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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Testeinrichtung zum Testen von Werkzeug-
oder Produktionsmaschinen, wobei eine Steuerung der Maschine mit
einem Simulationssystem, welches das Verhalten der Maschine simuliert,
zum Austausch von Prozessdaten verbunden ist.
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Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf ein Testverfahren zum Testen von
Werkzeug- oder Produktionsmaschinen, wobei Prozessdaten zwischen einer
Steuerung der Maschine und einem Simulationssystem ausgetauscht
werden.
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Eine
wesentliche Maßnahme
zur Verbesserung der Qualität
von System- und Anwendersoftware sowie Parametrierung im Bereich
der Steuerungstechnik für
Werkzeug- oder Produktionsmaschinen liegt in der systematischen
Abarbeitung und Analyse von Funktionstests bzw. Regressionstests.
Um diese zum Testen der System- und Anwendersoftware sowie der Parametrierung
durchzuführen,
werden handelsüblich
von Hand Bedienhandlungen an der Steuerung von einem Bediener ausgeführt und
die Reaktion der Steuerung auf die Bedienhandlung kontrolliert,
sowie mit Hilfe eines an die Steuerung angeschlossenen Simulationssystems,
die Reaktion der Maschine auf die Bedienhandlung simuliert und überprüft.
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In 1 ist in Form eines Blockschaltbildes eine
handelsübliche
Testeinrichtung zum Testen von Werkzeug- oder Produktionsmaschinen
dargestellt. Eine Steuerung 1 ist über eine Busverbindung 3 mit einem
Simulationssystem 4 verbunden, das in Form von Software
auf einen Rechner 2 realisiert ist. Mit Hilfe des Simulationssystems 4 wird
das kinematische und/oder das logische (Wechselwirkung von Aktorik
und Sensorik) und/oder das mechanische und/oder das regelungstechnische Verhalten
der Maschine simuliert. Hierzu werden u.a. z.B. von der Steuerung 1 erzeugte
Sollgrößen (z.B.
Drehzahlsollwert) und Steuersignale dem Simulationssystems 4 übergegeben.
Das Simulationssystem 4 ermittelt nun anhand einer Simulation
das kinematische und/oder das logische (Wechselwirkung von Aktorik
und Sensorik) und/oder das mechanische und/oder das regelungstechnische
Verhalten der Maschine. Die aus Sollwerten bzw. Signalen einer simulierten
Sensorik oder den Bedienhandlungen entstehenden Istgrößen (z.B.
Drehzahlistwert) werden über
die Busverbindung 3 der Steuerung 1 rückgemeldet.
Die über
die Busverbindung 3 gesendeten Größen werden als Prozessdaten
bezeichnet. Als Prozessdaten sind neben den Soll- und Istgrößen aber z.B. auch Steuersignale
zu verstehen. Der Rechner 2 ist über eine Verbindung 15 mit
einer Ein-/Ausgabeeinheit 16 verbunden. Diese besteht im
einfachsten Fall aus einem Bildschirm, einer Tastatur sowie einem
Datenträger und
dient der Bedienung des Simulationssystems 4 sowie der
Kontrolle des Testablaufs und der dabei entstehenden Daten. Zur
Bedienung der Steuerung 1 ist diese mit einer Bedientafel 5,
welche aus einem Bildschirm 6 und einem Tastenfeld 7 besteht,
ausgerüstet.
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Kennzeichnend
für eine
solche handelsübliche
Testeinrichtung ist, dass die Bedienung der Steuerung 1 manuell
erfolgt, also durch einen Bediener z.B. die Software in die Steuerung 1 geladen
wird, die Steuerung 1 per Hand initialisiert, gebootet
oder zurückgesetzt
wird und das Abarbeiten der Anwendersoftware oder Systemsoftware
per manueller Bedienung veranlasst wird. Zudem ist für die Bewertung des
Tests eine manuelle Beobachtung der Steuerung sowie der Prozesssignale,
welche vom Simulationssystem 4 erzeugt werden, notwendig,
um das korrekte Verhalten der Maschine zur verifizieren oder ein Fehlverhalten
festzustellen. Ein Test kann im aller einfachsten Fall z.B. darin
bestehen, dass der Bediener von Hand im Tastenfeld 7 eine
Taste betätigt
und darauf hin ein Symbol auf dem Bildschirm 6 erscheinen
und durch nochmaliges Betätigen
derselben Taste das Symbol auf dem Bildschirm 6 wieder
verschwinden muss. Der Zeitraum zwischen den beiden Betätigungsvorgängen der
Taste ist infolge der manuellen Durchführung nicht exakt definiert.
Bei einer Wiederholung des Tests ist der Zeitraum zwischen den beiden
Betätigungsvorgängen kurzer
oder länger,
so dass sich ein anderes Testresultat ergeben kann. Das bisherige
manuelle Vorgehen erschwert somit umfangreiche Tests und schränkt die
Reproduzierbarkeit der Testergebnisse erheblich ein.
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In
der nicht vorveröffentlichten
DE 102 48 991 A1 ist
eine Vorrichtung zur Simulation des Steuerungs- und Maschinenverhaltens
von Werkzeug- oder Produktionsmaschinen beschrieben.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 200 22 944 U1 ist ein Test- und Simulationssystem zum
Testen eines Anlagensteuerungssystems bekannt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Testeinrichtung
und ein einfaches Verfahren zum Testen von Werkzeug- oder Produktionsmaschinen
zu schaffen, das automatisierte und reproduzierbare Tests der Maschine
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird für
eine Testeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
das Simulationssystem mit einer automatisierten Bedien- und Beobachtungseinheit über eine
Verbindung verbunden ist, wobei das Simulationssystem der Bedien-
und Beobachtungseinheit Prozesssignale zur Verfügung stellt, wobei von der
Bedien- und Beobachtungseinheit die Prozesssignale aufgezeichnet und
gespeichert werden, wobei die Bedien- und Beobachtungseinheit über eine
weitere Busverbindung mit der Steuerung zur Bedienung dieser verbunden ist,
wobei in der Bedien- und Beobachtungseinheit mindestens eine vordefinierte
Befehlssequenz abgearbeitet wird und solchermaßen zum Testen der Maschine
Bedienbefehle zur Bedienung der Steuerung erzeugt werden, an die
Steuerung gesendet werden und dort ausgeführt werden und dass Kontrollanweisungen
in der Befehlssequenz vorgesehen sind, wobei die Befehls sequenz
in einer interpretativen Hochsprache programmiert ist, wobei die
Bedien- und Beobachtungseinheit und das Simulationssystem auf einem
Rechner realisiert sind, wobei in die Bedien- und Beobachtungseinheit
ein Interpreter integriert ist.
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Diese
Aufgabe wird für
ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
einer Bedien- und Beobachtungseinheit Prozesssignale von dem Simulationssystem
zur Verfügung
gestellt werden, wobei in der Bedien- und Beobachtungseinheit die
Prozesssignale aufgezeichnet und gespeichert werden, wobei die Steuerung
von der Bedien- und Beobachtungseinheit bedient wird, wobei in der
Bedien- und Beobachtungseinheit mindestens eine vordefinierte Befehlssequenz
abgearbeitet wird und solchermaßen
zum Testen der Maschine Bedienbefehle zur Bedienung der Steuerung
erzeugt und an die Steuerung gesendet und dort ausgeführt werden
und dass Kontrollanweisungen in der Befehlssequenz vorgesehen sind,
wobei die Befehlssequenzen in einer interpretativen Hochsprache
programmiert werden, wobei die Bedien- und Bobachtungseinheit und das
Simulationssystem auf einem Rechner realisiert sind, wobei in die
Bedien- und Beobachtungseinheit ein Interpreter integriert ist.
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Es
ist vorteilhaft, dass die Befehlssequenzen in einer Hochsprache
programmierbar sind. In einer Hochsprache können Kontrollanweisungen in
der Befehlssequenz besonders leicht realisiert werden.
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Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Befehlssequenzen in einer
interpretativen Hochsprache programmierbar sind. Die vordefinierten
Befehlssequenzen können
in einer Interpretation Hochsprache besonders leicht programmiert
und gehandhabt werden, da nicht nach jeder Änderung der Befehlssequenz
eine Compilierung des Sourcecodes der Befehlssequenz notwendig ist.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn als interpretative Hochsprache
ein Basic-Dialekt verwendbar ist. Die Pro grammiersprache Basic bzw.
die Basic-Dialekte stellen einen Standard bei interpretativen Hochsprachen
dar.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Hochsprache um Makros,
Funktion und Klassen zum Zugriff auf Daten in der Steuerung erweiterbar
ist. Solche Erweiterungen erlauben eine individuelle Anpassung an
die jeweilige Steuerung der Maschine.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, dass die Steuerung in Form einer
auf einen Rechner simulierten virtuellen Steuerung vorliegt. Wenn
die Steuerung nicht mehr physikalisch vorhanden ist, sondern ebenfalls
nur noch auf einem Rechner simuliert wird, lassen sich auf einem
Rechner bzw. Simulationssystem die verschiedensten Maschinen simulieren
bzw. testen.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Bedien- und Beobachtungseinheit und das Simulationssystem
auf einem Rechner realisiert sind. Dies erlaubt einen besonders
kompakten und einfachen Aufbau der Testeinrichtung.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Prozesssignale in Form
von Trace-Dateien ausgebbar sind. Hierdurch wird sicher gestellt,
dass die aufgezeichneten Prozesssignale zu jedem beliebigen Zeitpunkt
analysiert werden können.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Trace-Dateien zusätzlich noch direkte Information über einen
gefundenen Fehler enthalten. Dadurch, dass die Hochsprache Kontrollanweisungen
in der Befehlssequenz ermöglicht,
ist es z.B. durch einfache Abfrage von ungültigen Zuständen der Prozesssignale möglich, Fehler
aufzufinden und innerhalb einer Trace-Datei eine direkte Information über den
gefundenen Fehler wie z.B. "Maschine
läuft bei geöffneter
Tür" aufzunehmen.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Befehlssequenzen und/oder
die Trace-Dateien zwischen Kunden und Her steller der Steuerung versendbar
sind. Hierdurch wird sichergestellt, dass vom Hersteller gemachte
Tests vom Kunden leicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt reproduziert
werden können
und umgekehrt vom Kunden durchgeführte Tests leicht vom Hersteller
wiederholt werden können.
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Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, dass das Versenden über das
Internet durchführbar
ist. Über
das Internet können
die Befehlssequen zen und/oder die Trace-Dateien besonders leicht
z.B. per E-Mail
verschickt werden.
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Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Befehlssequenzen in einer
Hochsprache programmierbar werden. In einer Hochsprache können Kontrollanweisungen
in der Befehlssequenz besonders leicht realisiert werden.
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Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Befehlssequenzen in einer
interpretativen Hochsprache programmiert werden. Die vordefinierten
Befehlssequenzen können
in einer interpretation Hochsprache besonders leicht programmiert
und gehandhabt werden, da nicht nach jeder Änderung der Befehlssequenz
eine Compilierung des Sourcecodes der Befehlssequenz notwendig ist.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn als interpretative Hochsprache
ein Basic-Dialekt verwendet wird. Die Programmiersprache Basic bzw.
die Basic-Dialekte stellen einen Standard bei interpretativen Hochsprachen
dar.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Hochsprache um Makros,
Funktion und Klassen zum Zugriff auf Daten in der Steuerung erweitert
wird. Solche Erweiterungen erlauben eine individuelle Anpassung
an die jeweilige Steuerung der Maschine.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Prozesssignale in Form
von Trace-Dateien ausgeben werden. Hierdurch wird sicher gestellt, dass
die aufgezeichneten Prozesssignale zu jedem beliebigen Zeitpunkt
analysiert werden können.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Trace-Dateien zusätzlich noch direkte Information über einen
gefundenen Fehler enthalten. Dadurch, dass Kontrollanweisungen in
der Abarbeitung der Befehlssequenz vorgesehen sind, ist es z.B. durch
einfache Abfrage von gültigen
Zuständen
der Pro zesssignale möglich,
Fehler aufzufinden und innerhalb einer Trace-Datei eine direkte
Information über
den gefundenen Fehler wie z.B. "Maschine
läuft bei
geöffneter
Tür" aufzunehmen.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Befehlssequenzen und/oder
die Trace-Dateien zwischen Kunden und Hersteller der Steuerung versendet
werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass vom Hersteller gemachte
Tests vom Kunden leicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt reproduziert werden
können
und umgekehrt vom Kunden durchgeführte Tests leicht vom Hersteller
wiederholt werden können.
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Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, dass das Versenden über das
Internet durchgeführt
wird. Über
das Internet können
die Befehlssequenzen und/oder die Trace-Dateien besonders leicht
z.B. per E-Mail verschickt werden.
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Ferner
erweist es sich als vorteilhaft, dass als Kontrollanweisungen bedingte
Verzweigungen und/oder Schleifen und/oder Wertevergleiche und/oder
Timerfunktionen und/oder Ein-/Ausgabefunktionen vorgesehen sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine
handelsübliche
Testeinrichtung,
-
2 eine
erfindungsgemäße Testeinrichtung,
-
3 eine
Befehlssequenz
-
4 schematisch
den Austausch von Befehlssequenzen und Trace-Dateien zwischen Kunden
und Hersteller.
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In 2 ist
in Form eines Ausführungsbeispiels
die erfindungsgemäße Testeinrichtung
dargestellt. Die erfindungsgemäße Testeinrichtung
gemäß 2 entspricht
im Grundaufbau im wesentlichen der handelsüblichen Testeinrichtung gemäß 1.
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Gemäß 2 ist
eine Steuerung 1 ist über eine
Busverbindung 3 mit einem Simulationssystem 4 verbunden,
das in Form von Software auf einen Rechner 2 realisiert
ist. Mit Hilfe des Simulationssystems 4 wird das kinematische
und/oder das logische (Wechselwirkung von Aktorik und Sensorik)
und/oder das mechanische und/oder das regelungstechnische Verhalten
der Maschine simuliert. Hierzu werden u.a. z.B. von der Steuerung 1 erzeugte
Sollgrößen (z.B. Drehzahlsollwert)
und Steuersignale dem Simulationssystems 4 übergegeben.
Das Simulationssystem 4 ermittelt nun anhand einer Simulation
das kinematische und/oder das logische (Wechselwirkung von Aktorik
und Sensorik) und/oder das mechanische und/oder das regelungstechnische
Verhalten der Maschine. Die aus Sollwerten bzw. Signalen einer simulierten
Sensorik oder den Bedienhandlungen entstehenden Istgrößen (z.B.
Drehzahlistwert) werden über die
Busverbindung 3 der Steuerung 1 rückgemeldet. Die über die
Busverbindung 3 gesendeten Größen werden als Prozessdaten
bezeichnet. Als Prozessdaten sind neben den Soll- und Istgrößen aber
z.B. auch Steuersignale zu verstehen. Der Rechner 2 ist über eine
Verbindung 15 mit einer Ein-/Ausgabeeinheit 16 verbunden.
Diese besteht im einfachsten Fall aus einem Bildschirm, einer Tastatur
sowie einem Datenträger,
und dient der Bedienung des Simulationssystems 4 sowie
der Kontrolle des Testablaufs und der dabei entstehenden Daten.
Zur Bedienung der Steuerung 1 ist diese mit einer Bedientafel 5,
welche aus einem Bildschirm 6 und einem Tastenfeld 7 besteht,
ausgerüstet.
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Gegenüber der
handelsüblichen
Testeinrichtung gemäß 1 besitzt
die erfindungsgemäße Testeinrichtung
gemäß 2 eine
Bedien- und Beobachtungseinheit 9. Mit Hilfe einer Verbindung 8 stellt das
Simulationssystem 4 der Bedien- und Beobachtungseinheit 9 Prozesssignale
zur Verfügung,
wobei die Bedien- und Beobachtungseinheit 9 die Prozesssignale
aufzeich net und speichert. Als Prozesssignale sind hierbei z.B.
Istgrößen, Sollgrößen, Steuersignale,
Parameter oder ähnliches
zu verstehen. Innerhalb der Bedien- und Beobachtungseinheit 9 werden weiterhin
von einem Bediener vordefinierte Befehlssequenzen abgearbeitet.
Im einfachsten Fall setzt sich eine solche Befehlssequenz aus einer
hintereinander Reihung von einzelnen Bedienbefehlen zur Bedienung
der Steuerung zusammen. Die Bedienbefehle werden dabei hintereinander
von der Bedien- und Beobachtungseinheit 9 über eine
Busverbindung 10 zur Steuerung 1 gesendet. Ein
solcher Bedienbefehl kann z.B. im einfachsten Fall ein automatisches Drücken einer
Taste des Tastenfeldes 7 veranlassen, d.h. das Drücken der
Taste wird über
die Busverbindung 10 und dem entsprechenden Befehl von
der Bedien- und Beobachtungseinheit 9 automatisch initiiert und
von der Steuerung 1 ausgeführt. Durch entsprechende Zusammenstellung
einer Befehlssequenz können
nun beliebig komplexe Testabläufe
von der erfindungsgemäßen Testeinrichtung
vollkommen automatisiert durchgeführt werden. Die vom Simulationssystem 4 erzeugten
Prozesssignale werden in der Bedien- und Beobachtungseinheit 9 in
Form von Trace-Dateien gespeichert. Die Trace-Dateien und die Befehlssequenzen,
welche ebenfalls in Form von Dateien vorliegen, können über die
Verbindung 15 zur Ein- und Ausgabeeinheit 16 übertragen
werden und dort z.B. visualisiert werden oder auf einen Datenträger gespeichert
werden.
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Durch
die Möglichkeit
mehrere vordefinierte Befehlssequenzen hintereinander in der Bedien-
und Beobachtungseinheit 9 abarbeiten zu lassen, können unterschiedlichste
Tests hintereinander durchgeführt werden,
wobei jeder Test durch seine korrespondierende Befehlssequenz definiert
wird. Der physikalisch vorhandene Bediener wird im Prinzip durch
die Bedien- und
Beobachtungseinheit 9 ersetzt.
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Die
Befehlssequenzen enthalten dabei Kontrollanweisungen wie z.B. bedingte
Verzweigungen und/oder Schleifen und/oder Wertevergleiche und/oder
Timerfunktionen und/oder Ein- /Ausgabefunktionen.
Die Befehlssequenz setzt sich somit nicht nur aus einer Hintereinanderreihung
von Bedienbefehlen, welche an die Steuerung 1 gesendet
werden, zusammen, sondern enthält
zusätzlich
Kontrollanweisungen wie z.B. bedingte Verzweigungsanweisungen, z.B.
in Form einer „Wenn
Bedingung erfüllt, dann
verzweige zu einem bestimmten Befehl" Anweisungen. In Abhängigkeit eines (z.B. auch fehlerhaften)
Signalzustands kann dann in der Abarbeitung der Befehlssequenz verzweigt
werden und z.B. im Fehlerfall eine Fehlernachricht protokolliert
werden. Weiterhin kann aber auch eine Kontrollanweisung z.B. darin
bestehen, einen genau definierten Zeitraum zu warten bevor mit der
Abarbeitung des nächsten
Befehls begonnen wird (Timerfunktion). Bezogen auf das eingangs
in der Beschreibung genannte Beispiel bedeutet dies, dass nun der
Zeitraum zwischen dem zweimaligen Betätigen der Taste sehr genau
definiert werden kann und exakt reproduzierbar ist, so dass der
Test beliebig oft identisch wiederholt werden kann und zwar z.B.
beim Hersteller wie auch beim Kunden. Es ist somit sichergestellt,
dass der Test immer exakt gleich ausgeführt wird. Entsprechend einfach
können
dann auch die Testbedingungen geändert
werden, wenn z.B. nicht 5 Sekunden sondern 7 Sekunden vergehen sollen,
bevor die Taste das zweite Mal gedrückt wird. 3 zeigt
schematisch die zu diesem Beispiel zugehörige Befehlssequenz 13,
die sich aus den beiden Bedienbefehlen 19a und 19b (Drücke Taste
A) und einer Timeranweisung 20 (Warte 5 Sekunden)
zusammensetzt. Neben diesen sehr einfachen Beispiel können selbstverständlich auch
sehr umfangreiche Tests durchgeführt werden,
wie das automatisierte Initialisieren, Booten oder Rücksetzen
von System- oder
Anwendersoftware oder das Verändern
der Parametrierung der Steuerung 1. Die Auswirkungen auf
die Maschine bzw. auf das Maschinenverhalten kann mit Hilfe der Trace-Dateien
zu jedem Zeitpunkt kontrolliert werden.
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Die
Verwendung von Kontrollanweisungen innerhalb der Befehlssequenz,
erlaubt aber zudem auch noch, beim Testen automatisch Fehler bzw.
unerlaubte Zustände
zu erkennen und direkte Informationen über den gefundenen Fehler in
die Trace-Datei mit aufzunehmen. So können mit Hilfe dieser Kontrollanweisungen
z.B. Zustände
der Prozesssignale abgefragt werden und unerlaubte Zustände wie
z.B. eine laufende Maschine bei geöffneter Maschinentür erkannt
werden und eine direkte Information über den gefundenen Fehler,
wie z.B. "Maschine
läuft bei geöffneter
Maschine" in die
Trace-Datei geschrieben werden.
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In
der Trace-Datei können
u.a. z.B. Signalzustände,
Bedienhandlungen, Ereignisse, Ergebnisse und Abweichungen aufgezeichnet
werden.
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Es
sich dabei als vorteilhaft, wenn die Befehlssequenzen in einer Hochsprache
programmierbar werden, da in einer Hochsprache Kontrollanweisungen
in der Abarbeitung der Befehlssequenz besonders leicht realisiert
werden können.
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Besonders
vorteilhaft ist es dabei wenn als Hochsprache eine interpretative
Hochsprache d.h. eine Hochsprache welche auf einem Interpreter ausgeführt wird,
verwendet wird und solchermaßen
die Befehlssequenzen in der interpretativen Hochsprache programmiert
und ausführt
werden. In die Bedien- und Beobachtungseinheit 9 ist hierzu
ein Interpreter 17 integriert. Der Interpreter 17 gemäß 2 erlaubt
die direkte Eingabe der Befehle bzw. der Befehlssequenzen und deren
Ausführung
ohne dass es einer vorhergehenden Compilierung des Source-Codes
des Befehls bzw. der betreffenden Befehlssequenz bedarf. Als interpretative
Hochsprache eignen sich dabei besonders Basic-Dialekte, da sie leicht verständlich sind
und einen Standard innerhalb der interpretativen Hochsprachen bilden.
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Weiterhin
ist es in diesem Zusammenhang vorteilhaft, wenn die Hochsprache
um Makros, Funktion und Klassen zum Zugriff auf Daten in der Steuerung
erweiterbar ist. Solche Erweiterungen erlauben eine individuelle
Anpassung an die jeweilige Steuerung der Maschine.
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In
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels ist das Simulationssystem 4 und
die Bedien- und Beobachtungseinheit 9 innerhalb eines Rechners 2 kostengünstig realisiert.
Selbstverständlich
ist es auch denkbar, dass das Simulationssystem 4 und die
Bedien- und Beobachtungseinheit 9 auf unterschiedlichen
Rechnern realisiert sind.
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Weiterhin
ist es selbstverständlich
auch denkbar, dass die Steuerung 1 nicht mehr wie im Ausführungsbeispiel
in Form einer physikalisch vorhandenen Steuerung realisiert ist,
sondern ebenfalls in Form einer sogenannten virtuellen Steuerung
auf dem Rechner 2 oder einem weiterem Rechner simuliert
wird. Dies hat den großen
Vorteil, dass unterschiedlichste Maschinen, die oft verschiedene
Steuerungen besitzen, leicht, flexibel und schnell getestet werden
können.
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Gemäß 4 können die
Befehlssequenzen 13, welche in Form von Dateien vorliegen
und/oder die Trace-Dateien 14 zwischen einem Kunden und dem
Hersteller hin- und hergeschickt werden. Da der Kunde 11 eine ähnliche
oder die gleiche Testeinrichtung wie der Hersteller 12 besitzt,
können
die Tests der Werkzeug- oder Produktionsmaschine für beide Seiten
identisch, verifizierbar und reproduzierbar durchgeführt werden
und Testergebnisse miteinander verglichen werden. So können z.B.
auch unter anderem Befehlssequenzen 13d.h. Testfälle vom Kunden 11 geschrieben
werden und beim Kunden getestet werden und diese bei eventuell auftretenden Problemen
dem Hersteller 12 nebst der dazugehörigen Trace-Dateien für weitere
Tests zur Fehlerbehebung zur Verfügung gestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Testeinrichtung
ermöglicht
somit eine reproduzierbare Wiederholung von Tests. Weiterhin wird
durch die Erfindung ermöglicht,
eine hohe Vielfalt von Tests mit geringem manuellen Aufwand durchzuführen sowie
Tests zu Protokollieren zu Dokumentieren und z.B. zwischen Hersteller
und dem Kunden auszutauschen. Durch die erfindungsgemäße Testeinrichtung
kann die Qualität von
System- und Anwendersoftware sowie die Parametrierung für die Steuerung
von Werkzeug- oder Produktionsmaschinen somit erheblich gesteigert und
Fehlerfälle
zuverlässig
erkannt werden.
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Es
sei an dieser Stelle angemerkt, dass als Hersteller der Hersteller
der Steuerung und als Kunde der Hersteller der Maschine zu verstehen
ist oder als Hersteller der Hersteller der Maschine und als Kunde
der Endkunde, welcher mit der Maschine produziert zu verstehen ist
oder als Hersteller der Hersteller der Steuerung und als Kunde der
Endkunde zu verstehen ist.
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Weiterhin
sei an dieser Stelle angemerkt, dass als Werkzeugmaschinen z.B.
ein- oder mehrachsige Dreh-, Fräs-,
Bohr- oder Schleifmaschinen zu verstehen sind. Zu den Werkzeugmaschinen
werden auch noch Bearbeitungszentren, lineare und rotatorische Transfermaschinen,
Lasermaschinen oder Wälz-
und Verzahnmaschinen gezählt.
Allen gemeinsam ist, dass ein Material bearbeitet wird, wobei diese
Bearbeitung mehrachsig ausgeführt
werden kann. Zu den Produktionsmaschinen werden z.B. Textil-, Kunststoff-,
Holz-, Glas-, Keramik- oder Steinbearbeitungsmaschinen gezählt. Maschinen
der Umformtechnik, Verpackungstechnik, Drucktechnik, Fördertechnik,
Aufzugstechnik, Pumpentechnik, Transporttechnik, Lüftertechnik
sowie Windkrafträder,
Hebewerkzeuge, Kräne
und Roboter gehören
ebenfalls zu den Produktionsmaschinen.