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Die
Erfindung beschreibt die Verwendung von Alkencarbonsäure-N-alkylamiden und deren
Stereoisomeren als intensive Scharfstoffe und Aromastoffe, bevorzugt
in der Ernährung,
der Mundhygiene oder dem Genuss dienenden Zubereitungen. Ferner
betrifft die Erfindung der Ernährung,
der Mundhygiene oder dem Genuss dienende Zubereitungen, enthaltend
die erfindungsgemäßen Alkencarbonsäure-N-alkylamide.
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Capsaicin
[N-(4-Hydroxy-3-methoxybenzyl)-8-methyl-(6E)-nonensäureamid,
Formel (1)] und andere Capsaicinoide sind als scharf schmeckende
und wärmeerzeugende
Aromastoffe aus verschiedenen Capsicum-Arten, insbesondere Chili,
schon seit 1871 bekannt. Unter wärmeerzeugenden
Stoffen bzw. Stoffen mit einem wärmeerzeugenden
Effekt werden solche verstanden, die sensorisch einen Wärmeeindruck
hervorrufen. Bei entsprechend geringer Dosierung der Capsaicinoide
(der Schwellenwert liegt bei einer Verdünnung von ca. 1:105)
wird nur eine angenehme, neutrale Schärfe und ein Wärmegefühl im Mund
wahrgenommen. Problematisch ist bei Capsaicin die hohe akute Toxizität (LD50 (Maus oral) 47 mg), die die Anwendbarkeit
bei der Zubereitung erschwert, sowie die bei häufiger Anwendung und Überdosierung
auftretende chron. Gastritis, Nieren- und Leberschädigung (Römpp Lexikon
Naturstoffchemie, Thieme 1997, S. 109). Somit besteht trotz der
guten sensorischen Eigenschaften ein Bedart an weniger problematischen
Scharfstoffen. Das im weißen Pfeffer
vorkommende Piperin (1-Piperoylpiperidin, Formel (2),) verursacht
zwar auch einen scharten Eindruck (Römpp Lexikon Naturstoffchemie,
Thieme 1997, S. 500), zeigt aber im Vergleich zu Capsaicin eine
relative Schärfe
von nur ca. 1 %. Darüber
hinaus besitzt Piperin einen intensiven Eigengeschmack, der an Pfeffer
erinnert, so dass die Anwendung in vielen Zubereitungen nur beschränkt erfolgen
kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, Stoffe mit einem scharfen, kribbelnden,
mundwässernden und/oder
wärmeerzeugenden
Effekt sowie einem ansonsten relativ neutralen Aromaprofil zu identifizieren,
die als Aromastoffe in der Ernährung
oder dem Genuss dienenden Zubereitungen verwendet werden können.
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Die
Erfindung löst
die gestellte Aufgabe durch die Verwendung eines Alkencarbonsäure-N-alkylamids der
Formel
oder einer Mischung aus zwei
oder mehr Verbindungen der Formel (3a) und/oder (3b)
wobei
jeweils
R
1 einen Alkylrest darstellt,
und
R
2 einen Niederalkylrest darstellt,
als
(i) Scharfstoff und/oder (ii) zur Erzeugung eines Gefühls von
Wärme beim
Verzehr unabhängig
von der Temperatur des Alkencarbonsäure-N-alkylamids und/oder (iii)
zur Verstärkung
des Geschmacks von Ethanol und/oder (iv) zur Imitierung des Geschmacks
von Ethanol insbesondere zur Verwendung in der Ernährung, der Mundhygiene
oder dem Genuss dienenden Zubereitung.
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Die
geschlängelte
Linie in den Formeln (3a) und (3b) bedeutet dabei, dass die zugehörige Doppelbindung
E- oder Z-konfiguriert ist. Die Verbindungen der Formeln (3a) und
(3b) können
im Falle des Vorhandensein asymetrischer Kohlenstoffatome als reine
Enantiomere und/oder Diastereomere oder als Mischungen derselben
vorliegen. Ein Alkylrest im Sinne der Erfindung sind lineare, verzweigte
oder cyclische Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wobei
die folgenden Gruppen bevorzugt sind: Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl- und Hexyl-.
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Ein
Niederalkylrest im Sinne der Erfindung sind lineare, verzweigte
oder cyclische Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, wobei
die folgenden Gruppen bevorzugt sind: Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
2-Propyl-, Cyclopropyl-, Butyl-, 2-Butyl-, 3-Methylpropyl- (d.h. Isobutyl-),
Cyclobutyl, 1- oder 2-Methylcylopropyl, 2-Methylpropyl-, Pentyl-,
2-Pentyl, 3-Pentyl, 2-Methylbutyl-, 3-Methylbutyl-, Cyclopentyl-
und 1-, 2- oder 3-Methylcyclobutyl-, insbesondere aber Isobutyl
oder 2-Methylbutyl.
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Zwar
ist bereits bekannt, dass einige Fettsäureisobutylamide („Alkamide") trigeminale Reize
wie lokale Betäubung,
Schärfe
oder Kribbeln in der Mundhöhle
oder auf der Haut und Schleimhäuten
verursachen können.
Das den Verbindungen der Formel (3a) und (3b) strukturell noch recht ähnliche
Pellitorin (2E,4E-Decadiensäure-N-isobutylamid)
zeigt allerdings hauptsächlich
einen betäubenden
Effekt (vgl. H.C.F. Su und R. Horvat, J. Agric. Food Chem. Jhrg.
1981, Bd. 29, Seiten 115-118), der zudem verzögert eintritt. Für das ebenfalls bekannte
2E,4Z-Decadiensäure-N-isobutylamid
wurden bisher keine sensori schen Daten beschrieben. In einer nicht
näher ausgeführten Studie
(B. Bryant und I. Mezine, in ACS Symposium Series, Bd. 825, Chemistry of
Taste, P. Given und D. Paredes, Hrsg., Bd. 825, American Chemical
Society 2002, S. 202-212) wurde gezeigt, dass 2E-Decensäure-N-isobutylamid
im Gegensatz zu den 2,4-Alkadiensäureamiden keinen scharfen Eindruck
vermittelt (weitere sensorische Daten wurden nicht veröffentlicht).
In einer Studie an 2E-Tetradecensäure-N-isobutylamid
wurde ebenfalls keine Schärfe
in den getesteten Konzentrationen festgestellt (N. Shibuya et al.,
Chem. Pharm. Bull., Jhrg. 1992, Band 40, 2325-2330).
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Überraschend
und für
den Fachmann nicht voraussehbar war daher, dass die erfindungsgemäß einzusetzenden
Alkencarbonsäure-N-alkylamide
bei der sensorischen Untersuchung einen etwas verzögert einsetzenden,
scharfen, vor allem aber warmen, zum Teil leicht betäubenden,
teilweise auch kribbelnden oder als (englisch) Tingling beschriebenen
Geschmackseindruck hervorrufen sowie teilweise speichelfördernd sind,
die sensorischen Eindrücke
bei höheren
Einsatzkonzentrationen relativ stark sind und relativ lange anhalten.
Dabei sind weitere sensorische Eindrücke zu erkennen, die das Profil
abrunden, so dass die Verbindungen der Formel (3a) und (3b) (sowie
deren Mischungen) hervorragend als Aromastoffe (für die genannten
Zwecke) eingesetzt werden können.
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Einige
der Verbindungen der Formel 3a sind bekannt: so wurde 2E-Decensäure-N-isobutylamid
in Piper guineense, einer in Nigeria als Gewürz verwendeten Pflanze gefunden
(S. K. Adesina, A. S. Adebayo, S. K. O. Adesina und R. Groening,
Pharmazie 2002, 57 (9), 622-627).
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3E-Decensäure-N-isobutylamid
wurde früher
schon einmal hergestellt und charakterisiert (vgl. Journal of the
Indian Chemical Society, Bd. 14, Jhrg. 1937, Seiten 421 und 424
bzw. Beilstein Referenz-Nr. 1778318). Besonders bevorzugt sind die
folgenden Alkencarbonsäure-N-alkylamide:
2E-Decensäure-N-isobutylamid2Z-Decensäure-N-isobutylamid
2E-Decensäure-N-(2-methylbutyl)amid
3E-Decensäure-N-isobutylamid
3E-Nonensäure-N-isobutylamid
sowie
deren Mischungen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind Zubereitungen, Halbfertigwaren und Riech-, Aroma- und Geschmackstoffkompositionen,
enthaltend die erfindungsgemäßen Alkencarbonsäure-N-alkylamide.
Siehe dazu unten.
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Die
erfindungsgemäß einzusetzenden
Alkencarbonsäure-N-alkylamide
(oder deren Mischungen) können
auch in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen zur Erzeugung
eines Gefühls
von Wärme
auf der Haut verwendet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung
der Erfindung werden die erfindungsgemäßen Alkencarbonsäure-N-alkylamide
(oder deren Mischungen) in Kombination mit anderen scharf schmeckenden
und/oder ein Gefühl
von Wärme
erzeugenden Substanzen oder (insbesondere) schart schmeckenden pflanzlichen
Extrakten verwendet. Auf diese Weise kann ein besonders abgerundetes
sensorisches Profil erreicht werden. Insbesondere die Kombination
der erfindungsgemäß einzusetzenden
Alkencarbonsäure-N-alkylamide
mit einem scharf schmeckenden pflanzlichen Extrakt in einem Verhältnis von
0,01 zu 1 bis 100 zu 1, bevorzugt 0,1 zu 1 bis 10 zu 1 erzeugt ein
angenehmes sensorisches Profil.
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Andere,
zur Kombination geeignete scharf schmeckende und/oder ein Gefühl von Wärme erzeugende Substanzen
sind hierbei z.B.: Capsaicin, Dihydrocapsaicin, Gingerole, Paradole,
Shogaole, Piperin, Carbonsäure-N- vanillylamide, insbesondere
Nonansäure-N-vanillylamid,
Pellitorin oder Spilanthol, 2-Nonensäure-N-4-hydroxy-3-methoxyphenylamid,
Alkylether von 4-Hydroxy-3-methoxybenzylalkohol,
insbesonders 4-Hydroxy-3-methoxybenzyl-n-butylether, Alkylether von 4-Acyloxy-3-methoxybenzylalkohol,
insbesondere 4-Acetyloxy-3-methoxybenzyl-n-butylether und 4-Acetyloxy-3-methoxybenzyl-n-hexylether, Alkylether
von 3-Hydroxy-4-methoxybenzylalkohol, Alkylether von 3,4-Dimethoxybenzylalkohol,
Alkylether von 3-Ethoxy-4-hydroxybenzylalkohol,
Alkylether von 3,4-Methylendioxybenzylalkohol, (4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)essigsäureamide,
insbesondere (4-Hydroxy-3-methoxyphenyl)essigsäure-N-n-octylamid,
Vanillomandelsäurealkylamide,
Ferulasäure-phenethylamide,
Nicotinaldehyd, Methylnicotinat, Propylnicotinat, 2-Butoxyethylnicotinat,
Benzylnicotinat, 1-Acetoxychavicol, Polygodial und Isodrimeninol.
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Zur
Kombination geeignete scharf schmeckende pflanzliche Extrakte sind
alle für
die Ernährung
geeigneten pflanzlichen Extrakte, die einen scharfen und/oder warmen
sensorischen Eindruck hervorrufen. Bevorzugt als pflanzliche Extrakte
sind insoweit beispielsweise Pfefferextrakt (Piper ssp., insbesondere
Piper nigrum), Wasserpfefferextrakt (Polygonum ssp., insbesondere
Polygonum hydropiper), Extrakte aus Allium ssp. (insbesondere Zwiebel
und Knoblauchextrakte), Extrakte aus Rettich (Raphanus ssp.), Meerrettichextrakte (Cochlearia
armoracia), Extrakte aus schwarzem (Brassica nigra), wildem oder
gelbem Senf (Sinapis ssp., insbesondere Sinapis arvensis und Sinapis
alba), Bertramwurzel-Extrakte (Ancyclus ssp., insbesondere Anacylcus
pyrethrum L.), Sonnenhutextrakte (Echinaceae ssp.), Extrakte aus
Szechuan-Pfeffer
(Zanthoxylum ssp., insbesondere Zanthoxylum piperitum), Spilanthesextrakt
(Spilanthes ssp., insbesondere Spilanthes acmella), Chiliextrakt
(Capsicum ssp., insbesondere Capsicum frutescens), Paradieskörner-Extrakt
(Aframomum ssp., insbesondere Aframomum melegueta [Rose] K. Schum.),
Ingwerextrakt (Zingiber ssp., insbesondere Zingiber officinale),
Galangaextrakt (Kaempferia galanga oder Alpinia galanga) und Jaborandi-Extrakt
(Pilocarpus-Spezies,
insbesondere Pilocarpus jaborandi).
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Die
scharf schmeckenden pflanzlichen Extrakte können häufig aus den entsprechenden
frischen oder getrockneten Pflanzen oder Pflanzenteilen, insbesondere
aber aus weißen,
grünen
oder schwarzen Pfefferkörnern,
Wasserpfefferkörnern,
Zwiebeln und Knoblauch, Rettichwurzel, Meerrettich, Senfkörnern, Sonnenhutwurzeln,
Bertramwurzel, Pflanzenteilen der Zanthoxylum-Arten, Pflanzenteilen der Spilanthes-Arten,
Chilischoten, Paradieskörnern
oder Ingwer- oder Galangawurzeln gewonnen werden. Dabei werden die
getrockneten Pflanzenteile, die vorzugsweise vorher zerkleinert
wurden, üblicherweise
mit einem für
Nahrungs- und Genussmittel geeigneten Lösungsmittel, bei einer Temperatur
im Bereich von 0°C
bis zum Siedepunkt des jeweiligen Lösungsmittels extrahiert, anschließend filtriert
und das Filtrat ganz oder teilweise einengt, vorzugsweise durch
Destillation, Gefrier- oder Sprühtrocknung.
Der so erhaltene Rohextrakt kann dann noch weiter aufgearbeitet
werden, beispielsweise mit Wasserdampf bei Drücken von 0,01 mbar bis Normaldruck
behandelt und/oder in einem für
Nahrungs- und Genussmittel geeigneten Lösungsmittel aufgenommen werden.
Für Nahrungs-
und Genussmittel geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise: Wasser, Ethanol, Methanol, Propylenglycol,
Glycerin, Aceton, Dichlormethan, Diethylether, Hexan, Heptan, Triacetin,
ein pflanzliches Öl
oder Fett, superkritisches Kohlendioxid oder ein Gemisch der vorgenannten
Lösungsmittel.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung sind der Ernährung oder dem Genuss dienende
Zubereitungen, enthaltend eine (zur Erzielung eines Gefühls von
Schärfe
oder Wärme,
oder zur Verstärkung
oder Imitierung des Geschmacks von Ethanol) wirksame Menge eines
Alkencarbonsäure-N-alkylamids
der Formel (3a) oder (3b) oder einer Mischung aus zwei oder mehr
Verbindungen der Formel (3a) und/oder (3b)
wobei jeweils
R1
und
R2 die
oben genannten Bedeutungen haben,
und gegebenenfalls andere übliche Grund-,
Hilfs- und Zusatzstoffe für
Nahrungs- und Genussmittel. Diese Zubereitungen enthalten in der
Regel 0,0000001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,00001 bis 1 Gew.-%,
besonders bevorzugt aber 0,00001 Gew.-% bis 0,1 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, an einem oder mehreren Alkencarbonsäure-N-alkylamiden der
Formel (3a) oder (3b). Weitere übliche
Grund-, Hilfs- und Zusatzstoffe für Nahrungs- oder Genussmittel
können
in Mengen von 0,0000001 bis 99,9999999 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis
80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthalten
sein. Ferner können
die Zubereitungen Wasser in einer Menge bis zu 99,9999999 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung, enthalten.
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Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße Zubereitung
mindestens eine weitere scharf schmeckende und/oder ein Gefühl von Wärme erzeugende
Substanz oder mindestens einen scharf schmeckenden pflanzlichen
Extrakt. Der Ernährung
oder dem Genuss dienende Zubereitungen im Sinne der Erfindung sind z.B.
Backwaren (z.B. Brot, Trockenkekse, Kuchen, sonstiges Gebäck), Süßwaren (z.B.
Schokoladen, Schokoladenriegelprodukte, sonstige Riegelprodukte,
Fruchtgummi, Hart- und Weichkaramellen, Kaugummi), alkoholische
oder nicht-alkoholische Getränke
(z.B. Kaffee, Tee, Wein, weinhaltige Getränke, Bier, bierhaltige Getränke, Liköre, Schnäpse, Weinbrände, fruchthaltige
Limonaden, isotonische Getränke,
Erfrischungsgetränke, Nektare, Obst-
und Gemüsesäfte, Frucht-
oder Gemüsesaftzubereitungen),
Instantgetränke
(z.B. Instant-Kakao-Getränke,
Instant-Tee-Getränke,
Instant-Kaffeegetränke), Fleischprodukte
(z.B. Schinken, Frischwurst- oder Rohwurstzubereitungen, gewürzte oder
marinierte Frisch- oder Pökelfleischprodukte),
Eier oder Eiprodukte (Trockenei, Eiweiß, Eigelb), Getreideprodukte
(z.B. Frühstückscerealien,
Müsliriegel,
vorgegarte Fertigreis-Produkte), Milchprodukte (z.B. Milchgetränke, Milcheis,
Joghurt, Kefir, Frischkäse,
Weichkäse,
Hartkäse, Trockenmilchpulver,
Molke, Butter, Buttermilch), Fruchtzubereitungen (z.B. Konfitüren, Fruchteis,
Fruchtsoßen,
Fruchtfüllungen),
Gemüsezubereitungen
(z.B. Ketchup, Soßen,
Trockengemüse,
Tiefkühlgemüse, vorgegarte
Gemüse,
eingekochte Gemüse),
Knabberartikel (z.B. gebackene oder frittierte Kartoffelchips oder
Kartoffelteigprodukte, Extrudate auf Mais- oder Erdnussbasis), Produkte
auf Fett- und Ölbasis
oder Emulsionen derselben (z.B. Mayonnaise, Remoulade, Dressings),
sonstige Fertiggerichte und Suppen (z.B. Trockensuppen, Instant-Suppen,
vorgegarte Suppen), Gewürze,
Würzmischungen
sowie insbesondere Aufstreuwürzungen
(englisch: Seasonings), die beispielsweise im Snackbereich Anwendung
finden. Die Zubereitungen im Sinne der Erfindung können auch
als Halbfertigware zur Herstellung weiterer der Ernährung oder
dem Genuss dienenden Zubereitungen dienen. Die Zubereitungen im
Sinne der Erfindung können
auch in Form von Kapseln, Tabletten (nichtüberzogene sowie überzogene
Tabletten, z.B. magensaftresistente Überzüge), Dragees, Granulaten, Pellets,
Feststoffmischungen, Dispersionen in flüssigen Phasen, als Emulsionen,
als Pulver, als Lösungen,
als Pasten oder als andere schluck- oder kaubare Zubereitungen als
Nahrungsergänzungsmittel vorliegen.
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Besonders
vorteilhaft hat sich auch erwiesen, dass die erfindungsgemäß einzusetzenden
Alkencarbonsäure-N-alkylamide,
insbesondere in der bevorzugten Kombination mit schart schmeckenden
pflanzlichen Extrakten, den scharfen Geschmack von Alkohol in alkoholischen
Getränken
oder Zubereitungen mit alkoholischen Getränken imitieren können und
es damit möglich
ist, den Alkoholgehalt in alkoholischen Getränken oder in Zubereitungen
mit alkoholischen Getränken
bei gleichbleibender sensorischer Beurteilung niedriger einzustellen
oder ganz zu ersetzen. Eine entsprechende erfindungsgemäße Zubereitung
umfasst deshalb eine wirksame Menge an Alkencarbonsäure-N-Alkylamid der Formel
oder einer Mischung aus zwei
oder mehr Verbindungen der Formel (3a) und/oder (3b),
wobei
jeweils
R
1 einen Alkylrest darstellt,
und
R
2 einen Niederalkylrest darstellt,
als
(i) Scharfstoff und/oder (ii) zur Erzeugung eines Gefühls von
Wärme beim
Verzehr unabhängig
von der Temperatur des Alkencarbonsäure-N-alkylamids und/oder (iii)
zur Verstärkung
des Geschmacks von Ethanol und/oder (iv) zur Imitierung des Geschmacks
von Ethanol sowie gegebenenfalls eine wirksame Menge (i) einer weiteren
scharf schmeckenden und/oder wärmeerzeugenden
Substanz und/oder (ii) eines scharf schmeckenden pflanzlichen Extrakts.
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Vorzugsweise
wird der an den Geschmack von Ethanol erinnernde Geschmack dabei
wesentlich durch die Menge an Alkencarbonsäure-N-Alkylamid(en) bestimmt bestimmt. Ethanol
ist in solchen erfindungsgemäßen Zubereitungen
maximal in einer Menge von 0,5 Gew.-% vorhanden, wenn eine Alkoholreduktion
gegenüber
einem in etwa gleich schmeckenden Vergleichsprodukt angestrebt ist.
Vorzugsweise enthält
eine solche Zubereitung weniger als 0,1 Gew.-% Ethanol.
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Besonders
vorteilhaft hat sich auch erwiesen, dass die erfindungsgemäßen Alkencarbonsäure-N-alkylamide
den scharfen Geschmack von Capsaicin, Dihydrocapsaicin und Nonivamid
imitieren können
und es damit möglich
ist, den Capsaicingehalt in den der Ernährung oder dem Genuss dienenden
Zubereitungen bei gleichbleibender sensorischer Beurteilung wesentlich
niedriger einzustellen.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung sind der Mundhygiene dienende Zubereitungen,
insbesondere Zahnpflegemittel wie Zahnpasten, Zahngele, Zahnpulver,
Mundwässer,
Kaugummis und andere Mundpflegemittel, enthaltend eine wirksame
(siehe dazu oben) Menge eines Alkencarbonsäure-N-alkylamids der Formel (3a)
oder (3b) oder eine Mischung aus zwei oder mehr Verbindungen der
Formel (3a) und/oder (3b),
wobei jeweils
R1
und
R2 die oben angegebene Bedeutung haben
und
gegebenenfalls andere übliche
Grund-, Hilfs- und Zusatzstoffe für solche Zubereitungen. Sie
enthalten vorzugsweise 0,0000001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,00001
bis 1 Gew.-%, insbesondere aber 0,00001 Gew.-% bis 0,1 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, an Alkencarbonsäure-N-alkylamiden
der Formel (3a) oder (3b). Weitere übliche Grund-, Hilfs- und Zusatzstoffe
für die
der Mundhygiene dienenden Zubereitungen können in Mengen von 0,0000001
bis 99,9999999 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 80 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthalten sein. Ferner können die
Zubereitungen Wasser in einer Menge bis zu 99,9999999 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung,
enthalten.
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Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße Zubereitung
mindestens eine weitere scharf schmeckende und/oder ein Gefühl von Wärme erzeugende
Substanz oder mindestens einen scharf schmeckenden pflanzlichen
Extrakt. Zahnpflegemittel, die die erfindungsgemäßen Alkencarbonsäure-N-alkylamide
enthalten, bestehen im allgemeinen aus einem abrasiven System (Schleif- oder Poliermittel),
wie z.B. Kieselsäuren,
Calciumcarbonaten, Calciumphosphaten, Alumiuniumoxiden und/oder
Hydroxylapatiten, aus oberflächenaktiven Substanzen,
wie z.B. Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylsarcosinat und/oder Cocamidopropylbetain,
aus Feuchthaltemitteln, wie z.B. Glycerin und/oder Sorbit, aus Verdickungsmitteln,
wie z.B. Carboxymethylcellulose, Polyethylenglycolen, Carrageenanen
und/oder Laponiten®, aus Süßstoffen,
wie z.B. Saccharin, aus Stabilisatoren und aus aktiven Wirkstoffen,
wie z.B. Natriumfluorid, Natriummonofluorphosphat, Zinndifluorid,
quartären
Ammoniumfluoriden, Zinkcitrat, Zinksulfat, Zinnpyrophosphat, Zinndichlorid,
Mischungen verschiedener Pyrophosphate, Triclosan, Cetylpyridiniumchlorid,
Aluminiumlactat, Kaliumcitrat, Kaliumnitrat, Kaliumchlorid, Strontiumchlorid,
Wasserstoffperoxid, Aromen und/oder Natriumbicarbonat.
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Kaugummis,
welche die erfindungsgemäß einzusetzenden
Alkencarbonsäure-N-alkylamide
enthalten, bestehen im allgemeinen aus einer Kaugummibase, d.h.
einer beim Kauen plastisch werdenden Kaumasse, aus Zuckern verschiedener
Arten, Zuckeraustauschstoffen, Süßstoffen,
Zuckeralkoholen, Feuchthaltemitteln, Verdickern, Emulgatoren, Aromen
und Stabilisatoren.
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Bevorzugt
können
die Alkencarbonsäure-N-alkylamide
der Formeln (3a) und/oder (3b) oder erfindungsgemäße Zubereitungen
in Aufstreuwürzungen,
sogenannten (englisch) Seasonings, eingesetzt werden, um das trockene
Mundgefühl,
das beim Verzehr von Mais-, Kartoffel- oder Reismehl-Chips und -Snacks
entsteht, zu vermeiden und den sensorischen Gesamteindruck zu verbessern.
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Bevorzugte
Aufstreuwürzungen
enthalten z.B. synthetische, natürliche
oder naturidentische Aromastoffe sowie Trägerstoffe wie z.B. Maltodextrin,
Salze wie z.B. Kochsalz, Gewürze
wie z.B. Paprika und Pfeffer, Zuckerstoffe wie z.B. Saccharin und
Geschmacksverstärker
wie z.B. Mononatriumglutamat und/oder Inosinmonophosphat.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen,
welche ein oder mehrere Alkencarbonsäure-N-alkylamide der Formel
(3a) oder (3b) umfassen, können
hergestellt werden, indem das (die) Alkencarbonsäure-N-alkylamid(e) als Substanz,
als Lösung
oder in Form eines Gemisches mit einem festen oder flüssigen Trägerstoff
in eine der Ernährung,
der Mundhygiene oder dem Genuss dienenden Basis-Zubereitung eingearbeitet
wird (werden). Vorteilhafterweise können als Lösung vorliegende erfindungsgemäße Zubereitungen
auch durch Sprühtrocknung
in eine feste Zubereitung überführt werden.
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Zur
Herstellung erfindungsgemäßer Zubereitungen
können
gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
die Alkencarbonsäure-N-alkylamide
und gegebenenfalls andere Bestandteile der erfindungsgemäßen Zubereitung
auch vorher in Emulsionen, in Liposomen, z.B. ausgehend von Phosphatidylcholin,
in Microsphären,
in Nanosphären
oder auch in Kapseln, Granulaten oder Extrudaten aus einer für Lebens-
und Genussmittel geeigneten Matrix, z.B. aus Stärke, Stärkederivaten, Cellulose oder
Cellulosederivaten (z.B. Hydroxypropylcellulose), anderen Polysacchariden
(z.B. Alginat), natürlichen
Fetten, natürlichen
Wachsen (z.B. Bienenwachs, Carnaubawachs) oder aus Proteinen, z.B.
Gelatine, eingearbeitet werden. In einem weiteren bevorzugten Herstellungsverfahren
werden die Alkencarbonsäure-N-alkyl-amide
vorher mit einem oder mehreren geeigneten Komplexbildnern, beispielsweise
mit Cyclodextrinen oder Cyclodextrinderivaten, bevorzugt β-Cyclodextrin,
komplexiert und in dieser komplexierten Form eingesetzt.
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Besonders
bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Zubereitung,
bei der die Matrix so gewählt
wird, dass die Alkencarbonsäure-N-alkylamide
verzögert
von der Matrix freigegeben werden, so dass man eine langanhaltende
scharfe oder wärmeerzeugende
Wirkung erhält.
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Als
andere Bestandteile für
die erfindungsgemäßen, der
Ernährung
oder dem Genuss dienenden Zubereitungen können weitere übliche Grund-,
Hilfs- und Zusatzstoffe für
Nahrungs- oder Genussmittel verwendet werden, z.B. Wasser, Gemische
frischer oder prozessierter, pflanzlicher oder tierischer Grund- oder Rohstoffe (z.B.
rohes, gebratenes, getrocknetes, fermentiertes, geräuchertes
und/oder gekochtes Fleisch, Ei, Knochen, Knorpel, Fisch, Krusten- und Schalentiere,
Gemüse,
Früchte,
Kräuter,
Nüsse,
Gemüse-
oder Fruchtsäfte oder
-pasten oder deren Gemische), verdauliche oder nicht verdauliche
Kohlenhydrate (z.B. Saccharose, Maltose, Fructose, Glucose, Dextrine,
Amylose, Amylopektin, Inulin, Xylane, Cellulose), Zuckeralkohole
(z.B. Sorbit, Mannitol, Xylitol), natürliche oder gehärtete Fette
(z.B. Talg, Schmalz, Palmfett, Kokosfett, gehärtetes Pflanzenfett), fette Öle (z.B.
Sonnenblumenöl,
Erdnussöl,
Maiskeimöl,
Distelöl,
Olivenöl,
Walnussöl,
Fischöl, Sojaöl, Sesamöl), Fettsäuren oder
deren Salze (z.B. Kaliumstearat, Kaliumpalmitat), proteinogene oder nicht-proteinogene
Aminosäuren
und verwandte Verbindungen (z.B. Taurin, Kreatin, Kreatinin), Peptide,
native oder prozessierte Proteine (z.B. Gelatine), Enzyme (z.B.
Peptidasen, Glucosidasen, Lipasen), Nukleinsäuren, Nucleotide (Inositolphosphat),
geschmacksmodulierende Stoffe (z.B. Natriumglutamat, 2-Phenoxypropionsäure, Hydroxyflavanone
gemäß
EP 1,258,200 ), Emulgatoren
(z.B. Lecithine, Diacylglycerole), Stabilisatoren (z.B. Carageenan,
Alginat, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl), Konservierungsstoffe
(z.B. Benzoesäure,
Sorbinsäure),
Antioxidantien (z.B. Tocopherol oder dessen Derivate, Ascorbinsäure oder
deren Derivate), Chelatoren (z.B. Citronensäure), organische oder anorganische
Säuerungsmittel
(z.B. Äpfelsäure, Essigsäure, Citronensäure, Weinsäure, Phosphorsäure), Bitterstoffe
(z.B. Chinin, Coffein, Limonin), Süßstoffe (z.B. Saccharin, Cyclamat,
Aspartam, Neotam, Neohesperidind-hydrochalkon, Tagatose, Sucralose),
mineralische Salze (z.B. Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid,
Natriumphosphate), die enzymatische Bräunung verhindernde Stoffe (z.B.
Sulfit, Ascorbinsäure),
etherische Öle,
Pflanzenextrakte, natürliche
oder synthetische Farbstoffe oder Farbpigmente (z.B. Carotinoide,
Flavonoide, Anthocyane, Chlorophyll und deren Derivate), Gewürze, sowie
Riechstoffe, synthetische, natürliche
oder naturidentische Aroma- und Geschmackstoffe.
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Bevorzugt
enthalten erfindungsgemäße Zubereitungen
auch noch eine Aromakomposition, um den Geschmack und/oder Geruch
der Zubereitung abzurunden und zu verfeinern. Geeignete Aromakompositionen enthalten
z.B. synthetische, natürliche
oder naturidentische Aromastoffe sowie Riechstoffe, insbesondere
aber auch andere scharf schmeckende und/oder wärmeerzeugende Substanzen oder
Pflanzenextrakte.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft den Einsatz der erfindungsgemäßen Zubereitungen
als Halbfertigwaren, insbesondere mit dem Ziel der Aromatisierung
von aus den Halbfertigwaren gefertigten Fertigwaren.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 2E-Decensäure-N-isobutylamid und/oder
2E-Decensäure-N-(2-methylbutyl)amid
als Mittel zur Speichelförderung.
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Darstellung
der Alkensäure-N-alkylamide
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Beispiel 1 Darstellung
von 2E-Decensäure-N-isobutylamid
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56
g 2E-Decensäure
wurden in 82 ml Toluol gelöst
und bei 20-23 °C
mit 44 g Thionylchlorid versetzt. Das Gemisch wurde über Nacht
bei 20-23 °C
gerührt,
dann 1 h auf 40 °C
erwärmt
und dann das Toluol im Wasserstrahlvakuum bei 40 °C abdestilliert.
Von dem rohen 2E-Decensäurechlorid
(61 g) wurden 40 g in 40 ml Aceton gelöst und zu einer Lösung von
17 g Isobutylamin in 40 ml Aceton und 100 ml Natronlauge (9,7 g
NaOH in Wasser) gegeben. Das ölige
Produkt wird abgetrennt und aus Petrolether umkristallisiert, wobei
man 20 g Produkt in Form leicht gelblicher Kristallnadeln erhält (Reinheit
GC: 96,5 %).
1H-NMR (CDCl3;
400 MHz, δ):
6,82 (1H, dt, J = 15,2 Hz, J = 7,0 Hz, H-3), 5,78 (1H, dt, J = 15,2
Hz, J = 1,5 Hz, H-2), 5,65 (1H, bs, NH), 3,14 (2H, dd, J = 6,85
Hz, J = 6,17 Hz, H-1'),
2,16 (2H, m, J = 7 Hz, J = 1,5 Hz, H-4), 1,80 (1H, m, J = 6,75 Hz,
H-2'), 1,44 (2H,
m, J = 7,19 Hz, H-5), 1,34-1,23 (8H, m, H-6, H-7, H-8, H-9), 0,92
(6H, d, J = 6,78 Hz, H-3'),
0,88 (3H, t, J = 6,82 Hz, H-10) ppm.
13C-NMR
(CDCl3; 100 MHz, δ): 165,80 (C, C-1), 144,38 (CH,
C-3), 123,32 (CH, C-2), 46,75 (CH2, C-1'), 31,98 (CH2, C-4), 31,70 (CH2,
C-8), 29,11 (CH2), 29,04 (CH2),
28,54 (CH, C-2'),
28,25 (CH2), 22,59 (CH2),
20,10 (2☐CH3, C-3'), 14,05 (CH3, C-10) ppm.
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Beispiel 2 Darstellung
von 2E-Decensäure-N-(2-methylbutyl)amid
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Analog
zu Beispiel 1 wurde ausgehend von 2E-Decensäure und 2-Methylbutylamin das 2E-Decensäure-N-(2-methylbutyl)amid
hergestellt (Reinheit GC: 94,2 %).
1H-NMR
(CDCl3; 400 MHz, δ): 6,83 (1H, dt, 15.2 Hz, 6,9
Hz, H-3), 5,76 (1H, dt, 15,3 Hz, 1,5 Hz, H-2), 5,45 (1H, bs, NH),
3,27 (1 H, dt, 13,4 Hz, 6,1 Hz, H-1'), 3,13 (1H, ddd, 13,4 Hz, 7,2 Hz, 6,1
Hz, H-1'), 2,17
(2H, ddd, 7,1 Hz, 7,1 Hz, 1,6 Hz, H-4), 1,58 (1H, m, 6,7 Hz, H-2'), 1,48 – 1,35 (2H,
m), 1,35 – 1,23
(8H, m), 1,16 (1H, m, H-3'), 0,91
(3H, t, 7,4 Hz, H-4'),
0,906 (3H, d, 6,8 Hz, H-5'),
0,88 (3H, t, 6,8 Hz, H-10) ppm.
13C-NMR
(CDCl3; 100 MHz, δ): 166,17 (C, C-1), 144,80 (CH,
C-3), 123,57 (CH, C-2), 45,11 (CH2, C-1'), 35,02 (CH2, C-2'),
32,04 (CH2, C-4), 31,77 (CH2,
C-8), 29,16 (CH2, C-5,6 oder 7), 29,10 (CH2, C-5,6 oder 7), 28,29 (CH2,
C-5,6 oder 7), 27,03 (CH2, C-3'), 22,64 (CH2, C-9), 17,19 (CH3,
C-5'), 14,08 (CH3, C10), 11,28 (CH3,
C-4') ppm.
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Beispiel 3 Darstellung
von 3E-Nonensäure-N-isobutylamid
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2,5
g 3E-Nonensäure
und 1,84 g N-Hydroxysuccinimid wurden in 20 ml 1,4-Dioxan gelöst und eine Lösung von
3,30 g N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
zudosiert. Die trübe
werdende Mischung wird bei 20-23 °C über Nacht
gerührt
und filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum bis zur Trockene eingedampft
(4,2 g, gelbes Öl). Das
Rohprodukt wird in 50 Chloroform gelöst und eine Mischung von 1,8
ml Isobutylamin und 5 ml Triethylamin zugegeben. Die Reaktionsmischung
wird bei 20-23 °C
noch 4 h gerührt,
mit 25 ml 10 % HCl angesäuert,
mit 25 ml 10 % Natriumcarbonatlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat im Vakuum eingeengt.
Man erhält
3,33 g eines gelblichen Öls
(Reinheit GC: 96,2 % Hauptprodukt, 2E-Isomer 2,5 %).
1H-NMR (CDCl3; 400
MHz, δ):
6,02 (1 H, bs), 5,63 (1H, dtt, J = 15,24 Hz, J = 6,5 Hz, J = 1,10
Hz, H-4), 5,53 (1H, dtt, J = 15,27 Hz, J = 6,83 Hz, J = 1,15 Hz,
H-3), 3,07 (2H, dd, J = 6,82 Hz, J = 5,98 Hz, H-1'), 2,94 (2H, dd,
J = 6,8 Hz, J = 1,10 Hz, H-2), 2,05 (2H, td, J = 7,05 Hz, J = 0,97
Hz, H-5), 1,77 (1H, m, J = 6,73 Hz, H-2'), 1,43-1,23 (6H, m, H-6, H-7, H-8),
0,90 (6H, d, J = 6,7 Hz, H-3'),
0,88 (3H, t, J = 6,95 Hz, H-9) ppm.
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Beispiel 4 Darstellung
von 3E-Decensäure-N-isobutylamid
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2,72
g 3E-Decensäure
und 1,84 g N-Hydroxysuccinimid wurden in 20 ml 1,4-Dioxan gelöst und eine Lösung von
3,30 g N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
zudosiert. Die trübe
werdende Mischung wird bei 20-23 °C über Nacht
gerührt
und filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum bis zur Trockene eingedampft
(gelbes Öl).
Das Rohprodukt wird in 50 Chloroform gelöst und eine Mischung von 1,8
ml Isobutylamin und 5 ml Triethylamin zugegeben. Die Reaktionsmischung
wird bei 20-23 °C
noch 4 h gerührt,
mit 25 ml 10 % HCl angesäuert,
mit 25 ml 10 % Natriumcarbonatlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat im Vakuum eingeengt.
Man erhält
ca. 3 g eines gelblichen Öls,
das durch Chromatographie an Kieselgel 60 mit dem Eluenten n.-Hexan/Essigsäureethylester
aufgereinigt wurde.
1H-NMR (CDCl3; 400 MHz, δ): 5,70 (1 H, bs), 5,64 (1H,
dtt, J = 15,2 Hz, J = 6,6 Hz, J = 1 Hz, H-4), 5,52 (1H, dtt, J =
15,2 Hz, J = 7 Hz, J = 1 Hz, H-3), 3,07 (2H, dd, J = 6,9 Hz, J =
6,1 Hz, H-1'), 2,95
(2H, dd, J = 7 Hz, J = 1 Hz, H-2), 2,02 (2H, td, J = 7 Hz, J = 1
Hz, H-5), 1,72 (1 H, m, J = 6,7 Hz, H-2'), 1,43-1,23 (8H, m, H-6, H-7, H-8, H-9), 0,86
(6H, d, J = 6,7 Hz, H-3'),
0,85 (3H, t, J = 7 Hz, H-10) ppm.
13C-NMR
(CDCl3; 100 MHz, δ): 171,32 (C, C-1 ), 136,85
(CH, C-4), 122,70 (CH, C-3), 46,83 (CH2,
C-1'), 40,65 (CH2, C-2), 32,57 (CH2,
C-5), 31,70 (CH2, C-8), 29,20 (CH2, C-6), 28,87 (CH2,
C-7), 28,46 (CH, C-2'),
20,04 (2☐CH3, C-3'),
14,09 (CH3, C-10) ppm.
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Beispiel 5 Sensorische
Bewertung
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Die
zu verkostende Substanz (siehe unten) wurde in Ethanol gelöst und die
ethanolische Lösung
dann mit 11 %iger Zuckerlösung
verdünnt
(Endkonzentration: c). Zur Verkostung wurden jeweils ca. 5 ml der
Zuckerlösung
heruntergeschluckt. Wenn der Schwellenwert der Substanz bekannt
war, wurde für
die Verkostung ein Wert knapp über
dem Schwellenwert gewählt.
Eine Gruppe von 6 – 8
Prüfern
hat die Lösungen
verkostet.
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a) Profil 2E-Decensäure-N-isobutylamid
(Beispiel 1):
-
- c = 10 ppm: leicht schart, betäubend, Wärmegefühl, speichelfördernd;
leicht krautig, Citrus-artig, kribbelnd, Ingwer-artig
-
b) Profil 2E-Decensäure-N-(2-methylbutyl)amid
(Beispiel 2):
-
- c = 10 ppm: leicht scharf, speichelfördernd, kribbelnd, leichtes
Wärmegefühl
-
c) Profil 3E-Nonensäure-N-isobutylamid
(Beispiel 3):
-
- c = 10 ppm: anästhesierend,
Schärfe
baut sich auf, Eindruck nach süßer Mandel,
leicht bitter
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d) Profil 3E-Decensäure-N-isobutylamid
(Beispiel 4):
-
- c = 10 ppm: kratzende Schärfe, baut sich langsam im Rachen
auf, leicht bitter
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Vergleichsbeispiele
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e) Profil Dihydrocapsaicin:
-
- c = 100 ppb: leicht verzögert
einsetzende Wirkung im Rachenraum, aggressiv, brennende Schärfe (Chili,
leichte Wärmeentwicklung)
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f) Profil 2E,4E-Decadiensäure-N-isobutylamid
(trans-Pellitorin)
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- c = 10 ppm: speichelfördernd,
fettig, fruchtig, leicht kribbelnd, schwach scharf
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Beispiel 6 Anwendung in
einem Apfelschnaps als Alkohol-Geschmacksverstärker
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Standardzubereitung
mit 20 Vol% Ethanol:
20
l | Ethanol
96 Vol.-% |
5,2
l | Aroma
(Natürliches
Apfel-Fruchtsaft-Likör-Aroma,
15 % Vol.) |
27
kg | Zuckersirup |
1 kg | Citronensäure-Monohydrat |
-
Auffüllen mit
Wasser, demineralisiert auf 100 l; Gesamtmenge 100 l
-
Reduzierte
Zubereitung mit Alkohol-Geschmacksverstärker
14,90
l | Ethanol
96 Vol.-% |
5,2
l | Aroma
(Natürliches
Apfel-Fruchtsaft-Likör-Aroma,
15 % Vol., |
| enthält 0,01
Gew.-% 2E-Decensäure-N-isobutylamid) |
27
kg | Zuckersirup |
1 kg | Citronensäure-Monohydrat |
-
Auffüllen mit
Wasser, demineralisiert auf 100 l; Gesamtmenge 100 l
-
Die
beiden Zubereitungen sind sensorisch nahezu identisch.
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Beispiel 7 Anwendung in
Kombination mit einem scharten Pflanzenextrakt als Alkohol-Geschmacksverstärker
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Standardzubereitung
mit 20 Vol% Ethanol:
20
l | Ethanol
96 Vol.-% |
5,2
l | Aroma
(Natürliches
Apfel-Fruchtsaft-Likör-Aroma,
15 % Vol.) |
27
kg | Zuckersirup |
1 kg | Citronensäure-Monohydrat |
-
Auffüllen mit
Wasser, demineralisiert auf 100 l; Gesamtmenge 100 l
-
Reduzierte
Zubereitung mit Alkohol-Geschmacksverstärker
14,90
l | Ethanol
96 Vol.-% |
5,2
l | Aroma
(Natürliches
Apfel-Fruchtsaft-Likör-Aroma,
15 % Vol., enthält
0,0025 Gew.-% 2E-Decensäure-N-isobutylamid
und 0,0075 Gew.-% Paradieskörnerextrakt) |
27
kg | Zuckersirup |
1 kg | Citronensäure-Monohydrat |
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Auffüllen mit
Wasser, demineralisiert auf 100 l; Gesamtmenge 100 l
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Die
beiden Zubereitungen sind sensorisch nahezu identisch.
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Beispiel 8 Anwendung in
einer alkoholfreien Zubereitung als Alkohol-Imitat
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Standardzubereitung
mit Alkohol (5,5 % Vol. Alkohol):
4,06
g | Ethanol
absolut, p.A. |
20
g | Invertzuckersirup
66,5 % Trockensubstanz |
75,94
g | Leitungswasser |
-
Zubereitung
ohne Alkohol:
20
g | Invertzuckersirup
66,5 % Trockensubstanz |
80
g | Leitungswasser |
-
20
ppm bez. auf Gesamtzubereitung 2E-Decensäure-N-isobutylamid aus Beispiel
1
-
Für die einzelnen
Zubereitungen werden alle Zutaten gemischt und das Aroma zuletzt
dosiert.
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Verkostung:
die Zubereitung ohne Alkohol weist einen Alkoholschärfecharakter
auf, der mit der Standardzubereitung (5,5 % Vol.) gut übereinstimmt.
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Beispiel 9 Anwendung in
einer alkoholfreien Zubereitung als Alkohol-Imitat zusammen mit
einem scharten Pflanzenextrakt
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Standardzubereitung
mit Alkohol (5,5 % Vol. Alkohol):
4,06
g | Ethanol
absolut, p.A. |
20
g | Invertzuckersirup
66,5 % Trockensubstanz |
75,94
g | Leitungswasser |
-
Zubereitung
ohne Alkohol:
20
g | Invertzuckersirup
66,5 % Trockensubstanz |
80
g | Leitungswasser |
20
ppm | bez.
auf Gesamtzubereitung 2E-Decensäure-N-isobutylamid
aus Beispiel 1 |
0,3
g | Paradieskörner-Extrakt |
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Für die einzelnen
Zubereitungen werden alle Zutaten gemischt und das Aroma zuletzt
dosiert.
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Verkostung:
auch hier zeigt die Zubereitung ohne Ethanol einen Alkoholschärfecharakter
auf, der mit der Standardzubereitung (5,5 % Vol.) sehr gut übereinstimmt.
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Beispiel
10 Anwendung in einer Zahnpasta als Aromastoff
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Die
Inhaltsstoffe der Teile A und B werden jeweils für sich vorgemischt und zusammen
unter Vakuum bei 25 – 30°C 30 min
gut verrührt.
Teil C wird vor gemischt und zu A und B gegeben; D wird hinzugefügt und die
Mischung unter Vakuum bei 25 – 30°C 30 min
gut verrührt.
Nach Entspannung ist die Zahnpasta fertig und kann abgefüllt werden.
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Beispiel
11 Anwendung in einem zuckerfreien Kaugummi als Aromastoff
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Teile
A bis D werden gemischt und intensiv geknetet. Die Rohmasse kann
z.B. in Form von dünnen Streifen
zu verzehrsfertigen Kaugummis verarbeitet werden.
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Beispiel
12 Anwendung in einem Mundwasser als Aromastoff
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Die
Inhaltsstoffe der Teile A und B werden jeweils für sich gemischt. Teil B wird
langsam in Teil A eingerührt,
bis die Mischung homogen ist.
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Beispiel 13 Anwendunq
in einer Aufstreuwürze
für frittiertes
Knabbergebäck
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100
g nicht gewürzte
Tortilla Chips werden mit einer Mischung aus 7 g Käse-Trockenaroma für Snacks und
0,07 g 2E-Decensäure-N-isobutylamid überstreut.
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Beispiel 14 Anwendunq
in einer Kekscremefüllung
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100
g Standard-Cremefüllung
werden mit 0,4 g Erdbeer-Aroma und 0,1 g 2E-Decensäure-N-isobutylamid intensiv
vermischt.