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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufbewahren eines
Hörgeräts mit einem schalenförmigen Grundkörper, einem
Deckel zum Verschließen
des Grundkörpers
und einer Einlegeeinrichtung, die in dem Grundkörper angeordnet ist, mit mindestens
einer Ausnehmung, in die das Hörgerät einlegbar
ist. Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit
eines Hörgeräts.
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Hörgeräte, die
vom Minderhörenden
im Ohr getragen werden, verschmutzen durch Cerumen. Dies kann soweit
führen,
dass die Schallaustrittsöffnung
des Hörgeräts zugesetzt
wird, wodurch die Funktionsfähigkeit
beeinträchtigt
ist. Insoweit der Minderhörende
nicht von sich aus auf entsprechende Hygiene achtet, bleibt das
Problem vielfach unbemerkt.
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Aus
der Druckschrift
DE
100 46 098 C1 ist ein Verfahren zum Prüfen eines Hörhilfegeräts bekannt. Dabei wird zwischen
dem Mikrofon und dem Hörer
des Hörhilfegeräts ein Schallkanal
erzeugt. In den aufgetrennten Signalpfad innerhalb des Hörhilfegeräts wird
ein Testsignal eingespeist, über
den Hörer
ausgegeben und durch den Schallkanal zum Mikrofon weitergeleitet.
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Darüber hinaus
ist aus der Druckschrift
DE 196
33 996 A1 ein Gerät
zur Demonstration der Eigenschaften und Übertragungsqualitäten unterschiedlicher
Hörgeräte bekannt,
bei dem ein dazu bestimmtes Gerät
mehrere Hörgerätehalterungen
aufweist, von denen jede ein mit einem Schallaustrittskanal eines
betriebsbereiten Hörgeräts koppelbares Adapterorgan
hat und mit einem Schallaufnehmer einer elektroakustischen Einrichtung
ausgerüstet
ist.
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Ferner
beschreibt die Druckschrift
DE 197 45 101 A1 einen Ladebehälter für ein Im-Ohr-Hörgerät, der einen
Ladeschaltkreis mit einer Primärspule
aufweist, so dass das Hörgerät durch
induktive Kopplung geladen werden kann.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, bei der
Verschmutzungsproblematik von Hörgeräten für verbesserte
Abhilfe zu sorgen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass eine Verschmutzung vom
Minderhörenden
häufig
nicht erkannt wird und somit dem Minderhörenden beim Erkennen einer
Verschmutzung des Hörgeräts eine
Hilfe gegeben werden soll. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
das Hörgerät einen
Selbsttest durchführt.
Um hierfür
eine geeignete Umgebung bereitzustellen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen ein
Behälter
zum Überprüfen eines
Hörgeräts mit einem
schalenförmigen
Grundkörper,
einem Deckel zum Verschließen
des Grundkörpers
und einer Einlegeeinrichtung, die in dem Grundkörper angeordnet ist, mit mindestens
einer Ausnehmung, in die das Hörgerät einlegbar
ist, wobei das Hörgerät in die
Einlegeeinrichtung derart einlegbar ist, dass mindestens ein Mikrofon
und ein Lautsprecher des Hörgeräts unverdeckt
sind und ein akustischer Pfad durch Luft von dem mindestens einen
Mikrofon zu dem Lautsprecher bei geschlossenem Deckel gewährleistet
ist.
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Darüber hinaus
wird entsprechend der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Überprüfen der
Funktionsfähigkeit
eines Hörgeräts durch
Einlegen des Hörgeräts in den
genannten Behälter, Schließen des
Deckels des Behälters
und Durchführen
eines Hörgeräteselbsttests
zur Verfügung
gestellt, wobei das Hörgerät (8)
automatisch gereinigt wird, falls durch den Hörgeräteselbsttest eine Verschmutzung
festgestellt wird.
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Im
Gegensatz zu akustischen Meßsystemen,
die den Gebrauch durch eine Fachkraft voraussetzen, ist durch die
vorliegende Erfindung ein für den
Laien und für
den täglichen
Gebrauch anwendbares Selbstdiagnosesystem geschaffen.
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Vorzugsweise
ist die Einlegeeinrichtung in dem Behälter derart gestaltet, dass
das mindestens eine Hörgerät in vordefinierter
Lage einsetzbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass
die mindestens eine Ausnehmung die gleiche Kontur besitzt wie das
mindestens eine Hörgerät, so dass
dieses mit vorgegebener Orientierung passgenau in die Ausnehmung
einsetzbar ist. Durch das Einsetzen des Hörgeräts in eine vordefinierte Lage wird
erreicht, dass der akustische Pfad vom Hörer zum Mikrofon in dem Behälter stets
der gleiche ist, so dass bei einem Selbsttest festgestellte Änderungen der
akustischen Übertragung
beispielsweise auf eine Verschmutzung des Hörgeräts zurückgeführt werden können.
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Die
mindestens eine Ausnehmung kann aber auch eine elastische Kontur
aufweisen, so dass sich die Kontur der Ausnehmung im Zustand des
eingelegten Hörgeräts an die
Kontur des mindestens einen Hörgeräts anpaßt. Auch
durch diese Art des Abdichtens mit elastischem Material kann gewährleistet werden, dass
ein vorgegebener akustischer Pfad für einen Selbsttest beibehalten
wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behälters umfaßt die Einlegeeinrichtung
einen Einlegeboden, der in dem Grundkörper so angeordnet ist, dass
er den Innenraum des Behälters
im wesentlichen in zwei Teile teilt, wobei das mindestens eine Mikrofon
des Hörgeräts mit einer
ersten der beiden Innenraumhälften und
der Lautsprecher bzw. Hörer
des Hörgeräts mit einer
zweiten der beiden Innenraumhälften
in Verbindung steht. Wenn der schalenförmige Grundkörper dann
eine Seitenwand oder einen Seitenwandabschnitt aufweist, die/der
nicht an den Einlegeboden anschließt, so ist der akustische Pfad
für den Selbsttest
von der ersten Innenraumhälfte
durch die Lücke
an der Seitenwand in die zweite Innenraumhälfte klar definiert. Alternativ
kann der Einlegeboden hierfür
auch eine Bohrung aufweisen, die den akustischen Pfad durch Luft
von der einen Innenraumhälfte in
die andere gewährleistet.
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Für Minderhörende mit
doppelter Versorgung kann auch ein Behälter mit Einlegeeinrichtung bereitgestellt
werden, in die zwei Hörgeräte einlegbar sind.
Für den
Selbsttest kann dann vorgegeben werden, dass beide Hörgeräte in der
Einlegeeinrichtung liegen müssen
oder aber es wird signaltechnisch erkannt, dass nur ein Hörgerät in dem
Behälter
liegt und beim Selbsttest wird dies entsprechend in den Empfangssignalen
berücksichtigt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist in dem Behälter eine
Reinigungseinrichtung für
das oder die Hörgeräte vorgesehen.
Diese Reinigungseinrichtung kann beispielsweise eine Bürste am
Boden des Grundkörpers
aufweisen. Ein Reinigungsvorgang kann dann automatisch ausgelöst werden, wenn
das Hörgerät im Selbsttest
eine Verschmutzung feststellt. Alternativ oder zusätzlich kann
die Reinigungseinrichtung auch eine Spüleinheit für ein oder mehrere Hörgeräte aufweisen.
Dadurch kann die Reinigung in bestimmten Fällen optimiert werden.
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Darüber hinaus
kann das Hörgerät drahtlos eine
externe Einrichtung benachrichtigen, wenn durch den Hörgeräteselbsttest
eine Störung
festgestellt wird. Somit kann durch den Selbsttest in dem erfindungsgemäßen Behälter nicht
nur eine Verschmutzung des Hörgeräts festgestellt
werden, sondern es ist auch möglich,
beispielsweise den Batterieladezustand zu ermitteln und diesen drahtlos
gegebenenfalls an ein Mobilfunktelefon und von dort weiter zu einem
Akustiker zu übertragen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, die
eine perspektivische Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Behälters darstellt.
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Das
nachfolgend näher
beschriebene Ausführungsbeispiel
stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
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Der
Problematik der Verschmutzung von Hörgeräten wird dadurch begegnet,
dass dem Hörgeräteträger ein
Aufbewahrungsbehälter
zur Verfügung
gestellt wird, der eine Meßumgebung
für einen Selbsttest
des Hörgeräts darstellt.
Ein derartiger Behälter
ist in der Figur in perspektivischer Ansicht wiedergegeben, wobei
die Frontseite zur besseren Darstellung nicht eingezeichnet ist.
Der Behälter
in dem vorliegenden Beispiel besitzt quaderförmige Gestalt. Sein schalenförmiger Grundkörper 1 ist
durch einen Deckel 2 verschließbar. Ein Einlegeboden 3 teilt
den Innenraum des Behälters
in eine erste Innenraumhälfte 4 und
eine zweite Innenraumhälfte 5.
Der Einlegeboden weist zwei Ausnehmungen 6 und 7 auf,
in die zwei Hörgeräte einsetzbar
sind. In der Figur ist lediglich in die erste Ausnehmung 6 ein
IdO-Hörgerät 8 eingelegt.
Die Innenohr-zugewandte Seite des IdO-Hörgeräts 8 mit Schallaustrittsöffnung weist
dabei nach unten in die Innenraumhälfte 4. Das Mikrofon
des IdO-Hörgeräts 8 befindet
sich folglich in der oberen Innenraumhälfte 5.
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Günstigerweise
ist das Gehäuse
des IdO-Hörgeräts 8 aus
einem „rapid-shell-manufacturing"-Verfahren hervorgegangen.
Bei diesem Verfahren liegen die geometrischen Gehäusedaten
elektronisch vor. Wenn mit dem selben Herstellungsverfahren dann
die Platte bzw. der Einlegeboden 3 angefertigt wird, können die
elektronischen Daten dazu verwendet werden, die Ausnehmung(en) 6, 7 entsprechend
den Gehäusekonturierungen
zu gestalten.
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Insbesondere
dann, wenn der Einlegeboden 3 eine größere Dicke aufweist und die
Ausnehmung(en) in jeder ihrer Querschnittsflächen der Gehäuseform
des jeweiligen Hörgeräts 8 angeglichen ist,
stellt diese Ausnehmung eine Paßform
dar, in die das Hörgerät leicht
eingelegt werden kann. Da IdO-Hörgeräte von der
Außenfläche zu der
in das Ohr weisenden Seite einen leicht konischen, sich verjüngenden
Verlauf haben, kann eine derart gestaltete Platte bzw. der Einlegeboden 3 als
Halterung zur Ablage eines oder mehrerer dieser Hörgeräte dienen. Grundsätzlich können auch
entsprechende Ausnehmungen für
HdO-Hörgeräte in dem
Einlegeboden 3 geschaffen werden.
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Die
mit den Ausnehmungen versehene Platte, die gemäß obiger Ausführungen
gegebenenfalls mit dem Hörgerät gefertigt
wurde, wird in den Grundkörper 1 des
Aufbewahrungsbehälters
als Einlegeboden 3 montiert. Dieser wird derart fixiert,
dass nicht nur zum Boden und Deckel des Behälters unter Ausbildung der
erwähnten
Innenraumhälften 4 und 5, sondern
auch zu einer Seite 9 des Behälters bzw. Grundkörpers 1 ein
Zwischenraum 10 freigelassen wird. Dadurch entsteht ein
akustischer Pfad, der mit einem Doppelpfeil 11 in der Zeichnung
eingezeichnet ist, zwischen dem Mikrofon und dem Lautsprecher des
Hörgeräts 8.
Dies bedeutet, dass der akustische Pfad vom Lautsprecher des Hörgeräts 8 durch
die Innenraumhälfte 4,
den Zwischenraum 10 und die Innenraumhälfte 5 zum Mikrofon
führt.
Alternativ, wenn der Einlegeboden 3 an die Innenwand der
Seite 9 des Behälters
anschließt,
kann der akustische Pfad für
einen Selbsttest auch dadurch hergestellt werden, dass die Innenraumhälfte 4 zwischen
Einlegeboden 3 und Gehäuseboden
mit der Innenraumhälfte 5 zwischen
Einlegeboden 3 und Deckel 2 durch ein weiteres
Loch (in der Figur nicht dargestellt) verbunden ist.
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Dadurch,
dass das Hörgerät 8 passgenau eingesetzt
und der Deckel 2 nach dem Einsetzen geschlossen wird, ist
nach jedem Einsetzen des Hörgeräts 8 bzw.
der Hörgeräte der gleiche
akustische Rückkopplungspfad
wieder hergestellt. Somit ist erfindungsgemäß die Voraussetzung für einen
Selbsttest des Hörgeräts bzw.
der Hörgeräte gegeben. Hierzu
erzeugt das jeweilige Hörgerät einen
oder mehrere Signaltöne
und nimmt dieselben mit dem Mikrofon zur Auswertung wieder auf.
Sofern die akustische Übertragung
durch Cerumenablagerungen beeinträchtigt ist, kann dieses durch
den Selbsttest erkannt werden.
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Falls
nun eine Verschmutzung erkannt wurde, kann dies dem Minderhörenden in
beliebiger Weise mitgeteilt werden. So ist beispielsweise eine Übertragung über einen „wireless
link" zu dem Mobilfunktelefon
des Hörgeräteträgers denkbar.
Sobald die Selbstdiagnose eine erhebliche Verschmutzung feststellt,
benachrichtigt es beispielsweise mit einer SMS eine Servicezentrale,
die daraufhin dem Hörgeräteträger eine
Reinigung oder Reparatur anbietet. Somit läßt sich das Hörgerät in ein
Dienstleistungsangebot einbinden.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Behälters ist
eine Reinigungseinrichtung zum Reinigen des oder der Hörgeräte in den
Behälter
integriert. Auch für
die Reinigung ist es erforderlich oder zumindest vorteilhaft, dass
das Hörgerät bei jedem
Einlegen in die gleiche Position gebracht wird.
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Die
Reinigungseinrichtung kann beispielsweise am Boden des Aufbewahrungsbehälters eine Bürste (in
der Figur nicht dargestellt) aufweisen, die die Schallaustrittsöffnungen
des Hörgeräts gezielt anfährt und
reinigt. Es kommen aber auch andere Reinigungsmöglichkeiten, z.B. eine Spülung, in
Betracht.
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Damit
ist der Hörgerätträger nicht
darauf angewiesen, zum Reinigen des Hörgeräts einen Akustiker aufzusuchen.