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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung für ein Produkt mit einem Mittel
zur Originalitätsprüfung sowie
spezielle Verwendungen dieser Verpackung.
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Bei
zahlreichen Produkten besteht ein Bedarf an Originalitätsnachweis,
d.h., an einem Nachweis, dass das verpackte Produkt ein originales
Produkt ist. Besonders kritisch in dieser Hinsicht sind Arzneimittel,
aber auch Wertgegenstände,
wertvoller Schmuck und Uhren. Ein Bedarf an einem Originalitätsnachweis
besteht aber auch beispielsweise für Kosmetika und Datenträger. Ein
häufig
zum Einsatz kommendes Originalitätsnachweismittel
ist ein sogenanntes Originalitätssiegel,
mit welchem die Verpackung bzw. die Umverpackung einer Produktverpackung
und die Produktverpackung selbst gegebenenfalls verschlossen sind.
An das jeweilige Produkt bzw. die jeweilige Produktverpackung gelangt
man nur durch Brechen des Originalitätssiegels. Das Originalitätssiegel
stellt jedoch kein besonders sicheres Mittel zur Originalitätsprüfung dar,
weil es relativ einfach gefälscht
werden kann.
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Ferner
ist es bekannt, als Mittel zur Originalitätsprüfung die Reaktion chemischer
Zusammensetzungen, die beispielsweise mit einer Farbänderung einhergehen,
ebenfalls beispielsweise in Gestalt von Siegeln zu verwenden.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verpackung
für ein
Produkt mit einem Mittel zur Originalitätsprüfung zu schaffen, das eine
sicher, zuverlässig
und problemlos durchführbare
Originalitätsprüfung für den Endverbraucher
des Produkts gewährleistet.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bevorzugte Verwendungen der
erfindungsgemäßen Verpackung
sind in den Ansprüchen
12 bis 16 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verpackung
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Mit
anderen Worten erfolgt die erfindungsgemäße Originalitätsprüfung bei
einer Verpackung zweistufig mit Hilfe eines auf der Außenseite
der Verpackung vorgesehenen Prüfschlüssels, eines
auf der Innenseite der Verpackung vorgesehenen ersten Schlosses
und eines auf dem Produkt vorgesehenen zweiten Schlosses. Beim in
das erste Schloss passenden Prüfschlüssel wird
Originalität
der Verpackung signalisiert. Durch den in das zweite Schloss passenden,
durch Aufschließen
des ersten Schlosses modifizierten Prüfschlüssel wird Originalität des Produkts
signalisiert. Dieser zweistufige Originalitätsnachweis ist durch einen
Endverbraucher problemlos ausführbar
und gewährleistet
die benötigte
Sicherheit bei der Originalitätsprüfung, weil
sowohl Verpackung wie Produkt auf hohem Sicherheitsniveau auf Originalität geprüft werden.
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Der
erfindungsgemäß vorgesehene
Prüfschlüssel sowie
seine modifizierte Form und die beiden Schlösser können grundsätzlich in unterschiedlicher
Weise gestaltet sein. Bevorzugt ist, dass der Prüfschlüssel und das jeweilige Schloss
drucktechnische Ausrüstungen
bzw. Druckerzeugnisse sind, wobei der Prüfschlüssel ein von der Verpackung
lösbares
Druckerzeugnis, wie etwa ein Etikett ist, das auf dem die Schlüssel bildenden
Druckerzeugnisse positioniert und Schlossaufsperrfunktion erfüllt. Die
Modifikation des Prüfschlüssels umfasst
dabei be vorzugt die Veränderung
des diesen Schlüssel
bildenden Druckerzeugnisses. Die Aufsperrbarkeit des jeweiligen
Schlosses wird optische signalisiert durch Farbänderung und/oder Musteränderung
des über
das jeweilige Schloss positionierten Prüfschlüssels. Die hierbei vorgesehene
Farbänderung
kann auf chemische Reaktion durch Kontakt zwischen Prüfschlüssel und
jeweiligem Schloss beruhen. Ferner ergeben die Muster von Prüfschlüssel und
Schlösser
bevorzugt ein erkennbar sinnhaltiges Kombinationsmuster.
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Ein
wesentlicher Aspekt bei der vorliegenden Erfindung ist, dass die
Kodierung des Prüfschlüssels nur
dem Schlüsselhersteller
bekannt ist. Die Anzahl der Verpackungen mit gleichem Schlüssel, d.h.,
die Chargengröße, wird
vom Produkteigner festgelegt. Die Kodierung des Verpackungsschlosses
wird vom Produkteigner festgelegt und vom Packmittelhersteller in
die Verpackung eingespendet. Der Packmittelhersteller kennt dabei
die Kodierung nicht. Der Endverbraucher prüft schließlich mit dem Prüfschlüssel die
Originalität
der Verpackung. Die Modifikation bzw. Veränderung des Prüfschlüssels durch
Aufsperren des ersten Schlosses ist nur dem Schlüsselhersteller bekannt. Nur
wenn der veränderte
Prüfschlüssel passt,
ist das Produkt ein originales Produkt. Die Kodierung des Produktschlosses
wird vom Produkteigner festgelegt und vom Produkthersteller aufgebracht.
Der Endverbraucher prüft
mit dem modifizierten Prüfschlüssel schließlich die
Originalität
des Produkts.
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Damit
ergeben sich zusammengefasst bei drucktechnisch realisierten Schlüsseln und
Schlössern
folgende Vorteile:
- – Die Kodierung des Prüfschlüssels kennt
nur der Schlüsselhersteller,
bevorzugt eine anerkannte Sicherheitsdruckerei;
- – die
Kodierung des Verpackungsschlosses bzw. ersten Schlosses kennt nur
der Schlosshersteller, ebenfalls bevorzugt eine anerkannte Sicherheitsdruckerei;
- – die
Kodierung des veränderten
Prüfschlüssels kennen
nur der Schlüsselhersteller
und der Produkteigner;
- – die
Kodierung des Produktschlosses bzw. ersten Schlosses kennen nur
der Produkteigner und der Produkthersteller;
- – keiner
der im Produktherstellungsprozess beteiligten ??? kennt alle Kodierungen
und Kriterien des Sicherheitssystems;
- – die
Versuche, Teile des Systems zu fälschen oder
die Prüfung
zu umgehen, führen
zu falschen Schlüsseln;
- – die
Herstellung vom Prüfschloss
und erstem und zweitem Schloss ist technisch so anspruchsvoll, dass
das System fälschungssicher
ist.
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Bevorzugt
ist ferner vorgesehen, den Prüfschlüssel in
einem an sich bekannten Originalitätssiegel auf der Verpackung
vorzusehen. Hierdurch ist zuerst das Originalitätssiegel zu brechen, bevor
der Prüfschlüssel entnommen
werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Originalitätsprüfungssystem
eignet sich außerdem
für ein
komplexer verpacktes Produkt, bei welchem das Produkt aus einem
eigentlichen Produkt und einer Produktverpackung besteht, die das
zweite Schloss trägt
und in einer Umverpackung aufgenommen ist, die auf der Außenseite
den Prüfschlüssel und
auf der Innenseite das erste Schloss trägt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert; in
dieser zeigen:
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1 bis 6 eine
Verpackung aus Umverpackung und Produktverpackung in aufeinanderfolgenden
Originalprüfungsstufen,
und
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7 bis 9 eine
Ausführungsform
eines drucktechnisch realisierten Schlüssels und eines drucktechnisch
realisierten Umverpackungsschlosses unter Darstellung des in das
Schloss passenden Schlüssels
in 9.
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Eine
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verpackung,
verwendet als Arzneimittelverpackung, ist in 1 bis 6 gezeigt.
Diese Verpackung umfasst eine Produktverpackung 10 (5 und 6)
in Gestalt einer Flasche, die ein Arzneimittel enthält, und
eine Umverpackung 11 in Gestalt einer allgemein quaderförmigen Schachtel.
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1 zeigt
die Umverpackung 11 im verschlossenen Zustand, in welchem
die Umverpackung 11 durch ein Originalitätssiegel 13 verschlossen
ist, das die Form eines schmalen Streifens hat, beispielsweise aus
Papier oder Kunststoff besteht und den Deckel 12 der Umverpackung 11 an
einer Längsseite 14 der
Umverpackung 11, beispielsweise mittels Klebstoff, festlegt.
Dieses Originalitätssiegel 13,
das herkömmlicherweise
zur Originalitätsprüfung herangezogen
wird, wird bei der dargestellten Ausführungsform als "Schlüsselbehälter" für einen
Prüfschlüssel 15 genutzt,
mit dessen Hilfe die erfindungsgemäße zweistufige Originalitätsprüfung erfolgt.
Der Prüfschlüssel 15 ist
in den 1 bis 6 lediglich schematisch als
klassischer Schlüssel
dargestellt, ist in der Praxis jedoch erfindungsgemäß bevorzugt durch
eine drucktechnische Ausrüstung
bzw. als Druckerzeugnis gebildet, wie beispielsweise in 7 gezeigt
und nachfolgend näher
erläutert.
Der Prüfschlüssel 15 ist
demnach beispielsweise in Gestalt eines bedruckten Etiketts im Originalitätssiegel 13 enthalten
und er wird durch dieses abgedeckt, solange das Originalitätssiegel 13 sich
bestimmungsgemäß unzerbrochen
auf der Umverpackung 10 befindet.
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Der
Prüfschlüssel 15 dient
zusammen mit einem ersten Schloss zur Originalitätsprüfung der Umverpackung 10.
Das erste Schloss 16 befindet sich auf der Innenseite der
Umverpackung 10, und bei der dargestellten Ausführungsform
(siehe 2), genauer gesagt, auf der Innenseite des Umverpackungsdeckels 12 und
ist dort lediglich symbolhaft als mechanisches Schloss dargestellt.
In der Praxis ist das erste Schloss 16 jedoch ebenso wie
der Prüfschlüssel 15 als
drucktechnische Ausrüstung
bzw. Druckerzeugnis gebildet, wie beispielsweise anhand von 8 gezeigt
und nachfolgend näher
erläutert.
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Nachdem
das Originalitätssiegel 13 auf
der Umverpackung 10 zerbrochen worden ist, wird der Deckel 12 nach
oben in die 2 gezeigte Stellung geklappt,
in der das erste Schloss 16 zum Eingriff des Prüfschlüssels 15 zugänglich ist.
Aus dem geöffneten Schlüsselbehälter bzw.
dem zerbrochenen Originalitätssiegel 13 kann
der Prüfschlüssel 15 entnommen werden
und wie in 3 anhand eines Pfeils 17 gezeigt,
in das erste Schloss 16 eingeführt werden. Unter der Voraussetzung,
dass der Prüfschlüssel 15 in das
erste Schloss 16 bestimmt ist, wird der Prüfschlüssel 15 für das erste
Schloss 16 passen und in der Lage sein, das erste Schloss 16 "aufzuschließen". Im vorliegenden
Fall wird davon ausgegangen, dass der Prüfschlüssel 15 für das erste
Schloss 16 bestimmt ist, also in der Lage ist, dieses Schloss
aufzuschließen.
Diese Tatsache signalisiert, dass die Umverpackung die originale
Umverpackung ist.
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Im
nächsten
Schritt wird der Prüfschlüssel 15,
der das erste Schloss 16 aufgesperrt hat, aus dem ersten
Schloss 16 abgezogen, wie in 4 gezeigt.
Erfindungsgemäß erfährt der
Prüfschlüssel 15, der
in das erste Schloss 16 gepasst hat, beim Aufschließen des
Schlosses 16 eine Modifikation, die symbolisch mit der
Bezugsziffer 15a bezeichnet ist. Auf den mechanischen Prüfschlüssel 15 bezogen, stellt
die Modifikation in dem Prüfschlüssel 15a beispielsweise
eine Veränderung
des Schlüsselbarts dar.
Dieser veränderte
bzw. modifizierte Prüfschlüssel 15a ist
zur Zusammenwirkung mit einem zweiten Schloss 18 bestimmt,
das an der Produktverpackung der Arzneimittelflasche 10 vorgesehen
ist. Bei dem zweiten Schloss 18 handelt es sich gewissermaßen um ein
modifiziertes erstes Schloss 16, das mit dem modifizierten
Prüfschlüssel 15a zusammenpasst.
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Zugängig wird
das zweite Schloss 18, indem die Produktverpackung, die
Flasche 10, aus der Umverpackung 11 entnommen
wird, wie in 5 gezeigt. In 6 ist
der Zustand gezeigt, demnach der modifizierte Prüfschlüssel 15a in das zweite
Schloss erfolgreich eingeführt
worden ist, welches durch diesen Vorgang aufgeschlossen werden kann.
Diese Tatsache zeigt an, dass es sich bei der Produktverpackung 10 und
damit bei der in dieser Verpackung enthaltenen Arznei um Originale
handelt.
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Zu
bemerken ist noch, dass das zweite Schloss 18 ebenso wie
das erste Schloss 16 und der Prüfschlüssel 15 bzw. der modifizierte
Prüfschlüssel 15a als
drucktechnische Ausrüstung
bzw. Druckerzeugnis, etwa in Gestalt eines speziellen gedruckten Etiketts
gebildet ist. Entsprechende beispielhafte drucktechnische Ausgestaltungen
sind in 7 bis 9 gezeigt.
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7 zeigt
den Prüfschlüssel 15 als
drucktechnische Ausgestaltung. Demnach besteht der Prüfschlüssel 15 aus
einem Etikett 19, auf das vier unterschiedlich große rechteckige
und grüne
Farbfelder 21 bis 23 unter einem vorbestimmten
Muster innerhalb eines die Muster nach außen begrenzten Rechtecks gedruckt
sind. Das erste Schloss 16 ist ebenso wie der Prüfschlüssel 15 als
drucktechnische Ausrüstung
gebildet und umfasst ein Etikett 24, auf dem in einem vorgegebenen
Muster rote und blaue Felder innerhalb desselben rechteckigen Umrisses wie
im Fall des Schlüssels
gedruckt sind. Die roten Felder sind ebenfalls rechteckige Felder
unterschiedlicher Größen und
Ausrichtungen und mit den Bezugsziffern 25 bis 28 bezeichnet.
Ferner sind zwei Felder 29 und 30 vorgesehen,
die mit den Bezugsziffern 28 und 29 bezeichnet
sind.
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9 zeigt
den in das erste Schloss 24 eingeführten und in dieses passenden
Prüfschlüssel 15. Diese
Kombination am Schlüssel
und Schloss ergibt folgende Felder- und Farbkombinationen: Erhalten aus
dem ersten Schloss bleiben die blauen Felder 28 und 29.
Durch die Übereinanderlage
der drucktechnischen Ausgestaltungen von Schlüssel und Schloss sind jedoch
die ursprünglichen
roten Felder 25 bis 27 des ersten Schlosses vollständig abgedeckt
durch die grünen
Felder 20 bis 23 des Schlüssels 15, wobei das
Feld 23 teilweise abgedeckt und umschlossen ist von Feld 30,
und durch diese Kombination des auf das Schloss gelegten Schlüssels wird
angezeigt, dass der Schlüssel
in das Schloss passt.
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Die
Rückseite
des Etiketts 19 ist beispielsweise mit Klebstoff versehen,
so dass es nunmehr möglich
ist, den Schlüssel 15 mit
dem auf der Unterseite seines Etiketts 19 haftenden Schloss
von der Innenseite der Umverpackung abzuziehen, wodurch ein modifizierter
Schlüssel 15a gewonnen
wird, der als Schlüssel
für das
zweite Schloss 18 auf der Produktverpackung 10 genutzt
werden kann. Der modifizierte Schlüssel 15a passt in
das zweite Schloss 18, wenn dieses ebenfalls als drucktechnische
Ausrüstung
bzw. Druckerzeugnis in Gestalt eines Etiketts mit darauf vorgesehenen
Farbfeldern beispielsweise gebildet ist. Ein entsprechendes zweites
Schloss ist vorliegend nicht dargestellt.
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- 10
- Produktverpackung
- 11
- Umverpackung
- 12
- Deckel
- 13
- Originalitätssiegel
- 14
- Längsseite
- 15
- Prüfschlüssel
- 16
- erstes
Schloss
- 17
- Pfeil
- 18
- zweites
Schloss
- 19
- Etikett
- 20–23
- grüne Felder
- 24
- Etikett
- 25–27
- rote
Felder
- 28,
29
- blaue
Felder