Hintergrund
der Erfindung
Als
kontinuierlich arbeitende Filterapparate werden bei größeren Trübedurchsätzen häufig Trommelzellenfilter
eingesetzt, die in zahlreichen verschiedenen Bauformen bekannt sind.
Trommelzellenfilter
eignen sich für
die Filtration von Suspensionen mineralischer Rohstoffe und für Schlämme aus
dem Bereich der chemischen Industrie und anderen Industriezweigen.
Häufig
muss die Feststoffabtrennung in stark saurem Milieu erfolgen, so
dass für
die Feststoffabtrennung eingesetzte Trommelzellenfilter speziell
auf diese Verwendung hin angepasst sein müssen. In der Technik ist es
bekannt, den Trommelmantel aus kunststoffbeschichtetem Material,
insbesondere gummiertem Metall einzusetzen.
Als
häufigste
Bauform von Trommelzellenfiltern werden Vakuum-Trommelzellenfilter
eingesetzt, bei denen ein Filtertuch auf einem Trommelmantel, der
zum Filtratabfluss mit Rillen und Bohrungen versehen ist, festgespannt
ist. Die Trommel dreht sich langsam um eine horizontal angeordnete
Achse und taucht dabei in einen Trog mit Trübe ein. Der Trommelumfang ist
in einzelne Zellen unterteilt, die während ihres Umlaufs nacheinander
an verschiedene Absaug- und Rückspülanschlüsse angeschlossen werden
können.
Durch das Erzeugen eines Vakuums wird aus dem Trog Trübe angesogen
und es bildet sich auf dem Filtertuch ein Filterkuchen, der durch
die Drehung des Trommelfilters aus dem Trog gehoben wird. Auf ihrem
weiteren Weg werden die Zellen an Absaugleitungen für die Waschlauge
und an Pressluft für
das Abblasen des Filterkuchens angeschlossen, so dass die Verfahrenschritte
des Filtrierens, Waschens und Trocknens in mehreren getrennten Zonen
durchgeführt
werden können.
Der Feststoffkuchen kann durch die Anwendung unterschiedlicher Verfahren
entfernt werden, die nicht zuletzt von dem auf dem Filtertuch anhaftenden
Filterkuchen abhängen.
So kann im einfachsten Fall durch die Anwendung eines Druckluftstoßes von
der Rückseite
des Filtertuchs her im Zusammenwirken mit einem einstellbaren Schaber
der Filterkuchen abgehoben und abgetrennt werden. Bei feinkörnigeren
Feststoffen erfolgt die Abnahme des Filterkuchens über eine Walzenabnahme.
Eine weitere Alternative besteht darin, die Abnahme über mehrere
auf dem Filtertuch parallele Schnüre oder Drähte zu bewirken.
Das
Umschalten der verschiedenen Verfahrensschritte im Trommelzellenfilter
erfolgt durch einen sogenannten Steuerkopf an der Lagernabe der Trommel.
Der Steuerkopf legt die Zonen bei der Filtration fest und kann als
Plansteuerkopf oder Ringsteuerkopf ausgeführt sein. Beim Ringsteuerkopf umschließt der feststehende
Steuerring den rotierenden Steuerkern, in den die Filtratsammelrohre
münden.
Bei
den überwiegend
zur Anwendung kommenden Plansteuerköpfen münden die Filtratsammelrohre
axial in Löcher
einer mit dem Trommelfilter drehbaren Scheibe, die von einer mit
Schlitzen und Löchern
versehenen, feststehenden Steuerscheibe zyklisch verschlossen oder
geöffnet
werden, so dass die Filtersegmente zyklisch mit einer Vakuumpumpe oder
einer Druckluftleitung in Verbindung stehen.
Im
Bereich des stirnseitigen Auslasses von Filtrat aus einem Trommelzellenfilter
werden in der Technik kreisringförmige
Scheiben eingesetzt, die auch als Schleißplatten bezeichnet werden.
Um eine sichere Abdichtung von Vakuumtrommelfiltern zu gewährleisten,
und insbesondere zu verhindern, dass chemisch aggressiv wirkendes
Filtrat die Filtertrommel beschädigt
und insbesondere Korrosion auslöst, ist
es bekannt, zwei stirnseitig am Trommelzellenfilter montierte Platten
einzusetzen, wobei um die Durchtrittsöffnungen für Filtrat herum und zwischen
den beiden Scheiben pastenförmiges
Material auf Silikonbasis aufgetragen wird und für eine Abdichtung sorgt. Indem
die beiden Scheiben fest gegeneinander verspannt werden, wird das
pastenförmige
Dichtmaterial bis auf eine sehr geringe Materialdicke verteilt.
Um eine sichere Abdichtung zu gewährleisten, müssen somit
die einander zugewandten, planen Flächen der Scheiben mit hoher
Genauigkeit gefertigt sein. Weiterhin hat es sich als nachteilig
erwiesen, dass während
des Betriebs von Trommelzellenfiltern unter Anlegen eines Unterdrucks,
sich im Bereich der pastenförmigen
Abdichtung Vakuumverluste einstellen. Dies rührt daher, dass ein Teil des
Materials in das Filtrat übergeht.
Dies besitzt zwei Nachteile. Zum einen kommt es zu einer Verunreinigung des
Filtrats durch das Dichtmaterial auf Silikonbasis und zum anderen
kann die gewünschte
Abdichtung nicht mehr gewährleistet
werden, so dass chemisch aggressives Filtrat austreten und metallische
Bauteile korrodieren kann.
Die
DE 1 232 551 B beschreibt
einen Plansteuerkopf für
Drehfilter mit einer Baueinheit zum Auslaßen von Filtrat aus einem Trommelzellenfilter. Diese
Baueinheit dient zur stirnseitigen Montage an dem Trommelzellenfilter
und umfasst eine Stirnscheibe, die auf ein scheibenförmiges Werkstück der Filtertrommel
aufgeschraubt ist. Die Stirnscheibe ist rotationssymmetrisch und
weist eine Vielzahl von Mündungen
der Rohrleitungen als Durchtrittsöffnungen für Filtrat auf, die mit einer
Anordnung von Filtratabflussöffnungen
in der Stirnscheibe fluchten. Die Stirnscheibe ist fest mit dem
scheibenförmigen
Werkstück der
Filtertrommel verschraubt.
Aus
der
CH 658 344 ist ein
Abschlussdeckel für
ein Gehäuse
bekannt, der insbesondere ein Enddeckel von Spleißgehäusen, Kabeltüllen usw.
sein kann. Der Abschlussdeckel des Spleißgehäuses umfasst eine Innenplatte
und eine Vielzahl Öffnungen, die
auf der Außenseite
der Innenplatte mit einer ringförmigen
Vertiefung erweitert sind. Eine elastische Dichtung ist in diese
Vertiefungen eingesetzt und steht daraus hervor. Eine Außenplatte
weist auf die Öffnungen
in der Innenplatte ausgerichtete Öffnungen auf. Die beiden Platten
sind durch Schrauben miteinander verbunden. Konkret wird als elastische Dichtung
ein O-Ring beschrieben, der durch die mit der Innenplatte verschraubte
Außenplatte
deformiert wird. Die
CH
658 344 A5 stellt den nächstkommenden
Stand der Technik dar.
Darstellung
der Erfindung
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Baueinheit, insbesondere
zur Verwendung zum sicheren Abtransport von Filtrat bei einem Vakuumtrommelfilter
vorzuschlagen.
Diese
Aufgabe wird durch eine Baueinheit zur druck- und vakuumdichten
Verbindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Baueinheit zum Auslaß von Filtrat
aus einem Trommelzellenfilter zur stirnseitigen Montage an diesem
mit einer ersten, kreisringförmigen
Scheibe mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen für Filtrat sowie einer zweiten
kreisringsförmigen
Scheibe mit einer Anordnung von Durchtrittsöffnungen korrespondierend zu
jenen der ersten Scheibe zu versehen, wobei die zweite Scheibe mit
der ersten Scheibe fest verbunden ist. In der ersten kreisringförmigen Scheibe
befindet sich um jede Durchtrittsöffnung eine ringförmige Vertiefung,
in die ein Dichtring einlegbar ist. Durch das Vorsehen von Dichtringen
zwischen der ersten Scheibe (Schleißplatte) und der zweiten Scheibe
lässt sich
eine Vakuumabdichtung herstellen, die bei geeigneter Auswahl des
Materials für
den Dichtring inert gegenüber
chemisch aggressivem Filtrat ist und insbesondere nicht in das Filtrat
ausgewaschen wird. Durch die dauerhafte und sichere Vakuumabdichtung
lässt sich
der Austritt aggressiver Filtrat-Medien über einen langen Zeitraum verhindern. Darüber hinaus
halten die Dichtringe die erste Scheibe und die zweite Scheibe auf
Distanz, so dass die einander zugewandten Flächen zwar parallel zueinander
liegen müssen,
die hierfür
vorgesehenen Fertigungstoleranzen in Bezug auf die Planparallelität aber gering
sein können.
Schließlich
kann bei der Verwendung unterschiedlicher Materialien zwischen der
ersten Scheibe und der zweiten Scheibe, zwischen denen sich ein
elektrochemisches Potential aufbaut, das Auftreten einer Kontaktkorrosion
vermieden werden.
Die
erste wie auch zweite Scheibe besitzen jeweils eine kreisförmige Öffnung koaxial
mit der Rotationsachse der ersten Scheibe sowie zweiten Scheibe.
Dies Öffnung
dient zur Aufnahme der Drehachse des Trommelzellenfilters, wobei
zwischen der Drehachse und der ersten und zweiten Scheibe in der
Regel Stopfbuchsen und Gleitsteine vorgesehen sind.
Bevorzugte
Ausführungsformen
folgen aus den übrigen
Ansprüchen.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung besitzen die Dichtringe einen kreisförmigen Querschnitt. Derartige
Dichtringe sind aus verschiedenen Materialien als sogenannte O-Ringe
im Handel erhältlich,
so dass sich die entsprechende Abdichtung mit geringen Kosten verwirklichen
lässt.
Vorzugsweise
sind die ringförmigen
Vertiefungen in der ersten Scheibe so geformt, dass die Dichtringe
ohne zusätzliche
Befestigungsmittel lagefixierbar sind. Es kann somit auf den Einsatz
eines Klebers zur Fixierung der Dichtringe verzichtet werden. Der
Vorteil dieser Maßnahme
besteht neben einer vereinfachten Montage darin, dass es zu keinem Austritt
von Kleber unter Vakuum kommen kann, wodurch es wieder zu einer
unerwünschten
Verunreinigung des Filtrats kommen könnte.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform besteht
die erste Scheibe aus Kunststoff, vorzugsweise RCH 1000 oder Polypropylen.
Beim Einsatz von chemisch aggressivem Filtrat kann eine erste Scheibe,
die vollständig
aus gegen das chemisch aggressive Medium resistentem Kunststoff
besteht, eine höhere
Standzeit erreichen als eine Metallscheibe, die lediglich mit einem
entsprechenden Kunststoff beschichtet ist.
Bereits
beim Einbau dieser sehr großen
und schweren Scheiben kann es zu einer Beschädigung der Beschichtung kommen,
wodurch die Standzeit der Scheibe herabgesetzt würde. RCH 1000 eignet sich gut
für saure
Filtrate und besitzt zudem gute mechanische Eigenschaften. Darüber hinaus
ist ein Material auszuwählen,
das sich mechanisch bearbeiten lässt,
um die ringförmigen
Vertiefungen zum Einbringen der Dichtringe herzustellen. Die zweite
Scheibe besteht bei der Verwendung der Vorrichtung mit saurem Filtrat
vorzugsweise aus Edelstahl, das eine entsprechende Säureresistenz
besitzt.
Die
voranstehend beschriebene Baueinheit wird bei einem bereits Eingangs
beschriebenen Vakuum-Trommelzellenfilter eingesetzt, der einen mit Durchbrüchen und/oder Öffnungen
zum Filtratdurchlass versehenen Filtermantel bestehend aus kunststoffbeschichtetem
Metall und ein Filtermedium besitzt, das den Filtermantel bedeckt.
Die Einrichtung zum Erzeugen eines Vakuums könnte beispielsweise eine Wasserringpumpe
sein.
Um
jede Durchtrittsöffnung 16 herum
ist eine die Durchtrittsöffnung
vollständig
umgebende, ringförmige
Vertiefung in der kreisförmigen
Scheibe, die zur Aufnahme jeweils eines Dichtrings 20 dient.
Dabei wird die ringförmige
Vertiefung 18 so geformt, dass, abgestimmt auf die Geometrie
des verwendeten Dichtrings 20, dieser ohne zusätzliche
Befestigungsmittel lagefixierbar ist. Im vorliegenden Fall werden
O-Ringe aus einem gummielastischen Material mit den Abmessungen
60 × 4
eingesetzt, doch handelt es sich dabei lediglich um ein Beispiel,
da die Größe der Durchtrittsöffnungen 16 von
der Gesamtgeometrie, der Anzahl der Zellen und den Betriebsbedingungen
abhängen
und beispielsweise bereits im Rahmen eines scale-up des Trommelzellenfilters ganz
unterschiedliche Maße
besitzen können.
Die
zweite Scheibe 24 ist, wie auch die erste Scheibe 10,
eine kreisringförmige
Scheibe mit zwei Hauptflächen,
die planparallel sind. Die Darstellung der Durchgangsbohrungen 22 ist
rein beispielhaft, da in der Technik eine Vielzahl von Möglichkeiten
bekannt ist, um die beiden Scheiben 10 und 24 gegeneinander
zu fixieren und zu verspannen. Dies kann auch durch eine größere Anzahl
von am Umfang verteilten Bohrungen und der Verwendung einer Schraubenverbindung
oder durch eine unterschiedliche Position entsprechender Durchgangsbohrungen
durchgeführt
werden. Die zweite Scheibe 24 besteht aus Edelstahl und
ist ebenfalls rotationssymmetrisch zur Rotationsachse 12 angeordnet.
Die zweite Scheibe 24 weist ebenfalls eine zentrisch zur
Rotationsachse 12 angeordnete kreisförmige Öffnung 14 zur Aufnahme
der Nabe auf und besitzt weiterhin eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen 16,
die so angeordnet sind, dass sie mit den Durchtrittsöffnungen 16 der
ersten Scheibe 10 fluchten, wenn diese so relativ zueinander
angeordnet werden, dass die Rotationsachsen 12 der ersten
und zweiten Scheibe übereinstimmen.