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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Analyse
fester Materialien mit der Laser-Emissionsspektrometrie
und dient der schnellen Präparation
und Analyse fester Materialien, die im Bereich ihrer Oberfläche eine
heterogene Struktur bezüglich
ihrer chemischen Elementzusammensetzung aufweisen.
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Das
Verfahren ist insbesondere dann einsetzbar, wenn sämtliche
zu untersuchenden Materialien die gleiche bekannte Grundmatrix aufweisen, und
es sich beispielsweise sämtlich
um Aluminium- oder Stahllegierungen handelt.
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Die
Erfindung lässt
sich zur Kontrolle von Produktionsabläufen einsetzen bei denen überprüft werden
muss, ob die Ist-Zusammensetzung
eines Produkts seiner Soll-Zusammensetzung entspricht. Ein weiteres
Anwendungsgebiet ist die Materialerkennung für das materialspezifische Recycling.
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Ein
weiteres Anwendungsgebiet ist die Analyse von Proben, die bei der
Metallerzeugung entnommen werden. Zur Kontrolle von Legierungsschritten
oder zur Verfolgung der Schmelzenbehandlung werden dabei Proben
aus dem flüssigen
Metall gezogen. Nach der Erstarrung weisen diese Proben Oxid- oder
Zunderschichten auf, die eine Analyse des eigentlichen Metalls erschweren.
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Bei
der Laser-Emissionsspektrometrie wird die Elementzusammensetzung
in einem Festkörper dadurch
bestimmt, dass ein gebündelter
Laserstrahl auf die Oberfläche
des Messobjekts gerichtet wird, und der Laserstrahl Material von
der Oberfläche
in den Plasmazustand überführt. Die
elementspezi fische Emission des laserinduzierten Plasmas wird mit einem
Spektrometer detektiert.
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1 zeigt
die bei der Erzeugung des laserinduzierten Plasmas auf der Oberfläche des Messobjekts
bedeutsamen Größen nach
dem Stand der Technik. Eine Fokussieroptik 1 bündelt einen
gepulsten Laserstrahl 2 mit der Laserstrahlachse 3 direkt
auf die Oberfläche
des zu analysierenden Festkörpers 4.
Die Normalenrichtung der Festkörperoberfläche ist
mit 5 bezeichnet.
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Der
Durchstoßpunkt 6 der
Laserstrahlachse 3 mit der Oberfläche des Festkörpers 4 ist
der Bezugspunkt für
die Definition des Abstands Δs
zwischen der Festkörperoberfläche und
der Fokusebene 7. Mit S als Schnittpunkt der Fokusebene 7 des
Laserstrahls 2 mit der Laserstrahlachse 3 ist Δs der Abstand
von S vom Durchstoßpunkt 6.
Liegt die Fokusebene 7 von der Fokussieroptik aus gesehen
hinter dem Durchstoßpunkt 6,
so entspricht dies definitionsgemäß positiven Werten für Δs.
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Typischerweise
wird Δs
positiv gewählt,
damit aufgrund der hohen Laserintensität im Fokus kein optischer Durchbruch
in der Luft bzw. dem Schutzgas, wie zum Beispiel Argon, im Bereich
zwischen dem Festkörper 4 und
der Fokussieroptik 1 entsteht. Der Abstand der Fokussieroptik 1 von
dem Durchstoßpunkt 6 wird
im Folgenden mit d bezeichnet. Der Strahldurchmesser in der Fokusebene 7 wird
mit 2w bezeichnet und liegt typischerweise im Bereich von 0,05 bis
1 mm.
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Der
Laserstrahl 2 induziert ein Plasma 8. Chemische
Elemente im Plasma 8 emittieren charakteristische Strahlung,
die unter einem Winkel α relativ zur
xy-Ebene abgestrahlt wird. Die Strahlung des entstehenden laserinduzierten
Plasmas 8 wird beispielsweise durch einen Direktlichtkanal 9 oder durch
Lichtleiterfasern zu einem (nicht dargestellten) Spektrometer geführt.
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Die
obigen Ausführungen
gehen davon aus, dass die Laserstrahlung unmittelbar das zu untersuchende
Material beaufschlagt. Dies ist nicht mehr der Fall, wenn die zu
untersuchenden Materialien Oberflächenschichten aufweisen. Hierbei
kann es sich um Lacke, Korrosions-, Oxid-, Schmutz- oder Funktionsschichten
handeln. Diese Schichten weichen im allgemeinen in ihrer Zusammensetzung
von derjenigen des darunter liegenden Materials ab. Die mittlere
Dicke der Oberflächenschicht
kann sich hierbei von Festkörper
zu Festkörper ändern, und
die Dicke kann auch bei dem jeweiligen Festkörper ortsabhängig sein.
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Um
das Material und nicht die Oberflächenschicht zu analysieren,
muss daher der Festkörper zuerst
präpariert
werden, was durch Abtrag der Oberflächenschicht am Ort der Analyse
erfolgt.
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Dünne Schichten,
wie zum Beispiel Oxidschichten, werden bei der Laser-Emissionspektrometrie
durch eine zuvor festgelegte Anzahl von Nabl Laserpulsen
unmittelbar vor der Messung abgetragen. Festkörper mit Oberflächenschichten
von beispielsweise mehr als 0,05 mm Dicke werden in der Regel vor
der Messung präpariert,
z.B. durch Schleifen oder Fräsen.
Dabei wird die Oberflächenschicht mechanisch
entfernt und das darunter liegende Material freigelegt.
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US 6,532,068 B2 offenbart
ein Verfahren zur Tiefenprofilanalyse eines heterogenen Materials. Das
heterogene Material ist dabei eine Schicht unbekannter Dicke auf
einem Substrat, beispielsweise eine Zinkschicht auf Stahl. In einem
ersten Schritt wird mit fokussierter Laserstrahlung mit einem großen Strahldurchmesser
ein Krater in das Material einge bracht. In einem zweiten Schritt
wird ein Laserstrahl mit kleinerem Strahldurchmesser auf den Boden
des Kraters gerichtet, um die Konzentration vorgegebener Analyte
mittels Laser-Emissionsspektrometrie zu bestimmen. Die Untersuchung
wird beendet, wenn eine für
die Oberflächenschicht
charakteristische Spektrallinie verschwindet.
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In
dieser Patentschrift wird für
den zweiten Schritt der kleinere Strahldurchmesser gewählt, um eine
Wechselwirkung des Plasmas mit der Kraterwand zu mindern. Dies zeigt
exemplarisch 2, welche
einen zu untersuchenden Festkörper 4 mit
einer Oberflächenschicht 10 zeigt.
Der beschichtete Körper
weist eine Vertiefung bzw. einen Krater auf. Ein Laserstrahl 2 führt zur
Ausbildung eines Plasmas 8, welches bis an den Rand des
Kraters heranreicht. Das Messsignal enthält Signalanteile des zu analysierenden
Festkörpers 4,
aber auch Signalanteile, die alleine aus der Oberflächenschicht 10 stammen. Zusätzlich stammen
Signalanteile vom Mischmaterial 11 des Übergangsbereichs 12,
wobei das Mischmaterial 11 aus Material des Festkörpers 4 und
aus Material der Oberflächenschicht 10 gebildet
ist. Man spricht insofern auch von einer Querkontamination des Plasmas.
Die Plasma-Kraterwand-Wechselwirkung
beeinträchtigt
die Richtigkeit der Analyse. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wählen die
Autoren für den
eigentlichen Analyseschritt einen deutlich kleineren Strahldurchmesser,
um ein Heranreichen des Plasmas 8 an die Kraterwand auszuschließen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Analyse fester, mit einer Oberflächenschicht
ausgestatteter Materialien mit der Laser-Emissionsspektrometrie bereitzustellen,
die Analysen mit gesteigerter Richtigkeit und Präzision ermöglichen.
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Das
oben genannte technische Problem wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen werden durch die abhängigen Ansprüche angegeben.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass der verfahrensseitige Teil der Problemlösung in
einem Verfahren zur Analyse eines mit einer Oberflächenschicht
ausgestatteten Festkörpers
mit der Laser-Emissionsspektrometrie besteht, bei dem in einer ersten
Phase gepulste Laserstrahlung, die mit einer Optik auf den Festkörper fokussiert
wird, die Oberflächenschicht
zumindest teilweise entfernt wird, und bei dem in einer zweiten
Phase das freigelegte Festkörpermaterial
mittels der Laser-Emissionsspektrometrie analysiert wird, und bei
dem der Abstand Δs des
Durchstoßpunktes
der Laserstrahlachse durch die Festkörperoberfläche vom Schnittpunkt S der
Fokusebene mit der Laserstrahlachse während des Schichtabtrags sukzessive
verkleinert wird.
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Der
vorrichtungsseitige Teil der Problemlösung besteht in einer Vorrichtung
zur Analyse eines mit einer Oberflächenschicht ausgestatteten
Festkörpers
mit der Laser-Emissionsspektrometrie,
mit einem Laser, dessen Strahlung durch eine Optik auf den Festkörper fokussierbar
ist, und bei dem Mittel zur Veränderung
des Abstands Δs
des Durchstoßpunktes
der Laserstrahlachse durch die Festkörperoberfläche vom Schnittpunkt der Fokusebene
mit der Laserstrahlachse vorgesehen sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei zu untersuchenden
beschichteten Festkörpern
die Genauigkeit des Analyseergebnisses dadurch gemindert wird, dass
die Art der lokalen Abtragung der Oberflächenschicht nach dem Stand
der Technik zu einem systematischen Fehler führt. Insbesondere bei Schichtdicken
im Millimeterbereich, bevorzugt bei Schichtdicken von 0,05 mm bis
5 mm, weist der bei der Schichtabtragung im mit einer Oberflächenschicht
behafteten Festkörper
entstehende Krater vielfach eine Geometrie auf, welche die Dynamik
und die Expansion des laserinduzierten Plasmas signifikant ändert.
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Die
Richtigkeit und Präzision
der quantitativen Bestimmung hängt
nach der Erkenntnis der Erfinder entscheidend davon ab, in welchem
Maße die Plasmazustände, beschrieben
durch die örtliche
und zeitliche Entwicklung der Temperatur, Elektronendichte, Geometrie
und Größe des Plasmas,
der zugrunde liegenden Kalibriermessungen bei der Messung reproduziert
werden können.
Im Idealfall sind die Plasmazustände
der Kalibriermessungen und der Messungen identisch.
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Die
sich bei den oben genannten Schichtdicken einstellenden Aspektverhältnisse
der Krater, d. h. das jeweilige Verhältnis von Tiefe zu Durchmesser des
Kraters, sind jedoch insbesondere bei Schichtdicken im Millimeterbereich
häufig
so groß,
dass das Plasma durch die Kratergeometrie verändert wird, und es insofern
zu Unterschieden zwischen den Plasmazuständen der Kalibriermessung und
der Messung kommt.
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Die
sich durch die Geometrie des Kraters einstellenden Veränderungen
des Plasmas veranschaulichen 3a, 3b und 4.
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3a zeigt
den Fall A, dass (nicht gezeigte) Laserstrahlung auf einen Festkörper 4 gerichtet
wird, und in diesen ein Krater mit kleinem Aspektverhältnis eingebracht
wird. Der Einfachheit halber ist die Oberflächenschicht nicht gezeigt.
Das entstehende Plasma 8 ist näherungsweise kugelförmig, und
ebenso der Plasmakern 8'.
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3b zeigt
den entsprechenden Fall B mit großem Aspektverhältnis. Das
Plasma, das in dem tiefen Krater mit geringem Durchmesser generiert wird,
hat in seitlicher Aufsicht eine elliptische Form. Auch der heiße Plasmakern 8' ist elliptisch.
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4 zeigt
links den Verlauf der Elektronendichte ne als
Funktion der Zeit t, und rechts die Elektronentemperatur Te als Funktion der Zeit t. Die Bezugsziffern
A bzw. B bei den Kurven deuten an, dass zum einen der Verlauf für den obigen
Fall A (Krater mit geringem Aspektverhältnis) dargestellt ist, und zum
anderen der Verlauf für
den Fall B (Krater mit großem
Aspektverhältnis).
Man erkennt, dass bei kleinem Aspektverhältnis (Fall A) die Elektronendichte
und die Elektronentemperatur langsamer abnehmen als bei großem Aspektverhältnis. Die
Messung der Plasmaemissionslinien erfolgt nach einer Zeit tdel nach der Bestrahlung des Festkörpers, wobei
das Signal über
eine Zeit tint aufintegriert wird. In diesem Messfenster
liegt insofern bei einem tiefen Krater eine kleinere Elektronendichte
sowie eine kleinere Elektronentemperatur vor als bei einem flachen
Krater. Aufgrund des geänderten
Plasmazustands im Messfenster ändert
sich auch das Emissionsspektrum des laserinduzierten Plasmas.
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Die
Verhältnisse
werden nochmals dadurch erschwert, dass unter Praxisbedingungen
die mittlere Schichtdicke sowohl von Festkörper zu Festkörper, als
auch bei ein und demselben Festkörper
von Ort zu Ort schwanken kann. Insofern stellen sich in der Praxis
eine Vielzahl von Schichtdicken z1. Dies
veranschaulichen die 5a, 5b und 5c.
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Um
die vorgenannte Veränderung
der Plasmazustände
durch die Geometrie der Krater zu vermeiden wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
den Abstand Δs
des Durchstoßpunktes
der Laserstrahlachse durch die Festkörperoberfläche vom Schnittpunkt S der
Fokusebene mit der Laserstrahlachse während des Schichtabtrags sukzessive
zu verkleinern. Auf diese Weise wird im zu analysierenden Material
ein Krater mit einem be sonders kleinen Aspektverhältnis von
beispielsweise kleiner 2 geschaffen. Das kleinere Aspektverhältnis bedingt
wie im in der 3a dargestellten Fall A keine,
oder eine nur geringe Wechselwirkung des Plasmas mit der Kraterwand
unter Vermeidung oder zumindest unter erheblicher Verkleinerung
des oben genannten systematischen Fehlers.
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Der
insofern geometrisch optimierte Krater führt zu einer geringeren Wechselwirkung
der Kraterwand mit dem Plasma, was zu einer geringeren Querkontamination
und höherer
Analysegenauigkeit führt.
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Der
Abstand Δs
wird durch geeignete Mittel mittels einer Relativbewegung von Fokussieroptik
zu Festkörper
verändert.
Im Allgemeinen wird zur Verkleinerung von Δs die Fokussieroptik längs der
Laserstrahlachse in Richtung größerer Entfernungen
d von dem Festkörper
bewegt, da der Festkörper
meist eine feste Position bzgl. einer dem Spektrometer zugeordneten
Messkammer besitzt.
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Der
Abstand Δs,
welcher als Fokuslage aufgefasst werden kann, kann zur Schaffung
des Kraters schrittweise oder quasikontinuierlich verringert werden.
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Die
schrittweise Verkleinerung bietet sich dann an, wenn die maximal
zu erwartende Dicke z1 der Oberflächenschicht
zumindest ungefähr
bekannt ist. In diesem Fall kann die maximale Kratertiefe fest vorgegeben
werden. Mit Vorgabe einer ganzen Zahl n von Schritten wird dann
der Krater unter n-maliger Verkleinerung der Fokuslage geschaffen.
Der Krater weist dann (n + 1) Stufen auf, bevor der Kraterboden erreicht
wird.
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Im
Allgemeinen wird man die Zahl n der Schritte hoch wählen, und
insofern die Fokuslage quasikontinuierlich verkleinern. Die einzelnen
Stufen des Kraters vereinen sich in diesem Fall zu einer Kraterwand,
deren Steigung mit zunehmender Tiefe immer flacher wird. Der entstehende
Laserkrater besitzt dann eine trichterförmige Wand, und weist insofern ein
quasikontinuierliches Profil auf.
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Insbesondere
für diesen
quasikontinuierlichen Betrieb ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung über eine
Einheit zur Veränderung
des Abstands Δs
verfügt,
die zur motorisierten und damit selbsttätigen Verstellung von Δs während der
Beaufschlagung mit Laserstrahlung ausgebildet ist. Hierbei sollte
die Abstandsveränderungseinheit zur
Veränderung
in einer ersten Phase, während
der gepulste Laserstrahlung eine Oberflächenschicht zumindest teilweise
entfernt, und während
einer zweiten Phase, während
der das freigelegte Festkörpermaterial
mittels der Laser-Emissionsspektrometrie analysiert wird, ausgebildet
sein.
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Zur
Erfassung der Plasmaemissionsspektren kann beispielsweise ein Paschen-Runge-Spektrometer,
oder ein Czerny-Turner-Spektrometer
in Kombination mit Fotomultipliern oder Mikrokanalplatten und einem
Fotodiodenarray eingesetzt werden.
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Zur
Abtragung der Oberflächenschicht
wird gepulste Laserstrahlung verwendet. Im einfachsten Fall handelt
es sich hierbei um Pulse fester Länge und Pulsenergie bei festem
Puls-zu-Puls-Abstand.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, Material mit Gruppen aufeinander folgender Laserpulse
zu beaufschlagen. Die Pulsgruppe besteht hierbei aus mindestens
zwei Pulsen in einem vorgegebenen Zeitfenster von beispielsweise
200 μs.
Inner halb der Pulsgruppe kann die Energie eines Laserpulses und der
zeitliche Abstand der Pulse voneinander variabel gewählt werden.
Derartige Gruppen von Laserpulsen werden im Englischen als laserbursts
bezeichnet und weisen den Vorteil auf, dass mit ihnen bei gleicher eingesetzter
Energie ein größerer Materialabtrag möglich ist.
Auch bewirken sie im Vergleich zu Einzelpulsen bei gleichem Energieeinsatz
Plasmaemissionslinien mit höherer
Intensität,
vergleiche R. Sattmann, V. Sturm, R. Noll, J. Phys. D: Appl. Phys.
28, 2181– 2187
(1995). Dadurch kann der Krater insbesondere bei dicken Schichten
schneller eingebracht werden. Schichten mit hoher Verdampfungstemperatur,
beispielsweise solche aus Aluminiumoxid, können unter Umständen nur
mit derartigen Laserbursts abgetragen werden und nicht mit Einzelpulsen.
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Die
Laserstrahlbeaufschlagung wird bevorzugt derart vorgenommen, dass
während
der sukzessiven Verkleinerung des Abstands Δs die Strahlungsintensität konstant
gehalten wird. Die Strahlungsintensitäten bei der Ausbildung des
Kraters sind hierbei im Allgemeinen so hoch, dass auch mit ihnen ein
laserinduziertes Plasma bereitgestellt wird. Durch die konstante
Strahlungsintensität
werden reproduzierbare Plasmazustände auf dem präparierten Wechselwirkungsbereich
des Festkörpers
geschaffen. Im Idealfall sind die Plasmaparameter während dieser
Abtragungsschritte die gleichen wie bei der Untersuchung des unter
der Oberflächenschicht
befindlichen Materials, und diese idealerweise die gleichen wie
bei der Kalibrierungsmessung.
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Zur
Gewährleistung
einer konstanten Strahlungsintensiät während der schrittweisen oder
quasikontinuierlichen Verkleinerung des Abstands Δs kann bei
einer Laserstrahlung aus Pulsen fester Pulsdauer und konstantem
Puls-zu-Puls-Abstand die Pulsenergie sukzessive verkleinert werden.
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Werden
für das
erfindungsgemäße Verfahren
hingegen die oben genannten Pulsgruppen verwendet, so kann zur Gewährleistung
einer konstanten Strahlungsintensität der zeitliche Abstand der
Laserpulse innerhalb der Pulsgruppe variiert werden, oder die Energie
der Pulsgruppe verkleinert werden. Weiterhin kann die Repetitionsrate
der Pulsgruppen verkleinert werden.
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Zum
Einsatz kommen bevorzugt gütegeschaltete
Festkörperlaser,
z.B. Nd:YAG-Laser bei einer Wellenlänge von 1064 nm oder dessen
frequenzvervielfachte Wellenlängen.
Die Repetitionsrate der Laserpulse liegt typischerweise zwischen
1 Hz und 1 kHz.
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Der
Einsatz von Laserpulsen bzw. Laserpulsbursts mit Pulsbreiten im
Nanosekunden-Bereich in Kombination mit der durch das erfindungsgemäße Verfahren
geschaffenen Kratergeometrie verringert zusätzlich das Einschmelzen von
Material der Oberflächenschicht
in das Material des zu analysierenden Festkörpers. Der Laserabtrag erfolgt überwiegend durch
Verdampfung des Materials. Dies steigert die Genauigkeit der Analyse
zusätzlich.
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Wie
oben ausgeführt
hat die Erfindung ein Verfahren und eine hierzu geeignete Vorrichtung
zum Gegenstand, mit denen Materialien plasmaemissionsspektrometrisch
untersucht werden können,
welche eine Oberflächenschicht
aufweisen. In einer ersten Phase wird in die Oberflächenschicht
ein geometrisch optimierter Krater eingebracht, um das darunter
liegende Festkörpermaterial
freizulegen. Damit ergibt sich das Erfordernis ein Kriterium anzugeben, wann
die Schichtabtragung beendet ist, bzw. wann der zu analysierende
Festkörper
freigelegt ist.
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Hierzu
wird vorgeschlagen, dass auch in der ersten Phase des Schichtabtrags
Plasmaemissionslinien detektiert werden, dass aus den Messsignalen ein
erster und mindestens ein zweiter Parameter gewonnen wird, und die
Schichtabtragung dann beendet wird, wenn der erste und mindestens
der zweite Parameter ein vorgegebenes Korrelationsmaß unter- oder überschreiten.
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Dieser
Vorschlag beruht auf der Erkenntnis, dass zur Bestimmung der Elementzusammensetzung
von Festkörpern,
die eine heterogene Oberflächenschicht
mit variierender Zusammensetzung und ortsabhängiger Dicke besitzen, der Übergang
zwischen der Oberflächenschicht
und dem darunter liegenden Material des Festkörpers nicht hinreichend genau
anhand des Verlaufs eines einzigen Parameters, beispielsweise einer
Analytintensität,
als Funktion einer Serie von Laserpulsen, die am gleichen Ort eingestrahlt
werden, bestimmt werden kann. Im Allgemeinen können sich die Zusammensetzungen
der Oberflächenschicht
und des darunter liegenden Materials ähneln und aus mehreren Elementen
mit hoher Konzentration bestehen. Selbst wenn eine Elementkonzentration
ab einer bestimmten Abtragstiefe homogen und repräsentativ
für die
Zusammensetzung des darunter liegenden Materials ist, muss das nicht
für alle
anderen Elemente gelten.
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Aus
diesem Grund werden aus den Messsignalen mindestens zwei Parameter,
in der Praxis vielfach 20 bis 30 Parameter, gewonnen bzw. bestimmt,
und deren Korrelationen analysiert. Werden nun auch in der ersten
Phase des Schichtabtrags Plasmaemissionsspektren detektiert, so
wird die Schichtabtragung dann beendet, wenn ein vorgegebenes Korrelationsmaß unter- oder überschritten wird.
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Für die Messung
kann dann so vorgegangen werden, dass der Messwert verworfen wird,
wenn die Korrelation der Elementsignale nicht der Korrelation gleicher
Elementsignale aus einer Messung an dem Material einer Referenzprobe
(Referenzmaterial) entspricht. Wird ein Messwert verworfen, so wird anschließend an
einem anderen Ort des Festkörpers gemessen,
und zwar solange bis eine ausreichende Zahl von akzeptierten Messwerten
vorliegt. Dies verhindert den Eingang von Messwerten, die noch Signalanteile
aus der Oberflächenschicht
enthalten, in das gemittelte Analysenergebnis und damit dessen Verfälschung.
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In
einer alternativen Vorgehensweise kann die Verschiebung der Fokuslage
selbst durch die Korrelationsanalyse gesteuert werden. Wenn das
Korrelationsmaß einen
vorgegebenen Wert unter- oder überschreitet
kann der Schichtabtrag mit veränderten Laserparametern,
und hier insbesondere kleinerem Fokusabstand und kleinerer Energie
Eb erfolgen. Wenn das Korrelationsmaß einen
anderen vorgegebenen Grenzwert über-
oder unterschreitet bedeutet die Erfüllung dieser Bedingung, dass
die Abtragung der Oberflächenschicht
abgeschlossen und nachfolgend das freigelegte Material analysiert
werden kann. Diese Vorgehensweise bedingt einen schnelleren Abtrag,
da nur soviel Material abgetragen wird, wie unbedingt erforderlich.
Insbesondere erfolgt der Beginn der Analyse abhängig von der lokalen Schichtdicke.
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Zur
Erläuterung
sei angemerkt, dass Korrelationen, beispielsweise zwischen zwei
oder mehreren Analytintensitäten
verschiedener Elemente, dann am größten sind, wenn homogenes Material
des Festkörpers
analysiert wird, d.h., wenn die Oberflächenschicht lokal vollständig abgetragen
wurde. Das bedeutet, dass bei der letztgenannten Vorgehensweise
die Plasmainformationen jedes Laserpulses von Beginn des Abtragsschrittes
an für
ein oder mehrere Monitor- oder
Elementliniensignale betrachtet werden muss. Anhand des Verlaufs
des Korrelationsmaßes,
beispielsweise der Standardabweichungen SD geeigneter Linienverhältnisse
in Abhängigkeit von
der Pulszahl, kann ein Abbruchkriterium definiert werden. Es müssen solche
Linienverhältnisse zwischen
Elementen genommen werden, die repräsentativ für das zu analysierende Festkörpermaterial sind.
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Wenn
beispielsweise die Oberflächenschicht eine ähnliche
Zusammensetzung wie das Festkörpermaterial
und in Richtung der Grenzschicht eine zunehmend homogenere Zusammensetzung
aufweist, dann werden sich die Standardabweichungen SD geeigneter
Linienverhältnisse
während
des sukzessiven Abtragens minimieren und sich einem noch zu definierenden
Grenzwert annähern.
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Die
Oberflächenschicht
kann aber auch homogen und aus einem anderen Material bestehen als das
Festkörpermaterial.
In diesem Fall muss die ungefähre
Elementzusammensetzung des Festkörpermaterials
als Kenntnis vorausgesetzt werden, um ein geeignetes Linienverhältnis als
Monitorsignal für
den Abtragsschritt verwenden zu können. Das Verhalten dieses
Linienverhältnisses
wäre dann,
bevor die Oberflächenschicht
abgetragen wäre,
unkorreliert und damit statistischer Natur. Um statistische Aussagen über die
Standardabweichung SD geeigneter Linienverhältnisse machen zu können, muss
letztere anhand einer zuvor definierten ausreichend hohen Laserpuls- bzw. Laserburstzahl
Nstatistik bestimmt werden.
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Im
einfachsten Fall werden als erster und zweiter Parameter die Intensitäten zweier
Plasmaemissionslinien oder die Intensitätsverhältnisse von jeweils zwei Plasmaemissionslinien
gewählt.
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Als
Korrelationsmaß kann,
wie oben angeführt,
eine Standardabweichung SD gewählt
werden, beispielsweise die Standardabweichung des Intensitätsverhältnisses
zweier Intensitäten.
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Die
Schichtabtragung wird dann beendet, wenn das Korrelationsmaß einen
vorgegebenen Absolutwert, der beispielsweise über die Vermessung einer Referenzprobe
bestimmt wird, unter- oder überschreitet.
Da die Materialzusammensetzung des zu analysierenden Festkörpers näherungsweise
bekannt ist, können
nämlich
durch die Vermessung einer Referenzprobe Referenzwerte SDref für
die zu erreichende Standardabweichung ermittelt werden, d.h. wenn
während
des Abtragens der Oberflächenschicht
dieser Wert unterschritten wird, kann die Analyse mit den für die Analyse
des Festkörpermaterials festgelegten
Parametern durchgeführt
werden.
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Wenn
der Abtrag vorgenommen wird und bei gleich bleibenden Laserparametern
die Minimalzahl von Nstatistik Laserbursts
auf die Oberfläche
aufgebracht wurde, kann der Verlauf dieses Abbruchkriteriums online
aufgenommen werden, beispielsweise durch die Berechnung einer gleitenden
Standardabweichung. Solange sich diese Standardabweichung in Abhängigkeit
der zunehmenden Laserburstzahl nicht signifikant ändert, wird
der eingestellte Strahldurchmesser 2w sowie die eingestellte Laserburstenergie
Eb nicht verändert. Wenn beim Abtrag der Oberflächenschicht
unbekannter Dicke sich die Standardabweichung selbst bei hohen Laserburstzahlen jedoch
nicht dem anzustrebenden Referenzwert SDref annähert, wird
die Messung an dieser Stelle des Festkörpers verworfen, und die Analyse
wird an einer anderen Stelle des Festkörpers durchgeführt.
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Verbessert
sich die Standardabweichung mit zunehmender Pulszahl und erreicht
einen anhand der Referenzmessung festzulegenden Zwischenwert, wird
ein verringerter Abstand Δs2 und damit ein verringerter Strahldurchmesser
2w2 auf der Oberfläche sowie die angepasste Laserburstenergie
Eb,2 eingestellt. Die Laserburstenergie
Eb,2 wird so gewählt, dass die Laserintensität Ib,2 im 2. Schritt gleich der Laserintensität Ib,1 im ersten Schritt ist. Nun wird wiederum
die minimale Laserburstzahl Nstatistik verwendet, um
die Standardabweichung SD in dieser nächsten Schicht zu bestimmen.
Je nach zu Beginn der Messung festgelegten Abstufungen wird auf
diese Art sukzessive versucht, die für die Analyse erforderliche Standardabweichung
SDref zu erreichen.
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Alternativ
hierzu kann der Abbruch erfolgen, wenn die relative Änderung
des Korrelationsmaßes ein
vorgegebenes Maß nicht
mehr überschreitet, bzw.
wenn der Betrag des Differentialquotienten des Korrelationsmaßes einen
vorgegebenen Grenzwert unterschreitet. Bei diesem Ansatz wird beispielsweise
der Verlauf des Betrages des Differenzialquotienten der Standardabweichung
SD zweier aufeinanderfolgender, sich nicht überlappender Laserpuls- oder Laserburst-Zahlbereiche
betrachtet, und somit der Betrag von
Das beschriebene mehrstufige
Verfahren hat den Vorteil, dass trotz unterschiedlicher Analysetiefen eine
nahezu gleichförmige
selbstähnliche
Kraterform generiert und die Plasma-Kraterwand-Wechselwirkung durch eine
reduzierte Oberflächenschichthöhe in unmittelbarer
Umgebung des Analyse-Plasmas minimiert wird.
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Wie
vorstehend erläutert
kann der Festkörper
in insgesamt n Schritten bei n festen Werten von Δs mit Laserstrahlung
beaufschlagt werden. Wird n groß gewählt, so
wird Δs
während
der Messung quasikontinuierlich verändert. Aus diesem Grund ist
die Auswertung des Verlaufs eines Korrelationsmaßes an einem einzigen Messort
nur noch begrenzt möglich.
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Bei
der quasikontinuierlichen Veränderung von Δs werden
deshalb mehrere Messungen an verschiedenen Messorten vorgenommen,
wobei die maximale Dicke der Oberflächenschicht näherungsweise
bekannt sein muss. An allen Messorten erfolgt die Beaufschlagung
mit Laserstrahlung unter identischen Bedin gungen. Nach der Abtragsphase
werden die Parameter für
die Analyse eingestellt. Aus den Messwerten der Analysephase werden
die oben beschriebenen Korrelationsmaße ermittelt. Sind diese an
einem Messort größer als
diejenigen, die bei einer Messung an einem Referenzmaterial ermittelt
wurden, so werden die an diesem Messort gewonnenen Messwerte verworfen.
Die Messwerte der Messorte, an denen die Korrelationsmaße die Referenzwerte unterschreiten,
werden für
die Ermittlung der Anlayse verwendet.
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Die
vorgeschlagene Vorgehensweise und weitere Ausbildungen der Erfindung
werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
prinzipieller Aufbau des Laser-Emissionsspektrometers im Bereich
des Plasmas
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2:
Festkörper
mit Oberflächenschicht und
eingebrachter Krater.
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3a:
Laserinduziertes Plasma in vergrößerter Darstellung,
mit einem flachen Krater, der das Plasma nicht beeinflusst.
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3b:
Laserinduziertes Plasma in vergrößerter Darstellung,
mit einem tiefen Krater, wobei die Kraterwand das Plasma nicht beeinflusst.
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4:
Verlauf der Elektronendichte ne und der
Elektronentemperatur Te für Krater
mit kleinem Aspektverhältnis
(Kurve A) sowie einem großen
Aspektverhältnis
(Kurve B).
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5a–c: Festkörper mit
einer Oberflächenschicht,
wobei letztere als Ganzes, oder nur lokal, in ihrer Dicke variieren
kann.
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6:
Festkörper
mit Oberflächenschicht und
einem mit Stufen versehenen Krater, welcher mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
geschaffen wurde.
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7:
Festkörper
mit Oberflächenschicht und
einem trichterförmigen
Krater, welcher durch das erfindungsgemäße Verfahren geschaffen wurde,
wobei die Steigung der Kraterwand kontinuierlich von außen nach
innen flacher wird.
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8:
Prinzipieller Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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9:
Messverlauf der Standardabweichung SD als Funktion der Laserburstzahl
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10:
Messverlauf des Betrages des Differentialquotienten SD' als Funktion der
Laserburstzahl
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6 und 7 veranschaulichen
das Verfahren, bei dem zur Freilegung des zu analysierenden Festkörpers 4,
welcher von einer Oberflächenschicht 10 bedeckt
ist, ein Krater mit einem geringen Aspektverhältnis eingebracht wird.
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In
einem ersten Schritt wird dabei die Oberflächenschicht 10 des
Festkörpers 4 mit
einer Pulsserie von Nabl,1 Laserpulsen bzw.
Laserpulsbursts der Energie Eb,1 beaufschlagt.
Der Abstand Δs
ist auf den Wert Δs1 > 0
eingestellt, und der. Durchmesser des Laserstrahls 2 auf dem Festkörper beträgt 2w1. Der resultierende Krater hat den Durchmesser
dc1 und die Tiefe hc1.
Die Kraterform ist in 6 nur schematisch dargestellt
und hängt
unter anderem vom Strahlprofil des Laserstrahls ab.
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In
dem zweiten Schritt wird die Fokuslage auf den Wert 0 < Δs2 < Δs1 eingestellt, so dass der Durchmesser des
Laserstrahls 2' auf
der Festkörperoberfläche auf
2w2 < 2w1 verringert wird. Dadurch erzeugt die zweite
Pulsserie von Nabl,2 Laserpulsen bzw. Laserpulsbursts
der Energie Eb,2 < Eb,1 einen
Krater mit einem Durchmesser dc2 < dc1 und
einer Tiefe hc2 > hc1.
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In 6 ist
angenommen, dass ein Laserstrahl 2'' im
nächsten
dritten Schritt mit 0 < Δs3 < Δs2, Eb,3 < Eb,2 und
2w3 < 2w2, einen Krater erzeugt mit einem Durchmesser
dc3 < dc2, dessen Tiefe hc3 > z1 ist. Der
Wert z1 ist die Dicke der Oberflächenschicht
am Ort der Analyse. Das heißt,
in diesem dritten Schritt wird das Material des Festkörpers erreicht
und die Analyse kann erfolgen.
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Im
allgemeinen werden, anstatt von drei Schritten, n Schritte durchgeführt, wobei
n eine ganze positive Zahl ist. Das in 6 dargestellte
Kraterprofil geht dann bei großem
n in ein quasikontinuierliches Profil über, wie es in 7 dargestellt
ist. Dabei wird der Abstand Δs
und damit der Strahldurchmesser 2w, sowie die Energie Eb quasikontinuierlich von
den Ausgangswerten auf die Endwerte Δsn,
Eb,n und 2wn verringert.
Die Kratertiefe beträgt
nach der Analyse hc,n.
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Alternativ
zur sukzessiven Verkleinerung der Energie Eb kann
in den oben genannten Fällen
bei Verwendung von Laserbursts der zeitliche Abstand der Laserpulse
innerhalb der Laserbursts vergrößert werden.
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Eine
Prinzipdarstellung der Vorrichtung zeigt 8. Hierbei
zeigt die linke Figurenhälfte
den Auf bau für
den ersten Schritt, und die rechte Figurenhälfte den Aufbau für den n-ten
Schritt.
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Nach
der linken Figurenhälfte
wird der vom Laser emittierte Laserstrahl 2 in Form von
Pulsen der Energie Eb,max beispielsweise
durch einen Strahlabschwächer 13 auf
den Wert Eb,1 eingestellt und über einen
Umlenkspiegel 14 zur Fokussieroptik 1 geführt. Der
die Fokuslage definierende Abstand Δs wird durch eine Verstelleinheit 15,
an der die Fokussieroptik 1 befestigt ist, variiert, indem
der Abstand d1 zwischen der Fokussieroptik
und der Oberfläche
des Festkörpers 4 verändert wird.
Die Laserstrahlung gelangt im Bereich C auf den Festkörper 4 und
besitzt dort den Strahldurchmesser 2w1,
vergleiche hierzu ergänzend
die ausschnittsweise Vergrößerung des Bereichs
C. Die Fokusebene, angegeben durch den Abstand Δs1,
befindet sich mit Blick in Strahlrichtung hinter der strahlungsbeaufschlagten
Oberfläche
des Festkörpers 4.
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In
der rechten Figurenhälfte
für den
n-ten Schritt des Messverfahrens wird die Energie Eb,max auf
den Wert Eb,n eingestellt. Der Abstand Fokussieroptik-Festkörperoberfläche ist
nun dn, wodurch sich ein Strahldurchmesser
2wn, vgl. Ausschnittsvergrößerung D,
und ein veränderter
Abstand Δsn ergibt. Gegenüber dem ersten Schritt ist
somit im n-ten Schritt die Fokussieroptik 1 um eine Strecke
l = (dn – d1)
gegen die Strahlrichtung verschoben.
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Für Messungen
wurden nacheinander drei bis fünf
Stellen eines zu untersuchenden metallischen Festkörpers mit
Serien von jeweils 200 Laserpulsbursts beaufschlagt, und die jeweils
200 Einzelmessungen zu einem Messwert gemittelt.
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Die
Plasmastrahlung wurde von einem Paschen-Runge-Spektrometer erfasst. Da dieser Spektrometertyp
bauartbe dingt das Integral über
eine Spektrallinie bildet, ist das jeweilige Messsignal die Intensität der betrachteten
Spektrallinie. Für
die Ermittlung der Standardabweichung wurde das Intensitätsverhältnis zweier
Intensitäten
von Emissionslinien betrachtet. Für jede Serie à 200 Messungen
wurde die Standardabweichung SD bestimmt.
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Begonnen
wurde die Messung mit einer Energie Eb,1 der
Laserbursts und einem Abstand Δs1. Jeweils Nabl,1 =
200 Messwerte wurden gemittelt und die Standardabeichung bestimmt:
Nach insgesamt 400 Laserbursts unterschritt die Standardabweichung
SD ein zuvor in einer Referenzprobe bestimmtes Maß SD1, so dass nachfolgend mit dem neuen Abstand Δs2 und der Energie Eb,2 gearbeitet
wurde. Auch mit diesen neuen Parametern wurden jeweils 200 Messwerte
(Nabl,2 = 200) zur Bestimmung einer Standardabweichung
herangezogen. Nach insgesamt 1200 Laserbursts wurde ein zuvor in
einer Referenzprobe bestimmtes Maß SDref unterschritten,
da die Oberflächenschicht
lokal vollständig
abgetragen war. Mit Werten von Eb,3 und Δs3 wurde dann die Analyse des freigelegten
Materials durchführt.
Im gezeigten Beispiel wurde zweimal mit jeweils Nanalyse =
200 Pulsen analysiert.
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Das
Ergebnis dieser Messungen zeigt 9 in der
die Standardabweichung SD in willkürlichen Einheiten gegenüber der
Laserburstzahl abgetragen ist. Man erkennt, dass SD zunehmender
Laserburstzahl abnimmt. Dies bedeutet, dass die Korrelation zwischen
den Intensitäten
immer besser wird, bzw. dass das Material zunehmend homogener wird,
weil die bzgl. ihrer chemischen Zusammensetzung heterogenere Oberflächenschicht
sukzessive entfernt wird.
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Für die gleiche
Messung wurde zusätzlich der
Betrag des Dif ferentialquotienten
bestimmt, welcher in
10 in
willkürlichen
Einheiten gegen die Laserburstzahl abgetragen ist. Man erkennt,
dass auch dieses Korrelationsmaß sukzessive kleiner
wird und als Maß dafür herangezogen
werden kann, ob die Oberflächenschicht
abgetragen und das Festkörpermaterial
freigelegt ist.
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- 1
- Fokussieroptik
- 2,
2', 2''
- Laserstrahl
- 3
- Laserstrahlachse
- 4
- zu
analysierender Festkörper
- 5
- Oberflächennormale
des Festkörpers
- 6
- Durchstoßpunkt des
Laserstrahls
- 7
- Fokusebene
- 8
- Plasma
- 8'
- Plasmakern
- 9
- Direktlichtkanal
- 10
- Oberflächenschicht
- 11
- Mischmaterial
- 12
- Übergangsbereich
- 13
- Strahlabschwächer
- 14
- Umlenkspiegel
- 15
- Verstelleinheit