DE10343781B4 - Verfahren zur Herstellung von Bauteilen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung von Bauteilen vorzugsweise einer Gasturbine, insbesondere eines Flugtriebwerks, durch pulvermetallurgisches Spritzgießen, bei welchem zuerst insbesondere ein Metallpulver mit zumindest einem Bindemittel zu einer homogenen Masse vermischt wird, anschließend aus der homogenen Masse durch Spritzgießen mindestens ein Formkörper gefertigt wird und der oder jeder Formkörper darauffolgend einem Entbinderungsprozess unterzogen und im Anschluss durch Sintern zu mindestens einem Bauteil mit gewünschten geometrischen Eigenschaften verdichtet und geschrumpft wird, wobei das Sintern des oder jedes Formkörpers in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen durchgeführt wird, und dabei von einer Sinterstufe zur nächstfolgenden Sinterstufe die Sintertemperatur bzw. die Endtemperatur der jeweiligen Sinterstufe erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an jede Sinterstufe und vor der nächstfolgenden Sinterstufe der oder jeder Formkörper abgekühlt wird, und dass in jeder Sinterstufe der oder jeder Formkörper in einer an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung und Schrumpfung angepassten Position und Ausrichtung gelagert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen vorzugsweise einer Gasturbine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Moderne Gasturbinen, insbesondere Flugtriebwerke, müssen höchsten Ansprüchen im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Gewicht, Leistung, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer gerecht werden. In den letzten Jahrzehnten wurden insbesondere auf dem zivilen Sektor Flugtriebwerke entwickelt, die den obigen Anforderungen voll gerecht werden und ein hohes Maß an technischer Perfektion erreicht haben. Bei der Entwicklung von Flugtriebwerken spielt unter anderem die Werkstoffauswahl, die Suche nach neuen, geeigneten Werkstoffen sowie die Suche nach neuen Fertigungsverfahren eine entscheidende Rolle.
  • Die wichtigsten, heutzutage für Flugtriebwerke oder sonstige Gasturbinen verwendeten Werkstoffe sind Titanlegierungen, Nickellegierungen (auch Superlegierungen genannt) und hochfeste Stähle. Die hochfesten Stähle werden für Wellenteile, Getriebeteile, Verdichtergehäuse und Turbinengehäuse verwendet. Titanlegierungen sind typische Werkstoffe für Verdichterteile. Nickellegierungen sind für die heißen Teile des Flugtriebwerks geeignet.
  • Bei der Fertigung bzw. Herstellung von Präzisionsbauteilen aus metallischen oder auch keramischen Pulvern hat sich das pulvermetallurgische Spritzgießen bewährt. Das pulvermetallurgische Spritzgießen ist mit dem Kunststoffspritzguss verwandt und wird auch als Metallform-Spritzen oder Metal Injection Moulding-Verfahren (MIM-Verfahren) bezeichnet. Mit dem pulvermetallurgischen Spritzgießen können Bauteile hergestellt werden, die fast die volle Dichte sowie ca. 95% der statischen Festigkeit von Schmiedeteilen erreichen. Die gegenüber Schmiedeteilen verringerte dynamische Festigkeit kann durch geeignete Werkstoffauswahl kompensiert werden.
  • Beim pulvermetallurgischen Spritzgießen wird nach dem Stand der Technik in groben Zügen so vorgegangen, dass in einem ersten Verfahrensschritt ein Pulver, vorzugsweise ein Metallpulver, Hartmetallpulver oder auch Keramikpulver, mit einem Bindemittel und gegebenenfalls einem Plastifizierer zu einer homogenen Masse vermischt wird. Aus dieser homogenen Masse werden durch Spritzgießen Formkörper gefertigt. Die spritzgegossenen Formkörper besitzen bereits die geometrische Form des herzustellenden Bauteils, ihr Volumen ist jedoch um das Volumen des zugesetzten Bindemittels und Plastifizierungsmittels vergrößert. Den spritzgegossenen Formkörpern wird in einem Entbinderungsprozess das Bindemittel sowie Plastifizierungsmittel entzogen. Darauffolgend wird während des Sinterns der Formkörper zum fertigen Bauteil verdichtet bzw. geschrumpft. Während des Sinterns verkleinert sich das Volumen des Formkörpers, wobei entscheidend ist, dass die Dimensionen des Formteils in allen drei Raumrichtungen gleichmäßig schwinden müssen. Der Volumenschwund beträgt abhängig vom Bindemittel- und Plastifizierungsmittelgehalt zwischen 30% und 60%.
  • Zur Erlangung hinreichend hoher Dichten des herzustellenden Bauteils wird beim Sintern eine Sintertemperatur gewählt, die in etwa in der Nähe der Schmelztemperatur des Metalls bzw. der Metalllegierung liegt. Das Metall erweicht demnach und der Formkörper kann sich infolge seines Eigengewichts entsprechend verformen. Beim Sintern ist eine Lagerung des Formkörpers erforderlich, wobei die Lagerung den Formkörper beim Sintern stützen muss und gleichzeitig eine gute Beweglichkeit des Formkörpers beim Sintern gewährleisten soll. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn komplexe, dreidimensionale Bauteile, wie zum Beispiel Bauteile von Gasturbinen, durch das pulvermetallurgische Spritzgießen hergestellt werden sollen.
  • Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Formkörper beim Sintern dadurch zu lagern, dass die Formkörpern beim Sintern in steifen Halteeinrichtungen, nämlich in Fixierungen, Klammern oder Unterlagen, geführt bzw. gelagert werden. Die Halteeinrichtungen sind nach dem Stand der Technik meist aus Keramik gefertigt. Derartige Fixierungen, Klammern und Unterlagen behindern jedoch die Bewegungsfreiheit des zu sinternden Formkörpers.
  • Beim Sintern kann sich daher nach dem Stand der Technik ein Verzug am Bauteil einstellen, was zu Rissen im hergestellten Bauteil und Maßabweichungen führen kann. Mit zunehmender räumlicher Komplexität des herzustellenden Bauteils wird dieses Problem immer gravierender.
  • Aus den Schriften DE 35 27 367 C2 und DE 26 28 582 B2 sind Verfahren zur Herstellung komplexer Gasturbinenbauteile durch pulvermetallurgisches Spritzgießen und Sintern bekannt. Dabei kann das Sintern in zwei Stufen erfolgen, wobei die Sintertemperatur bzw. Endtemperatur in der zweiten Stufe deutlich höher ist. Die zwei Stufen kann man auch als Vorsintern und Fertigsintern bezeichnen, wobei in der zweiten Stufe mit einer höheren Schrumpfung und Verdichtung zu rechnen ist. Bei ungünstiger Lagerung und Fixierung der Teile kann es während des Sinterns und Vorsinterns ebenfalls zu Rissen und Deformationen kommen.
  • Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, ein weiter verbessertes Verfahren zur Herstellung von Bauteilen vorzuschlagen.
  • Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass das eingangs genannte Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 weitergebildet ist.
  • Erfindungsgemäß wird das Sintern des oder jedes Formkörpers in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen bei steigenden Temperaturen durchgeführt, wobei die Lagerung des oder jedes Formkörpers in jeder Sinterstufe hinsichtlich Position und Ausrichtung an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung und Schrumpfung des oder jedes Formkörpers angepasst ist. Dabei wird zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen der oder jeder Formkörper abgekühlt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere zur Herstellung von Schaufeln oder Schaufelteilen eines Flugtriebwerks verwendet, wobei diese Schaufeln oder Schaufelteile aus einer Nickelbasislegierung oder auch Titanbasislegierung bestehen.
  • Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
  • 1: ein Blockschaltbild zur Verdeutlichung der einzelnen Verfahrenschritte beim pulvermetallurgischen Spritzgießen.
  • Die hier vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Bauteilen vorzugsweise einer Gasturbine, insbesondere eines Flugtriebwerks, durch pulvermetallurgisches Spritzgießen (PM). Pulvermetallurgisches Spritzgießen wird auch als Metal Injection Moulding (MIM) bezeichnet.
  • Unter Bezugnahme auf 1 werden die einzelnen Verfahrensschritte des pulvermetallurgischen Spritzgießens erläutert. In einem ersten Schritt 10 wird ein Metallpulver, Hartmetallpulver oder Keramikpulver bereitgestellt. In einem zweiten Schritt 11 werden ein Bindemittel und ggf. ein Plastifizierungsmittel bereitgestellt. Das im Verfahrensschritt 10 bereitgestellte Metallpulver sowie das im Verfahrensschritt 11 bereitgestellte Bindemittel und Plastifizierungsmittel werden im Verfahrensschritt 12 gemischt, so dass sich eine homogene Masse ausbildet. Der Volumenanteil des Metallpulvers in der homogenen Masse beträgt dabei vorzugsweise zwischen 40% und 70%. Der Anteil von Bindemittel und Plastifizierungsmittel an der homogenen Masse schwankt demnach in etwa zwischen 30% und 60%.
  • Diese homogene Masse aus Metallpulver, Bindemittel und Plastifizierungsmittel wird im Sinne des Schritts 13 durch Spritzgießen weiterverarbeitet. Beim Spritzgießen werden Formkörper gefertigt. Diese Formkörper weisen schon alle typischen Merkmale der herzustellenden Bauteile auf. Insbesondere verfügen die Formkörper über die geometrische Form des zu fertigenden Bauteils. Sie verfügen jedoch über ein um den Bindemittelgehalt sowie Plastifizierungsmittelgehalt vergrößertes Volumen.
  • Im nachgeschalteten Schritt 14 wird das Bindemittel und das Plastifizierungsmittel aus den Formkörpern ausgetrieben. Den Verfahrensschritt 14 kann man auch als Endbinderungsprozess bezeichnen. Das Austreiben von Bindemittel und Plastifizierungsmittel kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Üblicherweise erfolgt dies durch fraktionierte, thermische Zersetzung bzw. Verdampfung. Eine weitere Möglichkeit besteht durch Heraussaugen der thermisch verflüssigten Binde- und Plastifizierungsmittel durch Kapillarkräfte, durch Sublimation oder durch Lösungsmittel.
  • Im Anschluss an den Entbinderungsprozess im Sinne des Schritts 14 werden die Formkörper im Sinne des Schritts 15 gesintert. Während des Sinterns werden die Formkörper zu den Bauteilen mit den endgültigen, geometrischen Eigenschaften verdichtet. Während des Sinterns verkleinern sich demnach die Formkörper, wobei die Dimensionen der Formkörper in allen drei Raumrichtungen gleichmäßig schwinden müssen. Der lineare Schwund beträgt abhängig vom Bindemittelgehalt und Plastifizierungsmittelgehalt zwischen 10% und 20%. Das Sintern kann unter verschiedenen Schutzgasen oder unter Vakuum durchgeführt werden.
  • Nach dem Sintern liegt das fertige Bauteil vor, was in 1 durch den Schritt 16 dargestellt ist. Falls erforderlich, kann nach dem Sintern (Schritt 15) das Bauteil noch einem Veredelungsprozess im Sinne des Schritts 17 unterzogen werden. Der Veredelungsprozess ist jedoch optional. Es kann bereits auch unmittelbar nach dem Sintern ein einbaufertiges Bauteil vorliegen.
  • Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird das Sintern des oder jeden Formkörpers nicht wie im Stand der Technik üblich in einem einstufigen Sinterprozess durchgeführt, sondern vielmehr in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen, also in einem mehrstufigen Sinterprozess. Die Sinterparameter bzw. die Sinterbedingungen jeder Sinterstufe sind an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung bzw. Schrumpfung des Formkörpers angepasst. Dies bedeutet, dass der Sinterprozess in mindestens zwei Teilprozesse, nämlich die Sinterstufen untergliedert wird, wobei in jedem Teilprozess ein Teil der Gesamtschrumpfung bzw. Gesamtverdichtung des Formkörpers erfolgt. Abhängig von dem beigesteuerten Teil der Gesamtschrumpfung erfolgt die Einstellung bzw. Auswahl der Sinterparameter bzw. Sinterbedingungen der jeweiligen Sinterstufe.
  • Es liegt im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, dass von einer Sinterstufe zur nächstfolgenden Sinterstufe die Sintertemperatur bzw. die Endtemperatur der jeweiligen Sinterstufe bzw. des Teilsinterprozesses erhöht wird. Die jeweiligen Sintertemperaturen hängen selbstverständlich von dem ausgewählten Metall bzw. der ausgewählten Metalllegierung des jeweiligen Formkörpers ab. Wird zum Beispiel das Sintern in zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen durchgeführt, so kann für die erste Sinterstufe die Sintertemperatur auf 950°C und für die zweite Sinterstufe die Sintertemperatur auf 1150°C festgelegt werden. Erfolgt das Sintern in drei Sinterstufen, so ist es denkbar, dass für die erste Sinterstufe die Sintertemperatur auf 950°C, für die zweite Sinterstufe auf 1050°C und für die dritte Sinterstufe auf 1150°C festgelegt wird. Es sei angemerkt, dass die hier angegebenen Temperaturen rein exem plarischer Natur sind und – wie bereits erwähnt – selbstverständlich von dem ausgewählten Metall bzw. der ausgewählten Metalllegierung abhängig sind.
  • Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen wird der zu sinternde Formkörper abgekühlt. Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass der Übergang von einer Sinterstufe in die darauffolgend nächste Sinterstufe nicht bei erhitztem Formkörper durchgeführt wird, sondern vielmehr bei einem abgekühlten Formkörper. In jeder Sinterstufe wird demnach der Formkörper erneut auf die entsprechende Sintertemperatur erhitzt, wobei in einer nachgeschalteten Sinterstufe die jeweilige Sintertemperatur höher ist als in den vorgeschalteten Sinterstufen.
  • Es liegt weiterhin im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, dass in jeder Sinterstufe der Formkörper in einer an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung bzw. Schrumpfung des Formkörpers angepassten Position bzw. Ausrichtung gelagert wird. Nach dem Sintern und entsprechend Abkühlen in einer Sinterstufe kann demnach die Position bzw. Ausrichtung des Formkörpers für die nächstfolgende Sinterstufe geändert werden. So ist es möglich, dass ein zu sinternder Formkörper bei einem Wechsel von einer Sinterstufe in die nächstfolgende Sinterstufe um 180°C in seiner Position bzw. Ausrichtung gedreht wird. Auf diese Art und Weise können kleinere Formveränderungen oder Durchbiegungen, die sich in einer Sinterstufe ausgebildet haben, ausgeglichen werden. Die Änderung bzw. Anpassung der Position und Ausrichtung erfolgt demnach nicht nur in Abhängigkeit der in der jeweiligen Sinterstufe erfolgenden Schrumpfung, sondern auch in Abhängigkeit der in der vorgeschalteten Sinterstufe erfolgten Schrumpfung bzw. Formänderung.
  • Vorzugsweise wird in jeder der Sinterstufen eine angepasste Halteeinrichtung für den Formkörper verwendet. Die Halteeinrichtung für den Formkörper kann auch als Sinterunterlage bezeichnet werden. Die Halteeinrichtung ist an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung bzw. Schrumpfung des jeweiligen Formkörpers angepasst. Durch den Wechsel bzw. die Anpassung der Halteeinrichtung von Sinterstufe zu Sinterstufe ist eine optimierte Lagerung bzw. Stützung des Formkörpers beim Sintern gewährleistet. Das Ausbilden unerwünschter Deformierungen oder Risse beim Sintern kann dadurch minimiert werden. Die an die jeweilige Sinterstufe angepassten Halteeinrichtungen sind nicht-schrumpfend ausgeführt und können daher wiederverwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren verfügt über den Vorteil, dass ein nahezu rissfreies, verzugsfreies sowie formgenaues Sintern der Formkörper beim pulvermetallurgischen Spritzgießen möglich ist. Während des Sinters ist eine optimierte Lagerung der Formkörper gewährleistet, ohne deren Bewegungsfreiheit unnötig einzuschränken. Durch die mehrfache Wiederverwendbarkeit der Halteeinrichtungen ergeben sich Kostenvorteile.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Bauteilen einer Gasturbine, insbesondere eines Flugtriebwerks. So liegt es im Sinne der hier vorliegenden Erfindung Schaufeln, Schaufelteile oder Schaufelsegmente einer Gasturbine mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens herzustellen. Weiterhin können Dichtungsteile, Verstellhebel, Sicherungsteile oder andere Bauteile mit einer komplexen dreidimensionalen Gestalt durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt werden. Derartige Bauteile für eine Gasturbine bestehen insbesondere aus einer Nickelbasislegierung oder Titanbasislegierung. Wird demnach das erfindungsgemäße Verfahren bei der Herstellung solcher Bauteile angewendet, so verfügt die beheizte Einrichtung vorzugsweise ebenfalls über eine Materialzusammensetzung auf Basis einer Nickellegierung oder Titanlegierung.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf die Herstellung von Bauteilen für Gasturbinen beschränkt. Es können grundsätzlich auch Bauteile für den Kraftfahrzeugbereich, den allgemeinen Maschinenbau oder sonstige Anwendungsbereiche hergestellt werden.
  • 10
    Schritt
    11
    Schritt
    12
    Schritt
    13
    Schritt
    14
    Schritt
    15
    Schritt
    16
    Schritt
    17
    Schritt

Claims (4)

  1. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen vorzugsweise einer Gasturbine, insbesondere eines Flugtriebwerks, durch pulvermetallurgisches Spritzgießen, bei welchem zuerst insbesondere ein Metallpulver mit zumindest einem Bindemittel zu einer homogenen Masse vermischt wird, anschließend aus der homogenen Masse durch Spritzgießen mindestens ein Formkörper gefertigt wird und der oder jeder Formkörper darauffolgend einem Entbinderungsprozess unterzogen und im Anschluss durch Sintern zu mindestens einem Bauteil mit gewünschten geometrischen Eigenschaften verdichtet und geschrumpft wird, wobei das Sintern des oder jedes Formkörpers in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Sinterstufen durchgeführt wird, und dabei von einer Sinterstufe zur nächstfolgenden Sinterstufe die Sintertemperatur bzw. die Endtemperatur der jeweiligen Sinterstufe erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an jede Sinterstufe und vor der nächstfolgenden Sinterstufe der oder jeder Formkörper abgekühlt wird, und dass in jeder Sinterstufe der oder jeder Formkörper in einer an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung und Schrumpfung angepassten Position und Ausrichtung gelagert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Position und Ausrichtung des oder jedes Formkörpers weiterhin an die in der oder jeder vorgeschalteten Sinterstufe erfolgte Verdichtung und Schrumpfung angepasst wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Sinterstufe der oder jeder Formkörper in einer an die in der jeweiligen Sinterstufe erfolgende Verdichtung und Schrumpfung angepassten Halteeinrichtung gelagert wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Sinterstufe der oder jeder Formkörper in einer nicht-schrumpfenden Halteeinrichtung gelagert wird.
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