DE10346504B4 - Verfahren zum Wechseln einer verschlissenen Treibscheibe und Treibscheibe zur Ausführung dieses Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Wechseln einer verschlissenen Treibscheibe und Treibscheibe zur Ausführung dieses Verfahrens Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Wechseln einer verschlissenen Treibscheibe (1), die auf einer Welle befestigt ist und über welche ein oder mehrere Tragseile geführt sind, wobei die verschlissene Treibscheibe von der Welle entfernt und anschließend durch eine neue Treibscheibe ersetzt werden kann, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Ausbilden von Sollbruchstellen (6) in der Treibscheibe;
b) Einprägen einer Sprengkraft in die verschlissene Treibscheibe, wobei die Sprengkraft, so groß ist, dass die verschlissene Treibscheibe an den Sollbruchstellen (6) zerstört wird;
c) Entfernen der Bruchstücke und ggf. noch verbleibender Reststücke der verschlissenen Treibscheibe von der Welle.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln einer verschlissenen Treibscheibe. Eine solche Treibscheibe ist auf einer Welle befestigt und führt ein oder mehrere Antriebsseile bzw. Tragseile. Solche Treibscheiben werden insbesondere in Aufzugssystemen eingesetzt, um die Antriebskraft eines Motors auf die Tragseile zu übertragen. Treibscheiben unterliegen während des Betriebs einem normalen Verschleiß, der dazu führt, dass die Treibscheibe nach einer bestimmten Betriebsdauer von der Welle entfernt und durch eine neue Treibscheibe ersetzt werden muss. Üblicherweise sind Treibscheibe und Tragseile so aufeinander abgestimmt, dass die Treibscheibe einem erhöhten Verschleiß unterliegt, um andererseits den Verschleiß der Tragseile möglichst gering zu halten. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Treibscheibe, die sich für die Ausführung des Verfahrens zum Wechseln der Treibscheibe besonders eignet.
  • Aus der DE 26 23 013 C2 ist ein Gerät zum Spalten von Metallteilen, insbesondere von Schraubenmuttern bekannt. Derartige Geräte sind hydraulisch betätigte Werkzeuge, die benötigt werden, um z.B. nicht mehr lösbare Schraubenverbindungen zu öffnen oder Ketten und Seile zu schneiden.
  • Die DE 43 03 418 A1 beschreibt eine Bremsscheibe und ein Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe für eine Scheibenbremse. Die Bremsscheibe wird bei der Herstellung mit zwei Trennzonen und einer Befestigungsvorrichtung versehen. Zur vereinfachten Montage an Kraftfahrzeugen kann die Brems scheibe in zwei Teile auseinander gebrochen und an der Welle zur Montage wieder zusammengefügt werden.
  • Aus der DE 39 12 575 C2 ist eine Treibscheibe bekannt, die über ein Getriebe an einen Aufzugsmotor gekoppelt ist. Die Treibscheibe ist auf einer Welle befestigt, welche beidseitig gelagert ist. Nach einem entsprechenden Verschleiß der Treibscheibe muss diese von der Welle entfernt und durch eine neue Treibscheibe ausgetauscht werden.
  • Generell besteht ein Problem beim Austauschen solcher Treibscheiben darin, dass aufwendige Montagearbeiten erforderlich sind, wodurch die Betriebskosten entsprechender Aufzugsanlagen steigen. Bei zweiseitig gelagerten Antriebswellen muss zur Entfernung der Treibscheibe wenigstens ein Lager demontiert werden, um die Treibscheibe mit Spezialvorrichtungen von der Welle abziehen zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass heutzutage möglichst platzsparende Einbaulagen der Antriebe angestrebt werden bzw. der Antrieb direkt im Aufzugsschacht angebracht ist, wo dann das Wechseln der Treibscheibe erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
  • Es werden teilweise auch sogenannte fliegende Treibscheiben eingesetzt, deren Welle nur auf der Motorseite gelagert ist. Auch bei diesen Anordnungen muss die Treibscheibe mit einer Spezialvorrichtung von der Welle abgezogen werden. Außerdem besteht ein erheblicher Nachteil dieser fliegenden Treibscheibenanordnung darin, dass durch die auf die Treibscheibe wirkenden Gewichtskräfte des Aufzugs eine unsymmetrische angreifende Radialkraft auf die Aufzugstriebwerke wirkt, die zu einem unruhigen Lauf und zu einer erhöhten Abnutzung der Treibscheibe und des Aufzugsseils führt.
  • Schließlich ist es aus dem Stand der Technik bekannt, an beidseitig gelagerten Wellen geteilte Treibscheiben zu verwenden, die aus mehreren Segmenten zusammengesetzt sind. Bei einem notwendigen Austausch der Treibscheibe können die Segmente voneinander getrennt werden, um die Scheibensegmente in radialer Richtung von der Welle abnehmen zu können. Der Nachteil dieser Anordnung besteht vor allem darin, dass geteilte Treibscheiben wesentlich teurer sind. Da die Kosten der Treibscheibe bei modernen Aufzugsantrieben einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten bestimmen, sind Aufzugssysteme mit teilbaren Treibscheiben häufig nicht wettbewerbsfähig gegenüber Lösungen, die einstückige Treibscheiben verwenden.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein verbessertes Verfahren zum Austausch einer verschlissenen Treibscheibe bereit zu stellen. Weiterhin wird die Aufgabe der Erfindung darin gesehen, eine einstückig ausgebildete Treibscheibe bereit zu stellen, die einen leichteren Wechsel nach entsprechendem Verschleiß ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst. Außerdem sind im Anspruch 11 die Merkmale einer Treibscheibe angegeben, welche die gestellte Aufgabe ebenfalls löst und in dem genannten Verfahren vorzugsweise zur Anwendung kommen kann. In den Unteransprüchen werden bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens und der Treibscheibe angegeben.
  • Um eine derartige Treibscheibe von der Welle zu lösen, ohne die Treibscheibe in axialer Richtung von der Welle abziehen zu müssen, werden an der Treibscheibe Sollbruchstellen bestimmt. Dies kann sowohl bei der Herstellung der Treibscheibe als auch zu einem späteren Zeitpunkt an einer bereits auf der Welle montierten Treibscheibe erfolgen. Nachdem diese Sollbruchstellen ausgebildet wurden, wird der verschlissenen Treibscheibe eine Sprengkraft eingeprägt, die so groß ist, dass die verschlissene Treibscheibe vorrangig an den Sollbruchstellen auseinander bricht. Die dabei entstehenden Bruchstücke können ohne spezielle Werkzeuge von der Welle entfernt werden bzw. fallen einfach ab.
  • Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Sprengkraft in symmetrischer Weise in die Treibscheibe eingeprägt wird, so dass die auf die Welle einwirkenden Biegekräfte kleingehalten oder ganz vermieden werden können. Dazu kann beispielsweise eine zangenförmige Vorrichtung verwendet werden, über welche die Sprengkraft an zwei sich gegenüberliegenden Umfangspunkten der Treibscheibe eingeprägt wird. Die im Zentrum der Welle wirkenden Kräfte sind dabei im Wesentlichen gleich Null.
  • Insbesondere bei großen Treibscheiben kann es vorteilhaft sein, die Sprengkraft in mehreren Schritten einzuleiten und jeweils die erzeugten Bruchstücke zu entfernen. Beispielsweise kann in einem ersten Teilschritt der äußere Bereich der Treibscheibe zerstört werden, so dass anschließend eine weitere Sprengkraft auf den inneren Bereich der Treibscheibe aufgebracht werden kann, um auch diesen Bereich an den vorgesehen Sollbruchstellen in von der Welle entfernbare Bruchstücke zu zerteilen.
  • Die Sollbruchstellen können auf unterschiedlichste Weise in der Treibscheibe angeordnet werden. Beispielsweise sind Einkerbungen, Bohrungen oder sonstige Aussparungen in radialer oder axialer Richtung möglich, um bewusst Materialschwächungen hervorzurufen. Die Sollbruchstellen werden an die Art und Weise der Einprägung der Sprengkraft angepasst. So ist es beispielsweise denkbar, anstelle einer von Außen einzuleitenden mechanischen Kraft, die Sprengkraft direkt innerhalb der Treibscheibe zu erzeugen. Dafür kommen zum Beispiel hydraulische Elemente oder Sprengkapseln in Frage, die in Aussparungen in der Treibscheibe eingesetzt werden und durch eine Querschnittserweiterung die Zerstörung des Materials hervorrufen. Die Erzeugung der Sprengkraft ist prinzipiell auf unterschiedlichste Weise denkbar. Neben mechanischen und hydraulischen Einleitungsvorrichtungen ließe sich die Sprengkraft auch durch in Aussparungen eingesetzte Wasserpatronen hervorrufen, die durch Vereisung eine Querschnittserweiterung erfahren.
  • Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Treibscheibe, unter gleichzeitiger Darlegung der auszuführenden Verfahrensschritte. In den beigefügten Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine Treibscheibe mit Sollbruchstellen in einer Frontalansicht und in einer Querschnittsansicht;
  • 2 eine prinzipielle Darstellung der Treibscheibe, an welcher eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Sprengkraft angreift;
  • 3 eine vereinfachte Querschnittsdarstellung der Treibscheibe mit einer prinzipiellen Darstellung unterschiedlicher Angriffsstellen für die Einprägung der Sprengkraft.
  • 1 zeigt eine Treibscheibe 1 in zwei unterschiedlichen Ansichten. In der linken Darstellung ist die Treibscheibe in einer Ansicht von vorn gezeigt, während die rechte Darstellung eine Querschnittsansicht der Treibscheibe 1 ist. Die Treibscheibe 1 besitzt eine Nabe 2, welche mit einer Achsbohrung 3 versehen ist. Die Achsbohrung 3 ist angepasst, um die Treibscheibe auf einer angetriebenen Welle (nicht dargestellt) zu befestigen. Die Befestigung der Treibscheibe 1 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, beispielsweise durch Aufschrumpfen, Verkeilen, Versplinten oder in sonstiger Weise, um eine im wesentlichen schlupffreie Übertragung des Drehmoments von der Welle auf die Treibscheibe zu ermöglichen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist für die Befestigung der Treibscheibe 1 auf der Welle eine Passfedernut 3a vorgesehen.
  • Die Treibscheibe 1 besitzt weiterhin eine Treibscheibenfläche(-platte) 4, welche sich von der Nabe bis zu einem äußeren Treibring 5 erstreckt. Über den Treibring 5 werden im Betrieb die Tragseile (nicht gezeigt) geführt, welche beispielsweise an einer Aufzugskabine angebracht sind und je nach Anwendung über weitere Umlenkrollen geführt sein können. Die hier beschriebene Treibscheibe und das Verfahren zu deren Wechsel eignet sich aber auch besonders für den Einsatz in umlenkrollenfreien Systemen.
  • An verschiedenen Positionen der Treibscheibe 1 sind mindestens eine, zumeist aber mehrere Sollbruchstellen 6 angeordnet. Die Sollbruchstellen 6 werden vorzugsweise bereits bei der Herstellung der Treibscheibe in das Material integriert. Die Sollbruchstellen sind vorzugsweise als Materialschwächungen ausgebildet, mit dem Ziel, die Treibscheibe 1 an diesen vorbestimmten Sollbruchstellen bzw. in deren unmittelbarer Nähe zerbrechen zu lassen, wenn eine vorbestimmte Sprengkraft eingeprägt wird. Die Anzahl und die Positionierung der Sollbruchstellen hängt von der jeweiligen Konstruktion der Treibscheibe ab. Als Sollbruchstellen 6 können beispielsweise Bohrungen, Materialdurchbrüche in der Treibscheibenfläche 4, Einkerbungen im Bereich des Treibrings 5 oder auch verjüngte Wandabschnitte, beispielsweise im Bereich der Nabe 2 dienen.
  • Der Fachmann kann die Größe und die Position der Sollbruchstellen ohne weiteres selbst bestimmen, unter Berücksichtigung der einzuleitenden Sprengkraft und der Festigkeitsanforderungen an die Treibscheibe während des normalen Betriebs. Bei der Konstruktion der Treibscheibe muss dazu eine verän derte Zielsetzung gegenüber bisheriger Konstruktionsarbeit an derartigen Gegenständen verfolgt werden. Bislang wurden Treibscheiben unter dem Gesichtspunkt der während des Betriebs auftretenden Kräfte und der Gewichtsanforderungen optimiert, jedoch bestand dabei das Ziel, bruchgefährdete Stellen der Treibscheibe durch Materialverstärkungen zu stabilisieren und zu optimieren. Nunmehr besteht eine zweite Konstruktionsvorgabe darin, gezielt Sollbruchstellen in die Treibscheibe einzubauen, um beim Einleiten einer vorgegebenen Sprengkraft das Zerbrechen der Treibscheibe in der gewünschten Weise zu bewirken.
  • 2 zeigt eine prinzipielle Darstellung der Treibscheibe 1, die in eine Vorrichtung 10 zur Erzeugung der Sprengkraft eingespannt ist. Die konkrete Gestaltung der Vorrichtung zur Bereitstellung der Sprengkraft ist im Wesentlichen von der jeweiligen Einbausituation der Treibscheibe abhängig. Bei der in 2 gezeigten Variante wird davon ausgegangen, dass an den Seiten der Treibscheibe ausreichend Platz zur Verfügung steht, um die seitlich angreifende zangenförmige Vorrichtung 10 ansetzen zu können, welche eine symmetrische Sprengkraft in radialer Richtung an zwei Krafteinleitungspunkten 11 der Treibscheibe einprägt. Es ist zu beachten, dass die Sprengkraft zur Zerstörung der Treibscheibe eingeleitet werden muss, während sich die Treibscheibe auf der angetriebenen Welle befindet.
  • Um das gezielte Zerbrechen der Treibscheibe zu bewirken, müssen zuerst Sollbruchstellen in der Treibscheibe bestimmt werden. Sofern dies noch nicht während der Herstellung der Treibscheibe erfolgte, können die Sollbruchstellen auch bei der eingebauten Treibscheibe angebracht werden, beispiels weise indem an vorbestimmten Positionen Bohrungen oder Einschnitte in die Treibscheibenfläche eingebracht werden.
  • Um die verschlissene Treibscheibe ohne spezielle Abziehvorrichtungen von der Welle zu entfernen, wird nachfolgend eine Sprengkraft eingeprägt, die so groß ist, dass die Treibscheibe an den Sollbruchstellen zerstört wird. Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform setzen dazu zwei Schneidklingen oder Stifte an den Krafteinleitungspunkten 11 an. Durch elektrische, hydraulische oder auch mechanische Krafterzeuger 12 wird gegebenenfalls unter Nutzung einer angepassten Übersetzungseinrichtung eine relativ hohe Kraft auf die Krafteinleitungspunkte 11 ausgeübt. Bei korrekter Anbringung der Sollbruchstellen und ausreichend hoher Kraft zerspringt die Treibscheibe gezielt an den Sollbruchstellen. Die dabei entstehenden Bruchstücke der Treibscheibe können nun ohne spezielle Werkzeuge von der Welle entfernt werden.
  • Bei geeignet angebrachten Sollbruchstellen kann die Treibscheibe beispielsweise in zwei oder drei Teile zerspringen, die dann von der Welle abfallen. Bei größeren Treibscheiben ist es aber auch denkbar, die Treibscheibe in mehreren Einzelschritten stückweise zu zerbrechen. Nach dem ersten Einleiten einer Sprengkraft entstehen beispielsweise Bruchstücke des Treibrings und der Treibscheibenfläche. Um auch die Nabe zu zerbrechen, wird erneut eine Sprengkraft aufgebracht. Bei Bedarf kann nach Entfernung der ersten Teilbruchstücke an den noch auf der Welle verbleibenden Abschnitten der Treibscheibe eine weitere Sollbruchstelle angebracht werden.
  • Es ist nochmals darauf hinzuweisen, dass es zur Realisierung der hier beschriebenen Erfindung nicht auf die Art und Weise der Erzeugung und Einleitung der Sprengkraft ankommt. Bei abweichenden Ausführungsformen können die Sprengkräfte auch in axialer Richtung eingeprägt werden. Ebenso ist es denkbar, die Sprengkräfte nicht am äußeren Treibring 5 sondern beispielsweise unmittelbar in der Treibscheibenfläche 4 anzusetzen. Dort können Aussparungen vorhanden sein, in welche Krafterzeugungselemente zur Bereitstellung einer spreizend wirkenden Kraft eingesetzt werden. Diese Spreizkräfte wirken als Sprengkraft und lassen die Treibscheibe wiederum an den Sollbruchstellen auseinanderbrechen. Vielfältige Abwandlungen hinsichtlich der Erzeugung und Einleitung der Sprengkräfte sind denkbar.
  • Um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Einleitung der Sprengkraft noch besser deutlich zu machen, ist in 3 eine weitere Querschnittsansicht der Treibscheibe 1 gezeigt. Es sind zahlreiche Krafteinleitungspunkte 11 mit den zugehörigen Elementen 10 zur Einleitung der Sprengkraft dargestellt, wobei jeweils nur die Schneidklingen bzw. Kraftspitzen symbolisiert gezeichnet sind.
  • Um das Auftreten unerwünschter Biegekräfte an der angetriebenen Welle zu vermeiden, wird die symmetrische Einleitung der Sprengkraft bevorzugt. Prinzipiell ist darauf zu achten, dass beim Einleiten der Sprengkraft die an der angetriebenen Welle resultierenden Kräfte möglichst klein gehalten werden, um eine Beschädigung oder Deformation dieser Welle bzw. der Lagerelemente der Welle zu vermeiden.
  • Sobald die Treibscheibe in der beschriebenen Art und Weise zerbrochen wurde und die Bruchstücke entfernt sind, kann eine neue Treibscheibe auf die Welle aufgesetzt werden. Bei einseitig gelagerten Wellen wird die Treibscheibe üblicherweise vom freien Ende aufgeschoben. Wenn ein Ausbau der angetriebenen Welle im Falle einer zweiseitigen Lagerung vermieden werden soll, muss als Ersatztreibscheibe eine geteilte Treibscheibe verwendet werden, die auf der Welle durch Zusammenfügen der Scheibenteile montiert wird. Wie oben bereits erläutert wurde, sind diese geteilten Treibscheiben zwar teurer, jedoch wird der Montageaufwand durch die beschriebene Entfernung der verschlissenen Treibscheibe soweit reduziert, dass die Gesamtkosten eines derartigen Treibscheibenwechsels relativ gering gehalten werden können.
  • Durch die Möglichkeit der nachträglichen Anbringung von Sollbruchstellen können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bereits eingebaute Treibscheiben gewechselt werden, die herstellerseitig noch nicht durch entsprechende Sollbruchstellen auf dieses Verfahren vorbereitet waren.
  • 1
    Treibscheibe
    2
    Nabe
    3
    Bohrung
    3a
    Passfedernut
    4
    Treibscheibenplatte
    5
    Treibring
    6
    Sollbruchstellen
    10
    Vorrichtung zur Erzeugung der Sprengkraft
    11
    Krafteinleitungspunkte
    12
    Krafterzeuger

Claims (19)

  1. Verfahren zum Wechseln einer verschlissenen Treibscheibe (1), die auf einer Welle befestigt ist und über welche ein oder mehrere Tragseile geführt sind, wobei die verschlissene Treibscheibe von der Welle entfernt und anschließend durch eine neue Treibscheibe ersetzt werden kann, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Ausbilden von Sollbruchstellen (6) in der Treibscheibe; b) Einprägen einer Sprengkraft in die verschlissene Treibscheibe, wobei die Sprengkraft, so groß ist, dass die verschlissene Treibscheibe an den Sollbruchstellen (6) zerstört wird; c) Entfernen der Bruchstücke und ggf. noch verbleibender Reststücke der verschlissenen Treibscheibe von der Welle.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengkraft so in die verschlissene Treibscheibe (1) eingeprägt wird, dass auf die Welle im wesentlichen keine Biegekraft einwirkt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengkraft symmetrisch zur Welle eingeprägt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einprägen der Sprengkraft und das Entfernen der Bruchstücke in mehreren Teilschritten erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) bereits während der Herstellung der Treibscheibe (1) ausgebildet werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) wenigstens teilweise erst in die auf der Welle montierte Treibscheibe (1) eingebracht werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) als Materialschwächung in der Treibscheibe (1) in radialer und/oder axialer Richtung ausgebildet werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) an Positionen der Treibscheibe (1) bestimmt werden, an denen das Einprägen der Sprengkraft zu Materialspannungen führt, die oberhalb der im normalen Betrieb der Treibscheibe auftretenden Materialspannungen, zuzüglich eines vorbestimmten Sicherheitsaufschlags liegen.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengkraft mit Hilfe einer zangenförmigen Vorrichtung (10) erzeugt und radial und/oder axial in die Treibscheibe (1) eingeprägt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengkraft durch Querschnittserweiterung von Krafterzeugungselementen erzeugt wird, die in Hohlräumen (6) in der Treibscheibe (1) positioniert werden.
  11. Treibscheibe (1) mit einer Nabe (2) zur Befestigung auf einer Welle, einem Treibring (5) zur Führung eines oder mehrerer Tragseile und einer Treibscheibenplatte (4), die sich zwischen der Nabe (2) und dem Treibring (5) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibscheibe (1) eine oder mehrere Sollbruchstellen (6) aufweist, an denen sie bei gezielter Einleitung einer vorbestimmten Sprengkraft zerbricht.
  12. Treibscheibe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) derart angeordnet sind, dass die beim Einprägen der Sprengkraft entstehenden Bruchteile in radialer Richtung von der Welle entfernt werden können.
  13. Treibscheibe nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) in der Treibscheibenplatte (4), in der Nabe (2) und/oder im Treibring (5) angeordnet sind.
  14. Treibscheibe nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (6) als Materialschwächungen, keilförmige Aussparungen, Bohrungen oder Hohlräume ausgebildet sind.
  15. Treibscheibe nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Treibscheibe (1) eines Aufzugsantriebs ausgebildet ist.
  16. Treibscheibe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibscheibe (1) unmittelbar auf der Welle eines Aufzugsmotors befestigt ist.
  17. Treibscheibe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorwelle an ihrem dem Motor abgewandten Ende in ein Lager eingesetzt ist.
  18. Treibscheibe nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Nabe (2) und die Treibscheibenplatte (4) einstückig ausgebildet sind.
  19. Treibscheibe nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie für den Einsatz in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgelegt ist.
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