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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Gefahrenabwehrsystem sowie insbesondere ein
System zur Warnung und Abschreckung von Tieren, die eine Fahrzeugkollision
hervorrufen können.
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Kollisionen
zwischen Vögeln
und Flugzeugen treten überall
dort auf, wo beide den selben Luftraum nutzen. In 2001 wurde über mehr
als 5700 Vogelkollisionen oder -schläge mit U.S.-Zivilluftfahrzeugen berichtet, und es
wird angenommen, dass über 80%
der Vogelschläge
nicht berichtet wird. Die Folgen einer Kollision zwischen einem
Flugzeug und einem Tier hängen
teilweise von der Größe des Flugzeuges
und des Tieres, der Anzahl der getroffenen Tiere und der Stelle,
an der das Flugzeug getroffen wurde, ab. Jedoch bedeutet eine Kollision
zwischen einem Flugzeug und einem Tier eine ernsthafte Gefahr für das Flugzeug,
und seit 1995 sind weltweit mehr als 130 Menschen aufgrund einer
Kollision zwischen Vögeln
und einem Flugzeug ums Leben gekommen. Die jährlichen Kosten für die U.S.-Zivilluftfahrt
für Kollisionen
zwischen Vögeln
und Flugzeugen werden auf 400 Millionen Dollar pro Jahr geschätzt.
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Während Vogelschläge die größte Tierkollisionsgefahr
für Flugzeuge
sind, stellen auch Säugetiere
eine signifikante Bedrohung dar. Zum Beispiel stellen an manchen
Orten Fledermäuse
eine signifikante Gefahr während
des Fluges dar. Über
Kollisionen zwischen Flugzeugen und Kojoten, Karibus und Elchen
ist berichtet worden, und zwischen 1990 und 2003 wurde in den U.S. über mehr
als 500 Kollisionen zwischen Rotwild und zivilen Flugzeugen berichtet.
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Verschiedene
Verfahren werden angewandt, um die Gefahr einer Tierkollision mit
Flugzeugen zu reduzieren. Da die meisten Vögel in niedrigen Höhen fliegen, üblicherweise
weniger als einige hundert Fuß,
ereignen sich ungefähr
80% der Vogelschläge bei
zivilen Flugzeugen während
Start und Landung. Gleichfalls gefährden auch flugunfähige Tiere
ein Flugzeug während
des Rollvorgangs, dem Start und der Landung. Demzufolge werden auf
Flughäfen
verschiedene Maßnahmen
unternommen, um Tiere zu vertreiben oder auf andere Weise in Schach
zu halten. Typischerweise sehen diese Maßnahmen eine selektive Jagd
auf problematische Arten und nicht-tödliche Verfahren mittels Schreckgeräuschen oder
-bildern vor. In vielen Fällen
jedoch ist die problematische Art eine geschützte Art, so dass eine Jagd
illegal ist. Nicht-tödliche
Maßnahmen
lassen sich manchmal erfolgreich anwenden, um kurzzeitig vorüberziehende
Arten unter Kontrolle zu halten, aber normalerweise ist die Wirksamkeit
dieser Maßnahmen
nur kurz. Eine Lebensraumveränderung,
um den Tieren Nahrung, Unterschlupf, Lebensraum und Wasser auf dem
Flughafen zu entziehen, ist langfristig die bessere Lösung für eine Verringerung
jener Tierpopulation, die sich den Raum mit rollenden, startenden
und landenden Flugzeugen teilt.
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Wenn
auch das Kollisionsrisiko für
ein Flugzeug während
des Rollens, Startens und Landens durch verschiedene Maßnahmen,
die das Flughafen-Umfeld verändern,
reduziert werden kann, sind diese Maßnahmen nur begrenzt wirksam
und auf einen räumlichen
Bereich beschränkt.
Obgleich Kollisionen während
des Steigflugs, Reiseflugs und Sinkflugs weniger wahrscheinlich
sind, sind diese jedoch gefährlicher,
weil an ihnen häufig
große
Gleitvögel oder
ziehende Schwärme
von Wasservögeln
beteiligt sind. Um die Gefahr von Kollisionen zwischen Tieren und
einem Flugzeug während
des Fluges weiter zu reduzieren, sind Systeme bei einem Flugzeug
angebracht worden, um die Crew vor dem Auftreten von Vögeln zu
warnen und die Vögel
dazu zu bewegen, die Bahn des Flugzeugs zu meiden. Zum Beispiel
beschreibt Steffen, U.S.-Patent Nr. 4,763,907, eine Vorrichtung
zur Vermeidung von Vogelkollisionen mit einer Vielzahl von Lichtern,
die mit einer kontinuierlich variierenden Frequenz blinken. Es konnte
gezeigt werden, dass ein Anstieg der Blinkfrequenz bei einigen Vögeln effektiver
ist, um eine Fluchtreaktion auszulösen, und die Erhöhung der
Blinkfrequenz von zwei separaten Lichtquellen lässt den Eindruck entstehen,
das Fahrzeug bewege sich sehr nahe mit hoher Geschwindigkeit, was
die Notwendigkeit der Fluchtreaktion erhöht. Eine Mikroprozessor-basierte Steuerung
für die
Blinklichter ermöglicht
die Speicherung einer Vielzahl von Blinkfrequenzen und -zyklen, die
es der Flugzeug-Crew erlauben, eines der Blinklichtprogramme auszuwählen, das
der Geschwindigkeit des Flugzeugs entspricht, wenn eine Kollisionsgefahr
erwartet wird.
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Ein
Kollisionsabwehrsystem, das eine Vielzahl von Blinklichtmustern
aktivieren kann, bietet eine Möglichkeit,
effektiver auf eine Gefahr zu reagieren. Allerdings muss die Flugzeug-Crew
die Gefahr für
das Flugzeug lokalisieren und identifizieren und ein Blinklichtmuster
auswählen,
mit dem reagiert werden soll, oftmals während sie mit Aufgaben bezüglich Start
und Landung befasst ist. Alternativ hierzu kann die Flugzeug-Crew
ein Blinklichtmuster auswählen, das
entweder manuell ausgelöst
oder automatisch mittels Radar ausgelöst wird und das System arbeiten
lässt,
bis eine Kollision zeigt, dass das gewählte Blinkmuster uneffektiv
ist.
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Was
daher erforderlich ist, ist ein Gefahrenabwehrsystem, das bei minimalem
manuellem Einsatz ein Lichtsteuerungsprogramm auswählen und starten
kann, das eine erwartete Kollisionsgefahr wirksam abwehrt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines Flugzeugs und einer Tierkollisionsgefahr.
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2 zeigt
ein Blockdiagramm eines Gefahrenabwehrsystems.
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3 zeigt
eine Ansicht eines Lichtfeldes zur Verwendung bei einem Gefahrenabwehrsystem.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm für
ein Verfahren zur Gefahrenabwehr.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Bezug
nehmend auf die Zeichnungen, bei denen ähnliche Teile der Erfindung
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind, und speziell auf 1,
weist das Gefahrenabwehrsystem allgemein eine Mehrzahl von Lichtern
auf, die außen
an einem Fahrzeug, wie einem Flugzeug 10, angebracht sind, und
eine Steuerung, um periodisch ein oder mehrere Lichter leuchten
zu lassen, um die Aufmerksamkeit von Tieren 12, die ein
Kollisionsrisiko für
das Fahrzeug darstellen, zu wecken und diese abzuschrecken.
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Ein
Flugzeug ist typischerweise mit Positionslichtern 14 und
einem oder mehreren Antikollisionslichtern 16 ausgestattet,
um Personen, wie Fluglotsen und andere Aircrews, auf die Position
und Richtung des Flugzeugs aufmerksam zu machen. Darüber hinaus
sind Flugzeuge typischerweise mit einer Kombination aus Landelichtern 18,
Rollscheinwerfern 20, Strobe-Lights 24, Enteisungslichtern 22 und
Lichtern zur Beleuchtung des Seitenruders 26 des Flugzeugs
ausgestattet.
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Das
Gefahrenabwehrsystem kann bestehende Fahrzeuglichter, wie z.B. die
Positions- 14, Antikollisions- 16, Landelichter 18 und
Rollscheinwerfer 20 eines Flugzeugs, je nachdem, ob es
möglich
oder angebracht ist, nutzen, und das Gefahrenabwehrsystem kann Lichter 30,
die zur Anwendung des Systems vorgesehen sind, nutzen. Während Flugzeuge über eine
Zahl von Lichtquellen verfügen,
die menschlichen Beobachtern helfen, das Flugzeug zu lokalisieren,
zeigt die große
Zahl von Kollisionen zwischen Flugzeugen und Vögeln und anderen Tieren, dass
die Funktion dieser Systeme bei weitem nicht optimal ist, um andere
Tiere aufmerksam zu machen und abzuschrecken. Studien zeigen, dass
andere Tiere, wie Vögel,
die Welt anders wahrnehmen als Menschen. Während beispielsweise das menschliche
Auge kein Licht im Ultraviolettbereich (UV) wahrnehmen kann, verfügen Vögel über UV-Sehvermögen. Desgleichen
weist das menschliche Auge drei interagierende Zapfentypen auf,
die trichromatisches Farbsehen ermöglichen, während Vögel normalerweise vier interagierende
Zapfentypen besitzen. Andere Tiere, die eine Gefahr für Flugzeuge
oder andere Fahrzeuge darstellen, können nur zwei interagierende
Zapfentypen besitzen, und einige Tiere sind dafür bekannt, dass sie über bis
zu fünf
Zapfentypen verfügen.
Da Farbe keine Eigenschaft des betrachteten Objekts selbst, sondern
das Ergebnis des Nervensystems von Tieren ist, die ein Objekt betrachten, sind
optische Systeme, die dafür
vorgesehen sind, die Aufmerksamkeit von Menschen zu erzeugen, erwartungsgemäß weniger
gut geeignet, die Aufmerksamkeit anderer Tiere zu erzeugen, die
Licht anders wahrnehmen. Allerdings haben sich auch optische Systeme,
die eine stärkere
Reaktion des Nervensystems eines Vogels auslösen sollten, häufig als
uneffektiv erwiesen.
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Die
betreffenden Erfinder kamen zu dem Ergebnis, dass zwischen verschiedenen
Arten, die einem sich zu verschiedenen Orten bewegenden Fahrzeug
begegnen, grundlegende Unterschiede existieren, und dass ein Gefahrenabwehrsystem,
das zur Stimulation eines idealisierten Nervensystems einer Tierklasse
oder einer bestimmten Art optimiert wurde, vermutlich weniger effektiv
ist bei der Abwehr von Tieren einer anderen Art oder Klasse. Die
meisten Vögel
verfügen
beispielsweise über
Augen an der Seite des Kopfes und daher über einäugiges Sehen. Dagegen verfügen Raubvögel, bei
denen die Augen nahe der Vorderseite des Kopfes angeordnet sind, über zweiäugiges Sehen
und haben nach vorn viel stärkeres
Sehvermögen
als Vögel
mit einäugigem Sehen.
Ebenso verfügen
nachtaktive Vögel,
wie Eulen, normalerweise über
mehr Stäbchenzellen
im Auge, wodurch der Vogel bei Schwachlichtbedingungen sehen kann.
Allerdings ist die Farbwahrnehmung nicht besonders nützlich bei
Schwachlichtbedingungen, so dass Vögel, die sich tagsüber ernähren, über mehr
Zapfenzellen verfügen
und Farben viel besser wahrnehmen können als nachtaktive Vögel. Darüber hinaus
ist die Oberfläche
der Zapfenzellen in den Augen einiger Vögel mit speziellem Licht filternden Öltropfen überzogen,
wodurch die Zapfen in Bezug auf einen begrenzten Farbbereich sensitiver
werden. Beispielsweise verfügen
einige Seevögel,
die an Küsten
gelegenen Flughäfen
auftreten können, über ein Öl, das blaues,
von der See kommendes Streulicht filtert, wodurch die Fähigkeit
des Vogels verbessert wird, kleine Objekte auf oder nahe dem Boden wahrzunehmen.
Die betreffenden Erfinder folgerten daraus, dass ein adaptierbares
System zur Optimierung der Reaktion des Nervensystems von Tieren, die
einem Fahrzeug unvermutet begegnen, die Wirksamkeit eines Gefahrenabwehrsystems
deutlich verbessern kann.
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Gemäß 2 weist
das Gefahrenabwehrsystem 100 allgemein eine Mehrzahl von
Lichtern 102, 104, 106, 108 und,
um die Funktion der Lichter adaptiv zu steuern, ein Datenverarbeitungssystem 110 auf.
Das Gefahrenabwehrsystem 100 kann bei verschiedensten Fahrzeugen
installiert werden und daher eine Zahl von Konfigurationen aufweisen. Ebenso
kann das System von verschiedenen Typen von Datenverarbeitungssystemen
gesteuert werden. Das Blockdiagramm in 2 zeigt
ein Gefahrenabwehrsystem 100, das von einem Datenverarbeitungssystem,
das einem Personalcomputersystem ähnlich ist, gesteuert wird.
Das Datenverarbeitungssystem kann in ein Bordcomputersystem eines
Fahrzeugs integriert oder ein eigenständiges System sein, das in
der Lage ist, mit dem Computersystem des Fahrzeugs zu kommunizieren
sowie mit einer Zahl von unabhängigen
Instrumenten und Transduktoren, die Daten bezüglich Funktion und Bau des Fahrzeugs
sowie der Bedingungen aus dem umgebenden Umfeld liefern. Das beispielhafte
Datenverarbeitungssystem 110 weist eine Mikroprozessor-basierte, zentrale
Prozessoreinheit (CPU) 112 auf, die Daten und Befehle von
verschiedenen Quellen abruft und sie gemäß den Befehlen verarbeitet,
das Ergebnis speichert oder das Ergebnis in Form von Signalen überträgt, um einige
angeschlossene Vorrichtungen zu steuern, wie beispielsweise die
Lichter 102, 104, 106, 108. Üblicherweise
werden grundlegende Betriebsbefehle, die von der CPU 112 verarbeitet
werden, im nicht-flüchtigen
Speicher oder Speicher abgelegt, wie z.B. einem "Read Only Memory" (ROM) 114. Die von Anwendungsprogrammen
verwendeten Befehle und Daten werden üblicherweise in einem nicht-flüchtigen
Massenspeicher oder einem Speicher 116 abgelegt, wie z.B.
einer Plattenspeichereinheit. Die Daten und Befehle werden üblicherweise von
dem Massenspeicher 116 auf den "Random Access Memory" (RAM) 118 übertragen und während der
Ausführung über die
CPU 112 vom RAM abgerufen. Daten und Befehle werden üblicherweise
zwischen der CPU 112, dem ROM 114 und dem RAM 118 über einen
internen Bus 120 übertragen.
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Das
beispielhafte Datenverarbeitungssystem 110 weist auch eine
Mehrzahl verbundener Einrichtungen oder Peripheriegeräte auf,
einschließlich eines
Druckers 122, eines Displays 124 und eines oder
mehrerer Benutzer-Eingabegeräte 126,
wie z.B. eine Tastatur, eine Maus oder einen Touch-Screen. Unter
der Steuerung der CPU 112 werden Daten über einen Kommunikationskanal,
der mit dem internen Bus 120 verbunden ist, an jede der
verbundenen Einheiten übertragen
und von diesen empfangen. Normalerweise ist jede Einheit an den
internen Bus mittels eines Adapters angeschlossen, beispielsweise
eines Interface-Adapters 128, der eine Schnittstelle zwischen
dem Eingabegerät 126 und
dem internen Bus 120 bereitstellt. Des weiteren liefert
ein Display-Adapter 130 die
Schnittstelle zwischen dem Display 124 und der Graphikkarte 132,
die die Videodaten unter der Kontrolle der CPU 112 verarbeitet.
Der Drucker 122 und ähnliche
Peripheriegeräte
sind normalerweise über
einen oder mehrere Input-Output(I/O)-Adapter 134 mit dem
internen Bus 120 verbunden.
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Der
I/O-Adapter 134 verfügt üblicherweise über einen
Analog/Digital-Wandler (ADC) 136 und einen Digital/Analog-Wandler (DAC) 138,
um analoge Signale, die von verschiedenen Transduktoren erhalten
wurden, die Daten an das Datenverarbeitungssystem 110 senden,
in digitale Signale umzuwandeln, die von der CPU 112 verarbeitet
werden können,
und um digitale von der CPU ausgegebene Signale in analoge Signale
umzuwandeln, die von bestimmten mit dem Datenverarbeitungssystem
verbundenen Peripheriegeräten
benötigt
werden können.
Das Gefahrenabwehrsystem 100 erhält Daten normalerweise von
einer Anzahl von Instrumenten und Transduktoren, die an dem Fahrzeug
befestigt sind. Beispielsweise kann das Gefahrenabwehrsystem Daten
bezüglich
der Position des Fahrzeugs über
das globale Positionsbestimmungssystem 140 des Fahrzeugs
oder eines anderen Navigationssystems erhalten. Fahrzeughöhendaten
können über das
GPS oder einen Höhenmesser 142 erhalten
werden, und Daten bezüglich
des Auftretens von Gefahren können
von einem Objekterfassungssystem 144, wie z.B. einem Radar,
Sonar oder einem Infrarot(IR)-Sensor, erhalten werden. Darüber hinaus kann
das Datenverarbeitungssystem 110 über eine Datenverbindung Daten
von Fernbeobachtern bezüglich
möglicher
Gefahren erhalten sowie Daten bezüglich der Betriebsparameter 148 des
Fahrzeugs von verschiedenen Transduktoren, die Kennwerte des Fahrzeugs
und dessen Umgebung erfassen.
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Das
Datenverarbeitungssystem 110 steuert ein oder mehrere Lichter 102, 104, 106, 108 des
Tierkollisionsabwehrsystems gemäß einer
Vielzahl von Routinen in einem auf der Massenspeichereinheit 116 gespeicherten
Anwendungsprogramm. Üblicherweise
weist das Anwendungsprogramm eine Datenbank 118 auf, die
eine Vielzahl von Tiermerkmalen mit einer Vielzahl von Fahrzeugfunktionen
und einer Vielzahl von Lichtsteuerungsprogrammen verknüpft, um
das Fluchtverhalten von Tieren zu optimieren, die eine Kollisionsgefahr
darstellen. Ein Lichtsteuerungsprogramm umfasst eine von dem Datenverarbeitungssystem
ausführbare
Anweisung zur Identifizierung von wenigstens einem äußeren Fahrzeuglicht, um
dies in Reaktion auf eine Tierkollisionsgefahr einzuschalten, einer
Blinkfrequenz für
das bestimmte Licht und der Blinkeigenschaften.
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Die
von dem Gefahrenabwehrsystem verwendeten Lichter 102, 104, 106, 108 können bestehende
Fahrzeuglichter umfassen, wie z.B. die Positionslichter 14,
die Landelichter 18, die Strobe-Lights 24 sowie
die Enteisungslichter 22 eines Flugzeugs. Allerdings sind
diese Lichter an dem Flugzeug für schon
vorgesehene Zwecke installiert, so dass ihr Gebrauch für neue Anwendungen
nicht möglich
ist oder durch den Betrieb des Fahrzeugs begrenzt sein kann. Beispielsweise
ist es nicht möglich,
die Rollscheinwerfer während
des Rollens in einer Weise zu verwenden, um Tiere, die eine Kollisionsgefahr
hervorrufen, effektiv abzuschrecken; dagegen kann es möglich sein,
die Landelichter für
diesen Zweck zu verwenden. Ebenso sind die Blinkfrequenzen und die Frequenzen
des von den Strobe-Lights 24 ausgesandten Lichts in vorschriftsmäßiger Weise
dazu ausgebildet, menschlichen Beobachtern zu helfen, das Flugzeug
zu lokalisieren, so dass diese nicht verändert werden dürfen, um
andere Aufgaben zu erfüllen.
Sofern nicht die Blinkfrequenz und die Frequenz des Lichts der Strobe-Lights
gemeinsam dazu geeignet sind, bestimmte Tiere abzuwehren, müssen andere
Lichter verwendet werden. Das Gefahrenabwehrsystem kann die bestehenden
Fahrzeuglichter verwenden, soweit dies für die identifizierte Tiergefahr
und die Funktionsbedingungen des Fahrzeugs möglich ist und kann auch die
Lichter 30 nutzen, die für das Gefahrenabwehrsystem
eigens vorgesehen sind.
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Gemäß 3 enthält eine
zur Verwendung bei dem Gefahrenabwehrsystem 100 geeignete
Lichteranordnung 30 eine Mehrzahl von Lichtelementen oder
Lampen 202–218.
Die Lichtelemente 202–218 können Glühlampen
oder Leuchtdioden (LED) sein, wobei jedes Element Licht in einem
Frequenzspektrum emittiert. Wie in 3 dargestellt
ist, enthält
die Anordnung der Lichtelemente ein weißes Licht 218, das
Licht durchweg im (menschlich) sichtbaren Spektrum emittiert, sowie
Lichter, die Licht im gelben 204, roten 206, grünen 208,
violetten 212, blauen 214 und orangenen 216 Bereich
des sichtbaren Spektrums emittieren. Darüber hinaus enthält die Lichteranordnung 30 eine
Lampe, die Licht im UV-Bereich des
Spektrums 202 emittiert, das sich innerhalb des sichtbaren
Spektrums für
Vögel befindet,
sowie eine Lampe 210, die Licht im Infrarot(IR)-Bereich
des Spektrums emittiert. Zusätzlich
zur Tiergefahrabwehr dient das IR-Licht dazu, das Gefahrenpotential
für eine
Kollision mit anderen Flugzeugen oder Fahrzeugen zu verhindern.
Flugzeuge oder andere Fahrzeuge, die mit "Enhanced Vision Systems" (EVS) ausgerüstet sind,
verwenden einen IR-Sensor, um die situationsbezogene Wahrnehmung
der Bedienungsperson, insbesondere bei Dunkelheit, Nebel, Dunst, Wolken
oder anderen Schwachlichtbedingungen, zu verbessern. Der Ausgang
des IR-Sensors wird üblicherweise
auf ein "Heads-Up-Display" (HUD) ausgegeben,
um ein verbessertes, visuelles Bild von dem Fahrzeugumfeld zu erhalten.
Ein blinkender IR-Strahler 210 kann dazu verwendet werden,
Bedienungspersonen von mit EVS ausgestatteten Flugzeugen und Fahrzeugen
dabei zu unterstützen,
Fahrzeuge zu erkennen, die mit dem Gefahrenabwehrsystem 100 ausgerüstet sind.
Jedes der Lichter 202–218 kann
voneinander unabhängig
leuchten, weil gemäß den Vorgaben
des Lichtsteuerungsprogramms ein adressierbarer Treiber 141 das
Lichtelement selektiv mit einer Stromquelle 105 verbindet und
die Spannung für
jedes Element in Abhängigkeit von
Signalen aus der CPU 112 steuert.
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Gemäß 4 erfasst
das Anwendungsprogramm für
das Gefahrenabwehrverfahren 300 allgemein Daten, die bezogen
sind auf einen Ort einer Kollisionsgefahr 302, Bedingungen
an dem Ort der Kollisionsgefahr 304 sowie Fahrzeugbetriebsparameter 306 und
verwendet diese Information, um die Tiere zu identifizieren, die
höchstwahrscheinlich
eine Kollisionsgefahr 308 darstellen. Die Art der höchstwahrscheinlichen
Kollisionsgefahr wird dazu verwendet, ein Lichtsteuerungsprogramm 310 auszuwählen, einschließlich der
Auswahl von mindestens einem Licht, einer Blinkfrequenz für das Licht
und der Blinkeigenschaften, das mit dem Betrieb des Fahrzeugs vereinbar
und optimal ist, um das Fluchtverhalten der identifizierten Tiere
auszulösen.
Das Lichtprogramm wird von der CPU 112 gestartet 311,
das dem geeigneten Treiber 141 signalisiert, geeignete
Lichter 104–108, wie
sie in dem Programm festgelegt sind, mit einer Stromquelle 105 gemäß den Vorgaben
des ausgewählten
Programms zu beschalten. Ein oder mehrere Lichter 104–106 können dadurch
blinken, dass sie über
die geeigneten Treiber 141 intermittierend mit der Stromquelle 105 verbunden
sind. Im Blinkverlauf kann die Intensität des Lichts verändert werden,
indem man die auf die Lichtquelle von dem Treiber 141 ausgegebene
Spannung variiert. Eine Veränderung der
Blinkfrequenz bei einem Paar von getrennten Lichtern kann Bewegung
eines Fahrzeuges simulieren und das Fluchtverhalten einiger Tiere
steigern. Die Erfinder fanden ebenfalls heraus, dass Tiere auf ein
Blinklicht stärker
reagieren, wenn sich die Intensität des Lichts während des
Blinkens ändert.
Eine Erhöhung
der Lichtintensität
kann eine Fahrzeugbewegung in Richtung auf ein Tier simulieren und
das Fluchtverhalten der Tiere verstärken. Zum Beispiel haben Tests
ergeben, dass Kuhstärlinge
(brown-headed cowbirds) in Reaktion auf eine Lichtquelle mit kombinierten
Wellenlängen
von 200 nm bis 2600 nm und einer Blinkfrequenz von wahlweise 0,78
Hz Fluchtverhalten zeigen.
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Das
Verfahren prüft
periodisch den Ort 302, örtliche Bedingungen 304,
Fahrzeugparameter 306 und manuelle Informationen 312,
um festzustellen, ob eine neue Gefahr erkannt wurde 308,
die Auswahl 310 und Start 311 eines neuen Lichtprogramms
erfordert.
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Das
Gefahrenabwehrsystem 100 nutzt eine Vielzahl von Informationen,
um die Art einer Gefahr zu erkennen 308 und ein geeignetes
Lichtsteuerungsprogramm 310 auszuwählen. Beispielsweise verknüpft das
Gefahrenabwehrsystem 100 die Art gefährdender Tiere mit einem Ort
der Kollisionsgefahr. Der Ort der Kollisionsgefahr kann durch Bestimmung
eines jeweiligen Flughafens ermittelt werden, auf dem das Flugzeug
landen oder von dem aus das Flugzeug starten wird. Beispielsweise
stellen Möwen eine
ernsthafte Kollisionsgefahr auf Flughäfen dar, die sich in der Nähe von Wasserkörpern oder
Futterquellen befinden. Die Koordinaten des Ziel- oder Abflugflughafens 314 können von
dem Fahrzeugnavigationssystem oder von einem globalen Positionsbestimmungssystem
(GPS) 313 in das Gefahrenabwehrsystem 100 eingegeben
werden. Andererseits kann das Gefahrenabwehrsystem 100 aufgrund
der von einem GPS 313 oder einem anderen Navigationssystem
stammenden Eingabedaten bezüglich
der gegenwärtigen
Fahrzeugposition 302 periodisch Tierkollisionsgefahren
für den
aktuellen Bereich berechnen, in dem sich das Fahrzeug bewegt.
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Um
die Gefahrenerkennung weiter zu verbessern, gleicht das Gefahrenabwehrsystem 100 nach
lokalen Bedingungen an dem Gefahrenort ab 304. Beispielsweise
kann die Zeit 316 einschließlich dem Tag und Monat die
Gefahrenerkennung beeinflussen. Tagaktive Vögel stellen erfahrungsgemäß keine
Gefahr dar, wenn ein Flugzeug in der Nacht landet; dagegen können nachtaktive
Vögel,
wie Eulen, und Zugvögel
eine nächtliche
Gefahr darstellen. Typischerweise stellen Zugtiere an bestimmten
Orten zu bestimmten Zeiten und Tagen des Jahres eine Gefahr dar.
Daten von einem Objektbeobachtungssystem 318, wie einem
Radar, Sonar oder IR-Sensor, können
dazu verwendet werden, Eigenschaften oder Verhaltensweisen von Vogel-
oder anderen Tierarten zu unterscheiden. Beispielsweise ziehen bestimmte Vogelarten
in Scharen und andere, wie Raubvögel, eher
allein oder zu relativ wenigen. Das Objekterkennungssystem kann
auch dazu in der Lage sein, die Größe der erfassten Tiere zu unterscheiden.
Darüber hinaus
kann eine Datenverbindung 320 dazu dienen, die Eingabe
von Fernbeobachtern, wie Fluglotsen, zu erleichtern, die das Auftreten
einer Tiergefahr beobachtet haben, beispielsweise jagende Raubvögel über einem
Flugfeld.
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Die
Art einer potentiellen Tierkollisionsgefahr ist eventuell auch von
den jeweiligen Betriebsbedingungen des Fahrzeugs beeinflusst. Während Vogelschläge während Start
und Landung die wahrscheinlichste Tierkollisionsgefahr darstellen,
passieren auch Kollisionen mit Säugetieren,
einschließlich
Kojoten, Rotwild, Elchen und Karibus, und Kollisionen mit großen Vögeln, wie
Gänsen,
ereignen sich in großen
Höhen.
Das Gefahrenabwehrsystem 100 erhält Daten von verschiedenen
Transduktoren, die Fahrzeugbetriebsparameter 306 erfassen,
um diese bei der Bestimmung der höchstwahrscheinlichen Gefahr zu
berücksichtigen
und ein optimales Beleuchtungsprogramm auszuwählen. So können beispielsweise Informationen
von einem Flugzeug-Höhenmesser 322 zur
Identifizierung der Vogelart, die die wahrscheinlichste Gefahr darstellt,
hilfreich sein.
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Ein
Fahrwerkslastsensor 324 kann dazu dienen, um zu erkennen,
ob das Flugzeug vom Boden abgehoben hat und somit Rotwild keine
Gefahr mehr darstellt.
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Andererseits
können
Daten von Transduktoren, die Fahrzeugparameter erfassen, dazu verwendet
werden, ein Programm 310 auszuwählen, das nicht nur bei der
Tiergefahr in Frage kommt, sondern in Bezug auf den Fahrzeugbetrieb
optimiert ist. Beispielsweise liefern die Konvergenz und Divergenz von
getrennten Lichtern einen deutlichen, optischen Hinweis auf die
Richtung und Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Durch Änderung
der Blinkfrequenz und der Lichtintensität beim Blinken von getrennten
Lichtern kann eine sehr schnelle Annäherung des Fahrzeugs simuliert
werden, wodurch bei einem Tier, das eine Kollisionsgefahr darstellt,
eine verstärkte
Fluchtreaktion ausgelöst
wird. Das Gefahrenabwehrsystem 100 verwendet Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten 326 zur
Optimierung der Blinkfrequenz und der Blinkintensitätseigenschaften
der Lichtimpulse. Ebenso lassen sich die Fahrzeugbetriebsparameter 306,
wie die Positionsdaten der Flugzeugleitwerke 326, die von Transduktoren
oder Flugcomputern an das Datenverarbeitungssystem 100 gegeben
werden, dazu nutzen, um den Betriebsmodus des Fahrzeugs zu bestimmen
und ein Beleuchtungsprogramm auszuwählen, das für den jeweiligen Betriebsmodus
des Fahrzeugs geeignet ist.
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Das
Datenverarbeitungssystem 100 ist ebenfalls für eine manuelle
Eingabe 312 über
eine Eingabevorrichtung 126, wie eine Maus oder ein Touch-Screen,
ausgerüstet.
Die manuelle Eingabe erlaubt es der Flugzeugcrew, eine Tierkollisionsgefahr
zu erkennen und die Erkennungsdaten in das Datenverarbeitungssystem 110 einzugeben,
damit ein Lichtsteuerungsprogramm ausgewählt werden kann.
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Das
Gefahrenabwehrsystem 100 verwendet verschiedene Daten,
die sich auf den Ort der Gefahr 302, Bedingungen am Ort
der der Gefahr 304, Fahrzeugbetriebsparameter 306 und
eine manuelle Eingabe 312 zur Bestimmung der höchstwahrscheinlichen
Tierkollisionsgefahr 308 beziehen, und wählt sodann
ein Lichtsteuerungsprogramm 310 aus, das auf den Fahrzeugbetrieb
abgestimmt und dahingehend optimiert ist, das bei Tieren, die eine
Kollisionsgefahr darstellen, eine starke Aufmerksamkeit und Fluchtreaktion
ausgelöst
wird.
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Die
obige, eingehende Beschreibung nennt genaue Details für ein gründliches
Verständnis
der vorliegenden Erfindung. Der Fachmann wird die vorliegende Erfindung
jedoch auch ohne die genauen Details ausführen können. Weiterhin sind gut bekannte
Methoden, Verfahren, Teile und Schaltpläne nicht im Detail beschrieben
worden, um von der eigentlichen Erfindung nicht abzulenken.
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Alle
hier genannten Bezugnahmen sind Bestandteil dieser Anmeldung.
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Die
in der obigen Beschreibung verwendeten Begriffe und Ausdrücke sind
als Begriffe der Beschreibung und nicht als Beschränkung verwendet worden,
und mit der Verwendung solcher Begriffe und Ausdrücke ist
es nicht beabsichtigt, Äquivalente von
in der Beschreibung genannten und beschrieben Merkmalen oder Teilen
davon auszuschließen,
und es wird davon ausgegangen, dass der Schutzbereich der Erfindung
nur von den folgenden Ansprüchen
bestimmt und begrenzt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein
Gefahrenabwehrsystem für
ein Fahrzeug verwendet Daten bezüglich
eines Ortes der Kollisionsgefahr, Bedingungen an diesem Ort und
Fahrzeugbetriebsparameter, um ein Lichtsteuerungsprogramm auszulösen, das
optimal ist, um auf eine Kollisionsgefahr aufmerksam zu machen und
diese abzuwehren.