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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen einer Sensorkennlinie
mit begrenzter Stützstellenanzahl
für Stelleinheiten
elektromechanischer Komponenten mit integrierter Lageregelelektronik
in einem Kraftfahrzeug.
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Elektromechanische
Komponenten in Kraftfahrzeugen, wie beispielsweise Drall-, Tumble-
oder Drosselklappen oder auch Ventile, beispielsweise AGR-Ventile,
benötigen
zur zuverlässigen
Ansteuerung der gewünschten
Stellungen durch die zumeist elektromotorische Stelleinheit Sensoren
zur Lageregelung. Für
diese Sensoren müssen
Kennlinien erstellt werden, die in der Elektronik der Stelleinheit
gespeichert werden, um den jeweiligen Ausgangswert des Sensors,
zumeist eine erzeugte Spannung, einer vorhandenen Stellung der Komponente
zuordnen zu können.
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Diese
Kennlinien zur Lageregelung elektromechanischer Komponenten können auf
verschiedene Weise gewonnen werden. Bei den bisher zumeist zur Lageregelung
verwendeten, nicht berührungslosen
Winkelsensoren wie beispielsweise Potentiometern konnten diese Kennlinien
durch eine lineare Verbindung zweier gespeicherter Endstützstellen
erreicht werden, da Potentiometer in der Regel eine nährungsweise
lineare Kennlinie aufweisen.
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Neuere
Sensoren wie beispielsweise Hall-Sensoren weisen in aller Regel
Linearitätsfehler auf,
welche die Positioniergenauigkeit der angesteuerten Komponenten
unzulässig
stark einschränken. Zusätzlich wurden
bei neueren Anwendungen in Verbrennungsmotoren wie beispielsweise
zur Ansteuerung von Drall-, Tumble- oder Schaltklappen die Anforderungen
an die Stellgenauigkeit ständig
erhöht. Dementsprechend
ist es nicht mehr ausreichend, eine Linearität dieser Kennlinie der Sensoren
vorauszusetzen, so daß mit
lediglich zwei Stützstellen
gearbeitet werden könnte.
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Daher
ist es zur Erzeugung einer den Anforderungen entsprechenden Kennlinie
notwendig, diese möglichst über den
gesamten Stellbereich zu vermessen und abzuspeichern, so daß die Kennlinie
im wesentlichen der tatsächlichen
Kennlinie entspricht. Dies erfordert jedoch eine extrem hohe Anzahl
an Stützstellen
und somit an Speicherkapazität.
In der Regel übersteigt
diese benötigte
Speicherkapazität jedoch
den in einer Stelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung stehenden
Speicherplatz deutlich.
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Aus
der
DE 102 04 442
A1 ist des weiteren bekannt, Nichtlinearitäten eines
Ausgangssignals eines elektrischen Bauelementes mittels eines Kennfeldes,
welches über
diskrete Stützstellen
definiert ist, zu korrigieren. Dabei werden in Abhängigkeit
von mindestens einem die Nichtlinearitäten des Ausgangssignals beeinflussenden
Signals die benachbarten Stützstellen
des Kennfeldes ermittelt. Zwischen diesen Stützstellen wird interpoliert
und in Abhängigkeit
von dem Signal ein entsprechendes Korrektursignal ermittelt. Mittels
dieses Korrektursignals wird das Ausgangssignal des Bauelementes
korrigiert. Der bei einem solchen Verfahren insgesamt benötigte Speicherplatz
bleibt jedoch sehr hoch, da weiterhin eine hohe Stützstellenanzahl
vorhanden ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bereit zu stellen, mit
dem eine Kennlinie erzeugt werden kann, welche eine begrenzte Stützstellenzahl
aufweist, so daß der
zur Verfügung
stehende Speicherplatz beispielsweise der Elektronik von Stellelementen
zur Verstellung von elektromechanischen Komponenten in Kraftfahr-,
zeugen ausreicht. Dabei soll gleichzeitig eine möglichst hohe Genauigkeit der reduzierten
Kennlinie und somit eine hohe Stellgenauigkeit des Stellelementes
wie bei der tatsächlich
gemessenen Kennlinie mit extrem hoher Stützstellenanzahl erreicht werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, welches folgende Schritte
aufweist:
- 1. Messen einer Vergleichskennlinie
mit großer Stützstellenanzahl
i = 0 bis n eines Sensors und Speicherung der gemessenen Wertepaare
(xm,i, ym,i) auf
einem externen Speichermedium.
- 2. Bestimmen einer begrenzten Anzahl von Wertepaaren (xred,j, yred,j) als
Stützstellen
mit j = 0 bis p und p << n, wobei das erste
Wertepaar (Xred,0, yred,0)
= (xm,0,ym,0) und
das letzte Wertepaar (xred,p, yred,p)
= (xm,n, ym,n) Stützstellen
bilden und Bestimmen der übrigen
Stützstellen
(xred,j, yred,j)
für j =
1 bis p – 1
aus den Messwerten (xm,i, ym,i)
durch Aufteilung der Kennlinie in äquidistante Abschnitte, deren
Anzahl durch die gewünschte
Stützstellenanzahl
p bestimmt wird, wobei die jeweiligen Anfangs- bzw. Endwertepaare eines jeden Abschnittes
als Stützstellen
dienen.
- 3. Die so gewonnenen Stützstellen
(xred,j, yred,j)
bilden die Ausgangsbasis der reduzierten Kennlinie.
- 4. Vergleich der reduzierten Kennlinie mit der Vergleichskennlinie,
indem die Differenz jedes gemessenen Wertes ym,i(xm,i) vom zugehörigen Wert yred,i(xm,i) der reduzierten Kennlinie gebildet wird, wobei
die zwischen den Stützstellen
liegenden Werte der reduzierten Kennlinie durch lineare Interpolation
berechnet werden und die resultierende Fehlerquadratsumme nach
folgender Gleichung gebildet wird:
- 5. Variation der Stützstellen
(xred,j, yred,j)
bis die minimale Fehlerquadratsumme F(x,y) erreicht ist.
- 6. Speichern der ermittelten Stützstellen (xred,j, yred,j) und der resultierenden Sensorkennlinie
in der Lageregelelektronik.
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Mit
einem solchen Verfahren wird der Fehler zwischen reduzierter Basiskennlinie
und tatsächlich gemessener
Vergleichskennlinie deutlich verringert, so daß mit einer begrenzten Stützstellenanzahl
eine Kennlinie geschaffen wird, welche im wesentlichen der gemessenen
Vergleichskennlinie entspricht, so daß der vorhandene Speicherplatz
der Lageregelektronik ausreicht, um die reduzierte Kennlinie in
der Elektronik einer Stelleinheit zu speichern und somit eine hohe
Verstellgenauigkeit zu sichern.
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Vorzugsweise
erfolgt die Variation der Stützstellen
(xred,j, yred,j)
zur Minimierung der Fehlerquadratsumme nach folgenden Verfahrensschritten:
- 1. Die Stützstelle
(xred,j, yred,j)
für j =
1 der reduzierten Kennlinie wird testweise durch das links oder rechts
in der gemessenen Kennlinie nächstliegende
Meßwertepaar
(xm,i–1,
ym,i–1)
oder (Xm,i+1, ym,i+1) ersetzt.
- 2. Berechnung der neu entstehenden Fehlerquadratsumme F(x,y).
- 3. Bei Verringerung der Fehlerquadratsumme wird das neue Meßwertepaar
als Stützstelle
(xred,j, yred,j) für j = 1
eingesetzt und mit Schritt 6 fortgefahren; Bei Vergrößerung der
Fehlerquadratsumme wird das alte Stützstellenpaar (xred,j,
yred,j) durch das an der anderen Seite in
der gemessenen Kennlinie nächstliegende
Meßwertepaar
(xm,i–1,
ym,i–1)
oder (Xm,i+1, ym,i+1)
ersetzt.
- 4. Berechnung der neu entstehenden Fehlerquadratsumme F(x,y).
- 5. Bei Verringerung der Fehlerquadratsumme wird das neue Meßwertepaar
als Stützstelle
(xred,j, yred,j) für j = 1
eingesetzt; Bei erneuter Vergrößerung der Fehlerquadratsumme
wird das ursprüngliche Stützstellenpaar
beibehalten.
- 6. Durchführen
der Schritte 1 bis 5 der Reihe nach für j = 2 bis p – 1.
- 7. Wiederholen der Schritte 1 bis 6 bis die Fehlerquadratsumme
F(x,y) minimiert ist oder eine bestimmte Anzahl an Schleifendurchläufen erfolgt ist.
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Es
erfolgt somit ein Verschieben der Stützstellenwertepaare entlang
der x-Achse wodurch die Fehlerquadratsumme geändert wird und auf einfache Weise
durch Auswahl der optimalen Stützstellenwertepaare
minimiert werden kann.
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In
einer weiterführenden
oder alternativen Ausgestaltung des Verfahrens kann eine weitere
Anpassung und somit Optimierung der reduzierten Kennlinie an die
tatsächlich
gemessene Kennlinie durch folgende Schritte erfolgen:
- 1. Die Stützstelle
(xred,j, yred,j)
für j =
1 der reduzierten Kennlinie wird testweise durch ein Wertepaar (xred,j, yred,j + z)
oder (xred,j, yred,j – z) ersetzt,
wobei z eine abhängig
von der Anwendung und den gemessenen Werten zu ermittelnder positiver
Wert ist, mit der der Funktionswert des Wertepaares lediglich geringfügig nach
oben oder unten verschoben wird.
- 2. Berechnung der neu entstehenden Fehlerquadratsumme F(x, y).
- 3. Bei Verringerung der Fehlerquadratsumme wird das neue Wertepaar
als Stützstelle
(xred,j, yred,j)
für j =
1 eingesetzt und mit Schritt 6 fortgefahren; Bei Vergrößerung der
Fehlerquadratsumme wird das alte Stützstellenpaar (xred,j,
yred,j) durch das andere darüber oder
darunter liegende Meßwertepaar (xred,j, yred,j + z)
oder (xred,j, yred,j – z) ersetzt.
- 4. Berechnung der neu entstehenden Fehlerquadratsumme F(x, y).
- 5. Bei Verringerung der Fehlerquadratsumme wird das neue Meßwertepaar
als Stützstelle
(xred,j, yred,j) für j = 1
eingesetzt; Bei erneuter Vergrößerung der Fehlerquadratsumme
wird das ursprüngliche Stützstellenpaar
beibehalten.
- 6. Durchführen
der Schritte 1 bis 5 der Reihe nach für j = 2 bis p – 1.
- 7. Wiederholen der Schritte 1 bis 6 bis die Fehlerquadratsumme
F(x, y) minimiert ist oder eine bestimmte Anzahl an Schleifendurchläufen erfolgt ist.
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Eine
weitere Optimierung der entstehenden reduzierten Kennlinie kann
erfolgen, indem auch bei Auftreten eines lokalen Fehlerquadratsummenminimums
eine weitere Variation der Stützstellen
(xred,j, yred,j) über den
gesamten Bereich oder einen definierten Teilbereich zwischen den
vorbestimmten Stützstellen
erfolgt, indem bei einer in einem Schleifendurchlauf auftretenden
Vergrößerung nach
Variation einer der Stützstellen
diese testweise weiter verschoben wird und die Stützstellen
mit kleinster entsprechender Fehlerquadratsumme F(x, y) gespeichert werden.
Auf diese Weise wird der Tatsache Rechnung getragen, daß nicht
jedes lokale Fehlerquadratsummenminimum zwischen den ursprünglichen Stützstellen
gleichzeitig das absolute Fehlerquadratsummenminimum des untersuchten
Bereiches darstellt. Es wird somit eine absolute Optimierung der Kurve
erreicht, welche nicht durch lokale Minima begrenzt wird.
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Sollte
kein besonderer Wert auf die Genauigkeit der Enden der Kennlinie
gelegt werden, können die äußeren Stützstellen
(xred,0, yred,0)
und (xred,p, yred,p) in
das Verfahren gemäß der Ansprüche 2 oder
3 mit einbezogen werden, wodurch unter Umständen eine weiter optimierte
reduzierte Kennlinie entsteht.
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Vorzugsweise
wird ein solches Verfahren für einen
Drosselklappenstutzen verwendet, welcher ein Stellelement mit einer
Lageregelelektronik mit einem berührungslosen Sensor aufweist,
wobei die zugehörige,
in der Lageelektronik gespeicherte, Sensorkennlinie eine reduzierte
Kennlinie ist, welche mehr als zwei Stützstellen aufweist. Insbesondere
bei Drosselklappenstutzen ist es notwendig eine sehr genaue Einstellung
vornehmen zu können,
um dem Motor jeweils die optimale Luftmenge zur Verfügung stellen
zu können,
was durch die Verwendung einer nach dem beschriebenen Verfahren
gewonnenen Kennlinie möglich
ist.
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Denkbar
sind ebenfalls Anwendungen für Stellelemente
aller beweglicher Klappen in Verbrennungsmotoren wie beispielsweise
Tumbleklappen, Schaltklappen oder Drallklappen oder auch zur Regelung
und Steuerung der Hubhöhe
beispielsweise von Abgasrückführventilen.
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Eine
auf beschriebene Weise hergestellte synthetische Kennlinie mit reduzierter
Stützstellenanzahl
gleicht in hohem Maße
der gemessenen Vergleichskennlinie, so daß Anforderungen an die Stellgenauigkeit
heutiger Stellelemente auch bei Verwendung von berührungslosen
Sensoren zuverlässig
erfüllt
werden können.
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Im
folgenden wird anhand eines Beispiels mit Hilfe der beigefügten Figuren
das Verfahren erklärt.
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1 zeigt einen üblichen
Regelkreis bei dem eine Sensorkennlinie verwendet wird.
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2 zeigt beispielhaft eine
Vergleichskennlinie mit 100 Stützstellen.
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3 zeigt eine reduzierte
Kennlinie zur Vergleichskennlinie gemäß 2 mit 10 Stützstellen.
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Die
Lageregelung eines Stellelementes und somit der mit dem Stellelement
beispielsweise verbundenen Klappenwelle erfolgt entsprechend eines Regelkreises
nach 1. Dabei erfolgt
die Ansteuerung beispielsweise eines Elektromotors über einen Soll-Istwert-Vergleich
der Klappenstellung. Der Sollwert entspricht dabei beispielsweise
einem über
die Motorsteuerung berechneten Signal, welches sich aus der Stellung
eines Gaspedals ergibt. Entsprechend der Differenz zwischen Sollwert
und Istwert wird von einem beliebig ausgeführten Regler, beispielsweise
einem PID-Regler
die Stelleinheit, also beispielsweise ein Elektromotor mit einer
entsprechenden Spannung angesteuert. Aus der daraus resultierenden
Lageänderung
des Stellgliedes resultiert am Sensor, der beispielsweise ein Hall-Sensor sein
kann, beispilesweise eine Spannungsänderung durch ein verändertes
auf ihn einwirkendes magnetisches Feld, wobei die Spannungsänderung
ein Maß für die Lageänderung
des zu verstellenden Gliedes darstellt. Diese Beziehung zwischen
Spannungsänderung
und Lageänderung
ist in einer zum Sensor zugehörigen
digitalen Kennlinie abgespeichert, so dass die gemessenen Spannungswerte
einer bestimmten Stellung des Stellgliedes zugeordnet werden können. Aus
dieser Zuordnung ergibt sich der Ist-Wert der Lage des Stellgliedes, welcher
wiederum, wie beschrieben mit dem Sollwert verglichen wird. Bei
Gleichheit von Soll- und Ist-Wert findet keine weitere Verstellung
statt.
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Da
wie bereits in der Beschreibungseinleitung aufgezeigt, die zu speichernde
Kennlinie nicht der tatsächlichen
Kennlinie entspricht, da nicht ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht,
wird mit reduzierten Kennlinien gearbeitet, welche nur eine begrenzte
Stützstellenanzahl
aufweisen dürfen.
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In 2 ist eine gemessene Kennlinie
eines Sensors dargestellt, wobei beispielsweise die x-Werte einer
Spannungsänderung
entsprechen könnten und
die y-Werte einem Stellwinkel einer Klappenwelle. Im vorliegenden
Beispiel wurde eine Kennlinie erstellt, die 100 entsprechende Meßwertepaare
(ym,i, xm,i) für i = 0
bis 99 beinhaltet und somit beispielsweise bei einem 90°-Steller
in 0,9 Grad Schritten erstellt wurde, was auch bei heutigen Anforderungen
einer sehr guten Auflösung
entspricht.
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In 3 ist zu der in 2 dargestellten als Vergleichskurve
dienenden Kennlinie eine reduzierte Kennlinie dargestellt, welche
lediglich 11 Stützstellen (xred,j, yred,j) mit
j = 0 bis 10 aufweist, wobei benachbarte Stützstellen jeweils linear miteinander
verbunden sind. Es ist deutlich zu erkennen, daß entsprechende Abweichungen
vorliegen, welche die derzeit geforderten Toleranzen an die Messgenauigkeit übersteigt.
Entsprechend wird ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Minimierung
einer berechneten Fehlerquadratsumme eingesetzt. Am Beispiel der 2 und 3 wird dieses Verfahren im folgenden
noch beschrieben:
Zunächst
wird eine Vergleichskennlinie durch Vermessung erstellt, deren Stützstellenanzahl
möglichst groß ist, im
vorliegenden Beispiel 100. Es entstehen so jeweils Meßwertepaare
(xm,i, ym,i) die
diese Kurve festlegen und auf einem externen Speichermedium abgespeichert
werden. Zur Erstellung einer daraus resultierenden reduzierten Kennlinie
wird das Anfangswertepaar der gemessenen Vergleichskennlinie (xm,0, ym,0) sowie
das Endwertepaar (xm,99, ym,99)
als Grenzwertepaare (xred,0, yred,0)
(xred,10, yred,10)
für die
reduzierte Kennlinie übernommen
und der dazwischen liegende Bereich der Kurve in in x-Richtung möglichst gleich
große
Abschnitte, im vorliegenden Beispiel 10, unterteilt. Hieraus resultieren
nun 9 weitere Wertepaare (xred,j, yred,j) mit j = 1 bis 9, welche als Stützstellen
dienen, wobei wiederum jedes Wertepaar linear mit den benachbarten
Wertepaaren verbunden wird. So ergibt sich im vorliegenden Beispiel,
dass das Wertepaar (xm,60, ym,60)
der Vergleichskennlinie dem Wertepaar (xred6,
yred6) der reduzierten Kennlinie entspricht,
wobei yred6 = ym60 und
xred6 = xm60 ist.
Eine Abweichung der Kennlinien ergibt sich aufgrund der Interpolation
der reduzierten Kennlinie zwischen den Stützstellen.
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Zur
Optimierung der reduzierten Kennlinie wird die Lage der Stützstellen
nach einem Verfahren zur Minimierung der Summe der Fehlerquadrate
optimiert. Dazu werden nun die einzelnen Wertepaare (x
m,i,
y
m,i) der Vergleichskennlinie mit der reduzierten Kennlinie
verglichen. Dies bedeutet, dass zu jedem gemessenen Wert x
m,i für
i = 0 bis 99 der zugehörige y-Wert
der reduzierten Kurve mit dem zugehörigen y-Wert der Vergleichskurve
durch Differenzbildung verglichen wird. Nach Bilden dieser Differenz
wird daraus eine Fehlerquadratsumme über alle im vorliegenden Beispiel
100 Messwertepaare gebildet. Es ergibt sich folgende Gleichung:
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In
einem darauffolgenden Schritt wird zunächst die erste Stützstelle
entlang der x-Achse
probehalber um einen Wert beispielsweise nach links verschoben.
Dies bedeutet, daß im
vorliegenden Beispiel das Wertepaar (xred,1,
yred,1), welches bisher identisch mit dem
Messwert (xm,10, ym,10)
War, nun dahingehend geändert
wird, daß dieser
Stützstelle (xred,1, yred,1) die
Meßstelle
(xm,9, ym,9) zugeordnet
wird. Nachdem dies erfolgt ist, wird erneut die Fehlerquadratsumme
entlang des veränderten
Teils der Kurve und so indirekt mit den bereits bekannten Werten über die
gesamte Kurve gebildet. Bei Verkleinerung der Fehlerquadratsumme
wird zunächst
dieser Wert als neue Stützstelle
gespeichert. Sollte beim Verschieben der Stützstelle (xred,1,
yred,1) nach links keine Verkleinerung der
Fehlerquadratsumme erfolgen, so wird die entsprechende Stützstelle
(xred,1, yred,1)
beispielsweise zum Wert (xm11, ym11) also nach rechts verschoben. Tritt auch
hier keine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme auf, so wird die
alte Stützstelle beibehalten,
tritt hingegen eine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme ein wird
das Wertepaar (xm11, ym11)
als neue Stützstelle
(xred,1, yred,1)
eingesetzt.
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Nun
wird der Reihe nach mit den weiteren 8 Stützstellen ebenso verfahren.
Hat so eine erste Optimierung der Fehlerquadratsumme stattgefunden wird
diese Prozedur erneut durchlaufen. Wurde beispielsweise das Wertepaar
(xm,9, ym,9) als
neue Stützstelle
eingesetzt wird diese im folgenden Schritt durch den Messwert (xm8, ym8) ersetzt,
also weiter nach links verschoben. Daraufhin wird erneut die Fehlerquadratsumme
gebildet und das im Vorabschnitt beschriebene Verfahren für die im
ersten Schleifendurchlauf gewonnenen Stützstellen wiederholt. Dies
geschieht so lange bis ein Minimum erreicht ist, also während eines
Schleifendurchlaufes keine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme
mehr auftritt oder eine bestimmte Anzahl an Schleifendurchläufen erfolgt
ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann eine Minimierung der Fehlerquadratsumme erfolgen, indem für die bezüglich der
x-Achse festgelegten Stützstellen die
zugehörigen
y-Werte geringfügig vergrößert (xred,j, yred,j + z)
beziehungsweise verkleinert (xred,j, yred,j – z) werden,
im vorliegenden Fall beispielsweise um z = 0,1° je Schritt. Dies führt zwar
dazu, daß die
entsprechende Stützstelle
nicht mehr exakt dem bei der Vergleichskennlinie gemessenen Wert
entspricht, kann jedoch andererseits bezüglich der sich daraus auch verändernden
Zwischenwerte zu einer weiteren Minimierung der Fehlerquadratsumme
führen.
Das Verfahren verläuft
im wesentlichen identisch zu dem vorher beschriebenen Verfahren
ab. Hier wird zunächst der
y-Wert um eine bestimmte Größe z beispielsweise
reduziert und die Fehlerquadratsumme berechnet. Bei Verkleinerung
der Fehlerquadratsumme wird wiederum dieser Wert (xred,1,
yred,1 – z)
als neue Stützstelle
gespeichert. Sollte beim Verschieben der Stützstelle (xred,1,
yred,1) nach unten keine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme
erfolgen, so wird die entsprechende Stützstelle (xred,1,
yred,1) um den Wert z nach oben verschoben.
Tritt auch hier keine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme auf,
so wird die alte Stützstelle
beibehalten, tritt hingegen eine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme
ein wird das Wertepaar (xred,1, yred,1 + z) als neue Stützstelle (xred,1,
yred,1) eingesetzt. Dies erfolgt der Reihe
nach für
alle 9 inneren Stützstellen.
Hat so eine erste Optimierung der Fehlerquadratsumme stattgefunden
wird diese Prozedur erneut durchlaufen bis während eines Schleifendurchlaufes
keine Verkleinerung der Fehlerquadratsumme mehr auftritt oder eine
bestimmte Anzahl an Schleifendurchläufen erfolgt ist.
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Die
vorgeschriebenen Verfahren können
entweder jeweils bei einem so gefundenen lokalen Fehlerquadratsummenminimum
beendet werden oder aber über
den gesamten zur Verfügung
stehenden Bereich oder einen definierten Teilbereich zwischen den
vordefinierten Stützstellen
der reduzierten Kennlinie erfolgen, so daß das absolute Fehlerquadratsummenminimum
erreicht werden kann. Die einzelnen Stützstellen werden dabei testweise
wenn keine Verringerung der Fehlerquadratsumme beim Verschieben
um einen Wert erfolgt um einen weiteren oder mehrere weitere Werte
verschoben.
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Dadurch
können
lokale Minima durchlaufen werden und die absoluten Minima gefunden
werden. Im übrigen
läuft das
Verfahren jedoch ab wie oben beschrieben.
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Dabei
ist es abhängig
von der Anwendung, ob die äußeren Stützstellen
(xred,0, yred,0)
beziehungsweise (xred,10, yred,10)
ebenfalls in die Verfahren mit einbezogen werden, je nachdem ob
Wert auf die Genauigkeit der äußeren Stützstellen
gelegt wird, was beispielsweise bei der Drosselklappensteuerung
der Fall ist.
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Nach
Beendigung der vorbeschriebenen Optimierungsverfahren werden die
ermittelten Stützstellen
und die so gewonnene reduzierte Kennlinie in der Lageregelelektronik
abgespeichert.
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Mit
einem derartig durchgeführten
Verfahren wird es möglich,
die reduzierte Kennlinie an ihrer schlechtesten Stelle soweit an
die gemessene Vergleichskennlinie anzupassen, daß auftretende Differenzen 0,2
Winkelgrad nicht überschreiten.
Gegenüber
einer vergleichbaren reduzierten Kennlinie, welche nicht mit vorliegendem
Verfahren optimiert wurde, kann die auftretende Fehlersumme auf
ca. 1/5 des Betrages verringert werden.
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Es
wird somit eine zuverlässige
und extrem genaue Ansteuerung bestimmter Anfahrpunkte von elektromechanischen
Komponenten in Verbrennungsmotoren, wie beispielsweise Drosselklappen, Abgasrückführventile,
Tumble- oder Drallklappen über
Stellelemente, welche mit berührungslosen Sensoren
wie beispielsweise Hall-Sensoren
arbeiten, ermöglicht,
ohne zu große
Speicherkapazitäten zu
binden.