DE10361400B3 - Schrittschaltvorrichtung mit optimiertem Schaltrad und entsprechendes Verfahren zum Betätigen dieser Schrittschaltvorrichtung (Reiheneinbaugerät) - Google Patents

Schrittschaltvorrichtung mit optimiertem Schaltrad und entsprechendes Verfahren zum Betätigen dieser Schrittschaltvorrichtung (Reiheneinbaugerät) Download PDF

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Abstract

Die Kraftanforderung der Schaltmechanik eines Schrittschaltwerks soll besser auf die Kraftlieferung eines ansteuernden Klappanker-Magnetsystems angepasst werden. Hierzu ist vorgesehen, dass das Schaltrad (5) erst dann angetrieben werden soll, wenn das Magnetsystem ausreichend Kraft liefert. Dies kann durch ein Schaltrad (5) erreicht werden, bei dem Steuernocken (523) eingekerbt sind, so dass der Stößel (6) erst später an das Steuerrad (5) angreift. Durch einen zusätzlichen Mechanismus, nämlich eine Bandfeder (4) und einen Schaltnocken (511) am Steuerrad (5), wird die durch den Stößel (6) initiierte Drehung bis in die nächste Ruhelage vervollständigt. Somit ist die Schaltmechanik an das Kraftangebot des Magnetsystems angepasst und der Schaltvorgang kann sicher durchgeführt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schrittschaltvorrichtung für ein Installations- bzw. Reiheneinbaugerät mit einem Schaltrad, das mehrere Schaltnocken zum Betätigen eines Schaltmechanismus und mehrere in Umfangsrichtung gleich verteilte Steuernocken, mit denen das Steuerrad in Drehbewegung versetzbar ist, aufweist, wobei jeder der Steuernocken eine Angriffsfläche zur Kraftübertragung und eine entsprechend der Gleichverteilung vordefinierte Sollposition am Umfang des Schaltrads besitzt, und einem Stößel zum Betätigen der Steuernocken des Schaltrads. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum Betätigen einer Schrittschaltvorrichtung durch Drehen eines Schaltrads in einem ersten Drehschritt vollständig mit Hilfe eines Magnetsystems.
  • Fernschalter bzw. Stromstoßschalter verfügen in der Regel über ein Schrittschaltwerk. Dadurch ist es beispielsweise möglich, dass der Stromstoßschalter mit einem ersten Stromstoß eingeschaltet und mit einem zweiten Stromstoß wieder ausgeschaltet wird. Ein typisches Anwendungsgebiet derartiger Stromstoßschalter sind Räume mit mehreren Lichtschaltern, mit denen die Raumbeleuchtung betätigt wird.
  • Bei Stromstoßschaltern mit Schrittschaltwerk ist es notwendig, die nicht lineare, angenähert exponentielle Kraftlieferung eines ansteuernden Klappanker-Magnetsystems auf die ebenfalls nicht lineare Kraftforderung der Schaltmechanik zeitlich abzustimmen. Dies bedeutet, dass das Magnetsystem in jedem Bewegungszustand genügend Kraft liefern muss, damit der Schaltvorgang fortgesetzt werden kann. Da der zur Verfügung stehende Bauraum beispielsweise in einem Reiheneinbaugerät sehr klein ist, wird üblicherweise auch ein kleines Magnetsystem mit entsprechend geringer Kraftlieferung bzw. kurze Hebelverhältnisse des Klappankers eingesetzt. Dies führt aufgrund der geringen Hübe beim Stößel zu einer schwierigen Abstimmung der Mechanik. Als Folge hieraus ergeben sich häufig sehr geringe Kräfte und Kontaktabstände für das Stromübertragungssystem. Derartige Fernschalter sind aus den Druckschriften EP 1 024 511 A2 und DE 35 19 546 C2 bekannt.
  • Einen Überblick über Fernschalter gemäß dem Stand der Technik gibt auch der Artikel von G. Strauß, "Vorteilhafter Einsatz von Installations-Fernschaltern (I)", Zeitschrift de/der elektromeister + deutsches elektrohandwerk, 1/79 – 11 bis 15.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Schrittschaltvorrichtung vorzuschlagen, bei der die Kraftlieferung eines nicht linearen Systems besser auf die nicht lineare Kraftforderung der Schaltmechanik abgestimmt ist. Darüber hinaus soll ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben einer Schrittschaltvorrichtung angegeben werden.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Schrittschaltvorrichtung für ein Installationsgerät mit einem Schaltrad, das mehrere Schaltnocken zum Betätigen eines Schaltmechanismus und mehrere in Umfangsrichtung gleich verteilte Steuernocken, mit denen das Schaltrad in Drehbewegung versetzbar ist, aufweist, wobei jeder der Steuernocken eine Angriffsfläche zur Kraftübertragung und eine entsprechend der Gleichverteilung vordefinierte Sollposition am Umfang des Schaltrads besitzt, und einem Stößel, der zum Betätigen der Steuernocken des Schaltrads an deren jeweiliger Angriffsfläche angreift, wobei mindestens einer der Steuernocken des Schaltrads eine Aussparung aufweist, so dass dessen Angriffsfläche gegenüber seiner Sollposition in Umfangsrichtung versetzt ist.
  • Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen ein Verfahren zum Betätigen einer Schrittschaltvorrichtung durch Bereitstellen eines Magnetsystems und eines ersten Federsystems zum Antreiben eines Schaltrads der Schrittschaltvorrichtung, und Drehen des Schaltrads der Schrittschaltvorrichtung in einem ersten Drehschritt, der einem ersten Drehwinkel entspricht, vollständig mit dem Magnetsystem, sowie Drehen des Schaltrads der Schrittschaltvorrichtung mit dem Magnetsystem in einem zweiten Drehschritt mit einem zweiten Drehwinkel, und Drehen des Schaltrads der Schrittschaltvorrichtung mit dem ersten Federsystem in einem anschließenden dritten Drehschritt mit einem dritten Drehwinkel, wobei die Summe des zweiten und dritten Drehwinkels im Wesentlichen dem ersten Drehwinkel entspricht.
  • Vorzugsweise besitzt jeder zweite der Schaltnocken eine Aussparung. Damit kann ein Einschaltvorgang im ersten Drehschritt mit einem Steuernocken ohne Aussparung und der Ausschaltvorgang im zweiten zusammen mit dem dritten Drehschritt mit einem Steuernocken, der eine Aussparung aufweist, durchgeführt werden. Eine Ein-Ausschalt-Folge kann dann zyklisch wiederholt werden.
  • Das Schaltrad kann einen Schaltstern mit den Schaltnocken und koaxial hierzu einen Steuerkranz mit den Steuernocken aufweisen. Besonders bevorzugt ist ein einteiliges Schaltrad, das aus einem Kunststoff hergestellt ist. Diese einfach herzustellende Komponente sorgt für die direkte Umsetzung einer Linearbewegung des Stößels in eine Schrittschaltbewegung.
  • Als vorteilhaft erweist sich ebenfalls, wenn sich die Aussparung nur über einen Teil des Steuernockens in axialer Richtung erstreckt. Der Vorteil besteht darin, dass eine Rückstellfeder an dem Teil des Steuernockens angreifen kann, der nicht von der Aussparung betroffen ist. Somit kann das Schaltrad nach jedem Drehschritt mit einer Feder in einer exakt definierten Position unabhängig von Aussparungen gehalten werden. Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass die Ausgangspositionen für die Drehschritte in immer gleicher Teilung des Schaltrads in Umfangsrichtung vorgegeben sind.
  • Bei einer Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Schrittschaltvorrichtung ist das Schaltrad durch die Steuernocken in Kreissegmente unterteilt, wobei jeder Schaltnocken außerhalb der Mitte des jeweiligen Kreissegments angeordnet ist. Dies gewährleistet, dass die Schaltnocken zu einem möglichst späten Zeitpunkt eines Drehschritts an einen Schaltmechanismus zur Ausführung einer Schaltbewegung angreifen. Hierdurch kann erreicht werden, dass das Magnetsystem erst am Ende seiner Zugbewegung, wo es die meiste Kraft aufbringen kann, den Schaltvorgang ausführt.
  • Wie bereits angedeutet, wird der Stößel vorzugsweise von einem Magnetsystem angetrieben. Dabei eignet sich am besten ein Klappankersystem. Dieses System ist einfach herzustellen und besitzt eine hohe Lebensdauer.
  • Die erfindungsgemäße Schrittschaltvorrichtung kann ein erstes Federsystem aufweisen, das zum Ausführen einer Drehbewegung des Schaltrads an einen der Schaltnocken angreift. Vorteilhaft dabei ist, dass das erste Federsystem, das in der Regel ohnehin für den Schaltmechanismus vorhanden ist und mit den Schaltnocken in Wechselwirkung steht, somit auch für die Drehung des Schaltrads verwendet werden kann.
  • Eine weitere bevorzugte Schrittschaltvorrichtung weist ein zweites Federsystem zum Rückstellen des Stößels und zum Halten des Schaltrads in definierten Zuständen durch Angriff an die Steuernocken auf. Somit können – wie oben bereits angedeutet – wohl definierte Ausgangspositionen für die Drehbewegungen bzw. Drehschritte eingenommen werden.
  • Die erfindungsgemäße Schrittschaltvorrichtung lässt sich besonders vorteilhaft bei Stromstoßschaltern einsetzen. Hierbei dient dann ein erster Stromstoß zur Durchführung des ersten Drehschritts und ein zweiter Stromstoß zur Durchführung des zweiten Drehschritts. Der dritte Drehschritt wird automatisch nach dem zweiten Drehschritt mechanisch fortgeführt.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Stromstoßschalters mit Schrittschaltvorrichtung;
  • 2 ein Kraft-Weg-Diagramm für die Kraftforderung der Schaltmechanik und das Kraftangebot eines Magnetsystems;
  • 3 eine Draufsicht auf ein Schaltrad nach dem Stand der Technik;
  • 4 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schaltrad;
  • 5 eine Detailansicht von 1, die das Schaltrad in der Ausgangsposition für einen Einschaltvorgang zeigt;
  • 6 eine perspektivische Ansicht des Schrittschaltwerks von 1 in einem ersten Zustand des Einschaltvorgangs;
  • 7 das Schrittschaltwerk in einem zweiten Zustand des Einschaltvorgangs;
  • 8 das Schrittschaltwerk in einem dritten Zustand des Einschaltvorgangs, der einem ersten Zustand eines Ausschaltvorgangs entspricht;
  • 9 das Schrittschaltwerk in einem zweiten Zustand des Ausschaltvorgangs;
  • 10 das Schrittschaltwerk in einem dritten Zustand des Ausschaltvorgangs; und
  • 11 das Schaltrad kurz vor der in 5 dargestellten Endstellung des Ausschaltvorgangs.
  • Die nachfolgend näher beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • In 1 ist ein als Stromstoßschalter bzw. Fernschalter ausgestaltetes Reiheneinbaugerät ohne Deckel und ohne Zwischenwand in perspektivischer Ansicht dargestellt. In dem Gehäuse 1 befindet sich ein Schaltmechanismus bestehend aus Festkontakten 2 und einem Bewegkontakt 3. Der Bewegkontakt 3 ist im Ausschaltzustand durch ein Federband 4 von den Festkontakten 2 beabstandet. Der Schaltmechanismus wird mittels eines Schaltrads 5 über das Federband 4 betätigt. Der Antrieb des Schaltrads erfolgt über einen Stößel 6. Die Schaltstellung des Fernschalters wird mit Hilfe eine Schaltstellungsanzeige 7 angezeigt.
  • Die Linearbewegung des Stößels 6 wird durch einen Klappanker 8 erzielt, der seinerseits durch ein Magnetsystem 9 bewegt wird. Damit der Stößel 6 nach der Anzugbewegung durch das Magnetsystem 9 wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt, ist eine Multifunktionsfeder 10 vorgesehen. Diese Multifunktionsfeder 10 sorgt auch dafür, dass sich das Schaltrad 5 nach einem Drehschritt wieder in einer definierten Position befindet.
  • Das Klappanker-Magnetsystem zeichnet sich dadurch aus, dass bei einem großen Luftspalt bzw. Öffnungswinkel des Klappankers die Anfangskräfte sehr gering sind und erst zum Ende der Schließbewegung hin entsprechend große Werte vorliegen. Dieses Kraftangebot des Magnetsystems ist in 2 mit einer annähernd exponentiellen Funktion in einem Kraft-Weg-Diagramm wiedergegeben (dicke durchgezogene Linie).
  • Auf der anderen Seite fordert die Mechanik des Schrittschaltwerks für die Betätigung gewisse Kräfte. In 2 ist die für einen Einschaltvorgang aufzubringende Kraft in Abhängigkeit des Weges gestrichelt dargestellt. Man erkennt, dass zu jedem Zeitpunkt bzw. an jedem Ort vom Magnetsystem genügend Kraft zur Verfügung gestellt wird, um den Einschaltvorgang zu bewältigen.
  • In gleicher Weise wird für den Ausschaltvorgang Kraft benötigt. In 2 ist die Kraftforderung zum Ausschalten mit dünner durchgezogener Linie dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Kraftforderung sprunghaft zunimmt und an einem Schnittpunkt 11 die Kurve des Kraftangebots des Magnetsystems schneidet. Ab diesem Schnittpunkt 11 kann das System nicht mehr weiterschalten, da die Kraftforderung der Mechanik beim Ausschaltvorgang zu hoch ist bzw. das Magnetsystem zu geringe Kräfte liefert. Das Schaltrad kann damit nicht mehr aus der stabilen Ruhelage EIN bewegt werden. Allgemein kann festgestellt werden, dass kein Schaltvorgang stattfindet, wenn die Kraftforderung der Mechanik unterhalb des Kraftangebots des Magnetsystems liegt.
  • Die Erfindung basiert nun auf dem Gedanken, dass die Kraftforderungskurve der Mechanik in dem Diagramm von 2 nach rechts zu verschieben ist, damit sie wieder unter der Kraftangebotskurve des Magnetsystems liegt. Eine entsprechend verschobene Kraftforderungskurve ist in 2 gepunktet eingezeichnet. Dies bedeutet, dass der steile Anstieg der Kraftforderung in Richtung zu einem späteren Zeitpunkt des Drehvorgangs verschoben ist. Zu diesem Zeitpunkt liefert das Magnetsystem jedoch bereits ausreichend Kraft, um das System zu schalten.
  • Zur Umsetzung dieses Gedankens wird erfindungsgemäß ein aus dem Stand der Technik bekanntes Schaltrad, wie es in 3 dargestellt ist, verändert. Das in 3 in Draufsicht dargestellte Schaltrad 5' weist einen Schaltstern 51' und einen Steuerkranz 52' auf. Der Schaltstern 51' besitzt an seinem Umfang gleich verteilt vier Schaltnocken 511'. Der Steuerkranz 52' besitz am Umfang verteilt zahnförmige Steuernocken 521' mit Angriffsflächen 525', an denen der Stößel 6 zum Drehen des Schaltrads 5' ansetzt.
  • Das erfindungsgemäße Schaltrad 5, wie es in 4 ebenfalls in der Draufsicht dargestellt ist (in 5 in perspektivischer Darstellung), weist gegenüber dem Schaltrad 5' nach dem Stand der Technik einige Veränderungen auf. Bedeutendste Veränderung sind Kerben 522, die bei jedem zweiten Steuernocken 521 vorgesehen sind. Dadurch ergeben sich ganze Steuernocken 521 und eingekerbte Steuernocken 523, die abwechselnd am Steuerkranz 52 in Umfangsrichtung angeordnet sind. Folge der Einkerbungen 522 ist, dass der Stößel 6 (vergleiche 1) etwas später an dem eingekerbten Steuernocken 523 ansetzt verglichen mit dem Fall eines ganzen Steuernockens 521, da seine Angriffsfläche 525 in Umfangsrichtung versetzt angeordnet ist. Dadurch verzögert sich die Kraftforderung durch die Mechanik und der Klappanker 8 des Magnetsystems 9 hat sich dem vollständig angezogenen Zustand weiter genähert und kann so mehr Kraft aufbringen. Dies bedeutet aber auch, dass die Kraft-Weg-Linie der kraftanfordernden Mechanik (gestrichelt) nach rechts verschoben ist, so dass sie nun unterhalb der Linie des Kraftangebots des Magnetsystems liegt. Demzufolge kann ein Ausschaltvorgang ohne weiteres durchgeführt werden.
  • Eine weitere Veränderung des Schaltrads 5 ist in dem Schaltstern 51 vorgenommen. Dort sind die Schaltnocken 511 tangential gegenüber den Schaltnocken 511' des bekannten Schaltrads 5' verschoben. In dem konkreten Fall von 4 ist der nach oben weisende Schaltnocken 511 etwas nach links verschoben. Die Drehrichtung des dargestellten Schaltrads 5 verläuft im Uhrzeigersinn. Damit greift der Schaltnocken 511 etwas später an das Federband 4 (vergleiche 1) an, so dass auch dadurch die Kraftforderung der Mechanik zeitlich verschoben wird. Dies bedeutet, dass auch dadurch die Kraftanforderungskurve in 2 nach rechts verschoben wird.
  • Anhand der 5 bis 8 soll nun der Einschaltvorgang näher dargestellt werden. 5 zeigt einen Ausschnitt aus 1 mit dem Schaltrad 5, dem Stößel 6, den Festkontakten 2, dem Bewegkontakt 3, dem Federband 4 und der Multifunktionsfeder 10. Das Federband 4 liegt am Schaltstern 51 des Schaltrads 5 an, so dass sich die Kontakte 2, 3 in AUS-Stellung befinden. Der Stößel 6 greift nicht an einer Angriffsfläche 525 des Steuerkranzes 52 an. Des Weiteren liegt die Multifunktionsfeder 10 an der flachen Flanke eines eingekerbten Steuernocken 523 an. Es ist gut zu erkennen, dass die Einkerbung den Steuernocken 523 nicht in seiner gesamten axialen Tiefe betrifft, so dass ein Nockenrest 524 bestehen bleibt, an dem die Multifunktionsfeder 10 auch anliegt.
  • Wird nun der Klappanker 8 durch das Magnetsystem 9 nach unten gezogen, so greift der Stößel 6 an das Schaltrad 5, insbesondere den Steuerkranz 52 an, wie dies in 6 dargestellt ist. Das Kontaktieren der Stößelspitze mit dem Schaltrad 5 erfolgt hier bei einer Stellung des Klappankers 8 von etwa 4,5 °. Das Schaltrad beginnt im weiteren Verlauf sich zu drehen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein erheblicher Kraftaufwand durch das Magnetsystem 9 notwendig, um die auftretenden Reibungs- und Federkräfte aus dem mechanischen System zu überwinden.
  • Entsprechend 7 wird der Stößel beim Anziehen des Klappankers 8 weiter nach unten gedrückt. Dadurch drückt der Schaltnocken 511 das Federband 4 nach unten, so dass die Kontakte 2, 3 aufeinander gepresst werden.
  • Der Stößelhub ist ausreichend, um eine definierte Drehung des Schaltrads 5 um 45 ° zu erreichen. Eine Sicherung und Fixierung des Schaltrads 5 in dieser Stellung erfolgt durch die tangential anliegende Multifunktionsfeder 10 und das Federband 4. Eine leichte Neigung des Schaltrads 5 gegen den Uhrzeigersinn begünstigt die Fixierung. Die Multifunktionsfeder 10 wirkt gleichzeitig als Rückstellsicherung, da sie mit ih rer Spitze an der Angriffsfläche 525 eines Steuernockens anliegt und somit eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn verhindert. Die dargestellte Lage des Schaltrads 5 ist anwendungsbedingt sehr stabil und erfordert Kraftaufwand, um eine Lageänderung zu erreichen.
  • Wenn die in 7 dargestellte Stellung erreicht und das Magnetsystem 9 stromlos ist, drückt die Multifunktionsfeder 10 den Stößel 6 nach oben, so dass seine Stößelspitze nicht mehr mit dem Schaltrad 5 in Eingriff steht. Die Stellung des Schaltrads 5 bleibt davon unberührt (vergleiche 8).
  • Der Ausschaltvorgang des Schrittschaltwerks wird nun im Zusammenhang mit den 9 bis 11 dargestellt. Ausgehend von der stabilen Lage von 8 zieht nun der Klappanker 8 gemäß 9 erneut an und drückt den Stößel 6 gegen das Steuerrad 5. Durch die Formgebung des Schaltrads 5 bzw. des Schaltsterns 51 kontaktiert der Stößel 6 beim Ausschalten das Schaltrad 5 erst bei einer Stellung des Klappankers von hier etwa 3,5 ° im Gegensatz zu 4,5 ° beim Einschalten. Dadurch kann das Magnetsystem 9 bereits eine höhere Kraft aufbringen um das Schaltrad aus dieser stabilen Stellung, die durch den Andruck der tangential anliegenden Rückstellfeder 10 und den Andruck von unten durch das ebenfalls tangential anliegende Federband 4 an dem Schaltnocken 511 erzeugt wird, zu bewegen. Durch die Verschiebung der Kontaktierung auf einen späteren Zeitpunkt kann das Magnetsystem aufgrund des kleineren Luftspalts nun mehr Kraft aufbringen. Die zu diesem Zeitpunkt erhöhte Geschwindigkeit der bewegten Teile trägt auch positiv zu dem Schaltvorgang bei.
  • Durch die Drehung des Schaltrads 5 gemäß 10 wird nun das Federband 4 wieder entlastet, so dass sich die Kontakte 2, 3 öffnen. Der Stößelhub ist jedoch aufgrund der Kerbe bzw. des eingekerbten Steuernockens beim Ausschaltvorgang in dieser Phase nicht ausreichend, um eine definierte Drehung des Schaltrades um 45 ° in eine vorbestimmte Ruhelage zu errei chen. In der Endstellung des Stößels erzeugt ferner die Multifunktionsfeder 10 ein Rückstellmoment entgegen dem Uhrzeigersinn, d. h. entgegen der angestrebten Drehrichtung.
  • In dieser Position kommt nun wieder das Federband 4 zur Wirkung, wie dies in 11 dargestellt ist. Das Federband 4 ist nämlich derart geformt, dass es durch Druck auf den Schaltnocken 511 ein Drehmoment im Uhrzeigersinn, d. h. in Richtung der Ruhelage des Schaltrads 5, erzeugt. Hierzu ist das Federband 4 an der Kontaktstelle mit dem Schaltnocken 511 so geformt, dass eine tangentiale Kraft auf den Schaltnocken 511 ausgeübt wird. Im vorliegenden Beispiel ist das Federband 4 im Kontaktbereich mit dem Schaltnocken 511 satteldachförmig ausgestaltet.
  • Wie aus 11 ebenfalls zu erkennen ist, befindet sich der Stößel 6 nicht mehr im Eingriff mit dem Schaltrad 5 und dennoch wird das Schaltrad 5 weitergedreht. Dies bedeutet, dass der durch den Stößel 6 initiierte Drehschritt des Schaltrads 5 durch einen weiteren Drehschritt initiiert durch das Federband 4 ergänzt wird. Durch die Rückstellung des Federbands 4 in seine Ausgangslage (in 11 ist der Augenblick kurz davor dargestellt) wird gleichzeitig das Schaltrad 5 über den unsymmetrisch angeordneten Schaltnocken 511 in seine Ruhelage gedreht. Aus dieser Ruhelage, in der die Multifunktionsfeder 10 an der flachen Flanke des eingekerbten Steuernockens 523 (vergleiche 5) anliegt, kann der nächste Einschaltvorgang erfolgen. Beim erneuten Einschalten entsprechend den 5 bis 8 dient dann der Nockenrest 524 dazu, dass die Multifunktionsfeder 10 erst nach einer Drehung von 45 ° an den nächsten Steuernocken 521 schnappt und das Schaltrad 5 in dieser Stellung fixiert. Somit wird stets eine exakte Ausgangsstellung für einen neuen Schaltvorgang erreicht.
  • Das Schaltrad 5 ist günstigerweise aus Kunststoff hergestellt. Dabei kann es sich um ein Frästeil oder Spritzgussteil handeln.

Claims (16)

  1. Schrittschaltvorrichtung für ein Installationsgerät mit – einem Schaltrad (5), das mehrere Schaltnocken (511) zum Betätigen eines Schaltmechanismus und mehrere in Umfangsrichtung gleich verteilte Steuernocken (521, 523), mit denen das Schaltrad (5) in Drehbewegung versetzbar ist, aufweist, wobei jeder der Steuernocken (521, 523) eine Angriffsfläche (525) zur Kraftübertragung und eine entsprechend der Gleichverteilung vordefinierte Sollposition am Umfang des Schaltrads (5) besitzt, und – einem Stößel (6), der zum Betätigen der Steuernocken (521, 523) des Schaltrads (5) an deren jeweiliger Angriffsfläche (525) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass – mindestens einer der Steuernocken (521, 523) des Schaltrads (5) eine Aussparung (522) aufweist, so dass dessen Angriffsfläche (525) gegenüber seiner Sollposition in Umfangsrichtung versetzt ist.
  2. Schrittschaltvorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder zweite Steuernocken (523) eine Aussparung (522) besitzt.
  3. Schrittschaltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Schaltrad (5) einen Schaltstern (51) mit den Schaltnocken (511) und koaxial hierzu einen Steuerkranz (52) mit den Steuernocken (521, 523) aufweist.
  4. Schrittschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich die Aussparung (522) nur über einen Teil des Steuernockens (523) in axialer Richtung des Schaltrads (5) erstreckt.
  5. Schrittschaltvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Schaltrad (5) durch die Steuernocken (521, 523) in Kreissegmente unterteilt und jeder Schaltnocken (511) außerhalb der Mitte des jeweiligen Kreissegments angeordnet ist.
  6. Schrittschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stößel (6) von einem Magnetsystem (9) angetrieben ist.
  7. Schrittschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ein erstes Federsystem (4) aufweist, das zum Ausführen einer Drehbewegung des Schaltrads (5) an einen der Schaltnocken (511) angreift.
  8. Schrittschaltvorrichtung nach Anspruch 7, wobei das erste Federsystem (4) Teil des Schaltmechanismus ist.
  9. Schrittschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ein zweites Federsystem (10) zum Rückstellen des Stößels (6) und zum Halten des Schaltrads (5) in definierten Zuständen durch Angriff an die Steuernocken (521, 523) aufweist.
  10. Stromstoßschalter mit einer Schrittschaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  11. Verfahren zum Betätigen einer Schrittschaltvorrichtung durch – Bereitstellen eines Magnetsystems (9) und eines ersten Federsystems (4) zum Antreiben eines Schaltrads (5) der Schrittschaltvorrichtung, und – Drehen des Schaltrads (5) der Schrittschaltvorrichtung in einem ersten Drehschritt, der einem ersten Drehwinkel entspricht, vollständig mit dem Magnetsystem (9), gekennzeichnet durch – Drehen des Schaltrads (5) der Schrittschaltvorrichtung mit dem Magnetsystem (9) in einem zweiten Drehschritt mit einem zweiten Drehwinkel, und – Drehen des Schaltrads (5) der Schrittschaltvorrichtung mit dem ersten Federsystem (4) in einem anschließenden dritten Drehschritt mit einem dritten Drehwinkel, wobei die Summe des zweiten und dritten Drehwinkels im Wesentlichen dem ersten Drehwinkel entspricht.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der erste Drehschritt zum Einschalten und der zweite zusammen mit dem dritten Drehschritt zum Ausschalten der Schrittschaltvorrichtung dient.
  13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei Schaltnocken (511) des Schaltrads (5) zu einem möglichst späten Zeitpunkt eines Drehschritts an einen Schaltmechanismus zur Ausführung einer Schaltbewegung angreifen.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei der erster und zweite Drehschritt durch Antreiben von Steuernocken (521, 523) des Schaltrads (5) und der dritte Drehschritt durch Antreiben von Schaltnocken (511) des Schaltrads (5) ausgeführt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei ein Stößel (6) zum Antrieb des Schaltrads (5) durch ein zweites Federsystem (10) rückgestellt und das Schaltrad (5) durch Angriff des zweiten Federsystems (10) an das Schaltrad (5) in definierten Zuständen gehalten wird.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei der erste Drehschritt durch einen ersten Stromstoß und der zweite Drehschritt durch einen zweiten Stromstoß ausgelöst wird und der dritte Drehschritt den zweiten Drehschritt durch mechanischen Antrieb fortführt.
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EP1024511A2 (de) * 1999-01-30 2000-08-02 Eltako GmbH Schaltgeräte Elektromechanisches Schaltgerät

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EP1024511A2 (de) * 1999-01-30 2000-08-02 Eltako GmbH Schaltgeräte Elektromechanisches Schaltgerät

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Strauß,G.: Vorteilhafter Einsatz von Installations -Fernschaltern (I), In: DE-Z, der elektromeister + deutsches elektrohandwerk, Nr. 1/1979, S. 11-16
Strauß,G.: Vorteilhafter Einsatz von Installations-Fernschaltern (I), In: DE-Z, der elektromeister + deutsches elektrohandwerk, Nr. 1/1979, S. 11-16 *

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