DE10356088B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Haut - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Untersuchung der Haut (2) eines Probanden (3), bei welchem mittels eines Kameraelements (20) ein Bild (B, B') eines Hautbereichs (35) aufgenommen wird, bei welchem das Bild (B, B') einer Bildauswertungseinheit (30) zugeführt wird, welche durch elektronische Mustererkennung Hautmale (37a, 37b, 38a, 38b) innerhalb des Bildes (B, B') ermittelt, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildauswertungseinheit (30) das oder jedes ermittelte Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) anhand mindestens einer vorgegebenen Auswahlregel (A) als verdächtig oder unbedenklich eingestuft wird, und dass bei Erkennung eines verdächtigen Hautmals (37a, 37b) dessen Ort bestimmt und mittels eines auf die Haut (2) des Probanden (3) projizierten Lichtstrahls (LS) angezeigt wird.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Untersuchung der Haut eines Probanden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, das insbesondere zum Einsatz im Rahmen einer Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung oder einer Hautkrebstherapie vorgesehen ist. Die Erfindung bezieht sich des Weiteren auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13 zur Durchführung des Verfahrens.
  • Hinsichtlich der Häufigkeit von Hautkrebs-Erkrankungen ist in jüngerer Zeit ein deutlicher Anstieg festzustellen. Ursache hierfür ist insbesondere der Trend, sich vermehrt intensiver Sonnenbestrahlung auszusetzen. Die häufigste tödlich verlaufende Hauterkrankung ist das so genannte Maligne Melanom, das z.B. im mitteleuropäischen Raum mit einer Inzidenz von etwa 12/100.000 Einwohner/Jahr auftritt (Fortschritte der Medizin, Nr. 6, 2003).
  • Bei einer frühzeitigen Diagnose der Hauterkrankung und einer sofort eingeleiteten Therapie, die in der Regel die chirurgische Entfernung des erkrankten Gewebes umfasst, bestehen gute Heilungsaussichten. Problematisch ist jedoch die frühzeitige Erkennung der Erkrankung.
  • Bisher wird in aller Regel prophylaktisch eine Erstuntersuchung der Haut von einem Hautarzt vorgenommen. Diese Erstuntersuchung wird üblicherweise als Sichtprüfung unter Zuhilfenahme einer Lupe durchgeführt. Dabei analysiert der Hautarzt Abweichungen der Haut, wie z.B. Pigmentflecken. Diese werden gewöhnlich auf Asymmetrie, Begrenzung, Colorit und Durchmesser hin überprüft. Eine unregelmäßig und unscharf begrenzte Hautabweichung mit gemischter Pigmentierung und anametisch beobachteter Wachstumstendenz ist hoch verdächtig auf Malignität, d.h. Bösartigkeit. Erst wenn bei der Erstuntersuchung eine solche verdächtige Hautstelle gefunden wird, so wird diese zumeist unter Verwendung von Untersuchungsmethoden mit größerer Trennschärfe (z.B. Auflicht-Mikroskopie) einer näheren Analyse unterzogen.
  • Zur Früherkennung von Hautkrebs ist es somit von entscheidender Bedeutung, dass verdächtige Hautstellen bei der Erstuntersuchung sicher erkannt werden. Dies ist bislang kritisch, zumal ein Malignes Melanom im Frühstadium vergleichsweise unauffällig ist und die Qualität der Erstuntersuchung daher stark von der Gründlichkeit und Ausdauer, mit der der Hautarzt die verdächtigen Hautstellen aufspürt, abhängt. Die herkömmliche Erstuntersuchung muss zudem von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden und ist vergleichsweise zeitaufwändig. Eine effiziente Hautkrebs-Früherkennung ist daher insbesondere in Ländern mit großer Flächenausdehnung und vergleichsweise geringer Arztdichte problematisch und mit hohen Kosten verbunden.
  • Aus der US 5,369,527 ist ein Hilfsmittel bekannt, das auch nicht-erfahrenem Personal eine Voruntersuchung auf Hautkrebs ermöglichen soll. Das Hilfsmittel besteht aus einer transparenten, flexiblen Platte, in welcher zusätzlich zu einer Lupe Markierungen eingebracht sind, mit denen der Durchmesser und die Asymmetrie eines Hautmals bestimmbar ist.
  • Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung sind aus der EP 0 667 117 B1 bekannt. Bei dem dortigen Verfahren werden abgrenzbare Einzelstrukturen auf der Haut erfasst und insbesondere hinsichtlich Anzahl, Anordnung, Flächengröße und physikalischer Bildstruktur, analysiert und im Bild markiert. Des Weiteren werden bei dem bekannten Verfahren durch Bildvergleich nachweisbare Veränderungen der erfassten physikalischen Bildparameter identifiziert, rechnerisch erfasst und im Bild optisch markiert.
  • Ferner ist aus der DE 196 22 312 A1 bekannt, die menschliche Oberfläche durch Scannen ganz oder in Teilbereichen datentechnisch zu erfassen, bei wiederholter Erfassung derselben Person einen neuen Datensatz mit einem alten Datensatz automatisch zu vergleichen und Änderungen auszuweisen.
  • Aus der WO 02/094098 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Hautmale innerhalb eines Bildes einer Hautstelle automatisch erkannt und hinsichtlich Farbe, Form, Symmetrie und Textur analysiert werden. In der WO 02/094098 A1 ist ferner eine automatische Klassifizierung erkannter Hautmale offenbart.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßen Verfahren der oben genannten Art zur Untersuchung von Haut anzugeben, mit welchem eine besonders effiziente Früherkennung von Hautkrankheiten, insbesondere Hautkrebs, möglich ist. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung anzugeben.
  • Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bezüglich der zugehörigen Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des nebengeordneten Anspruchs 13.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Danach ist im Rahmen der das Verfahren durchführenden Vorrichtung ein Kameraelement vorgesehen, mit welchem ein Bild eines Hautbereichs eines zu untersuchenden Probanden aufgenommen wird. Das Bild wird einer Bildauswertungseinheit zugeführt und dort mit Mitteln der elektronischen Mustererkennung auf das Vorkommen von Hautmalen hin untersucht. Jedes aufgefundene Hautmal wird nach Maßgabe vorgegebener Auswahlregeln als verdächtig, d.h. potenziell krankhaft, oder unbedenklich eingestuft. Wird durch die Bildauswertungseinheit ein verdächtiges Hautmal erkannt, so wird dessen Ort auf der Haut des Probanden bestimmt. Dieser Ort wird durch geeignete Mittel angezeigt, so dass im Bedarfsfall zielgerichtet eine weitere tiefergehende Untersuchung des Hautmals erfolgen kann.
  • Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass es die Erstuntersuchung auf das Vorliegen einer Hautkrankheit, insbesondere Hautkrebs, weitestgehend automatisiert. Dies führt zu einer drastischen Verminderung des für die Untersuchung erforderlichen Zeitaufwands. Des Weiteren ist das Risiko einer fehlerhaften Nichterkennung einer krankhaften Hautstelle infolge eines Flüchtigkeitsfehlers oder mangelnder Erfahrung ausgeschlossen. Die Erstuntersuchung erfordert deshalb nicht die Anwesenheit eines Arztes. Vielmehr kann sie durch medizinisches Assistenzpersonal vorgenommen werden. Dies ermöglicht insbesondere eine wirksame und vergleichsweise preisgünstige Hautkrebsvorsorge, die insbesondere auch in Regionen mit großer Flächenausdehnung sowie geringer ärztlicher Dichte vorteilhaft einsetzbar ist.
  • Für eine besonders effektive Früherkennung krankhafter Hautstellen ist vorgesehen, dass große Teile, insbesondere die gesamte Haut des Probanden „gescannt", d.h. rasterartig abgetastet wird. Hierfür ist das Kameraelement gegenüber der Haut des Probanden verfahrbar angebracht. Die vorstehende Formulierung ist als relative Angabe zu verstehen, schließt also auch Ausführungen ein, bei denen das Kameraelement gegenüber einem raumfesten Laborkoordinatensystem ortsfest angeordnet ist, und der Proband gegenüber dem Laborkoordinatensystem, und damit gegenüber dem Kameraelement bewegt wird. Desgleichen können auch mehrere bewegliche und/oder unbewegliche Kameraelemente vorgesehen sein, die jeweils verschiedene Regionen der Hautfläche abdecken. Im Zuge der Verfahrensdurchführung werden in unterschiedlichen Kamerastellungen Bilder verschiedener Hautbereiche aufgenommen, die zusammen insbesondere ein Gesamtbild der Haut des Probanden ergeben.
  • Zum Zweck einer effektiven Analyse wird das Bild eines Hautbereiches zunächst auf das Vorkommen von Hautmalen (oder Hautflecken) untersucht. Als Hautmal wird hierbei eine zusammenhängende Hautfläche, die sich hinsichtlich ihrer Pigmentierung, d.h. Hautfarbe, von dem übrigen Hautbereich signifikant abhebt, erkannt. Anschließend werden geometrische und farbliche Eigenschaften des Hautmals bestimmt. Durch Überprüfung dieser Eigenschaften anhand einer oder mehrerer vorgegebener Auswahlregeln wird dann das Hautmal als verdächtig oder unbedenklich eingestuft. Das Hautmal wird insbesondere dann als verdächtig eingestuft, wenn sein Durchmesser, seine Asymmetrie, die Variation seiner Pigmentierung und/oder wenn die Unregelmäßigkeit seiner Randlinie einen jeweils vorgegebenen zugehörigen Grenzwert überschreitet.
  • Bevorzugt wird jede der vier vorstehend angegebenen Auswahlregeln abgeprüft, wobei das untersuchte Hautmal bereits dann als verdächtig eingestuft wird, wenn eine beliebige Auswahlregel erfüllt ist. Bedarfsweise können, davon abweichend, aber auch nur einzelne oder eine Unterkombination der vorstehend genannten Auswahlregeln, ggf. in Kombination mit weiteren, nicht explizit genannten Auswahlregeln abgeprüft werden. Des Weiteren wäre denkbar, dass bedarfsweise ein Hautmal nur dann als verdächtig eingestuft wird, wenn in vorgegebener Kombination mehrere Auswahlregeln gleichzeitig erfüllt sind.
  • Wird ein Hautmal als verdächtig eingestuft, so wird das Bild des betreffenden Hautbereiches zweckmäßigerweise, z.B. auf einem Bildschirm, angezeigt. Darüber hinaus ist es jedoch auch sinnvoll, den Ort des Hautmals auf der Haut des Probanden direkt anzuzeigen. Hierfür ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine Lichtquelle vorgesehen, mittels welcher ein Lichtstrahl auf den Ort des verdächtigten Hautmals projizierbar ist. Die Lichtquelle ist zweckmäßigerweise Bestandteil einer auch das Kameraelement beinhaltenden Scan-Einheit, die über der Haut des Probanden verfahrbar ist.
  • Um eine Fehlinterpretation eines Bildes durch Schattenbildung etc. zu vermeiden, wird der aufzunehmende Hautbereich während der Aufnahme bevorzugt gleichmäßig ausgeleuchtet. Hierzu ist dem Kameraelement wiederum eine Lichtquelle zugeordnet. Zur Vereinfachung der Vorrichtung ist es vorteilhaft, dieselbe Lichtquelle gleichzeitig zur Ausleuchtung des Hautbereiches während der Aufnahme und zur Anzeige verdächtiger Hautmale heranzuziehen.
  • Ein generelles Problem einer jeden Hautuntersuchung besteht darin, ein einmal als verdächtig identifiziertes Hautmal auf der Haut des Probanden zweifelsfrei wiederzufinden, zumal der Ort des Hautmals, bezogen auf ein raumfestes Labor-Koordinatensystem, mit der Bewegung des Probanden naturgemäß einer gewissen ständigen Veränderung unterworfen ist. Dieses Problem stellt sich in verstärktem Maße bei einem automatisierten Untersuchungsverfahren, bei dem nicht auf die Intuition und das Erinnerungsvermögen eines untersuchenden Menschen zurückgegriffen werden kann.
  • Um die Wiederauffindung einer Hautstelle sicherzustellen, ist daher eine Ausbildung der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft, in der eine Positioniereinrichtung vorgesehen ist, die den Körper des Probanden, und damit jeden Hautbereich, in einer vorgegebenen Untersuchungsposition fixiert. Diese Positioniereinrichtung umfasst zweckmäßigerweise Stüt zen oder Griffe, die den Körper des Probanden an bestimmten Stellen berühren. Die Positioniereinrichtung kann jedoch alternativ oder zusätzlich auch Farb- oder Lichtmarkierungen umfassen, auf die der Proband beispielsweise Hände und Füße legt oder dgl.
  • Zusätzlich oder alternativ ist als weiteres Mittel zum Ortsabgleich zwischen dem Bild eines Hautbereichs und dem tatsächlichen Hautbereich vorgesehen, dass mindestens eine markante Hautstruktur als Positionsmarkierung bestimmt wird. Als Hautstruktur können beliebige Körpermerkmale dienen, die an der Körperoberfläche sichtbar sind, z.B. Nase, Mund, Augen, Nägel, Gelenke, Bauchnabel, Brustwarzen sowie die erkannten Hautmale selbst. Indem die Hautstrukturen bestimmt werden, wird aus den aufgenommenen Bildern eine unverwechselbare und individualtypische „Landkarte" der Haut des Probanden erstellt, anhand welcher eine einmal bestimmte Hautstelle auch automatisiert jederzeit wieder auffindbar ist, auch wenn sich der Proband zwischen der ersten Aufnahme und der Wiederansteuerung des betreffenden Hautbereichs bewegt hat. Die Aufzeichnung von Hautstrukturen als Positionsmarkierung wird vorzugsweise auch herangezogen, um Bilder benachbarter Hautbereiche richtig aneinander anzusetzen. Hierzu ist es sinnvoll, wenn sich Bilder benachbarter Hautbereiche in ihrem Randbereich überlappen.
  • Während der vorstehend beschriebene Grundtypus der Erfindung auf einer gewöhnlichen fotografischen Aufnahme der Haut beruht, wird in einer Weiterentwicklung der Erfindung die optische Wirkung der Haut gezielt durch Verabreichung eines fluoreszierenden Kontrastmittels verändert. Der Einsatz eines solchen Kontrastmittels zur Erkennung eines Tumors ist an sich bekannt und beispielsweise in der DE 101 09 539 A1 beschrieben. Die Wirkung solcher Untersuchungsverfahren beruht darauf, dass sich das Kontrastmittel aufgrund des beschleunigten Stoffwechsels im tumorartigen Gewebe verstärkt anreichert. Wird das befallene Gewebe nun nach Verabreichung des Kontrastmittels mit einem geeigneten Anregungslicht bestrahlt, so strahlt das in dem Tumor angereicherte Kontrastmittel Fluoreszenzlicht aus. Das tumorartige Gewebe hebt sich dadurch von dem gesunden Gewebe leuchtend ab. Eine zur Ausnutzung des Fluoreszenzeffekts vorteilhaft weiterentwickelte Vorrichtung umfasst eine Anregungslichtquelle, die insbesondere durch eine Laserdiode realisiert ist. Zur Erhöhung der Sensitivität des Verfahrens gegenüber dem abgestrahlten Fluoreszenzlicht wird dem Kameraelement hierbei bevorzugt ein für die Wellenlänge des ausgestrahlten Fluoreszenzlichts sensitiver Filter vorgeschaltet.
  • Um je nach Bedarf mit verschiedenen Kontrastmitteln arbeiten zu können, sind bevorzugt mehrere hinsichtlich der ausgestrahlten bzw. transmittierten Wellenlänge verschiedene Anregungslichtquellen und Fluoreszenzfilter wählbar. Diese Auswahl erfolgt bevorzugt automatisch. Das Bedienpersonal muss in diesem Fall lediglich die Bezeichnung des verwendeten Kontrastmittels eingeben oder – noch weiter vereinfacht – über einen Strichcode einlesen etc.
  • In einer weiteren Fortführung des Erfindungsgedankens ist die Anwendung des Verfahrens nicht auf eine Einmal-Untersuchung beschränkt. Vielmehr ist hierbei vorgesehen, durch mehrfache, zeitlich versetzte Hautuntersuchung anhand der Veränderung identifizierter Hautmale, gutartige von bösartigen Hautmalen zu trennen oder die Entwicklung eines bereits identifizierten Melanoms, z.B. therapiebegleitend, zu beobachten. Zu diesem Zweck wird ein zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommenes Bild eines Hautbereichs als Referenzbild hinterlegt. Dieses Referenzbild wird mit einem aktuellen, d.h. zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommenen Bild des gleichen Hautbereichs verglichen. Werden mehrere Bilder verschiedener Hautbereiche aufgenommen, wird zu jedem aktuellen Bild auf ein entsprechendes Referenzbild zurückgegriffen. Hierbei werden die innerhalb des Hautbereichs identifizierten Hautmale auf ihre zeitliche Änderung hin untersucht. Hautmale mit signifikanter zeitlicher Änderung werden wiederum auf dem Bildschirm und gegebenenfalls am Körper des Probanden angezeigt.
  • Der Vergleich des Bildes mit dem zugehörigen Referenzbild erfolgt vorteilhafterweise dadurch, dass ein Differenzbild erstellt wird, in welchem die Änderung der beiden Bilder hervorgehoben ist.
  • Zumal zwei mit zeitlichem Abstand zueinander aufgenommene Bilder der Haut des Probanden in aller Regel aufgrund der Bewegung des Probanden bezüglich der Aufnahmevorrichtung nicht exakt denselben Hautbereich wiedergeben, ist es sinnvoll, zur Erhöhung der Genauigkeit des Differenzbildes das aktuelle Bild und das Referenzbild zunächst gegeneinander zu justieren. Diese Justierung wird bevorzugt vorgenommen, indem Hautstrukturen und/oder Hautmale, die sowohl in dem aktuellen Bild als auch in dem Referenzbild als Positionsmarkierungen bestimmbar sind, durch Verschiebung der beiden Bilder gegeneinander in Deckung gebracht werden. Von den derart zueinander justierten Bildern wird anschließend das Differenzbild erzeugt.
  • Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 in schematischer Draufsicht eine Vorrichtung zur Untersuchung der Haut eines Probanden, mit mehreren, über der Hautfläche des Probanden verfahrbaren Scan-Einheiten,
  • 2 in einem schematischen Blockschaltbild die Vorrichtung gemäß 1,
  • 3 in schematischer Schnittdarstellung eine Scan-Einheit der Vorrichtung gemäß 1 während der Aufnahme eines Bildes eines Hautbereiches des Probanden,
  • 4 in Darstellung gemäß 3 die Scan-Einheit bei der Anzeige eines als verdächtig eingestuften Hautmals,
  • 5 in schematischer Darstellung das mittels der Vorrichtung gemäß 1 aufgenommene Bild eines Hautbereichs,
  • 6 in vergrößerter Detailansicht VI gemäß 5 das Bild eines verdächtigen Hautmals,
  • 7 in einer Darstellung gemäß 2 eine alternative Ausführung der Vorrichtung,
  • 8 in Darstellung gemäß 3 eine Scan-Einheit der Vorrichtung gemäß 7 während der Aufnahme eines Bildes eines Hautbereichs unter Bestrahlung des Hautbereichs mit fluoreszenzerzeugendem Anregungslicht,
  • 9 in einer Darstellung gemäß 2 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung und
  • 10 in schematischer Darstellung die Erstellung eines Differenzbildes eines Hautbereichs durch Überlagerung eines aktuellen Bildes mit einem zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommenen Referenzbild.
  • Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Die in 1 dargestellte Vorrichtung 1 zur Untersuchung der Haut 2 eines Probanden 3 umfasst ein Stativ 4. Das Stativ 4 umfasst zwei Seitenwände 5a und 5b (je nach Ausführung auch Seitenstreben, etc.) sowie eine zwischen den Seitenwänden 5a, 5b angeordnete Bodenplatte 6. Die einander zugekehrten Seiten der Seitenwände 5a und 5b sowie die Bodenplatte 6 tragen eine Anzahl von Scan-Einheiten 7, im Einzelnen mit 7a bis 7f bezeichnet, zur fotografischen Abbildung der Haut 2. Die Seitenwände 5a, 5b tragen weiterhin eine Positioniereinrichtung 8, die den Probanden 3 zwischen den Seitenwänden 5a und 5b in einer vorgegebenen Untersuchungsposition fixiert. Die Positioniereinrichtung 8 umfasst Stützen 9a bis 9c, die den Probanden im Bereich des Rückens 10, des Bauchs 11 bzw. des Kopfes 12 berühren. Zwei weitere Stützen 9d (von denen in der Darstellung gemäß 1 nur eine sichtbar ist) sind als Griffe ausgebildet, die über Kopf des Probanden 3 angeordnet sind und die der Proband 3 unter Streckung der Arme 13 umfasst. Die Positioniereinrichtung 8 umfasst weiterhin eine auf die Bodenplatte 6 aufgebrachte Markierung 14, auf welche der Proband 3 in der Untersuchungsposition die Füße 15 aufsetzt.
  • Jede Seitenwand 5a und 5b trägt je eine Scan-Einheit 7a bzw. 7b, die in Kopf-Fuß-Richtung des Probanden 3 verfahrbar ist, so dass mittels der Scan-Einheit 7a die rückenseitige Haut 2, und mittels der Scan-Einheit 7b die bauchseitige Haut 2 des Probanden 3 aufnehmbar ist. Zur Aufnahme der seitlichen Hautbereiche dienen zwei weitere Scan-Einheiten 7c, die ausgehend von der Seitenwand 5b rechts bzw. links des Probanden 3 abragen, und von denen in 1 wiederum nur eine sichtbar ist. Weitere Scan-Einheiten 7d, 7e und 7f dienen zur Aufnahme der (dem Kopf 12 zugewandten) Haut der Armaußenflächen, der Schulter und der seitlichen Bereiche des Kopfes 12 bzw. der Beininnenflächen bzw. der Fußsohle. Durch die Scan-Einheiten 7a bis 7f ist somit die gesamte Hautfläche des Probanden 3 abtastbar.
  • Die Vorrichtung 1 umfasst weiterhin eine (insbesondere als Rechner ausgeführte) Steuereinheit 16, die über eine Datenleitung 17 mit dem Stativ 4 verbunden ist und mit einer Ein-/Ausgabeeinheit 18 (die z.B. einen Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus umfasst) versehen ist. Die Steuereinheit 16 ist ferner an ein externes Datenübertragungsnetz 19, insbesondere das Internet, angeschlossen.
  • Der innere Aufbau der Vorrichtung 1 ist in 2 in einem schematischen Blockschaltbild dargestellt. Hieraus, wie ebenfalls aus den 3 und 4, ist erkennbar, dass jede Scan-Einheit 7 ein Kameraelement 20 sowie eine oder mehrere, insbesondere durch Leuchtdioden realisierte Lichtquellen 21 enthält. Das Kameraelement 20, das insbesondere als CCD-Platte ausgebildet ist, und die Lichtquellen 21 sind über ein Interface 22, d.h. eine Schnittstelle, mit der Steuereinheit 16 verbunden. Das Interface 22 steuert das Kameraelement 20 und die Lichtquellen 21 an und empfängt die von dem Kameraelement 20 in Form digitaler Bilddaten erzeugten Bilder B. Das Interface 22 wird selbst von einer Systemsteuerung 23 angesteuert, die als Softwaremodul der Steuereinheit 16 ausgebildet ist. Das Interface 22 ist weiterhin zur Ausgabe der Bilder B mit einer Bildvorbearbeitungseinheit 24 verbunden, die zur Aufbereitung der über das Interface 22 übertragenen Bilder, insbesondere zum Signal- und Helligkeitsausgleich, sowie zur Bildverarbeitung und Bildzwischenspeicherung in Echtzeit dient. Die Bildvorbearbeitungseinheit ist wiederum verbunden mit einem Datenbus 25 der Steuereinheit 16.
  • Die Systemsteuerung 23 steuert des Weiteren eine Antriebsregelung 26 an. Die Antriebsregelung 26 steuert wiederum einen Antrieb 27 zur Verfahrung der Scan-Einheit 7. Der Antrieb 27 wirkt auf die Scan-Einheit 7 über eine schematisch angedeutete mechanische Kopplung 28 ein.
  • Die Antriebsregelung 26 steuert einen weiteren Antrieb 29 an, mittels welchem die Stützen 9a bis 9d automatisch verstellbar sind.
  • Die Vorrichtung 1 verfügt des Weiteren über eine Bildauswertungseinheit 30, in welcher die von der Bildvorbearbeitungseinheit 24 aufbereiteten Bilder B analysiert werden. Die Bildauswertungseinheit 30 arbeitet hierbei im Rahmen einer elektronischen Mustererkennung nach Maßgabe einer Anzahl von Auswahlregeln A, die der Bildauswertungseinheit 30 von einem Regelspeicher 31 vorgegeben werden.
  • Die Ein-/Ausgabeeinheit 18 umfasst, wie aus 2 erkennbar, ein Anzeigemodul 32, insbesondere einen Bildschirm, sowie mindestens ein Eingabemodul 33, insbesondere eine Tastatur, eine Maus, etc. Die Kommunikation der Steuereinheit 16 mit dem Datenübertragungsnetz 19 erfolgt über ein entsprechendes Interface 34.
  • Der Ablauf des Verfahrens ist in den 3 und 4 näher beschrieben. Darin ist eine über der Haut 2 des Probanden 3 positionierte Scan-Einheit 7 in einer ersten Stellung S dargestellt, die das Kameraelement 20 sowie die zwei Lichtquellen 21 beinhaltet. Mittels der Lichtquellen 21 wird ein der Scan-Einheit 7 gegenüberliegender, im Bildausschnitt des Kameraelements 20 befindlicher Hautbereich 35 der Haut 2 mit vorzugsweise weißem Licht ausgeleuchtet. Es wird nun mittels des Kameraelements 20 das digitale Bild B des Hautbereiches 35 aufgenommen und dem Interface 22 (2) zugeleitet und in der Steuereinheit 16 auf nachfolgend näher beschriebene Weise auf das Vorkommen verdächtiger Hautmale hin untersucht.
  • Die Scan-Einheit 7 wird dann in Richtung des Pfeils 36 in eine nachfolgende Stellung S' verschoben, in der ein Bild B' (5) eines benachbarten Hautbereiches aufgenommen wird. Auf diese Weise wird mittels der Scan-Einheiten 7a bis 7f die gesamte Haut 2 fotografisch abgelichtet.
  • Wird innerhalb des Hautbereiches 35 ein Hautmal, wie es schematisch in den 3 und 4 dargestellt und mit dem Bezugszeichen 37a gekennzeichnet ist, gefunden und durch die Bildauswertungseinheit 30 als verdächtig eingestuft, so wird dessen Ort auf der Haut 2 bestimmt. Die Scan-Einheit 7 wird in Anschluss an den Scan Vorgang wieder in die dem Hautbereich 35 zugeordnete Stellung S gefahren und das verdächtige Hautmal 37a durch einen von einer oder mehreren der Lichtquellen 21 erzeugten und auf die Haut 2 projizierten Lichtstrahl visuell angezeigt. Gleichzeitig kann ein gegebenenfalls vergrößertes Bild des Hautmals 37a auf dem Anzeigemodul 32 angezeigt werden. Genauso gut ist es jedoch auch möglich, das Bild des Hautmals 37a über das Datenübertragungsnetz 19 an einen beliebigen entfernten Ort zu übertragen. Dies ermöglicht eine präzise Ferndiagnose von Hautkrebs und ist daher von besonderem Vorteil in Regionen mit großer Flächenausdehnung und vergleichsweise geringer Dichte an erfahrenen Fachärzten.
  • Die 5 und 6 zeigen schematisch vereinfacht das Prinzip der von der Bildauswertungseinheit 30 vorgenommenen Bildauswertung. 5 zeigt dabei das Bild B des Hautbereiches 35 sowie, gestrichelt angedeutet, vier Bilder B' benachbarter Hautbereiche. Wie aus 5 hervorgeht, sind die Bilder B und B' derart aufgenommen, dass sie sich in ihren Randbereichen überlappen. Dadurch ist anhand eines Mustervergleichs die zweifelsfreie räumliche Zuordnung der Hautbereiche benachbarter Bilder B, B' möglich, so dass ein Hautmal auch dann zweifelsfrei erkannt wird, wenn es sich über mehrere benachbarte Bilder B, B' erstreckt. Bedarfsweise kann durch Zusammenfügung benachbarter (Einzel-)Bilder B, B' ein Gesamtbild der Haut 2 des Probanden 3 erstellt werden.
  • Im Zuge der verfahrensgemäßen Identifikation krankhafter Hautstellen ist zunächst die Erkennung von Hautmalen 37a und 38a, 38b erforderlich. Die erkannten Hautmale 37a, 38a, 38b werden anschließend in „verdächtige", d.h. potenziell bösartige Hautmale 37a und „unbedenkliche" Hautmale 38a, 38b eingestuft.
  • Die Erkennung von Hautmalen 37a und 38a, 38b als solche erfolgt durch Untersuchung der Pigmentierung, d.h. der Hautfärbung. Als Hautmal 37a, 38a, 38b wird dabei jede zusammenhängende Hautfläche erkannt, deren Pigmentierung signifikant, d.h. um mehr als einen vorgegebenen Toleranzbereich, von der Grundfarbe der Haut 2 abweicht. Die Grundfarbe der Haut 2 kann beispielsweise durch Mittelwertbildung über den Farbwert aller Bildpunkte des Bilds B (bzw. B') ermittelt werden. Der Bildauswertungseinheit 30 sind bevorzugt Regeln vorgegeben, mittels welchen Hautmale 37a, 38a, 38b von anderen markanten Hautstrukturen wie Mund, Nase, Augen, Fingernägeln, Bauchnabel, Brustwarzen, etc., die sich im Bild B ebenfalls durch ihre Farbschattierung von der Grundfarbe der Haut 2 abheben, unterschieden werden können. Diese Diskriminierung zwischen Hautmalen 37a, 38a, 38b einerseits und anderen Hautstrukturen 39 erfolgt bevorzugt durch Mustervergleich mit hinterlegten typischen Mustern typischer Hautstrukturen. Den als Muster hinterlegten Hautstrukturen 39 ist bevorzugt weiterhin eine örtliche Präferenz vorgegeben. Mit anderen Worten „weiß" die Bildauswertungseinheit 30, dass mit dem Auftreten einer bestimmten Hautstruktur 39 in der Umgebung eines bestimmten Hautbereichs 35 mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist. Ist beispielsweise der in 5 dargestellte Hautbereich 35 dem unteren Teil des Bauchs 11 des Probanden 3 zuzuordnen, so wird die Bildauswertungseinheit 30 die Hautstruktur 39 mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Bauchnabel des Probanden 3 zuordnen und diese Grundannahme anhand eines Mustervergleichs plausibilisieren. Bevorzugt wird zusammen mit den Bildern B und B' der Ort erkannter Hautmale 37a, 38a, 38b und Hautstrukturen 39 als Positionsmarkierung hinterlegt. Es wird damit sozusagen eine „Landkarte" der Haut 2 des Probanden 3 erstellt. Anhand dieser „Landkarte" wird der Vorrichtung 1 ermöglicht, einen einmal gescannten Hautbereich 35 auch dann wiederzufinden, wenn sich der Proband 3 aus seiner ursprünglichen Untersuchungsposition wegbewegt hat.
  • Die Einstufung der erkannten Hautmale 37a und 38a, 38b erfolgt anhand einer näheren Betrachtung der Form und Pigmentierung jedes Hautmals 37a und 38a, 38b. Es werden hierzu der Durchmesser d und die Asymmetrie a des Hautmals 37a, 38a, 38b sowie die Unregelmäßigkeit u seiner Randlinie R und die Variation v seiner Pigmentierung bestimmt.
  • Zur Verdeutlichung einer möglichen Ausführung dieses Verfahrens ist das Hautmal 37a in 6 vergrößert dargestellt. Aus der Darstellung geht hervor, dass der Durchmesser d definierbar ist als der Durchmesser des Kreises 40, in welchen das Hautmal 37a gerade mathematisch einbeschrieben ist.
  • Die Größen a, u und v sind aus darstellungstechnischen Gründen nicht direkt bildlich dargestellt. Eine geeignete Definition für die Asymmetrie a ergibt sich jedoch durch die Formel a = a2/a1. Dabei steht a1 für die kurze Achse und a2 für die lange Achse einer Ellipse 41, in die das Hautmal 37a gerade einbeschrieben ist. Zweckmäßigerweise ist die Ellipse 41 dabei gegenüber dem Hautmal 37a derart zu verdrehen, dass der Quotient a2/a1 maximal wird.
  • Die Unregelmäßigkeit u ist in geeigneter Weise z.B. als die Länge der Randlinie R, normiert auf die Länge der Umrisslinie der Ellipse 41 zu definieren. Der Betrag der Unregelmäßigkeit u fällt dabei um so größer aus, je mehr die Form des Hautmals 37a von der regelmäßigen Ellipsenform abweicht.
  • Die Variation v der Pigmentierung ist beispielsweise durch die Standardabweichung der Farbwerte aller zu dem Hautmal 37a zugehörigen Bildpunkte des Bilds B bestimmbar.
  • Die vorstehend genannten Definitionen bieten eine einfache Möglichkeit, die geometrischen und farblichen Eigenschaften des Hautmals 37a in einem automatisierten Verfahren zu ermitteln. Alternativ dazu sind jedoch auch eine Vielzahl weiterer Beziehungen zur Definition der Größen d, a, u und v oder ähnlicher Größen zur geometrischen und farblichen Charakterisierung von Hautmalen denkbar.
  • Zur Einstufung des Hautmals 37a in „verdächtig" oder „unbedenklich" werden die Größen d, a, u, v nach Maßgabe der vorgegebenen Auswahlregeln A mit jeweils zugehörigen Grenzwerten verglichen. So wird das Hautmal 37a als verdächtig einge stuft, wenn sein Durchmesser d einen vorgegebenen Grenzwert übersteigt, wenn seine Asymmetrie a einen vorgegebenen Grenzwert übersteigt, wenn die Unregelmäßigkeit u der Randlinie R einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder wenn die Variation v der Pigmentierung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
  • Während die in 2 abgebildete Vorrichtung eine einfache automatisierte Sichtprüfung der Haut 2 des Probanden 3 durchführt, kann mit einer in 7 abgebildeten Weiterentwicklung der Vorrichtung 1 die Fluoreszenzwirkung eines Kontrastmittels K (8) für eine verbesserte Erkennung eines tumorartigen Hautmals 37a herangezogen werden. In der Ausführung gemäß 7 umfasst die Scan-Einheit 7 der Vorrichtung 1 gegenüber der in 2 abgebildeten Variante eine zusätzliche Anregungslichtquelle 42, die insbesondere als Laserdiode ausgebildet ist. Dem Kameraelement 20 der Scan-Einheit 7 ist weiterhin ein Lichtfilter 43 (8) vorgeschaltet, der für Fluoreszenzlicht F einer vorgegebenen Wellenlänge selektiv durchlässig ist.
  • Wie in 8 schematisch angedeutet, wird im Zuge eines weiterentwickelten Verfahrens dem Probanden 3 vor der Bildaufnahme das Kontrastmittel K verabreicht. Dies kann durch Injektion, orale Verabreichung oder durch Auftrag auf die Haut 2 erfolgen. Das im Körper des Probanden 3 aufgenommene Kontrastmittel K reichert sich in Folge gesteigerten Stoffwechsels in tumorartigem Gewebe an. Mit anderen Worten ist die Konzentration des aufgenommenen Kontrastmittels K im Bereich des bösartigen Hautmals 37a größer als im restlichen Hautbereich 35. Während der Aufnahme des Bildes B wird nun der Hautbereich 35 durch die Anregungslichtquelle 42 mit Anregungslicht AL einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Die Wellenlänge des Anregungslichts AL ist dabei derart bemessen, dass durch das Anregungslicht AL das Kontrastmittel K zur Abstrahlung von Fluoreszenzlicht F angeregt wird. Auf diese Weise hebt sich das tumorartige Hautmal 37a als leuchtende Fläche von dem übrigen Hautbereich 35 ab. Das Hautmal 37a ist hierdurch von gutartigen Hautmalen 38a, 38b zu unterscheiden.
  • Durch den Lichtfilter 43 wird das Hintergrundlicht weitgehend ausgeblendet. Tumorartiges Gewebe wird so auf dem Bild B besonders gut sichtbar.
  • Um die zeitliche Entwicklung einer Hautkrankheit untersuchen zu können, oder gegebenenfalls über die zeitliche Entwicklung von Hautmalen die Hautkrankheit überhaupt erst erkennen zu können, ist bei einer in 9 gezeigten weiteren Fortbildung der Vorrichtung 1 ein Bildspeicher 44 vorgesehen, in welchem ein oder mehrere zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommene Referenzbilder RB der Haut 2 der Probanden 3 hinterlegt sind. Bei dem Bildspeicher 44 kann es sich um ein beliebiges temporäres oder permanentes Speichermedium, z.B. eine Festplatte, CDrom, DVD o.dgl. handeln. Alternativ zu der lokalen Speicherung des Referenzbildes RB in dem Bildspeicher 44 kann das Referenzbild RB auch aus einer externen Datenquelle über das Datenübertragungsnetz 19 bezogen werden.
  • In der Ausführung der Vorrichtung 1 gemäß 9 ist die Bildauswertungseinheit 30 dazu ausgebildet, ein aktuelles Bild B eines Hautbereichs 35 mit einem Referenzbild RB des im Wesentlichen gleichen Hautbereichs 35 zu vergleichen und Änderungen des Bildes B und Referenzbildes RB bezüglich der enthaltenen Hautmale 37a und 38a, 38b herauszufiltern. Die Bildauswertungseinheit 30 vollzieht diesen Vorgang, indem sie ein Differenzbild DB des Bildes B und zugehörigen Referenzbildes RB erstellt.
  • Dieser Vorgang ist in 10 näher dargestellt. Ausgangspunkt bilden das aktuelle Bild B und das (gestrichelt angedeutete) Referenzbild RB des im Wesentlichen gleichen Hautbereiches 35 bzw. 35'. Das Referenzbild RB enthält das als verdächtig eingestufte Hautmal 37a, die als unbedenklich eingestuften Hautmale 38a und 38b sowie die Hautstruktur 39. Das zu einem spä teren Zeitpunkt aufgenommene aktuelle Bild B enthält zusätzlich ein als verdächtig einzustufendes weiteres Hautmal 37b. Das Hautmal 37a ist gegenüber dem Referenzbild RB deutlich gewachsen. Die Hautmale 38a und 38b sind hinsichtlich ihrer Größe unverändert. Jedoch ist bei dem Hautmal 38b im Vergleich der Bilder B und RB ein Unterschied der Pigmentierung festzustellen.
  • Zur Erzeugung des Differenzbildes DB werden das Bild B und das Referenzbild RB einander zunächst derart gegeneinander verschoben, dass die jeweiligen Hautmale 37a, 38a, 38b und Hautstrukturen 39 beider Bilder B und RB einander bestmöglich in Deckung gebracht sind. Von den derart justierten Bildern B, RB wird das Differenzbild DB gebildet.
  • In dem Differenzbild DB ist nurmehr die zeitliche Änderung des Hautzustandes des Probanden 3 enthalten. Insbesondere kann das durch das Differenzbild DB dokumentierte Wachstum des Hautmals 37a oder der bei dem Hautmal 38b beobachtete Farbumschlag Anlass zu einer Neubewertung eines Hautmals führen, der bei einer Erstuntersuchung noch als unbedenklich eingestuft wurde. Bedarfsweise kann als zusätzliche Auswahlregel für die Einstufung eines Hautmals als „verdächtig" unabhängig von der tatsächlichen Größe des Hautmals dessen Wachstumsrate herangezogen werden.
  • Mit der Weiterentwicklung des Verfahrens und der Vorrichtung 1 gemäß den 9 und 10 ist somit eine verfeinerte Erkennung und therapiebegleitende Untersuchung eines Hautkrebsbefundes möglich.
  • Die Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen der Vorrichtung 1 gemäß den 2, 7 und 9 können beliebig miteinander kombiniert werden. Desgleichen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung zahlreiche, nicht im Detail ausgeführte Variationen denkbar. Beispielsweise könnte die Vorrichtung 1 mit einer von der Ausführung gemäß 1 verschiedenen Anzahl von Scan-Einheiten 7, insbesondere einer einzigen Scan-Einheit 7, ausgestattet sein. Diese Scan-Einheit 7 könnte beispielsweise an einem so genannten C-Bogen angebracht sein, der um die Achse des Probanden 3 herum verfahrbar ist. Des Weiteren könnte der Proband 3 in Untersuchungsposition liegend oder auf einem Drehteller stehend angeordnet sein.
  • Bevorzugt ist die Vorrichtung 1 für den Einsatz verschiedener Kontrastmittel K ausgelegt. In diesem Fall ist vorgesehen, die Wellenlängen des Anregungslichts AL in Anpassung an das jeweilige Kontrastmittel K auswählen zu können. Ebenso sind hierbei mehrere Lichtfilter 43 vorgesehen, die je nach dem gewählten Kontrastmittel K dem Kameraelement 20 vorgeschaltet werden. Die Anpassung an das jeweilige Kontrastmittel K erfolgt bevorzugt automatisch, indem die Bezeichnung des Kontrastmittels K über eine Tastatur eingegeben oder über einen Strichcode-Leser eingelesen wird.

Claims (23)

  1. Verfahren zur Untersuchung der Haut (2) eines Probanden (3), bei welchem mittels eines Kameraelements (20) ein Bild (B, B') eines Hautbereichs (35) aufgenommen wird, bei welchem das Bild (B, B') einer Bildauswertungseinheit (30) zugeführt wird, welche durch elektronische Mustererkennung Hautmale (37a, 37b, 38a, 38b) innerhalb des Bildes (B, B') ermittelt, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildauswertungseinheit (30) das oder jedes ermittelte Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) anhand mindestens einer vorgegebenen Auswahlregel (A) als verdächtig oder unbedenklich eingestuft wird, und dass bei Erkennung eines verdächtigen Hautmals (37a, 37b) dessen Ort bestimmt und mittels eines auf die Haut (2) des Probanden (3) projizierten Lichtstrahls (LS) angezeigt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kameraelement (20) über der Haut (2) des Probanden (3) verfahren wird, wobei durch sukzessive Aufnahme von Bildern (B, B') verschiedener Hautbereiche (35) die Haut des Probanden (2) nach Art eines Scanners abgetastet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildauswertungseinheit (30) eine zusammenhängende, hinsichtlich ihrer Pigmentierung von dem übrigen Hautbereich (35) verschiedene Hautfläche als Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) erkannt wird, wobei ein Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) dann als verdächtig eingestuft wird, – wenn sein Durchmesser (d) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder – wenn seine Asymmetrie (a) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder – wenn die Variation (v) seiner Pigmentierung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder – wenn die Unregelmäßigkeit (u) seiner Randlinie (R) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hautbereich (35) während der Aufnahme des oder jedes Bildes (B, B') durch eine Lichtquelle (21) gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Proband (3) während der Aufnahme des oder jedes Bildes (B, B') mittels einer Positioniereinrichtung (8) in einer vorgegebenen Untersuchungsposition fixiert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ort mindestens eines Hautmals (37a, 37b, 38a, 38b) und/oder mindestens einer markanten Hautstruktur (39) als Positionsmarkierung bestimmt und hinterlegt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Probanden (3) vor der Aufnahme des oder jedes Bildes (B, B') ein sich in tumorartigem Hautgewebe anreicherndes Kontrastmittel (K) verabreicht wird, und dass der Hautbereich (35) während der Aufnahme mit einem Anregungslicht (AL) bestrahlt wird, welches das Kontrastmittel zur Abstrahlung von Fluoreszenzlicht (F) anregt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Laserlicht als Anregungslicht (AL) verwendet wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet, dass für die Aufnahme des oder jedes Bildes (B, B') dem Kameraelement (20) ein für die Wellenlänge des Fluoreszenzlichts (F) sensitiver Lichtfilter (43) vorgeschaltet wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass ein aktuelles Bild (B) eines Hautbereichs (35) mit einem zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommenen Referenzbild (RB) des im Wesentlichen selben Hautbereichs (35') verglichen wird, und dass die zeitliche Änderung der aufgefundenen Hautmale (37a, 37b, 38a, 38b) analysiert und angezeigt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Differenzbild (DB) des aktuellen Bildes (B) und des zugehörigen Referenzbildes (RB) erstellt wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das aktuelle Bild (B) und das Referenzbild (RB) hinsichtlich des abgebildeten Hautbereichs (35, 35') anhand mindestens einer als Positionsmarkierung herangezogenen markanten Hautstruktur (39) oder eines gemeinsamen Hautmals (37a, 38a, 38b) justiert wird.
  13. Vorrichtung (1) zur Untersuchung der Haut (2) eines Probanden (3), mit einem Kameraelement (20) zur Aufnahme eines Bildes (B, B') eines Hautbereichs (35), mit einer Bildauswertungseinheit (30), die dazu ausgebildet ist, durch elektronische Mustererkennung Hautmale (37a, 37b, 38a, 38b) innerhalb des Bildes (B, B') zu ermitteln, und mit Mitteln (32, 21) zur Anzeige des Ortes eines ermittelten Hautmals (37a, 37b, 38a, 38b), dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertungseinheit (30) dazu ausgebildet ist, das oder jedes ermittelte Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) als verdächtig oder unbedenklich einzustufen, und dass die Mittel zur Anzeige eines Hautmals (37a, 37b) eine Lichtquelle (21) umfassen, die zur Projektion eines Lichtstrahls (LS) auf die Haut (2) des Probanden (3) am Ort des verdächtigen Hautmals (37a, 37b) verstellbar ist.
  14. Vorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kameraelement (20) zur sukzessiven Aufnahme von Bildern (B, B') verschiedener Hautbereiche (35) verfahrbar ist.
  15. Vorrichtung (1) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertungseinheit (30) dazu ausgebildet ist, eine zusammenhängende, hinsichtlich ihrer Pigmentierung von dem übrigen Hautbereich (35) verschiedene Hautfläche als Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) zu erkennen, und ein Hautmal (37a, 37b, 38a, 38b) dann als verdächtig einzustufen, – wenn sein Durchmesser (d) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder – wenn seine Asymmetrie (a) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder – wenn die Variation (v) seiner Pigmentierung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet und/oder – wenn die Unregelmäßigkeit (u) seiner Randlinie (R) einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
  16. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch eine Lichtquelle (21) zur gleichmäßigen Ausleuchtung des Hautbereichs (35) während der Aufnahme.
  17. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch eine Positioniereinrichtung (8) zur Fixierung des Probanden (3) während der Aufnahme in einer vorgegebenen Untersuchungsposition.
  18. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 17, gekennzeichnet durch eine Anregungslichtquelle (42) zur Bestrahlung des Hautbereichs (35) während der Aufnahme, durch welche ein in der Haut (2) des Probanden (3) aufgenommenes Kontrastmittel (K) zur Abstrahlung von Fluoreszenzlicht (F) anregbar ist.
  19. Vorrichtung (1) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungslichtquelle (AL) eine Laserdiode ist.
  20. Vorrichtung (1) nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kameraelement (20) ein für die Wellenlänge des Fluoreszenzlichts (F) sensitiver Lichtfilter (43) vorschaltbar ist.
  21. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 20, gekennzeichnet durch einen Bildspeicher (44), in dem ein zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommenes Referenzbild (RB) eines Hautbereichs (35) hinterlegt ist, sowie dadurch, dass die Bildauswertungseinheit (30) dazu ausgebildet ist, das Referenzbild (RB) mit einem aktuellen Bild (B) des im Wesentlichen selben Hautbereichs (35, 35') zu vergleichen und eine zeitliche Änderung der aufgefundenen Hautmale (37a, 37b, 38a, 38b) zu erkennen.
  22. Vorrichtung (1) nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertungseinheit (30) zur Erstellung eines Differenzbildes (DB) des aktuellen Bildes (B) und des zugehörigen Referenzbildes (RB) ausgebildet ist.
  23. Vorrichtung (1) nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertungseinheit (30) zur Justierung des aktuellen Bildes (B) und des Referenzbildes (RB) hinsichtlich des abgebildeten Hautbereichs (35, 35') anhand mindestens einer als Positionsmarkierung herangezogenen markanten Hautstruktur (39) und/oder eines Hautmals (37a, 37b, 38a, 38b) ausgebildet ist.
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