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Die
Erfindung betrifft einen Personenkraftwagen mit offenem Aufbau gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Personenkraftwagen
der vorgenannten Art sind aus der
US
5 588 694 bekannt, bei der die in den Windlauf der Windschutzscheibe
auslaufenden, entgegen der Fahrtrichtung schräg nach hinten oben geneigten
A-Säulen über Überrollschutzelemente
gegen Umknicken in Richtung auf den Insassenraum abzusichern sind.
Als Überrollschutzelemente
dienen Stützstreben,
die in ihrer abgesenkten Bereitschaftsstellung versenkt und in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufend in den an die A-Säulen
angrenzenden Seitentüren
als den Insassenraum begrenzenden Aufbauteilen liegen und die in
eine Schutzstellung ausfahrbar sind. In dieser Schutzstellung erstrecken
sich die Stützstreben
zwischen dem oberen Endbereich der A-Säulen und rückseitigen, an die Türlaibung
angrenzenden karosserieseitigen Abstützungen, in die sie einlaufen,
wenn die Stützstreben
bei der Überführung in
ihre Schutzstellung in längs
der A-Säulen
verlaufenden Führungen
in ihre obere Stützstellung
eingefahren werden.
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In
ihrer abgesenkten Bereitschaftsstellung liegen die Stützstreben
abgedeckt durch die Türinnenverkleidung,
oder bilden selbst einen entsprechend abgepolsterten Teil des oberen
Rand bereiches der Türinnenverkleidung,
und tragen auch zur Queraussteifung der Seitentüren bei. Insgesamt bedeutet
eine derartige Ausgestaltung aber einen erheblichen Aufwand, da
Eingriffe in die Tür,
in die A-Säule
sowie in den zur Türlaibung
rückseitig
liegenden Karosseriebereich nötig
sind. Ungeachtet dieses Aufwandes ist die erreichte Schutzfunktion
bei Überschlag
auf die Abstützung
der A-Säulen
beschränkt,
so dass zumindest bei viersitzigen Fahrzeugen, sowie auch in Abhängigkeit
von der jeweiligen Karosserieform, gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen
erforderlich werden können.
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Eine
weitere Lösung
für einen Überrollschutz eines
Fahrzeuges mit offenem Aufbau zeigt die
DE 35 02 574 C1 , bei der
die in den Windlauf der Windschutzscheibe auslaufenden, entsprechend
der Windschutzscheibe schräg
nach hinten und oben geneigten A-Säulen über senkrechte
Stützstreben
gegen Umknicken bei Überschlag
des Fahrzeuges geschützt
werden. Die Stützstreben
verlaufen aufrecht in den Seitentüren und erstrecken sich bevorzugt
bis zur Unterkante der Seitentüren,
so dass die aufgenommenen Kräfte
gezielt in den Schwellerbereich der Karosserie eingeleitet werden
können.
Die Einbindung der Stützstrebe
in die jeweilige Seitentür
mit Abstand zur jeweiligen Scharnierachse der Tür bedingt zur A-Säule eine
lösbare
Abstützung,
die als verrastende Verriegelung ausgebildet ist. Auch bei dieser
Lösung
ist der Überschlagschutz
auf eine entsprechende Aussteifung der A-Säulen gegen Einknicken beschränkt, ungeachtet
dessen, dass insbesondere auch die lösbaren Verbindungen zwischen
den Stützstreben
und den A-Säulen
einen erheblichen konstruktiven Aufwand bedingen und über die
Stützstreben
auch bei Fahrzeugen mit offenem Aufbau, so insbesondere Cabriolet-Fahrzeugen
unerwünschte Konstruktionselemente
in das Blickfeld treten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Personenkraftwagen der
eingangs genannten Art dahingehend auszugestalten, dass sich ohne Vergrößerung des
baulichen Aufwandes eine Erweiterung des angestrebten Insassenschutzes,
so insbesondere auch bei Fahrzeugüberschlägen ergibt.
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Erreicht
wird dies mit den Merkmalen des Anspruches 1, zu denen die Unteransprüche zweckmäßige Weiterbildungen
aufzeigen.
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Dadurch,
dass als Überrollschutzelement
im Rahmen der Erfindung ein in der Grundform U-förmiger Überrollbügel Verwendung findet, dessen
Schenkel in aufrechten Führungen
der seitlich zum Insassenraum liegenden Aufbauteile gehalten sind
und dessen Steg in Längsrichtung
des Fahrzeuges und damit im Wesentlichen in der Erstreckungsebene
der seitlichen Aufbauteile verläuft,
lässt sich
der Insassenraum über
einen wesentlichen Teil im zu den A-Säulen rückwärtigen Seitenbereich des Fahrzeuges
absichern, wobei es für
diese Absicherung eine einfache und zweckmäßige Lösung darstellt, wenn der Überrollbügel mit
den zugehörigen
Stütz-
und Stellelementen zu einer Baueinheit zusammengefasst wird, die,
zum Beispiel in Form einer Kassette, in die auf Höhe des Fahrersitzes
liegenden Seitentüren
oder auch in etwaige weitere Seitentüren oder auch in feststehende
seitliche Aufbauteile zu integrieren, oder ganz allgemein an diesen
anzubringen ist. Bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung eine Integration
in die jeweiligen, gegebenenfalls durch Türen gebildeten Seitenteile,
so dass über
die jeweilige Innenverkleidung bei Unterbringung der Kassette in
den Hohlräumen
der Aufbauteile auch das optische Fahrzeug bildlich beeinträchtigt wird.
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Entsprechend
der Bügelform
bildet das Überrollschutzelement
die Möglichkeit,
durch die Länge
des Steges auch die jeweilige Abstützlänge an die Fahrzeuggegebenheiten
anzupassen, wobei unter Beibehalt der U-förmigen Grundform der Steg auch über zumindest
einen der quer zum Steg verlaufenden Schenkel hinausragend ausgebildet
sein kann. Dadurch ist erfindungsgemäß auch die Mög lichkeit
gegeben, unabhängig
von der stegseitigen Abstützlänge den
Abstand zwischen den Schenkeln einzuhalten und dadurch den jeweiligen
Baugegebenheiten Rechnung tragen zu können, wobei ein kurzer Abstand
zwischen den Schenkeln auch zu einer Vereinfachung des Stellantriebes
führen
kann, über
den der Überrollbügel im Bedarfsfall
aus seiner Bereitschaftsstellung in seine Schutzstellung ausgefahren
wird.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ferner
wird die Erfindung nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es
zeigen:
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1 eine perspektivische schematisierte Darstellung
eines Personenkraftwagens mit offenem Aufbau, und
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2 und 3 schematisierte Innenansichten einer
Tür des
Kraftfahrzeuges gemäß 1, und zwar bei in Bereitschaftsstellung
befindlichen in die Tür
versenkten Überrollbügel gemäß 2 und bei in die Schutzstellung
ausgefahrenem Überrollbügel gemäß 3.
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In 1 ist ein Personenkraftwagen 1 offenen
Aufbaus in Form eines Cabriolets dargestellt, dessen Insassenraum 2 über ein
zu öffnendes,
nicht dargestelltes Dach in Form eines Hard- oder Softtops abzudecken
ist, das bei geöffnetem
Dach zum Beispiel in einem heckseitigen, nicht gezeigten Verdeckkasten
abzulegen ist, dem aufbauseitig eine Abdeckung 3 zugeordnet
ist, beispielsweise in Form eines Verdeckkastendeckels 4 und/oder
eines Heckdeckels 5.
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Dem
Insassenraum 2 ist frontseitig eine Windschutzscheibe 6 vorgelagert,
an deren Windlauf 7 bei geschlossenem Dach dieses anschließt und die in
Querrichtung zwischen den über
den Wind lauf 7 verbundenen A-Säulen 8 liegt, welche,
entsprechend der Neigung der Windschutzscheibe 6, in ihrem über die
Gürtellinie 9 aufsteigenden
Bereich schräg
nach hinten und oben verlaufen.
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Der
bei geöffnetem
Dach im Bereich oberhalb der Gürtellinie 9 nach
oben offene Insassenraum 2 ist seitlich durch Aufbauteile
begrenzt, wobei ein solches Aufbauteil 10 bei dem dargestellten
zweisitzigen Fahrzeug durch die Fahrertür 11, bzw. die Beifahrertür 12 gebildet
ist, der als Überrollschutzelement 13 ein Überrollbügel 14 zugeordnet
ist. Dieser Überrollbügel 14 liegt
in seiner Bereitschaftsstellung im Wesentlichen abgesenkt innerhalb
der jeweiligen Tür 11 bzw. 12 und
ist, wie in 1 dargestellt,
in eine Schutzstellung ausfahrbar, in der er über die Gürtellinie 9 aufragend
seitlich zum Insassenraum 2 sich etwa bis zur Dachlinie,
und damit etwa bis auf Höhe
des Windlaufes 7 erstreckt.
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Der Überrollbügel 14 umfasst,
wie anhand der 2 und 3 näher erläutert, bei U-förmiger Grundform
Schenkel 15, 16 und einen diese verbindenden Steg 17,
und er ist mit seinen Schenkeln 15, 16 in aufrechten
Führungen 18 gehalten,
die bevorzugt Bestandteil einer Kassette 19 sind, welche,
wie schematisch angedeutet, als vorgefertigte Einbaueinheit im Türinnenraum
angeordnet ist. Als Einbaueinheit sind der Kassette 19 bevorzugt
die Antriebseinrichtungen zugeordnet, über die der Überrollbügel 14 in
sensorisch erfassten, unfallkritischen Situationen aus seiner Bereitschaftsstellung
gemäß 2 in seine Schutzstellung
gemäß 3 ausgefahren wird, wobei
in bekannter Weise pyrotechnische, vorgespannte pneumatische oder
mechanische Antriebe oder auch anderweitige schnelle Stellantriebe
in Frage kommen.
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In
der Bereitschaftsstellung liegt der Überrollbügel 14, der sich im
Wesentlichen in der Türebene
erstreckt, mit seinem Steg 17 etwa in Höhe der Gürtellinie 19 benachbart
zur oberen Tür schachtabdeckung 20,
die im Überdeckungsbereich
zum Steg 17 bevorzugt derart ausgebildet ist, dass sie über den in
seine Bereitschaftsstellung ausfahrenden Überrollbügel 14 geöffnet wird.
Hierzu kann die Abdeckung 20, wie in 2 und 3 schematisch
angedeutet, im Bereich der Überdeckung
zum Steg 17, analog zu Airbag-Abdeckungen, über Sollbruchlinien 21 verbundene
Abdeckungsteile 22, 23 aufweisen, die im Ausführungsbeispiel
schalenartig gestaltet sind und über
den ausfahrenden Überrollbügel 14 von
dessen Steg 17 aufgeschwenkt werden, etwa entsprechend der
Darstellung gemäß 3 um längs der Türebene verlaufende Schwenkachsen.
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Die
erfindungsgemäße Integration
des Überrollbügels 14 in
seitlich zum Insassenraum 2 liegende Aufbauteile, so beispielsweise
und bevorzugt die Seitentüren,
erbringt eine zusätzliche
Seitenaussteifung und verbessert damit auch den seitlichen Insassenschutz.
Insbesondere gilt dies, wenn, was nicht dargestellt ist, den Schenkeln 15, 16 des Überrollbügels 14 als
Führungen
Stützelemente
zugeordnet sind, die in Gegenrichtung zur Ausfahrrichtung des Überrollbügels 14 gegen
den jeweiligen Schweller 24 des Fahrzeuges, und gegebenenfalls
in diesem eingreifend ausgefahren werden, so dass sich eine zusätzliche
Türverankerung
ergibt.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt es des Weiteren auch, den Überrollbügel 14 im
Stegbereich derartig zu gestalten, dass er bei geschlossenem Dach
in seiner Schutzstellung eine längs
verlaufende, zusätzliche
Dachaussteifung bildet, wobei über
diese Aussteifung im Rahmen der Erfindung gegebenenfalls auch eine
Verspannung des Daches im Sinne einer Überwölbung desselben erreicht werden
kann, durch die nicht nur die Dachstruktur ausgesteift wird, sondern
insgesamt eine Versteifung des Aufbaues erreicht wird. Anstelle
der Anordnung in den Türen 11, 12,
die bei mehreren hintereinander liegenden Seitentüren auch
bei spielsweise im Bereich von den Fondsitzen liegenden Seitentüren vorgesehen
sein kann, kann eine entsprechende Anordnung des Überrollbügels 14 auch
in feststehenden seitlichen Aufbauteilen vorgesehen sein, so beispielsweise
bei viersitzigen Fahrzeugen mit lediglich zwei Seitentüren im Bereich
der hinter den Seitentüren
liegenden seitlichen Aufbauteile.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt es abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel
auch, den Steg 17 des Überrollbügels 14 in
seiner Längsrichtung über wenigstens
einen der Schenkel 15, 16 überstehend auszubilden, so
dass sich unabhängig vom
in Längsrichtung
des Fahrzeuges gemessenen Abstand der Schenkel 15, 16 auch
unterschiedliche Steglängen
realisieren lassen, die eine Anpassung an die bei unterschiedlichen
Fahrzeugen gegebenen Schutzbedürfnisse
ermöglichen,
und dies gegebenenfalls bei gleichem Aufbau der jeweiligen Kassette.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 sind hinter den Sitzen
des zweisitzigen Fahrzeuges im Bereich des Verdeckkastens zusätzliche überrollbügelartige
Schutzelemente 25, 26 vorgesehen. In Abhängigkeit
von der Gestaltung der Überrollbügel 14, insbesondere
deren Anordnung und/oder der Längserstreckung
ihrer Stege 17 kann ein Überrollschutz für die Insassen
auch gewährleistet
sein, wenn zusätzliche,
im Bereich der Sitze vorgesehene Überrollschutzelemente 24, 25 nicht
vorgesehen sind, womit sich durch die Erfindung auch zusätzliche
Gestaltungsmöglichkeiten
hinsichtlich der Ausbildung eines zuverlässigen und ausreichenden Überrollschutzes für die Insassen
realisieren lässt.