DE10356727A1 - Verfahren zum Herstellen eines Gleitsteins - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gleitsteins aus Grundkörper und Lauffläche für ein Schaltelement eines Getriebes, sowie einen entsprechenden Gleitstein.
- Derartige Gleitsteine finden vor allem bei einer Gleitpaarung zwischen einer stationären Getriebeschaltgabel und einer rotierenden Schaltmuffe von synchronisierten Getrieben Anwendung. Hier werden beispielsweise Kunststoffbeschichtungen verwendet, die auf die Schaltgabel aufgespritzt sind. Kunststoffbeläge und Kunststoffbeschichtungen haben einen niedrigen Reibwert und sind im allgemeinen kostengünstiger herstellbar als herkömmliche Konstruktionen mit Molybdänbeschichtungen, Oberflächenhärtung und Metallgleitbacken, wie dies bspw. in der US-A-3,257,861 beschrieben ist. Im Reparaturfall muss jedoch eine kunststoffbeschichtete Getriebeschaltgabel komplett ausgewechselt werden. Ferner sind die Herstellungskosten bei kleineren Stückzahlen relativ hoch.
- In der
DE 195 39 967 A1 ist eine auswechselbare Kunststoffgleitbacke zum Aufstecken auf eines der Enden einer Getriebeschaltgabel beschrieben. Die Kunststoffgleitbacke enthält zwei miteinander verbundene, im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtete plattenförmige Seitenschenkel, die seitlich an der Getriebeschaltgabel anliegen und das Ende der Getriebeschaltgabel beidseits wenigstens teilweise abdecken. Eine Verankerung einer derartigen Kunststoffgleitbacke mit der Getriebeschaltgabel ist sehr kritisch. Ferner ist die Lebensdauer einer reiner Kunststoffgleitbacke sehr niedrig. - In der
DE 199 26 248 A1 wird ein Gleitstein gezeigt, der separat aus Kunststoff gefertigt und mit einer Armierung versehen ist. Hierzu muss die Armierung erst in einem Umformverfahren aus einem Blechteil hergestellt und anschliessend dieses Blechteil im Spritzwerkzeug einer Spritzgiessmaschine umspritzt werden. Die Halterung eines derartigen Gleitsteins mit einem kunststoffumspritzten Schwenkbolzen in eine entsprechende Ausnehmung einer Schaltgabel erscheint kritisch. Ferner ist die Festigkeit eines umgeformten Blechs in vielen Fällen nicht hoch genug. - Einen Gleitstein der oben genannten Art beschreibt die
DD 126 810 - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gleitstein zu schaffen, der einerseits die Vorteile eines Kunststoffgleitkörpers, der in die Nut einer rotierenden Schaltmuffe eingreift, und andererseits die Vorteile eines Metallkörpers verbindet.
- Lösung der Aufgabe
- Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass der Grundkörper aus Schwenkbolzen und Tragkörper einstückig aus dem Vollen hergestellt und die Lauffläche mit dem Tragkörper verbunden wird.
- Insgesamt besteht somit die Struktur des Gleitsteins aus Metall mit den Vorteilen, die eine Metallkörper mit sich bringt. Im Rahmen der Erfindung liegt aber auch ein anderer Werkstoff als Metall, wie bspw. Keramik oder auch ein sehr harter Kunststoff.
- Hergestellt werden kann der Grundkörper bspw. als Gussteil oder als Fliesspress- oder Sinterteil. Dies dürften wohl die wirtschaftlichsten Verfahren sein, allerdings soll vom Erfindungsgedanken auch jede andere Möglichkeit der Herstellung umfasst sein, insbesondere auch eine spanabhebende Herstellung. Als bevorzugter Werkstoff bietet sich Stahl an.
- Der Vorteil des Schaffens des Grundkörpers aus dem Vollen besteht darin, dass dieser Grundkörper keinen Formänderungen unterliegt. Er besitzt ein Höchstmass an Festigkeit.
- Die Lauffläche könnte in einem Ausführungsbeispiel separat hergestellt werden, bspw. als Spritzgussteil aus Kunststoff und dann auf den Tragkörper aufgebracht werden. Zum Beispiel könnte die Lauffläche entsprechende Anformungen aufweisen, mit denen sie auf den Tragkörper aufgeklipst wird. Auch hier sind viele Möglichkeiten denkbar.
- In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Grundkörper in eine Form einer Spritzgiessmaschine eingelegt und um den Tragkörper zumindest teilweise die Lauffläche gespritzt. Dies erscheint als das wirtschaftlichste Verfahren.
- Insbesondere beim Spritzgiessverfahren besteht auch die Möglichkeit, dem Tragkörper entsprechende Ein- bzw. Ausformungen zuzuordnen, in welche dann entsprechende Ein- bzw. Ausformungen der Lauffläche einfliessen können, so dass eine gute Verankerung zwischen Lauffläche und Tragkörper stattfindet.
- Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen vor allem in folgendem:
Üblicherweise ist die Nut einer Schaltmuffe, in welche der Gleitstein eingreift, U-förmig ausgestaltet, allerdings nicht sehr tief. Bei den üblichen Fertigungstoleranzen stehen deshalb nur sehr geringe Flächen an den Flanken der Nut zur Verfügung, die mit den Seitenflächen der Gleitsteine zusammenwirken können. D.h., es steht auch nur eine geringe Fläche zur Übertragung der Schaltkraft zur Verfügung. Wird deshalb ein Gleitstein aus reinem Kunststoff oder armiertem Kunststoff verwendet, so muss diese Schaltkraft über die geringe Anlagefläche zwischen den Flanken der Nut und den Seitenflächen des Gleitsteins übertragen werden, was dazu führt, dass die Gefahr besteht, dass der Gleitstein seitlich aus der Nut herausgleitet oder sich verbiegt. - Durch das Aufbringen einer Kunststoffbeschichtung auf den Tragkörper erreicht der Gleitstein insgesamt jedoch ein tieferes Eindringen in die Nut der Schaltmuffe, so dass zur Übertragung der Schaltkraft sowohl die Kunststoffschicht als auch ein Teil der Seitenfläche des Gleitsteins, welche die Kunststoffschicht unterlegt, zur Verfügung steht. Hierdurch wird ein Flächendruck vom Metall des Gleitsteins gegen das Metall der Schaltmuffe unter Zwischenschaltung der Kunststoffschicht erzielt.
- Ferner kann die Dicke der Kunststoffschicht viel besser der Form der Schaltmuffe angepasst werden. Es ist möglich, die Dicke der Kunststoffschicht so zu optimieren, dass eine maximale Gleitfähigkeit zwischen Gleitstein und Schaltmuffe erzielt wird. Sollten hier beispielsweise in beschränktem Umfang Übermasse vorkommen, so können diese durch den geringfügig nachgiebigen Kunststoff ausgeglichen werden. Ferner passt sich die Kunststoffschicht beim Betrieb des Getriebes den Gegebenheiten zwischen der Nut der Schaltmuffe und dem Gleitstein an, d.h., sie kann auch in gewissem Umfang abgeschliffen werden.
- Figurenbeschreibung
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
-
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Gleitsteins; -
2 eine perspektivische Rückansicht eines Grundkörpers und einer Lauffläche, aus denen der Gleitstein gemäss1 besteht; -
3 eine perspektivische Frontansicht von Grundkörper und Lauffläche entsprechend2 . - Ein erfindungsgemässer Gleitstein P besteht gemäss den
1 bis3 aus einem Grundkörper1 und einer Lauffläche2 . Der Grundkörper1 wiederum besteht aus einem Schwenkbolzen3 und einem Tragkörper4 . In dem Tragkörper4 sind Einformungen5.1 bis5.3 vorgesehen, welche der Verankerung der Lauffläche2 dienen. - Die Lauffläche
2 ist schalenartig ausgestaltet und umfängt den Tragkörper4 des Grundkörpers1 zumindest teilweise. Zu einer Seite hin ist ein grosses Fenster6 vorgesehen, aus dem der Schwenkbolzen3 herausragt. Andererseits des Fensters6 sind zwei Ausnehmungen7.1 und7.2 zu erkennen, die durch einen Steg8 voneinander getrennt sind. Der Steg8 besitzt zum Inneren der Lauffläche2 hin Ausformungen9 , welche in Zusammenbaulage in der Einformung5.3 aufgenommen sind. - Der erfindungsgemässe Gleitstein P wird wie folgt hergestellt:
Zuerst wird der Grundkörper1 , bestehend aus Schwenkbolzen3 und Tragkörper4 mit den Einformungen5.1 bis5.3 aus dem Vollen hergestellt. Beispielsweise kann dieser Grundkörper1 aus Metall gegossen werden oder als ein Fliesspress- oder Sinterteil hergestellt werden. Selbstverständlich wäre auch ein entsprechendes spanabhebendes Verfahren möglich, allerdings recht kostenaufwendig. Bevorzugt besteht der Grundkörper1 aus einem Stahl. - Ein derartiger Grundkörper
1 wird nun in die Form eines Spritzgiesswerkzeuges eingelegt. Um den Tragkörper4 wird nun die Lauffläche2 herumgespritzt, wobei entsprechendes Material in die Einformungen5.1 bis5.3 einfliesst, so dass sich eine sichere Verankerung der Lauffläche2 auf dem Tragkörper4 ergibt. Der Schwenkbolzen3 schaut aus dem Fenster6 heraus und kann nun in eine entsprechende Bohrung bspw. eine Schaltgabel eingesetzt werden.
Claims (8)
- Verfahren zum Herstellen eines Gleitsteins (P) aus Grundkörper (
1 ) und Lauffläche (2 ) für ein Schaltelement eines Getriebes, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1 ) aus Schwenkbolzen (3 ) und Tragkörper (4 ) einstückig aus dem Vollen hergestellt und sodann die Lauffläche (2 ) mit dem Tragkörper (4 ) verbunden wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
1 ) in eine Form einer Spritzgiessmaschine eingelegt und um den Tragkörper (4 ) zumindest teilweise die Lauffläche (2 ) gespritzt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (
2 ) schalenförmig ausgestaltet und auf den Tragkörper (4 ) aufgesetzt, insbesondere aufgeklipst wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Lauffläche (
2 ) ein Kunststoff verwendet wird. - Gleitstein aus Grundkörper (
1 ) und Lauffläche (2 ) für ein Schaltelement eines Getriebes, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1 ) einstückig aus einem Schwenkbolzen (3 ) zum Verbinden mit dem Schaltelement und einem Tragkörper (4 ) besteht und die Lauffläche (2 ) auf den Tragkörper (4 ) aufgebracht ist. - Gleitstein nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
1 ) aus Metall und die Lauffläche (2 ) aus einem Kunststoff besteht. - Gleitstein nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragkörper (
4 ) Ein- bzw. Ausformungen (5.1 bis5.3 ) zur Aufnahme von entsprechenden Ein- bzw. Ausformungen (9 ) der Lauffläche (2 ) aufweist. - Gleitstein nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (
2 ) Ausnehmungen (7.1 ,7.2 ) aufweist.
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