DE10109539A1 - Vorrichtung zur Untersuchung von Gewebe mit Licht - Google Patents
Vorrichtung zur Untersuchung von Gewebe mit LichtInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Untersuchung von Gewebe mit Licht mit Hilfe eines fluoreszierenden Kontrastmittels, aufweisend einen handgehaltenen Applikator (1) mit einer Applikationsfläche (3), der wenigstens eine Lichtaustrittszone (8) für Anregungslicht und wenigstens eine Lichteintrittszone (9) für Fluoreszenzlicht enthält, die derart angeordnet sind, dass die Detektionsrichtung des Fluoreszenzlichtes der Hauptausbreitungsrichtung des Anregungslichtes entgegengerichtet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Vorrichtung zur Untersuchung von
Gewebe mit Licht, aufweisend
- a) eine Lichtsendeeinheit mit wenigstens einer Licht ab strahlenden Lichtquelle und mit pro Lichtquelle we nigstens einer Lichtaustrittszone für gesendetes Licht,
- b) eine Lichtempfangseinheit mit wenigstens einem Licht detektor, die dem detektierten Licht entsprechende Ausgangssignale abgibt, wobei pro Lichtdetektor we nigstens eine Lichteintrittszone für empfangenes Licht vorgesehen ist,
- c) einen handgehaltenen Applikator, der wenigstens die Lichtaustrittszone(n) und wenigstens die Lichtein trittszone(n) enthält, die derart angeordnet sind, dass die Detektionsrichtung des empfangenen Lichtes der Hauptausbreitungsrichtung des gesendeten Lichtes entgegen gerichtet ist, und
- d) eine Auswerteeinheit, welche aus dem Ausgangssignal des Lichtempfängers die Intensität des empfangenen Lichtes ermittelt.
Da bei derartigen bekannten Vorrichtungen die Lichtaustritts-
und Lichteintrittszonen in einem handgehaltenen Applikator
angeordnet sind, muss die Vorrichtung im Reflektionsbetrieb
arbeiten, d. h. die Detektionsrichtung des empfangenen Lichtes
ist der Hauptausbreitungsrichtung des gesendeten Lichtes ent
gegengesetzt gerichtet.
Da das verwendete Licht in Gewebe nicht sehr tief eindringt,
können im Transmissionsbetrieb, bei dem die Lichtaustritts-
und Lichteintrittszonen einander gegenüberliegend auf unter
schiedlichen Seiten des zu untersuchenden Gewebes angeordnet
sind, nur relativ dünne Körperabschnitte untersucht werden,
die von beiden Seiten zugänglich sind. Dagegen können mit
einer im Reflexionsbetrieb arbeitenden Vorrichtung alle ober
flächennahen Gewebeteile untersucht werden (z. B. Mamma,
Schilddrüse, Haut, auch Körperinnenhöhlen endoskopisch). Je
doch weist die optische Bildgebung mit intrinsischem Kontrast
aufgrund der Lichtstreuung und der relativ geringen Eindring
tiefe eine recht geringe Empfindlichkeit auf. Insbesondere im
Reflexionsbetrieb wird die Empfindlichkeit auf tieferliegende
Strukturen relativ niedrig sein.
Bei Untersuchungen der weiblichen Brust (Mammadiagnostik)
wären Vorrichtungen mit handgehaltenem Applikator wünschens
wert, da dann beispielsweise in für die Patientin wie auch
das medizinische Personal angenehmer Weise die zu untersu
chende Mamma der Patientin ähnlich wie bei einer Ultraschall
untersuchung mittels des Applikators abgetastet werden könnte
während die Patientin sich in Rückenlage befindet. Jedoch
besteht die Gefahr, dass die in der Mammadiagnostik besonders
relevanten rippennahen Bereiche der Mamma zu tief liegen, um
noch zuverlässig untersucht werden zu können.
Es sind Vorrichtungen zur Untersuchung von Gewebe mit Licht
bekannt, bei denen die Lichtempfangseinheit nicht rückge
streute oder transmittierte Anteile des gesendeten Lichtes
empfängt, sondern Fluoreszenzlicht, das von einem in das Ge
webe eingebrachten fluoreszierenden Kontrastmittel ausgeht,
das mittels des von der Lichtsendeeinheit ausgehenden Lichtes
zur Fluoreszenz angeregt wird. Dabei wird der Umstand ausge
nutzt, dass sich bestimmte fluoreszierende Kontrastmittel,
die beispielsweise mit Methoden der Molekularbiologie herge
stellt werden können, in Tumoren anreichern. Fluoreszierende
Kontrastmittel im Sinne der Erfindung enthalten einen Fluoreszenzfarbstoff,
welcher an ein Trägermolekül, beispiels
weise ein Peptid, angekoppelt ist. Außerdem muss das Fluores
zenzlicht nur die Distanz zwischen Entstehungsort und Detek
tor zurücklegen, welche i. A. nur etwa die Hälfte der Distanz
bei Ausnutzung des intrinsischen Kontrastes ist. Deshalb sind
die Streuung und Absorption geringer, was zu einer weiteren
Erhöhung der Empfindlichkeit und der Ortsauflösung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass sie trotz der
Verwendung eines handgehaltenen Applikators eine verbesserte
Empfindlichkeit aufweist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
Demnach ist die Vorrichtung dadurch zur Verwendung mit einem
fluoreszierenden Kontrastmittel ausgelegt, dass die Lichtsen
deeinheit Anregungslicht abstrahlt, das Licht einer Wellen
länge umfasst, die das jeweilige Kontrastmittel zur Abstrah
lung von Fluoreszenzlicht einer Fluoreszenzwellenlänge an
regt, und die Lichtempfangseinheit derart ausgebildet ist,
dass sie das Fluoreszenzlicht detektiert und dem detektierten
Fluoreszenzlicht entsprechende Ausgangssignale abgibt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist dann trotz eines hand
gehaltenen Applikators, der sowohl die Lichtaustrittszonen
als auch die Lichteintrittszonen enthält, eine verbesserte
Empfindlichkeit auf.
Es wird also deutlich, dass die Nachteile eines sowohl die
Lichtaustrittszonen als auch die Lichteintrittszonen enthal
tenden handgehaltenen Applikators in überraschender Weise
durch Verwendung eines Kontrastmittels vermieden werden kön
nen. Dabei ist wesentlich, dass die erfindungsgemäße Vorrich
tung in Folge der Verwendung eines Kontrastmittels trotz der
Anordnung der Lichtaustrittszonen wie auch der Lichteintrittszonen
in dem handgehaltenen Applikator nur scheinbar im
Reflexionsbetrieb arbeitet, da eben nicht die rückgestreuten
Anteile des mittels der Lichtsendeeinheit eingestrahlten
Lichtes detektiert werden, sondern Fluoreszenzlicht.
Im Gegensatz zu den im echten Reflexionsbetrieb detektierten
Anteilen rückgestreuten Lichtes, die nur sehr geringe Ortsin
formationen enthalten, ist die in detektiertem Fluoreszenz
licht enthaltene Ortsinformation zumindest im falle des Vor
handenseins eines Tumors ungleich größer, da infolge der An
reicherung des Kontrastmittels in dem Tumor der Ausgangsort
des detektierten Fluoreszenzlichtes im Wesentlichen auf den
Tumor eingeschränkt ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht im Inte
resse eines raschen Untersuchungsablaufs vor, dass größere
Areale gleichzeitig untersucht werden können, indem die
Lichtempfangseinheit mehrere matrixartig angeordnete Licht
eintrittszonen aufweist, wobei im Interesse einer erhöhten
Sensitivität gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung jeder Lichteintrittszone eine Lichtaustritts
zone zugeordnet ist.
Varianten der Erfindung sehen vor, dass der Applikator die
Lichtquellen der Lichtsendeeinheit und/oder die Lichtdetekto
ren der Lichtempfangseinheit enthält. Dies ist besonders dann
von Vorteil, wenn die Lichtquellen und/oder Lichtdetektoren
eine geringe Baugröße aufweisen, was beispielsweise im Falle
der Verwendung von Laserdioden als Lichtquellen und von Pho
todioden, z. B. Avalanche-Fotodioden als Lichtdetektoren der
Fall ist.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Lichtquellen
und/oder die Lichtdetektoren nicht im Applikator enthalten
sind, wobei dann geeignete Lichtleitmittel, z. B. Lichtleitfa
sern, die Lichtausgangszonen bzw. die Lichteingangszonen mit
den Lichtquellen bzw. den Lichtdetektoren verbinden müssen.
Als Detektoren kommen auch, insbesondere in dieser Ausfüh
rung, CCDs in Frage.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, dass die Lichtaustrittszonen und die Lichteintrittszonen
in einer wenigstens im Wesentlichen quadratischen Applikati
onsfläche angeordnet sind, deren Seitenlängen derart bemessen
sind, dass durch vier eine wenigstens im Wesentlichen quadra
tische Anordnung bildende, zumindest aneinander angrenzende
Positionen der Applikationsfläche bei einem Anteil von mehr
als 75% aller Frauen eine Mamma einer Rückenlage einnehmenden
Frau vollständig erfassbar ist, was der Fall ist, wenn die
Applikationsfläche einer Seitenlänge von 80 mm aufweist. Der
überwiegende Anteil aller Patientinnen kann dann rasch unter
sucht werden, da nur vier Positionen der Applikationsfläche,
diese Positionen können einander im Falle kleinerer Mammae
überlappen, ausreichen, um die zur Darstellung der Mamma er
forderlichen Daten aufzunehmen.
Im Falle von Patientinnen mit sehr großen Mammae sind mehr
als vier Positionen, beispielsweise neun Positionen, der Ap
plikationsfläche erforderlich, um eine Mamma vollständig ab
zutasten.
Die Vorrichtung kann gemäß einer Variante der Erfindung Mit
tel zur Gabe des Kontrastmittels, beispielsweise einen Kon
trastmittelinjektor, umfassen. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass die Injektion von Kontrastmittel manuell durch
ärztliches Personal erfolgt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten
schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in teilweise block
schaltbildartiger Darstellung,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch den
Applikator der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 in ebenfalls vergrößerter Darstellung eine Ansicht
der Applikationsfläche des Applikators gemäß Fig. 1,
und
Fig. 4 ein die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
veranschaulichendes Diagramm.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, weist die erfindungsge
mäße Vorrichtung einen handgehaltenen Applikator 1 auf, der
zur einfacheren Handhabung mit einem Handgriff 2 versehen
ist. Der Applikator 1 weist eine Applikationsfläche 3 auf,
die dazu vorgesehen ist, mit der Körperoberfläche eines Pati
enten, im Falle des veranschaulichten Ausführungsbeispiels
einer Patientin 5, in Eingriff gebracht zu werden, um unter
halb der Applikationsfläche 3 befindliches Gewebe mit Licht
zu untersuchen, wobei vorzugsweise eine optische Koppelflüs
sigkeit (Immersionsöl) zwischen die Applikationsfläche 3 und
die Körperoberfläche des Patienten gebracht wird.
Im Falle der Fig. 1 ist eine Anwendung aus der Mammadiagno
stik dargestellt, d. h. der Applikator 1 wird mit seiner Ap
plikationsfläche 3 mit der Mamma 4 der Patientin 5 in Ein
griff gebracht, die in Rückenlage auf einer Liege 6 mit Kopf
stütze 7 gelagert ist. Um die Mamma 4 in eine für die Unter
suchung günstige Position zu bringen, kann es zweckmäßig
sein, wenn die Patientin 5 bei der Durchführung der Unter
suchung ihre Hände zwischen ihrem Hinterkopf und der Kopf
stütze 7 platziert.
Im Bereich der Applikationsfläche 3 sind wie aus Fig. 2 und
3. ersichtlich Lichtaustrittszonen 8 und Lichteintrittszonen
9 angeordnet, die bei der Durchführung einer Untersuchung mit
der Körperoberfläche der Patientin 5 in Eingriff stehen, so
dass durch die Lichtaustrittszonen Licht in die Mamma 4 der
Patientin eingeleitet werden kann und mittels der Lichtein
trittszonen 9 aus der Mamma 4 der Patientin 5 austretendes
Licht aufgenommen werden kann.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels ist die Ap
plikationsfläche 3 von quadratischer Gestalt, wobei jeweils
neun Lichtaustrittszonen 8 und neun Lichteintrittszonen 9
vorgesehen sind, die jeweils in einer quadratischen 3 × 3-
Matrix angeordnet sind. Dabei ist die Anordnung so getroffen,
dass jeweils eine Lichtaustrittszone 8 und eine Lichtein
trittszone 9 dicht beieinander angeordnet sind.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, weist der Applikator 1
ein schüsselartiges Gehäuse 10 mit dem Handgriff 2 auf, wobei
das schüsselartige Gehäuse 10 durch eine Tragplatte 11 ver
schlossen ist, deren Außenseite die Applikationsfläche 3 bil
det.
Im Falle der Erfindung erfolgt die Untersuchung der Mamma 4
nach der Gabe eines fluoreszierenden Kontrastmittels, dass
sich in Tumoren, beispielsweise in einem in der Mamma 4 ent
haltenen Tumor T anreichert und/oder in diesem aktiviert
wird.
Zur Gabe eines solchen Kontrastmittels, beispielsweise
Cyaninfluoreszenzfarbstoffe, die an tumorspezifische Peptide,
Proteine oder Antikörper angekoppelt sind, ist ein von einer
Ansteuerschaltung 23 über eine Leitung 24 betätigter Kon
trastmittelinjektor 25 vorgesehen, der der Patientin 5 über
einen Schlauch 26 mit Kanüle 27 das Kontrastmittel dosiert
zuführt.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels sind in der
Tragplatte 11 Laserdioden 12 als Lichtquellen angeordnet,
deren Lichtaustritte die Lichtaustrittszonen 8 bilden. Außer
dem sind in der Tragplatte 11 Fotodioden 13 als Lichtdetektoren
aufgenommen, deren Lichteintritte die Lichteintrittszonen
13 bilden.
Die Laserdioden 12 sind mit entsprechenden Adern eines Kabels
28 über eine Interfaceeinheit 14 mit einer Versorgungsschal
tung 15 verbunden, die die Laserdioden 12 mit einem solchen
Strom versorgt, dass die Laserdioden 12 über die Lichtaus
trittszonen 8 im Folgenden als Anregungslicht bezeichnetes
Licht abstrahlen, das eine solche Wellenlänge aufweist, dass
es das der Patientin 5 verabreichte Kontrastmittel zur Fluo
reszenz anregt.
Die Fotodioden 13 sind über entsprechende Leitungen des Ka
bels 28 und die Interfaceeinheit 14 mit einer Detektorschal
tung 16 verbunden, die die von den Fotodioden 13 gelieferten
Ausgangssignale detektiert. Die Fotodioden 13 sind derart
ausgebildet, dass sie, erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme
von nicht dargestellten, im Strahlengang zwischen Lichtein
trittszone und Fotodiode angeordneten Filtermitteln, im We
sentlichen nur für das von dem Kontrastmittel ausgehende
Licht, das im Folgenden als Fluoreszenzlicht bezeichnet wird,
empfindlich sind.
Es wird also deutlich, dass die Lichtaustrittszonen 8 und die
Lichteintrittszonen 9 in dem Applikator 1 derart angeordnet
sind, dass die Detektionsrichtung des Fluoreszenzlichtes der
Hauptausbreitungsrichtung des Anregungslichtes
entgegengerichtet ist.
Die von der Detektorschaltung 16 gelieferten Signale gelangen
zu einer Auswerteeinheit 17, die aus diesen in noch näher zu
erläuternder Weise ein Bild erzeugt und auf einem Monitor 18
anzeigt.
Eine Steuereinheit 19, an die eine Tastatur 20 und ein weite
res Bedienelement, im Falle des beschriebenen Ausführungsbei
spiels eine Mouse 21, angeschlossen sind, dient dazu, die
Vorrichtung zu steuern und ist dazu mit der Versorgungsschal
tung 15, der Detektorschaltung 16, der Auswerteeinheit 17 und
die Ansteuerschaltung 23 des Kontrastmittelinjektors 25 über
einen Steuerbus 22 verbunden. Die Bedienung der Messanordnung
erfolgt mittels der Tastatur 20 und der Mouse 21 z. B. anhand
von Bedienmenues, die auf dem Monitor 18 angezeigt werden.
Die Applikationsfläche 3 weist im Falle des dargestellten
Ausführungsbeispiels eine Kantenlänge von L = 80 mm auf.
Damit ist gewährleistet, dass bei einem Anteil von mehr als
75% aller Frauen eine Mamma der in Rückenlage befindlichen
Frau zum Zwecke der Untersuchung vollständig erfasst werden
kann, indem in der in Fig. 4 veranschaulichten Weise Unter
suchungen für vier Positionen P1 bis P4 des Applikators 1
vorgenommen werden, für die die Applikationsflächen 3 eine
wenigstens im Wesentlichen quadratische Anordnung bilden und
je nach Größe der Mamma, wie in Fig. 4 veranschaulicht, an
einander angrenzen oder einander überlappen.
In der Fig. 4 ist die aktuelle Position P1 des Applikators 1
in ausgezogenen Linien dargestellt, während die weiteren Po
sitionen P2 bis P4, die der Applikator 1 für die vollständige
Abtastung der Mamma 4 einnehmen muss, strichliert angedeutet
sind.
Wenn zusätzliche Informationen über den zentralen Bereich der
Mamma 4 von Bedeutung sind, kann eine weitere Untersuchung
für eine zentrale Position P5 des Applikators 1 durchgeführt
werden, die in Fig. 4 punktiert angedeutet ist.
Ist der Patientin 5 das Kontrastmittel verabreicht, wird nach
Ablauf eines Zeitraums, der für die Anreicherung des Kon
trastmittels in einem gegebenenfalls vorhandenen Tumor T aus
reicht, der Applikator 1 mit seiner Applikationsfläche 3 mit
der Mamma 4 der Patientin 5 in Eingriff gebracht. Es er
scheint dann ein den Intensitäten des mittels der einzelnen
Photodioden 13 detektierten Fluoreszenzlichtes entsprechendes
online-Bild auf dem Monitor 18, das die Auswerteeinheit 17
ermittelt und mittels dessen eine erste Orientierung und
Übersicht ermöglicht wird.
Die Pixel der von der Auswerteeinheit 17 ermittelten Bilder
entsprechen in Anordnung und Zahl den Lichteintrittsflächen
9, wobei den einzelnen Pixeln entsprechend einer Intensi
täts/Grauwert-Skala ein der jeweiligen Intensität des detek
tierten mittels Fluoreszenzlichtes entsprechender Grauwert
zugeordnet wird.
Nach erfolgter Orientierung werden für die Positionen P1 bis
P4 und gegebenenfalls die Position P5 Bilder aufgenommen und
die dabei gewonnenen, den Intensitäten des mittels der ein
zelnen Photodioden 13 detektierten Fluoreszenzlichtes ent
sprechenden Daten erforderlichenfalls in der Auswerteeinheit
17 gespeichert. Aus diesen Daten ermittelt die Auswerteein
heit 17 in der beschriebenen Weise Bilder und speichert diese
erforderlichenfalls.
Die für die Positionen P1 bis P4 und gegebenenfalls die Posi
tion P5 gewonnenen Bilder zeigt die Auswerteeinheit 17 wie in
Fig. 1 angedeutet entsprechend den Positionen P1 bis P4 bzw.
P5 auf dem Monitor 18 an, wobei die Möglichkeit besteht, bei
spielsweise mittels der Mouse 21, die Lage der Bilder relativ
zueinander so zu verändern, dass die Positionen der Bilder
zumindest annähernd den Positionen des Applikators entspre
chen. Die Einzelbilder können auch mit einem Software-Pro
gramm zu einem Gesamtbild zusammen gesetzt werden.
In einem ersten Betriebsmodus kann die erfindungsgemäße Vor
richtung so betrieben werden, dass aus allen Lichtaustritts
zonen 8 gleichzeitig Licht austritt und über alle Lichtein
trittszonen 9 gleichzeitig Licht detektiert wird.
In alternativen Betriebsmodi besteht die Möglichkeit, die
Lichtaustrittszonen 8 sequentiell zu aktivieren und über alle
Lichteintrittszonen 9 oder eine Teilanzahl der Lichtein
trittszonen 9, beispielsweise die vier jeweils am nächsten
bei der aktiven Lichtaustrittszone 8 befindlichen Lichtein
trittszonen 9, zu detektieren.
Schließlich besteht in einem weiteren Betriebsmodus die Mög
lichkeit, sequentiell jeweils nur eine der Lichtaustritts
zonen 8 zu aktivieren und mittels der dieser zugeordneten
Lichteintrittszone 9 zu detektieren.
Die im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispieles vorhan
dene Anzahl und Anordnung der Lichtaustrittszonen und Licht
eintrittszonen ist nur beispielhaft zu verstehen. Dies gilt
auch für die im Falle des Ausführungsbeispiels vorgesehene
Art der Lichtquellen und Lichtdetektoren. Beispielsweise kön
nen als Lichtdetektoren auch Fotomultiplier eingesetzt wer
den.
Auch die im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels vor
gesehenen Abmessungen der Applikationsfläche sowie die zur
Durchführung einer Untersuchung zu wählenden Positionen der
Applikationsfläche sind nur beispielhaft zu verstehen.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels erfolgt die
Untersuchung in Rückenlage, was meist günstig ist. Zur Unter
suchung spezieller Regionen der Mamma kann aber auch eine
Umlagerung der Patientin zweckmäßig sein.
Der im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels vorge
sehene Kontrastmittelinjektor kann auch entfallen, wenn das
Kontrastmittel der Patientin manuell injiziert wird.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels wird die er
findungsgemäße Vorrichtung zu Zwecken der Mammadiagnostik
eingesetzt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aber auch
für andere diagnostische Zwecke, beispielsweise die Unter
suchung (axialer) Lymphknoten oder auch zur Klärung nicht
onkologischer Fragestellungen, eingesetzt werden, wobei zu
beachten ist, dass die bei der Untersuchung von dem Anre
gungslicht wie auch dem Fluoreszenzlicht zu durchdringende
Gewebeschicht nicht wesentlich dicker als 50 mm sein sollte.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet den Vorteil der Unge
fährlichkeit, da weder radioaktive Strahlung noch Röntgen
strahlung zum Einsatz kommen, und kann als kleines preisgüns
tiges, leicht handhabbares Gerät aufgebaut werden.
Es besteht übrigens die Möglichkeit, mittels der erfindungs
gemäßen Vorrichtung gewonnene Bilder mit Bildern zu überla
gern, die mit anderen Modalitäten gewonnen wurden, beispiels
weise können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewonnene
Bilder mit Röntgen-Mammographie-Bildern überlagert werden.
Für die Zukunft ist eine weitere Steigerung der bei Untersu
chungen mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielbaren
Empfindlichkeit zu erwarten, und zwar durch neue mit den mo
dernen Methoden der Molekularbiologie hergestellte Kontrast
mittel.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Untersuchung von Gewebe mit Licht mit
Hilfe eines fluoreszierenden Kontrastmittels, aufweisend
- a) eine Lichtsendeeinheit mit wenigstens einer Licht quelle, die Anregungslicht abstrahlt, das Licht einer Wellenlänge umfasst, die das jeweilige Kontrastmittel zur Abstrahlung von Fluoreszenzlicht einer Fluores zenzwellenlänge anregt, und mit pro Lichtquelle we nigstens einer Lichtaustrittszone für das Anregungs licht,
- b) eine Lichtempfangseinheit mit wenigstens einem Licht detektor zur Detektion von Fluoreszenzlicht, die dem detektierten Licht entsprechende Ausgangssignale ab gibt, wobei pro Lichtdetektor wenigstens eine Licht eintrittszone für Fluoreszenzlicht vorgesehen ist,
- c) einen handgehaltenen Applikator, der wenigstens die Lichtaustrittszone(n) und wenigstens die Lichtein trittszone(n) enthält, die derart angeordnet sind, dass die Detektionsrichtung des Fluoreszenzlichtes der Hauptausbreitungsrichtung des Anregungslichtes entgegen gerichtet ist, und
- d) eine Auswerteeinheit, welche aus dem Ausgangssignal des Lichtempfängers die Intensität des empfangenen Fluoreszenzlichtes ermittelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, deren Lichtempfangseinheit
mehrere matrixartig angeordnete Lichteintrittszonen aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der jedem Licht
eintrittszone eine Lichtaustrittszone zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, deren Appli
kator die Lichtquelle(n) der Lichtsendeeinheit enthält.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, deren Appli
kator den (die) Lichtdetektor(en) der Lichtempfangseinheit
enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, deren Licht
austrittszone(n) und Lichteintrittszone(n) in einer wenigs
tens im Wesentlichen quadratischen Applikationsfläche ange
ordnet sind, deren Seitenlängen derart bemessen sind, dass
durch vier eine wenigstens im Wesentlichen quadratische An
ordnung bildende zumindest aneinander angrenzende Positionen
der Applikationsfläche bei einem Anteil von mehr als 75% al
ler Frauen eine Mamma einer Rückenlage einnehmenden Frau
vollständig erfassbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, deren Applikationsfläche eine
Seitenlänge von 80 mm aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, welche Mit
tel zur Gabe des Kontrastmittels aufweist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, bei dem eine optische Koppelflüssigkeit
zwischen Lichtquelle und Lichtdetektor einerseits und der
Oberfläche des zu untersuchenden Gewebes andererseits ange
ordnet wird.
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