DE10353157A1

DE10353157A1 - Blutdruckmeßgerät

Info

Publication number: DE10353157A1
Application number: DE2003153157
Authority: DE
Inventors: Helmut M. Heine; Frank Hoffmann; Nicholas Stanforth
Original assignee: Heine Optotechnik GmbH and Co KG; Heine Optotechnik KG
Current assignee: Heine Optotechnik GmbH and Co KG; Heine Optotechnik KG
Priority date: 2003-11-14
Filing date: 2003-11-14
Publication date: 2005-09-08
Anticipated expiration: 2023-11-15
Also published as: DE10353157B4

Abstract

Das Blutdruckmessgerät hat eine Pumpeinrichtung 10, die durch eine Luftleitung 11 mit einer Manschette 12 verbunden ist, der über eine Abzweigleitung 13 von der Luftleitung 11 eine Druckmesseinrichtung 14 vorgeschaltet ist. Zwischen der Pumpeinrichtung 10 und der Druckmesseinrichtung 14 ist ein Druckknopfventil 20 mit einem Gehäuse 21 angeordnet, in dem ein von Hand betätigbarer Kolben 30 verschiebbar ist. Der Kolben hat an seiner Umfangswand eine angespritzte Lippendichtung, die zum Boden 22 des Gehäuses 21 hin geneigt ist und zu ihrem freien Ende hin dünner wird. Der Kolben 30 hat einen zum Boden 22 des Gehäuses 21 hin offenen Innenraum 35, in den ein am Boden 22 sitzender Stempel 36 ragt, der sich durch eine Bohrung 39 in einem kolbenfesten Querteil 38 erstreckt. An der Außenseite des Stempels 36 und an der Innenwand der Bohrung 39 sind Führungsnuten mit zwei Raststellungen für eine Kugel vorgesehen. In der einen Raststellung wird die Manschette 12 aufgepumpt. In der anderen Raststellung wird aus der Manschette 12 die Luft über das Druckknopfventil 20 abgelassen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Blutdruckmessgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei einem solchen Blutdruckmessgerät besteht die Druckmesseinrichtung beispielsweise aus einem Manometer, das über eine Druckmembran oder ein Getriebe eine Zeigernadel auf einer Skala bewegt.

Als Dichtung zwischen dem Kolben und der Innenwand des Gehäuses des Druckventils dient ein O-Ring aus einem elastischen Material.

Da das Druckknopfventil gewöhnlich aus Kunststoff in hohen Stückzahlen in Serie gefertigt wird, ergeben sich Unrundheiten am Kolben und an der Innenwand des Gehäuses. Bezieht man Messungstoleranzen der O-Ringe mit ein, so können sich zwischen Kolben und Gehäuseinnenwand Systemundichtigkeiten sowie erhöhte Gleit- und Reibwiderstände ergeben.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, das Blutdruckmessgerät nach dem Oberbegriff 1 so auszugestalten, dass die für die Blutdruckmessung erforderlichen Funktionen bedienerfreundlich bei gleichzeitiger Gewährleistung der Systemdichtigkeit ausgeführt werden können.

Diese Aufgabe wird mit dem Blutdruckmessgerät des Anspruchs 1 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Blutdruckmessgeräts in den Unteransprüchen angegeben sind.

Durch die abdichtende Anordnung der Lippendichtung in der Umfangswand des Kolbens des Druckknopfventils werden an der Kontaktstelle der Lippendichtung an der Umfangswand des Kolbens vorhandene Unrundheiten automatisch ausgeglichen und die sichere Abdichtung zwischen Umfangswand des Kolbens und der Lippendichtung ge währleistet. Durch die Neigung der Lippendichtung hin zum Boden des Gehäuses, wird das sichere Anpressen der Lippendichtung an der Innenseite des Gehäuses bei dem bei Blutdruckmessungen üblichen Überdruck im Gehäuse jederzeit gewährleistet. Die Lippendichtung wird bevorzugt durch Anspritzung an der Umfangswand des Kolbens ausgebildet.

Dadurch, dass die Lippendichtung sich zu ihrem freien Ende hin verjüngt, hat sie einen äußerst flexiblen Endbereich, der sich abdichtend an die Innenwand des Gehäuses anlegt, auch wenn dieses Unrundheiten aufweist, so dass die Dichtheit zwischen Gehäuseinnenwand und Lippendichtung bei im Wesentlichen gleichbleibendem Gleit- und Reibungswiderstand bezüglich Innenwand und Lippendichtungsende gewährleistet ist.

Dadurch, dass die Rasteinrichtungen vorgesehen sind, lässt sich unabhängig von dem jeweiligen Luftdruck im Gehäuse problemlos zwischen den beiden Raststellungen des Druckknopfventils umschalten. Als Rasteinrichtungen werden Einrichtungen verwendet, deren Aufbau beispielsweise für die Verschiebung einer Kugelschreibermine zwischen deren Schreibstellung und deren Schutzstellung in der Kugelschreiberhülse verwendet werden. Solche Mechaniken sind in Lueger, Lexikon der Technik, 1968, Bd. 13, Seite 548, Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart, beschrieben. Insbesondere sind in der Außenfläche des Stempels und in der Innenwand des Hohlraums im Kolben entsprechende Führungsnuten (Herz- bzw. Siebenerkurve) mit zwei Rastpunkten vorgesehen, in denen eine Kugel läuft, die bei Betätigung des Kolbens durch Hand von außen unter Federvorspannung die deutlich merkbare Verrastung an dem jeweiligen Rastpunkt ermöglicht.

Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
1 schematische eine Ausführungsform eines Blutdruckmessgeräts nach der Erfindung mit dem Druckknopfventil in der Pumpstellung, und
2 wie 1 das Druckknopfventil in der Luftablassstellung.
Das in 1 gezeigte Blutdruckmessgerät hat eine Pumpeinrichtung 10 in Form eines Pumpbalgs, mit dem Luft in eine Luftleitung 11 gepumpt werden kann. Die Luftleitung 11 ist mit einer Manschette 12 zur Messung des Blutdrucks, vorzugsweise eine Einschlauchmanschette verbunden. Vor der Manschette 12 hat die Luftleitung 11 eine Abzweigleitung 13, die mit einer bekannten Druckmesseinrichtung 14 verbunden ist. Zwischen der Pumpeinrichtung 10 und der Druckmesseinrichtung 14 ist in der Luftleitung 11 ein Druckknopfventil 20 angeordnet.
Das Druckknopfventil 20 hat ein zylindrisches Gehäuse 21 mit einem Boden 22 und einer gegenüberliegenden offenen Stirnseite 23 sowie eine einen Hohlzylinder bildende Seitenwand 24, in der eine pumpeneinrichtungsseitige Öffnung 25 und eine manschettenseitige Öffnung 26 vorgesehen ist, an die die Luftleitung 11 angeschlossen ist.
In das Gehäuse 21 ist von seiner offenen Stirnseite 23 her ein Kolben 30 mit entsprechender zylindrischer Form eingesetzt, der eine äußere Stirnfläche 31 für die Bedienung von Hand und eine innerhalb des Gehäuses befindliche Stirnfläche 32 sowie eine Umfangswand 33 aufweist.
An der Umfangswand 33 des Kolbes 30 ist eine Dichtung in Form einer Lippendichtung 40 angespritzt, deren Querschnitt sich zu einem freien Ende 41 hin verjüngt, das flexible und abdichtend mit der Innenseite der Seitenwand 24 des Gehäuses 21 in Eingriff steht, wobei die Lippendichtung 40 zum Boden 22 hin geneigt ist, d.h. ihr freies Ende dem Boden 22 näher liegt als ihr Anspritzbereich an der Umfangswand 33.
Der Kolben 30 hat einen koaxialen hohlzylindrischen Innenraum 35, der sich ausgehend von seiner der im Gehäuse 21 befindlichen Stirnfläche 32 bis zu einer Decke 37 erstreckt. In dem Innenraum 35 ist in dem Bereich der Stirnfläche 32 ein Querteil 38 festgelegt, das eine Bohrung 39 aufweist. In die Bohrung 39 greift ein Stempel 36 ein, der mit dem Boden 22 des Gehäuses 21 verbunden ist. Ferner ist eine Schraubenfeder 34 zur Rückstellung des Kolbens 30 zwischen dem Querteil 38 und dem Boden 22 des Gehäuses 21 um den Stempel 36 herum vorgesehen.
Zwischen der Innenwand der Bohrung 39 im Querteil 38 und der Außenwand des Stempels 36 sind nicht gezeigte Rasteinrichtungen ausgebildet, wie sie aus der Kugelschrei bertechnik (Herz- bzw. Siebenerkurve) bekannt sind und die Führungsnuten mit einer Kugel und zwei Rastpunkten aufweisen.
In 1 befindet sich der Kolben 30 in der äußeren Raststellung, in der die Luft durch die Luftleitung 11 und die Öffnungen 25, 26 im Gehäuse 21 bei Betätigung der Pumpeinrichtung 10 zur Manschette 12 strömt, wobei die Lippendichtung 40 abdichtend an der Innenwand des Gehäuses 21 anliegt. Dadurch wird in der Manschette 12 ein Druck erzeugt, der größer ist als der diastolische Druck einer das Blutdruckmessgerät benutzenden Person.
Anschließend wird der Kolben durch Einwirkung von Hand auf seine äußere Stirnfläche 31 axial ins Innere des Gehäuses 21 so weit eingeschoben, bis sich die Lippendichtung 40 im Bereich der manschettenseitigen Öffnung 26 befindet, so das Luft durch den Spielraum zwischen der Innenseite der Seitenwand 24 des Gehäuses 21 und der Umfangswand 33 des Kolbens 30 langsam entweichen und der Blutdruckmessvorgang stattfinden kann.
Nach Abschluss des Blutdruckmessvorgangs wird, wie in 2 gezeigt ist, der Koben 30 in der inneren Raststellung verrastet, in der sich die Lippendichtung 40 unterhalb der manschettenseitigen Öffnung 26 befindet, so dass die Luft schnell durch den Ringraum zwischen dem Kolben 30 oberhalb der Lippendichtung 40 und der Innenseite der Seitenwand 24 des Gehäuses 21 entweichen kann.

Claims

Blutdruckmessgerät, – bei welchem eine Pumpeinrichtung (10) durch eine Luftleitung (11) mit einer Ein- oder Mehrschlauchmanschette (12) verbunden sind, der über eine Abzweigleitung (13) von der Luftleitung (11) eine Druckmesseinrichtung (14) vorgeschaltet ist, und – bei welchem in der Luftleitung (11) zwischen der Pumpeinrichtung (10) und der Druckmesseinrichtung (14) ein Druckknopfventil (20) angeordnet ist, – das ein Gehäuse (21) mit einem Boden (22), einer offenen Stirnseite (23) und einer Seitenwand (24) aufweist, in der eine pumpeinrichtungsseitige Öffnung (25) und eine manschettenseitige Öffnung (26) für den Anschluss der Luftleitung (11) vorgesehen sind, – wobei in die offene Stirnseite (23) des Gehäuses (21) ein Kolben (30) mit zwei Stirnflächen (31, 32) und einer Umfangswand (33) eingesetzt ist, – wobei an der Umfangswand (33) des Kolbens (30) eine Dichtung für den abdichtenden Eingriff mit der Innenseite der Seitenwand (24) des Gehäuses (21) vorgesehen ist, und – wobei der Kolben (30) durch Handeinwirkung auf seine außerhalb des Gehäuses (21) befindliche Stirnfläche (31) gegen eine Federvorspannung zwischen zwei Stellungen bewegbar ist, und – wobei die Luftleitung (11) in der einen Stellung gegenüber der Umgebungsatmosphäre abgeschlossen und in der anderen Stellung mit der Umgebungsatmosphäre verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, – dass die Dichtung eine an die Umfangswand (33) des Kolbens (30) abdichtend angreifende Lippendichtung (40) ist, deren Querschnitt von der Umfangswand (33) des Kolbens (30) aus zu ihrem freien Ende (41) hin abnimmt und die so geneigt ist, dass ihr freies Ende den Öffnungen (25, 26) in der Seitenwand (24) des Gehäuses (21) näher ist als ihr umfangswandseitiges Ende, – dass der Kolben (30) einen Innenraum (35) hat, der an der im Gehäuse (21) befindlichen Stirnfläche des Kolbens (30) mündet und in den ein Stempel (36) ragt, der mit dem Boden (22) des Gehäuses (21) verbunden ist, und – dass zwischen dem Stempel (36) dem Innenraum (35) des Kolbens (30) die beiden Stellungen festlegende Rasteinrichtungen mit einer Feder (26) für die Rückstellung des Kolbens (30) vorgesehen sind.
Blutdruckmessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lippendichtung (40) an der Umfangswand (33) des Kolbens (30) angespritzt ist.
Blutdruckmessgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, – dass im Innenraum (35) des Kolbens (30) im Bereich der den Boden (22) des Gehäuses (21) zugewandten Stirnfläche (32) ein Querteil (38) mit einer Bohrung (39) festgelegt ist, durch die der Stempel (36) hindurchgeht, – dass die Rasteinrichtungen zwischen der Außenwand des Stempels (36) und der Innenwand der Bohrung (39) vorgesehen sind und – dass die Feder (34) eine zwischen dem Boden (22) des Gehäuses (21) und dem Querteile (38) um den Stempel (36) herum angeordnete Schraubenfeder ist.
Blutdruckmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtungen von der Ein-Stufen-Mechanik für die Mineneinstellung eines Kugelschreibers gebildet werden.
Blutdruckmessgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein-Stufen-Mechanik eine Kugelmechanik aufweist.
Blutdruckmessgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein-Stufen-Mechanik eine Nockenmechanik aufweist.