DE10347167B4 - Verfahren zur Entnahme und zum Ablegen eines Paketes, bestehend aus flachen Produkten - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zur Entnahme und zum Ablegen eines Paketes aus flachen Produkten
(17), insbesondere Faltschachteln (19) aus einer Stapelvorrichtung (12)
in eine Bündelvorrichtung
(16), insbesondere in einer Faltschachtelfertigungsmaschine, wobei
das Paket mittels eines an einem Roboterarm (20) befestigten Greifers
(18) in der Stapelvorrichtung (12) ergriffen und in der Bündelvorrichtung
(16) abgelegt wird, wobei ein vom Greifer (18) gegriffener Stapel
(21) vor dem Ablegen in der Bündelvorrichtung
(16) gedreht wird und ein nachfolgender Stapel (21) auf den zuvor
abgelegten Stapel (21) aufgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Greifer (18) des Roboterarms (20) das Drehen eines
Stapels (21) nach dessen Aufnahme und vor dessen Ablage erfolgt
und dass der Greifer (18) aufgestapelte flache Produkte (17) in
der Stapelvorrichtung ergreift und in der Bündelvorrichtung (16) ablegt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme und zum Ablegen eines Paketes aus flachen Produkten, insbesondere Faltschachteln aus einer Stapelvorrichtung in eine Bündelvorrichtung, insbesondere in einer Faltschachtelfertigungsmaschine, wobei das Paket mittels eines an einem Roboterarm befestigten Greifers in der Stapelvorrichtung ergriffen und in der Bündelvorrichtung abgelegt wird, wobei ein vom Greifer gegriffener Stapel vor dem Ablegen in der Bündelvorrichtung gedreht wird und ein nachfolgender Stapel auf den zuvor abgelegten Stapel aufgesetzt wird.
- Aus der
EP 0 860 356 B1 ist eine Vorrichtung zum Stellen von Gruppen von Gegenständen auf Paletten bekannt. Diese Vorrichtung weist zum Transport und zum Verschwenken oder Drehen der Gruppen on Gegenständen mehrere Werkzeuge auf, die jeweils entsprechenden Bauraum oder Platz benötigen. - Aus der
DE 100 13 417 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Palettieren von Kartonagen bekannt. Die Kartonagen werden dabei von einem Greifer, der an einem Roboterarm befestigt ist, von einer Transporteinrichtung abgehoben und auf eine Bündelstation aufgelegt. Zwischen der Transporteinrichtung und der Bündelstation befindet sich der Roboter, dessen Roboterarm nach dem Ergreifen des Pakets um 180° verschwenkt wird, so dass er das ergriffene Paket auf der Bündelstation ablegen kann. Auf der Bündelstation befindet sich eine Dopplerstation, mit der der abgelegte Stapel ergriffen, angehoben, gedreht und gegebenenfalls auf einen anderen Stapel aufgesetzt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Einrichtung vom Roboterarm zugeführte Stapel nicht so schnell abtransportiert werden können, wie es der Materialfluss fordert. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass trotz kompakten Bauraums der Vorrichtung eine hohe Geschwindigkeit beim Ablegen erreicht wird.
- Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass mit dem Greifer des Roboterarms das Drehen eines Stapels nach dessen Aufnahme und vor dessen Ablage erfolgt und dass der Greifer aufgestapelte flache Produkte in der Stapelvorrichtung ergreift und in der Bündelvorrichtung ablegt.
- Bei dieser Vorrichtung wird der Vorteil erzielt, dass die Stapel bereits in einer Ausrichtung abgelegt werden, die für den Weitertransport beziehungsweise für die Weiterverarbeitung, z.B. Verschnürung erforderlich ist. Der vom Roboterarm abgelegte Stapel muss also nicht mehr nachträglich von einer zusätzlichen Einheit ergriffen und/oder gedreht werden, um ihn in die gewünschte Lage zu verbringen. Dadurch wird nicht nur die Geschwindigkeit des Abtransports erhöht, sondern der Produktstapel wird außerdem geschont, da er weniger gegriffen wird und daher die Oberfläche der abgestapelten flachen Produkte geringeren mechanischen Einwirkungen ausgesetzt sind.
- Dabei können alle vom Greifer abgelegten Pakete in die jeweils gewünschte Richtung gedreht werden, es ist jedoch auch möglich, dass gezielt nur bestimmte Pakete gedreht werden.
- Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein nachfolgender Stapel auf einen zuvor abgelegten Stapel aufgesetzt wird. Auf diese Weise können höhere Pakete gebildet werden, als sie vom Greifer zum Beispiel aus einem Stapelschacht entnommen werden. Es ist also auch bei dieser Variante nicht mehr erforderlich, dass die zuvor abgelegten Pakete ergriffen und aufeinander gestapelt werden. Das Aufeinanderstapeln erfolgt bereits mittels des Greifers, so dass dadurch das aus mehreren Stapeln gebildete Paket zum Anlegen einer Verschnürung ohne weitere Handhabungen, wie Verschwenkungen, Stapelungen und so weiter, weitertransportiert werden kann.
- In einem bevorzugten Verfahrensschritt wird der erste Stapel um +90° und der zweite Stapel um –90° gedreht. Bei einem anderen Verfahren wird lediglich der zweite Stapel um 180° gedreht. Auf diese Weise können jeweils die zweiten Stapel in um 180° zum ersten Stapel gedrehter Lage auf diesem abgelegt werden. Das auf diese Weise hergestellte Paket bietet den Vorteil, dass es auch bei ungleichförmigen flachen Produkten, die zum Beispiel eine dicke, bzw. hohe Längsseite und eine dünne Längsseite aufweisen, so dass die gebildeten Stapel nicht quader- sondern prismenförmig sind, im Wesentlichen eine gleichförmige, in der Regel quaderförmige Gestalt besitzen, so dass sie nach der Verschnürung sofort verpackt werden können.
- Mit Vorzug erfolgt die Entnahme, die Drehung und die Ablage in zueinander parallelen Ebenen. Die Drehung des Stapels erfolgt also um eine vertikale Achse. Mit diesem Verfahrensschritt können sowohl große als auch schwere Pakete zur Bündelvorrichtung transportiert werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die den Stapel bildenden flachen Produkte verrutschen oder dass allzu hohe Momente auf den Greifer einwirken.
- Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der zweite Stapel um eine horizontale Achse gedreht wird. Dadurch wird die Oberseite des Stapels nach unten gedreht, bevor dieser in der Bündelvorrichtung abgelegt wird. Auf diese Weise können zum Beispiel empfindliche Oberflächen der flachen Produkte zur Schonung nach innen gekehrt werden.
- Dabei weist die Stapelvorrichtung zwei Entnahmeebenen für die Stapel auf und der Greifer entnimmt die Stapel aus beiden Entnahmeebenen. In der einen Entnahmeebene wird ein Stapel durch Nach-unten-Stapeln und in der anderen Entnahmeebene wird ein Stapel durch Nach-oben-Stapeln gebildet, wobei beide Stapel vom Greifer gegriffen und auf den dafür vorgesehenen Platz in der Bündelvorrichtung abgelegt werden können. Es muss also nicht eine spezielle Greifervorrichtung für einen unten oder für einen oben bereitgestellten Stapel zur Verfügung gestellt werden.
- Dabei durchführt der Greifer beim Transport des Stapels von der Stapelvorrichtung zur Bündelvorrichtung eine Schwenkbewegung mit einem von 180° abweichenden Winkel. Die Stapelvorrichtung und die Bündelvorrichtung müssen also nicht in Linie hintereinander angeordnet sein, sie können auch in einem Winkel zueinander oder sie können versetzt zueinander stehen. Sie können aber auch parallel nebeneinander stehen, so dass der Greifer das gegriffene Paket parallel zur Längsachse der Stapelvorrichtung ablegt. Auf diese Weise kann die Gesamtlänge der Produktionsanlage gekürzt werden.
- Vorzugsweise nimmt der Roboterarm einen an das Format der Faltschachtel angepassten Greifer selbst auf, wobei der jeweilige Greifer in einem speziellen Magazin abgelegt ist. Die Rüstzeiten werden dadurch auf ein Minimum reduziert.
- Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind anhand der nachfolgenden Beschreibung, erläutert in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung beschrieben ist.
- In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Vorrichtung; -
2 eine Seitenansicht der Vorrichtung; und -
3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III gemäß2 auf die Greifergabel. - In der
1 ist mit dem Bezugszeichen10 das Ende einer Zuführeinheit, welche eine Stapelvorrichtung12 aufweist, bezeichnet. An diese Zuführeinheit10 schließt sich ein versetzt angeordneter Roboter14 und an diesen eine insgesamt mit16 bezeichnete Bündelvorrichtung an. In der Zuführeinheit10 werden einzelne flache Produkte17 (2 ), insbesondere Faltschachteln19 , herangeführt, und in der Stapelvorrichtung12 zu einem Stapel21 aufgestapelt. Sobald dieser Stapel21 die erforderliche Anzahl an Faltschachteln19 aufweist, wird er von einem Greifer18 gegriffen, der am Ende eines Roboterarms20 befestigt ist. Durch Verschwenken des Roboterarms20 um eine vertikale Achse22 des Roboters14 und Verlagerung des Greifers18 nach unten kann der ergriffene Stapel21 auf einen Ablagetisch24 der Bündelvorrichtung16 abgelegt werden. - Hervorzuheben ist, dass der in der Stapelvorrichtung
12 sich befindende Stapel21 unabhängig davon, wo er gestapelt wird, vom Greifer18 ergriffen werden kann. Falls die Faltschachteln19 nach unten gestapelt werden, steht der fertige Stapel21 in einem unteren Bereich der Stapelvorrichtung12 zur Abholung bereit, wohingegen beim Nach-oben-Stapeln der fertige Stapel21 in einem oberen Bereich vom Greifer18 ergriffen werden muss. Beim Ergreifen des Stapels21 fahren zwei Zinken26 einer Greifergabel28 unter den Stapel21 , wobei die Oberseite des Stapels21 ein Niederhalter30 niederdrückt. Der Stapel21 wird auf diese Weise sicher festgehalten, so dass die einzelnen flachen Produkte17 während des Transports von der Stapelvorrichtung12 zur Bündelvorrichtung16 nicht verrutschen. Dies ist auch dann der Fall, wenn der Stapel21 keine quaderförmige, sondern eine prismenförmige Gestalt aufweist, insbesondere wenn flache Produkte17 abgestapelt worden sind, die einen im Wesentlichen keilförmigen Querschnitt mit einem dickeren und einem dünneren Ende besitzen. - Wie aus
3 ersichtlich, kann der Abstand der beiden Zinken26 durch ein Handrad32 und die Entfernung des Niederhalters30 von den Zinken26 mittels eines Handrads34 eingestellt werden. Auf diese Weise ist die Greifergabel28 problemlos an die Kontur des zu greifenden Stapels21 anpassbar. Zum Ergreifen von Stapeln21 mit gänzlich anderen Konturen kann die Greifergabel28 mittels einer Schnellkupplung36 gegen eine andere Greifergabel ausgetauscht werden. In3 ist außerdem erkennbar, dass ein Antrieb38 vorgesehen ist, der die Greifergabel28 um eine vertikale Achse40 dreht. - Nach dem Ergreifen des fertigen Stapels
21 in der Stapelvorrichtung12 wird dieser durch Verschwenken des Roboterarmes20 dem Ablagetisch24 zugeführt. Außerdem wird die Greifergabel28 um +90° oder –90° gedreht, so dass der von der Greifergabel28 festgehaltene Stapel21 entweder eine Ausrichtung gemäß Pfeil42 oder eine Ausrichtung gemäß Pfeil44 aufweist. Der Stapel21 kann dann entweder direkt auf den Ablagetisch24 oder auf einen zuvor abgelegten Stapel21 aufgelegt werden. Dies hat den Vorteil, dass bei prismenförmigen Stapeln21 durch Aufeinandersetzen zweier Stapel21 ein im Wesentlichen quaderförmiges Paket gebildet werden kann, welches anschließend vom Ablagetisch24 in eine Bündelstation46 verbracht werden kann, in welcher ein Paketband um das Paket geschnürt wird. - Es ist jedoch auch denkbar, dass der erste Stapel
21 ohne Drehung um die vertikale Achse40 auf dem Ablagetisch24 abgelegt wird, wobei dann der zweite Stapel21 nach einer Drehung um 180° auf diesen ersten Stapel21 aufgesetzt wird. - Eine weitere Variante sieht vor, dass die Greifergabel
28 um eine zur Zeichenebene der3 orthogonale Achse drehbar ist, so dass der ergriffene Stapel21 mit seiner Oberseite nach unten auf den Ablagetisch24 oder einen zuvor darauf abgelegten Stapel21 abgelegt werden kann. - In der
1 sind die Stapelvorrichtung12 und die Bündelvorrichtung16 zwar seitlich versetzt, aber achsparallel hintereinander angeordnet. Es ist auch denkbar, dass die Stapelvorrichtung12 und die Bündelvorrichtung16 einen Winkel einschließen, der auch von 90° verschieden sein kann. Die Stapelvorrichtung12 und die Bündelvorrichtung16 können auch parallel nebeneinander angeordnet sein, so dass der Produktfluss in der Bündelvorrichtung16 entgegengesetzt zum Produktfluss in der Stapelvorrichtung12 verläuft. Durch geeignete Platzierung des Roboters14 am Ende der Zuführeinheit10 beziehungsweise im Bereich der Stapelvorrichtung12 kann die Bündelvorrichtung16 problemlos mit den aus der Stapelvorrichtung12 entnommenen Stapeln21 beschickt werden. Dies erfolgt in der von der Stapelvorrichtung12 vorgegebenen Taktzeit, so dass keine Stillstandzeiten innerhalb der Stapelvorrichtung12 entstehen. - Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können also auch Pakete aus prismenförmigen Stapeln
21 gebildet werden, ohne dass die einzelnen Stapel21 nach dem Absetzen vom Roboterarm20 nochmals ergriffen und umgesetzt werden müssen. Sobald die erforderliche Anzahl an Stapeln21 aufeinander gesetzt wurde, kann das fertige Paket in der Bündelstation46 gebunden werden.
Claims (9)
- Vorrichtung zur Entnahme und zum Ablegen eines Paketes aus flachen Produkten (
17 ), insbesondere Faltschachteln (19 ) aus einer Stapelvorrichtung (12 ) in eine Bündelvorrichtung (16 ), insbesondere in einer Faltschachtelfertigungsmaschine, wobei das Paket mittels eines an einem Roboterarm (20 ) befestigten Greifers (18 ) in der Stapelvorrichtung (12 ) ergriffen und in der Bündelvorrichtung (16 ) abgelegt wird, wobei ein vom Greifer (18 ) gegriffener Stapel (21 ) vor dem Ablegen in der Bündelvorrichtung (16 ) gedreht wird und ein nachfolgender Stapel (21 ) auf den zuvor abgelegten Stapel (21 ) aufgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Greifer (18 ) des Roboterarms (20 ) das Drehen eines Stapels (21 ) nach dessen Aufnahme und vor dessen Ablage erfolgt und dass der Greifer (18 ) aufgestapelte flache Produkte (17 ) in der Stapelvorrichtung ergreift und in der Bündelvorrichtung (16 ) ablegt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gekennzeichnet, dass der erste Stapel (
21 ) um +90° und der zweite Stapel (21 ) um –90° gedreht wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Stapel (
21 ) um 180° gedreht wird. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahme, die Drehung und die Ablage in zueinander parallelen Ebenen erfolgt.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Stapel (
21 ) um eine horizontale Achse gedreht wird. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung (
12 ) zwei Entnahmeebenen für die Stapel (21 ) aufweist und der Greifer (18 ) die Stapel (21 ) aus beiden Entnahmeebenen entnimmt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Roboterarm (
20 ) beim Transport des Stapels (21 ) von der Stapelvorrichtung (12 ) zur Bündelvorrichtung (16 ) eine Schwenkbewegung mit einem von 180° abweichenden Winkel durchführt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
18 ) den gegriffenen Stapel (21 ) parallel zur Längsachse der Stapelvorrichtung (12 ) oder neben die Stapelvorrichtung (12 ) in die Bündelvorrichtung (16 ) ablegt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Roboterarm (
20 ) einen an das Format der Faltschachtel (19 ) angepassten Greifer (18 ) aufnimmt.
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