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Die vorliegende Erfindung betrifft Papier- oder Kartonmaschinen. Genauer ausgedrückt betrifft die Erfindung einen Schaber gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Hinsichtlich des Standes der Technik kann auf das Dokument
WO-A-0001884 Bezug genommen werden, in dem ein Schaber für eine Papiermaschine offenbart ist, wobei der Schaber in Verbindung mit einer Rolle angeordnet ist, um die Oberfläche der Rolle sauber zu halten, wobei der Schaber eine Schaberklinge umfasst um zu verhindern, dass sich eine Bahn um die Rolle wickelt. Bei der in diesem Dokument offenbarten Anordnung werden Nadelstrahlen verwendet, um die Bahn zum Reißen zu veranlassen.
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Zusätzlich kann hinsichtlich des Standes der Technik auf die
U.S.-Patente 5,735,060 und
6,145,217 Bezug genommen werden, die Schaberanordnungen offenbaren, die in einem Trockenabschnitt einer Papiermaschine in Verbindung mit der Übertragung eines Einfädelungsstreifens einer Bahn verwendet werden.
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Eine sich drehende Rolle, ein Trockenzylinder oder eine Aufrolltrommel einer Papier- oder Kartonmaschine können mit einem Schaber versehen sein. Der Zweck des Schabers besteht darin, zu verhindern, dass sich die Bahn während eines Bahnrisses um die Rolle oder den Zylinder/die Trommel wickelt, und um die Einfädelung der Bahn zu unterstützen. Ein weiterer Zweck des Schabers besteht darin, die Oberfläche der Rolle oder des Zylinders sauber zu halten. Hinsichtlich ihres Funktionsprinzips gibt es zwei Arten von Schabern: Einen Kontaktschaber, wobei die sich über die gesamte Breite der Rolle erstreckende Schaberklinge des Schabers gegen die Außenfläche der Rolle oder des Zylinders positioniert wird, oder einen berührungslosen Schaber, wobei sich die Schaberklinge des Schabers in einem kleinen Abstand, gewöhnlich in einem Abstand von wenigen Millimetern, von der Außenfläche der Rolle oder des Zylinders befindet, so dass Luft von der Hinterseite der Schaberklinge des Schabers in einen Spalt zwischen der Spitze der Schaberklinge des Schabers und der Außenfläche der Rolle geblasen wird, um zu verhindern, dass sich die Bahn mit der Rolle oder dem Zylinder bewegt. Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kontaktschaber, der nachfolgend Schaber genannt wird.
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Unter Anderem sind die nachfolgenden Nachteile mit aus dem Stand der Technik bekannten Kontaktschabern verbunden: Der Griff der Schaberklinge ist nicht ausreichend, der Griff ist ungleichmäßig, um den Griff zu verbessern, ist eine übermäßige Steigerung des Druckes erforderlich, wodurch eine Erhöhung des Momentes des Zylinders oder der Rolle notwendig wird. Wenn der Griff der Schaberklinge nicht ausreichend oder ungleichmäßig ist, kann dies zu der Tatsache führen, dass die Bahn zwischen die Klinge und den Zylinder oder die Rolle gelangt. Diese Situation ist nicht wünschenswert und stellt eine Fehlfunktion der Vorrichtung dar. Die Klinge des Schabers kann brechen, wenn die Bahn zwischen die Klinge des Schabers und den Zylinder oder die Rolle gelangt.
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Außerdem kann die Bahn nicht gesteuert zum Einstampfen von Ausschuss befördert werden.
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Mit den von dem Stand der Technik bekannten Anordnungen ist es nicht möglich, die von einem Zylinder oder der Rolle laufende Bahn in einen Zerfaserer oder auf eine Ausschussfördervorrichtung zu steuern.
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Nachteile der von dem Stand der Technik bekannten Anordnungen bestehen auch darin, dass die Schaber verschleißen, den sich drehenden Zylinder verlangsamen und den Antrieb des Zylinders belasten. Zusätzlich müssen die Schaber als Ergebnis von Verschleiß regelmäßig ausgetauscht werden, was kurze Produktionspausen verursacht.
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Ein mit den Kontaktschaberanordnungen nach dem Stand der Technik in Zusammenhang stehendes Problem besteht auch darin, dass dann, wenn die Bahn auf die Schaberklinge des Schabers auftrifft, die Bahn die Klinge so nach hinten biegen kann, dass die Klinge mit der Basis der verschlissenen Klinge schabt, so dass sich die Spitze der Klinge öffnet und es zulässt, dass die entlang der Zylinderoberfläche laufende Bahn zwischen der Klinge und dem Zylinder läuft, wodurch veranlasst wird, dass die Bahn um den Zylinder herumgeführt wird, was zum Ergebnis hat, dass die Bahn zur Bewältigung der Situation geschnitten werden und die Bahn wieder an dem Punkt vorbeigeführt werden muss.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Schabers, mit dem die Probleme und Nachteile der von dem Stand der Technik bekannten Anordnung beseitigt oder zumindest minimiert werden.
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Um die oben beschriebenen und die später herauskommenden Aufgaben zu lösen, ist der Schaber für eine Papier- oder Kartonmaschine gemäß der Erfindung hauptsächlich durch das gekennzeichnet, was in dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 festgelegt ist.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung ist eine Niederblasvorrichtung in Verbindung mit dem Kontaktschaber angeordnet, um die Bahn unter Verwendung eines nach unten gerichteten Luftstrahles von dem Schaber zu trennen und wegzuziehen, wobei der Luftstrahl die Bahn von der Schaberoberfläche trennt und die Bahn daran hindert, auf die Schaberklinge des Schabers aufzutreffen.
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Die Niederblaswirkung in Übereinstimmung mit der Erfindung wird so verwirklicht, dass sie sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Bahn erstreckt.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung weist der Schaber somit eine Niederblaswirkungsfunktion mit im Wesentlichen der Breite der Bahn auf, deren Ziel darin besteht, die Bahn von dem Schaber getrennt zu halten und die Bahn in einen Zerfaserer oder auf eine Ausschussfördervorrichtung zu führen.
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Mittels der Niederblaswirkung der Bahn wird die Bahn aus dem Kontakt mit der Zylinder- oder Rollenoberfläche herausgezogen, unmittelbar nachdem sie die Schaberklinge erreicht hat und an ihr vorbeigelaufen ist, und die Bahn wird zwischen der Zylinderoberfläche und der Düse für die Bahnniederblaswirkung gestrafft. Die Niederblaswirkung wird dann verwendet, wenn die Bahn von einem Zylinder oder einer Rolle in einen Zerfaserer oder auf eine Ausschussfördervorrichtung geführt wird, um mehr Zuverlässigkeit für das gesteuerte Herunterfahren von Ausschuss zu erhalten, wobei die Bahn nicht um die Rolle oder den Zylinder herum gelangen kann. Der Schaber selbst behält die Verantwortung zum Schaben während des Herunterfahrvorganges nur noch in der Situation, wenn das Ende der Bahn vorbeiläuft. Später hat der Schaber gemeinsam mit der Niederblaswirkung nur eine sichernde Rolle.
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Die Niederblasvorrichtung weist eine Blasdüse auf, die im Wesentlichen so lang wie die maximale Bahnbreite ist, und die Zufuhr von Luft zu der Blasdüse erfolgt vorteilhafterweise sowohl von der Bedienungs- als auch von der Antriebsseite der Maschine her.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung kann das Ende der Bahn dann, wenn das Ende der Bahn an dem Schaber vorbeiläuft und beginnt, in den Zerfaserer oder auf die Ausschussfördervorrichtung zu laufen, mittels der Niederblaswirkung sofort unter Kontrolle gebracht werden, die das Ende der Bahn aus dem Kontakt mit der Zylinder- oder Rollenoberfläche zieht und sie zwischen der Zylinderoberfläche und der Blasdüse strafft. Durch diese Mittel wird die Bahn immer dann unter Kontrolle gebracht, wenn das Papier in den Zerfaserer oder auf die Ausschussfördervorrichtung geführt wird.
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In Übereinstimmung mit einem vorteilhaften zusätzlichen Merkmal wird eine Schlitzdüse als Niederblasdüse verwendet. Die Niederblaswirkung arbeitet mit Druckluft von etwa 7 bar und der Düsenschlitz beträgt 1–6 mm, am besten 1,5–3 mm.
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In Übereinstimmung mit einem weiteren vorteilhaften Merkmal wird eine Lochreihendüse als Niederblasdüse verwendet, wobei der Durchmesser ihrer Löcher 0,5–8 mm, am besten 1–4 mm beträgt, wobei der Abstand der Löcher voneinander 3–30 mm, am besten 5–20 mm beträgt.
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In Übereinstimmung mit einem vorteilhaften zusätzlichen Merkmal der Erfindung ist die Blaskraft in Querrichtung, das heißt in Richtung der Breite der Bahn, profilierbar.
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Vorteilhafterweise sind die Steuereinrichtungen des Schabers und die Niederblasvorrichtungen in Übereinstimmung mit der Erfindung mit der Rissautomatik der Papier- oder Kartonmaschine verbunden, so dass die Blasfunktion im Falle eines Bahnrisses automatisch eingeschaltet wird und die zeitliche Abstimmung des Schabers wenn gewünscht mit der Folge von Einfädelungsblaswirkungen verbunden werden kann. Die Steuereinrichtung des Schabers und die Steuereinrichtung der Niederblasvorrichtung sind miteinander verbunden, wobei eine zeitliche Verzögerung zwischen der Steuerung des Schabers und derjenigen, der Niederblasvorrichtung vorhanden ist. Darüber hinaus können die Vorrichtungen nach der Behandlung eines Bahnrisses automatisch ausgeschaltet werden.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung kann der Lauf der Bahn unter Verwendung der mittels der unter dem Schaber positionierten Vorrichtung erzeugten Niederblaswirkung unter Kontrolle gebracht werden, wenn die Bahn in den Zerfaserer hinunter übergeben wird, da die während der Niederblaswirkung nach unten laufende Bahn direkt in den Zerfaserer oder auf die Ausschussfördervorrichtung übergeben wird, ohne irgendein Risiko, dass sie durch den Schaber laufen kann.
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Der Schaber in Übereinstimmung mit der Erfindung wird vorteilhafterweise in Verbindung mit einer Aufrolltrommel verwendet, kann jedoch auch auf Trockenzylindern und an geeigneten Standorten einer Druckmaschine und auch an anderen Standorten verwendet werden, an denen die Bahn von einer Rolle/einem Zylinder nach unten geführt wird. Der Schaber in Übereinstimmung mit der Erfindung kann bis zu einer Geschwindigkeit von mindestens 1200 m/min und sogar bis zu 2500 m/min verwendet werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren in der beigefügten Zeichnung detaillierter beschrieben, wobei die Erfindung jedoch in keinster Weise eng auf diese Details begrenzt sein soll.
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1 ist eine schematische Ansicht einer Situation in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik, wobei die Bahn gerade auf die Schaberklinge eines Schabers auftrifft.
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2 ist eine schematische Ansicht einer Situation in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik, wobei die Schaberklinge des Schabers die Bahn von einem Zylinder trennt.
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3 ist eine schematische Ansicht einer Situation, in der die Bahn in Übereinstimmung mit der Erfindung durch Niederblasen von der Schaberklinge eines Schabers getrennt wird.
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In 1–3 werden dieselben Bezugszeichen verwendet, so dass sie einander entsprechen.
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In 1 ist ein Schaber 20 in Verbindung mit einer Rolle/einem Zylinder/einer Trommel 10 angeordnet, und eine Bahn W wird von der Oberfläche des Zylinders 10 mittels einer Schaberklinge 21 des Schabers 20 getrennt. Die Drehrichtung des Zylinders 10 ist mit dem Bezugszeichen S bezeichnet. Wie in der Figur dargestellt, berührt die Bahn W bei der Anordnung nach dem Stand der Technik gerade die Schaberklinge 21 des Schabers 20.
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In der in 2 dargestellten Situation wird die Bahn W bei den Anwendungen nach dem Stand der Technik gemäß der in 1 dargestellten Situation mit der Schaberklinge 21 des Schabers 20 von der Oberfläche des Zylinders 10 getrennt. Die Bahn W trennt sich von der Oberfläche des Zylinders 10 und beginnt, sich nach der Klinge 21 zu falzen, wobei sie in einen Zerfaserer fällt. Danach trifft die Bahn W mit einer bestimmten Kraft und mit einer bestimmten Frequenz auf der Schaberklinge 21 des Schabers 20 auf, mit dem Ergebnis, dass sich die Schaberklinge 21 des Schabers 20 nach einiger Zeit biegt, was zu der Tatsache führt, dass sich der Winkel der Schaberklinge 21 des Schabers 20, das heißt der Winkel zwischen der Klinge 21 und dem Zylinder 10 verändert, was wiederum zu der Tatsache führt, dass die Bahn W in der Lage ist, an der Oberfläche des Zylinders 10 entlang zu laufen und zwischen der Klinge 21 und dem Zylinder 10 einzutreten, was dazu führt, dass die Bahn um den Zylinder 10 herum geführt wird, so dass die Bahn geschnitten werden muss, die Rolle/der Zylinder/die Trommel 10 freigemacht, möglicherweise sogar angehalten werden muss, und die Bahn wieder an dem Punkt vorbei geführt werden muss. Das Anhalten großer, sich drehender, träger Massen nimmt unnötigerweise teure Produktionszeit in Anspruch, zum Beispiel 100–200 Euro/min.
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In 3 ist eine Anordnung in Übereinstimmung mit der Erfindung dargestellt, wobei eine Vorrichtung 25 in Verbindung mit dem Schaber 20 für eine Niederblaswirkung PA angeordnet ist, durch die der Lauf der Bahn W so direkt nach unten in einen Zerfaserer geführt wird, dass die Bahn weder den Schaber 20 noch die Schaberklinge 21 berührt, sondern abseits davon bleibt und in den Zerfaserer geführt wird.
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Eine Steuereinrichtung 31 des Schabers 20 und eine Steuereinrichtung 32 der Niederblasvorrichtung 25 sind am besten miteinander und mit einem Riss- und Bahnendeinfädelungssteuersystem 30 der Papier- oder Kartonmaschine verbunden, um so angeordnet werden zu können, um im Falle eines Risses automatisch zu arbeiten und/oder die Einfädelungsphasen zu berücksichtigen. Bei den Steuerungen 31, 32 des Schabers 20 und der Niederblasvorrichtung 25 ist eine zeitliche Verzögerung vorhanden, wobei beide auch möglicherweise eine zeitliche Dauer aufweisen.
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Ein Düsenschlitz 26 der Niederblasvorrichtung 25 ist am besten eine sich über die gesamte Breite der Bahn erstreckende Schlitzdüse, wobei der Blasschlitz 1–6 mm beträgt. Die Niederblasvorrichtung 25 erzeugt die Niederblaswirkung PA, wobei der in diesem Zusammenhang von derselben benötigte Luftstrom druckbeaufschlagt ist, und der Druck am besten 5–7 bar beträgt.
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Die Erfindung wurde oben nur unter Bezugnahme auf ihre vorteilhaften beispielhaften Ausführungsformen beschreiben, wobei die Erfindung in keinster Weise eng auf die Details derselben begrenzt sein soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 0001884 A [0002]
- US 5735060 [0003]
- US 6145217 [0003]