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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffträgers für einen
Flachleiter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine zur
Durchführung
dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 29.
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Bei
einem derartigen Verfahren wird zur Bildung einer aus Kunststoff
bestehenden Ummantelung für
einen zwei einander gegenüberliegende Oberflächen aufweisenden
Flachleiter vor beiden Oberflächen
des Flachleiters jeweils ein Kunststoffträger durch Spritzgießen in einem
Gusswerkzeug hergestellt.
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Hierzu
ist es bekannt, den Flachleiter derart in ein Spritzgusswerkzeug
einzuspannen, dass vor beiden Oberflächen des Flachleiters jeweils
eine Kavität
(d. h. ein beim Einspritzvorgang mit flüssigem Kunststoff befüllbarer
Hohlraum) liegt. Durch das Einspritzen erwärmten, schmelzflüssigen Kunststoffes
in die beiden Kavitäten
und das spätere
Abkühlen
des Kunststoffes wird dann ein Kunststoffträger für den Flachleiter hergestellt,
welcher eine Ummantelung des Flachleiters bildet und insbesondere
dessen beide einander gegenüberliegende
Oberflächen überdeckt.
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Unter
einem Flachleiter wird hier ein elektrischer oder optischer Leiter
verstanden, der durch zwei einander gegenüberliegende Oberflächen charakterisiert
ist, deren als Dicke bezeichnete Abstand klein ist im Vergleich
zu der Breite der Oberflächen. Unter
der Breite der Oberflächen
wird dabei deren Ausdehnung entlang der Richtung verstanden, die sich
senkrecht zu der Dicke sowie senkrecht zur Längsrichtung des entsprechenden
Leiters erstreckt.
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Ein
Flachleiter wird beispielsweise durch eine Mehrzahl nebeneinander
angeordneter elektrischer oder optischer Leiter, insbesondere in
Form einzelner Leiterbahnen, gebildet, wobei die Anzahl der nebeneinander
angeordneten Leiter die Breite des Flachleiters bestimmt und die
einzelnen Leiter durch ein isolierendes Material gegeneinander isoliert
sind.
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Unter
einem Flachleiter wird hier insbesondere auch ein sogenannter Folienleiter
verstanden, bei dem mehrere Leiterbahnen in mindestens einer Folie
angeordnet und durch diese gegeneinander isoliert sind. Die beiden
Oberflächen
des Flachleiters werden dann nicht durch die entsprechenden Leiterbahnen
selbst gebildet, sondern vielmehr durch eine Isolationsschicht,
z. B. in Form mindestens einer Folie, welche die einzelnen Leiterbahnen
umgibt, zusammenhält
und gegeneinander isoliert.
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Unter
Spritzgießen
wird hier in der allgemeinen Bedeutung dieses Begriffes jeder Prozess
verstanden, bei dem schmelzflüssiger
Kunststoff in ein Formwerkzeug gefüllt wird, um einen Kunststoffträger für einen
in dem entsprechenden Werkzeug angeordneten Flachleiter zu erzeugen,
unabhängig
davon, wie die Verflüssigung
des Kunststoffes und das Einfüllen
des Kunststoffes in das Werkzeug erfolgen. Ferner werden hierunter
auch solche Prozesse verstanden, bei denen der Kunststoff im nichtgeschmolzenen
Zustand in ein erhitztes Formwerkzeug eingefüllt wird, wobei hier insbesondere
EPDM-Kautschuk als Material geeignet ist.
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Bei
den bekannten Verfahren dieser Art, bei denen der mit einem Kunststoffträger zu umspritzende
Flachleiter in einem Spritzgusswerkzeug zwischen zwei Kavitäten eingespannt
wird, besteht das Problem, dass der Leiter beim Einspritzvorgang
erheblichen mechanischen und thermischen Belastungen (von beiden
Oberflächen
her) ausgesetzt ist, so dass die Halterung des Flachleiters in einer
definierten Position zwischen den beiden Kavitäten zu Schwierigkeiten führen kann.
Insbesondere besteht die Gefahr, dass der Flachleiter beim Einspritzen
des schmelzflüssigen
Kunststoffes mit hoher Einspritzgeschwindigkeit und hohem Druck
(zur Reduzierung der Zykluszeit) aus seiner Sollposition heraus
verrutschen („verschwimmen") kann. Ferner besteht
der Nachteil, dass bei einem direkten Auftreffen des in die jeweilige
Kavität
eingespritzten schmelzflüssigen Kunststoffes
auf den Flachleiter das Isolationsmaterial des Flachleiters durch
Aufschmelzen beschädigt wird,
so dass die Gefahr eines Kontaktes zwischen den einzelnen Leitungsbahnen
des Flachleiters besteht.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art weiter zu verbessern.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Schaffung eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
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Danach
wird der Flachleiter derart in ein Gusswerkzeug eingelegt, dass
die erste Oberfläche des
Flachleiters an einer Anlagefläche
des Gusswerkzeuges anliegt und vor der zweiten Oberfläche des
Flachleiters eine Kavität
des Gusswerkzeuges gebildet ist. Anschließend wird die besagte Kavität des Gusswerkzeuges
mit schmelzflüssigem
Kunststoff gefüllt,
insbesondere durch Einspritzen flüssigen Kunststoffes, so dass
sich beim Abkühlen
des Kunststoffes vor der zweiten Oberfläche des Flachleiters ein Kunststoffträger bzw.
ein Teil eines Kunststoffträgers
für den
Flachleiter bildet. Sodann wird das Gusswerkzeug derart umgestaltet,
z. B. durch Austausch von Teilen des Gusswerkzeuges, dass vor der bisher
an einer Anlagefläche
des Kunststoffwerkzeuges anliegenden ersten Oberfläche des
Flachleiters eine weitere Kavität
des Gusswerkzeuges gebildet ist. In diese Kavität wird schließlich weiterer
schmelzflüssiger
Kunststoff eingefüllt,
so dass sich vor der ersten Oberfläche des Flachleiters ein weiterer
Teil des Kunststoffträgers
bildet, welcher somit den Flachleiter an beiden Oberflächen überdeckt,
insbesondere nach Art einer Ummantelung umgibt.
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Unter
dem Einfüllen
flüssigen
Kunststoffes in ein Gusswerkzeug wird hier sowohl der Fall verstanden,
dass der Kunststoff bereits beim Einfüllen in flüssiger Form vorliegt, als auch
der Fall, dass der Kunststoff erst bei und/oder nach dem Einfüllen durch
das erhitzte Gusswerkzeug verflüssigt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vor allem dadurch charakterisiert, dass die Umspritzung des
Flachleiters mit einem Kunststoffträger in mindestens zwei Schritten
erfolgt, wobei im ersten Schritt die erste Oberfläche an einer
Anlagefläche
des Gusswerkzeuges definiert gehalten ist und im zweiten Schritt
die zweite Oberfläche
des Flachleiters an dem im ersten Schritt geschaffenen Teils des
Kunststoffträgers
definiert gehalten ist.
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Der
zur Schaffung des Kunststoffträgers
erforderliche Kunststoff kann jedoch bei Bedarf auch in mehr als
zwei Schritten, also in drei Schritten oder mehr, auf die beiden
Oberflächen
des Flachleiters aufgebracht werden, wobei in jedem Schritt vor
einer der beiden Oberflächen
des Flachleiters eine Kavität gebildet
wird, in die der zur Erzeugung eines Abschnittes des Kunststoffträgers benötigte Kunststoff eingefüllt wird.
Mehr als die zwei vorstehend genannten Verfahrensschritte sind zur
Bildung eines Kunststoffträgers
z. B. dann erforderlich bzw. vorteilhaft, wenn der Kunststoffträger vor
einer oder beiden Oberflächen
des Flachleiters aus mehreren Abschnitten bestehen soll, die separat
(also unter Verwendung unterschiedlicher Kavitäten) vor der jeweiligen Oberfläche zu erzeugen
sind. Dieser Fall liegt z. B. dann vor, wenn ein Teil des Kunststoffträgers, der vor
einer Oberfläche
des Flachleiters anzuordnen ist, aus mehreren Abschnitten bestehen
soll, zu deren Erzeugung unterschiedliche Kunststoffe (unterschiedliche
Kunststoffsorten) verwendet werden. Hierdurch lassen sich beispielsweise
vor einer Oberfläche
des Flachleiters Abschnitte des Kunststoffträgers mit unterschiedlicher
Festigkeit (unterschiedlicher Elastizität bzw. Biegsamkeit) erzeugen.
Hierzu wird weiter unten noch Näheres
erläutert
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
das Umspritzen eines Flachleiters mit Kunststoff, zur Bildung eines
Kunststoffträgers
für den
Flachleiter, wobei der Flachleiter während des gesamten Einspritzvorganges
jeweils mit einer seiner Oberflächen an
einer zugeordneten Fläche
(entweder einer Anlagefläche
des Gusswerkzeuges oder einem im vorhergehenden Verfahrensschritt
geschaffenen Teil der Kunststoffummantelung) definiert anliegt und
dabei insbesondere an der zugeordneten Fläche fixiert sein kann. Hierdurch
werden die mechanischen Belastungen reduziert, denen der Flachleiter
beim Einspritzvorgang ausgesetzt ist, da entsprechend Kräfte von der
jeweils zugeordneten Anlagefläche
aufgenommen werden können.
Zudem kann eine aus Metall bestehende Anlagefläche des Gusswerkzeuges zusätzlich zur
Ableitung von Wärme
dienen, um die thermische Belastung zu reduzieren.
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Die
Belastung des Flachleiters beim Einspritzen des schmelzflüssigen Kunststoffes
wird weiter reduziert, wenn der schmelzflüssige Kunststoff im Wesentlichen
parallel zu der jeweiligen Oberfläche des Flachleiters in die
entsprechende Kavität
des Gusswerkzeuges eingespritzt wird. Hierbei kann ferner vorgesehen
sein, dass die Anlagefläche,
an der der Flachleiter beim ersten Einspritzvorgang mit seiner ersten
Oberfläche
anliegt, eine Bodenfläche
einer Vertiefung bildet, in der der Flachleiter aufgenommen ist.
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Alternativ
kann der schmelzflüssige
Kunststoff jedoch auch senkrecht zu der jeweiligen Oberfläche des
Flachleiters in das Gusswerkzeug eingespritzt werden, wobei in diesem
Fall der entsprechende Einspritzkanal bevorzugt so angeordnet ist,
dass der Quellfluss des schmelzflüssigen Kunststoffes nicht direkt
auf eine Oberfläche
des Flachleiters gerichtet ist.
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Zur
Bildung der weiteren Kavität
vor der ersten Oberfläche
des Flachleiters (nach dem Einspritzen schmelzflüssigen Kunststoffes in die
Kavität
vor der zweiten Oberfläche
des Flachleiters) kann einerseits an dem Gusswerkzeug mindestens
ein Schieber vorgesehen sein, welcher nach dem ersten Einspritzvorgang
(in die Kavität
vor der zweiten Oberfläche
des Flachleiters) derart bewegt wird, dass eine weitere Kavität vor der
ersten Oberfläche
des Flachleiters freigelegt wird.
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Nach
einer anderen, bevorzugten Variante der Erfindung ist das Gusswerkzeug
mehrteilig ausgebildet, wobei ein Teil des Gusswerkzeuges die Anlagefläche für die erste
Oberfläche
der Kavität
bildet und dieser Teil des Gusswerkzeuges nach dem ersten Einspritzvorgang
gegen ein anderes Werkzeugteil ausgetauscht wird, welches dann vor
der ersten Oberfläche
des Flachleiters die weitere, mit schmelzflüssigem Kunststoff befüllbare Kavität bildet.
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Das
die Anlagefläche
für die
erste Oberfläche
des Flachleiters definierende Werkzeugteil einerseits und das die
weitere Kavität
definierende Werkzeugteil andererseits können an einem gemeinsamen Halter
angeordnet sein, mittels dem das eine oder andere der beiden Werkzeugteile
am Gusswerkzeug vor der ersten Oberfläche des Flachleiters angeordnet
wird. Bei dem Halter kann es sich beispielsweise um einen schwenkbar
gelagerten Drehteller handeln, der durch entsprechende Schwenkbewegungen
zunächst
das eine und dann das andere Werkzeugteil vor der ersten Oberfläche des
Flachleiters positioniert, so dass dort zunächst eine Anlagefläche für die erste
Oberfläche
und später
die weitere Kavität
zum Befüllen
mit schmelzflüssigem
Kunststoff angeordnet ist. Ferner kann der Halter beispielsweise
durch einen Robotarm gebildet werden, der zunächst das eine, die Anlagefläche bildende
Werkzeugteil und dann das andere, die weitere Kavität bildende
Werkzeugteil vor der ersten Oberfläche des Flachleiters positioniert.
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Bei
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
müssen
die beiden Teile des Kunststoffträgers, die vor der einen und
der anderen Oberfläche
des Flachleiters vorgesehen sind, nicht zwingend mittels jeweils
eines einzigen Werkzeugteiles hergestellt sein. Vielmehr können auch
vor einer Oberfläche
des Flachleiters nacheinander unterschiedliche Werkzeugteile zum
Einsatz kommen, um den dortigen Teil des Kunststoffträgers nacheinander aus
verschiedenen Abschnitten zu bilden, wobei für die einzelnen Abschnitte
unterschiedliche Kunststoffkomponenten verwendet werden können. Hierdurch lassen
sich etwa durch Verwendung eines besonders harten, festen Kunststoffes
Abschnitte des Kunststoffträgers
erzeugen, die zur Ausbildung von Befestigungs- und/oder Dichtungsmitteln
sowie von abgewinkelten Bereichen des Flachleiters geeignet sind. Aus
einem entsprechend weicherem Material bestehen demgegenüber solche
Abschnitte des Kunststoffträgers,
in denen der Flachleiter inklusive des zugeordneten Kunststoffträgers flexibel
sein soll.
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Mit
Vorteil können
die in den beiden Kavitäten
des Gusswerkzeugs hergestellten Teile des Kunststoffträgers den
Flachleiter nach Art einer Ummantelung vollständig umschließen. D.
h., die weitere Kavität
des Gusswerkzeugs muss so beschaffen sein, dass der in diese Kavität eingefüllte, schmelzflüssige Kunststoff
nach dem Abkühlen
diejenigen Oberflächenbereiche
des Flachleiters überdeckt,
die nicht schon von dem zuvor in die eine Kavität eingespritzten Kunststoff
bedeckt worden sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Gusswerkzeug mindestens
einen Schieber auf, der sich in einer ersten Position befindet,
wenn die eine Kavität
(gelegen vor der zweiten Oberfläche
des Flachleiters) mit Kunststoff befüllt wird, und der in eine zweite
Position überführt wird, wenn
anschließend
die weitere Kavität
mit flüssigem Kunststoff
gefüllt
wird. Durch das Überführen des mindestens
einen Schiebers von der ersten in die zweite Position wird die weitere
Kavität
derart vergrößert, dass
der in die weitere Kavität
eingespritzte schmelzflüssige
Kunststoff den zuvor in der einen Kavität gebildeten Teil des Kunststoffträgers umgreift.
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Je
nach den Anforderungen an den Kunststoffträger des Flachleiters (bezogen
auf den konkreten Verwendungszweck) kann ein und derselbe Kunststofftyp
für die
Bildung des gesamten Trägers des
Flachleiters verwendet werden oder es werden in die beiden Kavitäten unterschiedliche
Kunststoffe eingespritzt.
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Zur
anfänglichen
Fixierung der ersten Oberfläche
des Flachleiters an der zugeordneten Anlagefläche des Gusswerkzeugs kann
beispielsweise eine Beaufschlagung des Flachleiters mit Druck, insbesondere
Unterdruck, dienen. Alternativ können
auch zusätzliche
Befestigungselemente zur Fixierung des Flachleiters an der entsprechenden
Anlagefläche vorgesehen
sein.
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Eine
Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist durch die Merkmale des Anspruchs 29 charakterisiert.
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Danach
weist das zur Herstellung eines Trägers für einen Flachleiter verwendete
Gusswerkzeug eine Anlagefläche
auf, an die der Flachleiter mit einer ersten Oberfläche anlegbar
ist. Ferner weist das Gusswerkzeug eine Kavität auf, die vor der zweiten Oberfläche des
Flachleiters angeordnet ist und in die schmelzflüssiger Kunststoff einspritzbar
ist. Dabei ist die Anlagefläche
an einem Gehäuseteil
des Gusswerkzeuges vorgesehen, das durch ein anderes Gehäuseteil
ersetzbar ist, welches eine weitere, mit Kunststoff befüllbare Kavität des Gusswerkzeuges bildet.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
Patentansprüchen 22
bis 35 angegeben.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen
beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1a bis 1h acht
Verfahrensschritte beim Umspritzen eines Flachleiters mit einem
Kunststoffträger
in einem Spritzgusswerkzeug;
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2a bis 2h eine
Abwandlung des Spritzgussprozesses aus den 1a bis 1h;
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3 einen
Querschnitt durch einen mit einem Kunststoffträger umspritzten Flachleiter;
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4 eine
durch einen Drehteller gebildete Vorrichtung zum Austausch eines
Werkzeugteiles des Spritzgusswerkzeuges bei den Spritzgussprozessen
gemäß den 1a bis 1h bzw. 2a bis 2h;
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5a bis 5h eine
weitere Abwandlung des Spritzgussprozesses aus den 1a bis 1h;
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6a bis 6c eine
schematische Darstellungen der Ergebnisse der Spritzgussprozesse aus
den 1a bis 1h, 2a bis 2h sowie 5a bis 5h;
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7a bis 7e eine
Abwandlung des Spritzgussprozesses aus den 5a bis 5h unter
Verwendung eines zusätzlichen
Werkzeugteiles;
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8 ein
Beispiel eines mit einem Spritzgussprozess der in den 7a bis 7e genannten
Art herstellbaren, mit einem Kunststoffträger umspritzten Flachleiters;
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9a und 9b zwei
Abwandlungen des mit einem Kunststoffträger umspritzten Flachleiters aus 8.
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1a zeigt
einen Querschnitt durch ein zweiteiliges Spritzgusswerkzeug W bestehend
aus zwei Werkzeugteilen 1, 2 in Form einer ersten
Werkzeughälfte 1 und
einer zweiten Werkzeughälfte 2 im geöffneten
Zustand; d. h., die beiden Werkzeughälften 1, 2 (Gehäusehälften) sind
noch nicht zur Bildung einer vollständig geschlossenen Kavität für schmelzflüssigen Kunststoff
zusammengesetzt.
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Die
erste Werkzeughälfte 1 weist
eine Vertiefung 10 in Form einer Aussparung auf, mit einer
Bodenfläche 11,
die als Anlagefläche
für die
erste Oberfläche 51 eines
in die Vertiefung 10 einzusetzenden Flachleiters 5 dient,
vergleiche 1b. Die Vertiefung 10 in
Form einer Aussparung wird begrenzt durch zwei seitliche Begrenzungswände 12, 13 in Form
von Schultern, welche entlang der Einspritzrichtung E des schmelzflüssigen Kunststoffes
in den Innenraum des Spritzgusswerkzeuges W voneinander beabstandet
sind. Diese Einspritzrichtung E wird bestimmt durch die Orientierung
eines in der ersten Werkzeughälfte 1 vorgesehenen
Einspritzkanales 15 für
schmelzflüssigen
Kunststoff und bestimmt somit insbesondere die Richtung des Quellflusses schmelzflüssigen Kunststoffes
in den Innenraum des Spritzgusswerkzeugs hinein.
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In
der zweiten Werkzeughälfte 2 des
Spritzgusswerkzeugs W ist eine Kavität 20, d. h. ein Hohlraum,
ausgebildet, der zur Aufnahme in das Innere des Spritzgusswerkzeugs
W eingespritzten schmelzflüssigen
Kunststoffes vorgesehen ist und die sich vor der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 erstreckt.
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1b zeigt
das Spritzgusswerkzeug W aus 1a nach
dem Einlegen eines Flachleiters 5 in die Vertiefung 10 der
ersten Werkzeughälfte 1,
wobei sich der Flachleiter 5 mit einer ersten Oberfläche 51 an
der durch die Bodenfläche
der Vertiefung 10 gebildeten Anlagefläche 11 zwischen den
beiden Begrenzungswänden 12, 13 der
Vertiefung 10 erstreckt.
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Entsprechend
der Querschnittsdarstellung des Spritzgusswerkzeugs W in den 1a bis 1h zeigt 1b einen
Querschnitt durch den besagten Flachleiter 5. Demnach verläuft die
Längsrichtung
des Flachleiters 5 senkrecht zu der Querschnittsebene,
also der Bildebene. Die Ausdehnung des Flachleiters 5 zwischen
den beiden Begrenzungswänden 12, 13 der
Vertiefung 10 definiert dessen Breite b und die Ausdehnung
des Flachleiters 5 senkrecht zur Anlagefläche 11 definiert
dessen Dicke d, vergleiche 3.
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Der
Flachleiter 5 kann mit seiner ersten Oberfläche 51 an
der Anlagefläche 11 in
der Vertiefung 10 der ersten Werkzeughälfte 1 in bekannter Weise
beispielsweise mittels Unterdruck oder gegebenenfalls durch separate
Befestigungsmittel fixiert sein.
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Durch
die Anordnung des Flachleiters 5 in der Vertiefung 10,
wobei die Einspritzrichtung E schmelzflüssigen Kunststoffes in das
Innere des Spritzgusswerkzeugs W im Wesentlichen parallel zu der
Anlagefläche 11 der
Vertiefung 10 sowie parallel zu den Oberflächen 51, 52 des
Flachleiters 5 erfolgt, wird verhindert, dass der Flachleiter 5 im
Gebiet der Hauptströmungsrichtung
(Richtung des Quellflusses) des entlang der Einspritzrichtung E
in den Innenraum des Spritzgusswerkzeugs W eingespritzten schmelzflüssigen Kunststoffes
liegt. Hierdurch wird die mechanische und insbesondere die thermische
Belastung des Flachleiters 5 beim Einspritzvorgang reduziert.
Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn die Isolation des Flachleiters 5 aus
einem Material besteht, dessen Verarbeitungstemperatur (Schmelzpunkt)
niedriger liegt als die Verarbeitungstemperatur (also der Schmelzpunkt)
des einzuspritzenden schmelzflüssigen
Kunststoffes.
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Ist
der Flachleiter 5 beispielsweise mit TPU als Isolationsmaterial
ummantelt, welches eine Verarbeitungstemperatur von 210°C aufweist,
und wird andererseits zur Bildung eines Kunststoffträgers für den Flachleiter 5 schmelzflüssiges TPE
(ein thermoplastisches Elastomer) in das Innere des Spritzgusswerkzeugs
W eingespritzt, dessen Verarbeitungstemperatur bei 220°C liegt,
so darf der Flachleiter 5 nicht im Quellfluss des entlang
der Einspritzrichtung E einströmenden
schmelzflüssigen
Kunststoffes (TPE) liegen, da ansonsten das Isolationsmaterial schmelzen
könnte.
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Weiter
kann an den Oberflächen 51 und/oder 52 des
Flachleiters eine dünne
Abdeckung, insbesondere in Form eines dünnen (flüssigen) Filmes vorgesehen sein,
die das Isolationsmaterial zunächst vor Überhitzung
schützt
und schließlich
unter der Einwirkung des schmelzflüssigen Kunststoffes verdampft.
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1c zeigt
das Spritzgusswerkzeug W nach dem Einlegen eines Flachleiters 5 und
dem Schließen
des Spritzgusswerkzeugs W durch Zusammensetzen der beiden Gehäusehälften 1, 2.
In diesem Zustand bildet die zweite Gehäusehälfte 2 vor der zweiten
Oberfläche 52 des
Flachleiters 5, welche von der Anlagefläche 11 der ersten
Werkzeughälfte 1 beabstandet
ist, eine Kavität 20 aus,
in die gemäß 1d entlang
der Einspritzrichtung E in den Innenraum des Spritzgusswerkzeugs
W eingespritzter schmelzflüssiger
Kunststoff K1 strömt.
Dieser Kunststoff K1 füllt
die gesamte Kavität 20 der zweiten
Werkzeughälfte 2 sowie
diejenigen Teile der Vertiefung 10 in der ersten Werkzeughälfte 1,
die nicht durch das Material des Flachleiters 5 ausgefüllt sind
und die vor der zweiten Oberfläche 52 des Flachleiters 5 liegen.
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Dieser
Kunststoff K1 bildet nach Abkühlung einen
Kunststoffträger 62,
der sich im Wesentlichen vor der zweiten Oberfläche 52 des Flachleiters 5 erstreckt,
vergleiche 1e, welche das Spritzgusswerkzeug
W nach Abkühlung
des eingespritzten Kunststoffes K1 zur Bildung eines Kunststoffträgers 62 vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 im geöffneten
Zustand zeigt.
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Der
Kunststoffträger 62 vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 bildet nur einen Teil des gesamten, zu erzeugenden
Kunststoffträgers 61, 62,
der beide Oberflächen 51, 52 des
Flachleiters 5 überdecken
soll. Der Einfachheit halber werden nachfolgend die vor jeweils
einer Oberfläche 51 oder 52 des
Flachleiters 5 vorgesehenen Teile 61 oder 62 des
gesamten Kunststoffträgers 61, 62 ebenfalls
als Kunststoffträger
bezeichnet. Ferner ist zu berücksichtigen,
dass die Teile des Kunststoffträgers 61, 62 vor
der einen Oberfläche 51 oder
der anderen Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 jeweils aus mehreren separaten Abschnitten
bestehen können,
wie nachfolgend noch näher
erläutert
werden wird, insbesondere anhand der 7a bis 9b.
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Nach
dem Öffnen
des Spritzgusswerkzeugs W, entsprechend 1e, wird
die erste Werkzeughälfte 1 ausgetauscht
gegen eine andere Werkzeughälfte 3,
vergleiche 1f, welche eine Kavität 30 aufweist,
die vor der ersten Oberfläche 51 des
Flachleiters 5 liegt und gleichzeitig auch die Randbereiche 53, 54 des
Flachleiters 5 umschließt. Unter den Randbereichen 53, 54 des
Flachleiters 5 werden dabei die schmalen Oberflächenbereiche
der Dicke d des Flachleiters 5 verstanden, welche die breiten Oberflächenbereiche 51, 52 der
Breite b miteinander verbinden. Ein Flachleiter 5 ist ja
gerade dadurch charakterisiert, dass er eine geringere Dicke d als Breite
b aufweist, so dass die seitlichen Randbereiche 53, 54 des
Flachleiters 5 (deren Ausdehnung quer zur Erstreckungsrichtung
des Flachleiters durch dessen Dicke d bestimmt ist) eine wesentlich
geringere Fläche
aufweisen als die einander gegenüberliegenden
Oberflächen 51, 52,
deren Ausdehnung quer zur Erstreckungsrichtung des Flachleiters 5 durch
dessen Breite b bestimmt ist, vergleiche 3.
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Nach
dem erneuten Schließen
des Spritzgusswerkzeugs W, wobei nun die erste Werkzeughälfte 1 durch
eine andere Werkzeughälfte 3 mit
einer Kavität 30 vor
der ersten Oberfläche 51 und
vor den Randbereichen 53, 54 des Flachleiters 5 ersetzt
worden ist, vergleiche 1g, wird
sodann gemäß 1h erneut
schmelzflüssiger
Kunststoff K2 durch einen Einspritzkanal 35 der anderen
Werkzeughälfte 3 in
den Innenraum des Spritzgusswerkzeugs W eingespritzt und gelangt
dort in die Kavität 30 der
anderen Werkzeughälfte 3.
Dieser Kunststoff K2 bildet nach dem Abkühlen einen weiteren Teil 61 des
den Flachleiter 5 vollständig umschließenden Kunststoffträgers 61, 62 und
erstreckt sich vor dessen erster Oberfläche 51 sowie vor dessen
Randbereichen 53, 54 und liegt in der Umgebung
dieser Randbereiche 53, 54 an dem anderen Teil 62 des
Kunststoffträgers 61, 62 an.
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Bei
den beiden nacheinander in die Kavitäten 20 bzw. 30 des
Spritzgusswerkzeugs W eingespritzten schmelzflüssigen Kunststoffen K1, K2
kann es sich – je
nach Verwendungszweck des Flachleiters – um identische Kunststoffe
oder um unterschiedliche Kunststoffsorten handeln.
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In
den 2a bis 2h ist
eine Weiterbildung des Spritzgussprozesses aus den 1a bis 1h dargestellt,
wobei der Unterschied darin besteht, dass in der zweiten Werkzeughälfte 2 Schieber 41, 42 vorgesehen
sind, die seitliche Begrenzungswände
der Kavität 20 in
der zweiten Werkzeughälfte 2 bilden
und die sich derart verschieben lassen, dass hierdurch zusätzliche
Hohlräume 43, 44 in
der zweiten Werkzeughälfte 2 gebildet
werden, vergleiche 2g.
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Solange
die Schieber 41, 42 geschlossen sind und die seitlichen
Begrenzungswände
der Kavität 20 in
der zweiten Werkzeughälfte 2 bilden,
also während
des Einspritzens schmelzflüssigen
Kunststoffes K1 in die Kavität 20 der
zweiten Werkzeughälfte 2 sowie
dem anschließenden Öffnen des Spritzgusswerkzeuges
W und dem Austauschen der ersten Werkzeughälfte 1 durch eine
andere Werkzeughälfte 3 mit
einer Kavität 30,
verläuft
der in den 2a bis 2f dargestellte
Spritzgussprozess identisch zu den entsprechenden Verfahrensschritten
aus den 1a bis 1f.
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Ein
wesentlicher Unterschied zwischen den in den 1a bis 1h einerseits
und den 2a bis 2h andererseits
dargestellten Spritzgussprozessen besteht jedoch darin, dass vor
dem Einspritzen schmelzflüssigen
Kunststoffes K2 (vergleiche 2h) in
die Kavität 30 der
anderen Werkzeughälfte 3 die
Schieber 41, 42 der zweiten Werkzeughälfte 2 ausgefahren
werden, so dass sich dort zusätzliche Hohlräume 43, 44 bilden,
vergleiche 2g.
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Diese
zusätzlichen
Hohlräume 43, 44 stehen in
Strömungsverbindung
mit der Kavität 30 der
anderen Werkzeughälfte 3 und
umgreifen nach außen
abstehende Abschnitte 64 des zuvor vor der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 gebildeten Kunststoffträgers 62. Diese seitlich
abstehenden Abschnitte 64 des entsprechenden Teiles 62 des
Kunststoffträgers
werden gebildet aufgrund einer entsprechenden Formgebung der Kavität 20 in
der zweiten Werkzeughälfte 2.
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Ein
in 2a mit dem Bezugszeichen 45 versehener
weiterer Schieber dient dazu, um bei dem späteren Austausch der ersten
Werkzeughälfte 1 gegen
eine andere Werkzeughälfte 3 eine
Kollision mit dieser Werkzeughälfte
beim Zusammensetzen des Spritzgusswerkzeuges zu verhindern, vergleiche 2f und 2g.
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Nach
dem Einspritzen schmelzflüssigen Kunststoffes
K2 in die Kavität 30 der
anderen Werkzeughälfte 3 durch
den hierfür
vorgesehenen Einspritzkanal 35 hindurch füllt der
eingespritzte schmelzflüssige
Kunststoff K2 nicht nur die Kavität 30 in der anderen
Werkzeughälfte 3,
sondern auch die hieran angrenzenden, durch Ausfahren der Schieber 41, 42 in
der zweiten Werkzeughälfte 2 freigelegten Hohlräume 43, 44,
so dass der neu eingespritzte schmelzflüssige Kunststoff K2 den in
einem früheren Verfahrensschritt
eingespritzten, inzwischen abgekühlten
Teil 62 des Kunststoffträgers an seinen seitlich abstehenden
Abschnitten 64 formschlüssig
umgreift.
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Somit
bildet nach dem Abkühlen
des im letzten Verfahrensschritt in die Kavität 30 der anderen Werkzeughälfte 3 eingespritzten
Kunststoffes K2 dieser einen Teil 61 des Kunststoffträgers 61, 62,
welcher sich nicht nur vor der ersten Oberfläche 51 und den seitlichen
Rändern 53, 54 des
Flachleiters 5 erstreckt, sondern darüber hinaus mit äußeren Abschnitten 63 die
seitlich abstehenden Randabschnitte 64 des zweiten Teiles 62 des
Kunststoffträgers 61, 62 unter
Bildung jeweils eines Hinterschnittes formschlüssig umgreift, vergleiche auch
die Darstellung in 3, wo der Träger 61, 62 des
Flachleiters 5 in seiner Geometrie im Prinzip mit dem in 2h gezeigten
Träger 61, 62 übereinstimmt.
Bei der Ausführungsform
gemäß 3 besteht
ein Unterschied darin, dass der vor der zweiten Oberfläche 52 angeordnete
Teil 62 des Kunststoffträgers 61, 62 mit
seinen seitlich abstehenden Abschnitten 64 zugleich auch die
seitlichen Ränder 53, 54 des
Flachleiters 5 überdeckt.
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Durch
das formschlüssige
Umgreifen der seitlich abstehenden Ränder 64 des zweiten
Teiles 62 des Kunststoffträgers 61, 62 durch äußere Abschnitte 63 des
ersten Teiles 61 des Kunststoffträgers 61, 62 werden
die Festigkeit und Dichtheit der Kunststoffummantelung des Flachleiters 5 verbessert.
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4 zeigt
eine mögliche
Anordnung, mit der der Ersatz der ersten Werkeughälfte 1 des
Spritzgusswerkzeugs W durch eine andere Werkzeughälfte 3 zwischen
den beiden Einspritzvorgängen
(vergleiche die anhand der 1a bis 1h bzw. 2a bis 2h erläuterten
Spritzgussprozesse) vorgenommen werden kann. Hierzu sind die erste Werkzeughälfte 1 und
die andere Werkzeughälfte 3 in
Umfangsrichtung U eines Drehtellers T voneinander beabstandet auf
dem besagten Drehteller T angeordnet, welcher sich vor bzw. unter
der an einer Halterung festgelegten zweiten Werkzeughälfte 2 des
Spritzgusswerkzeugs erstreckt. Durch Drehen des Drehtellers T um
seine Drehachse A um einen ersten Winkel/Drehweg D1 bzw. einen zweiten
Winkel/Drehweg D2 – bezogen
auf eine in 4 dargestellte Ausgangslage – können nacheinander
die erste Werkzeughälfte 1 und
sodann die andere Werkzeughälfte 3 vor
bzw. unter die zweite Werkzeughälfte 2 des
Spritzgusswerkzeugs geführt
und dort jeweils mit dieser zusammengesetzt werden, so dass beim
ersten Spritzgussvorgang die erste Werkzeughälfte 1 und die zweite
Werkzeughälfte 2 das
Spritzgusswerkzeug bilden und beim zweiten Spritzgussvorgang die
andere Werkzeughälfte 3 und
die zweite Werkzeughälfte 2 das
Spritzgusswerkzeug bilden.
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In
der Ausgangslage des Drehtellers T, d. h., bevor die erste Werkzeughälfte 1 vor
bzw. unter die zweite Werkzeughälfte 2 geführt wird,
ist die erste Werkzeughälfte 1 für das Einlegen
des zu umspritzenden Flachleiters frei zugänglich, wie in 4 dargestellt.
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An
dem Drehteller T, der die erste Werkzeughälfte 1 sowie die andere
Werkzeughälfte 3 des Spritzgusswerkzeugs
aufnimmt sowie an der Halterung H für die zweite Werkzeughälfte 2 andererseits können miteinander
korrespondierende Formschlusselemente, z. B. in Form von Vorsprüngen (gebildet durch
je einen beweglichen Bolzen) und zugeordneten Vertiefungen vorgesehen
sein, mit denen der Drehteller T und die Halterung H definiert zueinander ausgerichtet
werden, wenn sich die erste Werkzeughälfte 1 oder die andere
Werkzeughälfte 3 vor
der zweiten Werkzeughälfte 2 befindet.
Hierdurch werden die jeweils das Spritzgusswerkzeug bildenden Werkzeughälften 1, 2 oder 3, 2 definiert
zueinander ausgerichtet und zentriert. Dabei können ergänzend auch die jeweils das
Spritzgusswerkzeug bildenden Werkzeughälften 1, 2 oder 3, 2 lösbar miteinander verbunden
werden.
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In
den 5a bis 5h ist
eine Abwandlung des in den 1a bis 1h gezeigten
Spritzgussprozesses dargestellt, wobei ein wesentlicher Unterschied
darin besteht, dass die erste Werkzeughälfte 1 gemäß 5a keine
Vertiefung zur Aufnahme des zu umspritzenden Flachleiters 5 aufweist, sondern
dass der Flachleiter 5 gemäß 5b vielmehr
auf eine ebene Anlagefläche 11 der
ersten Werkzeughälfte 1 aufgelegt
wird, der keine seitlichen Begrenzungswände zugeordnet sind.
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Dementsprechend
wäre vorliegend
der Flachleiter 5 nach dem Aufsetzen auf die hierfür vorgesehene
Anlagefläche 11 der
ersten Werkzeughälfte 1 nicht
vor dem unmittelbaren Kontakt mit heißem, schmelzflüssigem Kunststoff
geschützt,
der mit einer Richtung parallel zur Anlagefläche 11 eingespritzt wird.
Daher ist hier der Einspritzkanal 15 für den schmelzflüssigen Kunststoff
in der ersten Werkzeughälfte 1 so
angeordnet, dass er sich nicht parallel zu der Anlagefläche 11 erstreckt,
sondern vielmehr senkrecht zu dieser. Der Einspritzkanal 15 mündet dabei
in die Anlagefläche 11,
und zwar an einer Stelle, die nicht durch die auf der Anlagefläche 11 aufliegende
erste Oberfläche 51 des
zu umspritzenden Flachleiters 5 überdeckt ist. Hierdurch kann
der schmelzflüssige
Kunststoff gemäß den 5c und 5d entlang
einer Einspritzrichtung E' senkrecht zur
Anlagefläche 11 und
an dem Flachleiter 5 vorbei in die Kavität 20 der
zugeordneten zweiten Werkzeughälfte 2 eintreten.
Der Quellfluss des schmelzflüssigen
Kunststoffes wird dabei bevorzugt an einer der Mündung des Einspritzkanals 15 gegenüber liegenden
Schulter der Begrenzungswand der besagten Kavität 20 teilweise umgelenkt.
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Der
durch den Einspritzkanal 15 in die besagte Kavität 20 eingelassene
schmelzflüssige Kunststoff
K1 bildet dort gemäß 5e,
wie auch bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, einen Kunststoffträger 62 vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 und umgibt gleichzeitig auch die Randbereiche 53, 54 des
Flachleiters 5.
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Nach
dem Öffnen
des Spritzgusswerkzeuges W wird dann, wie bei den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen,
die erste Werkzeughälfte 1 ausgetauscht
gegen eine andere Werkzeughälfte 3,
vgl. 5f, die eine Kavität 30 aufweist,
welche vor der ersten Oberfläche 51 des
Flachleiters 5 liegt.
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Nach
dem erneuten Schließen
des Spritzgusswerkzeugs W, wobei nun die erste Werkzeughälfte 1 durch
eine andere Werkzeughälfte 3 mit
einer Kavität 30 vor
der ersten Oberfläche 51 des
Flachleiters 5 ersetzt ist, vgl. 5g, wird
sodann gemäß 5h erneut
schmelzflüssiger
Kunststoff K2 durch einen Einspritzkanal 35 der anderen
Werkzeughälfte 3 entlang
der vorstehend definierten Einspritzrichtung E' in den Innenraum des Spritzgusswerkzeugs W
eingespritzt und gelangt dort in Kavität 30 der anderen Werkzeughälfte 3.
Dieser Kunststoff K2 bildet nach dem Abkühlen einen weiteren Teil 61 des
den Flachleiter 5 vollständig umschließenden Kunststoffträgers 61, 62 und
erstreckt sich vor dessen erster Oberfläche 51.
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In
den 6a bis 6c sind
noch einmal schematisch drei unterschiedliche, jeweils einen Flachleiter 5 umschließende Kunststoffträger 61, 62 dargestellt,
wobei die in 6a dargestellte Anordnung mit
einem Verfahren der anhand der 1a bis 1h beschriebenen
Art herstellbar ist, die in 6b dargestellte
Anordnung mit einem Verfahren der in den 2a bis 2h beschriebenen
Art herstellbar ist und die in 6c dargestellte
Anordnung mit einem Verfahren der in den 5a bis 5h dargestellten
Art herstellbar ist.
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Die
in 6a dargestellte Anordnung ist unter anderem dadurch
charakterisiert, dass der Flachleiter 5 bei der Erzeugung
eines Teiles 62 des Kunststoffträgers 61, 62 vor
seiner zweiten Oberfläche 52 in
einer Vertiefung der ersten Werkzeughälfte lag, wie anhand der 1a bis 1h dargestellt
und erläutert.
Da die beiden Teile 61, 62 des Kunststoffträgers mit
ihren beidseits der Randbereiche 53, 54 des Flachleiters 5 liegenden
Abschnitten 63 bzw. 64 lediglich aneinander anliegen
ohne formschlüssig
ineinander zu greifen, ist diese Anordnung vorteilhaft bei der Verwendung
von Kunststoffkomponenten für das
erste Teil 61 und das zweite Teil 62 des Kunststoffträgers, die
an ihrer Grenzfläche
aneinander haften.
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Dies
gilt auch für
die in 6c dargestellte Anordnung, die
mit einem Spritzgussprozess der in den 5a bis 5h dargestellten
Art herstellbar ist und deren wesentlicher Unterschied zu der in 6a dargestellten
Anordnung darin besteht, dass sich der Flachleiter 5 beim
Erzeugen des Teiles 62 des Kunststoffträgers 61, 62 vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 nicht in einer Vertiefung der ersten Werkzeughälfte befand.
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6b zeigt
schließlich
eine Anordnung, wie sie mit einem anhand der 2a bis 2h dargestellten
Verfahren herstellbar ist, wobei die Besonderheit darin besteht,
dass durch die Verwendung zusätzlicher
Schieber die aneinander angrenzenden Abschnitte 63, 64 des
Kunststoffträgers 61, 62 beidseits
der Randbereiche 53, 54 des Flachleiters 5 derart
ausgebildet sind, dass der eine Abschnitt 63 den anderen
Abschnitt 64 formschlüssig
umgreift. Diese Konfiguration ist insbesondere vorteilhaft bei der
Verwendung von Materialien für
die beiden Teile 61, 62 des Kunststoffträgers, die
in ihrer Grenzschicht nicht aneinander haften.
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In
den 7a bis 7e ist
eine Abwandlung des anhand der 5a bis 5h beschriebenen
Verfahrens zur Ummantelung eines Flachleiters mit einem Kunststoffträger dargestellt.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem anhand der 5a bis 5h erläuterten
Verfahren und dem in den 7a bis 7e beschriebenen
Verfahren besteht dabei darin, dass gemäß den 7a bis 7e der herzustellende
Kunststoffträger 61, 62, 62' des Flachleiters 5 aus
drei unterschiedlichen Abschnitten besteht.
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Ausgangspunkt
für die
Herstellung des Kunststoffträgers
ist gemäß 7a ein
aus zwei Werkzeughälften 1, 2 bestehendes
Spritzgusswerkzeug W, dessen erste Werkzeughälfte eine Anlagefläche 11 zur
Auflage des zu umspritzenden Flachleiters 5 (vgl. 7b)
aufweist. In der zweiten Werkzeughälfte 2 ist eine Kavität 20 vorgesehen,
in die ein Einspritzkanal 25 der zweiten Werkzeughälfte mündet, der
sich senkrecht zu der Anlagefläche 11 der ersten
Werkzeughälfte 1 erstreckt
und demnach das Einspritzen von Kunststoff entlang einer Einspritzrichtung
E' senkrecht zu
der Anlagefläche 11 ermöglicht.
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Anhand
der 7b und 7c wird
deutlich, wie nach dem Auflegen des Flachleiters 5 mit seiner
ersten Oberfläche 51 auf
die Anlagefläche 11 der
ersten Werkzeughälfte 1 und
dem Einspritzen eines schmelzflüssigen
Kunststoffes K1 in die hierfür vorgesehene
Kavität 20 der
zweiten Werkzeughälfte 2 vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 ein Abschnitt 62 eines Kunststoffträgers gebildet wird.
Dieser erstreckt sich nur über
einen kleineren Abschnitt der zweiten Oberfläche 52 des Flachleiters 5.
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Anschließend wird
die zweite Werkzeughälfte 2 vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 durch eine neue Werkzeughälfte 2' ersetzt, deren
Kavität 20' so groß ist, dass
sie einerseits den bereits erzeugten Abschnitt 62 des Kunststoffträgers aufnimmt und
zum anderen noch Raum für
weiteren mittels eines zugeordneten Einspritzkanals 25' einzuspritzenden
Kunststoff K1' zur
Verfügung
stellt, vgl. 7d. Hierdurch wird ein zusätzlicher
Abschnitt 62' eines Kunststoffträgers vor
der zweiten Oberfläche 52 des Flachleiters 5 erzeugt,
der sich entlang der zweiten Oberfläche 52 unmittelbar
an den zuvor hergestellten Abschnitt 62 des Kunststoffträgers anschließt. Hierdurch
können
vor der zweiten Oberfläche 52 des Flachleiters 5 zwei
unmittelbar aneinander anschließende
Abschnitte 62, 62' eines
Kunststoffträgers
aufgebracht werden, die aus unterschiedlichen Kunststoffen K1 und
K1' hergestellt
sind und dementsprechend unterschiedliche Eigenschaften, zum Beispiel hinsichtlich
ihrer Härte
bzw. Festigkeit, aufweisen.
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Abschließend wird
dann die bisher vor der ersten Oberfläche 51 des Flachleiters 5 angeordnete Werkzeughälfte 1 ersetzt
durch eine andere Werkzeughälfte 3 mit
einer Kavität 30 vor
der ersten Oberfläche 51 des
Flachleiters 5. Diese wird mittels eines in der Kavität 30 mündenden
Einspritzkanals 35 mit einem schmelzflüssigen Kunststoff K2 befüllt, der nach
dem Abkühlen
vor der ersten Oberfläche 51 des Flachleiters 5 einen
Teil 61 des Kunststoffträgers bildet, vergleiche 7e.
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Der
besondere Vorteil des anhand der 7a bis 7e dargestellten
Verfahrens liegt darin, dass durch die Verwendung unterschiedlicher Werkzeughälften 2, 2' mit jeweils
mindestens einer Kavität 20, 20' zur Erzeugung
desjenigen Teils 62, 62' des Kunststoffträgers, welcher
vor der entsprechenden (zweiten) Oberfläche 52 des Flachleiters 5 angeordnet
ist, der besagte Teil 62, 62' des Kunststoffträgers 61, 62, 62' abschnittsweise
aus unterschiedlichen Kunststoffen K1, K1' bestehen kann, um den Kunststoffträger gezielt
an technische Anforderungen innerhalb eines Kraftfahrzeugs anpassen
zu können.
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Ein
Beispiel hierfür
ist in 8 dargestellt. Danach umfasst der Kunststoffträger 61, 62, 62' des Flachleiters 5 vor
dessen erster Oberfläche 51 ein einzelnes
einheitliches Teil 61 bestehend aus einem bestimmten Kunststoff,
während
das Teil 62, 62' des Kunststoffträgers vor
der zweiten Oberfläche 52 des Flachleiters 5 aus
zwei Abschnitten 62, 62', bestehend aus jeweils einem anderen
Kunststoff, gebildet wird. Dabei können, wie anhand der 7a bis 7e erläutert, zunächst die
beiden Abschnitte 62, 62' des Teiles des Kunststoffträgers vor
der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 hergestellt werden und anschließend der
Teil 61 des Kunststoffträgers vor der ersten Oberfläche 51 des
Flachleiters 5.
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Gemäß 8 ist
der eine Abschnitt 62 des vor der zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 gelegenen Teiles 62, 62' des Kunststoffträgers als
Befestigungsabschnitt mit einem daran ausgebildeten Befestigungselement 65 in
Form eines Clips und zugeordneten Dichtlippen 66 ausgestaltet.
Hierzu eignet sich die Verwendung eines vergleichsweise harten Kunststoffes,
damit das Befestigungselement 65 hinreichend stabil ist.
Der daran anschließende
Abschnitt 62' des
Kunststoffträgers 61, 62, 62' sowie der vor
der ersten Oberfläche 51 des
Flachleiters 5 angeordnete Teil 61 des Kunststoffträgers bestehen
demgegenüber
bevorzugt aus einem vergleichsweise weicheren Kunststoff, damit
sich der Flachleiter einschließlich
der zugeordneten Kunststoffummantelung bzw. -verkleidung biegen
und damit flexibel verlegen lässt.
Dementsprechend sind bei einem Herstellungsprozess der anhand der 7a bis 7e dargestellten
Art die Kavität 20 der
ersten Werkzeughälfte 2 mit
einer entsprechend harten Kunststoffkomponente zu füllen und
die Kavitäten 20', 30 der zusätzlichen
zweiten Werkzeughälfte 2' sowie der anderen
Werkzeughälfte 3 mit
einer entsprechend weicheren Kunststoffkomponente zu füllen. Bevorzugt
wird als Hartkomponente Polypropylen (PP) und als Weichkomponente
ein thermoplastisches Elastomer (TPE) verwendet, da diese beiden
Kunststoff-Komponenten (insbesondere bei Verwendung eines thermoplastischen
Elastomers mit einer Matrix aus Polypropylen) in ihrer Grenzschicht
sehr stark aneinander haften, also eine entsprechend feste Bindung
eingehen. Es ist daher nicht erforderlich, die entsprechenden Komponenten
in den Übergangsbereichen
formschlüssig
ineinander zu verschachteln, so dass entsprechend einfachere und
kostengünstigere
Werkzeuge verwendet werden können.
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Die 9a und 9b zeigen
zwei Abwandlungen der Anordnung aus 8, wobei
der wesentliche Unterschied darin besteht, dass mittels des aus
einer harten Kunststoffkomponente bestehenden Abschnittes 62' des vor der
zweiten Oberfläche 52 des
Flachleiters 5 angeordneten Teiles 62, 62' des Kunststoffträgers 61, 62, 62' ein abgewinkelter Abschnitt
des Kunststoffträgers
gebildet wird. Aufgrund der Stabilität und Härte der hierfür verwendeten
Kunststoffkomponente bleibt dieser abgewinkelte Abschnitt 62 auch
bei und nach der Montage der Anordnung insgesamt formstabil. Die übrigen Teile 61 bzw.
Abschnitte 62' des
Kunststoffträgers
bestehen auch hier wiederum bevorzugt aus einer weicheren Kunststoffkomponente.
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Der
abgewinkelte Abschnitt 62 des Kunststoffträgers kann
dabei gemäß 9a ohne
zusätzliche
Befestigungselemente oder gemäß 9b mit mindestens
einem zusätzlichen,
einstückig
angeformten Befestigungselement 65 einschließlich zugeordneter
Dichtlippen 66 ausgeführt
sein.