, als es für die
bis t1G) erscheint. Falls nur ein Impuls von Batterie vollständige Umschaltung erforderlich ist, wird das
24 angelegt worden wäre, würde das Ausgangssignal 50 Ausgangssignal nur durch die Zeit bestimmt, die nötig
nur von Zeit i23 bis t2i dauern; wenn ein dritter Im- ist, um das Bariumtitanat vollständigumzuschalten, und
puls durch die Batterie 24 angelegt worden wäre, be- endet nach dem Durchlaufen der Linie tw. Bei Beendivor
die Batterie 26 eingeschaltet wird, hätte das Aus- gung des Torimpulses kehrt die Batterie 50 diePolarigangssignal
drei Zeitabschnitte gedauert. Auf diese sation wieder um und bringt den Kondensator in den
Weise kann die Schaltung bei Abfragung durch einen 55 Anfangszustand f zurück, in dem er für einen anderen
Entnahmeimpuls die Zahl der vorher angelegten Im- Torimpuls aufnahmebereit ist.
pulse unter Angabe ihrer Stärke und Dauer anzeigen. Während dieser Rückschaltung in den Ausgangszu-
Falls die Signalquelle 20 mit konstanter Frequenz ar- stand erscheint an Klemme 19 ein Signal, aber entbeitet
und da der Zeitabschnitt, während dessen ein weder die Dauer oder die Größe dieses Signals kann
Ausgangssignal auftrifft, von dem Zustand des Kon- 60 durch entsprechende Wahl der Vorspannungsbatterie
densators 10 abhängig ist, zeigt die Zahl der an Klem- 50 gesteuert oder nach Wunsch auf ein Mindestmaß
me 19 erscheinenden Impulse außerdem entweder die herabgesetzt werden. Diese Batterie kann z. B. so geGröße
und Dauer oder die Zahl der vorher von der wählt werden, daß sie dem Kondensator 10 eine sehr
Batterie 24 aus angelegten Impulse an. Die Zeitdauer, hohe Spannung zuführt, und in diesem Falle erfolgt
während der ein Ausgangssignal an Klemme 19 infolge 65 die Rückschaltung in sehr kurzer Zeit, und das resuleines
Impulses der Batterie 26 erscheint, während die- tierende, an Klemme 19 erscheinende Signal ist von
ser in einem bestimmten Zustand remanenter Polari,- kurzer Dauer. Da die Leitfähigkeit des Kondensators
sation ist, kann verändert werden durch Änderung der 10 für kleine Signale proportional dem Schaltstrom
Größe des durch diese Batterie angelegten Impulses. ist, kann die Höhe der von der Vorspannungsbatterie
Wenn z. B. der von der Batterie 26 angelegte Impuls 70 50 gelieferten Spannung so gewählt werden, daß sie
nur eine kleine Spannung an den Kondensator 10 anlegt und dadurch nur eine geringe Erhöhung der Leitfähigkeit
des Kondensators bewirkt. In diesem Falle entsteht bei der Rückstellung nur ein relativ kleines
Ausgangssignal. Die dann für die Umschaltung benötigte Zeit und die Dauer dieses Signals sind natürlich
größer, als wenn die Batterie 50 eine hohe Spannung zuführt.
Fig. 5 zeigt einen nach den Grundsätzen der Erfindung gebauten Zähler. Wie zuvor ist der ferroelektrisch»;
Kondensator 10 als Spannungsteiler mit dem Widerstandselement 16 gekoppelt. Das Filter 18, das nur
HF-Signale durchläßt, ist über das Widerstandselement 16 geschaltet, und sein Ausgang ist über einen
Transformator 74 an einen Zweiweggleichrichter 76 angeschlossen, der mit einer Ausgangsklemme 78 gekoppelt
ist.
Eingangs- und Abfühl- und Rückstellimpulse werden der Schaltung mit zwei Schaltern 80 bzw. 82 zugeführt.
Wenn der Schalter 82 umgeschaltet ist, legt eine Signalquelle 84 an den Kondensator 10 ein elektrisches
Feld solcher Polarität und ausreichender Größe und Dauer an, das ihn in den gesättigten Zustand
bei / in Fig. 1 bringt. Anschließend nimmt er den Zustand bei α an. Eingangsimpulse werden der
Zählschaltung durch eine Impulsquelle 86 mittels des Schalters 80 zugeleitet. Bei jeder Betätigung des
Schalters 80 legt die Impulsquelle 86 an den Kondensator 10 ein elektrisches Feld an, dessen· Polarität der
von der Quelle 84 angelegten entgegengesetzt ist. Die von der Quelle 86 gelieferten Impulse sind hinsichtlich
Größe und Dauer so bemessen, daß zehn solcher Impulse die Polarisationsrichtung in dem Kondensator
10 vollständig umschalten. Jeder Impuls bringt den Kondensator in einen anderen Remanenzzustand zwischen
den Punkten«· und d, und durch den zehnten Impuls in einer Folge solcher Impulse wird der Kondensator
in den Remanenzzustand d gebracht.
Der Remanenzzustand, der nach der Anlegung jedes Impulses in einer Folge solcher Impulse eingenommen
wird, zeigt die Gesamtzahl der zugeführten Impulse an. Bei Betätigung des Schalters 82 (Entnahmeimpuls),
durch den der Kondensator wieder in den Remanenzzustand / zurückkehrt, legt gleichzeitig eine Quelle 90
ein Signal hoher Frequenz und kleiner Amplitude an den Kondensator an. Die Zeitdauer, während welcher
dieses Signal über Widerstand 70 erscheint, hängt ab von dem Anfangszustand des Kondensators und damit
von der Zahl der von der Impulsquelle 86 aus angelegten
Impulse. Das Signal an Klemme 78 hat die Form einer Mehrzahl von aufeinanderfolgenden unipolaren
Impulsen, die mit der Frequenz des von der Quelle 90 gelieferten Signals auftreten. Die Zahl der an Klemme
78 bei Anlegung eines Entnahmeimpulses erzeugten Impulse wird also von den an den Kondensator angelegten
Zifferninformationen bestimmt. Die für jede gegebene in dem Kondensator 10 gespeicherte Ziffer erzeugte
Zahl von Impulsen kann verändert werden durch Veränderung der Größe des Abfühl- und Rückstellimpulses
von der Quelle 84. Die Ausgangsimpulse können getrennt und ihre Zahl um die Hälfte vermindert
werden durch Anlegen der an der Sekundärwicklung des Transformators 74 erscheinenden Impulse an
einen Einweggleichrichter anstatt an den gezeigten Zweiweggleichrichter. Dies kann einfach durch Öffnen
des Schalters 92 im Gleichrichterkreis geschehen.
Aus der die Fig. 2 und 3 betreffenden Beschreibung geht hervor, daß die von der Quelle 86 aus angelegten
Eingänge die Form von Impulsen mit konstanter Größe und veränderlicher Dauer oder konstanter Dauer
und veränderliche Größe haben können und daß in beiden Fällen sowohl die Dauer des Ausgangssignals
als auch die Zahl der an der Klemme 78 erscheinenden Ausgangsimpulse entweder die Dauer oder die
Größe des von der Quelle 86 stammenden Impulses anzeigen. Außerdem beachte man, daß der Ausgang in
jedem der vorstehenden Fälle in komplementärer Form abgenommen werden kann durch Schließen eines
Schalters 82a, wodurch eine HF-Signal quelle 90 a und
ίο eine NF-Signalquelle 84a in den Stromkreis eingeschaltet
werden. Die Signalquelle 84 a legt bei Betätigung des Schalters 82a einen Impuls an, dessen Polarität
der der Quelle 84 entgegengesetzt ist und der den Kondensator ohne Rücksicht auf seinen Anfangszustand
in den Remanenzzustand d in Fig. 1 bringt. Dabei muß natürlich dann der Schalter 82 betätigt
werden, um den Kondensator in den Remanenzzustand α von Fig. 1 zurückzubringen, bevor weitere
Impulse angelegt werden.
Fig. 6 zeigt eine Analogdividierschaltung, die auf den Prinzipien der Erfindung beruht. Wie bereits erwähnt,
ist die Kleinsignalleitfähigkeit eines ferroelektrischen Kondensators während der Zeit seiner Umschaltung
proportional dem durch den Kondensator fließenden Schaltstrom. Wenn nun einem solchen Kondensator
während des Umschaltens ein Kleinsignalstrom zugeleitet wird, ist natürlich der Spannungsabfall
über den Kondensator infolge des kleinen Signals direkt proportional der Stärke des Kleinsignalstroms,
und da die Kleinsignalleitfähigkeit des Kondensators direkt proportional dem Schaltstrom ist, ist der Kleinsignalspannungsabfall
umgekehrt proportional dem Schaltstrom. Wenn wir die Größe der über den Kondensator
entwickelten Spannung mit e bezeichnen, die Größe des Kleinsignalstroms mit i und die des Schaltstroms
mit /, kann dieses Verhältnis wie folgt aufgezeichnet werden:
Dieses Verhältnis entspricht den Anforderungen für eine Analogdividierschaltung, in der der Ausgang dem
Verhältnis der Eingänge proportional sein muß. Gemäß Fig. 6 ist ein ferroelektrischer Kondensator 10
über einen Kondensator 100 an die parallel geschalteten Anoden zweier Pentoden 102 und 104 angeschlossen.
Die Betriebsspannung der Pentoden ist über die Induktivität 106 einer Klemme 108 entnommen. Von
Kondensatoren 113 überbrückte Kathodenwiderstände 109 stellen den Arbeitspunkt auf den linearen Teil
ihrer Kennlinie ein. Parallel zu dem ferroelektrischen Kondensator 10 liegt der Widerstand 110, dessen Wert
im Vergleich zu der Schaltimpedanz des Kristalls 10 hoch ist, aber niedrig im Verhältnis zu dem Ableitwiderstand
des Kondensators 100. Der kapazitive Widerstand des Kondensators 100 ist so groß, daß der
Gleichspannungsabfall im normalen Betriebszustand der Pentoden hauptsächlich über diesem Kondensator
erscheint und der ferroelektrische Kondensator 10 im wesentlichen im nicht vorgespannten Zustand in einem
seiner Remanenzzustände bleibt.
Um zu erreichen, daß der Kondensator 10 vor dem Anlegen von Eingangssignalen einen bestimmten Remanenzzustand
annimmt, wird der Schalter 112 im Gitterkreis der Pentode 104 zum Kontakt 114 umgelegt.
Die Signalquelle R liefert dann einen positiven Impuls an das Gitter, wodurch der Strom durch die
Röhre verstärkt und ein negativer Impuls an die Elektrode 12 des Kondensators 10 angelegt wird. Größe
und Dauer dieses Impulses müssen genügen, um den ferroelektrischen Kondensator zum Zustand α in
Applications Claiming Priority (1)
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