DE10354594A1 - Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage und Baukastensystem zur Bildung einer Antriebseinheit - Google Patents

Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage und Baukastensystem zur Bildung einer Antriebseinheit Download PDF

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Abstract

Es wird eine Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage vorgeschlagen, welche durch die Splittung der Antriebseinheit (1) in ein Direktantriebsmodul (2) und ein Sekundärtechnikmodul (3) gekennzeichnet ist, wobei das Direktantriebsmodul (2) die zur Drehzahluntersetzung, Positionierung und Arretierung erforderlichen Mittel aufweist, das Sekundärtechnikmodul (3) die Mittel für die Steuerungs- und Überwachungstechnik sowie für die Leit-/Regel-/Steuerelektronik enthält und diese beiden eigenständigen Module (2, 3) einander angepasste, definierte Schnittstellen aufweisen, welche das zu übertragende Drehmoment und den Drehwinkel vorgeben. Des Weiteren werden verschiedene Baukastensysteme zur Bildung einer Antriebseinheit vorgeschlagen.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf ein Baukastensystem zur Bildung einer Antriebseinheit. Die Erfindung kann beispielsweise bei kombinierten Hochspannungs-Trenn- und Erdungsschaltern verwendet werden.
  • Aus der DE 36 08 481 A1 ist eine Antriebsvorrichtung für einen elektrischen Trennschalter bekannt, welche eine drehbar gelagerte Spindel besitzt, die mit dem beweglichen Schaltstück des Trennschalters antriebsmäßig gekuppelt ist, so daß das bewegliche Schaltstück bei Verdrehen der Spindel betätigt wird. An der Spindel ist ein Zahnrad angebracht, das mit einem mit einem elektromotorischen Antrieb gekoppelten Zahnantrieb zu ihrer Verdrehung und damit zur Betätigung des beweglichen Schaltstückes kämmt. Die Spindel ist zusätzlich auch mit einer Handkurbel verdrehbar. Zur Vereinfachung dieses Handbetriebs und zur Sicherstellung der Kopplung des Zahnrades mit dem Zahnantrieb bei gezogener Handkurbel ist das Zahnrad zwischen zwei Stellungen auf der Spindel von der Handkurbel verschiebbar, wobei es in der ersten Stellung mit dem Zahnantrieb kämmt und in der zweiten Stellung vom Zahnantrieb frei ist. Zwischen der Handkurbel und der Spindel sind steuerbare Verriegelungselemente vorgesehen.
  • Aus der DE 41 42 548 C2 ist ein Antrieb für einen Trennschalter mit einer von einem Motor oder von Hand antreibbaren und auf den Schalter wirkenden Antriebswelle bekannt, wobei ein als Schneckengetriebe ausgebildetes, Kraft vom Motor auf die Antriebswelle übertragendes Zahnradgetriebe vorgesehen ist.
  • Aus der DE 195 34 392 AS1 ist ein Antrieb für das bewegliche Kontaktstück eines Trenn-Erdungsschalters bekannt, wobei die Kontaktstück-Antriebswelle mit einer mit zwei eine V-Form bildenden radialen Schlitzen versehenen Antriebsscheibe gekuppelt ist. Es sind zwei parallel zueinander und linear verschiebbare Antriebselemente vorgesehen, die jeweils in einen der Schlitze eingreifen und die Antriebsscheibe aus mittiger Stellung in die erste und zweite Stellung verschwenken. Die Antriebselemente können durch auf von je einem Motor angetriebenen Gewindespindeln geschraubte Rollenmitnehmer mit einem Bolzenvorsprung gebildet sein, welcher jeweils in den zugehörigen Schlitz eingreift.
  • Aus der DE 38 02 394 A1 ist ein kombinierter Trenn- und Erdungsschalter für Hochspannung bekannt, wobei eine Antriebsvorrichtung mit einer Gewindespindel, einer Wandermutter und einem Motor eine in Längsrichtung verschiebbare Schaltstange aufwärts und abwärts bewegt.
  • Allgemein bekannte Antriebskonzepte für Schaltgeräte von gasisolierten Schaltanlagen werden zweckmäßig anwendungsnah am eigentlichen Schaltgerät ausgeführt. Dabei besteht eine Antriebseinheit allgemein aus einem drehmomentübertragenden Teil (Getriebe) und einem drehmomenterzeugenden Teil (Motor), wobei letzterer über die Sekundärtechnik angesteuert und überwacht wird. Üblicherweise wird die Antriebseinheit gemäß den Kundenspezifikationen entwickelt, so daß die Entwicklung und Produktion der Antriebseinheit erst nach Vorliegen der Kundenanforderung erfolgen kann.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage der eingangs genannten Art anzugeben, welche rationell und kostengünstig herstellbar ist.
  • Des weiteren soll ein rationelles und kostengünstiges Baukastensystem zur Bildung einer Antriebseinheit angegeben werden.
  • Die Aufgabe wird bezüglich der Antriebseinheit in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Die Aufgabe wird bezüglich des Baukastensystems durch die in den Ansprüchen 12 und 13 angegebenen Maßnahmen gelöst.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß aufgrund der strikten Trennung der beiden Antriebseinheit-Funktionsgebiete bzw. -Funktionseinheiten „Direktantrieb" und „Sekundärtechnik" das Direktantriebsmodul völlig unabhängig von den speziellen (eventuell erst nachträglich bekannten) Kundenspezifikationen „auf Vorrat" entwickelt, dimensioniert und gefertigt werden kann, während das Sekundärtechnikmodul entsprechend den Kundenanforderungen ausgelegt und (gegebenenfalls auch nachträglich) an das Direktantriebsmodul angebaut werden kann. Dies reduziert die Kosten beträchtlich. Der Antrieb ist hinsichtlich Kontakthub, Drehwinkel und Meldeschalter in einfacher Weise konfektionierbar. Es ist eine nachträgliche Änderung / Erweiterung hinsichtlich des Sekundärtechnikmoduls möglich, ohne daß dabei das Direktantriebsmodul von diesen Erweiterungen betroffen wäre. Es ergibt sich eine Erleichterung bezüglich der Service- und Wartungsarbeiten.
  • Diese konsequente Splittung der Antriebseinheit in ein Direktantriebsmodul und ein Sekundärtechnikmodul bietet weiterhin den Vorteil, das Direktantriebsmodul durch gezielte Variation der Übertragungskette (Zwischengetriebe) im Sinne eines Baukastensystems modulartig für verschiedene Schaltgeräte anpassen zu können, wobei für diese unterschiedlich ausgeführten Direktantriebsmodule jeweils das gleiche Sekundärtechnikmodul verwendet werden kann. Umgekehrt hierzu bietet sich ebenfalls im Sinne eines Baukastensystems die weitere Möglichkeit, entsprechend den unterschiedlichen Kundenanforderungen unterschiedliche Sekundärtechnikmodule „auf Vorrat" zu entwickeln und zu produzieren, wobei für diese unterschiedlichen Sekundärtechnikmodule jeweils das gleiche Direktsantriebsmodul verwendet werden kann. Vorteilhaft ist aufgrund einer Standardisierung der Schnittstellen zwischen Direktantriebsmodul und Sekundärtechnikmodul eine beliebige Kombination der unterschiedlich ausgeführten Direktantriebsmodule und der unterschiedlichen Sekundärtechnikmodule dieser beiden Baukastensysteme möglich.
  • Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Prinzipdarstellung einer Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage,
  • 2 ein Direktantriebsmodul mit Schneckengetriebe,
  • 3 ein Direktantriebsmodul mit kinematischem Getriebe,
  • 4 Details zur Rastrierung und zum Steuerungsantrieb,
  • 5 ein schematisiert dargestelltes Ausführungsbeispiel einer Antriebseinheit.
  • In 1 ist eine Prinzipdarstellung einer Antriebseinheit eines Schaltgerätes – insbesondere eines Trenn- und Erdungsschalters – einer gasisolierten Schaltanlage dargestellt. Die Antriebseinheit 1 setzt sich aus einem nicht nach speziellen Kundenanforderungen ausgeführten (= kundenunabhängigen) Direktantriebsmodul (= drehmomentübertragendes Modul) 2 und einem nach speziellen Kundenanforderungen (kundenbezogen) ausgeführten Sekundärtechnikmodul 3 zusammen, wobei diese beiden eigenständigen Module (Baukomponenten) jeweils eigene Gehäuse und einander angepaßte Schnittstellen aufweisen und beispielsweise über einander angepaßte Flansche 4 (Verbindungsflansche) unter Einsatz von Befestigungselementen 5 (Verbindungstechnik, beispielsweise Verschraubungen) miteinander verbunden sind. Vorzugsweise erfolgt zur Anpassung an verschiedene vorgegebene Geometrien des Schaltgerätes eine asymmetrische Ankopplung zwischen Direktantriebsmodul 2 und Sekundärtechnikmodul 3. Die Antriebseinheit 1 ist vorteilhaft lageunabhängig.
  • Das Direktantriebsmodul 2 weist die zur Drehzahluntersetzung (Getriebe), Positionierung und Arretierung (Rastrierung) erforderlichen Mittel auf. Das Sekundärtechnikmodul 3 enthält die Steuerungs- und Überwachungstechnik, die Leit-/Regel-/Steuerelektronik und weist zweckmäßig eine dreidimensionale (von allen Seiten erkennbare) Stellungsanzeige 6 (einfach oder doppelt) zur Anzeige der aktuellen Stellung des Trenn- und/oder Erdungsschalters sowie einen Verbindungsstecker 7 für den Anschluß an eine übergeordnete Leittechnik auf.
  • Die Sekundärtechnik selbst kann entweder in herkömmlicher Technik und Bauart (unter Einsatz von Schützen) oder unter Verwendung hochspannungsfester optoelektronischer Mittel ausgeführt sein. Der drehmomenterzeugende Teil (Motor) kann wahlweise im Direktantriebsmodul 2 oder im Sekundärtechnikmodul 2 enthalten sein.
  • Ein Handantrieb 8 kann entweder am Direktantriebsmodul 2 oder am Sekundärtechnikmodul 3 vorgesehen sein. Dabei greift der Handantrieb 8 zweckmäßig über eine Rutschkupplung in den Antriebsmechanismus ein, um zu gewährleisten, daß die per Hand aufgebrachten Drehmomente vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten.
  • Beim vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel weisen Direktantriebsmodul 2 und Sekundärtechnikmodul 3 jeweils eigene (getrennte) Gehäuse auf, welche mittels besonderer Flansche und Befestigungsmittel miteinander verbunden sind. Alternativ ist es möglich, das Sekundärtechnikmodul 3 zusammen mit dem Direktantriebsmodul 2 in einem gemeinsamen Gesamtgehäuse der Antriebseinheit zu integrieren. In jedem Falle sind spezielle, für die beiden eigenständigen Module einander angepasste Schnittstellen vorgesehen.
  • In 2 ist ein vorteilhaft in „Niedrigbauweise", d. h. extrem flacher Ausgestaltung ausgeführtes Direktantriebsmodul mit Schneckengetriebe dargestellt. Bei dieser Ausfüh rungsform eines Direktantriebsmoduls 2 ist eine Schneckenwelle vorgesehen, wobei eine Schnecke 9 dieser Schneckenwelle in Eingriff mit einem Schneckenrad 10 steht, dessen Hauptwelle 33 als Antriebswelle für die Schaltkontakte des Schaltgerätes, beispielsweise Trenn- und/oder Erdungsschalters dient und das Getriebegehäuse 15 durchbricht.
  • Die Schneckenwelle wird zweckmäßig beidseitig der Schnecke 9 in Lagerungen 23 drehbeweglich geführt. Beide Ende der Schneckenwelle durchbrechen das Getriebegehäuse 15, wobei das eine Ende als Handantrieb 8 und das andere Ende als Wellenausgang 13 zur Sekundärtechnik dient, d. h. der Wellenausgang 13 greift in das Sekundärtechnikmodul 3. Der Motoranbau erfolgt je nach Anforderung im Getriebegehäuse 15 oder in der Sekundärtechnik. Beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 treibt ein nicht im Getriebegehäuse 15 befindlicher Antriebsmotor 11 die Schneckenwelle an, wobei zweckmäßig eine Überlastkupplung 12 zwischen Wellenausgang 13 und Schnecke 9 eingefügt ist. Ein innerhalb des Getriebegehäuses 15 des Direktantriebsmoduls 2 befindliches Winkelgetriebe 16 (für Steuerungsantrieb) greift in das Sekundärtechnikmodul 3 und dient dort zum Antrieb der Steuerungs- und Überwachungstechnik.
  • Alternativ zum Ausführungsbeispiel gemäß 2 kann der Antriebsmotor für den Antrieb der Schneckenwelle auch im Direktantriebsmodul 2 angeordnet sein.
  • In 3 ist ein vorteilhaft in „Niedrigbauweise" ausgeführtes Direktantriebsmodul mit kinematischem Getriebe (beispielsweise CYCLO-, Stirnrad- oder Kurvengetriebe) dargestellt. Bei dieser Ausführungsform eines Direktantriebsmoduls 2 ist eine längsbewegliche Gewindespindel 22 (mit Trapezgewinde, Kugelumlaufgewinde, Planetenrollengewinde usw.) vorgesehen, welche in Eingriff mit einer drehbeweglichen Spindelmuter 19 steht. Ein an einer Trageinheit (mit Motorflansch) 21 befestigter Antriebsmotor 11 treibt diese Spindelmutter 19 über einen Riementrieb 26 an, wobei die Spindelmutter 19 zweckmäßig über eine Lagerung 20 ebenfalls an der Trageinheit 21 montiert ist. Eine Motorbremse 14 dient zur Arretierung einer eingestellten Position des Antriebsmotors 11 und damit der Gewindespindel 22.
  • Die Gewindespindel 22 betätigt über ihre translatorische Bewegung ein kinematisches Getriebe (Kniehebelgetriebe) 17, welches – beispielsweise über in Eingriff stehende Zahnräder – eine Hauptwelle dreht, welche als Antriebswelle für die Schaltkontakte des Schaltgerätes dient und das Getriebegehäuse 15 durchbricht. Sensoren 18, beispielsweise optoelektronische Näherungsssensoren, dienen zur Erfassung der aktuellen Position von Baukomponenten des kinematischen Getriebes. Ein innerhalb des Getriebegehäuses 15 des Direktantriebsmoduls 2 befindliches Winkelgetriebe 16 mit Wellenausgang 25 greift in das Sekundärtechnikmodul 3 und dient dort zum Antrieb der Steuerungs- und Überwachungstechnik (Hilfsstromschalter). Ein außerhalb des Getriebegehäuses 15 zugänglicher Handantrieb 8 betätigt den Riementrieb 26 über ein Ausgleichsgelenk 24.
  • Für beide Ausführungsformen gemäß 2 und 3 gilt, daß die Anordnung der Baukomponenten – wie Getriebe, Steuerungsantrieb und Rastrierung – dem (im Hinblick auf das Schaltgerät) verfügbaren Bauraum angepaßt werden (beispielsweise gespiegelte Anordnung, Rastrierung und Steuerungsantrieb auf Hauptachse gedreht angeordnet). In 4 sind beispielhaft Details zur Rastrierung und zum Steuerungsantrieb dargestellt.
  • 4 zeigt ein Getriebegehäuse 15 mit Handantrieb 8, außerhalb des Gehäuses angeordneter Überlastkupplung 12, Wellenausgang 25, Rastscheibe 28 (Rastrierung), Untersetzungsscheibe 29 (für Steuerungsantrieb) zur Bestimmung der genauen Ansteuerung der Hilfsstromschalter, Rasthebel + Arretierungsbolzen + Rückzugfeder 30 und Ansteuermagnet 31. Sobald der Rasthebel den Arretierungsbolzen ausgelöst hat, rastet dieser in die Schneckenwelle ein (sobald die vorgegebene Position erreicht ist). Hierdurch ergibt sich eine sehr sichere Arretierungsposition.
  • 5 zeigt ein schematisiert dargestelltes Beispiel einer Antriebseinheit, wobei im linken Abschnitt eine Ansicht der Stirnseite und im Hauptabschnitt eine Ansicht der Breitseite einer Antriebseinheit in Flachbauweise zu erkennen ist, bestehend aus einem
    • – Direktantriebsmodul 2 mit
    • – zentraler Drehmomentübertragung 34,
    • – magnetischer Verriegelung / mechanischer Rastrierung 35 auf einer Stirnseite,
    • – Drehmomenterzeugung 36 sowie
    • – Drehwinkelsteuerung 37 auf der gegenüberliegenden Stirnseite, einem
    • – Sekundärtechnikmodul 3 mit
    • – Anbindung zur Leittechnik 39,
    • – Handkurbelverriegelung 40 und
    • – Positionsanzeige 41, wobei eine
    • – definierte Schnittstelle 38 das Direktantriebsmodul 2 mit dem Sekundärtechnikmodul 3 verbindet.
  • Für alle vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gilt,
    • – dass bei Ausbildung von Direktantriebsmodul 2 und Sekundärtechnikmodul 3 ohne Gehäuse geeignete Tragplatten die Befestigung der Module miteinander und die Schaffung definierter Schnittstellen ermöglichen,
    • – dass der Handantrieb optional mit Überlastschutz (Drehmomentbegrenzung) oder auch mit integrierter Verriegelung (Trenner- gegenüber Erderfunktion) ausgeführt sein kann,
    • – dass das Direktantriebsmodul 2 je nach Anforderung geometrisch variabel mit dem Sekundärtechnikmodul 3 verbunden werden kann (beispielsweise rechteckiges Direktantriebsgehäuse mit Anschlussmöglichkeiten über alle vier Seiten),
    • – dass die Antriebseinheit 1 lage- und positionsunabhängig eingebaut werden kann (beispielsweise Einbau über Kopf, beispielsweise Antriebseinheit 1 um die Antriebsachse variabel im Winkel gedreht),
    • – dass durch definierte Übergabeschnittstellen die Variation von Kontakthub, Drehwinkel, Drehmoment oder ähnliche Maßnahmen am Direktantriebsmodul 2 für jede Anwendung realisiert werden kann, ohne dass das Sekundärtechnikmodul geändert werden muss,
    • – dass die beiden Module – Direktantriebsmodul 2 und Sekundärtechnikmodul 3 – einen gemeinsamen oder einen getrennten Luftaustausch und Filter besitzen können,
    • – dass die beiden Module – Direktantriebsmodul 2 und Sekundärtechnikmodul 3 – optional über getrennte oder gemeinsame atmungsaktive Schnittstellen zur Atmosphäre ausgestattet werden können,
    • – dass ein dreipoliger Aufbau möglich ist,
    • – dass ein einpoliger Aufbau – je eine Antriebseinheit 1 pro Phase – möglich ist,
    • – dass eine Kombination einpolig / dreipolig möglich ist: Einpolige Ausführung der Direktantriebseinheit: Direktantriebseinheit beispielsweise nur an einem Pol (Drehmomenterzeugung + Steuerung + Überwachung) und kostengünstige Verbindung weiterer Antriebspole über Verbindungskomponenten (Gestänge, Zahnriemen, Torsionswellen usw.) und Kompaktgetriebe.
  • Das vorgeschlagene Konzept, die Antriebseinheit 1 eines Schaltgerätes konsequent "aufzusplitten" und aus einem separatem Direktantriebsmodul 2 und einem separatem Sekundärtechnikmodul 3 zusammenzusetzen; ermöglicht die modulartige Anpassung des Direktantriebs an das Schaltgerät – völlig unabhängig von der Sekundärtechnik sowie die modulartige Anpassung der Sekundärtechnik an unterschiedliche Kundenwünsche – völlig unabhängig vom Direktantriebsmodul:
    • – Baukasten A: Für unterschiedliche Schaltgeräte werden unterschiedliche Direktantriebsmodule 2 entwickelt und gefertigt und stehen damit „auf Vorrat" zur Verfügung. Das zu diesen unterschiedlichen Direktantriebsmodulen 2 passende Sekundärtechnikmodul 3 kann jeweils gleich sein.
    • – Baukasten B: Umgekehrt ist es selbstverständlich auch möglich, je nach Kundenanforderungen unterschiedliche Sekundärtechnikmodule 3 zu entwickeln und zu fertigen, welche dann „auf Vorrat" zur Verfügung stehen. Das zu diesen unterschiedlichen Sekundärtechnikmodulen 3 passende Direktantriebsmodul 2 kann jeweils gleich sein.
    • – Da die Schnittstellen zwischen einem jeden Direktantriebsmodul 2 und einem jeden Sekundärtechnikmodul 3 jeweils gleich und in standardisierter Art und Weise ausgeführt sind, können die Direktantriebsmodule 2 des Baukastens A selbstver ständlich auch mit den Sekundärtechnikmodulen 3 des Baukastens B verknüpft werden. Des gleichen paßt auch jedes Sekundärtechnikmodul 3 des Baukastens A zu jedem Direktantriebsmodul 2 des Baukastens B. Insgesamt ergeben sich auf diese Weise sehr viele Kombinationsmöglichkeiten zwischen den unterschiedlichen Direktantriebsmodulen 2 und den unterschiedlichen Sekundärtechnikmodulen 3. Damit ist eine variable Anpassung an unterschiedliche Kunden wünsche unter Verwendung standardisierter Baueinheiten möglich, was vorteilhaft hinsichtlich der Kosten, der Ersatzteilbevorratung und des zur Projektabwicklung erforderlichen Zeitraumes ist.
  • Auch wenn im Ausführungsbeispiel die Antriebseinheit für einen Trenn- und Erdungsschalter verwendet wird, ist es in gleicher Art und Weise möglich, den Antrieb auch für einen Trennschalter oder für einen Erdungsschalter einzusetzen.
  • 1
    Antriebseinheit
    2
    Direktantriebsmodul
    3
    Sekundärtechnikmodul
    4
    Flansch
    5
    Befestigungselemente
    6
    Stellungsanzeige
    7
    Verbindungsstecker für Anschluss an Leittechnik
    8
    Handantrieb
    9
    Schnecke
    10
    Schneckenrad
    11
    Antriebsmotor
    12
    Überlastkupplung
    13
    Wellenausgang zu Sekundärtechnik
    14
    Motorbremse
    15
    Getriebegehäuse
    16
    Winkelgetriebe für Steuerungsantrieb
    17
    Kinematisches Getriebe
    18
    Sensor
    19
    Spindelmutter
    20
    Lagerung
    21
    Trageinheit
    22
    Gewindespindel
    23
    Lagerung (Schneckenwelle)
    24
    Ausgleichsgelenk
    25
    Wellenausgang zu Sekundärtechnik
    26
    Riementrieb
    27
    28
    Rastscheibe
    29
    Untersetzungsscheibe
    30
    Rasthebel + Arretierungsbolzen + Rückzugfeder
    31
    Ansteuermagnet
    32
    33
    Hauptwelle des Schneckenrades
    34
    Drehmomentübertragung
    35
    magnetische Verriegelung, mechanische Rastrierung
    36
    Drehmomenterzeugung
    37
    Drehwinkelsteuerung
    38
    (definierte) Schnittstelle
    39
    Anbindung zur Leittechnik
    40
    Handkurbelverriegelung
    41
    Positionsanzeige

Claims (14)

  1. Antriebseinheit eines Schaltgerätes einer gasisolierten Schaltanlage, gekennzeichnet durch die Splittung der Antriebseinheit (1) in ein Direktantriebsmodul (2) und ein Sekundärtechnikmodul (3), wobei das Direktantriebsmodul (2) die zur Drehzahluntersetzung, Positionierung und Arretierung erforderlichen Mitteln aufweist, das Sekundärtechnikmodul (3) die Mittel für die Steuerungs- und Überwachungstechnik sowie für die Leit-/Regel-/Steuerelektronik enthält und diese beiden eigenständigen Module (2, 3) einander angepasste, definierte Schnittstellen aufweisen, welche das zu übertragende Drehmoment und den Drehwinkel vorgeben.
  2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Direktantriebsmodul (2) einen drehmomenterzeugenden Teil (11) enthält.
  3. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundärtechnikmodul (3) einen drehmomenterzeugenden Teil (11) enthält.
  4. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 – 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Handantrieb (8) am Direktantriebsmodul (2) vorgesehen ist.
  5. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 – 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Handantrieb (8) am Sekundärtechnikmodul (3) vorgesehen ist.
  6. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Direktantriebsmodul (2) ein eigenes Gehäuse aufweist.
  7. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundärtechnikmodul (3) ein eigenes Gehäuse aufweist.
  8. Antriebseinheit nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Schnittstellen zusätzlich Flansche (4) zur Verbindung der Gehäuse von Direktantriebsmodul (2) und Sekundärtechnikmodul (3) definiert sind.
  9. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsames Gehäuse für Direktantriebsmodul (2) und Sekundärtechnikmodul (3) vorgesehen ist.
  10. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Direktantriebsmodul (2) mit extrem flacher Ausgestaltung der Übersetzungsanordnung, insbesondere unter Einsatz eines Schneckengetriebes (9, 10, 33) vorgesehen ist.
  11. Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Direktantriebsmodul (2) mit kinematischem Getriebe (17), insbesondere CYCLO-, Stirnrad- oder Kurvengetriebe, vorgesehen ist.
  12. Baukastensystem zur Bildung einer Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für unterschiedliche Schaltgeräte unterschiedliche Direktantriebsmodule (2) zur Verfügung stehen, während das zu diesen unterschiedlichen Direktantriebsmodulen passende Sekundärtechnikmodul (3) jeweils gleich ist.
  13. Baukastensystem zur Bildung einer Antriebseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß gemäß unterschiedlichen Kundenanforderungen unterschiedliche Sekundärtechnikmodule (3) zur Verfügung stehen, während das zu diesen unterschiedlichen Sekundärtechnikmodulen passende Direktantriebsmodul (2) jeweils gleich ist.
  14. Baukastensystem nach den Ansprüchen 12 und 13, gekennzeichnet durch standardisierte Schnittstellen zwischen den Direktantriebsmodulen (2) und Sekundärtechnikmodulen (3), so daß die unterschiedlichen Direktantriebsmodule (2) mit den unterschiedlichen Sekundärtechnikmodulen (3) beliebig miteinander verknüpfbar sind.
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