Ebenso
fehlt es in Folge an einer Vorbereitung der Stahlrohre, wenn an
einer Abzweigung das Abzweigrohr unmittelbar an dem durchlaufenden Stahlrohr
angeschweisst wird oder wenn Stahlabzweigrohr vorn einen Flansch
besitzt und mit dem Flansch an dem durchlaufenden Stahlrohr verschweisst
wird.
Nach
dem Schweissen wird die Schweissstelle durch Stahlstrahlen gereinigt.
Anschliessend wird zwischen dem Ende der Isolierung des einen Stahlrohres
und dem Ende der Isolierung des anderen Stahlrohrendes eine neue
Isolierung angebracht. Die nachträgliche Isolierung wird als
Nachisolierung bezeichnet. Es ist günstig, als Nachisolierung eine Schrumpfmuffe
anstelle von PE-Wickel-Bändern
zu verwenden, die das Ende der Isolierung an dem einen Stahlrohrende
und das Ende der Isolierung an dem anderen Stahlrohrende überlappend übergreift.
Die
Abzweigleitung kann auch unmittelbar in die Gasverteilerleitung
geschweisst werden. Das ist besonders für Abzweigleitungen kleineren
Durchmessers relevant. Dabei kommen unterschiedliche Verfahrensweisen
in Betracht.
Es
kann in die durchgehende Stahlrohrleitung ein Loch eingearbeitet
werden, welches im wesentlichen dem Innendurchmesser der Abzweigleitung
entspricht, und es kann die Ab zweigleitung so eingepasst werden,
dass der Mantel der Abzweigleitung den Lochrand trifft. An der Baustelle
werden solche Konturen durch Brennschneiden erzeugt. Im Werk bietet
sich als Alternative das Konturfräsen an.
Die
Abzweigleitung kann auch mittelbar über einen Flansch an die durchgehende
Stahlrohrleitung angeschweisst werden. Auch das ist besonders für Abzweigleitungen
kleineren Durchmessers relevant. Vorzugsweise ist der Flansch dem
Stahlrohrdurchmesser oder dem Stahlrohrumfangsbogen angepasst. Das
heisst der Flansch ist wie die Wandung des Stahlrohrmantels der
durchgehenden Stahlrohrleitung gewölbt. Infolge der Wölbung liegt
der Flansch an seinen Rändern
mehr oder weniger schliessend auf dem Mantel der durchgehenden Stahlrohrleitung
auf, wenn der Flansch in seine Stellung zum Verschweissen gebracht
wird. Der Flansch ist ein zusätzliches
Teil. Seine Anwendung erscheint oberflächlich als Mehraufwand. Vorteilhafterweise kann
der Flansch aber mit einem Stahlrohrstück der Abzweigleitung werksseitig
vorbereitet werden. Dort ist die Fertigung so rationell, dass sich
gegenüber
der oben beschriebenen Einfassung der Abzweigleitung erhebliche
Vorteile ergeben können.
Das
Abisolieren ist in der Vergangenheit von jedem Rohrleitungsbauer
und Hersteller nach Belieben durchgeführt worden. Zum Abisolieren
ist es üblich,
die Isolierung zunächst
umlaufend zu schälen und
danach den zu entfernenden Teil der Isolierung in axialer Richtung
zu durchschneiden, um diesen Teil der Isolierung abziehen zu können. Das
Abziehen wird durch Erwärmung
erleichtert. Dabei ist die übliche
Wärmequelle
eine Propangasflamme. Für
die Handhabung der Propangasflamme gilt die Regel, dass die Flamme
blau-gelb sein soll.
Bei
den herkömmlichen
Abisolierungsschritten wird die Isolierung regelmässig bis
auf den Stahl des Stahlrohres durchschnitten.
Es
hat sich jedoch gezeigt, dass sich an den herkömmlichen von Hand ausgeübten Schnitten leicht
eine Unterrostung bildet. Die Unterrostung wird erkennbar, wenn
die Stahlrohre zunächst
auf Lager genommen und erst nach einigen Wochen verwendet werden.
Dann zeigt sich bereits nach wenigen Tagen eine schädliche Rostbildung
unter der EP-Schicht, die sich nach dem üblichen Nachisolieren bedeutend ausbreitet
und letztendlich zur Stahlrohrschwächung führt.
Erst
mit der
EP 0213 061
B1 ist darauf hingewiesen worden, dass die Ursache für die Unterrostung
in einem Einschneiden oder Durchschneiden der EP-Schicht, in der
Textur der dar überliegenden PE-Schicht
und Kleber-Schicht zu suchen ist. Außerdem führt die Erfindung mechanische
Ablösen
auf Ungleichheit der Gesamtschichtdicke der Isolierung zurück. Mit
dieser Druckschrift
EP
0213061 B1 ist zur Lösung
des Schneidproblems ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem
die EP-Schicht stets unverletzt bleibt.
Eine
gute Isolierung der Stahlrohre soll von der Rauhtiefe des Stahlrohres
aus. Die EP-Schicht soll
eine der Rauhtiefe des Stahlrohres angepasste Schichtdicke besitzt.
Bezeichnet man die unter einem Mikroskop erkennbare Rauhtiefe als
Stahlgebirge, dann soll die EP-Schicht
das Stahlgebirge geringfügig überdecken.
Günstig ist
eine Optimierung der Rohroberfläche
durch Stahlstrahlen.
Hinter
dem Vorschlag steht die Erkenntnis, dass die EP-Schicht in grösseren Dicken
in Abhängigkeit
von der Temperatur und der Feuchtigkeit druckempfindlich reagieren,
dagegen in kleineren Dicken nicht. In der Regel ist eine EP-Schichtdicke
von 0,04 bis 0,05 mm ausreichend.
Im
weiteren wird davon ausgegangen, dass nur die erforderliche Schichtdicke
auf den Stahlrohren vorgesehen ist. Wenn gleichwohl darüber hinausgehende
Schichtdicken vorkommen und die EP-Schicht beim Einschneiden unverletzt
bleiben soll wird sichergestellt, dass die erforderliche Schichtdicke
unverletzt bleibt.
Nach
der
EP 0216 061 B1 kommt
eine besondere Distanzhaltung für
die Schälwerkzeuge
zur Anwendung. Das Schälwerkzeug
wird so geführt, dass
ein definierter Abstand von der Metallaussenfläche der Stahlrohre gewahrt
wird, der gleich der Dicke oder grösser als die erforderliche
Dicke der EP-Schicht ist.
Ausserdem
wird der Schnitt nicht als einfacher Trennschnitt mit einer gewöhnlichen
Messerklinge durchgeführt,
sondern als Schälvorgang,
bei dem eine ringförmig
um das Stahlrohr innerhalb der Kunststoffisolierung verlaufende
V-förmige
Nut oder eine ähnliche
Nut erzeugt wird. Die Nut ist im Nuttiefsten vorzugsweise gerundet.
Das führt
dazu, dass die Schälfläche an der
auf dem Stahlrohr verbleibende Isolierung abgeschrägt ist und
im Tiefsten ausläuft.
Durch den bekannten Schnitt entsteht eine böschungsartige Schnittfläche. Dadurch
wird die Wirkung der in der Kunststoffisolierung eingefrorenen Textur
nach dem Schälen
wesentlich gemindert.
In
dem Bereich (Schweissbereich) der Rohrverbindung oder Abzweigung,
welcher der Schweisswärme
ausgesetzt ist, wird vorzugsweise vor dem Schweissen auch die EP-Schicht entfernt,
um eine unkontrollierte Verbrennung der EP-Schicht und nachteilige
Verbrennungsrückstände zu vermeiden. Der
Schweissbereich hat in Stahlrohrlängsrichtung vorzugsweise eine
Länge bis
300 mm, nach weitere bevorzugt eine Länge bis 200mm und höchst bevorzugt
eine Länge
bis 100 mm, wahlweise auch eine geringere Länge von z.B. 75 mm.
An
den Schweissbereich schliesst sich vorzugsweise ein Übergangsbereich
zur Isolierung von höchstens
150 mm, noch weiter bevorzugt von höchstens 100 mm und höchst bevorzugt
bis 50 mm an.
Im Übergangsbereich
bleibt die EP-Schicht in der notwendigen Dicke unverletzt.
Die
Entfernung der Isolierung wird im folgenden als Abisolierung bezeichnet.
Nach
einem älteren,
unveröffentlichten
Vorschlag soll die EP-Schicht beim Abisolieren in einem Übergangsbereich
zwischen der vollständig
abisolierten Stahlrohrbereich und der unversehrten Isolierung stehenbleiben.
Nach dem Schweissen und Reinigen durch Stahlstrahlen der Schweissstelle
soll der Zwischenraum zwischen dem Übergangsbereich an dem einen
Stahlrohrende und dem Übergangsbereich
an dem anderen Stahlrohrende mit EP oder einem anderen Haftvermittler
wie z.B. SiO2 beschichtet werden, so dass
die Schrumpfmuffe oder eine andere Isolierungsaussenschicht eine
innige Verbindung mit dem Haftvermittler eingehen kann.
Soweit
von dem Übergangsbereich
Gebrauch gemacht wird, hat dieser in axialer Richtung eine Länge von
vorzugsweise mindestens 20 mm, noch weiter bevorzugt mindestens
30 mm und höchst bevorzugt
mindestens 40 mm.
Der Übergangsbereich
kann an allen Schweissstellen ausgehend vom Schälschnitt vorkommen. Die Schweissstellen
befinden sich am Stoss zwischen zwei Stahlrohren sowie an Stahlrohrabgängen.
Im Übergangsbereich
der EP-Schicht ist es beim Abisolieren der PE-Schicht von Vorteil,
wenn die EP-Schicht auch beim Axialschnitt durch den dort eingerichteten
Begrenzungsschutz unverletzt bleibt.
Die
PE-Schicht wird von der EP-Schicht bzw. dem Kleber abgezogen. Die
Trennung der PE-Schicht
von der EP-Schicht bzw. der Kleberschicht ist ohne Beschädigung der
EP-Schicht möglich,
wenn die Haftung der EP-Schicht gegen Abziehen auf dem Stahlrohr
grösser
als der Widerstand der PE-Schicht gegen Lösen von der EP-Schicht ist.
Nach
dem älteren
Vorschlag wird das Abziehen durch eine Erwärmung der Isolierung unterstützt. Jedoch
wird eine Erwärmung
des PE auf mehr als 110° C,
vorzugsweise auf mehr als 90° C,
vermieden. Vorzugsweise wird jedoch mindestens eine Temperatur von
50° C und
noch weiter bevorzugt eine Temperatur von mindestens 70° C und höchst bevorzugt
auf 80° C
erreicht.
Bei
der weiteren Handhabung ist zu unterscheiden zwischen der Verbindung
zweier Stahlrohre zu einer Stahlrohrleitung und zwischen Stahlrohrabgängen.
Bei
der Verbindung zweier Stahlrohrenden zu einer Stahlrohrleitung verläuft die
Schweissstelle über
den vollen Rohrumfang. Dementsprechend ist der gesamte Stahlrohrumfang
an der Schweissstelle abzuisolieren.
Bei
Stahlrohrabgängen
ist vorzugsweise gleichfalls die Abisolierung auf dem gesamten Stahlrohrumfang
vorgesehen.
In
Anwendung des vorgeschlagenen EP-Übergangsbereiches ergeben sich
an den Stahlrohrenden zwei Bereiche, nämlich ein Übergangsbereich und ein Bereich
vollständiger
Abisolierung.
Im Übergangsbereich
wird die Stahlrohrisolierung bis auf die EP-Schicht entfernt.
Der
zum Abisolieren vorgesehene Axialschnitt kann übergreifend für beide
Bereiche erfolgen. Vorzugsweise bleibt die Schnittiefe dabei unverändert und
wird die EP-Schicht im Schweißbereich, wie
oben beschrieben, durch Stahlstrahlen entfernt.
Der
Axialschnitt wird vorzugsweise im Gegensatz zu dem Umfangsschnitt
vorzugsweise nicht als Schälschnitt
durchgeführt
sondern als möglichst schmaler
Begrenzungsschnitt. Es kann ein entsprechend schmales Messer mit
Schnittiefenbegrenzung zum Einsatz kommen.
Der
Axialschnitt wird vorzugsweise möglichst senkrecht
zur Umfangsfläche
der Stahlrohre eingebracht. Die Richtung senkrecht zur Umfangsfläche beschreibt
die radiale Richtung. Es kommt aber auch ein Schnitt in Betracht,
der schräg
zur axialen Richtung verläuft.
Dann er gibt sich zwar eine schräg
verlaufende Schnittfläche.
Mit dem schräg
verlaufenden Schnitt ergibt sich an dem Schnitt ein Zipfel, der
das Abziehen der PE-Schicht erleichtert.
Für den Axialschnitt
können
nach dem älteren
Vorschlag flache Schneidmesser verwendet werden.
Bei
der Verbindung der Stahlrohrleitung mit einer Abzweigung kann die
Abisolierung unterschiedliche Formen annehmen.
Bei
der oben erläuterten
Abzweigung, bei der ein T-Stück
Anwendung findet, ergeben sich Stahlrohrenden, die wie andere Stahlrohrenden
abisoliert werden können.
Bei
der oben erläuterten
Abzweigung, bei der ein Abzweigrohr in ein durchgehendes Stahlrohr
der Erdgasleitung eingepasst wird, findet eine vollständige Abisolierung
statt.
Bei
vollständiger
Abisolierung können
die Schälschnitte
immer in Umfangsrichtung verlaufen. Vorzugsweise verlaufen die Schälschnitte
bei einem in Umfangsschnitt über
360° schnittschliessend.
Bei einer Abzweigung kann der Schnitt oval oder in anderer Form
um die Abzweigung herum geführt
werden. Eine andere Form kann sich aus Umfangssschnitten und Axialschnitten
zusammensetzen.
Die
vollständige
Abisolierung kommt bei grösseren
und kleineren Abzweigungen vor.
Nach
einem älteren
Vorschlag erfolgt an der Abzweigung die Nachisolierung mit einer
Muffe, die zugleich die Stahlrohrleitung an der betreffenden Stelle
und auch die abzweigende Leitung umfasst. Dabei ist die Anwendung
eines EP-Übergangsbereiches
wieder von Vorteil und wird der dazwischen liegende und dem Schweissvorgang
ausgesetzte Bereich vollständig
abisoliert und nach dem Schweissen und Stahlstrahlreinigen wieder
mit EP beschichtet.
Bei
Abisolierungen ohne Unterbrechung der Stahlrohrleitung kann eine
Vorrichtung Anwendung finden, wie sie gleichfalls in der
EP 0213 061 B1 beschrieben
ist. Dabei läuft
die Vorrichtung mit Rollen in Umfangsrichtung auf dem Rohr. Anders
als bei dem Abisolieren am Stahlrohrende kann die Vorrichtung aber
nicht an der Stahlrohrstirnfläche
gehalten werden. Damit die Vorrichtung bei der Bewegung in Umfangsrichtung
um das Stahlrohr gleichwohl Halt findet, ist diametral gegenüberliegend
zur oben beschriebenen Rollenanordnung minde stens eine Rolle anstellbar.
Die Anstellung hat verschiedene Vorteile. Ein Vorteil ist die mögliche Anpassung
der Vorrichtung an verschiedene Stahlrohrdurchmesser. Ein besonderer
Vorteil ist die Sicherung eines vorteilhaften Anpressdruckes der
Rollen an dem Stahlrohr. Ein dritter Vorteil ist die Sicherung eines
ausreichenden Bewegungsspieles der Rollen auf dem Stahlrohr.
Wie
oben beschrieben, kann das Schälmesser
eine Schneide besitzen, welche der Kontur der einzuschneidenden
Nut angepasst ist. Wahlweise kann das Messer auch verstellbar sein.
Die Verstellbarkeit kann die Nuttiefe und/oder Nutbreite betreffen.
Die Verstellbarkeit kann z.B. auch dazu dienen, zweimal unter unterschiedlichen
Winkeln die Isolierung zu schälen,
so dass eine V-förmige
bis U-förmige
Nut entsteht. Zusammen mit einer möglichen Auswechselbarkeit der
Schälmesser
ergibt sich eine grosse Variationsbreite für den Schälschnitt.
Für den Axialschnitt
wird vorzugsweise gleichfalls eine Vorrichtung mit Schnitt-Tiefen-Begrenzung und Messern
benutzt. Anders als beim Schälen
in Umfangsrichtung kann das Messer beim Axialschneiden wegen der
Schnitt-Tiefen-Begrenzung zumindest nach geringer Übung auch
allein von Hand auf dem Stahlrohr geführt werden.
Nach
dem älteren
Vorschlag werden wahlweise gleichzeitig zwei Schälschnitte ausgeführt. Der Erfindung
liegt auch die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zu schaffen, mit
der die für
das Abisolieren erforderliche Zeit verringert wird.
Nach
der Erfindung wird das durch Weiterentwicklung des älteren Vorschlags
mit einer Doppelschälvorrichtung
erreicht.
Vorteilhafterweise
erlaubt die Doppelschälvorrichtung
die gleichzeitige Ausführung
von mehreren Schälschnitten,
wobei z.B. beim Abisolieren gleichzeitig beiderseits einer Abzweigung
je ein Schälschnitt
durchgeführt
wird.
Vorzugsweise
besitzt die Doppelschälvorrichtung
zwei im Abstand verstellbare Schälmesser, so
dass eine Einstellung auf jede Abzweigung erfolgen kann.
Vorzugsweise
sind die Schälmesser
auch anstellbar.
Vorzugsweise
finden Schälmesser
Anwendung wie sie in der Bauform nach
EP
0213 061 vorgesehen sind.
Vorzugsweise
finden Schälmesser
Anwendung mit einem Winkel zwischen 1 bis 179 Grad.
Im übrigen ist
es günstig,
wenn die Schälmesser
in einem Gestell angeordnet sind, das auf dem Stahlrohr abrollen
kann. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Gestell das Stahlrohr
mindestens an drei Stellen berührt,
die in Umfangsrichtung einen Gesamtwinkel von mehr als 180 Grad
vorzugsweise einen Gesamtwinkel von mindestens 210 Grad und noch
weiter bevorzugt einen Umfangswinkel von mindestens 240 Grad zwischen
sich einschliessen. Vorzugsweise sind auch mindestens zwei Rollenreihen
vorgesehen, von denen jede Reihe mindestens drei Rollen besitzt.
Bei
der Ausführung
umschliesst das Gestell das Stahlrohr soweit, dass es sich selbst
an dem Stahlrohr hält,
wenn es auf dem Stahlrohr im Umfangsrichtung bewegt wird.
Bei
dem Umfangsschälschnitt
beiderseits einer Abzweigung schliessen die Rollenreihen die Abzweigung
mit den Schälmessern
zwischen sich ein.
Von
Vorteil ist ein Gestell, bei dem in jeder Rollenreihe mindestens
eine Rolle anstellbar ist. Noch weiter bevorzugt fluchten die Rollen
der in einer Rollenreihe mit den Rollen der anderen Rollenreihe in
axialer Richtung. Das lässt
sich zum Beispiel mit Hilfe von Stangen in dem Gestell erreichen,
so dass die korrespondierenden Rollen aus beiden Rollenreihen jeweils
auf einer gemeinsamen Stange angeordnet sind. Wahlweise sind dabei
zugleich Rollenhalterungen vorgesehen, die auf Stangen verstellbar
sind und/oder die Rollenanstellung bilden. Durch anstellbare Rollen
lässt sich
das Bewegungsspiel der Rollen auf dem Stahlrohr durch die Rollenverstellung
beeinflussen.
Wahlweise
kann sogar mit Hilfe der Rollenverstellung eine Öffnung des Gestells zur Montage oder
Demontage des Gestells vom Rohr bewirkt werden.
Vorzugsweise
wird das Gestell in anderer Weise geöffnet oder geschlossen.
Dazu
ist ein Teil des Gestells verschwenkbar angeordnet. Günstig ist,
wenn die Stangen des Gestells in Schwenkarmen gehalten sind, mit
denen das jeweils abzuisolierende Stahlrohr umfasst wird. Ein besonders
geringes bauliches Volumen ergibt sich dabei mit bogenförmigen Schwenkarmen.
Die
Schwenkbewegung und Arretierung erfolgt wahlweise mit Spindeln.
Günstig
sind jeweils zwei im Abstand voneinander an einer Stange angreifenden
Spindeln. Die Spindeln haben vorteilhafterweise Selbsthemmung, so
dass in der Regel keine besondere Sicherung der Spindeln in der
jeweiligen Stellung erforderlich ist.
In
der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
1 zeigt
das System der Verbindung zweier Stahlrohrenden für eine Erdgasleitung
2 zeigt
eine Abzweigung von einer Erdgasleitung
3 zeigt
eine Abzweigung von einer Erdgasleitung durch Flansch
4 zeigt
die Reparatur mittels aufgeschweisstem Blech
5 und 6 zeigen
eine Vorrichtung für Axialschnitt
an Rohrenden und Abzweigungen
7 und 8 zeigen
eine Vorrichtung zum Doppelschälen
Nach 1 sind
zwei Stahlrohrenden 1 und 2 durch eine umlaufende
Schweissnaht 3 miteinander verbunden. Von beiden Stahlrohrenden 1 und 2 ist
im Ausführungsbeispiel
das Stahlrohrende 2 werksseitig am Ende abisoliert. Das
Stahlrohrende 2 gehört
zu Standardstahlrohren, die mit gleicher Länge angeliefert worden sind.
Dagegen gehört
das Stahlrohrende 1 zu einem Passstück, das an der Baustelle von
einem Leitungsstahlrohr abgelängt worden
ist. Beide Stahlrohrenden 1 und 2 sind mit der gleichen
Isolierung versehen. Die Isolierung ist dreischichtig aufgebaut.
Die eigentliche Isolierung wird durch eine aussenliegende PE – Schicht 6 bzw. 11 gebildet.
Die Haftung der PE – Schichten
auf dem Stahl wird durch die EP – Schichten 4 und 9 und
Kleberschichten 5 und 10 bewirkt.
Die
Isolierung beider Stahlrohrenden ist bei 12 und 13 zunächst mit
einem Schälschnitt
bis unmittelbar vor die EP – Schichten
durchtrennt worden. Anschliessend werden die abzuisolierenden PE – Schichten
mit einem Axialschnitt in Rohrlängsrichtung
durchtrennt und mit einer Heizeinrichtung ohne offene Flamme erwärmt. Die
Erwärmung
erfolgt von aussen.
Die
erwärmte
PE-Schicht lässt
sich danach gut abziehen.
Die
in Umfangsrichtung verlaufenden Schälschnitte haben eine schräg und/oder
u-förmig verlaufende
Schälkante,
die im Tiefsten vor der PE – Schicht 4 bzw. 9 rund
auslaufen, so dass die EP – Schichten
unversehrt sind.
Der
Abstand der Schnittkante 12 bzw. 13 zum Stahlrohrende
beträgt
im Ausführungsbeispiel jeweils
zur Mitte 150 mm. Die EP – Schichten
erstrecken sich im Übergangsbereich über 1/3
dieser Länge,
also bis auf 100 mm an die Stahlrohrenden. Im Schweissbereich sind
die Stahlrohrenden vollständig abisoliert.
Der Schweissbereich erstreckt sich damit insgesamt über 200
mm.
Das
heisst, die Abisolierung erfolgt auf einem Drittel der Länge teilweise
und über
zwei Drittel der Länge
vollständig.
Nach
dem Schweissen sind die Schweissnaht und die vorher vollständig abisolierten
Bereiche durch Stahlstrahlen gereinigt und mit EP – Pulver
erneut beschichtet worden. Die neue Schicht ist mit 8 bezeichnet.
Über die
so vorbereitete Verbindung der Stahlrohrenden wird eine Schrumpfmuffe
gezogen und anschliessend wärmebehandelt,
so dass es zum Schrumpfen kommt und die Muffe die strichpunktierte dargestellte
Kontur 7 einnimmt.
2 zeigt
ein Abzweigrohr 16 an der Erdgasverteilerleitung 15.
Das Abzweigrohr 16 wird im Ausführungsbeispiel nach Verlegen
der Erdgasverteilerleitung 15 mit der Erdgasverteilerleitung 15 verbunden.
Dabei ist die Erdgasleitung 15 zunächst abisoliert worden. Die
Isolierung ist wie bei der Rohrleitung 1 aufgebaut.
Die Abisolierung hat die Schnittkanten 17 und 18 verursacht,
welche umlaufend an der Erdgasverteilerleitung 15 verlaufen.
Die beiden Isolierungsenden sind mit 20 und 21 bezeichnet.
Im
Ausführungsbeispiel
befinden sich die Schnittkanten 17 und 18 in einem
Abstand von 150 mm vom Stahlrohr 16. Von der Isolierung 20 und 21 ragen
die EP – Schichten über die
Schneidkanten 17 und 18 über 50 mm bis auf 100 mm Abstand
an das Abzweigstahlrohr 16 heran. In diesem restlichen
Bereich von 100 mm hat eine vollständige Abisolierung stattgefunden.
Das Abzweigstahlrohr 16 ist an der Schweissstelle mit der
Erdgasverteilerleitung 15 deren Aussenform angepasst. Dadurch
ergibt sich ein oval und/oder kurvenförmiger Verlauf der Schweissnaht
auf dem Mantel der Erdgasverteilerleitung 15.
Nach
dem Schweissen sind der vorher vollständig abisolierte Bereich und
die Schweissnaht durch Stahlstrahlen gereinigt und mit einer weiteren neuen
EP – Schicht
versehen worden. Die Abzweigung wird anschliessend von einer strich
punktiert dargestellten Schrumpfmuffe eingeschlossen.
Die
Handhabung der Schrumpfmuffe erfolgt wie in der älteren deutschen Anmeldung
10318474 beschrieben.
3 zeigt
wie 2 ein Abzweigrohr 31 an der Erdgasverteilerleitung 30.
Unterschiedlich hierbei ist die Verbindung, welche mit einem Flansch 35 realisiert
wird. Die Positionsnummern 32 und 33 entsprechen
den Positionsnummern 17 und 18, die Positionsnummern 36 und 37 entsprechen
den Positionsnummern 20 und 21 in der 2.
Die Bearbeitung ist wie in 2. Die Darstellung
der Schrumpfmuffe entfällt
in diesem Beispiel.
4 zeigt
eine Stahlrohr 81 mit einem Reparaturblech 80.
Die Vorbereitung des Stahlrohres erfolgt wie in 1 bis 3 beschrieben.
Das Stahlblech 80 wird durch Schweissen mit dem Stahlrohr
verbunden. Und danach wie bereits ausführlich beschrieben nachisoliert.
Die
Umfangsschnitte in der Mitte der Stahlrohre erfolgen mit einer Doppelschälvorrichtung. Nach 7 besitzt
die Vorrichtung ein Gestell, dass sich aus Stangen 90 und 91 und
ausgewölbten
Seitenwangen 92 und 93 zusammensetzt. Jede Seitenwange 92 und 93 besteht
aus Blechen 94 zwischen denen Abstandshalter 95 vorgesehen
sind. Die Bleche besitzen im Ausführungsbeispiel eine Dicke von 5
mm; in anderen Ausführungsbeispielen
eine Dicke von 10 mm oder mehr. Die Dicke gewährleistet eine ausreichende
Stabilität.
Die
Bauweise der Seitenwangen 92 und 93 mit den Blechen 94 und
den Abstandshaltern 95, erlaubt eine einfache Anordnung
von Rollen 96 in den Seitenwangen. Dabei schliessen die
beiden Rollen, bezogen auf den Umfang eines mit der Vorrichtung umschlossenen
und abzuisolierenden Rohres, den Umfangswinkel von 30 Grad zwischen
sich ein. Mit jeweils zwei Rollen 96 einer Seitenwange
korrespondieren die Rollen 97, die durch eine Wippe 98 gehalten
werden. Die Wippe 98 wird von einem Schwenkarm 99 gehalten.
Jede Wippe 98 und Schwenkarm 99 besteht wie die
Seitenwangen aus Blechen. Dabei sind die der Schwenkarme 99 beiderseits
der Seitenwange angeordnet.
Zugleich
besteht eine gelenkige Verbindung 100 zwischen der Seitenwange
und dem Schwenkarm 99.
Die
Rollen 97 liegen den beiden anderen Rollen 96 so
gegenüber,
dass ein Andrücken
der Rollen 97 eine Druckrichtung zur Folge hat, welche
zwischen die beiden anderen Rollen 96 weist. Der von allen
Rollen 96 und 97 eingeschlossene Umfangswinkel
beträgt
im Ausführungsbeispiel
210 Grad.
Die
Verstellung der Schwenkarme 99 erfolgt mittels zweier Gewindespindeln 101.
Die Gewindespindeln 101 wirken mit einem Gewindestück zusammen,
die an den Schwenkarmen 99 und der Verbindungsstange 102 befestigt
sind und dadurch drehbeweglich aber in axialer Richtung festsitzt.
Bei
unterschiedlichen Schwenkwinkeln der Schwenkhebel 99 ergeben
sich unterschiedliche Stellungen der Gewindespindel 101.
Damit es dadurch nicht zu einem Klemmen der Spindel 101 kommt,
ist die Gewindespindel 101 an den Enden gelenkig angeordnet.
Die
Doppelschälvorrichtung
besitzt jeweils zwei Schälmesser.
In der Zeichnung sind die zugehörigen
Messerhalter 102 dargestellt. Die Messerhalter sind auf
einem Messerbalken 103 zwischen dem Anschlag 104 und 105 verstellbar
gehalten. Dabei ist eine Mehrfacheinstellung vorgesehen.
Der
Messerbalken ist seinerseits höhenverstellbar
angeordnet. Zur Höhenverstellung
ist jedes Messerbalkenende an einem Verstellblock 106 gehalten,
der an einer Seitenwange 92 bzw. 93 befestigt ist.
Die Verstellung erfolgt im Ausführungsbeispiel gleichfalls
mittels Spindeln. Von den Verstellspindeln der Verstellblöcke sind
nur die Drehgriffe 107 dargestellt.
Die
Verstellung der Messerbalken dient dazu, den Messerbalken mit den
Messern so gegen die Isolierung des abzuisolierenden Stahlrohres
anzustellen, dass Rollen 108 mit der Isolierung des Stahlrohres
Berührung
haben.
Wahlweise
werden die Rollen dabei mit einer Federkraft gegen die abzuisolierende
Stahlrohrisolierung gedrückt,
so dass der Messerbalken 102 jeder Massänderung des Stahlrohres folgt.
Die
Schälmesser 109 werden
ihrerseits mit einer Spindel (im Bild nicht sichtbar) und mittels Drehgriff 110 höhenverstellt.
Dadurch findet ein definierter Schälschnitt in die Isolierung
des Stahlrohres statt, wodurch auch bei unrunden Rohren die gewünschte Schälqualität eingehalten
werden kann.
Die
Doppelschälvorrichtung
wird von Hand bewegt. Dazu sind Griffe 111 vorgesehen,
die sich im Ausführungsbeispiel
an den Messerhaltern befinden.
Nach 5 und 6 findet
für die
Axialschnitte eine Schneidvorrichtung Verwendung, die auch von Hand
ohne Zwangsführung
frei bewegt werden kann, so dass gerade Axialschnitte entstehen.
Die
Schneidvorrichtung besitzt ein Schneidgehäuse 63, das während des
Schneidvorganges mit Berührungsflächen 64 auf
der Isolierung des Rohres 60 gleitet. In dem Gehäuse 63 ist
ein Distanzstück 69 verstellbar
angeordnet. Das Distanzstück
soll während
des Schneidvorganges mit einer Gleitfläche 70 auf der Isolierung
des Stahlrohres 60 gleiten. Bei unterschiedlichen Stahlrohrdurchmessern
wird die Verstellung des Distanzstückes 69 erforderlich,
um dessen Gleitfunktion zu sichern.
Die
Verstellung des Distanzstückes 69 erfolgt
in der Weise, dass die Schneidvorrichtung auf dem Rohr aufgesetzt
und das Distanzstück 69 mit
der Isolierung in Berührung
gebracht wird. Anschliessend wird das Distanzstück arretiert.
Ferner
gehört
zu der Schneidvorrichtung ein verstellbares Messer 66.
Das Messer ist an einem verschiebbaren Kulissenstein 72 mit
einer Schraube 68 befestigt. Die definierte Verstellung des
Kulissensteins 72 erfolgt mit einer Verstellschraube 67.
Ausserdem sind an der Schneidvorrichtung zusätzlich nicht dargestellte Arretierschrauben
vorgesehen, mit denen die verstellten Teile in der jeweiligen Stellung arretiert
werden. Eine der Schrauben wird durch eine Griffstange 65 gebildet,
die mit einem Gewindekopf in die Schneidvorrichtung greift. Durch
Drehung der Griffstange wird das Messer und/oder das Distanzstück verspannt
oder gelöst.
Als Widerlager für
die Verspannung dient ein Bund 71 auf der Zugstange.
Zum
Ingangsetzen der Schneidvorrichtung wird diese in der in 5 dargestellten
Form so auf das Rohr aufgesetzt, dass das Messer 66 in
eine Nut 61 greift, die durch einen obenbeschriebenen Umfangsschnitt
entstanden ist. Wenn danach an der Griffstange 65 gezogen
wird, gräbt
sich das Messer entlang den gestrichelten Linien durch die Isolierung.