DE10352297A1 - Prüfvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung zur Überprüfung der Messfunktion einer Wegmessführung, wobei die Wegmessführung aus einer Führungsschiene, einem Führungswagen, der längs der Führungsschiene beweglich ist, und einer Einrichtung zur Bestimmung der Relativposition zwischen Führungswagen und Führungsschiene besteht, wobei die Prüfvorrichtung aus einer Messvorrichtung und einer Antriebsvorrichtung besteht.
- Wegmessführungen sind aus der WO 91/16594 bekannt und werden beispielsweise in Werkzeugmaschinen eingesetzt, um die Position eines ersten Schlittens relativ zum Maschinenbett oder zu einem zweiten Schlitten zu ermitteln und gleichzeitig den ersten Schlitten relativ zum Maschinenbett oder zum zweiten Schlitten zu führen, wobei der erste Schlitten an dem Führungswagen und die Führungsschiene am Maschinenbett oder am zweiten Schlitten befestigt ist.
- Aus dem Stand der Technik ist bekannt, die Funktion eines Wegmesssystems an einer Werkzeugmaschine mit einer Messuhr zu überprüfen. Dazu wird die Messuhr mit einem Magnetständer so auf dem Maschinenbett befestigt, dass die Messspitze den ersten Schlitten berührt; wobei die Messuhr parallel zur Führungsrichtung zwischen erstem Schlitten und Maschinenbett bzw. zweitem Schlitten ausgerichtet wird. Während einer Bewegung des ersten Schlittens, die beispielsweise per Hand mittels eines Spindeltriebes erzeugt wird, lässt der Vergleich der Messwertanzeige des Wegmesssystems, das der Führungsrichtung zugeordnet ist, mit der Messwertanzeige der Messuhr eine Aussage über die Funktionstüchtigkeit und -genauigkeit des Wegmesssystems zu. In der Regel ist die Genauigkeit der Messuhr um den Faktor 10 größer als die Genauigkeit des Wegmesssystems.
- Dieses Verfahren ist nachteilig, wenn es im Rahmen von Montage- bzw. Reparaturarbeiten an stromlosen CNC-Werkzeugmaschinen eingesetzt werden soll. Bei CNC-Werkzeugmaschinen besteht in der Regel nicht die Möglichkeit, die Schlitten zu bewegen, wenn die CNC-Steuerung nicht in Betrieb ist, da ein Handantrieb des Schlittens nicht vorgesehen ist. Die unmittelbare Bewegung eines Führungswagens von Hand ist aufgrund der hohen Genauigkeitsanforderungen ebenfalls nicht zielführend.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Prüfvorrichtung zu schaffen, die die Prüfung der Messfunktion einer Wegmessführung auch an solchen Maschinen zulässt, bei denen die Schlitten im stromlosen Zustand nicht bewegt werden können.
- Die Aufgabe wird durch eine Prüfvorrichtung gelöst, bei der die Antriebsvorrichtung an der Führungsschiene oder dem Führungswagen befestigbar ist und in Wechselwirkung mit dem Führungswagen oder der Führungsschiene bringbar ist. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es sich bei Führungsschiene und -wagen um genormte Bauteile handelt. Somit lässt sich eine derartige Prüfvorrichtung in einer Vielzahl von Maschinen einsetzen.
- Besonders vorteilhaft ist es, die Antriebsvorrichtung an der Kopffläche der Führungsschiene zu befestigen. Die Kopffläche der Führungsschiene ist im Wesentlichen eben und in der Regel gut zugänglich. Daher ist sie als Auflagefläche besonders gut geeignet. Die Seitenränder der Kopffläche sind üblicherweise gerade und parallel zueinander. Es wird deshalb vorgeschlagen, die Antriebsvorrichtung mit der Führungsschiene zu verklemmen, vorzugsweise an den Seitenrändern der Kopffläche. Die Antriebsvorrichtung kann besonders einfach gestaltet werden, wenn die Wechselwirkung an der freien Stirnseite des Führungswagens stattfindet.
- Ebenfalls von Vorteil ist es, die Antriebsvorrichtung als Spindeltrieb auszuführen, da Spindeltriebe von Hand sehr feinfühlig bewegt werden können. Diese Eigenschaft ist im Hinblick auf die hohe Genauigkeit der Wegmessführung, die bis zu 1 μm beträgt, wichtig, da bei der Messfunktionsprüfung Bewegungswege mit einer vergleichbaren Genauigkeit ausgeführt werden müssen. Vorteilhaft ist es, wenn die Steigung des Spindeltriebes klein ist und vorzugsweise etwa 0,5mm beträgt.
- Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der Spindeltrieb nicht unmittelbar auf den Führungswagen einwirkt, sondern mittelbar über ein Druckstück. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie mit unterschiedlichen Baugrößen von Wegmessführungen verwendbar ist, da die Antriebsfläche des Druckstückes wesentlich größer ausgeführt werden kann als die Antriebsfläche des Spindeltriebes.
- In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, die Messvorrichtung ebenfalls an der Führungsschiene zu befestigen. Hierbei kommen die gleichen Vorteile und Weiterbildungsmöglichkeiten zum Tragen, die bereits im Hinblick auf die Befestigung der Antriebsvorrichtung an der Führungsschiene beschrieben wurden. Besonders vorteilhaft ist es, für die Messvorrichtung dieselbe Befestigungsart zu verwenden wie für die Antriebsvorrichtung. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Messvorrichtung aus einem ersten Befestigungsabschnitt, einem Messaufnehmer und einem Halteteil, mit dem der Messaufnehmer am ersten Befestigungsabschnitt gehalten wird, besteht, wobei die Antriebsvorrichtung aus einem im Wesentlichen identischen zweiten Befestigungsabschnitt und einem Antriebsabschnitt besteht.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben werden. Es stellen dar:
-
1 eine grob schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung, die auf einer Wegmessführung befestigt ist; -
2 eine Schnittansicht der Antriebsvorrichtung gemäß1 längs der Linie A-A in1 ; -
3 eine grob schematische Ansicht einer Ausführungsform der Befestigungsabschnitte; -
4 eine Schnittansicht des Befestigungsabschnitts gemäß3 längs der Linie V-V in3 ; - In
1 ist eine erfindungsgemäße Prüfvorrichtung allgemein mit10 bezeichnet. Sie umfasst eine Messvorrichtung12 und eine Antriebsvorrichtung14 , die an einer Wegmessführung16 befestigt sind. Die Wegmessführung besteht aus einem Führungswagen18 , einer Führungsschiene20 und einer Einrichtung22 zur Bestimmung der Relativposition zwischen Führungswagen18 und Führungsschiene20 (Wegsensor). Der Wegsensor ist an einer ersten Stirnfläche23 des Führungswagens18 befestigt. Die Führungsschiene20 ist an einer nicht dargestellten übergeordneten Baugruppe befestigt. Der Führungswagen18 wird in der Regel vor dem Einsatz der Prüfvorrichtung10 von der ihm zugeordneten Baugruppe gelöst und in einen frei zugänglichen Abschnitt der Führungsschiene20 verschoben. - Die Messvorrichtung
12 besteht aus einem Messaufnehmer24 , einem Halteteil26 und einem ersten Befestigungsabschnitt28 . Bei dem Messaufnehmer24 handelt es sich um ein handelsübliches Bauteil, das mit einem zylindrischen Befestigungsansatz30 ausgestattet ist, der in einer ebenfalls zylindrischer Ausnehmung32 des Halteteils26 befestigt ist. Das Halteteil26 wird mit nicht dargestellten Schraubbolzen am ersten Befestigungsabschnitt28 gehalten. Die Messspitze34 des Messaufnehmers24 liegt an der freien Stirnseite35 des Wegsensors22 an, so dass das Messsignal des Messaufnehmers24 dem des Wegsensors22 entspricht. Hinzuweisen ist ferner darauf, dass es sich bei den Messsignalen um elektrische Signale handelt, die auf elektronischem Wege verglichen werden können. - Die Antriebsvorrichtung
14 besteht aus einem zweiten Befestigungsabschnitt36 und einem Antriebsabschnitt38 . Gemäß2 besteht der Antriebsabschnitt38 aus einem Spindeltrieb39 und einem Druckstück42 . Der Spindeltrieb39 besteht aus einer Spindel40 , die mit einem Handrad44 gedreht werden kann und einer Spindelmutter46 , die mit nicht dargestellten Schraubbolzen am zweiten Befestigungsabschnitt36 gehalten ist. Die Spindel40 wirkt so auf das Druckstück42 ein, dass es eine lineare Bewegung vollzieht, wobei es von einem Führungsteil48 geführt wird. Die Druckfläche50 des Druckstücks42 berührt die freie Stirnfläche52 des Führungswagens18 , so dass dieser ebenfalls ein lineare Bewegung vollzieht. Die Stirnfläche50 des Druckstückes42 ist relativ groß, damit sie in Verbindung mit unterschiedlichen Führungswagenbaugrößen verwendet werden kann. - Der erste Befestigungsabschnitt
28 der Messvorrichtung12 und der zweite Befestigungsabschnitt36 der Antriebsvorrichtung14 sind im wesentlichen identisch ausgeführt. Gemäß3 und4 besteht ein Befestigungsabschnitt28 ,36 aus einem Grundkörper80 und einer Klemmleiste82 , die jeweils mit Klemmflächen84 ,86 und Auflageflächen88 ,90 ausgestattet sind. Die Auflageflächen88 ,90 liegen auf der Kopffläche94 der Führungsschiene20 auf. Die Klemmflächen84 ,86 liegen an den Seitenrändern92a , b der Kopffläche94 an. Am Grundkörper80 sind zwei zylindrische Führungsstangen96a , b angebracht, die jeweils eine zylindrische Führungsausnehmung98a , b der Klemmleiste82 durchsetzen, wobei diese entlang der Führungsstangen96a , b beweglich ist. Der Grundkörper ist darüber hinaus mit einer Bohrung100 versehen, die von einer Klemmspindel102 mit einem Klemmhebel104 drehbar durchsetzt ist. Die Spindel102 greift so in ein Gewinde106 an der Klemmleiste82 ein, dass bei einer Drehung am Klemmhebel104 eine Klemmkraft zwischen den Kopfflächen-Seitenrändern92a , b und den Klemmflächen84 ,86 erzeugt bzw. gelöst wird. Die Führungsstangen98a , b verhindern dabei ein Verkippen der Klemmleisten82 relativ zum Grundkörper80 . - Hinzuweisen ist ferner auf den großen Klemmweg a von etwa 40mm, der dazu dient, dass die Befestigungsabschnitte
28 ,36 in Verbindung mit unterschiedlichen Führungsschienenbaugrößen verwendet werden können. - Die Befestigungsfläche
108 des Grundkörpers80 dient zur wahlweisen Aufnahme des Halteteils26 oder des Antriebsanschnitts38 .
Claims (13)
- Prüfvorrichtung (
10 ) zur Überprüfung der Messfunktion einer Wegmessführung (16 ), wobei die Wegmessführung aus einer Führungsschiene (20 ), einem Führungswagen (18 ), der längs der Führungsschiene (20 ) beweglich ist, und einer Einrichtung (22 ) zur Bestimmung der Relativposition zwischen Führungswagen (18 ) und Führungsschiene (20 ) besteht, wobei die Prüfvorrichtung aus einer Messvorrichtung (12 ) und einer Antriebsvorrichtung (14 ) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (14 ) an der Führungsschiene (20 ) oder dem Führungswagen (18 ) befestigbar ist und in Wechselwirkung mit dem Führungswagen (18 ) oder der Führungsschiene (20 ) bringbar ist. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (
14 ) an der Kopfseite (94 ) der Führungsschiene (20 ) befestigbar ist. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (
14 ) mit der Führungsschiene (20 ) verklemmbar ist. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (
14 ) an den Seitenrändern (92a , b) der Kopffläche (94 ) mit der Führungsschiene (20 ) verklemmbar ist. - Prüfvorrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselwirkung an der freien Stirnfläche (
52 ) des Führungswagens (18 ) erfolgt. - Prüfvorrichtung, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (
14 ) einem Spindeltrieb (39 ) umfasst. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung des Spindeltriebes (
39 ) klein ist und vorzugsweise etwa 0,5mm beträgt. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Spindeltrieb (
39 ) auf ein Druckstück (42 ) einwirkt, wobei das Druckstück auf den Führungswagen (18 ) einwirkt. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (
12 ) an der Kopfseite (94 ) der Führungsschiene (20 ) befestigbar ist. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (
12 ) mit der Führungsschiene (20 ) verklemmbar ist. - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (
12 ) an den Seitenrändern (92a , b) der Kopffläche (94 ) mit der Führungsschiene (20 ) verklemmbar ist. - Prüfvorrichtung, nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (
12 ) die selbe Befestigungsart an der Führungsschiene (20 ) oder am Führungswagen (18 ) aufweist, wie die Antriebsvorrichtung (14 ). - Prüfvorrichtung, nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (
12 ) aus einem ersten Befestigungsabschnitt (28 ), einem Messaufnehmer (24 ) und einem Halteteil (26 ), mit dem der Messaufnehmer (24 ) am ersten Befestigungsabschnitt (28 ) gehalten wird, besteht, wobei die Antriebsvorrichtung (14 ) aus einem im wesentlichen iden tischen zweiten Befestigungsabschnitt (36 ) und einem Antriebsabschnitt (38 ) besteht.
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2003
- 2003-11-08 DE DE2003152297 patent/DE10352297A1/de not_active Withdrawn
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