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Die
Erfindung betrifft eine Prüflehre
zum Feststellen des Verschleißes
einer Kette, insbesondere einer Rundstahlkette, mit zwei Prüfstiften,
deren Abstand zueinander der zulässigen
Teilungsvergrößerung einer
bestimmten Anzahl von Kettengliedern eines vorbestimmten Kettentyps
entspricht.
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Nach
der DIN 685 T2 müssen
Ketten von Hebezeugen mindestens jährlich hinsichtlich ihres Verschleißes überprüft werden.
Hierzu wird mit einem Messschieber die Länge über elf Kettenglieder gemessen
und mit einem nach der DIN-Norm vorgeschriebenen Maximalwert verglichen.
Für diese
Messung ist ein entsprechend großer Messschieber erforderlich.
Daher kann ersatzweise anstatt über
elf Kettenglieder die Messung auch über zwei Mal drei und ein Mal
fünf Kettenglieder
erfolgen. Diese Ersatzmessmethode ist jedoch durch die drei erforderlichen Messungen
entsprechend fehleranfälliger.
Ebenfalls möglich
ist, die Verschleißprüfung der
Kette über
eine Prüflehre
vorzunehmen, die im Wesentlichen aus einem Metallstab mit Bohrungen
besteht, in die je nach Kettentyp bolzenförmige Prüfstifte eingesetzt werden.
Wenn bei der Prüfung
die Kette mit den entsprechenden Kettengliedern die beiden Prüfstifte
berührt, ist
die Kette auszutauschen. Diese spezielle Prüflehre ist jedoch häufig beim
Benutzer des Kettenzugs nicht vorhanden und hat einen relativ hohen
Anschaffungswert.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 84 29 349 U1 ist eine derartige Prüflehre zum
Bestimmen der sogenannten Ablegereife von Rundstahlketten auf Grund
einer Teilungsvergrößerung bekannt. Die
Messvorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Längsträger mit
rechteckigem Querschnitt, in dem an einer der Seitenflächen mindestens
zwei voneinander beabstandete Aufnahmen für Prüfstifte vorgesehen sind. Die
Prüfstifte
ragen seitlich aus der Seitenfläche
des Trägers
hinaus und deren Abstand zueinander entspricht dem Maximalwert der
zulässigen
Teilungsvergrößerung einer
bestimmten Zahl von Kettengliedern eines bestimmten Kettentyps. Werden
die Prüfstifte
von diesen beiden Kettengleidern berührt, ist die Kette ablegereif.
In der Seitenfläche
sind eine Vielzahl von Aufnahmen für Prüfstifte angeordnet, so dass
die Lehre für
unterschiedliche Kettentypen verwendbar ist, in dem die Prüfstifte
in die entsprechenden Aufnahmen eingesteckt werden.
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Des
Weiteren ist in Bezug auf Kettenzüge aus dem deutschen Patent
DE 195 08 727 C2 bekannt,
die Verwendung einer Prüflehre
durch eine Messvorrichtung am Kettenzug im Bereich des Kettenrades
zu ersetzen. Diese Messvorrichtung macht sich die Eigenschaft der
Ketten, die durch Verschleiß oder Überlastung
gelängt
werden, zu Nutze, dass deren horizontale Kettenglieder beim Einlauf
in das Kettenrad auf die Zähne
des Kettenrades aufsteigen. Hierdurch wird das folgende vertikale
Kettenglied vom Zentrum des Kettenrad weg nach außen gedrückt. Dieser
Effekt kann durch eine u-förmige
Kettenführung,
die mit Dehnungsmessstreifen versehen ist, messtechnisch erkannt
werden. Eine Verformung der Kettenführung durch das vertikale Kettenglied führt dann
zu einem Messsignal, welches nach Überschreiten eines vorher bestimmten
Sollwertes, der dem Erreichen der Ablegereife der Kette entspricht, ein
Abschalten des Kettenzuges bedingt.
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Die
DD 218 666 A1 offenbart
eine Diagnoseeinrichtung des Ist-Zustandes der relativen Kettenlänge, hier
einer Rollenkette, ohne die Kette aus dem Getriebe demontieren zu
müssen,
bei der auf einer Grundplatte ein fester und ein beweglicher Messtaster
angeordnet ist und die relative Längenabweichung über dem
beweglichen Messtaster auf einer Skala angezeigt wird.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, eine verliersichere und konstruktiv einfache Prüflehre zum
Feststellen des Verschleißes
einer Kette, insbesondere einer Rundstahlkette zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Prüflehre
mit den Merkmalen der Anspruches 1 gelöst. Varteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteranspruchen 2 bis 6 angegeben.
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Erfindungsgemäß wird bei
einer Prüflehre zum
Feststellen des Verschleißes
einer Kette, insbesondere einer Rundstahlkette, mit zwei Prüfstiften, deren
Abstand zueinander der zulässigen
Teilungsvergrößerung einer
bestimmten Anzahl von Kettengliedern eines vorbestimmten Kettentyps
entspricht, eine einfache Art der Verliersicherung dadurch erreicht,
dass die Prüfstifte
in einem Kettenzug integriert sind. Der Kettenzug wird hier als
Hubwerk verwendet. Mit der Prüflehre,
die nun fester Bestandteil des Kettenzugs ist und zwangsläufig zum
Lieferumfang gehört,
ist der Prüfvorgang
schneller und sicherer durchzuführen,
als mit einem gewöhnlichen Messschieber.
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In
vorteilhafter Weise sind die Prüfstifte
in einem abnehmbaren Bauteil des Kettenzuges angeordnet sind. Dieses
Bauteil kann dann wie eine herkömmliche
Prüflehre
gehandhabt werden.
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In
bevorzugter Ausgestaltung sind die Prüfstifte in einem Gehäusedeckel
des Kettenzuges angeordnet sind. Dieser Gehäusedeckel ist im Sinne einer
Wartungshaube sowieso für
die Schmierung der Kette und andere Wartungstätigkeiten zu entfernen, so
dass hiernach unmittelbar auch bereits die Prüflehre zur Verfügung steht.
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Konstruktiv
besonders einfach ist, den Gehäusedeckel
als Kunststoffspritzgussteil auszubilden, an den die Prüfstifte
des Kettenzuges angegossen sind. Auch ist es möglich, in dem Gehäusedeckel Bohrungen
anzuordnen, in die die Prüfstifte
eingesteckt sind.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an Hand eines in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine dreidimensionale Ansicht
eines Kettenzuges mit einem abnehmbaren Gehäusedeckel,
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2 eine dreidimensionale
Innenansicht des Gehäusedeckels
nach 1 mit einer Prüflehre zur
Feststellung des Kettenverschleißes und
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3 eine schematische Ansicht
einer Prüflehre
zur Feststellung des Kettenverschleißes.
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Die 1 zeigt eine dreidimensionale
Ansicht eines Kettenzuges 1 mit einem Kettenspeicher 2,
der im Bereich des nicht dargestellten Kettenrades 2 für die Kette 3 (siehe 3), insbesondere einer Rundstahlkette,
mit einem Gehäusedeckel 4 versehen
ist. Die Kette 3 und der an ihrem Ende befestigte Lasthaken
sind in der 1 durch den
Kettenspeicher 2 verdeckt.
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Außerdem zeigt
die 1, dass der Gehäusedeckel 4 lösbar an
dem Gehäuse 8 des
Kettenzuges 1 befestigt ist. Hierzu ist der schalenförmig ausgebildete
Gehäusedeckel 4 im
unteren Bereich seiner Seitenteile 4a jeweils mit einem
nach unten offenen Schlitz 4b versehen. Mit diesen beiden
Schlitzen 4b ist der von dem Kettenzug 1 entfernte
Gehäusedeckel 4 zur
Montage an dem Gehäuse 8 auf
zwei Bolzen 9 aufsteckbar, die sich jeweils nach außen erstreckend
und horizontal an dem Gehäuse 8 angeordnet
sind. Der so aufgesteckte Gehäusedeckel 4 ist somit
aus einer leicht schrägen
Einsteckposition um die Bolzen 9 in eine vertikale Schließposition
verschwenkbar. In dieser Schließposition
dichtet der Gehäusedeckel 4 das
Gehäuse 8 im
Bereich des Kettenrades ab. Gehalten wird der Gehäusedeckel 4 in dieser
Schließstellung
mit einer zentral am oberen Rand des Gehäusedeckels 4 angeordneten
und in das Gehäuse 8 eingreifenden
Schraube 10.
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Die 2 zeigt eine dreidimensionale
Innenansicht des Gehäusedeckels 4 nach 1 mit einer Prüflehre 6 zur
Feststellung des Kettenverschleißes. An der Innenseite des
Gehäusedeckels 4 sind
zwei Prüfstifte 5a und 5b der
Prüflehre 6 befestigt.
Die Prüfstifte 5a und 5b sind
in gegenüberliegenden
Eckbereichen des im wesentlichen quaderförmigen Gehäusedeckels 4 angeordnet
und erstrecken sich rechtwinklig von der Innenfläche des Gehäusedeckels 4 nach
oben. Der Gehäusedeckel 4 mit
den beiden Prüfstiften 5a und 5b bildet
somit die Prüflehre 6 zum
Feststellen des Kettenverschleißes
einer vorbestimmten, d. h. der in diesem Kettenzug verwendeten Kette 3.
Die Prüflehre 6 ist
somit verliersicher mit einem Bauteil des Kettenzuges 1,
hier dem Gehäusedeckel 4,
verbunden. Der Gehäusedeckel 4 ist
als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet und die Prüfstifte 5a und 5b sind
entsprechend angegossen. Die Prüfstifte 5a und 5b können in
alternativer Ausgestaltung auch in nicht dargestellte Bohrungen
in dem Gehäusedeckel 4 eingesteckt
werden. Um die Handhabung der Prüflehre 6 zu
vereinfachen, ist der Gehäusedeckel 4 wie
zuvor beschrieben von dem Kettenzug 1 abnehmbar. Auch ist
an der Innenseite des Gehäusedeckels 4 ein
Symbol 11 vorgesehen, dass die Anzahl der zu prüfenden Kettenglieder 7 angibt
und deren Ausrichtung zu den Prüfstiften 5a, 5b.
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In
der 3 ist eine schematische
Ansicht einer Prüflehre 6 gezeigt.
Es sind die beiden Prüfstifte 5 der
Prüflehre 6 zu
erkennen, deren Abstand a zueinander in Abstimmung mit der in dem
Kettenzug 1 verwendeten Kette 3 gewählt worden
ist, um nach der DIN 685 T2 die Länge Ketten über 11 Kettenglieder 7 durch
Anlegen eines Abschnittes der zu prüfenden der Kette 3 mit 11 Kettengliedern 7 an
die Prüfstifte 5 zu
ermitteln. Wenn bei der Prüfung
die Kette 3 mit dem Anfang des ersten Kettengliedes 7 und dem
Ende des elften Kettengliedes 7 den ersten Prüfstift 5a und
den zweiten Prüfstift 5b berührt, ist
die Kette 3 abzulegen d.h. auszutauschen.
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- 1
- Kettenzug
- 2
- Kettenrad
- 3
- Kette
- 4
- Gehäusedeckel
- 4a
- Seitenteil
- 4b
- Schlitz
- 5a,
5b
- Prüftstifte
- 6
- Prüflehre
- 7
- Kettenglieder
- 8
- Gehäuse
- 9
- Bolzen
- 10
- Schraube
- 11
- Symbol
- a
- Abstand
zwischen den Prüfstiften