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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sekundärfederung
eines Wagenkastens bei einem Schienenfahrzeug, mit einer zwischen dem
Wagenkasten und einem darunter angeordneten Drehgestell platzierten
hydropneumatischen Federeinheit als aktives Federelement, welches
während
der Fahrt des Schienenfahrzeuges zumindest ein angehobenes Fahrtniveau
NF für
den Wagenkasten sicherstellt.
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Neben
einer der Komfortsteigerung im Personenverkehr dienenden Sekundärfederung
weist ein Schienenfahrzeug gewöhnlich
auch eine Primärfederung
auf. Die Primärfederung
wirkt zwischen den Radachsen des Schienenfahrzeugs und dem Drehgestell
und dient vornehmlich der Absorption harter Stöße, welchen das Schienenfahrzeug
während
der Fahrt aufgrund ungleichmäßiger Schienenführung und
dergleichen ausgesetzt ist. Eine Sekundärfederung zwischen einem Wagenkasten
und einem spurgebundenen Drehgestell eines Schienenfahrzeuges kommt
dagegen insbesondere zur zusätzlichen Schwingungsisolierung
des Wagenkastens zum Einsatz, um im Personenverkehr eine besonders
komfortable Fahrt mit dem Schienenfahrzeug zu ermöglichen.
In vielen Fällen
wirkt die Sekundärfederung auch
mit einer Wanksteuerung für
den Wagenkasten zusammen.
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Aus
der
EP 0 690 802 B1 ist
ein nach Art einer hydropneumatischen Federung ausgebildete Sekundärfederung
für ein
Schienenfahrzeug bekannt. Die Sekundärfederung wird durch ein Hydraulikzylinder
erzielt, dessen Druckkammer mit einem hydropneumatischen Druckspeicher
in Verbindung steht. Über
das Gasvolumen des hydropneumatischen Druckspeichers wird eine vertikale
Federwirkung erzielt. Der Hydraulikzylinder ist des Weiteren mit
einer Pendelstütze
ausgestattet, welche einen Teil der Kolbenstange bildet, die am
oberen Ende ein Gelenk aufweist. Bei Querbewegungen schwenkt die
Pendelstütze
aus, wobei deren Ende auf einer korrespondierenden Fläche abrollt.
Da der Radius der Endfläche
der Pendelstütze
größer ist
als der Abstand des Gelenks von dessen Auflagefläche, ergibt sich bei Querbewegungen
ein rückstellendes
Moment, das in Folge des konstanten Abstandes des Gelenks von der
Auflagefläche
unabhängig
vom Federweg ist.
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Es
ist allgemein bekannt, neben einer Luftfederung oder einer hydropneumatischen
Federung im einfachsten Fall herkömmliche Stahlfedern für die Sekundärfederung
zu verwenden. Gewöhnlich
ist der Wagenkasten über
zwei solcher passiver Federelemente gegenüber dem Drehgestell abgefedert,
wobei das Drehgestell gewöhnlich
ein paar von Radachsen trägt,
die den Kontakt zur Schiene herstellen.
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Bei
der Ausführung
einer Sekundärfederung mittels
Stahlfedern als passive Federelemente tritt jedoch das Problem auf,
dass das Wagenkastenniveau sich beladungsabhängig ändern kann. Unter Wagenkastenniveau
wird im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung das Höhenniveau
des Wagenkastens relativ zum Drehgestell oder zum Erdboden verstanden.
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Aus
der
EP 0 663 877 B1 geht
eine Vorrichtung zur Sekundärfederung
hervor, die dieses Problem dadurch vermeidet, indem nicht Stahlfedern
zur Sekundärfederung
verwendet werden; die Sekundärfederung
wird vielmehr über
eine hydropneumatische Federeinheit realisiert. Die hydropneumatische
Federeinheit besteht aus einem Federbein und einem hydropneumatischen
Druckspeicher. Diese Baugruppen erfüllen die Funktion der Abfederung
des Wagenkastens und ebenso die Funktion der Dämpfung der Federbewegungen.
Das Federbein ist am Wagenkasten und am Drehgestell befestigt. Bei
einer Federbewegung verdrängt
der Kolben im Federbein ein bestimmtes Ölvolumen. Diese Ölvolumen
arbeitet in dem mit dem Federbein verbundenen hydropneumatischen
Druckspeicher gegen ein Gaspolster, das durch eine Membran vom Ölvolumen
getrennt wird und somit als federndes Element dient. Damit übernimmt
die Hydraulikflüssigkeit
als Flüssigkeitssäule die
Funktion der Kraftübertragung.
Die Fahrzeugschwingungen während
der Fahrt werden mit Hilfe der in einem Düsenblock untergebrachten Düsen gedämpft. Bei
einer Lastzunahme des Wagenkastens wird das Gasvolumen in den hydropneumatischen Speichern
komprimiert. Ohne eine Niveauregelung hätte dies ein Absenken des Wagenkastens – wie beim
vorstehend beschriebenen passiven Federelement – zur Folge. Um dieses Absenken
jedoch zu vermeiden, muss die Verkleinerung des Gasvolumens durch
die Einspeisung einer entsprechenden Menge an Hydraulikflüssigkeit
kompensiert werden. Hierfür
ist die Niveauregelung vorgesehen, welche diesen Ausgleich in Abhängigkeit
der über
einen Niveausensor gemessenen Distanz zwischen Wagenkasten und Drehgestell
vornimmt. Das Ausregeln von Niveauänderungen geschieht bei Stillstand
des Fahrzeugs ständig
und unter geringer Zeitverzögerung. Während der
Fahrt wird das mittlere Fahrzeugniveau ebenfalls ständig überwacht
und ausgeglichen.
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In
bestimmten Einsatzfällen
wird vorgegeben, dass der Wagenkasten neben einem angehobenen Fahrtniveau
NF auch ein darunter liegendes Bahnsteigniveau
NB einzunehmen hat, welches in einer abgesenkten
Stellung des Wagenkastens die Türschwellen
der Schienenfahrzeuge mit der Höhe des
Bahnsteigs in Übereinstimmung
bringt, so dass ein stufenfreies Ein- und Aussteigen möglich ist.
Weiterhin ist vorzusehen, dass der Wagenkasten des Schienenfahrzeuges
trotz eines solchen abgesenkten Bahnsteigniveaus NB auch
in der Lage ist, bei Systemausfall in der Haltestelle selbständig oder
manuell betrieben in ein darüberliegendes
Notfallniveau NN zur Wiederaufnahme der
Fahrt gebracht werden kann. Darüberhinaus
ist ebenso vorzusehen, dass der Wagenkasten des Schienenfahrzeuges
bei Systemausfall während
der Fahrt aus dem angehobenen Fahrniveau NF nicht
unter das Notfallniveau NN absinkt.
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Dieses
zwischen dem abgesenkten Bahnsteigniveau NB und
dem angehobenen Fahrtniveau NF liegende
Notfallniveau in NN ermöglicht trotz Systemausfall
eine zumindest langsame Weiterfahrt des Schienenfahrzeuges.
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Bei
der bekannten Vorrichtung zur Sekundärfederung mit aktiver Niveauregelung
lasst sich ein Notfallniveau NN ausgehend
von einem Fahrniveau NF jedoch nur dann
einstellen, wenn im Versorgungsspeicher noch ein genügender Vorratsdruck
herrscht und das zugeordnete Ventil manuell betätigt wird. Somit ist ein Notfallniveau
NN nicht unter allen Umständen sicherzustellen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Sekundärfederung
zu schaffen, mit welcher trotz Systemausfall der Wagenkasten im
Stillstand unter allen Umständen
aus einem abgesenkten Bahnsteigniveau NB ein
Notfallniveau NN einnehmen kann und der
Wagenkasten bei Systemausfall während
der Fahrt aus dem angehobenen Fahrniveau NF nicht
unter das Notfallniveau NN absinkt.
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Die
Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die
nachfolgenden abhängigen
Ansprüche geben
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Die
Erfindung schließt
die technische Lehre ein, dass über
eine hydropneumatische Federeinheit als aktives Federelement im
Normalbetrieb neben dem angehobenen Fahrtniveau NF auch
ein abgesenktes Bahnsteigniveau NB für den Wagenkasten einstellbar
ist, wobei zusätzliches
mindestens ein Notfederzylinder vorgesehen ist, der bei Systemausfall
durch ein dazwischenliegendes Notfederniveau NN für einen
Notbetrieb sicherstellt. Dabei kann sich zum Einen das Notfederniveau
NN bei Systemausfall durch ein selbständiges Ausfahren
des Notfederzylinders einstellen. Zum Anderen ist es alternativ
auch denkbar, dass sich das Notfederniveau NN bei
Systemausfall über
den bereits ausgefahrenen Notfederzylinders einstellt, der insoweit
bereits in Bereitstellung steht.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt
darin, dass die Vorteile einer aktiven Sekundärfederung hinsichtlich der
flexiblen Einstellung unterschiedlicher Wagenkastenniveaus verbunden
wird mit einer passiv funktionierenden Lösung für einen Notbetrieb, der zumindest
eine langsame Weiterfahrt des Schienenfahrzeuges ermöglicht.
Im Prinzip wird die Notfederung selbsttätig bei absinkendem Systemdruck
aktiviert. Im Stillstand, d. h. im Bereich der Haltestelle bewirkt
dies, dass der Wagenkasten aus dem abgesenkten Bahnsteigniveau NB in ein höheres Notfederniveau NN gelangen kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante
besteht der Notfederzylinder aus einem hydraulischen Zugzylinder,
dessen Kolben mittels einer Druckfeder ausfahrbar ist. Es wird die
von der Druckfeder im gespannten Zustand auf den Kolben wirkende
Kraft durch eine rückwärtige Druckmittelbeaufschlagung
des Kolbens gespeichert. Sinkt dieser rückwärtige Druck ab, dann vollführt der
Kolben des Zugzylinders die Ausfahrbewegung aufgrund der nun überwiegenden
Federkraft.
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Eine
besonders platzsparende Anordnung ergibt sich dadurch, dass die
Druckfeder nach Art einer Schraubenfeder aus Stahl gefertigt ist,
die den Zugzylinder koaxial umgibt. Durch diese nach außen hin
freiliegende Anordnung der Druckfeder kann die aufbringbare Federkraft
wegen des großen
Durchmessers maximiert werden. Gleichzeitig werden die sich relativ
zueinander bewegenden Bauteile des Zugzylinders durch die sie umgebende
Druckfeder geschützt.
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Der
Notfederzylinder kann zur hydropneumatischen Federeinheit kraftflußmäßig parallel
oder in Reihe geschaltet sein, um die erfindungsgemäße Wirkung
zu erzielen.
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Im
Falle einer Parallelschaltung kann der Notfederzylinder örtlich neben
der hydropneumatischen Federeinheit zwischen dem Wagenkasten und dem
Drehgestell wirkend angeordnet werden. Diese Nebeneinanderanordnung
hat den Vorteil, dass bei bestehenden Sekundärfederungen mit einer hydropneumatischen
Federeinheit als aktives Federelement durch Hinzufügung des
Notfederzylinders auf einfache Weise eine Nachrüstung erfolgen kann, um bei
den betreffenden Schienenfahrzeugen einen Notbetrieb zu ermöglichen.
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Alternativ
hierzu ist es auch denkbar, die erfindungsgemäße Lösung konstruktiv derart umzusetzen,
dass der Notfederzylinder die hydropneumatische Federeinheit koaxial
umgibt und während
des Normalbetriebes außer
Eingriff steht, wobei im Notbetrieb der Notfederzylinder zum Einsatz
kommt. Diese Ausführungsform
einer Parallelschaltung stellt eine besonders platzsparende Lösung dar,
da wenig Bauraum zur Installation der erfindungsgemäßen Sekundärfederung
erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch
im Notfallbetrieb Teile der hydropneumatischen Federeinheit an der
Kraftübertragung
beteiligt bleiben, d. h. gegenüber
der vorstehend erläuterten
Ausführungsform
nicht völlig
ungenutzt bleiben.
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Eine
diese letztgenannte Ausführungsform weiter
verbessernde Maßnahme
besteht darin, dass für
den Notbetrieb die hydropneumatische Federeinheit mittels eines
koaxialen oberen Zapfens über
eine korrespondierende Ausnehmung seitens des Wagenkastens vertikal
geführt
ist. Natürlich
ist es auch denkbar, die Führungselemente
auch umgekehrt anzuordnen, so dass ein Zapfen seitens des Wagenkastens
angeordnet ist, der in einer korrespondierenden Ausnehmung seitens
der hydropneumatischen Federeinheit vertikal geführt ist oder dergleichen.
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Eine
kraftflussmäßige Reihenschaltung
von Notfederzylinder und hydropneumatischer Federeinheit wird vorzugsweise
dadurch realisiert, indem beide Baueinheiten im Kraftfluss nacheinander
angeordnet sind und somit gleichzeitig wirken, wobei zum Erreichen
des abgesenkten Bahnsteigniveaus NB für den Wagenkasten
eine zusätzliche
Beaufschlagung des Zugzylinders erfolgt, um die Druckfeder zusammenzudrücken. Bei
dieser Ausführungsform
wird im Normalbetrieb unterschieden zwischen dem Betrieb während der
Fahrt und dem Betrieb im Stillstand, d. h. am Bahnsteig. Während der
Fahrt wirkt die hydropneumatische Federeinheit mit der Stahlfeder
des Zugzylinders in Reihe, d. h. der Zugzylinder ist drucklos und
die Stahlfeder kann oszillieren. Am Bahnsteig wird durch Beaufschlagung
des Zugzylinders dagegen die Stahlfeder zusammengedrückt, um
ein Absenken des Schienenfahrzeuges auf Bahnsteigniveau NB zu realisieren. Fällt nun die hydropneumatische
Federeinheit aus (Systemausfall) übernimmt die Stahlfeder die
Sekundärfederung.
Der Kraftfluss entsteht durch den direkten Kontakt von Kolben und Zylinder
der hydropneumatischen Federeinheit in der Endanschlagstellung,
wodurch sich auch die Federsteifigkeit bei entsprechender Auslegung
erhöht.
Vorteil dieser Lösung
ist, dass die Querfederung durch die Reihenanordnung erhalten bleibt.
Gegenüber den
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist
hier die Stahlfeder der Notfederung immer richtig positioniert,
so dass im Bezug hierauf keine Übernahmeproblematik
besteht.
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Vorzugsweise
folgt das selbständige
Ausfahren des Kolbens des Notfederzylinders in Folge Druckabfall.
Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass der Kolben des Notfederzylinders
im Normalbetrieb außer
Eingriff stehend ausgefahren bleibt, wobei die hydropneumatische
Federeinheit das Fahrtniveau NF sicherstellt,
und dass der Kolben nach Aktivieren von Entriegelungsmitteln innerhalb
eines ihn umgebenden topfförmigen
Zylindergehäuses
zumindest teilweise versenkbar ist. Hierdurch wird bewirkt, dass
auch das abgesenkte Bahnsteigniveau NB erreichbar
ist. Im Falle eines Systemausfalls während der Fahrt stellen die
normal-geschlossenen Entriegelungsmittel die ausgefahrene Stellung
des Kolbens des Notfederzylinders sicher, so dass das Notfallniveau
NN über
den Notfederzylinder gewährleistet
ist. Bei einem Systemausfall in der Haltestelle, d. h. im Stillstand,
muss über
einen weiteren Kreis Druck aufgebracht werden. Dies kann auch über eine
Handbetätigung
oder über
das in einem Zusatzspeicher bevorratete Druckmedium erreicht werden.
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Bei
der vorstehend beschriebenen Ausführungsform sollte der Kolben
des Notfederzylinders aus mindestens einer entgegen einer Federkraft
teleskopartig in den Kolben verschiebbaren Kolbenhülse bestehen,
um das Einfedern über
den erforderlichen Federweg zu gewährleisten. Eine hohe Federkraft kann
dadurch erzeugt werden, dass ein Elastomerelement von einer Schraubenfeder
aus Federstahl koaxial umgeben ist. Mit dieser Ausführungsform
sind besonders hohe Federkräfte
für eine
Sekundärfederung
realisierbar, so dass ggf. auf eine Mehrfachanordnung von Notfederzylindern
zur Sekundärfederung
zur Gewährleistung
des Notfallbetriebs verzichtet werden kann.
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Unter
Umständen
ist es möglich,
bei dieser Ausführungsform
auch auf die hydropneumatische Federeinheit gänzlich zur verzichten; der
Notfederzylinder dieser Ausführungsform
kann über
die Druckmittelbeaufschlagung der Druckkammer nämlich auch direkt zur Niveauregelung
benutzt werden. Es handelt sich hierbei dann um eine An höhenverstellbare
Notfeder, die in der ausgefahrenen Stellung des Kolbens verriegelt
ist und insoweit sowohl die Funktion der Sekundärfeder im Normalbetrieb als
auch der Notfeder im Notbetrieb übernimmt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Sekundärfederung
mit einer hydropneumatischen Federeinheit sowie einem druckmittelbeaufschlagbaren Notfederzylinder
kann über
einen einzigen Hydraulikkreis oder über zwei getrennte Hydraulikkreise
betrieben werden. Im Falle eines einzigen Hydraulikkreises ist sowohl
die hydropneumatische Federeinheit als auch der Notfederzylinder
mit Druckmittel hieraus versorgbar, wobei allerdings der minimale dynamische
Druck in einem Hydrospeicher derart ausreichend zu bemessen ist,
dass die Druckfeder des Notfederzylinders zusammengedrückt haltbar ist.
Im Falle zweier Hydraulikkreise ist dagegen ein Hydraulikkreis der
hydropneumatischen Federeinheit und der andere Hydraulikkreis dem
Notfederzylinder zugeordnet. Der Vorteil zweier Hydraulikkreise
liegt insbesondere darin, dass für
beide Kreise auch verschiedene Betriebsdrücke vorgesehen werden können, was
konstruktive Freiheiten hinsichtlich der Bemessung und Dimensionierung
der Druckmittelaggregate schafft.
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Vorzugsweise
sollte die hydropneumatische Federeinheit eine Pendelstütze umfassen,
so dass Querbewegungen zwischen dem Wagenkasten und dem Drehgestell
möglich
sind und Rückstellkräfte zur Zentrierung
des Wagenkastens aufgebracht werden.
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Um
eine aktive Niveauregelung zwischen dem angehobenen Fahrtniveau
NF und dem abgesenkten Bahnsteigniveau NB zu realisieren, ist zusätzlich ein Niveausensor zur
Messung des aktuellen Abstandes zwischen dem Wagenkasten und dem Drehgestell
vorgesehen, welcher als Ist-Wertgeber fungiert und die elektrischen
Messsignale zu einer elektronischen Steuereinheit weiterleitet,
die eine Regeleinheit umfasst, welche entsprechende Stellsignale
zur Ventilansteuerung der Hydraulikkreise ausgehend von vorgegebenen
Sollwerten erzeugt, so dass das gewünschte Wagenkastenniveau hierüber einstellbar
ist. Dies erfolgt normalerweise über
die hydropneumatische Federeinheit.
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Weiter
die Erfindung verbessernde Maßnahmen
werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung näher
dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
Schnittdarstellung einer Vorrichtung zur Sekundärfederung eines Wagenkastens
mit einem örtlich
neben einer hydropneumatischen Federeinheit angeordneten Notfederzylinder
während der
Fahrt,
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1a die
Vorrichtung nach 1 mit in Bereitstellung ausgefahrenem
Kolben,
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2 eine
Schnittdarstellung der Vorrichtung gemäß 1 während des
Notbetriebs,
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3 eine
Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Sekundärfederung
eines Wagenkastens mit koaxialer Anordnung von hydropneumatischer
Federeinheit und Notfederzylinder während der Fahrt,
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4 eine
Schnittdarstellung einer Vorrichtung nach 3 während des
Notbetriebs,
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5 eine
Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Sekundärfederung
eines Wagenkastens in Reihenschaltung von hydropneumatischer Federeinheit
und Notfederzylinder während
der Fahrt,
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6 eine
Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer Sekundärfederung
für einen Wagenkasten
mit hydropneumatischer Federeinheit und einem verriegelbaren Notfederzylinder
während der
Fahrt,
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7 eine
Schnittdarstellung der Vorrichtung gemäß 6 während des
Aufenthalts am Bahnsteig, und
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8 eine
Schnittdarstellung der Vorrichtung gemäß 6 während des
Notbetriebs.
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Im
Hinblick auf 1 ist zwischen einem oberen
Wagenkasten 1 – eines
nicht weiter dargestellten – Schienenfahrzeuges
und einem unteren Drehgestell 2 eine hydropneumatische
Federeinheit 3 als aktives Federelement angeordnet. Die
hydropneumatische Federeinheit 3 gewährleitstet während der
Fahrt des Schienenfahrzeuges ein angehobenes Fahrtniveau NF für
den Wagenkasten 1, so dass dieser von fahrbedingt störenden Schwingungen
weitgehend unbeeinflusst bleibt. Die hydropneumatische Federeinheit 3 übernimmt über eine
untere Pendelstütze 4 gleichzeitig
auch eine Querführung
des Wagenkastens 1. Ein Druckraum 5 der hydropneumatischen
Federeinheit 3 wird über
einen Hydraulikkreis I beaufschlagt. Parallel hierzu ist ein Hydrospeicher 6 angeschlossen,
dessen integriertes Gasvolumen die Federeigenschaft der hydropneumatischen
Federeinheit 3 gewährleistet.
Durch Beaufschlagung des Druckraumes 5 ist der Abstand
zwischen dem Wagenkasten 1 und dem Drehgestell 2 variierbar.
Zum Regeln dieses Wagenkastenniveaus ist ein Niveausensor 7 für die Messung
des Abstandes zwischen dem Wagenkasten 1 und dem Drehgestell 2 vorgesehen.
Der Niveausensor 7 fungiert als Ist-Wertgeber einer in
eine – hier
nicht weiter dargestellten – elektronischen
Steuereinheit integrierten Niveauregelung zur Einstellung des gewünschten
Wagenkasten-Niveaus.
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Hierüber wird
der Wagenkasten 1 während der
normalen Fahrt des Schienenfahrzeuges auf ein oberes Fahrtniveau
NF angehoben. In dieser Position ist der
maximale Federweg für
eine maximale Komfortabilität
sichergestellt. Während
des Aufenthalts des Schienenfahrzeuges am Bahnsteig wird der Wagenkasten 1 auf
ein unteres Bahnsteigniveau NB abgesenkt.
Auf diesem Bahnsteigniveau NB können die Fahrgäste des
Schienenfahrzeuges bequem, ohne Überschreiten
einer Stufe, einen relativ niedrigeren Bahnsteig bequem betreten.
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Zusätzlich zu
der hydropneumatischen Federeinheit 3 ist örtlich daneben
ein Notfederzylinder 8 vorgesehen. Der Notfederzylinder 8 tritt
nur bei Systemausfall – d.
h. bei Unterschreiten eines Mindestdrucks im Hydraulikkreis I – in Aktion
und stellt in diesem Fall durch selbstständiges Ausfahren eines Kolbens 9 einen
Notbetrieb für
das Schienenfahrzeug sicher, in welchem das Schienenfahrzeug zumindest mit
langsamer Fahrt noch bewegt werden kann. Im Notfallbetrieb wird
durch den Notfederzylinder 8 ein Notfederniveau NN gehalten, welches zwischen dem angehobenen
Fahrtniveau NF und dem abgesenkten Bahnsteigniveau
NB liegt.
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Der
Notfederzylinder 8 besteht in dieser Ausführungsform
aus einem hydraulischen Zugzylinder 9, dessen Kolben 9 mittels
einer Druckfeder 11 ausfahrbar ist. Die Druckfeder 11 ist
hier nach Art einer Schraubfeder aus Stahl ausgebildet und umgibt
den Zugzylinder 9 koaxial.
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In
dieser Ausführungsform
ist also der Notfederzylinder 8 kraftflußmäßig zur
hydropneumatischen Federeinheit 3 parallel geschaltet.
In der gezeigten Stellung des Kolbens 9 des Notfederzylinders 8 befindet
sich die Sekundärfederung
im Normalbetrieb während
der Fahrt. Dies bedeutet, dass der Zugzylinder 9 vom Hydraulikkreis
II druckbeaufschlagt ist, so dass die Druckfeder 11 zusammengepresst
ist und der Notfederzylinder 8 insoweit nicht in Aktion
tritt.
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In
der Abwandlung nach 1a ist vorgesehen, dass sich
das Notfederniveau NN bei Systemausfall über den
bereits ausgefahrenen Notfederzylinders 8 einstellt.
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Ein
Systemausfall bewirkt gemäß 2 einen
Druckabfall in den Hydraulikkreisen I und II, so dass zum Einen
die hydropneumatische Federeinheit 3 ihre Funktion der
Sekundärfederung
nicht weiter wahrnehmen kann; zum Anderen erfolgt in Folge des Druckabfalls
im Zugzylinder 9 ein selbstständiges Ausfahren des Kolbens 9,
der nun mit dem Wagenkasten 1 in Kontakt tritt und die
Sekundärfederung
im Sinne des Notbetriebs übernimmt.
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In
der weiteren Ausführungsform
gemäß 3 umgibt
der Notfederzylinder 8' die
hydropneumatische Federeinheit 3', so dass sich eine insgesamt kompakte
Bauform ergibt. In der gezeigten Stellung im Normalbetrieb, d. h.
also während
der Fahrt, ist die Druckfeder 11' in Folge der Druckmittelbeaufschlagung
durch den Hydraulikkreis II gespannt und steht somit außer Kontakt
mit dem Wagenkasten 1. Über
den Hydraulikkreis I in Verbindung mit dem Hydrospeicher 6' erfolgt die
Höheneinstellung
des Wagenkastenniveaus, wie zur vorstehenden Ausführungsform
beschrieben.
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Im
Notbetrieb kommt gemäß 4 der
Kolben 9' des
Zugzylinders 9 am Wagenkasten 1 zur Anlage, da
die Hydraulikkreise I und II an Druck verlieren. In Folge dessen
entspannt sich die Druckfeder 11', welche nun die Sekundärfederung
im Notbetrieb übernimmt.
Zur Führung
der hydropneumatischen Federeinheit 3' im Notbetrieb ist diese mit einem
oberen Zapfen 12 versehen, der innerhalb einer korrespondierenden
Ausnehmung seitens des Wagenkastens 1 vertikal geführt ist.
Durch die hier konzentrische Anordnung von hydropneumatischer Federeinheit 3' und Notfederzylinder 8' bleibt die
Querfederung und die Abstützung über die
Pendelstütze 4' erhalten.
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Die
Ausführungsform
gemäß 5 stellt eine
kraftflußmäßige Reihenschaltung
zwischen Notfederzylinder 8'' und hydropneumatischer
Federeinheit 3'' dar, welche
ebenfalls konzentrisch zueinander angeordnet sind. Sowohl im Normalbetrieb
als auch im Notbetrieb wirken hier hydropneumatische Federeinheit 3'' und Notfederzylinder 8'' gleichzeitig im Kraftfluss zwischen
Wagenkasten 1 und Drehgestell 2. Zum Erreichen
des abgesenkten Bahnsteigniveaus NB für den Wagenkasten 1 erfolgt
eine gegenüber
dem Normalbetrieb zusätzliche
Beaufschlagung des Zugzylinders 9'' über den
Hydraulikkreis II, um die Druckfeder 11'' zusammenzudrücken. Im
Notbetrieb fällt
die hydropneumatische Federeinheit 3'' aus,
so dass die nun ausgefahrene Druckfeder 11'' die
Sekundärfederung übernimmt.
Die Querfederung bleibt auch hier durch die in den Kraftfluss eingebundene
Pendelstütze 4'' erhalten. Im Normalbetrieb wird über den
Hydraulikkreis I das angehobene Fahrtniveau NF sowie
das abgesenkte Bahnsteigniveau NB – wie vorstehend
beschrieben – geregelt.
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In
der weiteren Ausführungsform
gemäß 6 steht
ersichtlicherweise im gezeigten Normalbetrieb ein neben der hydropneumatischen
Federeinheit 3''' angeordneter Notfederzylinder 8''' außer Eingriff.
Der Kolben dieses Notfederzylinders 8''' ist jedoch
voll ausgefahren. Über
die hydropneumatische Federeinheit 3''' wird das angehobene
Fahrtniveau NF sowie das abgesenkte Bahnsteigniveau
NB sichergestellt.
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Zum
Einnehmen des abgesenkten Bahnsteigniveaus NB ist
der Kolben 9''' nach Aktivieren von Entriegelungsmitteln 13,
die hier nach Art eines Kugelsperrmechanismus ausgebildet sind,
innerhalb eines topfförmigen
Zylindergehäuses 14 versenkbar, wie 7 zeigt.
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Im
Falle eines Systemausfalls, also im Notbetrieb, stellen die normal-geschlossenen
Entriegelungsmittel 13, welche über den Hydraulikkreis II entriegelbar
sind, die ausgefahrene Stellung des Kolbens 9''' sicher,
wie aus der 8 hervorgeht. Die Sekundärfederung
wird nun über
eine im Kolben 9''' integrierte Federanordnung gewährleistet,
die aus einem Elastomerelement 15 sowie einer das Elastomerelement 15 umgebenen
Druckfeder 17 nach Art einer Schraubenfeder gebildet ist.
Die Federwirkung wird über
eine Kolbenhülse 16 erzielt,
die relativ zum Kolben 9''' entsprechend des Federwegs ein-
und ausfahrbar ist und am unteren Drehgestell 2 zur Anlage
kommt. Der Kolben 9''' ist über eine mit dem topfförmigen Zylindergehäuse 14 zusammenwirkenden
Druckfeder 19, der Gewichtskraft sowie zusätzlich über eine
Druckmittelbeaufschlagung der im Zylindergehäuse 14 ausgebildeten
Druckkammer 18 in die ausgefahrene Stellung überführbar, in
welcher der Notfederzylinder 8''' in seiner ausgefahrenen
Position verriegelt ist.
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Die
Ausführungsform
nach 9 stellt die koaxial integrierte Variante zur
Ausführungsform nach 1 dar.
Gezeigt ist die Vorrichtung im Normalbetrieb an der Haltestelle
(Bahnsteig). Zum Absenken des Wagenkastens 1 auf Bahnsteigniveau wird
Kreis II mit Druckluft beaufschlagt, so dass die als Notfeder fungierende
Druckfeder 11''' zusammengedrückt wird. Gleichzeitig wird
im hydropneumatischen Kreis I Öl
abgelassen, um den Wagenkasten 1 zu senken. Nachdem die
Beladung des Wagenkastens 1 an der Haltestelle abgeschlossen
ist, wird im Kreis I Öl
eingelassen und im Kreis II der Druck abgesenkt, so dass sich der
Wagenkasten 1 auf Fahrtniveau anhebt. Der durch einen Absatz
im Innenraum gebildete feste Anschlag 20 steht nun bereit die
Notfederfunktion zu übernehmen.
Fällt nämlich der
hydropneumatische Kreis I aus, senkt sich der Wagenkasten 1 auf
den Anschlag 20 ab, so dass die Druckfeder 11''' die
Notfederung übernimmt.
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Im
Normalbetrieb während
der Fahrt ist der Kreis II drucklos. Die Sekundärfederung erfolgt über den
hydropneumatischen Kreis I. Je nach Einstellung der Drücke kann
erreicht werden, dass die Druckfeder 11''' stillsteht
oder sich an der Federung im Normalbetrieb beteiligt.
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Die
vorliegende Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführung
nicht allein auf die vorstehend beschriebenen vier konkreten Ausführungsformen.
Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche von der
Lehre der nachfolgenden Ansprüche Gebrauch
machen. So ist es auch möglich,
neben einer bevorzugten separaten Druckmittelbeaufschlagung von
hydropneumatischer Federeinheit und Notfederzylinder über eigene
Hydraulikkreise auch einen einzigen Hydraulikkreis zu verwenden,
wobei die Ventilbeschaltung allerdings entsprechend anzupassen ist.
Zur Sicherstellung eines möglichst
weichen Übergangs
von Normalbetrieb auf Notbetrieb sieht die erfindungsgemäße Lösung vor,
dass die Drucksteuerung des Hydraulikkreises II über die Niveauerkennung des
Sensors oder Auswertung von Druckgradientenverläufen ausgewertet wird und zeitlich entsprechend
gesteuert wird.
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- 1
- Wagenkasten
- 2
- Drehgestell
- 3
- Hydropneumatische
Federeinheit
- 4
- Pendelstütze
- 5
- Druckraum
- 6
- Hydrospeicher
- 7
- Niveausensor
- 8
- Notfederzylinder
- 9
- Zugzylinder
- 10
- Kolben
- 11
- Druckfeder
- 12
- Zapfen
- 13
- Entriegelungsmittel
- 14
- Zylindergehäuse
- 15
- Elastomerelement
- 16
- Kolbenhülse
- 17
- Druckfeder
- 18
- Druckraum
- 19
- Druckfeder
- 20
- Anschlag