DE10352968B3 - Verfahren zum Herstellen einer noppen- oder hutartigen Ausstülpung an einem Karosserieelement - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer noppen- oder hutartigen Ausstülpung (7, 14) an einem Karosserieelement (1) einer Fahrzeugkarosserie zum optionalen Einbringen eines Durchbruches für Befestigungsmittel, Leitungen oder dergleichen. Damit ein nachträgliches Öffnen eines Durchbruches auf einfache Weise durchführbar ist und darüber hinaus zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr hinsichtlich eindringendem Schmutz oder eindringender Feuchtigkeit besteht, wird im Zuge des Prägens der Ausstülpung (7, 14) entlang der gesamten Umrisslinie des späteren Durchbruches eine Blechstärkenreduzierung als Sollbruchstelle (12) in das Karosserieelement (1) eingearbeitet.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer noppen- oder hutartigen Ausstülpung an einem Karosserieelement einer Fahrzeugkarosserie zum optionalen Einbringen eines Durchbruches für Befestigungsmittel, Leitungen oder dergleichen.
- Eine gattungsgemäße Vorgehensweise ist in der
EP 0 823 371 B1 beschrieben, wobei in die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie an der für den optionalen Durchbruch vorgesehenen Stelle eine nach außen gerichtete noppen- oder hutartige Ausstülpung eingeformt wird, die nach Lage, Größe und Querschnittsform dem vorzusehenden Durchbruch entspricht und wobei die Ausstülpung danach bedarfsweise von der Außenseite her mit einem parallel zur Außenhaut und in dichtem Abstand zu ihr geführten Sägeschritt abgesägt wird. Das Einformen der Ausstülpung erfolgt etwa bis zu einer Tiefe, welche dem Dreifachen der Bauteildicke entspricht. Von Nachteil ist, dass ein zusätzlicher Sägeschritt erforderlich ist. - Die weiterhin zu nennende
DE 28 22 447 B1 beschreibt eine durch einen Stanzvorgang vorgeformte, vorzugsweise unter Verwendung eines Werkzeuges im Bedarfsfall in eine Öffnung überführbare Abdeckung für Befestigungsmittel bzw. Leitungen, wobei die Umrisse der späteren Öffnung bis auf einen Stegbereich durchgestanzt werden und der entstehende Spalt im Zuge einer Oberflächenschutzbehandlung abgedichtet wird. Der Stegbereich wird dabei durch einen zusammen mit dem Stanzvorgang erfolgenden Prägevorgang eingedrückt. Zwar zeichnet sich auch hier die Abdeckung deutlich von der angrenzenden Kontur des Karosserieelementes ab, andererseits entsteht aber zunächst ein Spalt, durch den Schmutz und Feuchtigkeit hindurchdringen kann und der erst nach einer Oberflächenschutzbehandlung, z. B. einem Kunststoffauftrag, abgedichtet wird. - Die frühe Typtaufung im Karosseriebau führt in der Regel zu einem erheblichen Mehraufwand z. B. durch zusätzliche Pufferstrecken bzw. Entkopplungsstrecken und zu erhöhtem Steuerungsaufwand. Es wird daher versucht, die Typenvielfalt im Karosseriebau möglichst gering zu halten. Von daher wäre denkbar, alle möglichen Durchbrüche für alle Typen stets anzubringen und alle nicht benötigten Durchbrüche im Verlaufe der Fahrzeugmontage durch Stopfen oder Montageplatten wieder zu schließen. Denkbar wäre auch, die benötigten Durchbrüche stets erst am Ende des Karosserierohbaues einzubringen, z. B. durch Laserschneiden, Plasmaschneiden, manuelles Bohren mit Bohrschablone usw. Alle diese Methoden bedeuten aber einen hohen Kostenaufwand, als Investition, als laufende Kosten für Zusatzteile oder in Gestalt von zusätzlicher Fertigungszeit.
- Um also ein frühzeitiges Steuern von Fahrzeugkarosserien im Karosserierohbau zu vermeiden und eine Typfestlegung erst am Ende durchführen zu müssen, ist es sinnvoll, eine Möglichkeit zu schaffen, typ- und ausstattungsspezifische Durchbrüche erst bei Bedarf und im Nachhinein auf einfache Weise öffnen zu können.
- Allerdings sind die Anforderungen an die nicht geöffneten Durchbrüche ebenfalls von hoher Bedeutung. Diese müssen in der Regel wasser- und gasdicht sein. Im Prüf- und Fahrbetrieb darf es zu keinen Beschädigungen kommen und das Öffnen der Durchbrüche muss auch im lackierten Zustand noch möglich sein. Durch den Öffnungsvorgang dürfen weder Späne noch Verschmutzungen in Karosseriehohlräume gelangen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer noppen- oder hutartigen Ausstülpung gemäß Oberbergriff des Patentanspruches 1 dergestalt weiterzubilden, dass ein nachträgliches Öffnen eines Durchbruches für Befestigungsmittel, Leitungen oder dergleichen auf einfache Weise durchführbar ist und dass darüber hinaus zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr hinsichtlich eindringenden Schmutz oder eindringende Feuchtigkeit besteht.
- Die erfindungsgemäße Lösung ist in Patentanspruch 1 dargelegt. Die Unteransprüche befassen sich mit vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
- Die Erfindung ist nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert und in der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt:
-
1 eine schematisierte Schnittdarstellung eines Karosserieelementes mit einer noppenartigen Ausstülpung mit dem zur Herstellung verwendeten Werkzeug und -
2 eine der1 entsprechende Darstellung, wobei die Ausstülpung hutförmig ausgebildet ist. - Wie aus
1 ersichtlich ist ein Karosserieelement1 einer Fahrzeugkarosserie mit der Blechstärke a zwischen einem Niederhalter2 und einer Matrize3 eines Umformwerkzeuges4 eingespannt. Ein vertikal (Doppelpfeil5 ) beweglicher Stempel6 drängt zur Herstellung einer noppenartigen Ausstülpung7 während seiner Abwärtsbewegung einen entsprechenden Bereich des Karosserieelementes1 in eine Ausnehmung8 der Matrize3 . - Die einander sich gegenüber stehenden umlaufenden Kanten
10 ,11 von Stempel6 und Matrize3 sind jeweils abgerundet, und der Stempel6 wird in einem solchen Masse auf die entsprechende Kante11 der Matrize3 zu bewegt, dass sich entlang einer Umrisslinie, die gleichzeitig auch Sollbruchstelle12 ist, eine materialschonende aber doch recht deutliche Einschnürung der Blechdicke a des Karosserieelementes1 ergibt. Vorzugsweise verbleibt entlang der Sollbruchstelle12 eine Rest- Blechstärke a1, die lediglich noch 10% bis 20% der Blechstärke a beträgt. Im Ausführungsbeispiel lässt sich die Sollbruchstelle12 dadurch herstellen, dass der Stempeldurchmesser ds geringfügig größer ist als der Durchmesser dm der matrizenseitigen Ausnehmung8 . Grundsätzlich ist die Kontur der noppenartigen Ausstülpung7 bzw. diejenige der Sollbruchstelle12 beliebig gestaltbar und wird naturgemäß durch die aufeinander abzustimmende Formgebung von Stempel6 und Matrize3 bzw. matrizenseitiger Ausnehmung8 bestimmt. - Um das Steuern von Fahrzeugkarosserien im Karosseriebau zu vermeiden und eine Typfestlegung erst am Ende des Karosseriebaues durchführen zu müssen, ist mit der erfindungsgemäß hergestellten noppenartigen Ausstülpung
7 eine Möglichkeit geschaffen, typ- und ausstattungsspezifische Durchbrüche nachträglich öffnen zu können. Typspezifische Durchbrüche ergeben sich beispielsweise durch die Unterscheidung in Linkslenker- und Rechtslenker-Fahrzeuge, während ausstattungsspezifische Durchbrüche beispielsweise für Befestigungsmittel, Antennenöffnungen, Kabeldurchführungen usw. benötigt werden. - Soweit Durchbrüche tatsächlich benötigt werden lassen sich diese aus den vorbereiteten noppenförmigen Ausstülpungen
7 auf einfache Weise herstellen. Dies kann durch einfaches Durchschlagen mittels geeigneter Werkzeuge geschehen, aber auch dadurch, dass z. B. an der Ausstülpung7 ein kleiner t-förmiger Bolzen befestigt (z. B. Schweißen, Löten) wird, der von einem entsprechend ausgebildeten Hebelwerkzeug untergriffen werden kann, um es so dem Werker auf einfache Weise zu ermöglichen, die noppenartige Ausstülpung7 entlang der Sollbruchstelle12 aus dem Karosserieelement1 herauszubrechen. - Die gegenüber der Ebene des Karosserieelementes
1 erhabene noppenartige Ausstülpung7 in Verbindung mit der geschlossenen (Rest- Blechstärke a1) Sollbruchstelle12 bietet verschiedene Vorteile. So bleiben die noppenartigen Ausstülpungen7 stets Wasser- und gasdicht, beim Öffnen eines Durchbruches gelangen weder Späne noch Verschmutzungen in Fahrzeughohlräume und letztendlich ist die noppenartige Ausstülpung7 auch noch nach einem Lackieren des Karosserieelementes1 erkennbar und leicht auffindbar. -
2 zeigt ein etwas modifiziertes Werkzeug13 zur Herstellung einer hutartigen Ausstülpung14 . Dabei kann im Wesentlichen auf die Ausführungen im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiele gemäß1 zurück gegriffen werden. Demgemäß sind z. B. baugleiche Elemente auch mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Lediglich bezüglich des konstruktiven Ausbaues der Matrize15 ist eine Unterscheidung beachtenswert. So ist deren mittige Ausnehmung gestuft ausgebildet und zwar bestehend aus einer oberen Ausnehmung16 mit einem Querschnitt dm1 und einer unteren Ausnehmung17 mit einem Querschnitt dm2. Zur Herstellung der Sollbruchstelle12 taucht der Stempel6 bis in den Übergang von oberer Ausnehmung16 in die untere Ausnehmung17 in die Matrize15 ein. Die obere Ausnehmung16 ist so bemessen (dm1 ≥ ds + 2a), dass ein Randsteg18 der hutförmigen Ausstülpung14 während der Abwärtsbewegung des Stempels6 in die obere Ausnehmung16 eingezogen werden kann. Zur materialschonenden Herstellung dieses Einzuges ist eine umlaufende Kante19 der oberen Ausnehmung16 gerundet ausgebildet. - Zur Herstellung eines Durchbruches kann entsprechend den Ausführungen in Zusammenhang mit
1 vorgegangen werden.
Claims (3)
- Verfahren zum Herstellen einer noppen- oder hutartigen Ausstülpung an einem Karosserieelement einer Fahrzeugkarosserie zum optionalen Einbringen eines Durchbruches für Befestigungsmittel, Leitungen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuge des Prägens der Ausstülpung (
7 ,14 ) entlang der gesamten Umrisslinie des späteren Durchbruches eine Blechstärkenreduzierung als Sollbruchstelle (12 ) in das Karosserieelement (1 ) eingearbeitet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Sollbruchstelle (
12 ) eine Rest-Blechstärke a1 von 10% bis 20% der Blechstärke a des Karosserieelementes (1 ) verbleibt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (
12 ) an einen Randsteg (18 ) der hutförmigen Ausstülpung (14 ) sich anschließend eingearbeitet wird.
Priority Applications (1)
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DE2003152968 Expired - Lifetime DE10352968B3 (de) | 2003-11-13 | 2003-11-13 | Verfahren zum Herstellen einer noppen- oder hutartigen Ausstülpung an einem Karosserieelement |
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DE (1) | DE10352968B3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009095262A2 (de) | 2008-02-02 | 2009-08-06 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zum bedarfsweisen erzeugen eines durchbruchs in einem karosserieabschnitt eines fahrzeugs |
Citations (2)
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DE2822447B1 (de) * | 1978-05-23 | 1979-06-21 | Daimler Benz Ag | Durch einen Stanzvorgang vorgeformte Abdeckung |
EP0823371A2 (de) * | 1996-08-01 | 1998-02-11 | Daimler-Benz Aktiengesellschaft | Verfahren zum optionalen Einbringen eines Durchbruches in die Aussenhaut einer Fahrzeugkarosserie |
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2003
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WO2009095262A3 (de) * | 2008-02-02 | 2010-01-21 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zum bedarfsweisen erzeugen eines durchbruchs in einem karosserieabschnitt eines fahrzeugs |
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