Beschreibung der Erfindung
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass sich Histaminantagonisten oder Arzneimittelzusammensetzungen
enthaltend einen oder mehrere solcher Histaminantagonisten zur Behandlung
von Juckreiz im äußeren Gehörgang eignen.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung eines Histaminantagonisten
oder einer Kombination von zwei oder mehr Histaminantagonisten gegen
Juckreiz im äußeren Gehörgang. Der
Histaminantagonist der vorliegenden Erfindung (bzw. die Arzneimittelzusammensetzung
enthaltend einen solchen Histaminantagonisten) wird vorzugsweise
zur topischen Verabreichung/Applikation im Gehörgang verwendet und liegt vorzugsweise
in Form von Tropfen, in dickflüssiger
Form, als Gel, Creme, Salbe oder Tinktur, bevorzugt als Gel vor.
Die Behandlung des Juckreizes im Gehörgang durch lokale, topische
Verabreichung im Gehörgang
weist gegenüber
einer oralen Verabreichung neben der Überwindung bekannter zahlreicher
Nebenwirkungen von H1-Rezeptorantagonisten wie das Hervorrufen sedierender
Nebenwirkungen (Müdigkeit) (BDA-Manual
Allergie, ifap Service-Institut
für Ärzte und
Apotheker GmbH, 2003) noch den Vorteil einer direkten, dosierbaren
und guten Applikationsmöglichkeit
auf.
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung geeignete Histaminantagonisten
sind alle bekannten Histaminantagonisten, bevorzugt solche gerichtet
gegen den Histamin H1-Rezeptor (H1-Antihistaminika; H1-Rezeptorantagonisten),
besonders bevorzugt die äußerlich
anwendbaren H1-Rezeptorantagonisten. Die H1-Antihistaminika können mit anderen Histaminantagonisten
kombiniert werden. Einsetzbar sind insbesondere die folgenden zugelassenen
systemischen und topischen H1-Antihistaminika:
Bei den systemischen
Antihistaminika sind dies Bromazin, Diphenhydramin, Clemastin, Chlorphenoxamin,
Diphenylpyralin, Carbinoxamin, Doxylamin, Diphenhydramin Kombinationen,
Clemastin Kombinationen, Chlorphenoxamin Kombinationen, Diphenylpyralin
Kombinationen, Brompheniramin, Dexchlorpheniramin, Dimetinden, Chlorphenamin,
Pheniramin, Dexbrompheniramin, Talastin, Brompheniramin Kombinationen,
Dexchlorpheniramin Kombinationen, Chlorpheniramin Kombinationen,
Dexbrompheniramin Kombinationen, Mepyramin, Histapyrrodin, Chloropyramin,
Tripelennamin, Methapyrilen, Thonzylamin, Histapyrrodin Kombinationen, Chloropyramin
Kombinationen, Alimemazin, Promethazin, Thiethylperazin, Methdilazin,
Hydroxyethylpromethazin, Thiazinam, Mequitazin, Oxomemazin, Isothipendyl,
Promethazin Kombinationen, Hydroxyethylpromethazin Kombinationen,
Buclizin, Cyclizin, Chlorcyclizin, Meclozin, Oxatomid, Cetirizin,
Levocetirizin, Buclizin Kombinationen, Cyclizin Kombinationen, Meclozin
Kombinationen, Bamipin, Cyproheptadin, Thenalidin, Phenindamin,
Antazolin, Triprolidin, Pyrrobutamin, Azatadin, Astemizol, Terfenadin,
Loratadin, Mebhydrolin, Deptropin, Ketotifen, Acrivastin, Azelastin,
Tritoqualin, Ebastin, Pimethixen, Epinastin, Mizolastin, Fexofenadin, Desloratadin,
Rupatadin, Thenalidin Kombinationen und Pyrrobutamin Kombinationen.
Bei
den topisch anwendbaren Antihistaminika sind dies Thonzylamin, Mepyramin,
Thenalidin, Tripelennamin, Chloropyramin, Promethazin, Tolpropamin,
Dimetinden, Clemastin, Bamipin, Isothipendyl, Diphenhydramin, Diphenhydraminmethylbromid,
Chlorphenoxamin.
Erfindungsgemäß einsetzbare
Histaminantagonisten gegen dein Histamin H1-Rezeptor sind beispielsweise solche,
die den folgenden chemischen Strukturklassen der Formeln (I) bis
(VI) angehören
sowie deren pharmazeutisch geeignete Salze:
Die
in den oben dargestellten Formeln (I) bis (VIII) enthaltenen Variablen
A bis E, R, R1 bis R8 sowie
n sind wie folgt definiert:
A ist ausgewählt aus geradkettigen und verzweigten,
gesättigten
und ungesättigten,
bevorzugt gesättigten
Alkylenresten mit 2 bis 10, bevorzugter 2 bis 5, noch bevorzugter
2 oder 3 C-Atomen. Für
A in Frage kommende Reste sind beispielsweise 1,2-Ethylen, 1-Methyl-1,2-ethylen,
2-Methyl-1,2-ethylen, 2-Ethyl-1,2-ethylen, 1,3-Propylen,
1-Methyl-1,3-propylen, 2-Methyl-1,3-propylen, 3-Ethyl-1,3-propylen, 1,4-butylen, 1-Methyl-1,4-butylen,
2-Ethyl-1,4-butylen, 1,5-pentylen,
2-Propyl-1,5-pentylen, 1,6-Hexylen oder 1,7-Heptylen. A kann des
weiteren zusammen mit R2 Teil eines 4- bis
8-gliedrigen, bevorzugt 5- bis 7-gliedrigen
heterocyclischen Ringsystems, insbesondere eines gesättigten
heterocyclischen Ringsystems, welches die tertiäre Aminogruppe mit R2 als Teil des Ringsystems enthält, sein.
Besonders bevorzugt für
A ist 1,2-Ethylen oder 2-Methyl-1,2-ethylen.
B
ist ausgewählt
aus geradkettigen und verzweigten, gesättigten und ungesättigten,
bevorzugt gesättigten
Alkylenresten mit 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 7 C-Atomen. Für B in Frage
kommende Reste sind beispielsweise Methylen, 1,1-Ethylen, 1,2-Ethylen, 1,2-Propylen,
1,3-Propylen, 2,2-propylen, 1,1-butylen, 2,2-butylen, 2,3-butylen, 1,4-butylen, 1,1-pentylen,
1,2-pentylen, 1,1-Hexylen oder 1,1-Heptylen. Besonders bevorzugt
für B ist 1,1-Ethylen.
C
ist ausgewählt
aus geradkettigen und verzweigten, bevorzugt geradkettigen, gesättigten
und ungesättigten, bevorzugt
gesättigten
Alkylenresten mit 2 bis 10, bevorzugter 2 bis 5, noch bevorzugter
2 oder 3, besonders bevorzugt 2 C-Atomen, wobei 1,2-Ethylen ganz besonders
bevorzugt ist.
D ist ausgewählt
aus Chalkogenen wie O, S und Se, bevorzugt O und S, wobei O besonders
bevorzugt ist.
E ist ausgewählt
aus geradkettigen und verzweigten, bevorzugt geradkettigen, gesättigten
und ungesättigten, bevorzugt
gesättigten
Alkylenresten mit 1 bis 10, bevorzugter 1 bis 5, noch bevorzugter
1 oder 2. C-Atomen, wobei Methylen besonders bevorzugt ist.
R
ist ausgewählt
aus H, Halogenen wie Fluor, Chlor und Brom, geradkettigen und verzweigten,
bevorzugt geradkettigen Alkylresten und monocyclischen Aryl-Alkylresten, wobei
die Alkylreste 1 bis 6, bevorzugt 1 oder 2 C-Atome haben, und wobei
R in jeder beliebigen Position des Ringes, welche für eine Substitution
verfügbar ist,
an den Ring gebunden sein kann. Erfindungsgemäß für R geeignete Alkylreste und
monocyclische Aryl-Alkylreste sind beispielsweise – ohne Einschränkung hierauf – Methyl,
Ethyl und Benzyl. Besonders bevorzugt ist R = H.
R1 und
R2 sind unabhängig voneinander ausgewählt aus
H, geradkettigen, verzweigten und cyclischen, gesättigten
und ungesättigten,
bevorzugt gesättigten
Alkylresten, Alkylenresten, monocyclischen Arylresten, monocyclischen
substituierten Arylresten und monocyclischen Arylalkylresten, mit
1 bis 15, bevorzugt 1 bis 10, besonders bevorzugt 1 bis 7 C-Atomen,
bevorzugt unabhängig
voneinander ausgewählt
aus gesättigten
Alkylresten mit 1 bis 6 C-Atomen, Phenyl und Benzyl, besonders bevorzugt
unabhängig
voneinander ausgewählt aus
Methyl, Phenyl und Benzyl, oder bilden zusammen mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, ein 4- bis 8-gliedriges, bevorzugt 5-
bis 7-gliedriges heterocyclisches Ringsystem, bevorzugt ein gesättigtes
heterocyclisches Ringsystem, wobei optional im Fall der Formeln
(I) bis (IV) und (VI) die tertiäre
Aminogruppe NR1R2 auch
ein heterocyclisches Ringsystem bildet, das über ein C-Atom des genannten
Ringsystems an A oder die nächste
benachbarte CH- oder CN2-Gruppe in Formel
(II) oder (III) gebunden ist.
Geeignete
Substituenten für
monocyclischen Arylreste sind z.B. Halogene wie Fluor, Chlor und
Brom, Alkyl- und Alkoxyresten mit 1 bis 6 C-Atomen. Erfindungsgemäß sind R1 und R2 – ohne Einschränkung hierauf und
unabhängig
voneinander – beispielsweise
ausgewählt
aus Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl,
Neopentyl, Hexyl, Allyl, 2-Methylallyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Phenyl, 3-Chlorphenyl, 4-Chlorphenyl, 4-Methylphenyl, 4-Ethylphenyl,
4-Methoxyphenyl, 4-Ethoxyphenyl und Benzyl.
Für den Fall,
dass R1 und R2 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, ein heterocyclisches
Ringsystem bilden, sind geeignete derartige heterocyclische Ringsysteme
solche, die 3 bis 7, bevorzugt 4 bis 6 C-Atome enthalten, wobei
ein oder mehrere C-Atome durch weitere Heteroatome wie N, O und 5
ersetzt sein können.
Beispiele für
solche heterocyclischen Ringsysteme sind – ohne Einschränkung hierauf – Pyrrolidino,
2-Methylpyrrolidino, Piperidino, 2-Methylpiperidino, 4-Methylpiperidino,
3-Hydroxypiperidino, 3-Acetoxypiperidino,
3-Hydroxymethylpiperidino, Hexamethylenimino, Morpholino, Thiomorpholino,
Piperazino, 4-Methylpiperazino, 4-Hydroxyethylpiperazino und 4-Acetoxyethylpiperazino.
Im
Fall der Formeln (I) bis (IV) und (VI) kann die tertiäre Aminogruppe
NR1R2 auch ein heterocyclisches Ringsystem
bilden, das über
ein C-Atom des genannten Ringes an A gebunden ist. Erfindungsgemäß geeignete
Substituenten NR1R2 sind
daher beispielsweise auch – ohne
Einschränkung
hierauf – Pyrrolidyl,
2-Methylpyrrolidyl, Piperidyl, 2-Methylpiperidyl, 4-Methylpiperidyl,
3-Hydroxypiperidyl,
3-Acetoxypiperidyl, 3-Hydroxymethylpiperidyl, Hexamethylenimyl,
Morpholyl, Thiomorpholyl, Piperazyl, 4-Methylpiperazyl, 4-Hydroxyethylpiperazyl
und 4-Acetoxyethylpiperazyl.
R3 ist
ausgewählt
aus H, geradkettigen und verzweigten, bevorzugt geradkettigen Alkylresten
mit 1 bis 6 C-Atomen, OH, geradkettigen und verzweigten, bevorzugt
geradkettigen Alkoxyresten mit 1 bis 6 C-Atomen, Alkylendioxyresten
mit 1 oder 2 C-Atomen, Alkoxycarbonyloxyresten mit 1 bis 7 C-Atomen,
Alkylcarbonyloxyresten mit 1 bis 7 C-Atomen, Halogenen wie F, Cl
und Br, SH, Alkylsulfanylresten mit 1 bis 6 C-Atomen, NO2, NH2, monosubstituierten
Aminogruppen, insbesondere solchen, die mit Alkyl-, Aryl- und Arytalkylresten
substituiert sind, disubstituierten Aminogruppen, insbesondere solchen,
die mit Alkylresten substituiert sind, bevorzugt ausgewählt aus
H, geradkettigen Alkylresten mit 1 bis 6 C-Atomen und Halogenen
wie insbesondere F, Cl und Br, besonders bevorzugt ausgewählt aus
H und Cl. Erfindungsgemäß ist R3 – ohne
Einschränkung
hierauf – beispielsweise
ausgewählt
aus Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy,
Methylendioxy, Ethylendioxy, Methoxycarbonyloxy, Ethoxycarbonyloxy,
Acetoxy, Propanoyloxy, Methylsulfanyl, Ethylsulfanyl, Methylamino,
Ethylamino, Propylamino, Isopropylamino, Phenylamino, Benzylamino,
Dimethylamnio, Diethylamino und Diisopropylamino.
R3 kann in jeder beliebigen Position des aromatischen
Ringes, welche für
eine Substitution verfügbar
ist, an den aromatischen Ring gebunden sein. Für den Fall, dass der aromatische
Ring ein Phenyl ist, befindet sich R3 jedoch
bevorzugt in para-Stellung (p-Stellung; 4- Stellung) relativ zu
dem anderen Ringsubstituenten. Desweiteren ist jedes in jeweils
einer der Formeln (III) bis (V) und (VII) gezeigte R3 unabhängig von
dem weiteren, in der jeweiligen Formel gezeigten R3 definiert,
jedoch ist bevorzugt ein R3 = H, falls das
andere R3 nicht H ist.
R4 ist
ausgewählt
aus H, Halogenen wie F, Cl und Br, geradkettigen und verzweigten,
bevorzugt geradkettigen Alkylresten, und geradkettigen und verzweigten,
bevorzugt geradkettigen Alkoxyresten mit 1 bis 6, bevorzugt 1 oder
2 C-Atomen. Besonders bevorzugt ist R4 =
H. Besonders geeignete Alkyl- und Alkoxyreste in R4 sind beispielsweise
Methyl und Ethyl sowie Methoxy und Ethoxy.
R5 ist
ausgewählt
aus H, Halogenen wie F, Cl und Br, und geradkettigen und verzweigten,
bevorzugt geradkettigen Alkylresten mit 1 bis 6 C-Atomen, bevorzugter
ausgewählt
aus H, F, Cl und geradkettigen Alkylresten mit 1 bis 3 C-Atomen, noch bevorzugter
ausgewählt
aus H, F und Methyl, besonders bevorzugt ausgewählt aus H und Methyl.
R6 ist ausgewählt aus monocyclischen gesättigten
und aromatischen, bevorzugt aromatischen Heterocyclen, die über ein
C-Atom des genannten Heterocyclus an N gebunden sind, wobei der
genannte Heterocyclus substituiert sein kann, bevorzugt 2-Pyridyl
und 2-Pyrimidyl, wobei 2-Pyridyl besonders bevorzugt ist. Erfindungsgemäß geeignete
Substituenten R6 sind daher beispielsweise – ohne Einschränkung hierauf – Pyrrolidyl,
2-Methylpyrrolidyl, Imidazolidinyl, Tetrahydrofuryl, Piperidyl,
2-Methylpiperidyl, 4-Methylpiperidyl, 3-Hydroxypiperidyl, 3-Acetoxypiperidyl,
3-Hydroxymethylpiperidyl, Tetrahydropyryl, 1,4-Dioxyl, Hexamethylenimyl,
Morpholyl, Thiomorpholyl, Piperazyl, 4-Methylpiperazyl, 4-Hydroxyethylpiperazyl,
4-Acetoxyethylpiperazyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Furyl, Pyridyl, 4-Methylpyridyl,
Pyrimidyl und Pyryl.
R7 ist ausgewählt aus
Alkyl-, Aryl-, gesättigten
und aromatischen Heterocyclen, Arylalkyl- und gesättigten
und aromatischen (Heterocycloalkyl)alkylresten, bevorzugt Arylalkyl-
und aromatischen (Heterocycloalkyl)alkylresten, welche jeweils einen
oder mehrere geeignete Substituenten tragen können, die ausgewählt sind
aus Alkylresten, OH, Alkoxyresten, NH2,
monosubstituierten Aminogruppen, insbesondere solchen, die mit Alkyl-, Aryl-
und Arylalkylresten substituiert sind, und disubstituierten Aminogruppen,
insbesondere solchen, die mit Alkylresten substituiert sind, wobei
Benzyl besonders bevorzugt ist. R7 ist beispielsweise
ausgewählt
aus Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl,
Neopentyl, Hexyl, Phenyl, 4-Methylphenyl, 4-Ethylphenyl, 3-Hydroxyphenyl, 4-Methoxyphenyl,
4-Ethoxyphenyl, 4-Aminophenyl, 2-Naphthyl, 1-Methyl-2-naphthyl,
1-Methoxy-2-naphthyl, Benzyl, 4-Methoxybenzyl, Pyrrolidyl, 2-Methylpyrrolidyl,
Piperidyl, 2-Methylpiperidyl, 4-Methylpiperidyl, 3-Hydroxypiperidyl,
3-Methoxypiperidyl, 3-Hydroxymethylpiperidyl, Hexamethylenimyl,
Morpholyl, Thiomorpholyl, Piperazyl, 4-Methylpiperazyl, 4-Hydroxyethylpiperazyl
und 4-Ethoxypiperazyl. R7 ist besonders
bevorzugt Benzyl.
R8 ist ausgewählt aus
H, geradkettigen und verzweigten, bevorzugt geradkettigen Alkylresten,
und geradkettigen und verzweigten, bevorzugt geradkettigen Alkylcarbonylresten
mit 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 6, besonders bevorzugt 1 oder 2 C-Atomen,
bevorzugt ausgewählt
aus H, Ethyl und Acetyl, besonders bevorzugt ausgewählt aus
H und Ethyl.
Ein,
mehrere oder alle H-Atome von A bis E, R und R1 bis
R8 können
durch geeignete Substituenten ersetzt sein. Solche Substituenten
sind – ohne
Einschränkung
hierauf -insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogenatomen, d.h. F, Cl, Br und I,
bevorzugt F und Cl, OH und Alkoxy mit 1 bis 5, bevorzugt 1 oder
2 C-Atomen, wie beispielsweise Methoxy, Ethoxy, Propoxy und Isopropoxy.
Die
Variable n ist eine ganze Zahl von 0 bis 4; bevorzugt ist n entweder
1 oder 2.
Die
erfindungsgemäßen Histaminantagonisten
können
durch Versetzen mit einer äquivalenten
Menge einer pharmazeutisch geeigneten Säure in das entsprechende pharmazeutisch
geeignete Salz dieser Säure überführt werden.
Erfindungsgemäß pharmazeutisch
geeignete Salze sind daher die Salze typischer pharmazeutisch geeigneter
Säuren
zu denen beispielsweise die folgenden Säuren – jedoch ohne Einschränkung hierauf – gehören: Mineralsäuren wie
etwa HCl, HBr, HNO3, H2SO4, H3PO4,
sowie substituierte oder unsubstituierte organische Säuren wie
etwa gesättigte
oder ungesättigte,
bevorzugt gesättigte
C1-6-Alkylcarbonsäuren wie
beispielsweise Ameisensäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Glykolsäure,
Milchsäure,
Glucuronsäure,
Brenztraubensäure,
gesättigte
oder ungesättigte
C1-6-Alkyldicarbonsäuren wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Fumarsäure, C1-6-Alkyltricarbonsäuren wie Zitronensäure, monocyclische
oder bicyclische Arylcarbonsäuren
und Aryl-C1-6-Alkylcarbonsäuren wie beispielsweise Benzoesäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Salicylsäure, 2-Acetoxybenzoesäure, 4-Aminosalicylsäure, 2-Phenoxybenzoesäure, monocyclische
oder bicyclische Aryldicarbonsäuren
wie beispielsweise Phthalsäure, Terephthalsäure, Alkyl-
und Arylsulfonsäuren
wie beispielsweise Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Hydroxyethansulfonsäure,
Phenylsulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure,
2-Naphthylsulfonsäure,
und Aminosäuren wie
beispielsweise Methionin, Tryptophan, Lysin, Arginin, Asparaginsäure, Glutaminsäure und
R-Hydroxyglutaminsäure.
Besonders
bevorzugte Histaminantagonisten der Formeln (I) bis (VIII) sind
Azelastin, Bamipin, Cetirizin, Chlorphenoxamin, Clemastin, Cyproheptadin,
Desloratadin, Dimetinden, Dioxopromethazin, Diphenhydramin, Diphenylpyralin,
Doxylamin, Ebastin, Fexofenadin, Ketotifen, Levocabastin, Levocetirizin,
Loratadin, Meclozin, Mizolastin, Promethazin, Terfenadin und Tripelennamin,
sowie deren pharmazeutisch geeignete Salze.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Histaminantagonist zur topischen Verabreichung/Applikation
im Gehörgang
verwendet. Der Histaminantagonist/die Arzneimittelzusammensetzung
liegt dabei vorzugsweise in Form von Tropfen, in dickflüssiger Form,
als Gel, Creme, Salbe oder Tinktur vor. Ein Gel ist besonders bevorzugt.
Für diese
Applikationsformen sind insbesondere die folgenden Histaminantagonisten
geeignet: Azelastin, Bamipin, Cetirizin, Chlorphenoxamin, Clemastin,
Desloratadin, Dimetinden, Dioxopromethazin, Diphenhydramin, Levocabastin,
Loratadin und Tripelennamin, sowie deren pharmazeutisch geeignete
Salze wie Azelastin-HCl, Bamipinlactat, Cetirizin-2HCl, Chlorphenoxamin-HCl,
Clemastinhydrogenfumarat, Dimetindenmaleat, Dioxopromethazin-HCl,
Diphenhydramin-HCl, Levocabastin-HCl, Tripelennamin-HCl usw., noch bevorzugter
Bamipinlactat, Cetirizin, Chlorphenoxamin-HCl, Clemastinhydrogenfumarat,
Dimetindenmaleat, Dioxopromethazin-HCl, Diphenhydramin-HCl, Loratadin
und Tripelennamin-HCl. Besonders bevorzugt ist Cetirizin, Dimetindenmaleat
und Loratadin.
Unter "Arzneimittelzusammensetzung" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist eine solche Zusammensetzung (z.B. Tropfen, Tinktur,
dickflüssige
Formen, Creme, Salbe, Gel) zu verstehen, die zusätzlich zu der pharmakologisch
hauptsächlich
wirksamen Substanz (Wirksubstanz), also dem Histaminantagonisten,
einen oder mehrere pharmazeutische Hilfsstoffe enthält, die
eine Verdünnung
der Wirksubstanz und/oder deren Applizierbarkeit und/oder Haltbarkeit
der Arzneimittelzusammensetzung bewirken.
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung geeignete "pharmazeutische Hilfsstoffe" sind solche, die
auf dem Gebiet der Pharmazie allgemein als Verdünnungs- und/oder Trägerstoffe und/oder Konservierungsstoffe
bekannt und für
die Verabreichung von Histaminantagonisten im Gehörgang geeignet
sind.
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Behandlung
des Juckreizes im äußeren Gehörgang eines
Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, das die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines Histaminantagonisten wie vorstehend
definiert an einen solchen Patienten umfaßt. Besonders bevorzugt ist
bei dem vorgenannten Verfahren, dass die Verabreichung topisch im
Gehörgang
erfolgt.
"Verabreichung/Applikation" im Sinne der vorliegenden
Erfindung umfasst die orale, rektale, parenterale, insbesondere
die subkutane, intramuskuläre,
intravenöse,
die inhalative und die äußerliche
Verabreichung/Anwendung des erfindungsgemäßen Histaminantgonisten oder
der erfindungemäßen Arzneimittelzusammensetzung.
Der
erfindungsgemäß verwendete
Begriff "topische
Verabreichung/Applikation" wird
so wie in der medizinischen bzw. pharmakologischen Fachsprache üblich verstanden,
d.h. in der Bedeutung einer örtlich
begrenzten, äußerlichen
Anwendung des Histaminantagonisten bzw. der Arzneimittelzusammensetzung
(z.B. Tropfen, Tinktur, in dickflüssiger Form, Creme, Salbe,
Gel).
"Äußerliche Anwendung" schließt vorliegend
die Aufbringung im Gehörgang
nicht aus, sondern bedeutet lediglich, dass bei der Verabreichung
ein direktes Inkontaktbringen mit den inneren Organen ausgeschlossen
ist.
Die "Verabreichung/Applikation" im Sinne der vorliegenden
Erfindung erfolgt bevorzugt durch Auftragung des Arzneimittels bzw.
der Arzneimittelzusammensetzung im Gehörgang mittels einer Tropfvorrichtung, einer
Vorrichtung zum Streichen wie einem Stäbchen oder mittels eines anderen
geeigneten Gegenstandes. Ein besonders konzipierter Aufsatz zum
Einbringen des erfindungsgemäßen Arzneimittels
bzw. der erfindungsgemäßen Arzneimittelzusammensetzung
in den Gehörgang
kann aus Schaumstoff bestehen, um so den empfindlichen Gehörgang zu
schützen.
Unter "wirksame Menge eines
Histaminantagonisten" im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird eine solche Menge an erfindungsgemäßem Histaminantagonisten
verstanden, die zu einer Verminderung oder zu völligem Verschwinden des Juckreizes
im Gehörgang
führt.
Geeignete Konzentrationen des Histaminantagonisten in einer erfindungsgemäßen Arzneimittelzusammensetzung
liegen im Bereich von 0,01 bis 5 Gewichts-%, bevorzugt 0,4 bis 3
Gewichts-%, besonders bevorzugt 0,4 bis 2 Gewichts-%. Erfindungsgemäß geeignete
Mengen des Histaminantagonisten je Verabreichung liegen – in Abhängigkeit
vom verwendeten Histaminantagonisten – etwa bei 0.01 bis 100 mg.
Geeignete Mengen der erfindungsgemäßen Arzneimittelzusammensetzung
je Verabreichung – in
Abhängigkeit
der Verabreichungsform – liegen
bei etwa 0.1 bis 5.
Die
Verabreichung des Histaminantagonisten oder der Arzneimittelzusammensetzung
erfolgt erfindungsgemäß 1 bis
3-mal täglich,
bevorzugt 2-mal täglich,
und über
einen Zeitraum von 1 bis 10 Tagen, bevorzugt 2 bis 5 Tagen, besonders
bevorzugt von 2 Tagen.
Die
Zeit zwischen Verabreichung des Histaminantagonisten oder der Arzneimittelzusammensetzung und
dem Eintritt einer Wirkung, d.h. Verminderung oder völliges Verschwinden
des Juckreizes im Gehörgang beträgt erfindungsgemäß zwischen
30 s und 30 min, bevorzugt ist der Juckreiz im Gehörgang unmittelbar
nach der Verabreichung des Histaminantagonisten oder der Arzneimittelzusammensetzung,
d.h. nach 1 bis 5 min vermindert oder verschwunden. Bevorzugt führt die
Verabreichung des Histaminantagonisten oder der Arzneimittelzusammensetzung
zu einem völligen
Verschwinden des Juckreizes im Gehörgang.
Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert. Diese
sind jedoch nicht als Beschränkung
der Erfindung zu sehen.
Beispiel
Zur
Behandlung des Symptoms "Ohrjucken" wurden ca. 20 Patienten
mit dem Symptom Ohrjucken mit Antihistaminika in Gelform behandelt.
Die Patienten erhielten 2-mal täglich
für 2 Tage
jeweils 1 cm Gelstreifen. Vier Wochen nach der letzten Behandlung
zeigten sich die Gehörgänge reizlos.
Verwendete Medikamente:
Die
verwendeten Medikamente sind durchwegs H1-Blocker und zum Gebrauch
auf der Haut zugelassen.
Fenistil-Gel:
- Wirkstoff: Dimetindenmaleat 1mg in 1g
- Konservierungsstoff: Methyl-4-hydroxybenzoat
- Sonstig: Propylenglykol, Carbomer 980, Natriumhydroxid
Soventol-Gel:
- Wirkstoff: Bamipinlactat 20mg in 1g
- Konservierungsstoff: Poly-6-glycerolalkanoat
- Sonstig: Hypromellose, Propylenglykol
Systral-Gel:
- Wirkstoff: Chlorphenoxamin-HCl 15mg in 1g
- Konservierungsstoff: Propyl-4-hydroxybenzoat
- Sonstig: Ethyl-4-hydroxybenzoat
Die
Patienten wurden angeleitet, das zu verwendende Gel auf ein Wattestäbchen aufzutragen
und in den Gehörgang
einzubringen.
Durch
die Anwendung der H1-Blocker stellte sich eine Minderung des Juckens
ein. Ein weiterer positiver Effekt ergab sich durch die kühlende Wirkung
des Gels. Es zeigten sich keine unerwünschten Effekte oder Unverträglichkeiten.
Weitere zugelassene H1-Blocker
in Gelform:
Prothanon-Gel:
- Wirkstoff: Dioxopromethazin-HCl 0,5g in 100g
- Konservierungsstoff: Isopropylalkohol
- Sonstig: Glycerol, Hydroxyethylcellulose
ratioAllerg Gel:
- Wirkstoff: Diphenhydramin-HCl 2g in 100g
- Konservierungsstoff: Isopropylalkohol
- Sonstig: Benzalkoniumchlorid, Polysorbat, Hydroxyethylcellulose,
Glycerol, Eucalyptusöl
Tavegil-Gel:
- Wirkstoff: Clemastinhydrogenfumarat 0,402mg in 1g (0,3mg
Base)
- Konservierungsstoff: Isopropylalkohol
- Sonstig: Ammoniak, Carbomer, Propylenglykol, Polyfettsäureester