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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein für ein Bildretrievalsystem geeignetes
Speicherungs- und Zugriffsverfahren in einem nach dem Client/Server-Prinzip
organisierten Datenübertragungsnetz.
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Für den schnellen
Transport von medizinischen Bilddaten (z.B. MRT- oder CT-Daten)
in einer vernetzten Umgebung werden heute Netzwerkverbindungen mit
hoher Bandbreite benötigt.
Der Trend in der medizinischen Diagnose geht hin zu Verfahren, die
aufgrund höherer
Anforderungen an die Bildauflösung
die Echtzeit-Verarbeitung immer größerer Datenmengen und damit
höhere
Datenraten erforderlich machen, was eine Erhöhung der Netzauslastung beim
Versenden der Bilddaten zur Folge hat. Ein wahlfreier Zugriff auf
eine Untermenge der Bilddaten (z.B. das erste und letzte Frame einer
aus mehreren Frames bestehenden Bilddatensequenz) ist nur lokal möglich, nachdem
das gesamte Bild (z.B. nach dem DICOM-Standard) vollständig übertragen
wurde. Wünschenswert
wäre dagegen
ein wahlfreier Zugriff auf die Massendaten (z.B. auf einzelne Frames
oder eine Anzahl von Pixeln eines Bildes), um bei Bedarf eine im
Hinblick auf die Netzauslastung optimierte Übertragung einzelner Datenblöcke der
Bilddatensequenz zu ermöglichen
(im Gegensatz zur Übertragung
der kompletten Bilddatensequenz gemäß DICOM-Standard).
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In
US 2003/0005464 A1 wird ein Client/Server-System und ein zugehöriges Verfahren
zur getrennten Speicherung von medizinischen Bilddaten (Pixel) und
Metadaten (Header) in einem Rechnernetz beschrieben, wobei die Bilddaten
ohne jegliche Zusatzinformationen in einem zentralen Datenarchiv abgelegt
sind und die Metadaten einschließlich eigens generierter Links
auf die Bilddaten in einem separaten, räumlich entfern ten Datenarchiv
gespeichert werden. Die getrennte Speicherung soll dabei das Zurückgreifen
auf Standard-Technologien für
die Datenhaltung in skalierbarem Maßstab sowie die Einhaltung
von Datensicherheitsanforderungen gewährleisten.
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US
2002/0023172 A1 offenbart ein Client/Server-System und ein zugehöriges Routing-Verfahren
zur Übertragung
medizinischer Bilddaten und Metadaten über ein paketvermitteltes Rechnernetz. Dabei
wird ein Router verwendet, der die in den zu versendenden Datenpaketen
enthaltenen Adressierungsinformationen auswertet und anhand von
Verkehrslenkungstabellen den günstigsten
Weg der Daten von einem zentralen Netzserver durch das Netz zu einem
Client-Terminal ermittelt. Das System beinhaltet dabei die Vergabe
von Zugriffsschlüsseln,
sogenannten "Global
Unique Identifiers" (GUIDs),
für medizinische
Bilddaten. Anhand einer solchen GUID soll bei Vorliegen mehrerer
Kopien eines Bilddatensatzes erkannt werden, ob eine Kopie lokal
verfügbar ist
oder erst von dem zentralen Netzserver heruntergeladen werden muss.
Bilddaten und Metadaten werden dabei auf unterschiedliche Art und
Weise behandelt.
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Da
sich ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung auf ein Speicher- und Zugriffsverfahren
bezieht, das vorzugsweise im Bereich des medizinischen Bildretrievals
verwendet werden soll, werden im Folgenden kurz zwei der heute vorwiegend
eingesetzten Kommunikationsstandards zur Beschreibung, Speicherung, Übertragung
und Interpretation medizinischer Bilddaten und damit verknüpfter Kontextinformation
vorgestellt: DICOM SR ("Digital
Imaging and Communication in Medicine – Structured Reporting") und HL7 ("Health Level Seven").
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Der
Kommunikationsstandard DICOM, dessen dritter Teil in dem Fachartikel "Digital Imaging and
Communications in Medicine (DICOM)" (PS 3.3-2003, Rosslyn, Virginia) eingehend
beschrieben wird, ist ein Standard zum Austausch und zur Verwaltung
medizinischer Bilddaten und anderer damit verbundener Daten, der
im Bereich der Radiologie entwickelt wurde und zukünftig auch
in allen anderen medizinischen Fachbereichen als Standard unterstützt wird.
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Ein
DICOM-Dokument besteht aus zwei Teilbereichen: Header-Daten inklusive dem
aus DICOM-Kode bestehenden "Report
Title" und der sogenannten "Document Content
Sequence", welche
einen nach dem SNOMED-Standard (engl.: "Systemized Nomenclature for Medicine") kodierten medizinischen
Datenteil beinhaltet. Bei SNOMED handelt es sich um eine Beschreibungssprache
mit einem aus mehr als 50.000 Begriffen (Termen) bestehenden Thesaurus,
welche zur Kodierung, Indexierung und Wiederauffindung von Daten
in Patientenakten verwendet wird. Zu den hierbei verwendeten Kodierschemata
gehören
mnemonische, hierarchische, gruppensequenzielle, inkrementelle und
Kombinationskodes. Neben SNOMED verwendet der DICOM-Standard zahlreiche
weitere Kodierschemata (z.B. ICD bzw. LOINC).
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Der
Standard HL7 CDA, eingehend beschrieben in dem Fachartikel "HL7 Clinical Document Architecture
Framework" (Release
1.0, 2000), ist ein internationaler Kommunikationsstandard zum Austausch,
Management sowie zur Integration von Daten, die für die Patientenbehandlung
erforderlich sind.
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Gegenüber unstrukturierten
Volltextdokumenten zeichnen sich HL7 CDA- und DICOM SR-Dokumente
durch eine explizit kodierte Dokumentenstruktur aus, welche z.B.
durch kodierte Kapitel- und Abschnittsbezeichnungen
gekennzeichnet ist. Dabei können
zu jedem Datenelement, für
das ein Eintrag vorgesehen ist, aus einer Bibliotheksdatei die mit
diesem Datenelement assoziierten Kontextinformationen ausgelesen
werden. Diese Kontextinformationen bleiben bei herkömmlichen
Verfahren zur Indexierung von Volltextdokumenten nicht erhalten,
wodurch die Genauigkeit des Suchprozesses vermindert wird. Infolgedessen
kann bei einer herkömmlichen
Indexierung nicht sichergestellt werden, dass eine Suchanfrage alle
für eine
bestimmte Suchanfrage relevanten Dokumente liefert.
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Strukturierte
Objekte, die im DICOM SR- oder HL7 CDA-Format gespeichert sind,
enthalten selbst keine Bildobjekte (bestehend aus Header-Daten und
binär kodierten
Bilddaten), sondern sogenannte Unique Identifiers (UIDs), über die
Bilddaten und andere Objekte (wie z.B. Biosignaldaten) referenziert
werden. DICOM SR verwendet beispielsweise UIDs, mit denen der Typ
und die Instanz referenzierter Objekte bezeichnet werden. Innerhalb
des Dokuments stehen diese UIDs im Kontext weiterer beschreibender
Daten, z.B. Kodes, mit denen ein Untersuchungsverfahren näher bezeichnet
wird. Über diese
Metadaten lassen sich der "Inhalt" eines bestimmten
referenzierten Objekts sowie diesbezügliche Beobachtungen beschreiben.
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Für strukturierte
SGML-Dokumente und objektorientierte Datenbanken sind Erweiterungen
der O2-Abfragesprache bekannt, wie in dem Artikel "From Structured Documents
to Novel Query Facilities",
(SIGMOD RECORD, 23(2):313--324, June 1994) von V. Christophides,
S. Abiteboul, S. Cluet und M. Scholl erläutert ist. Für XML-Dokumente
existiert die in "XQuery
1.0: An XML Query Language" (W3C
Working Draft 2002) beschriebene, für Information Retrieval-Anwendungen
geeignete Anfragesprache XQuery, welche die in der Spezifikation "XML Path Language
(XPath) Version 1.0" (W3C
Recommendation 1999) beschriebene Sprache XPath zur Adressierung
von Teilen eines XML-Dokuments verwendet. XPath ist in der Lage,
Dokumentknoten unter Angabe verschiedener Kriterien zu selektieren und
grundlegende Manipulationen an Zeichenketten, Booleschen Werten
und Knotenmengen durchzuführen
und enthält
eine einfache Funktionsbibliothek, die durch benutzerdefinierte
Funktionen erweitert werden kann.
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PROBLEME HERKÖMMLICHER
LÖSUNGEN NACH
DEM STAND DER TECHNIK
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Bei
den heute kommerziell erhältlichen
Produkten werden medizinische Bilddaten üblicherweise mit Hilfe des
DICOM-Protokolls über
lokale Datenübertragungsnetze
(z.B. über
das LAN eines Krankenhauses) versendet. Dabei wird eine komplette Bilddatensequenz,
welche z.B. aus demografischen Patientendaten, Messparametern, Bilddaten
und konventioneller Befundungsinformation (Annotationen, Grafiken
etc.) besteht, serialisiert, kodiert und über das Netz verschickt. Der
serialisierte Datenstrom wird auf der Empfängerseite dekodiert und wieder richtig
zusammengesetzt, so dass anschließend eine lokale Applikation
wahlfrei auf die Daten zugreifen kann. Dies bedeutet, dass auch
vom Empfänger
nicht benötigte
Frames in dem Datenstrom mitgeschickt werden.
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AUFGABE DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Ausgehend
von dem oben genannten Stand der Technik, ist die vorliegende Erfindung
der Aufgabe gewidmet, ein Speicher- und Zugriffsverfahren für ein Bildretrieval
bereitzustellen, das einen effizienten Zugriff auf Bilddaten (z.B.
auf einzelne Frames) eines Dokumentenmanagementsystems ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Netzauslastung
bei der Übertragung
des bei einem Bildretrieval anfallenden Datenstroms von einem Netzserver
zu einem Client-Terminal zu reduzieren.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsbeispiele,
die den Gedanken der Erfindung weiterbilden, sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert.
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ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein für ein Bildretrievalsystem geeignetes
Speicherungs- und Zugriffsverfahren in einem nach dem Client/Server-Prinzip
organisierten Datenübertragungsnetz
sowie ein zugehöriges
Bildretrievalsystem, bestehend aus einem Netzserver, mindestens
einem Client-Terminal und einem Datenarchiv eines von Server und Client
räumlich
getrennten Mehrnutzer-Dateiverwaltungssystems eines Dateiservers.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
ein nach dem DICOM-Protokoll
standardisierter Datenstrom dergestalt modifiziert, dass nur noch
Metadaten (z.B. Adressdaten und Messinformationen über die
einzelnen Frames einer Bilddatensequenz) über das Datenübertragungsnetz
versendet werden, nicht jedoch die beispielsweise als große Binärdatei (engl.: "Binary Large Object", BLOB) vorliegenden reinen
Massendaten (also die einzelnen Frames der Bilddatensequenz). Letztere
sind erfindungsgemäß in einem
Datenarchiv eines vom Sende- und Empfangssystem räumlich getrennten
Datenverwaltungssystems abgespeichert und können über Zugriffsschlüssel (Links)
auf die diese Massendaten enthaltenden Dateien abgerufen werden.
Erfindungsgemäß sind diese
Zugriffsschlüssel
in den Header des DICOM-Datenstroms als zusätzliche Metainformation eingebettet.
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Der
Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass über
das Netz zunächst
nur ein kleiner Teil der insgesamt vom Sendesystem (z.B. einem Netzserver)
an das Empfangssystem (z.B. ein Client-Terminal) zu übertragenden Daten
gesendet wird. Auf diese Weise wird die zu übertragende Datenmenge und
damit die Übertragungszeit
entsprechend verringert. Mit Hilfe der Zugriffsschlüssel kann
nun ein wahlfreier Zugriff auf einzelne Frames der im Datenarchiv
des externen Dateiverwaltungssystems gespeicherten Bilddaten erfolgen,
ohne dass alle Frames einer Bilddatensequenz zum Client-Terminal übertragen
werden müssen. Auch
dies reduziert die zu übertragende
Datenmenge und verkürzt
somit die Zugriffszeiten auf die einzelnen Frames.
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Ein
weiterer Vorteil besteht in der Ausnutzung dieses Verfahrens für den optimierten
Zugriff auf Dateien eines Mehrnutzer-Dateiverwaltungssystems (engl.: "Shared File System"), wie es in heutigen
Betriebssystemen Stand der Technik ist. Darüber hinaus lässt sich
das hier beschriebene Verfahren auch auf andere BLOB-Attribute (z.B.
vom Typ OB/OW), die im DICOM-Datenstrom enthalten sind, anwenden.
Neben Mehrnutzer-Dateiverwaltungssystemen
sind prinzipiell auch andere allgemein zugreifbare Austauschmedien
für das
erfindungsgemäße Verfahren
geeignet.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Eigenschaften, Merkmale, Vorteile und Anwendungen der zugrunde liegenden
Erfindung ergeben sich aus den untergeordneten abhängigen Patentansprüchen sowie
aus der folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung,
welche in den folgenden Zeichnungen abgebildet sind. Hierbei zeigt
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1 ein
Blockschaltbild einer Client/Server-Architektur eines Bildretrievalsystems
für ein Speicher- und Zugriffsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2 die
Rahmenstruktur eines konventionellen DICOM-Datenstroms,
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3 ein
Diagramm zur Veranschaulichung der Aufspaltung der Bilddatensequenz
in einen nicht zu übertragenden
Anteil, bestehend aus den in dem Mehrnutzer-Dateiverwaltungssystem
abgelegten Massendaten (d.h. den aus einzelnen Pixeln bestehenden
Frames), sowie einen zu übertragenden
Anteil (modifizierter DICOM-Datenstrom), der um einen Abschnitt
erweitert ist, welcher einen Link auf die Massendaten enthält,
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4 ein
Blockdiagramm zur Veranschaulichung der Erzeugung des modifizierten
DICOM-Datenstroms durch die Sendeeinheit,
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5 ein
Blockdiagramm zur Veranschaulichung der Versendung des modifizierten
DICOM-Datenstroms von der Sendeeinheit an die Empfangseinheit,
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6 ein
Blockdiagramm zur Veranschaulichung des wahlfreien Zugriffs der
Empfangseinheit auf die Massendaten über den Link nach Erhalt des modifizierten
DICOM-Datenstroms von der Sendeeinheit und
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7a–c drei
Flussdiagramme zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Speicher-
und Zugriffsverfahrens.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im
Folgenden werden die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens (vgl. 7a–c) und
die Funktionen der in den Ausführungsbeispielen
der zugrunde liegenden Erfindung enthaltenen Systemkomponenten,
wie in 1 abgebildet, näher erläutert. Die Bedeutung der mit
Bezugszeichen versehenen Symbole in 1 bis 7c kann
der beigefügten
Bezugszeichenliste entnommen werden.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild der Client/Server-Architektur des erfindungsgemäßen Bildretrievalsystems 100,
welche aus einer Sendeeinheit 102a (z.B. einem Netzserver),
einer Empfangseinheit 102b (z.B. einem Client-Terminal)
und einem Datenarchiv 106a eines von Sende- und Empfangseinheit
räumlich
getrennten Mehrnutzer-Dateiverwaltungssystems 106 eines
Dateiservers 106b besteht. Dadurch, dass zwischen Server 102a und Client-Terminal 102b nurmehr
ein modifizierter DICOM-Datenstrom 108 übertragen wird, bestehend aus
einem Header zur Übertragung
von Adress- und Metainformation mit einem zusätzlichen Datenfeld 108a für einen
Zugriffsschlüssel 110 auf
die in dem externen Datenarchiv 106a abgelegten Massendaten 112,
ist die zu übertragende
Datenmenge und damit die Netzauslastung bei der Übertragung des bei einem Bildretrieval
zwischen Server 102a und Client 102b anfallenden
Datenstroms entscheidend reduziert. Dies hat zur Folge, dass die
für den
Transfer des modifizierten DICOM-Datenstroms benötigte Zeitdauer TÜ entsprechend
gering ist. Handelt es sich bei dem Zugriffsschlüssel 110 um einen
Zeiger, über den
einzelne, vom Client-Terminal 102b angeforderte Frames
(z.B. F1 bis F8) der in dem Datenarchiv gespeicherten Massendaten 112 gezielt
adressiert werden, kann die Zeitdauer TZ,
welche das Client-Terminal 102b nach Erhalt des Zugriffsschlüssels 110 durch
den Server 102a für
den Zugriff auf diese Frames benötigt,
ebenfalls entscheidend verringert werden.
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In 2 ist
die Rahmenstruktur eines konventionellen DICOM-Datenstroms für den Transfer einer von dem
Netzserver 102a an den Client 102b zu übertragenden
Bilddatensequenz 112 über
ein paketvermitteltes Datenübertragungsnetz 104 skizziert, welche
die serialisierten Bilddaten 112 eines im DICOM-Format
gespeicherten Dokuments enthält.
Sie besteht aus einem Header zur Übertragung von Adress- und
Metainformation sowie einem Nutzdatenteil, welcher die besagten
Bilddaten enthält.
Die Übertragungsreihenfolge
der einzelnen Frames (F1 bis FN) dieser Bilddatensequenz 112 wird
ebenfalls aus 2 ersichtlich. Die vom Client-Terminal 102b angeforderten
Frames F1 bis F8 sind dabei besonders hervorgehoben.
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Die
Aufspaltung der Bilddatensequenz 112 in einen nicht zu übertragenden
Anteil, bestehend aus den in dem Datenarchiv 106a des externen
Mehrnutzer-Dateiverwaltungssystem 106 abgelegten Massendaten 112 (d.h.
den aus den einzelnen Pixeln bestehenden Frames F1 bis FN), sowie
den zu übertragenden
Anteil 108 (den "modifizierten" DICOM-Datenstrom)
ist in 3 gezeigt. Der zu übertragende modifizierte DICOM-Datenstrom 108 ist
dabei um einen Abschnitt erweitert, welcher einen Zugriffsschlüssel 110 (einen
Link) auf die Massendaten 112 bzw. einen Ausschnitt 112' davon enthält. Auf
diese Weise ist gewährleistet,
dass die Massendaten 112 bzw. angeforderte Fragmente 112' dieser Massendaten
nicht mehr zwischen Server 102a und Client 102b übertragen
werden müssen.
Im Vergleich zur Übertragung
der kompletten Bilddatensequenz 112 ist die Netzauslastung
folglich geringer.
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Das
Verhältnis
der Datenmenge LÜ der zu versendenden
Daten 108 zur Datenmenge L der Massendaten 112 ist
stark vom jeweiligen Bildtyp abhängig
und kann Werte von 1:1000 (3 kByte Header und 3 MByte Pixel) oder
darunter annehmen. Wie aus 1 und 3 bis 6 hervorgeht,
ist der für den
Link 110 benötigte
zusätzliche
Abschnitt 108a verhältnismäßig klein.
Allerdings ist zu beachten, dass dieses Verhältnis in den vorstehend genannten Zeichnungen
nicht maßstabsgetreu
wiedergegeben ist.
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Wie
in 4 dargestellt, wird der modifizierte DICOM-Datenstrom 108 durch
den Netzserver 102a erzeugt. Dafür muss der Netzserver 102a die
Speicheradresse der vorher vom Client-Terminal 102b angeforderten,
genau spezifizierten Frames (z.B. F1 bis F8) kennen. Nach einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann der Netzserver 102a die
Zuordnung der Speicheradressen zu den einzelnen, in dem Datenarchiv 106a des
externen Dateiverwaltungssystems 106 abgelegten Frames F1
bis FN entweder direkt aus einer Zuordnungstabelle einer lokalen
Datenbank entnehmen oder von dem Dateiserver 106b abrufen.
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
findet diese Zuordnung über den
in dem zusätzlichen
Datenfeld 108a im Header des modifizierten DICOM-Datenstroms 108 enthaltenen
Zugriffsschlüssel 110 statt,
bei dem es sich erfindungsgemäß um einen
Zeiger ("DICOM Unique
Identifier", DICOM
UID) auf einen Abschnitt 112' (z.B.
auf einzelne Frames) der Bilddaten 112 einer im DICOM-Format
gespeicherten Datei handelt, welche die Bilddaten in unverschlüsselter
Form enthält.
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5 veranschaulicht
den Vorgang der Versendung des den Zugriffsschlüssel 110 enthaltenden modifizierten
DICOM-Datenstroms 108 vom Netzserver 102a an den
Client 102b über
das Datenübertragungsnetz 104.
Nach Erhalt des besagten Datenstroms 108 kann der Client 102b dann,
wie in 6 bildhaft dargestellt, wahlfrei auf den über den
Zugriffsschlüssel 110 zugreifbaren
Ausschnitt 112' der Bilddatensequenz 112 (z.B.
auf die Frames F1 bis F8) zugreifen.
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Die
einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Speicher- und Zugriffsverfahrens
sind in den in 7a–c abgebildeten Flussdiagrammen
dargestellt.
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Bei
dem in 7a skizzierten Verfahren kann
ein Client-Terminal 102b nach Übermittlung (S0) eines vom
Netzserver 102a erhaltenen Zugriffsschlüssels 110 an einen
räumlich
entfernten Dateiserver 106b wahlfrei auf einen durch das
Client-Terminal 102b vom
Netzserver 102a angeforderten Teil 112' der in einem
Datenarchiv 106a besagten Dateiservers 106b gespeicherten
Bilddaten 112 mit Hilfe der im Zugriffsschlüssel enthaltenen
Adressinformation zugreifen.
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Die
Details dieses Verfahrens werden durch das in 7b abgebildete
Flussdiagramm wiedergegeben. Das Verfahren beginnt mit der Übersendung (S1)
einer Suchanfrage eines Client-Terminals 102b an den Netzserver 102a des
nach dem Client/Server-Prinzip organisierten Datenübertragungsnetzes 104 zur
Anforderung eines Teils 112' einer
Bilddatensequenz 112, die in dem Datenarchiv 106a eines – in Bezug
auf den geografischen Ort des auf die Bilddaten 112 zugreifenden
Client-Terminals 102b – räumlich entfernten
Dateiservers 106b gespeichert ist. Im Anschluss daran überträgt (S2)
der Netzserver 102a an das Client-Terminal 102b einen
formatierten Datenstrom 108, bestehend aus einem Header
zur Übertragung
von Adressdaten mit einem zusätzlichen
Datenfeld 108a für
einen Zugriffsschlüssel 110 auf
den angeforderten Teil 112' der
in dem externen Datenarchiv 106a abgelegten Bilddaten 112.
Sodann erfolgt der Zugriff (S3) des Client-Terminals 102b auf diesen
Teil 112' der
Bilddaten 112 durch Übersendung
des Zugriffsschlüssels 110 an
den Dateiserver 106b, woraufhin der Dateiserver 106b den
vom Netzserver 102a angeforderten Teil 112' besagter Bilddaten 112 zum
Client-Terminal 102b überträgt (S4).
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird, wie in 7c dargestellt,
ein und derselbe nach dem DICOM-Standard formatierte Datenstrom 108 vom
Netzserver 102a an eine Vielzahl von Client-Terminals 102b übertragen
(S5). Der Header des Datenstroms 108 enthält dabei
ein zusätzliches
Datenfeld 108a für
einen Zugriffsschlüssel 110 auf
ein und denselben von besagten Client-Terminals 102b angeforderten
Teil 112' der
in dem Datenarchiv 106a abgelegten Bilddaten 112.
Auf diese Weise erhalten besagte Client-Terminals 102b nach
Anfrage bei besagtem Netzserver 102a die Möglichkeit,
zur gleichen Zeit auf den von ihnen angeforderten Teil 112' dieser Bilddaten 112 zuzugreifen.
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Im
Gegensatz zu dem in US 2003/0005464 A1 beschriebenen Bildretrievalverfahren,
bei dem ein aus einer pseudo-zufälligen
Ziffern- und Zeichenfolge bestehender Kode ("Random Unique Identifier", RUID) zur Ver-
und Entschlüsselung
einer kompletten Bilddatensequenz und somit als Zugriffskode verwendet
wird, wobei dieser Zugriffskode allerdings räumlich getrennt von der in
einem zentralen Datenarchiv gespeicherten Bilddatensequenz hinterlegt
ist, benötigt
das Bildretrievalsystem 100 gemäß vorliegender Erfindung keinen
eigens generierten Zugriffskode für den Zugriff auf die in dem
Datenarchiv 106a des von Server 102a und Client 102b räumlich getrennten
Dateiverwaltungssystems 106. Stattdessen wird erfindungsgemäß beispielsweise
ein DICOM UID als Link zur indirekten Adressierung der in dem Datenarchiv 106a hinterlegten
Bilddatensequenz verwendet.
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Ein
weiterer Unterschied zu dem in US 2003/0005464 A1 offenbarten Client/Server-System besteht
darin, dass das Bildretrievalsystem 100 gemäß vorliegender
Erfindung keine separate Datenbank zur Speicherung von Metainformation
benötigt, aus
der die Zuordnung der Speicheradressen zu den einzelnen, in dem
Datenarchiv 106a des externen Dateiverwaltungssystems 106 abgelegten
Frames F1 bis FN entnommen werden kann. Diese Zu ordnung findet erfindungsgemäß über den
in einem zusätzlichen
Datenfeld 108a im Header des modifizierten DICOM-Datenstroms 108 enthaltenen
Zugriffsschlüssel 110 (den
DICOM UID) statt. Ein Client-Terminal 102b eines Krankenhaus-Informationssystems (HIS),
ein an das Radiologie-Informationssystem (RIS) des jeweiligen Krankenhauses
angeschlossenes Terminal sowie jedes andere Endgerät, welches den
Zugriffsschlüssel 110 über den
erfindungsgemäß modifizierten
DICOM-Datenstrom 108 empfängt, kann aus diesen Metadaten
die Speicheradresse der angeforderten Bilddaten 112' (z.B. die Frames
F1 bis F8 der Bilddatensequenz 112) ermitteln, sofern es
die zum Empfang des Datenstroms 108 notwendigen privaten
DICOM-Attribute kennt und somit autorisiert ist, den besagten DICOM-Datenstrom 108 zu
empfangen.